Ein Gestörter?

von Manfred Kleine-Hartlage

Ich will die Haltung, die der eine oder andere politische Kommentator anläßlich von Dominique Venners Selbsttötung bekundet,...

nicht gera­de zum Gesin­nungs-Lack­mus­test erklä­ren, aber bezeich­nend ist doch, wie sich gera­de an die­ser Tat die Geis­ter schei­den: Was für den einen eine poli­ti­sche Tat ist, die ihre Erklä­rung in sich trägt und daher der Erläu­te­rung nicht bedarf, erscheint dem ande­ren als ein Akt blo­ßer Ver­rückt­heit, als eine “schreck­li­che und unnö­ti­ge”, eine “gewalt­sa­me und schlim­me Ges­te eines Gestör­ten”.

Daß es Ers­te­ren – auch mir – schwer­fällt, Letz­te­ren zu erklä­ren, was es mit die­ser Tat auf sich hat, hängt auch damit zusam­men, daß man es sol­chen Adres­sa­ten im Grun­de nicht erklä­ren will.

Ja, man könn­te durch­aus auf­wen­dig und mit ana­ly­ti­scher Gründ­lich­keit zei­gen, daß sie eine poli­ti­sche Wir­kung hat, oder daß es doch zumin­dest nicht abwe­gig ist, auf eine sol­che zu spe­ku­lie­ren; schließ­lich bemißt sich in einer Medi­en­ge­sell­schaft die Wir­kung einer Tat an den Schlag­zei­len, die sie pro­du­ziert. Man könn­te zum Ver­gleich die tibe­ti­schen Unab­hän­gig­keits­kämp­fer her­an­zie­hen, die regel­mä­ßig durch spek­ta­ku­lä­re Selbst­ver­bren­nun­gen auf ihr Anlie­gen auf­merk­sam machen, ohne daß irgend­je­mand sie des­halb als Ver­rück­te abtun wür­de. Man könn­te dar­le­gen, war­um die demons­tra­ti­ve Selbst­tö­tung eine Waf­fe sein kann, die einem (zumal in einer Gesell­schaft, die einen am liebs­ten mund­tot machen wür­de) das letz­te Wort sichert. Man könn­te das alles tun. Aber es erschie­ne mir unan­ge­mes­sen, klein­ka­riert und letzt­lich sinnlos.

Sinn­los einer Gesell­schaft gegen­über, die eine sol­che Tat nicht ver­steht, son­dern bes­ten­falls durch sie ver­stört wird: Sie zu ver­stö­ren, war ja genau der Sinn der Sache. Die­je­ni­gen, die es dann genau­er ver­ste­hen wol­len, wer­den ihren Weg zum Ver­ständ­nis schon finden.

Sinn­los aber vor allem den kon­ser­va­ti­ven Kri­ti­kern gegen­über, die durch ihre hek­ti­sche Abwehr unfrei­wil­lig zu ver­ste­hen geben, wie genau sie ver­stan­den haben, wor­um es Ven­ner ging – und die es genau des­halb ablehnen.

Ich habe, als ich von der Selbst­tö­tung hör­te, kei­ne Sekun­de dar­an gezwei­felt, daß – wer auch immer “wir” sind – Ven­ner einer von “uns” ist. Die Tat ver­ste­hen heißt nicht ihre Wir­kung ana­ly­sie­ren, son­dern die inne­re Hal­tung ver­ste­hen und beja­hen, der sie entspringt:

Es ist näm­lich inkon­se­quent, dem dro­hen­den Unter­gang des Abend­lan­des nicht in einem Geist und einer Hal­tung zu begeg­nen, die der Grö­ße die­ser Gefahr ange­mes­sen ist, deren abseh­ba­re Fol­gen jeden Ver­gleich mit denen aus­hal­ten, die der Unter­gang des Römi­schen Rei­ches nach sich zog.

Dem exis­ten­ti­el­len Ernst der Lage, in die die Zustän­de uns brin­gen, muß die Ernst­haf­tig­keit der Oppo­si­ti­on ent­spre­chen, und die Radi­ka­li­tät der Oppo­si­ti­on muß der Radi­ka­li­tät der Herr­schen­den wenigs­tens gleich­kom­men. Wer dem de fac­to exis­tie­ren­den poli­ti­schen Aus­nah­me­zu­stand mit der Anwen­dung bewähr­ter Regeln begeg­nen möch­te (bür­ger­li­cher Lebens­re­geln, die auf den Nor­mal­zu­stand zuge­schnit­ten sind und dort ihren Sinn haben), hat nicht nur ein Glaub­wür­dig­keits­pro­blem, weil sein tat­säch­li­ches Han­deln nicht zu sei­ner theo­re­ti­schen Wirk­lich­keits­be­schrei­bung paßt; er signa­li­siert, daß sei­ne Oppo­si­ti­on dem Geg­ner und sei­ner Skru­pel­lo­sig­keit nicht gewach­sen ist und des­halb von die­sem nicht ernst­ge­nom­men zu wer­den braucht.

Hen­ning Hoff­gaard hat im Blog der Jun­gen Frei­heit die Men­ta­li­tät die­ser Art von Oppo­si­ti­on exem­pla­risch zum Aus­druck gebracht. Nicht sein unbe­deu­tends­tes Argu­ment ist die Behaup­tung, daß

der His­to­ri­ker sei­nem eigent­li­chen Anlie­gen nur gescha­det hat. Die kon­ser­va­ti­ve fami­li­en­be­ja­hen­de Bewe­gung steht plötz­lich unter dem Ver­dacht der Radikalität.

Für die­se Art Oppo­si­ti­on gilt es, bereits den “Ver­dacht der Radi­ka­li­tät” – und fol­ge­rich­tig erst recht die Radi­ka­li­tät selbst – zu scheu­en. Nun gut, Men­schen sind ver­schie­den, und Radi­ka­li­tät ist nicht jeder­manns Sache. Das ist weder ver­dienst­voll noch ver­werf­lich. Durch­aus ver­werf­lich, und zwar nach den von Hoff­gaard selbst hoch­ge­hal­te­nen Maß­stä­ben der bür­ger­li­chen Moral, ist es, einem Toten hinterherzuspucken:

Kein Wun­der also, daß die Initia­to­rin der Demons­tra­tio­nen gegen die Homo-Ehe, Fri­gi­de Bar­jot, auf Distanz geht und von einer „gewalt­sa­men und schlim­me Ges­te eines Gestör­ten“ spricht.

Domi­ni­que Ven­ner hat kei­ne Bewun­de­rung ver­dient. Son­dern Mitleid.

Der her­ab­las­sen­de Ges­tus ist nicht ein­fach nur pie­tät­los (das ist er auch), und der Grund für die kaum ver­hoh­le­ne Aggres­si­vi­tät liegt erkenn­bar nicht in der Sache. Über Sinn oder Unsinn der Tat Ven­ners kann man mit Argu­men­ten dis­ku­tie­ren; es geht aber eben nicht um die Tat, son­dern um die Hal­tung: um die Hal­tung Ven­ners und um die sei­ner Kri­ti­ker. Hoff­gaard gibt Auskunft:

Beson­ders ver­stö­rend ist die merk­wür­di­ge Selbst­über­hö­hung Ven­ners, die in Sät­zen wie „Mei­ne Tat dage­gen ver­kör­pert eine Ethik des Wil­lens“ zum Aus­druck kommt. Sie zeugt von Arro­ganz und erklärt die­je­ni­gen, die die­sem ver­meint­li­chen „Vor­bild“ nicht fol­gen wol­len, zu wil­len­lo­sen Sklaven.

