Rolf Bauerdick ist ein Zigeunerfreund

Das Jahr ist nicht mal halb, doch dies steht für mich fest: Rolf Bauerdicks Buch Zigeuner. Begegnungen mit einem ungeliebten Volk  ist definitiv das Sachbuch des Jahres.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Den Leip­zi­ger Buch­preis für euro­päi­sche Ver­stän­di­gung (mit 15.000 Euro dotiert) hat im Früh­jahr ein ande­rer für die glei­che „The­ma­tik“ erhal­ten, Klaus-Micha­el Bog­dal für sein Buch Euro­pa erfin­det die Zigeu­ner.

Inter­es­san­ter­wei­se über­schnit­ten sich der Erschei­nungs­ter­min von Bau­er­dicks Buch und die Preis­ver­lei­hung (Lau­da­tio: Fer­idun Zai­mo­g­lu) an Bog­dal (für ein Buch, das bereits 2011 erschie­nen ist!) zeitlich.

Zwei Exper­ten unter­schied­lichs­ter Cou­leur haben über das „unge­lieb­te Volk“ geschrie­ben. Die bei­den Bücher könn­ten ver­schie­de­ner nicht sein. Das Buch des Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­lers Bog­dals ist eine Kla­ge über „Zuschrei­bun­gen“, über Dis­kri­mi­nie­run­gen. Er hält es für „absurd“, über die Berech­ti­gung einer Ver­wen­dung des Wor­tes „Zigeu­ner“ über­haupt nach­zu­den­ken. Wir dis­ku­tier­ten doch auch nicht ernst­haft die Berech­ti­gung von eth­ni­schen Bezeich­nun­gen wie „Krauts“ oder „Kaas­köp­pe“, meint Bog­dal empört.

Einen Ges­tus der Empö­rung wird man in Rolf Bau­er­dicks Buch ver­geb­lich suchen. Bau­er­dick, der katho­li­sche Theo­lo­gie und Lite­ra­tur­wis­sen­schaft stu­diert hat, doziert nicht vom Kathe­der und recher­chiert nicht vom hei­mi­schen Rech­ner aus, er besucht seit fast einem Vier­tel­jahr­hun­dert die unter­schied­li­chen Zigeu­ner­stäm­me in Rumä­ni­en, Bul­ga­ri­en, Ungarn und hierzulande.

In pas­sa­blen Sach­bü­chern pflegt man gern zu schmö­kern: Hier ein Kapi­tel, da eins, das nächs­te über­blät­tert man womög­lich, man darf zwi­schen­durch mal lek­tü­re­mü­de sein. Bau­er­dicks vier­zehn Kapi­tel, teils Repor­ta­gen, teils essay­ar­tig geschrie­ben sind so span­nend und mit­rei­ßend ver­faßt, daß man unbe­dingt über Mit­ter­nacht hin­aus lesen möchte.

Bau­er­dick kennt die Leu­te, die er Zigeu­ner nennt, ihre Lebens­um­stän­de, ihre Riten und Prak­ti­ken aus ers­ter Hand, er kann zwi­schen den ein­zel­nen Stäm­men dif­fe­ren­zie­ren, kennt ihren jewei­li­gen Stolz so gut wie ihre Marot­ten, und vor allem: er sieht den Ein­zel­nen, er schert nicht über einen Kamm.

Bau­er­dick weiß um Kli­schees und Ste­reo­ty­pen, aber auch um Ver­brä­mun­gen und Tak­ti­ken, die aus die­ser größ­ten euro­päi­schen Min­der­heit vor allem eins machen wol­len: eine Opfergruppe.

Bau­er­dick ist ein gro­ßer, herz­li­cher Zigeu­ner­freund. Einer, der Jahr für Jahr ihre Nähe sucht, der ihre Lebens­freu­de mag, ihren Gemein­schafts- und Frei­heits­sinn, ihre Frei­gie­big­keit; der ihre Schlitz­oh­rig­keit und ihren Han­dels­sinn char­mant fin­det, der ihre Lei­dens­fä­hig­keit bewun­dert. Der aber auch erschüt­tert ist über Dreck, Kri­mi­na­li­tät und Apathie.

Was ist von einem guten Freund zu erwar­ten? Daß er sein Gegen­über um jeden Preis und in jeder Hin­sicht bestärkt? Auch gegen bes­se­res Wis­sen? Oder nicht viel­mehr das: Daß er einem auch mal gründ­lich die Levi­ten liest, daß er sagt: Der Weg, den du nimmst, ist falsch; wenn du so wei­ter­machst, kann es nur berg­ab gehen?

Viel­leicht ist der bes­te Freund der, der Tache­les redet, der kein Blatt vor den Mund nimmt. So einer ist Rolf Bauerdick.

Für ihn gilt es, gleich drei Hühn­chen zu rup­fen: Ers­tens mit den Zigeu­nern, die in nahe­zu homo­ge­ner Stur­heit jede Selbst­ver­ant­wort­lich­keit für ihre Umstän­de von sich weisen.

Zwei­tens mit den in Euro­pa herr­schen­den wirt­schaft­li­chen und poli­ti­schen Sys­te­men, die nach 1989 die Mise­re der Zigeu­ner mitverschuldeten.

Das drit­te, dicks­te Huhn gilt es zu rup­fen mit der „anti- anti­zi­ga­nis­ti­schen“ Zigeu­ner­lob­by, wozu „Berufs­zi­geu­ner“ (Bau­er­dick) gehö­ren wie Roma­ni Rose, Vor­sit­zen­der des Zen­tral­rats deut­scher Sin­ti und Roma, aber auch eine gan­ze Wis­sen­schafts­rie­ge. Jene mora­li­sche Avant­gar­de, die von der Schreib­tisch­war­te aus einen „keim­frei­en Dis­kurs“ dik­tie­ren, der die Zigeu­ner zu Opfern einer ras­sis­ti­schen „Domi­nanz­ge­sell­schaft“ macht und der sie zu Objek­ten ihrer aka­de­mi­schen Für­sor­ge bestimmt.

