die nächste Gelegenheit anzukündigen, bei der genau das wieder im Mittelpunkt stehen wird: die nächste Sommerakademie! Bis dahin sind es noch acht Wochen, genügend Zeit also, sich anzumelden und vorzubereiten.
Vorbereitung tut not, weil es um ein Thema gehen wird, das eines von denen ist, die sich auf dem Grat zwischen Selbstverständlichkeit und Unklarheit bewegen. Es geht um Heimat und damit um ein sehr deutsches Wort, das sich nur schwer übersetzen läßt. Es hat etwas mit territorialem Besitz zu tun, gleichzeitig meint es eine emotionale Bindung an einen Ort, an dem man aufgewachsen ist oder lange wohnt. Heimat setzt Verwurzelung voraus, die dauert, so lange, bis man dort eben heimisch ist. Insofern ist Herders Satz, Heimat sei da, „wo ich mich nicht erklären muß“ immer noch die beste Zusammenfassung dieses Phänomens.
Heimat ist einer unserer Leitbegriffe, weil er bündig zusammenfaßt, was das Fortschrittsdenken vergeblich auszurotten sucht. Heimat hat sich nicht erledigt, sondern bleibt aktuell. Man kann von Identität sprechen oder von Regionalismus. Am Ende geht es immer um eine emotionale Bindung an eine historisch gewachsene Schicksalsgemeinschaft, um einen konkreten Bezug zu einer Landschaft und ihren Menschen, um die Dinge, die sich eben nicht ändern.
Darum wird es auf der Akademie gehen. Konkret wird das in den Vorträgen. Prof. Harald Seubert wird am Beispiel von Heideggers Kehre zeigen, was eine Verwurzelung von Philosophie bedeuten kann. Die Frage „Warum bleiben wir in der Provinz?“ war für Heidegger zentral und hielt ihn u.a. davon ab, einen Ruf nach Berlin anzunehmen. Prof. Günter Scholdt rehabilitiert den Begriff Heimatliteratur, indem er darauf verweist, daß gute Literatur ohne Heimat nicht denkbar ist. Reinhart Falter faßt den Begriff weiter, wenn die Beziehungen zwischen Natur und Kultur thematisiert. Dabei steht die These im Mittelpunkt, daß Natur Kultur prägt.
Daß wir uns in der Natur immer schon in kulturell überformter Umgebung befinden, macht die Heimatkunde deutlich. Sie erklärt, warum es eine Heimatschutzbewegung geben muß, wenn es bestimmtes Verhältnis von Natur und Kultur aus den Fugen gerät. Das ist immer dann der Fall, wenn die Heimat mehr geben soll als sie kann und sie so ihren Charakter verändert (der ökologische Aspekt). In der extremen ist dann Heimat nicht nur nicht mehr wiederzuerkennen, sondern ganz verschwunden. Dagegen gibt es auch heute noch die Sehnsucht nach Heimat als etwas „worin noch niemand war“ (Ernst Bloch), einem quasiutopischen Ort. Dr. Karlheinz Weißmann wird daher im modernen Nomadentum die Reste „natürlicher“ Verwurzelung aufzeigen.
Weil uns die Heimatvertriebenen die Räumlichkeiten in Bad Pyrmont nicht mehr zur Verfügung stellen, tagen wir wieder in Schnellroda, kehren also gleichsam zu den Wurzeln zurück. Wir haben diesmal also 40 Teilnehmerplätze, sieben Vorträge, Film, Diskussionen, Sport: Wenn Sie 35 Jahre oder jünger sind, können und sollten Sie teilnehmen! Die 14. Sommerakademie findet vom 20. bis 22. September 2013 in Schnellroda statt. Die Hörerbeiträge sind nicht hoch, wer Geld verdient, bezahlt für zwei Übernachtungen, Vollpension und alle Vorträge 80,00 €, alle anderen bezahlen 35,00 €. Anmeldungen erfolgen möglichst per ePost an institut[at]staatspolitik.de, Sie erhalten eine Bestätigung.
Das vorläufige Tagungsprogramm findet sich hier und der Anmeldebogen hier. Literaturempfehlungen folgen!