Tat­sa­che ist, daß Ven­ner dies mit kei­ner Sil­be geschrie­ben oder auch nur ange­deu­tet hat. Auch dürf­te es kaum sei­ne Absicht gewe­sen sein, einen Wert­her-Effekt aus­zu­lö­sen oder Gleich­ge­sinn­ten die öffent­li­che Selbst­tö­tung als Waf­fe der Wahl vor­zu­schrei­ben. Nicht Ven­ner ist arro­gant, son­dern Hoff­gaard spürt die Grö­ße, die Ernst­haf­tig­keit, die Unbe­dingt­heit, die Hin­ga­be sei­ner Hal­tung und steht ihr befrem­det gegenüber.

Ob es dem Ver­stor­be­nen bewußt war oder nicht: Sein dra­ma­ti­scher Abgang kon­fron­tiert jeden Ein­zel­nen mit einem Maß­stab, dem er gerecht wer­den kann oder auch nicht. Es ist kei­ne Schan­de, ihm nicht gerecht zu wer­den. Es ist kei­ne Schan­de, mit­tel­mä­ßig zu sein, zumal es ohne das Mit­tel­maß als Nor­mal­fall so etwas wie Grö­ße gar nicht gäbe. Ver­ach­tens­wert ist das Mit­tel­maß erst dann, wenn es sich selbst zum Maß­stab erhebt, das Gro­ße nicht als sol­ches aner­kennt und dem Her­aus­ra­gen­den den ihm zuste­hen­den Respekt verweigert.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (34)

Luise Werner

24. Mai 2013 10:18

"Zur Debatte gestellt" haben Sie diesen Beitrag. Nein, Herr Kleine-Hartlage. Da gibt es nicht viel zu debattieren. Sie bringen die Sache exakt auf den Punkt. Danke.

Rumpelstilzchen

24. Mai 2013 10:46

Lieber Manfred Kleine - Hartlage,

Doch, es ist ein Lackmustest rechter Gesinnung !

Sie haben recht:
dass " es Ersteren - schwerfällt, Letzteren zu erklären, was es mit dieser Tat auf sich hat, hängt auch damit zusammen, dass man es solchen Adressaten im Grunde nicht erklären will" .
Das gilt natürlich auch im umgekehrten Falle.
In meinem Fall sind beide Positionen in einer Ehe vereint. Mein Mann ist der "Heide" , ich vertrete die christliche Fraktion ( vertreten etwa in Josef Piepers Buch, Vom Sinn der Tapferkeit).
Die Diskussion haben wir durch, die Ehe hat es überstanden.
Aber - ich will nichts mehr erklären, sondern freue mich über jeden Kommentar, der in meine Richtung geht.
Mein Mann dagegen fühlt sich in seiner Meinung im umgekehrten Fall
bestätigt. Dieser feine Unterschied mußte sein.

Herr Lichtmesz versucht sich , und das rechne ich ihm hoch an, immer wieder in der Quadratur des Kreises. Ich mag seine Zwischentöne.

" In einer Mediengesellschaft bemißt sich die Wirkung einer Tat an den Schlagzeilen, die sie produziert"

Traurig aber wahr, im besagten Fall leider nicht so toll:

1. Die Bildzeitung berichtet von der Tat eines Rechtsextremisten
2. Die Linke höhnt, dass sich andere Rechte doch bittschön auch erschiessen sollen,
3. Eine unsägliche Femenschlampe mit nacktem Busen und Plastikpistole stellt die Szene in Paris nach und ruft " Tod den Faschisten".
Das alles ist dumm und unwürdig.

Also, ich erkläre jetzt nichts und lese mit Interesse weitere Kommentare.
Lieben Gruss.

eulenfurz

24. Mai 2013 10:50

Einen „Verdacht der Radikalität“ kann ich nicht erkennen. Auch jenen Unzähligen, die sich vor fahrende Züge werfen, kann man eine gewisse Radikalität und einen Mut nicht absprechen, und es ist sogar mutiger, als junger Mensch vor einen Zug zu springen, als kurz vor dem Strohtod die treffsichere Erschießung zu bevorzugen.

Und nun behaupte keiner, daß nicht auch die Zugspringer vielschichtige Gründe für ihre "heroische Tat" hätten, und daß sie ihre eigenen Ansichten nicht für so wichtig erachteten, daß diese eines "Fanals" bedürften. Daß sie aber Unschuldige leiden lassen, nämlich die Lokführer und Aufräumer, welche oft genug psychische Schäden erleiden, hingegen die (aus ihrer Sicht) "Schuldigen" nicht strafen, sondern ihnen nur noch zum Spott und bestenfalls zum Mitleid dienen, sollte aufhorchen lassen.

Wer das aber als glorreichen Abgang empfindet, empfindet dies sicherlich auch bei dem bekannten Herrn H. aus B., welcher sich kurz vor der Kapitulation von dem irdischen Jammertal verabschiedete. Seltsamerweise bezieht sich das gesunde Volksempfinden gern auf diesen Aspekt, wenn es die Feigheit des besagten Herrn H. unterstreichen will - egal, wie heldenhaft ein paar schräge Kauze das auch darzustellen versuchen.

Natürlich kann man so etwas auch mystifizieren, wenn man den nächsten Band "Warum Konservative immer verlieren" verfassen will.

Hohenstaufer

24. Mai 2013 10:53

Danke für diese hervorragende Abhandlung und die Ehrenrettung Venners!

Mauretanier

24. Mai 2013 11:39

Danke, Herr Klein-Hartlage!

Lion Edler

24. Mai 2013 12:22

Was soll daran "Aggressivität" sein, wenn Hoffgaard Frau Barjot zitiert, wonach Venner ein "Gestörter" sei? Ja was denn sonst? Politische Beweggründe können kaum die wahre Ursache dieses Suizids gewesen sein. Selbst eine überragende Heldenpersönlichkeit wie Stauffenberg wollte das Attentat auf Hitler überleben, indem man den Putsch zum Erfolg führt. Aber im Gegensatz zu dieser politisch völlig kontraproduktiven Schwachsinns-Aktion von Venner hatten die Unterstützer vom Stauffenberg-Attentat wenigstens an eine realistische Chance auf Erfolg geglaubt. Wo ist da bei Hoffgaard "Aggressivität" herauszulesen - zumal er selbst schreibt, dass Venner "Mitleid" verdiene (was auch stimmt - allerdings verdient er neben Mitleid eben auch Missbilligung).

Denkbar ist natürlich, dass Venner aus persönlichen Gründen den Suizid ohnehin beabsichtigte und dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollte, indem er für die Außendarstellung noch schnell einen pseudo-politischen Inhalt draufklatschte, sodass er es nochmal auf "Spiegel online" schafft. Darüber kann man natürlich nur spekulieren, aber dass ein glücklicher Mensch wegen irgendwelchem politischen Gedöns sein Leben wegwirft, erscheint am Absurdesten.