Hart und mit offe­nen Wor­ten geht Bau­er­dick mit jenen „Anti­zi­ga­nis­mus­for­schern“ ins Gericht und mit der „selbst­ge­rech­ten Empö­rungs­cli­que“ die eine „delinquenz‑, devi­anz- und dis­si­denz­ge­rich­te­te Ste­reo­ty­pen­bil­dung bekla­gen“, in Wahr­heit aber alba­ni­sche, bul­ga­ri­sche oder ukrai­ni­sche Elends­vier­tel allen­falls vom Hören­sa­gen ken­nen. Die igno­rie­ren, daß rumä­ni­sche Wai­sen­häu­ser von Roma-Kin­dern über­quel­len, weil deren Eltern auf west­eu­ro­päi­schen Stra­ßen bet­teln oder sich pro­sti­tu­ie­ren. Die nie beim Arm­drü­cken mit unga­ri­schen Zigeu­nern eine Kis­te Bier ver­lo­ren haben, sich nie von einer Kal­derasch das Schick­sal aus der Hand haben lesen las­sen und erst recht nie mit Gitans auf Pil­ger­fahrt nach Lour­des waren. Die auch nie – wie es Bau­er­dick erleb­te – Säug­lin­ge zum Kauf ange­bo­ten beka­men oder klei­ne Mäd­chen zu Vergnügungszwecken.

Die Furcht davor, als Ras­sist ver­leum­det zu wer­den, sei so mäch­tig, das sie jedes offe­ne Wort im Keim ersti­cke. Bau­er­dick erzählt von dut­zen­den bun­des­deut­schen Pos­sen rund um das Schwei­ge­ge­bot, von (mitt­ler­wei­le jahr­zehn­te­al­ten) Über­set­zun­gen der Fünf-Freun­de-Bän­de Enid Bly­tons, in deren angeb­lich zigeu­ner­feind­li­che Tex­te viel tie­fer ein­ge­rif­fen wur­de, als es jüngst bei Otfried Preuß­ler geschah,  von der neu­er­li­chen “aka­de­mi­schen”  Brand­mar­kung Mar­tin Walsers, Theo­dor Fon­ta­nes, Wer­ner Ber­gen­grüns und J.W. Goe­thes als „Anti­zi­ga­nis­ten“, von ver­zwei­fel­ten Dia­ko­nie-Mit­ar­bei­tern, die von ihrer Betreu­ungs­grup­pe bedroht und schier über­rannt wer­den, von der For­de­rung eines Zen­tral­rats-Lob­by­is­ten, daß Behör­den und Medi­en für die Erwäh­nung der eth­ni­schen Ange­hö­rig­keit in Kri­mi­nal­fäl­len „eine Buße von 50 Euro“ zah­len sollten.

Die­se Skur­ri­li­täts­samm­lung könn­te den, der sie prä­sen­tiert, dazu ver­füh­ren, einen pole­mi­schen Ton anzu­schla­gen. Bau­er­dick hin­ge­gen ver­mei­det die Ton­la­ge des Hört! Hört! strikt. Er zeigt sich schlicht fassungslos.

Vor­ur­teils­exper­ten wie Wolf­gang Wip­per­mann wer­den nicht müde zu beto­nen: Nicht die Roma sei­en ein Pro­blem, die gras­sie­ren­de Roma-Feind­schaft sei die Wur­zel. Bau­er­dick wider­spricht vehe­ment. Die Zigeu­ner hät­ten nicht nur Pro­ble­me, son­dern berei­te­ten sie auch höchstselbst.

Ihm geht es nicht ums Schü­ren einer Angst vor den Zigeu­nern, er betont sei­ne Angst um die Zigeu­ner. Sei­ne Ein­las­sun­gen sind so erfah­rungs­s­att, ja, authen­tisch, daß man ihm glaubt.

2001 hat­te der Jour­na­list in einem Play­boy-Inter­view noch abge­wie­gelt: Was man unter Zigeu­nern an Ver­bre­chen fin­de, das sei allen­falls Armuts-Kri­mi­na­li­tät, Kava­liers­de­lik­te. Heu­te weiß er es bes­ser. Ja, es gab bru­ta­le Anschlä­ge auf Zigeu­ner. In Rumä­ni­en gab es zwi­schen 2008 und 2010 sieb­zig „ras­sis­tisch moti­vier­te“ Über­grif­fe gegen Zigeu­ner. Dar­un­ter Wand­schmie­re­rei­en, Prü­ge­lei­en, Mord­dro­hun­gen. Neun Men­schen wur­den in die­sem Zeit­raum umge­bracht, sechs davon gin­gen allem Anschein nach auf das Kon­to rumä­ni­scher Seri­en­kil­ler. Bau­er­dick und sei­ne Gewährs­leu­te ver­mu­ten geheim­dienst­li­che Hintermänner.

Eine gewis­se Lynch­stim­mung in der rumä­ni­schen Bevöl­ke­rung hat der Autor an vie­len Orten fest­ge­stellt. In man­chen Orten hält kei­ner mehr Vieh, baut kei­ner Gemü­se an. Die Leu­te sagen, die Roma klau­en alles. Bau­er­dick notiert die Ankla­gen der Bau­ern eben­so wie die Ant­wor­ten der Zigeu­ner. Der Roma-Füh­rer Atti­la Laka­tos kennt Dör­fer, in denen Rumä­nen nur dann den Got­tes­dienst besu­chen kön­nen, wenn der Mann mor­gens geht und sei­ne Frau am nach­mit­tag. Wenn bei­de gleich­zei­tig ihr Haus ver­las­sen, wer­den sie aus­ge­raubt. „Laka­tos wet­ter­te gegen die Unsit­te, jeden als ‘Ras­sis­ten´ zu beschimp­fen, der einem nicht in den Kram pas­se: Leh­rer, die einem Zige­neu­ner­kind einen Tadel ver­pas­sen; Ärz­te, die einen Rom nicht vom Krebs hei­len konn­ten; Poli­zis­ten, die Roma das Auto still­leg­ten, weil sie ohne Ver­si­che­rungs­schutz fuh­ren.“ Bau­er­dick berich­tet von Ver­ge­wal­ti­gun­gen durch Roma, von Klein­kri­mi­na­li­tät, die durch Beschluß „von oben“ nicht ver­folgt wird. Ver­ge­wal­tig­ten Frau­en wird auf der Poli­zei abge­ra­ten, den Täter anzu­zei­gen, um die Situa­ti­on nicht eska­lie­ren zu las­sen. San­dor Gyö­ri-Nagy, Pro­fes­sor für „Umwelt­kom­mu­ni­ka­ti­on“ sagt: „Wo Unrecht aus poli­ti­schen Moti­ven kein Unrecht mehr ist, wird das Gerech­tig­keits­emp­fin­den der Men­schen zer­stört. So ent­ste­hen Haß­ver­hält­nis­se.“ Das wür­de den Zorn der ansäs­si­gen Bevöl­ke­rung wenn nicht ent­schul­di­gen, doch erklären.

