etliche Autoren und Kommentatoren in unser Netz-Tagebuch vieles an Deutung, Empörung, Rechtfertigung, Zynismus, Ironie und Ratschlag notiert. Zielpunkt scheint zu sein, dem Gegenbündnis aus CDU, Antifa, Stolperstein-Initiative, Schule, islamischer Gemeinde und Stadt die Grundlosigkeit der Erregung mitzuteilen:
Die “Projektwerkstatt Karben” – ein Marktplatz nur, ein Forum, eine Diskussionsinsel, ein gewaltfreier Raum der bürgerlichen Rede, in dem jeder willkommen ist, der sich mit den herrschaftsfreien Diskursformen des Habermasschen Oberseminars auskennt; mehr Projektwerkstatt – das bedeutet mehr Demokratie, mehr Wörter, mehr Austausch, mehr Konsens oder zu Brei geredeter Dissens; bedeutet: ein engagiertes Zusammenkommen und auftragsfreies Auseinandergehen; bedeutet: keinesfalls ein Imperativ, wenig Indikativ, vor allem Konjunktiv; bedeutet Unverbindlichkeit, kein Zorn, kein Schock, keine Suche nach Formen des Widerstands und kein zur Schau gestellter Anspruch auf eine andere Zukunft, eine andere Gesellschaft, eine andere, nämlich an der Wirklichkeit gemessenen Sprache.
“Projektwerkstatt Karben” – das bedeutet: im Konsens mit der Mitte gegen jedweden Extremismus.
Ich will eines klarstellen: Dies alles ist nicht “Sezession”, und vor allem rechtfertigte dies alles auf keinen Fall den ebenso zermürbenden wie erfüllenden Lebens- und Berufsweg, den etliche von uns eingeschlagen haben. Für eine bloße Beteiligung am Diskurs, einen wöchentlichen wortgewandten Zwischenruf hätte es nach jugendlicher Temperaturerhöhung und nachjugendlicher Abkühlungsphase auch einer dieser typischen Einflußberufe an Schule, Universität, in einer Redaktion oder einer politischen Partei getan.
Nein – das Beteuern der eigenen Ungefährlichkeit und das Betteln um Gehör sind nicht die End- und Zielpunkte jener Spur, die mit Konsequenz zu ziehen wir uns irgendwann einmal vornahmen. An der durchdachten und durchlebten Sezession werden die Grenze der Meinungsäußerungsfreiheit, die Widerstandsfähigkeit, die Lebenslust “trotz alledem” und die Qualität der Zeitdiagnose immer wieder aufs Neue vermessen. Dies alles ist weit weg von dem, was irgendein subalterner CDU-Karbener begreifen könnte. Er ahnte beim Blick ins Karbener Schaufenster der Projektwerkstatt seine Infragestellung, ahnt die Gefährlichkeit des Qualitätssprungs und der anderen Ordnung, in der er keine Rolle mehr spielte, und sammelt seither seine Lemuren. Von solchen – Leuten soll man sich irgendeine Frage gefallen und irgendeine Rechtfertigung abzwingen lassen?
Deshalb bin ich bei alledem – nach Karben mehr denn je – entschieden dafür, sich einen Dreck zu scheren um das, was ein dahergelaufener Funktionär aus irgendeiner beliebigen Partei, Initiative, Verwaltung oder Behörde über irgendeinen der Unseren zu befinden sich erdreistet. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob man mit Macht dagegenhalten kann oder ohnmächtig den Schwall über sich ergehen lassen muß: CDU-Mann von Leonhardi und etwaige Karbener Arschlöcher haben keine Kriterien für das, was wir für richtig oder falsch, notwendig oder irrelevant, angeraten oder unerheblich halten.
Auf Karben gemünzt: Entweder macht Andreas Lichert seine Projektwerkstatt einfach zu (was entschieden davon abhängt, wieviel Dreck er seiner Familie noch zumuten will), und das wäre keine Niederlage, sondern eine Art Körperpflege; oder er interveniert ohne weitere Bekenntnisse zu irgendwelchen bürgerlichen Selbstverständlichkeiten (FDGO usf.) und macht dem CDU-Mann v. Leonhardi und den Karbener Arschlöchern (so es welche gibt) den Alltag ungemütlich, und zwar so richtig. In zweiten Fall – schlage ich vor – helfen wir ihm.
Inselbauer
Der erste Schritt kann sein, dabei mitzuhelfen, die Netzauftritte der nordkoreanischen Karben-Brigade zu stören und lächerlich zu machen. Das ist teilweise schon gelungen. Auf Facebook kann man zum "Bündnis Offenes Karben" bürgerlich-kritische Kommentare abgeben. Dort mussten heute schon fast 300 (automatisch erstellte und echte) Kommentare gelöscht werden, was die Absichten der Macher bis zur Kenntlichkeit entstellt.
Die Netzauftritte und sozialen Aktivitäten werden dort vor allem von Lehrern organisiert. Diese Leute können durch höfliche telefonische Anfragen an ihre Vorgesetzten in ihren Aktivitäten sehr leicht gedämpft werden. Auch dazu wurde bereits eine kleine Schneeballaktion in Gang gesetzt.
Im Netz treten immer wieder Sockenpuppen auf, die sich als "Identitäre" ausgeben und Naziparolen verbreiten oder Fäkalworte posten. Auf solche Aktivitäten hat sich seit "Kirchweyhe" ein Berliner Schein-Rechtsanwalt spezialisiert, der früher selber Neonazi war. Dieser Mann kann sehr einfach dadurch behindert werden, indem er auf Facebook per Privatnachricht möglichst zärtlich mit seinem richtigen Namen angesprochen wird. Meistens ist dann kurz darauf der Spuk vorbei. Den Namen verrät Euch sicher auf Anfrage Kubitschek (...)