Sommerakademie “Heimat” – Jetzt anmelden!

Auch wenn das gegenwärtige Wetter nicht gerade zum Verweilen in Studierstuben auffordert, wird es doch höchste Zeit,...

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

die nächs­te Gele­gen­heit anzu­kün­di­gen, bei der genau das wie­der im Mit­tel­punkt ste­hen wird: die nächs­te Som­mer­aka­de­mie! Bis dahin sind es noch acht Wochen, genü­gend Zeit also, sich anzu­mel­den und vorzubereiten.

Vor­be­rei­tung tut not, weil es um ein The­ma gehen wird, das eines von denen ist, die sich auf dem Grat zwi­schen Selbst­ver­ständ­lich­keit und Unklar­heit bewe­gen. Es geht um Hei­mat und damit um ein sehr deut­sches Wort, das sich nur schwer über­set­zen läßt. Es hat etwas mit ter­ri­to­ria­lem Besitz zu tun, gleich­zei­tig meint es eine emo­tio­na­le Bin­dung an einen Ort, an dem man auf­ge­wach­sen ist oder lan­ge wohnt. Hei­mat setzt Ver­wur­ze­lung vor­aus, die dau­ert, so lan­ge, bis man dort eben hei­misch ist. Inso­fern ist Her­ders Satz, Hei­mat sei da, „wo ich mich nicht erklä­ren muß“ immer noch die bes­te Zusam­men­fas­sung die­ses Phänomens.

Hei­mat ist einer unse­rer Leit­be­grif­fe, weil er bün­dig zusam­men­faßt, was das Fort­schritts­den­ken ver­geb­lich aus­zu­rot­ten sucht. Hei­mat hat sich nicht erle­digt, son­dern bleibt aktu­ell. Man kann von Iden­ti­tät spre­chen oder von Regio­na­lis­mus. Am Ende geht es immer um eine emo­tio­na­le Bin­dung an eine his­to­risch gewach­se­ne Schick­sals­ge­mein­schaft, um einen kon­kre­ten Bezug zu einer Land­schaft und ihren Men­schen, um die Din­ge, die sich eben nicht ändern.

Dar­um wird es auf der Aka­de­mie gehen. Kon­kret wird das in den Vor­trä­gen. Prof. Harald Seu­bert wird am Bei­spiel von Heid­eg­gers Keh­re zei­gen, was eine Ver­wur­ze­lung von Phi­lo­so­phie bedeu­ten kann. Die Fra­ge „War­um blei­ben wir in der Pro­vinz?“ war für Heid­eg­ger zen­tral und hielt ihn u.a. davon ab, einen Ruf nach Ber­lin anzu­neh­men. Prof. Gün­ter Scholdt reha­bi­li­tiert den Begriff Hei­mat­li­te­ra­tur, indem er dar­auf ver­weist, daß gute Lite­ra­tur ohne Hei­mat nicht denk­bar ist. Rein­hart Fal­ter faßt den Begriff wei­ter, wenn die Bezie­hun­gen zwi­schen Natur und Kul­tur the­ma­ti­siert. Dabei steht die The­se im Mit­tel­punkt, daß Natur Kul­tur prägt.

Daß wir uns in der Natur immer schon in kul­tu­rell über­form­ter Umge­bung befin­den, macht die Hei­mat­kun­de deut­lich. Sie erklärt, war­um es eine Hei­mat­schutz­be­we­gung geben muß, wenn es bestimm­tes Ver­hält­nis von Natur und Kul­tur aus den Fugen gerät. Das ist immer dann der Fall, wenn die Hei­mat mehr geben soll als sie kann und sie so ihren Cha­rak­ter ver­än­dert (der öko­lo­gi­sche Aspekt). In der extre­men ist dann Hei­mat nicht nur nicht mehr wie­der­zu­er­ken­nen, son­dern ganz ver­schwun­den. Dage­gen gibt es auch heu­te noch die Sehn­sucht nach Hei­mat als etwas „wor­in noch nie­mand war“ (Ernst Bloch), einem qua­si­uto­pi­schen Ort. Dr. Karl­heinz Weiß­mann wird daher im moder­nen Noma­den­tum die Res­te „natür­li­cher“ Ver­wur­ze­lung aufzeigen.

Weil uns die Hei­mat­ver­trie­be­nen die Räum­lich­kei­ten in Bad Pyr­mont nicht mehr zur Ver­fü­gung stel­len, tagen wir wie­der in Schnell­ro­da, keh­ren also gleich­sam zu den Wur­zeln zurück. Wir haben dies­mal also 40 Teil­neh­mer­plät­ze, sie­ben Vor­trä­ge, Film, Dis­kus­sio­nen, Sport: Wenn Sie 35 Jah­re oder jün­ger sind, kön­nen und soll­ten Sie teil­neh­men! Die 14. Som­mer­aka­de­mie fin­det vom 20. bis 22. Sep­tem­ber 2013 in Schnell­ro­da statt. Die Hörer­bei­trä­ge sind nicht hoch, wer Geld ver­dient, bezahlt für zwei Über­nach­tun­gen, Voll­pen­si­on und alle Vor­trä­ge 80,00 €, alle ande­ren bezah­len 35,00 €. Anmel­dun­gen erfol­gen mög­lichst per ePost an institut[at]staatspolitik.de, Sie erhal­ten eine Bestätigung.

Das vor­läu­fi­ge Tagungs­pro­gramm fin­det sich hier und der Anmel­de­bo­gen hier. Lite­ra­tur­emp­feh­lun­gen folgen!

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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