In der Medi­en­öf­fent­lich­keit ver­schwie­gen wür­den auch grau­sa­me Mord­ta­ten durch Roma: Allein acht Ungarn wur­den in den ers­ten drei Mona­ten 2009 durch Roma erschla­gen oder ersto­chen. Ein Mord­op­fer wird mit der Säge zer­stü­ckelt, in Nord­un­garn soll einer jun­ger Rom eine 88jährige ver­ge­wal­tigt, ihr die Augen aus­ge­sto­chen, dann den Kör­per mit einer Axt zer­trüm­mert haben. Ein Erd­kun­de­leh­rer, der ein Zigeu­ner­mäd­chen ange­fah­ren und leicht ver­letzt hat­te, wur­de beim Leis­ten Ers­ter Hil­fe von einem rasen­den Lynch­mob vor den Augen sei­ner Kin­der zu Tode geprü­gelt, und so wei­ter. “Jeder zwei­te Erwach­se­ne und drei von vier jugend­li­chen Delin­quen­ten in den unga­ri­schen Haft­an­stal­ten sind Roma“, schreibt Bau­er­dick. Ihr Bevöl­ke­rungs­an­teil beträgt 8%. Er macht auch die sozi­al­li­be­ra­le Poli­tik für die Zwie­tracht unter den Völ­kern, für die ent­fes­sel­te Gewalt und die  gras­sie­ren­de Apa­thie unter den Zigeu­nern ver­ant­wort­lich. In sozia­lis­ti­scher Zeit – Bau­er­dick ist weit ent­fernt, sie zu ver­brä­men – gab es kein gedul­de­tes Schu­le­schwän­zen von Zigeu­ner­kin­dern, Arbeits­scheue wur­den zu Hilfs­diens­ten ver­don­nert, dörf­li­che Poli­zei­stel­len übten restrik­ti­ven Zwang aus, auch „klei­ne“ Kri­mi­na­li­tät wur­de geahndet.

Heu­te, in Zei­ten der glo­ba­li­sier­ten Wirt­schaft, sind nicht nur die alten Hand­werks­fä­hig­kei­ten der Zigeu­ner aus­ge­rot­tet, es gibt auch kei­nen Druck mehr, sich am Rie­men zu rei­ßen. Den Zigeu­nern, die Bau­er­dick dann so nennt, wenn es eine Selbst­be­zeich­nung ist – also meis­tens-  fehlt es an Eigen­in­itia­ti­ve. Bau­er­dick schreibt, er erin­ne­re sich an „kaum einen Rom, der für die Wur­zel sei­ner Mise­re ein Stück Ver­ant­wor­tung bei sich sel­ber gesucht“ hätte.

Bau­er­dick beklagt, daß eine seriö­se Debat­te über die haar­sträu­ben­den Zustän­de in und rund um Zigeu­ner­sied­lun­gen, die mehr und mehr Raum ein­neh­men und längst in Deutsch­land um sich grei­fen (er kennt etwa die gei­len Dis­kus­sio­nen über in deut­schen „Lust­häu­sern“ täti­gen Roma-Pro­sti­tu­ier­te aus ein­schlä­gi­gen Inter­net­fo­ren), aus dem öffent­li­chen Raum ver­bannt ist.

Mit sei­nem Buch, das nun immer­hin in einem gro­ßen deut­schen Publi­kums­ver­lag erschie­nen ist, könn­te sich das ändern. Die Rezen­sio­nen sind bis­lang ziem­lich güns­tig. Das ver­wun­dert nicht, man müß­te nicht nur blind, son­dern bös­wil­lig sein, um Bau­er­dick Res­sen­ti­ments zu unter­stel­len. Mal wird am Ran­de beklagt, das Bau­er­dick lei­der doch ein „kla­res State­ment gegen Ras­sis­mus“ ver­mis­sen las­se. Oder es wird ein­ge­wandt, daß der Autor kei­ne kon­kre­ten Rat­schlä­ge prä­sen­tie­re. Vie­le Rezi­pi­en­ten ver­wech­seln Sach­bü­cher mit Rat­ge­bern. Aber wo wären wir, wenn einer titel­te: Zigeu­ner – eine Hand­lungs­an­wei­sung?

Rolf Bau­er­dick: Zigeu­ner. Begeg­nun­gen mit einem unge­lieb­ten Volk. Mün­chen: DVA 2013, 394 S., 22.99 €, hier bestellen.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (23)

Ein Fremder aus Elea

29. Mai 2013 12:28

"Aber wo wären wir, wenn einer titelte: Zigeuner – eine Handlungsanweisung?"

Ja, ne, schon klar, stattdessen wird getitelt: Sinti und Roma - eine Handlungsanweisung.

Die EU wäre nicht die EU, wenn sie das unterlassen würde.

Berthold Lauterbach

29. Mai 2013 13:44

Vielen Dank für die wohltuende Rezension, besagtem Buch und seinem Verfasser kann man nur Erfolg und alles Gute wünschen. Angesichts der Dominanz linker Realitätsverweigerung ist die Schilderung des Lebens, wie es ist, schon ein Tabubruch!

Nihil

29. Mai 2013 14:56

https://www.youtube.com/watch?v=zOzN4lRmIWA

JeanJean

29. Mai 2013 16:50

Der gesamte antirassistische Komplex funktioniert nur durch die undifferenzierte Gleichmacherei der künstlich geschaffenen, statischen Gruppenidentitäten.

Die Existenz erfolgreicher Roma in den ehemaligen Ostblockländern, ist natürlich kein Beweis dafür, dass andere Roma nur durch Diskriminierung von der "Teilhabe" ausgeschlossen werden, wie es gern behauptet wird, sondern gerade das Gegenteil.

Die mit Millionen Euro geförderte EU Romapolitik konstruiert diesen differenzierungslosen Antiziganismus sehr bewusst und auf Kosten der Mehrheitsgesellschaften, auch indem sie die Selbstethnisierung der integrierten Roma durch Stipendien , Empowerment - und Jobprogramme fördert und das Problem damit zementiert.

Wenn ich nicht irre, folgt die Argumentation, nicht kriminelle Rommaklans, sondern "die Gesellschaft, die sie umgibt" sei das Problem, der dekonstruktivistischen Theorie, die ja auch erklärt, nicht der Schizophrene sei verrückt, sondern die Krankheit eine bloße Konstruktion der Normalen, die sich selbst zu ändern hätten.

So sind unauffällig und zufrieden lebende Roma politisch völlig unbrauchbar und für das Narrativ vom Antiziganismus sogar eine Gefahr. Wertvoll dagegen ist der Import von Problemfällen, die dann die Heerscharen der Sozialwissenschaftler und antirassistischen Agitatoren in Lohn und Brot bringen und gewachsene und funktionierende Strukturen nachhaltig zerstören.