Und zu dem Punkt, dass Venner angeblich nicht Andere zum Selbstmord aufgefordert habe: Wenn ich mir das Sezession-Interview mit Venner durchlese, dann frage ich mich, wie man Venners Aussage aus heutiger Sicht (also nachdem wir von seinem Suizid wissen) denn anders interpretieren soll, denn als Aufforderung zum Massen-Selbstmord? Schon allein deshalb hat es auch nichts damit zu tun, "einem Toten hinterherzuspucken", wenn man einen offenkundig Irren, der jeden Realitätsbezug verloren hatte, auch als Solchen benennt.

Petrus Urinus Minor

24. Mai 2013 12:35

Was zu sagen ist:

Lieber Henning Hoffgaard:

Inhaltlich habe ich den Ausführungen des Ännchens von Tharau in der JF und den Ausführungen von Manfred Kleine-Hartlage in der "Sezession" nichts hinzuzufügen. Die eine mit feinem weiblichen Gespür, der andere mit messerscharfer Analyse: Besser könnte ich es niemals sagen.

Bei Ihrem Artikel, wie auch bei der Lektüre der "Kolumne" von Frau Mursula in der JF wurde mir noch einmal klar, warum wir "Rechten" auf viele Menschen anders wirken, als wir wollen.

Dies gilt auch für die vielen interessanten Kommentare.

Lieber Herr Hoffgaard, liebe Kommentatoren:

Natürlich haben Sie und die Kommentatoren noch die Möglichkeit, Ihre Ausführungen zu erläutern und sich bei denen zu entschuldigen, die Sie durch Ihre Ausführungen verletzt haben. Dies auch als Geste gegenüber Herrn Dominique Venner, der alles von dem was er glaubte, zu sagen zu haben, gesagt hat.

Sein Leben und seine Tat ist nun Ihren Kommentaren (nur scheinbar) ausgeliefert. Sie dagegen haben die Chance des zweiten Blicks.

Manchen wird diese Größe gegeben sein, anderen hat der Herr es verschärft genommen und für sie ist alles verquert.

Lieber Herr Hoffgaard, gerade deswegen muss ich Ihnen für diesen Artikel, obwohl wir unterschiedlicherer Meinung gar nicht sein könnten, danken:

Er scheidet die Schafe von den Böcken.

Petrus Urinus Minor

24. Mai 2013 12:40

@Lion Edler

"Liberale" im Sinne des Herrn Lion Edler und "Konservative" im Sinne des Oberfeldwebels d.R. sagen viel mehr über den Zustand der Republik aus, als das verqueere Gutmenschengequatsche und das hasserfüllte Gebrüll der AntiFa.

Bei denen weiß man, woran man ist.

In diesem und im Schmdtschen Sinne gebe ich Lorenz Jäger in vollem Umfang Recht und erkläre:

Ich bin linksnational.

Damit sollte Freund und Feind endlich klar auf dem Tisch liegen.

ene

24. Mai 2013 12:47

Als ich von dieser Tat las, war mein erster Gedanke: was muß in Frankreich los sein, daß alte Männer nun schon zu solchen Taten schreiten?
Meine erste Empfindung war die der Erschütterung.

Ziemlich überrascht haben mich die Stellungnahmen mancher Kommentatoren hier. Stellungnahmen, die mir eher in die Zeitschrift "Psychologie heute" zu passen scheinen. Wie kann man, frage ich mich (wenn man etwa schon über 30 sein sollte...), die Existenz und die existentiellen Entscheidungen eines anderen Menschen so platt psychologisierend in vorgefertigte Schubladen ("Depression") stecken?
Gibt es nicht auch einen Respekt vor der Entscheidungsfreiheit des anderen? Gibt es nicht auch ein Gefühl der Distanz, des Taktes, das einem zu Beispiel verbietet, zu sagen, der Mann habe sich "falsch" gegenüber seiner Frau verhalten? - Seine Frau wird ihn gekannt haben. Ist es nicht anmaßend, sich da moralisierend "einzumischen"?

Heinrich von Kleist hat sich erschossen - eine Tat, die durch Persönliches und Politisches gleichermaßen motiviert war. Wer fühlt sich aufgerufen, Kleist "zu beurteilen"? oder Stefan Zweig die Leviten zu lesen, der fernab von dem, was ihm Europa gewesen war, nicht mehr leben wollte?

Alexander

24. Mai 2013 12:57

Lion Edler:

Darüber kann man natürlich nur spekulieren, aber dass ein glücklicher Mensch wegen irgendwelchem politischen Gedöns sein Leben wegwirft, erscheint am Absurdesten.

Für wen der drohende Untergang des Abendlandes nur "irgendwelches politisches Gedöns" gleich der Frage, ob man auf der Autobahn ein generelles Tempolimit einführen sollte oder nicht, darstellt, der muß Venners Freitod in der Tat für absurd halten.

Konservativer

24. Mai 2013 13:17

Sehr geehrter Manfred
Meinen Dank für Ihre deutlichen Worte, den darin bekundeten Respekt vor Dominique Venner.
Womöglich bewirken Ihre Worte, daß sich die Spreu vom Weizen trennt.

Mavrodaphne

24. Mai 2013 13:36

Vielen Dank, Herr Kleine-Hartlage, für Ihre immer wieder erhellenden Beiträge.

Über die letzte Begründung für Herrn Venners Freitod lässt sich breit spekulieren, letztlich ist dies eine Sache zwischen ihm und Gott.

Es zeigt sich an der Causa Venner jedoch einmal mehr der Spaltpilz, der in rechten/konservativen Kreisen oft und gerne sein Gesicht zeigt.

Einer aus "unserem Lager" unternimmt etwas, dass vielleicht zweifelhaft, ja ver-rückt, erscheint und schon beeilen sich zahllose Leute, sich von ihm zu distanzieren.

Um es klarzustellen: Ich glaube nicht, dass Herrn Venners Tat ein "Fanal" war oder in irgendeiner Art Breitenwirkung entfalten wird. Jedenfalls ist mir in den Massenmedien diesbezüglich rein gar nichts aufgefallen.

Aber einen gewissen Grundrespekt für ihn habe ich doch, da er- auch wenn es vielleicht verfehlt war- zumindest etwas getan hat, anstatt nur zu schreiben.

Zumindest sollten sich diejenigen, die diesen Selbstmord nunmehr garso laut verurteilen sich doch fragen: Was ist mit anderen, ähnlichen Taten?

- Die christlichen Märtyrer der Frühzeit ("lächerlich, sie hätten ja nur das heidnische Opfer mitmachen müssen, um dem Tod zu entgehen. Werfen ihr Leben wegen irgendwelchem religiösen Gedöns weg")
- Oskar Brüsewitz ("lächerlich, er hat mit seiner Tat der Sache der Opposition in der DDR nur geschadet.")
...
etc.

Carl Sand

24. Mai 2013 14:02

@Lion Edler

Lieber Lion Edler

Man liest Vieles von Ihnen, bei den Libertären, bei der JF und auch hier.

