26. April 2013
100. Geburtstag von Sigrid Hunke
Gastbeitrag
von Heimo Ranft
Um sich gegen die Faschismuskeule zu immunisieren, betonen manche Islamkritiker, gerade die „rechtsextreme“ Sigrid Hunke habe den Islam gepriesen. Dabei betonte sie schon in der Einleitung ihres Buchs Allahs Sonne über dem Abendland, ihr Thema sei nicht der Islam, sondern die arabische Kultur, die sogar dem orthodoxen Islam getrotzt habe.
Das verzieh die Linke der Autorin nie: Antisemitisch seien vielmehr Hunkes Bücher zur religiösen Erneuerung Europas. In ihnen vertrat sie einen spezifisch europäischen Zugang zu Gott, eine Diesseitsfrömmigkeit, die man mit einem Wort, das Hunke mißfiel, Pantheismus nennen mag. Ihr Glaube verwarf manches aus der jüdisch-christlichen Tradition, so die Vorstellung, ein personaler Gott, „nicht von dieser Welt“ , richte über seine “gefallene Schöpfung“.
Der “sündigen“, „erlösungsbedürftigen“ Natur des Menschen setzte Hunke ihr Vertrauen in das Göttliche entgegen, das jedem Menschen innewohne. Als Vertreter dieser Religiosität sah sie Vorsokratiker und Stoiker, aber auch christliche Freigeister wie Pelagius, Meister Eckhart und Nikolaus von Kues. Hunkes enormer Einfluß auf die Nouvelle Droite zeigt sich u. a. in Alain de Benoists Buch Heide sein.
Zuletzt wagte der Grabert-Verlag eine Neuauflage von Hunkes Klassiker Europas eigene Religion, zuvor erschienen bei Econ und Lübbe. Sigrid Hunke, die am 26.April 100 Jahre alt wäre, starb 1999. Ihre religiösen Erben findet man unter www.bund-deutscher-unitarier.de.
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