Leider habe ich den Link gerade nicht zur Hand, in einer EU Studie zur doppelten Diskriminierung der Roma Frauen las ich, viele Roma hätten z.B. mit dem Krankenhauswesen ein kulturelles Problem und lehnten daher ihre Unterbringung im normalen Stationsbetrieb ab.

Gleichzeitig wurde im Text jedoch die "Segregation" in Krankenhäusern, die wohl im ehemaligen Ostblock teilweise angewendet wird, als rassistisch verurteilt.

Eine wunderbar unauflösbare Situation, wenn man davon ausgeht, dass Nichtroma sich den unterschiedlichen kulturellen Vorschriften der verschiedenen Stämme wohl nicht flächendeckend unterordnen werden, nach der Inklusionstheorie also diesen Gruppen das Menschenrecht auf Gesundheitsversorgung verweigern. A gift that keeps on giving!

Die Buchbesprechung macht wirklich neugierig, denn es ist ja tatsächlich schwierig, sich genau zu verdeutlichen, wo die Probleme genau anzusiedeln und wie typisch oder verbreitet sie eigentlich sind. Zudem führt der Antirassismus leicht dazu die "Benachteiligten" irgendwann tatsächlich in ihrer Gesamtheit nur noch als Belastung anzusehen, also auf die Propaganda hereineinzufallen.

Im Gegensatz zu den Antirassisten finde ich die Beschäftigung mit anderen Kulturen tatsächlich lehrreich, auch wenn ich mich doch eigentlich lieber theoretisch, nach Interesse und weniger in erzwungener Nachbarschaft damit auseinandersetze.

Franz Schmidt

29. Mai 2013 19:51

Meine persönlichen Erfahrungen mit Zigeunern sind durchweg negativ.

T. Siganes

29. Mai 2013 20:38

"Für Eingeweihte sind sie (die Zigeuner) die interessanteste Völkererscheinung in der europäischen Kulturwelt, nur für Spießer ein Schandfleck europäischer Kultur, der beseitigt werden müßte".
Martin Block 1936 in seinem Buch "Zigeuner. Ihr Leben und ihre Seele. Dargestellt auf Grund eigener Reisen und Forschungen." Bibliographisches Institut Leipzig, 1936, 220 Seiten und 99 Abbildungen

Karl Eduard

30. Mai 2013 08:51

Unsere Vorfahren waren ja nicht blöd, was die Einschätzung dieser Leute betrifft. Nur wir werfen deren Erfahrungen über Bord und malen uns die Welt wie sie uns gefällt.

JeanJean

30. Mai 2013 09:52

@Franz Schmidt,

schon richtig, jeder hat seine üblen Erfahrungen gemacht. Es gibt allerdings "sone und solche". Die allgemeine Roma Abstammung sagt da wenig aus. Die von der Sorosstiftung und der EU veröffentlichten Studien werfen alle in einen Topf, bedauern auch, dass viele Roma nicht wie Zigeuner leben wollen, sondern völlig normal als Individuen Teil der Gesellschaften sind. Daher schwankt die Zahl der "identifizierten" Roma erheblich.

Daher werden auch finanzielle Anreize zur Selbstidentifizierung gegeben durch die man die unauffällig leben als Protestpotenzial aktivieren will. ( So wie bei Bertelsmann die Young Leader Projekte) Sie sollen das schlechte Bild "aufbrechen", dass die Klans, mit denen sie nichts zu tun haben, verbreiten und damit das Narrativ eines bis ins mark rassistischen Europa ventilieren und zur Aufspaltung der europäischen Nationen beitragen.

Der Trick, der angewendet wird besteht darin, die Ablehnung der unangenehmsten Klans als Ablehnung der "Rasse" insgesamt hinzustellen, was Blödsinn ist, denn diese Klans leben ganz auf sich bezogen und bilden eigene Völker, die zu kennen sicher kein Fehler ist, wenn man über das Thema diskutiert und keine Lust hat auf die Sorossche Taktik reinzufallen.

Die bloße Abstammung ist nicht Grund für die allgemeine Ablehnung bestimmter Zigeunerklans. Sondern ihr Verhalten. Die bloße Abstammung ist ja auch nicht der Grund dafür, dass die Türken so übel rüberkommen, sondern der ideologische Überbau, das Türkentum und der Islam. Genetisch und vom Aussehen her, lassen sich viele Türken nicht von Griechen oder Bulgaren usw. unterscheiden, der Gruppengeist allerdings richtet in einer individualistisch geprägten und der eigenen Identität beraubten Umgebung Verheerungen an. Nach der Theorie der Dekonstruktivisten kann obendrein immer nur und ausschließlich der westlichen Mehrheitsgesellschaft bei aufkommenden Problemen die Schuld zugeschrieben werden, sie ist es, die sich zu integrieren hat, die auf die Coutch gehört.

Je unangenehmer sich demnach eine Gruppe verhält,je entschlossener sie sich abgrenzt, desto wertvoller ist sie natürlich für das Projekt der Zerstörung der europäischen Nationen.

Kreuzweis

30. Mai 2013 10:03

"Kein Zigeuner klaut in dem Dorf, in dem er lebt" - Volksweisheit.
Als Mensch mit Augen statt Traumglotzkugeln ahnte/wußte ich, daß dies Völkchen durchtrieben und lebensklug sein muß. Solche Menschen sind immer spannender als der dümmliche Spießer. Im TV sah ich mal einen Bericht, in dem es dem Reporter gelang, die Gefilmten aus der Reserve zu locken: sie prahlten ihrem Reichtum, wie sie uns manipulierten und unsere Vorurteile bedienten - köstlich!
Leselust geweckt.

Immer klarer wird, daß das Gutmenschentum die eigentliche Pest der Neuzeit ist. Gibt es eine wissenschaftliche Untersuchung dieses ebenfalls formenreichen Phänomens? Eigentlich ist es eine Form von Irresein, doch was ist sein Selektionsvorteil? Den muß es ja geben, sonst wären nicht so viele von dieser Geisteskrankheit befallen...

Mario Franz

30. Mai 2013 14:10

Liebe deutsche Mitbürgerinnen und Mitbürger!!!

Dies ist ein Offener

SINTI und auch Roma sind KEINE "Zigeuner"! Und auch keine "ziehende Gauner" wie es der Volksmund nur zu gerne übersetzt!
Man benutzt den diskriminierenden Begriff: "Zigeuner" in aufgeklärten Kreisen nicht mehr !
Liebe freiheitsliebende Freunde--WEHRET DEN ANFÄNGEN!!!
Heute benutzt man den politisch-korrekten Begriff: "SINTI und/ODER ROMA", wenn aber gerade in einer Berichterstattung hierbei keine Differenzierung vorgenommen wird, könnten die Medien in diesem Falle auch gleich bei dem Begriff: "ZIGEUNER" bleiben ! Was Herr Bauerdick offensichtlich anstrebt und fossiert .