Gestatten sie mir, Ihnen in dieser Sache ein einziges Mal zu antworten:

Zu Ihrem Beitrag gäbe es vieles zu sagen, in Ihrem Beitrag steht viel Verletzendes- viel Ehrverletzendes - aber dies alles wurde bereits von Besseren gesagt.

Wie Kleine-Hartlage und Lichtmesz ideal formuliert in ihren Beiträgen ausdrückten: Sie sind schlicht nicht satisfaktionsfähig!

-

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Wenn ich Ihnen die Satisfaktionsfähigkeit abspreche, versuche ich damit in keinster Weise Ihnen die Ehre abzuschneiden. Sie haben den gleichen negativen Würdeanspruch gegen unwürdige Behandlung durch mich, den tatsächlich jeder Mensch genießt.

-

Ich meine damit auch keinesfalls den Standesdünkel eines wilhelminischen Duellcomments oder gar Jenes, was heute (und wohl leider auch schon früher) Angehörige schlagender Korporationen darunter verstehen. Die Satisfaktionsunfähigkeit bedeutete niemals Ehrlosigkeit, sondern bedeutet einen Schutz, da sie verbietet, Satisfaktionsunfähige zu fordern, bzw. diesen verbietet, GEfordert zu werden.

-

(Diesen Unterschied dürften allerdings nah an 100 Prozent der Korporationsangehörigen nicht kennen- Schließlich handelt es sich bei der Satisfaktionsforderung heutiger Zeit im besten Fall um eine einvernehmliche jugendliche Rauferei mit etwas höherem Kitzel als bei der normalen Mensur - und im schlechten Fall um den verächtlichen Versuch Primitiver, Schwächere in vermeintliche Ehrzwänge zu bringen, um Selbstbewußtsein daraus zu ziehen, daß sie anderen die Visage aufschlitzen - Stärkeren"recht" - Konservativ und Liberal im schlechtesten Sinne!)

-

Wie Lichtmesz es vielmehr formulierte fehlt Ihnen einfach eine gewisse Ader, eine antropologische Fähigkeit, die man entweder hat, oder eben nicht. Das macht Sie nicht zu einem schlechteren Menschen. Im Gegenteil. Sie haben für sich die Möglichkeit einer postnationalen libertären Lebenseinstellung entdeckt. Dies macht Sie in gewisser Weise beneidenswert, auf eine andere Weise aber nur zu einem halben Teil zu einem Angehörigen des europäischen Volkes; schließt Sie somit zu einem Großteil von meiner Interessengruppe aus.

-

Daraus folgt, daß Sie bei gewissen Diskussionen nur ein Gastrecht für sich beanspruchen können. Bevor nun schnellesige Kommentatoren (oder gar Sie) mir vorwerfen, ich verwende hier die Sprache des Unmenschen - bitte bedenken Sie, daß das Gastrecht nach germanischer Art den Gast nicht etwa benachteiligte, sondern es ihn besonders schützte, indem es verbot, daß der Gast VERklagt werden konnte. Klage führen konnte er, sofern er in seinem eigenen besonderen Status verletzt wurde, jederzeit durch seinen Gastgeber, den Gast zu schützen war sogar dessen Pflicht!

-

Wenn ich Ihnen die Satisfaktionsfähigkeit abspreche, so tue ich dies mit aller gebotenen Hochachtung; ich verzichte schlicht auf die Gelegenheit, Sie für Ihre Aussagen zur Verantwortung zu fordern - in Rücksicht auf Ihren blinden Fleck; Ihre Unfähigkeit, so zu empfinden wie ich.

Johannes P.

24. Mai 2013 14:10

"Dem existentiellen Ernst der Lage, in die die Zustände uns bringen, muß die Ernsthaftigkeit der Opposition entsprechen, und die Radikalität der Opposition muß der Radikalität der Herrschenden wenigstens gleichkommen."

Die Herrschenden folgen der Moral des Konsequentialismus, nach dessen Lehre es kein Mittel gibt, das nicht durch einen Zweck geheiligt werden kann. Opposition gegen diese Irrlehre kann nicht darin bestehen, diesen Wahnsinn durch noch blutrünstigere Mittel zu überbieten, sondern nur in der vollständigen Ablehnung jener bösartigen Moral.

Es gibt Taten, die sind in sich böse und können durch nichts gerechtfertigt werden. Die bewußte Tötung eines unschuldigen Menschen gehört dazu, also auch der Selbstmord. Die Folgen solcher intrinsisch böser Taten brauchen zum Zwecke ihrer Bewertung gar nicht beachtet werden, obwohl sie meistens verheerend sind, so auch hier: Venners Tat war außerdem Entweihung des heiligen Ortes, die Kardinal Vingt-Trois durch einen öffentlichen Bußakt sühnen mußte, und Venners hehren Ziele, die ich billige, sind nun durch seine Verbrechen öffentlich beschmutzt.

Vielleicht ist dies tatsächlich ein Lackmustest für die "Neue Rechte". Ich hatte manchmal die Ahnung, das hinter so mancher an sich vernünftiger Position in Wahrheit ein neuheidnischer Blutkult lauert. Gewisse politische Differenzen ließen sich zugunsten gemeinsamer Ziele ignorieren. Aber zwischen Christen und Anhängern feindlich gesonnener Religionen, die die klare Linie zwischen Märtyrern und Mördern verwischen wollen, kann es keine Zusammenarbeit geben.

Zadok Allen

24. Mai 2013 15:24

Eine nüchterne Feststellung: aus den Massenmedien selbst Frankreichs ist Venners Tat schon heute völlig verschwunden (habe gerade beim Figaro, bei Le Monde usw. nachgeschaut), und ihre einzige Wirkung scheint bisher ein neues Zerwürfnis innerhalb der Leser- und Kommentatorenschaft von JF und Sezession zu sein.

Etwas derartiges war leider leicht vorauszusehen, deshalb verstehe ich Venners Kalkül - bei aller Hochachtung vor seiner sittlichen Statur - eben doch nicht ganz.

Selbst aus seelischen Untiefen heraus zur leidenschaftlichen Bejahung des heroischen Suizids angesichts des übermächtigen Feindes/Fatums neigend, warnt mich doch jedesmal folgende ganz prämoralische Überlegung:

Diese Zeit bzw. die heute in der europäischen Welt herrschende Ideologie legt es doch gerade darauf an, zumindest die subjektiven Möglichkeitsbedingungen der Existenz solcher Leute, wie wir hier es sind, zu unterminieren. (Ein Kommentator hatte im vorigen Diskussionsstrang bereits darauf hingewiesen.)

Das Perverse ist, daß es der herrschenden Ideologie damit sogar gelungen ist, den heroischen Suizid ihrer Gegner in einen Sieg ihrer selbst umzumünzen. ("Wir sollen sterben wollen.")

Schmidt

24. Mai 2013 15:33

Als Venner altersbedingt andere Möglichkeiten des Einsatzes offenstanden, hat er diese durchaus genutzt, weshalb man nicht sagen kann, daß er sein Leben "weggeworfen" habe. Die Frage, ob er "glücklich" ist oder nicht, hat für ihn zudem in den mir bekannten Texten keine Rolle gespielt. Es ging ihm stets um Dinge, die ihm wichtiger waren als er selbst oder sein kleines individuelles Glück.

