und späht das Volk aus. Dann schlägt man Ententausch vor oder zückt Bares. Bei uns wars diesmal der Erpel. Seltsam – die Tiere spüren, daß ihre Zeit gekommen ist. Der stolze Brocken, der Präsident des Geheges, wird zum Schleicher. Kaum nähert sich der Neue, sortiert sich das Geflügel. Kurz ist die Situation noch in der Waage, der Nachfolger scheint umrahmt von des Schleichers Leuten. Dann aber geht es ratzfatz – der Neue räumt auf, scharrt vor, bespringt und läßt dem Alten eine Eckchen bis zur Liquidation.
Las in der JF von voriger Woche den Beitrag aus Karlheinz Weißmanns Feder über die Mär von der Machtergreifung. Das müssen faszinierende Tage gewesen sein – gelähmt die letzte Riege der Republik, die auf die Beschwörungen ihrer Berater nicht mehr reagierte, eine “Dritte Front” (Hans Zehrer), eine auf die Reichswehr gestützte Präsidialdiktatur zur Abwehr der NS-Herrschaft von oben herab zu installieren (vgl. Legalität und Legitimität aus der Feder Carl Schmitts, der damals indirekt General v. Schleicher beriet). Stattdessen: der kindische Versuch, Hitler zu umarmen.
Unklar die Lage, unentschlossen das Alte, unbeirrt der Kommende – die Machtergreifung setzte erst am 31. Januar ein, die Ernennung Hitlers tags zuvor war das Werk derer, die nicht weiterwußten. Positionen zu räumen, Macht abzugeben ist immer falsch – wenn dahinter die Hoffnung steht, daß sich eine Lage dadurch beruhigen ließe und jeder Revolutionär korrumpierbar sei.