Zunächst möchte ich mich Ihnen vorstellen.
Mein Name ist Mario Franz
Ich bin deutscher Sinto und entstamme einer großen Familie. Ich bin sehr viel mit Sinti aus aller Herrenländer gereist. Mein Vater, der 1914 geboren ist und mein Großvater der 1885 geboren ist, reisten ihr Leben lang ebenfalls mit ihrem Volk. Wir kennen Sinti und Roma, weit über die Grenzen Europas hinaus, sehr gut. Es ist nicht nur so, dass ich unzählige Male, öfter als ein Herr Bauerdick zwischen Sinti und Roma war, nein, ich lebe, seit ich atme zwischen den verschiedenen Gruppen, denn ich bin selbst Sinto! Der fehlende Besuch einer Uni enthebt mich genauso wenig der Fähigkeit der Wahrheitserkennung, wie sie einen studierten Journalisten dazu befähigt!!!
Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Sinto jemals sich selber als ZIGEUNER bezeichnet hat! Das wäre schlicht lächerlich!!
Man will mir doch nicht allen Ernstes erzählen, dass, wenn eine große Gruppe von Deutschen in einem Land leben würde und diese die gleichen Zutaten des Lebens in diesem Land oder der Welt genießen würden, wie wir und wo die Bezeichnung Deutscher nicht bekannt wäre, sondern sie nur als Kraut, Kartoffel oder Nazi bezeichnet würden, wobei nicht mal klargestellt worden wäre, was so eine Bezeichnung zu bedeuten hätte, und noch mehr wo es dieser deutschen Gruppe bar jeder Lobby und durch jahrhundertlange immer wieder systematischer Bekämpfung auf mannigfaltige Art, die Sprache, Kultur, Lebensweise und noch weit aus mehr, das können sie glauben, zerstört worden ist, so dass sie, weil sie wissen, dass, wenn man sie fragt, wer sie sind, sie oft gar keine andere Wahl haben, als sich selbst, als Kartoffel usw. zu bezeichnen, weil alle sie so über viele Generationen genannt haben, dass das deshalb rechtfertigt, sie weiter so zu nennen, obwohl dann die Eigenbezeichnung und die Bedeutung Deutscher bekannt ist. Auch gibt es kein recht alle Deutschen dann Nazis zu nennen, nur weil es Deutsche in bestimmten Ländern gibt, die sich aus Vorteilhaftigkeit selber Nazis nennen oder durch die Lebensumstände gar nicht mehr wissen wer sie nun wirklich sind.
Ich war selber in Rumänien, Tschechien usw. und habe das Elend gesehen. Ich habe aber auch gesehen, wie Rolf Bauerdick selbst erwähnt, dass es Unmengen von Roma gibt, die durch die vorher genannten (zart gesagt, widere Umstände), ihre Kultur, Traditionen, Wissen um ihre Identität, Sprache usw. verloren haben. Darf man den wirklich solch arme Menschen als Alibifunktion missbrauchen, um alle Betroffenen mit dem Sammelbegriff Zigeuner zu betiteln??? Nur des Prestiges und Geldes wegen
und dann kommt ja noch das schlimmste...
Da wird sich allen Ernstes angemaßt in der Welt zu verbreiten, dass Sinti und Roma mehr aus den eigenen Reihen diskriminiert werden und mehr darunter zu leiden haben, als von allen anderen, nur weil es in ein paar Ländern so war? Und selbst das sei dahin gestellt!! Ist denn solch eine bösartige Verallgemeinerung nicht

gesetzeswidrig? Oder schließen hier einige nur zu gerne die Augen? Dieser, ach so mutige, deutsche Mann, der das ausspricht, was vielleicht viele denken und wollen?
Ich möchte hier nichts unterstellen, aber für mich sieht das ganz danach aus, dass sich hier jemand als Freund der Roma über Jahre zeigt, aber nur Verkaufszahlen seines Buches im Kopf hatte!! Hier sieht es für mich ganz stark nach jemandem aus, der die Armut, das Leid und die Ungebildetheit armer Menschen schamlos ausnutzt. Jemand sich der Verkaufszahlen wegen (das wäre noch der humanste Grund), in der Öffentlichkeit, in Schrift und verbal rebellisch und beleidigend gegenüber einer Minderheit zeigt, die auch ohne ihn schon genug um ihre Identität zu kämpfen hat.
Man kann hier nicht damit argumentieren, dass ach so viel wichtiges und gutes für Roma und Sinti da drin steht. Ich unterstelle da ganz schlicht Hinterlist!
Man kann seine Gesinnung heute nicht mehr bei jedem, hinter dem Schutzschild der angeblichen Aufklärung verstecken. So hatten schon die arglistigen Politiker des alten Roms gearbeitet, Sie brachten sich scheinbar in die Position, jemanden aufwendig zu verteidigen, um dann diese Verteidigung mit ein paar wirkungsvollen, unterschwelligen Botschaften zu spicken, die das Bild des Verteidigten schmälert, auch lüftet sich der Schleier der verdeckten, sozialen Ausbeutung, wenn man liest, wie eine KZ-Überlebende und ihre Aussagen dafür missbraucht wird, das Schmähwort Zigeuner zu legitimieren.
Stellen Sie sich nur mal vor, ein Sinto oder Roma, der nicht mal der deutschen Sprache mächtig ist und von ihrer Kultur, ihren Sitten und Gebräuchen nur aus Berichten von Menschen, die selber keine Deutschen sind, erfahren hat und dieser nette Sinto würde über hundert mal deutsche Siedlungen in verschiedenen Ländern besuchen (ich muss jetzt schon lachen), um danach ein Buch mit diesem Charakter zu veröffentlichen und dann auch noch kraftstrotzend losposaunen würde, warum soll ich die Nazis denn Deutsche nennen? Man nennt sie doch in der ganzen Welt so, sogar einige von ihnen sich selber!!! Aber er ist ja ein höflicher, zivilisierter Mensch, selbstverständlich würde er Nazis, die diese Bezeichnung ablehnen und lieber Deutsche genannt werden, aus Respekt natürlich nicht mit ihrer wahren Bezeichnung bezeichnen, sonder er würde sie respektvoll Deutsche nennen, versteht sich doch von selbst. Nur dafür müsste ihm das auch jeder einzelne sagen. Es wäre ja respektlos den Nazis gegenüber auf der ganzen Welt, die nichts anderes wissen und sich deshalb selber so nennen, nicht als Nazis zu bezeichnen. Wenn er, so wie Herr Bauerdick, mit einem verbalen Augenzwinkern sagen würde, ich zitiere: „So sind sie nun mal“ (die lieben Nazis) und tun sie nicht so, als wenn dieser Vergleich hinkt, denn das tut er nicht!!!
Mal ehrlich, würde dieser gute Sinto hier in Deutschland dann auch als Experte für Deutsche gelten? Würden sie im auch Prestige und finanzträchtige Angebote für Funk und Fernsehen machen?
Die Antwort können wir uns wohl ersparen!!!!
Ja, es stimmt, was Herr Bauerdick über unsere Gastfreundschaft sagt, aber Gott schützte uns vor Sturm und Wind und vor Freunden, die keine sind.
Denn ein Mensch, der sich unter dem Deckmantel des Freundes, bei leider ungebildeten und sozialschwachen Menschen einschleicht, um sie wie Heinz Sielmann seine Tiere, zu studieren, mit dem einzigen Hintergedanken sich zuhause kommerziell und gesellschaftlich feiern zu lassen,
solch ein Mensch erinnert mich und viele meiner Mitmenschen aus der Mehrheitsbevölkerung an Praktiken, die wir eigentlich lieber in den Geschichtsbüchern lassen wollen.
Zur Aufklährung!!
"SINTI & "ROMA" SIND KEINE "ZIGEUNER" !!!