Mit seiner Selbsttötung hat er darauf auf eine Art und Weise hingewiesen, die nicht relativierbar ist, und in zumindest in Frankreich scheint man auch nicht so ohne weiteres darüber hinweggehen zu können. Hier hat jemand zum Ausdruck gebracht, daß ihm seine Sache absolut ernst ist, und daß er für sie zum totalen Einsatz bereit ist. Wer seine Sache ablehnt, muß sich dadurch verunsichert und bedroht fühlen oder nervös darüber lachen, und wer sie teilt, muß sich fragen, ob er diese Sache selbst ernst genug nimmt. Venner wollte doch offensichtlich nicht zur Selbsttötung aufrufen, sondern zur Vergegenwärtigung des Ernstes der Lage und zu entsprechendem Einsatz oder zumindest Scham darüber erzeugen, daß man meist selbst auch nur einen Bruchteil dieses Einsatzes bislang nicht gewagt hat. Venner hat an die Ehre appelliert, und bei Menschen die Ehre empfinden können kann mehr auslösen als es jedes weitere Wort von ihm getan hätte.

Rainer Gebhardt

24. Mai 2013 15:46

Klare Worte von Hartlage. Ich will trotzdem ein bißchen Dampf aus der Diskussion nehmen, die Emotionen runter kühlen.
Meine erste Reaktion auf die Nachricht von Venners Selbstmord: Enttäuschung. Dann musste ich spontan an eine Stelle in Jüngers Roman "Heliopolis" denken: »Das Gute kann nicht durch Einsicht allein gewonnen werden, es will durch Schmerz und Irrtum, durch Schuld und Opfer erobert sein.« Doch selbst wenn ich Venners Selbstmord als Verfügungsgewalt akzeptiere, die dem Einzelnen - oder wie Jünger präzisiert: dem Anarchen – zusteht, kann ich in seinem Selbstmord kein Opfer sehen. Das Drumherum, das Tamtam, das kalkuliert Spekatkuläre – es stößt ab statt zu befreien. Wenn, wie Venner fürchtete, Europa dem Untergang geweiht ist, dann (noch mal Ernst Jünger) käme viel darauf an, was wir „dem Untergang gegenüber in die Waagschale zu werfen“ haben (An der Zeitmauer). Das war in seinem Fall nicht wenig. Doch stellt die Inszenierung zuletzt alles auf eine beinahe groteske Weise in Frage.
Ich will hier nicht spekulieren, ob Venners Tat so etwas wie ein Bilanzsuizid oder Folge einer Altersdepression war. Auch nicht über die stoischen Schatten, die über der Szenerie liegen. Doch ist das Spektakel dieses Selbstmords nicht zu übersehen. Das Öffentlichkeit der Tat hatte geradezu Appellcharakter. Und genau das demonstriert aus meiner Sicht die Defensive eines Denkens, dem die Wirklichkeit mit ihren Absurditäten über den Verstand geht, macht eine scheinbar freie Tat in fataler Umkehrung zu einer unfreien Reaktion auf die Verhältnisse. Wenn Suizid die letzte Handlungsoption von Konservativen/Rechten wäre, dann wären wir längst am Ende. Ein Suicid kann zwar einen Punkt hinter eine „unmöglich gewordene Existenz“ setzen, aber er ist kein Argument. Und eine Wahrheit bezeugt er schon gar nicht; außer der vielleicht, dass er ein „Kompliment ist, daß man der Gesellschaft nicht machen sollte.“ (Oscar Wilde).

Waldgänger

24. Mai 2013 17:02

Danke, Herr Kleine-Hartlage.

............

Vor einer solchen Handlung aus freiem Willen verstummt man.
Da bleiben Schweigen und Respekt.
Auch ein großer Ernst und eine gewisse Trauer.

..........

Zur Nachahmung wollte er nicht aufrufen.
Wo kämen wir da auch hin?
Er aber war alt.
An vielen Stellen bei Jünger heißt es, dass es der Opfer bedarf.
Eine archaische und doch zeitlose Vorstellung
Hier sollte man weiterdenken.

Außerdem sollten vielleicht manche doch noch einmal Venners Abschiedsbrief lesen!

Franz Schmidt

24. Mai 2013 17:56

Manfred Kleine-Hartlage und Martin Lichtmesz ist in der Tat für ihre Beiträge zu danken. Sie liegen genau richtig.

Als JF-Leser bin froh, daß es die JF gibt, noch froher bin ich, daß es die Sezession gibt. Es wird Zeit, daß sie monatlich erscheint.

Albin Glanthaler

24. Mai 2013 18:38

"...schließlich bemißt sich in einer Mediengesellschaft die Wirkung einer Tat an den Schlagzeilen, die sie produziert." -
Das darf doch wohl nicht Ihr Ernst sein, Herr Kleine-Hartlage! Das hieße ja, das Medienbild der Wirklichkeit für die Wirklichkeit selbst zu halten! Dagegen: die WIRKLICHE Eroberung Deutschlands und Europas durch fremde Völkergruppen ist eine WIRKLICHKEIT, die durch eine ungeheure Vielzahl von täglichen, stündlichen TATEN BEWIRKT wird, von denen nur die allerwenigsten SCHLAGZEILEN in den Medien PRODUZIEREN!
Zum Opfertod von Venner: Ich finde einige Äußerungen im rechten Spektrum dazu empörend und persönlich sehr kränkend, z.B. von Herrn Edler oder von Herrn Zschocke. Ob der sein Leben Hingebende dafür Schlagzeilen in den Systemmedien nachgerufen bekommt, kann demjenigen so ziemlich egal sein, der Venners Tat als Bestätigung und Stärkung seiner eigenen Haltung empfindet, einer Haltung, zu der auch das wache und ständige Bewusstsein gehört, täglich im Krieg zu stehen und jeden Moment in die Lage kommen zu können, das eigene Leben zu riskieren, was nämlich der Fall ist, wenn einer in einer westdeutschen Stadt wohnt und die WIRKLICHKEIT so sieht, wie sie in den SCHLAGZEILEN nicht vorkommt.
(Übrigens: das auch unter Rechten verbreitete Starren auf die Systemmedien und gar die Kritik an deren Einseitigkeit o.ä. ist einfach lächerlich; diejenigen, die ihre allmähliche Machtergreifung tagtäglich betreiben, brauchen keine Medienpräsenz, eher im Gegenteil.)

Pit

24. Mai 2013 19:10

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ablehnung der Homo-Ehe und Ablehnung von Bevölkerungsaustausch und Völkermord an den europäischen Völkern? (denn man mache sich nichts vor: um letzteres ging es Venner: "Le « grand remplacement » de population de la France et de l’Europe").

Der Zusammenhang ist der: es ist uns verboten weiterbestehen zu WOLLEN, also Maßnahmen zu WOLLEN, die unser Weiterbestehen bewirken. Man mache den Selbsttest: Forderungen, die dazu führen, daß wir als weiße Europäer fortbestehen, also: Förderung weiß-weißer Ehen und weißen Nachwuchses, Förderung weißer Einwanderung, Förderung weißer Berufschancen: = Völkermord (an allen Nicht-Weißen. Denn das ist es, was der Rassismus-Vorwurf, der gegen Weiße, die solche Forderungen erheben, natürlich bedeutet: Völkermord an den nichtweißen Völkern).

Homo-Ehe ablehnen bedeutet die Sicht abzulehnen, die Ehe sei NICHT für das Hervorbringen von Nachwuchs für unsere Gemeinschaft da, das aber ist es natürlich, wofür die Ehe da ist. Ihr Sinn ist NICHT die Erfüllung eines religiösen Gebots; vielmehr hat das religiöse Gebot den Sinn, unseren Gemeinschaften Nachwuchs zu schaffen.

Homosexualität an sich ist eine herzlich unbedeutsame Angelegenheit und wenn irgendwas, dann positiv (immer unterstellt, sie tritt als natürliche Aberration auf, nicht durch Herbeiführung) : 1)bewirkt sie, daß subdominante Männliche sich nicht fortpflanzen und somit die Frauen für die dominanten Männer lassen, und 2)wirken Homosexuelle als Liberos, können sie aufgrund ihrer Außenseiterrolle das Neue entwickeln, wo sich die Träger der Gesellschaft dem Erhalt des Bestehenden widmen müssen (die Irrelevanz des Themas "Homosexualität" an sich erhellt schon daraus, daß männliche Homosexualität völlig anders - nämlich als untragbarer Skandal - behandelt wird als weibliche Homosexualität, welche offenbar keinen Bruchteil der skandalisierenden Wirkung entfachen kann. Es geht also nicht, was auch Unsinn wäre, darum, wie Sex "an sich" zu sein habe, sondern um ganz andere Fragen, nämlich darum, daß Sex mit Macht zu tun hat, und welche Rolle ein Mann beim Thema "Macht" zu spielen hat).

Die Homosex-Propaganda wird von den üblichen interessierten Kreisen getragen, die unsere Gruppe spalten (und also letztlich auslöschen) wollen. Wie fast immer greifen diese interessierten Kreise dabei an absolut wirkungsvollen Punkten an (denn die traditionelle Haltung zu Homosexualität ist illegitim und nicht aufrecht zu erhalten, darum ein dankbarer Angriffspunkt).
Relevant am Thema "Homosexualität" aber ist die Symbolik: Ehe und Sex bringt nicht Nachwuchs für unsere Gemeinschaft hervor.
Wir sprechen hier einfach von Biopolitik. So profan, und so kalt-materiell, ist es: wer kann wieviele Menschen seiner Art produzieren und in die Welt stellen. Seit Jahr und Tag sind wir, wurden wir, so verweicheiert, daß solches Reden als skandalös empfunden wird. Wer aber so nicht reden und denken kann, der nimmt sich, seine Gruppe, seine Aussichten, nicht ernst. Und ist damit nicht ernst zu nehmen.

OJ

24. Mai 2013 19:39

@ Lion Edler:

Interessant, wie sich hier Gräben auftun. Bisher konnte ich jedem ihrer Artikel zu 100% folgen, dieser Haltung aber nicht.

Dieser Satz ist paradigmatisch: "...aber dass ein glücklicher Mensch wegen irgendwelchem politischen Gedöns sein Leben wegwirft, erscheint am Absurdesten."

Das stimmt nur dann, wenn es zwei komplett getrennte Sphären gäbe, die des "politischen Gedöns" und die des Privatleben.

Ich verkneife mir die altbekannte 68er-Sentenz - aber trotzdem: Ist es nicht eher so, dass einem gewissen Menschenschlag - Venner mag so einer gewesen sein - die gesamtgesellschaftliche Wetterlage mehr als alles andere aufs Gemüt schlägt? Dann bedingt sich eben doch beides und der Suizid ist dann nicht (nur) psychopathologisch zu erklären, sondern auch eine politische Tat.

Ohne Führerschein

24. Mai 2013 20:17

Es scheint mir etwas mit Soldatentum alten Schlages zu tun zu haben, dem Stoff aus dem Helden sind. Einer vergessene Tugend, die auf der Liste des uns Abzuerziehenden weit oben steht.

Soldaten vergangener Tage sind nicht um des eigenen Egos Willen in aussichtslose Schlachten gezogen, sondern taten dies für die Ihren, für jene, die ihre Überzeugung teilten, die "Wir"-Komponente dominierte.

Es handelt sich nicht um einen Aufruf zum Suizid, sondern ein Beispiel an Willenskraft für seine Überzeugung bis zum Letzten einzustehen.

Nicht jeder der sein Leben einer Sache opfert ist automatisch ein Held, es gilt den Charakter des Protagonisten und die Begleitumstände zu beachten. Man könnte sich an dieser Stelle nun ein belastendes Argument nach dem anderen (Depression, Geltungssucht) vornehmen und versuchen es zu widerlegen. Nach empirischen Gesichtspunkten wird man aber keine Gewisseheit erreichen können, es ist letztlich eine Sache des Gefühls.

Man müsste Dominique Venner idealweise persönlich gekannt haben um sich ein abschliessendes Urteil bilden zu können. Das Minimum bestünde darin sich zumindest mit seinen Schriften auseinandergesetzt zu haben. Wer dies nicht getan hat (und auch nicht vorhat dies zu tun) wird sich auf die letzten Aussagen Dominique Venners selbst bzw. auf die Aussagen jener verlassen müssen, die ihn bzw. seine Werke kannten.

Hr. Hoffgaard und weitere Zeitgenossen scheinen nicht zu jenen zu zählen die dies getan haben. Da Verifikation so unmöglich ist bleibt nur die Falsifikation anhand vermeintlich objektiver Fakten. Diese Tat ist aber mehr als die Summe ihre "Fakten", sie ist für den vermeintlich aufgeklärten Menschen unserer Tage schlicht ein Paradoxon.

Es geht nicht darum etwas zu glauben (etwa den Autoren) - es geht darum zu verstehen warum überhaupt an etwas geglaubt wird. Zudem an etwas, das nicht mit dem Logos allein nicht erklärbar ist.

Auf diesem "Glaubensacker" mag zwar auch so manches Unkraut gedeihen können, letztlich macht es den Homo Sapiens aber erst zum Mensch und knüpft die unsichtbaren Banden die Menschen über eine blosse "Beutegemeinschaft" hinaus miteinander verbindet.

Ein Fremder aus Elea

24. Mai 2013 20:35

Rumpelstilzchen,

jetzt hat er sich ja nicht gerade auf christliche Weise aus diesem Leben verabschiedet, aber zwischen den Zeilen habe ich doch in Venners letzten Äußerungen so etwas wie eine allgemeine Akzeptanz des Christentums erkannt, denn darauf will er doch hinaus, wenn er sagt, daß auch Zen-Buddhismus Buddhismus ist, obwohl er sich deutlich von dem, was in Thailand praktiziert unterscheidet.