Entgegen der vorherrschenden Meinung SINTI seien eine "Untergruppe" der Roma,- kann dem hier so NICHT beigepflichtet werden !

SINTI und "ROMA" waren schon immer, jeder für sich, eine autochthone Gemeinschaft. Unter vielen anderen Gründen spricht gegen diese vorherrschende Meinung zum Einen die Tatsache, dass es noch heute in Indien u.a. in Jodhpur, Udaipur und Jaypur SINTI gibt die sich auch so nennen.

Zum Anderen wurde der Begriff "Roma", dessen Bedeutung "Mann" ist und nicht wie fälschlicherweise mit "Mensch" übersetzt wird erst 1971 vorwiegend von den damaligenern Vetretern einiger ethnischer, südosteuropäischen Gruppen und Stämmen auf den "Welt-Kongress" als politisch-korrekter Oberbegriff in: Sinti UND "Roma" erweitert und eingeführt.

"SINTI" nennen sich nach ihrem Ursprungsgebiet bzw. nach dem Fluss: "Sindh"/Indus der sie im Bezug Ihrer Namens-Anlehnung an ihren Wurzeln/Herkunft als die scheinbar "ursprünglichere" Gruppe vermuten lässt.

Der Volksbegriff: "SINTI" gehört, wie die noch heute in Indien angestammten Stammesbezeichnungen wie Banjara, Lambanis, Dhoad, Gaggari, Bopa u.v.a., zu den tatsächlich noch in Indien existierenden Namen eines Volksstammes !

Der Stammesbegriff: "ROMA" hingegen ist ein Zusammenschluss von verschiedenen, meißt aus Ost-und Südosteuropa stammenden Stämmen wie z.Bsp. den "Lowara", "Kalayhitschi", "Lautari", "Kalderasch"u.v.a. welche meisst die verschiedenen Berufsgruppen dieser Stämme darstellen und unter dem Begriff: "ROMA" auf den Weltkongress in London 1971 zusammengefasst wurden !

Wie können also "SINTI" die ihren eigenen, jahrtausendalten VOLKsnamen beibehalten haben eine "Untergruppe" dieser berufsbezogenen Namensgebung dieser Stämme bzw. der "ROMA" sein ??? KEINESWEGS !

Die kulturellen Hintergründe und Zusammenhänge im Bezug auf SINTI und den "Roma"-Stämmen sind viel zu komplex als das sie von "außenstehenden Wissenschaftlern", Linguisten, "Historikern" und vor allen DEN MEDIEN, beurteilt und als korrekte Information "herhalten" könnten !!! Diese "Theorie" ist "Fiktion" und reine Fehlinformation und entbehrt jeglicher, korrekt recherchierten Grundlage !

Obwohl Sinti "und" Roma ursprünglich aus Indien stammen und im allgemeinen als "Eine-Volksgruppe" angesehen werden, wobei dies nicht so ganz Korrekt ist, jedoch von beiden Gruppen mehr oder weniger so hingenommen wird, unterscheiden sich diese beiden autochthonen Gruppen doch grundlegend im Dialekt ihres "Romani-Sanskrit" und ihrem Kulturgut !

"SINTI" & "ROMA" waren und sind seit ihres langen, beschwerlichen und lebensbedrohlichem Auszugs aus Indien zu Weggefährten und gemeinsamen Begleitern ihrer jahrtausendlangen und stetigen Leidensgeschichte geworden und sind daher unzertrennlich wie "Zwillinge" miteinander verbunden !

"Ein Volk" das trotz Wiederstände, Verfolgung, Versklavung und der beinahen systematischen Ausrottung durch die Nazis einmal mehr überstanden und überlebt hat, sein Kulturgut über Jahrtausende hinweg praktizierte und pflegte und somit bewahren konnte sowie seine Traditionen und Sprache mündlich weiter gab, bedarf mehr Anerkennung und Respekt als es diesen beiden Volksgruppen seit Jahrhunderten entegengebracht wird !

Deutschland, Europa und die Welt hat in und mit ihnen ein fast fünf-tausend-jähriges, "lebendiges" Kulturgut mitten unter sich !

Die "angedichteten" und diskriminierenden Fremdnamen wie ZINGARO; CIGAN; TIGANi ODER LETZTENDLICH "ZIGEUNER", bei denen man davon ausgeht sie wären in ihren Ursprung vom griechischen Wort "ATHINGANOI" (die UNBERÜHRBAREN(was die Sinti schon aus kulturellen Gründen nicht sein können) oder UNNAHBAREN) abgeleitet worden, darf schlicht weg im Bezug auf den Volksstamm der SINTI und auch der Roma, keine Anwendung finden !

Nun ist es aber so, dass die Medien dieses "Unwort des Jahrhunderds: Zigeuner" nit dem Rückenwind des Herrn Bauerdick benutzen
.Lasst Euch euren Geist nicht erneut vergiften ! Das Wort ist ein Krankheitserreger.

Antwort Kositza:

Lieber Herr Franz,

na, wenn das keine leidenschaftliche Stellungnahme war!!

Bauerdick - der gewiß mit seinem Buch Geld verdienen möchte, die Schriftstellerei ist schließlich sein Beruf, der sich aber jeder Boshaftigkeit enthält und bei dem ich selbst den sarrazinschen „kalten Blick“ nirgends finde – schreibt wörtlich: „Es ist respektlos, einen Sinti oder eine Sintezza „Zigeuner“ zu nennen, wenn diese nicht Zigeuner oder Zigeunerin genannt werden wollen“.
Er nennt dutzend Beispiele, wo gerade Journalisten ungerechtfertigt und ungenau „Sinti & Roma“ zusammenwürfeln, es schreibt etwa, daß es von grober Unkenntnis zeuge, wenn berichtet wird, daß sich „Sinti und Roma“-Frauen prostituieren; eine Sinti-Frau, die ihren Körper verkaufte oder zur Miete anböte, fiele eher der Ächtung anheim, Sinti besäßen da einen anderen Ehrenkodex als etwa bulgarische Xoraxane.

Bauerdick zitiert aber auch einen Wissenschaftler, Bernhard Streck, der meint, es gehe bei dem Zigeuner /Sinti&Roma-Streit um „Macht, Einfluß und Geld. Und um ein schlechtes Gewissen bei Journalisten, die unter keinen Umständen unkorrekt erscheinen möchten.“

Bauerdick widmet dem Namensstreit ein ganzes Kapitel, ein „Plädoyer für einen ehrenwerten Begriff“. Im siebenbürgischen Rosia /Rothberg hätten sich die Zigeuner empört darüber, in einem (sehr positiven) Zeitungsbericht unter „Roma“ subsummiert zu werden: „Wir sind Tzigani!“. Also, wie würden Sie, Herr Franz, diese Gruppe bezeichnen?
Ein anderer, der Bulibascha von Craciunesti sagt: „sagst du zu mir Rom, so beleidigst du mich. Nennst du mich Ziegeuner, sprichst du mir zu Herzen.“ Weiter: Auf dem Grabstein des 2007 im Rheinland verstorbenen Josef Demeter prangt die Inschrift „Präsident der Zigeuner“.

Philomena Franz (eventuell entfernt mit Ihnen, Herr Franz, verwandt?) betitelte ihre Autobiographie „Zwischen Liebe und Hass. Ein Zigenuerleben.“ Sie habe, so sagte sie selbst, ihr Buch „als Zigeunerin vom Stamm der Sinti geschrieben“.
Natascha Winter (übrigens Fronleichnam 2012 verstorben!) schrieb als Vorsitzende der Sinti Allianz: „Eine positive Einstellung zu uns und unserer Kulturen erreichen wir nicht, indem wir leugnen, Zigeuner zu sein.“ Usw., usf. Von Deutschen, die sich um des eigenen Vorteils willen „Nazi“ nennen, weiß ich übrigens nichts. Dieser von Ihnen gezogene Vergleich scheint doch etwas zu hinken!

Unke

30. Mai 2013 16:03

@Kreuzweis
Es gibt keinen Selektionsvorteil. Es handelt sich um Abkömmlinge der 1-2 Kindfamilie, Mutter häufig spät gebärend, die von Klein auf jeglichem Sinn für Realitäten entwöhnt wurden.
Ist also in weniger als einer Generation durch, da es diese Art von deutscher Mittelschicht nicht mehr geben wird.

Peter Lustig

30. Mai 2013 17:52

Wenn die Zigeuner hier herumfahren auf der Suche nach Alteisen, stelle ich immer einen Reisigbesen, den »Zigeunerbesen« gut sichtbar vor die Tür. Die Zigeuner kennen dieses Zeichen genau. Es wirkt. Sie klingeln überall, aber nicht bei mir. Ich mag sie einfach nicht. Am wenigsten die Weiber. Aber ich wünsche jedem linken Grünwähler einen Klan ins Nachbarhaus.

Weltversteher

30. Mai 2013 21:01

An Kreuzweis:

Naja, die meisten Gutmenschen verzichten ja darauf, diese überfüllte Welt mit ihrem Nachwuchs gar zum Kentern zu bringen. Insofern ist es eher eine Seuche, die unfruchtbar macht.
Und man kann sich glücklich schätzen, wenn man sich nicht ansteckt und sie (gerade dann mit Nachkommen) überlebt. Der Vorteil liegt also in der Immunität bzw. rechtzeitigen Genesung.

Nordländer

30. Mai 2013 21:28

@ Kreuzweis

"das Gutmenschentum die eigentliche Pest"

M.E. ganz allgemein des Europiden obskurer Sonderweg des Universalismus/Idealismus.

Vor einiger Zeit war ich beim Sport ganz überrascht, als dort ein guter Mensch erklärte (Typ Gesamtschullehrer), daß die Zigeuner zwischen Binnen- und Außenmoral unterschieden.

Diese Unterscheidung ist sehr naheliegend. Wer noch Reste seines Instinktes und gesunden Menschenverstandes bewahrt hat, dem dürfte es unmittelbar einleuchten, daß die Sättigung der eigenen Familie Vorrang hat, daß für uns Unruhen in Berlin beängstigender sind als in Shanghai oder Johannesburg.

Eine vertiefte Betrachtung des Themas böten z.B. die "Genealogie der Moral" (Nietzsche), überaus anregende Ausführungen in Sachen Evolutionsbiologie und Gruppenstrategien bei Prof. Kevin MacDonald, sei es auf der Netzseite "theoccidentalobserver", sei es in seinen letzten vier Publikationen wie z.B. "The Culture of Critique".

Kenne eine Zigeunerfamilie näher. Die Mutter schroff, abweisend, der Familienvater indes ein fröhlicher, charmanter Zeitgenosse, den man mögen muß. Die adrette Tochter wurde immer von allen Seiten hofiert, beide Söhne eine gewinnende Ausstrahlung.

Den Kindern dürften an der Schule absolut alle Möglichkeiten offengestanden haben. Vonseiten ihrer auffallend niedrigen Intelligenz allerdings nicht. Ständiger Rummel, da der Vater unentwegt mit so einer Art Kleinhandel befaßt ist, im Sommer werden wohl so einige tausend Reisekilometer zurückgelegt.

Mit Sicherheit keine Umgebung, in der die Eltern besonderen Wert darauf legen, daß das Einmaleins gebimst wird oder Raum und Ruhe vorhanden sind, Diktate zu üben.