Was er am Christentum kritisiert hat, ist die Theologie der Unendlichkeit. Ich weiß nicht genau, was er damit meint, denn es gibt verschiedene Formen der Unendlichkeit, beispielsweise den stufenweisen Fortschritt eines Augustinus, welcher wohl auch unter dem Namen Jacob's ladder bekannt ist, und welchen abzulehnen ich nicht recht einen Grund sehe, denn Zeit vergeht schließlich und die Vergangenheit wächst mit jeder Sekunde an, aber wenn er damit das gemeint hat, was ich die protestantische Trennung von Welt und Heiligkeit genannt habe, durch welche die Anforderungen an die Heiligkeit entgrenzt und die Bereitschaft sich mit der Welt auseinanderzusetzen schwer geschädigt wurde, ein Zustand immer weiter ausufernder Träume ohne auf auch nur ein Werk stolz sein zu können, dann teilte ich seine Kritik.

Und das macht doch nicht einen Heiden aus. Abgesehen davon, daß Venners Tat durch das Etikett "Heide" an Wirkung verliert, ist es, wenn man es einmal nicht aus inquisitorischer Sicht betrachtet, ziemlich schwierig heute Heide zu sein.

Selbst die Asatru Leute oder die Wiccans würde ich nicht als vollständige Heiden bezeichnen, weil auch sie kein vollständiges heidnisches Leben leben können, aber gut, nennen wir die ruhig Heiden. Aber Venner? Sieht doch eher nach einem Schaf aus, das sich verirrt hat. Was war denn sein Heidentum anderes als eine kritische Auseinandersetzung mit dem Katholizismus, in welchen er hineingeboren wurde? Und wie gesagt, es ist auch nicht gerade einfach, daß irgendjemandes Heidentum substantiell mehr wäre.

Es gibt keinen Kampf zwischen Heiden und Christen, dazu müßte es Heiden geben, richtige.

Und Ihr Mann? Er freut sich, wenn Venner Kamerad genannt wird und ihm Glück auf gewünscht wird?

Wahrscheinlich eine Frohnatur, es wäre schwer, sich andernfalls über sowas zu freuen. Ich analysiere das besser nicht weiter, aber ich bezweifle, daß Venner daraus irgendeinen Gewinn zöge, wenn es ihm jetzt noch möglich wäre. Klaps auf die Schulter: Toller Kerl. - Ja, Danke, das habe ich gebraucht...

Nein, um noch einmal darauf zurückzukommen, auch wenn man nicht an das persönliche Überdauern des Todes glaubt (Venner erwähnte immerhin seinen Geist, welcher überdauern könnte) bleibt einem doch gar nichts anderes übrig als sich zum Streiter für seine an Petrus und den Biergarten über den Wolken glaubenden Mitmenschen zu machen, wenn man an der Erhaltung der europäischen Völker interessiert ist.

Und das hat Venner bestimmt gewußt, auch wenn ich ihn kaum kenne, denn so blöde, das nicht zu wissen, war er nicht, das kann ich immerhin schon abschätzen. Und deshalb, wenn "Heide" vielleicht auch aus dem einen oder anderen Grund angebracht ist, aus anderen Gründen ist es das nicht und Venner selbst hätte sich bestimmt lieber nicht explizit so genannt.

Das aus potentiell heidnischer Sicht. Aus christlicher Sicht geht es nur darum, ob man hier ein Inquisitionsgericht einberufen möchte oder nicht. Ich möchte es nicht.

Weltversteher

24. Mai 2013 21:00

Angesichts der Erhabenheit dieses menschlichen Schicksals, das uns noch so unmittelbar umweht, verbietet sich eigentlich das Zerreden. Wer kann angesichts solch eines Knalls gleich wieder losplappern?

Ich möchte hier nur an Nietzsches Hinweise "Vom freien Tode" erinnern. Was wäre daran absonderlich? In diesem Zusammenhang Stellung zu beziehen, wie Venner es tat, bietet sich doch an.

Ernst Wald

24. Mai 2013 21:01

Dem existentiellen Ernst der Lage, in die die Zustände uns bringen, muß die Ernsthaftigkeit der Opposition entsprechen, und die Radikalität der Opposition muß der Radikalität der Herrschenden wenigstens gleichkommen.

Also Venners Tat in allen Ehren, aber diese Handlungsmaxime erscheint mir doch zu apodiktisch und finster, Herr Kleine-Hartlage! Ich orientiere mich deshalb in meinem Alltag lieber an Alex Kurtagics Empfehlung, mit der er die Konservativen ausdrücklich vor der Nekrophilie-Falle warnt. Als Strategie im politischen Kampf schwört Kurtagic besonders auf den

Einsatz von Humor und Satire, denn sobald die Menschen beginnen, über das Establishment zu lachen, beginnt seine Macht zu schwinden. Seit Jahren hat die Linke von diesen Waffen Gebrauch gemacht. Nun ist es an der Zeit, sie ihre eigene Medizin kosten zu lassen.

Honoré de la Canardière

24. Mai 2013 21:51

Meine Hochachtung allen Autoren der Sezession, die sich zum tragischen (im altgriechischen Sinne des Wortes) Ereignis geäußert haben.

Zunächst dachte ich, die unverschämten Zeilen eines sonst talentierten Henning Hoffgaard wären weniger seiner Jugend als seiner offensichtlich völligen Unkenntnis des unermüdlichen Kämpfers Dominique Venner zuzuschreiben.

Aber auch Manfred Kleine-Hartlage kannte Venner nicht, hat auf Anhieb verstanden, worum es geht, und findet vortrefflich die richtigen Worte.

Die Vervollständigung durch Martin Lichtmesz ist einfach meisterhaft.

Das läßt… nein sprechen wir nicht von „hoffen“. Das macht Mut für die kommenden Herausforderungen.

Danke.

Johannes Schüller

24. Mai 2013 21:52

Venners Tat ist wie ein dunkler Monolith mit scharfen Kanten: Jede publizistisch ausgewälzte Kommentar droht darüber lächerlich zu werden angesichts der Distanz zur Lebenswirklichkeit. Suizid ist individuelle Entscheidung, da gibt es nichts gegeneinander zu diskutieren oder abzuwägen. Venner hat mit 78 Jahren den denkbar radikalsten Weg gewählt, in der Konsequenz verdient das Respekt und Innehalten – ohne daraus strategischen oder propagandistischen Gewinn ziehen zu wollen. Die Größe von Venners Tat verbietet virtuelle Plaudereien.

Ernsthaft zu bewerten, ob er oder Mishima sich nun im traditionellen oder moderne Art umgebracht haben, bleibt dann nur noch geschmacklos – unabhängig davon, dass ihre Tat sinnlos gewesen sein mag. Manchmal ist es besser, zu schweigen. Schade, dass gerade unter Rechten, die sich viel auf ihren überlegenen Stil einbilden, so ein Schmierentheater möglich ist.

Harn Drang

24. Mai 2013 22:00

Selbstbestimmung, auch was die Art des Sterbens betrifft. Kein Vorbild, aber auch keine Abschreckung. Sein Leben, sein Tod, sein Recht. Traurig und irgendwie ehrenhaft zugleich. Wer von Depression spricht hat den Geist, den wir fühlen, nicht. Und trotzdem müssen wir, die wir ebenso fühlen, uns ihn nicht zum Vorbild nehmen. Aber er hat das Recht seine Weg so zu gehen. Durchaus würdevoll. Hab schon demente 80jährige im Altersheim verrecken sehen. Ist das ehrenhafter, würdevoller, vorbildhafter? Es ist das Christentum, das uns den Selbstmord zur Sünde erklärt hat. Sündhaft ist dabei alles was uns von uns selbst, von unser ureigenen Art zu denken zu leben und zu handeln, über uns selbst zu verfügen, trennt. Ja, hier hat der Geist über den christlichen Irrglauben gesiegt. Mut gehört dazu. So muß das Ende nicht aussehen und ich will es nicht glorifizieren. Es ist aber eine Art wie es aussehen kann, unter vielen anderen.

Lion Edler

25. Mai 2013 04:13

@ OJ, Zitat:
"Ich verkneife mir die altbekannte 68er-Sentenz – aber trotzdem: Ist es nicht eher so, dass einem gewissen Menschenschlag – Venner mag so einer gewesen sein – die gesamtgesellschaftliche Wetterlage mehr als alles andere aufs Gemüt schlägt? Dann bedingt sich eben doch beides und der Suizid ist dann nicht (nur) psychopathologisch zu erklären, sondern auch eine politische Tat."

Genau dies würde ja eine Gestörtheit zeigen: wenn jemand sich nur wegen der "gesamtgesellschaftlichen Wetterlage" umbringen will, obwohl es ihm persönlich gut geht - ein Suizid, weil jemand unfähig ist, die Politik einmal Politik sein zu lassen und das Leben trotz Politik in den Griff zu bekommen. Wenn jemand sich einbildet, dass es uns so schlecht ginge, dass man sich aus politischen Gründen umbringen müsse, dann ist das schon krank. Indem Sie das Wörtchen "nur" immerhin in den Klammern nicht vergessen, scheinen Sie es ja selbst anzudeuten. Natürlich können politische Zustände auch zu menschlichen Krankheiten führen oder diese zumindest mit beeinflussen. Schon möglich, dass diese politischen Zustände somit die psychische Entwicklung von Venner mit beeinflussten. Insofern können Sie es auch als eine zumindest teilweise "politische Tat" bezeichnen. Der Mensch wird aber von allen möglichen Sachen beeinflusst, die dann auch zu einer abgedrehten Psyche führen können, z.Bsp. von Familie, Verwandten, Bekannten, Freunden, Gesellschaft, Arbeitsplatz,... Diese Faktoren dürften bei Venner einen bedeutend größeren Anteil gehabt haben als die Einwanderungspolitik oder die Einführung der "Homo-Ehe".

Im Übrigen möge Venner trotz allem in Frieden ruhen. Er mag sich seine publizistischen Verdienste erworben haben. Den Abschluss seines Lebens hat er dennoch auf höchst unwürdige Weise verbockt. Möge er ggf. sein nächstes Leben auf gescheitere Weise beenden, nämlich durch die Hand Gottes und nicht durch eine menschengemachte Pistole.

Unke

25. Mai 2013 10:39

Interessant, dass sich MKH durch einige Kommentare hier auf der Sezession offenbar bemüßigt fühlte, dieses Thema in einem eigenen Beitrag noch einmal aufzugreifen.
Interessant deswegen, weil auch ich über diese Kommentare stolperte. Mein erster Gedanke war, dass es offenbar eine anthropologische Konstante gibt, die ich den Pharisäer-Anteil am Menschen nennen möchte. Beim einen manchmal mehr, beim anderen weniger, aber quer durch alle Alters- und Einkommensklassen und Weltanschauungen… Diese Leutchen geben dann und wann die Gouvernante. Oder den Hilfssheriff. Den „Herr Lehrer, ich weiß was!“.
Da das, wie erwähnt, ein nicht auszurottender Charakterzug zu sein scheint ist es m.E. müßig, sich jedes Mal darüber aufzuregen (als ob man das jedes Mal so einfach sein lassen könnte)…

Im vorliegenden Fall würde mich aber -als Nicht-Kathole und Wenig-Christ- schon einmal interessieren, wie denn das Verhalten Venners im Lichte des Selbsttötungsverbots zu bewerten ist. Wenn ich das richtig mitbekommen habe ist MKH Katholik…? Und bitte nicht rausreden; die katholische Kirche unterscheidet nicht zwischen „falschen“(also sozusagen aus Langeweile begangen) und „richtigen“ (für die gute Sache, natürlich) Selbstmorden.

Abschließend kann ich nur Zustimmen hinsichtlich des Hinweises von MKH, dass die Kriegführung der Volksvernichter, d.h. der politmedialen Klasse eine asymmetrischeist. Denn ohne zu zögern werden von den Bolschewisten bei ihren Feinden bürgerliche Maßstäbe angelegt (um das [vermeintliche] Nichteinhalten derselben wortgewaltig anzuprangern); dass das aber aus einer „Anti-Kultur des Todes“ (Benedikt XVI.) erfolgt macht (wie üblich) die Argumentation der Linken ja so absurd.
Um das an einem vergleichsweise harmlosen (und, zugegebenermaßen hinkenden) Beispiel zu illustrieren: die Jäger der (pseudo-) bürgerlichen „Plagiat-Doktoren“ kommen aus dem marxistischen Milieu. Glaubt aber jemand im Ernst, dass die Elaborate des linksradikalen Establishments(im traditionellen, nicht marxistisch-leninistischem Sinne) „wissenschaftlicher“ sind? Wo bleibt hier die Aufklärung der Öffentlichkeit?

Kreuzweis

25. Mai 2013 13:40

Wunderbar, vollumfändliches D'accord - danke!

OT (an Reda.), bedeutsamer Artiekl:
https://www.andreas-unterberger.at/2013/05/paneuropa-ij-wie-eine-falsche-idee-zur-erzwungenen-realitaet-werden-soll/

Brunhilde

25. Mai 2013 16:54

Das war aber auch bitter nötig, Herr Kleine-Hartlage. – Und nicht weniger die Klarstellungen von Herrn Lichtmesz. Das hat Niveau.

Meinen Dank und Respekt!

Ich gebe zu, ich war mehr als irritiert, als ich manche der ersten Debatten-Kommentare, vor allem auch die (respektlose Art der) Kommentierung parallel auf dem Blog der "Blauen Narzisse", aus, wenn ich so sagen darf, "unserem" Diskussionskreis zur Kenntnis nehmen musste. - Das konnten doch nicht alle linke Provokateure sein? Warum haben sie nicht wenigstens geschwiegen? Ich spare mir alle weiteren Worte, denn:

"Daß es Ersteren – auch mir – schwerfällt, Letzteren zu erklären, was es mit dieser Tat auf sich hat, hängt auch damit zusammen, daß man es solchen Adressaten im Grunde nicht erklären will."

Julius

26. Mai 2013 10:23

Manfred Kleine-Hartlage und Martin Lichtmesz
Danke.
Sie haben alles gesagt. So etwas zu lesen befreit. Entweder jemand versteht auf Anhieb, oder eben nicht.

Im Übrigen, abgelöst vom Anlaßfall: Das "rechte" Lager ist radikal geteilt. Ich vermute: Diejenigen, die Venners Tat nicht verstehen, sind auch jene, die zB den Islam(ismus) kritisieren, wenn oder weil er sich nicht der FdGO einfügen will - wie immer das auch dann konkret formuliert wird.

[email protected]

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.