Franz Schmidt

30. Mai 2013 22:24

Nur eine einzige bescheidene Frage an dieser Stelle: Glaubt hier jemand, daß der verstärkte Zuzug von "Zigeunern" eine Bereicherung für Deutschland darstellt? Wenn ja, bitte begründen. Ich lerne gerne dazu.

neocromagnon

31. Mai 2013 03:22

Nichts wird sich ändern, noch nicht, weil nicht die Unkenntnis über die Wahrheit der Grund für die fehlende Auseinandersetzung und vor allem fehlende Konsequenzen ist, sondern politische Absicht. Sie wissen sehr wohl was Sache ist, genau das ist doch der Grund für die Sprechverbote. Daran werden auch positive Rezensionen nichts ändern. Der Druck wird allerdings steigen, die Repressionen vermutlich auch.
Ich habe mal neben Zigeunern gewohnt.
Auf dem Zug nach Lourdes käme ich vermutlich auch gut mit ihnen aus, aber im Zusammenleben Haus an Haus sind, zumindest diese, schlicht, assozial, rücksichtslos, kriminell und geistig eher infantil (um es vorsichtig auszudrücken). Sie kennen keinerlei Moral ausser ihren grenzenlosen Egoismus und sie schlagen ihre Frauen. Und das sind keine Vorurteile, es ist ein auf Erfahrung basierendes Urteil.
Und im Prinzip lässt sich das Zigeunerphänomen bezüglich des politisch-medialen Umgangs mit ethnischen Konflikten in diesem Staat (der nicht meiner ist) ja ganz gut auf die Situation bezüglich anderer Ethnien projizieren.

neocromagnon

31. Mai 2013 03:34

@Mario Franz
Ihren Beitrag habe ich gerade erst gelesen, fühlen Sie sich bitte nicht angesprochen.

Martin

31. Mai 2013 07:26

Nun ja, als selber immer mehr in die "Minderheit" kommende Ethnie sollten wir Deutsche uns einmal ganz genau anschauen, wie es die "Zigeuner" (ich bleibe bei dem Begriff, setzte ihn aber einmal in Anführungszeichen, da ich damit keine Beleidigungsabsichten hege und in ihm auch keinerlei Herabsetzung sehe) und auch die Juden geschafft haben, über Jahrhunderte, im Falle der Juden kann man sogar fast Jahrtausende sagen, als eigenständige, erkennbare Volksgruppe zu überleben und sich zu behaupten.

Ich sags mal so: Mit naiven Michel ist dann nichts mehr ... für uns Deutsche würde ein Überleben als Minderheit bedeutend mehr Schläue und Zusammenhalt unter uns in Bezug auf unser "Eigenes" voraussetzen, als es bislang auch nur ansatzweise erkennbar ist. Vor diesem Hintergrund kann man durchaus die Prognose erstellen, dass es in Zweihundert Jahren evtl. keine erkennbaren Deutschen mehr geben kann, aber mit Sicherheit noch erkennbare "Zigeuner" und Juden - und wer überlebt, hat letztlich Recht.

B.t.w.: Ich bin neben einer größeren "Zigeunersiedlung" (ja, so etwas gab es auch, in der guten, alten BRD) aufgewachsen - das Wort Sinti etc. habe ich zum ersten mal aus diesen Kreisen irgendwann in den 90er Jahren wahrgenommen. So, wie ich dieses Völkchen kennen gelernt habe, wage ich es, die Vermutung aufzustellen, dass es Ihnen, auch wenn sie sehr auf ihre Ehre bedacht sind, eigentlich ziemlich egal ist, wie sie von nicht dazugehörenden bezeichnet werden (denn die gehören ja eben nicht "dazu"), sie aber sehr schlau und schnell festgestellt haben, dass man mit der Antidiskriminierungsnummer ein paar gute Vorteile heraus holen kann, mit der man dann das Überleben der eigenen Sippen und vor allem auch der eigenen Lebensart wieder weiter ein bisschen Absichern kann.

An dieser Strategie ist nichts Verwerfliches - nur sollte man ihr eben nicht ohne Not auf den Leim gehen ... unser Staat lässt sich bspw. nach den wenigen Fällen, die mir selber bekannt sind, vermutlich ein Millionen-Steueraufkommen entgehen, weil er sich nicht so richtig an die Einkünfte dieser Gruppe/n heranwagt. Der Fall Hoeneß ist dagegen Peanuts. Zumindest die "deutschen" Teile der "Zigeuner" sind zumeist nicht arm, auch wenn es manchmal einen anderen Anschein hat.

Nordländer

31. Mai 2013 10:34

@ Martin

"An dieser Strategie ist nichts Verwerfliches"

Eine Gruppe kümmert sich vorrangig um ihr Eigenwohl? Oh weh!

"nur sollte man ihr eben nicht ohne Not auf den Leim gehen"

Das hieße dann aber, zwischen verschiedenen Gruppen von Menschen zu unterscheiden (lat. "discriminare").

"vermutlich ein Millionen-Steueraufkommen entgehen"

Sind Sie etwa Grundgesetzanhänger? "... zum Wohle des deutschen Volkes"?

Man stellte sich das einmal vor, eine pro-deutsche oder gar eine pro-westliche oder pro-weiße Haltung. Und das vor dem Hintergrund!
Wäre das denn nicht Antiziganismus oder - in manchen Fällen - sogar Antisemitismus?

Wer eine Gruppe von Menschen bevorzugt - oder einen einzelnen Menschen - der grenzt damit andere aus.
Wer die Doris heiratet, der stößt damit der Petra vor den Kopf.
Der Libertäre nimmt alle die Menschen, die Sozialdemokraten sind, nicht mit in das Boot. So entsteht ewiger Unfrieden.

waldgänger aus Schwaben

31. Mai 2013 10:47

Mein Vater sagte immer: "Kein Zigeuner beklaut die eigene Familie. Wer die eigene Familie beklaut ist schlimmer als jeder Zigeuner."

Ja die Zigeuner könnten für uns eine Bereicherung darstellen, indem sie unser verschobenes und verschrobenes Wertesysteme wieder einnorden. Zuerst die eigene Familie, dann das eigene Volk und dann der Rest der Menschheit.

Vulture

31. Mai 2013 11:08

Frau Kositza und Herr Franz,

wir haben in unserer deutschen Sprache althergebrachte Begriffe die wir Deutschen benutzen wie es uns passt. Das muss nicht gerechtfertigt werden. Vor niemandem.

Schoenen Gruss

Mario Franz

1. Juni 2013 01:12

Kositza

Ich gehe davon aus das sie mein Kommentar wohl nur überflogen und deshalb nichts verstanden haben.,weil ich ihnen weder Ignoranz noch Dummheit unterstellen würde,

deshalb werde ich mich zu ihren Kommentaren erst äußern wen ich das Richtige als bestätigt und das Falsche als ausgeschossen erkennen kann.

Freundliche Grüße
Mario Franz

Mario Franz

1. Juni 2013 11:56

Kositza

ausgeschlossen,meine ich

Edit Kositza:
Es sei. Diskussion geschlossen, sage ich.

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