Andreas Speit attackiert Dresdner Zentrum

von Philip Stein

In ihrer gestrigen Ausgabe prophezeit die taz das Ende des „Zentrums für Jugend, Identität und Kultur“ in Dresden.

Dem Ver­mie­ter sei Sezes­si­ons-Autor Felix Men­zel und sein Jugend­ma­ga­zin Blaue Nar­zis­se (BN) angeb­lich zu „ultra­kon­ser­va­tiv“. Doch anstatt es ande­ren Pro­jek­ten gleich­zu­tun, sich zu distan­zie­ren und dem öffent­li­chen Druck nach­zu­ge­ben, hält Men­zel zumin­dest mit einer Unter­las­sungs­kla­ge juris­tisch dagegen.

Die Blaue Nar­zis­se ver­klagt also die taz. Denn was Micha­el Bartsch und Andre­as Speit in ihrem Arti­kel in der gest­ri­gen Druck­aus­ga­be der taz behaup­ten, ist schlicht­weg eine gro­be Ver­leum­dung. Speit und Bartsch pos­tu­lie­ren, die „Pen­na­le Bur­schen­schaft Theo­dor Kör­ner zu Chemitz“, in der Men­zel Mit­glied ist, sei in der Ver­gan­gen­heit wegen „rechts­extre­mis­ti­scher Bestre­bun­gen“ im säch­si­schen Ver­fas­sungs­schutz­be­richt auf­ge­taucht. Erst auf Beschwer­de wird die Behaup­tung in der Netz­ver­si­on des Arti­kels entschärft.

Doch damit nicht genug. Die bei­den Autoren behaup­ten wei­ter­hin, die Lich­ter im Zen­trum wür­den bald aus­ge­hen. Sie sug­ge­rie­ren, mit dem Ver­mie­ter gespro­chen zu haben. Fakt ist hin­ge­gen, daß der Ver­mie­ter sich in der jüngs­ten Ver­gan­gen­heit demons­tra­tiv vor das Pro­jekt gestellt und dar­über hin­aus nicht mit der taz gespro­chen hat. Das Ver­hält­nis des Ver­mie­ters zum Zen­trum sei aus­ge­zeich­net, betont Men­zel. Ledig­lich die links­li­be­ra­le Nach­bar­schaft im noblen Stadt­vier­tel „Wei­ßer Hirsch“ scheint sich an dem non­kon­for­men Jugend­pro­jekt zu stö­ren. Speit und Bartsch stüt­zen ihre Behaup­tun­gen auf die Gerüch­te­kü­che die­ser Leu­te. Guter Jour­na­lis­mus sieht anders aus.

Doch die Anfein­dun­gen der taz ver­wun­dern kaum. Andre­as Speit, der bei ver­schie­de­nen lin­ken Por­ta­len als „Extre­mis­mus­exper­te“ geführt wird, ist eng mit der links­extre­men Sze­ne ver­knüpft. Felix Kraut­krä­mer hat jene Ver­bin­dun­gen in sei­ner Stu­die „Das lin­ke Netz“ auf­ge­zeigt und ein­drucks­voll her­aus­ge­ar­bei­tet. So schrieb Speit u.a. schon für links­ra­di­ka­le Sze­ne­pu­bli­ka­tio­nen wie das Anti­fa­schis­ti­sche Info-Blatt sowie eta­blier­te­re lin­ke Zei­tun­gen wie Jungle World oder Blick nach rechts. Eben­so ist er regel­mä­ßi­ger Red­ner und Gast bei „Anti­fa-Tagun­gen“.

Genau die­se Krei­se berei­ten den Nach­barn im “Wei­ßen Hirsch” am meis­ten Sor­gen. Nach einer lin­ken Demons­tra­ti­on gegen die Eröff­nung des Zen­trums schrieb dazu pas­send der Ver­mie­ter von Men­zel, das ein­zi­ge Pro­blem sei, dass sei­ne Pro­jek­te „im Focus irgend­wel­cher gewalt­be­rei­ter lin­ker Grup­pie­run­gen“ stün­den, denen „Stei­ne in die Hand kom­men“ könn­ten. Dass Speit und Bartsch durch ihre Ver­leum­dun­gen zu einer Eska­la­ti­on noch bei­tra­gen, ist ihnen wohl bewußt.

Doch das Zen­trum in Dres­den wird sich von sol­chen durch­schau­ba­ren Aktio­nen nicht unter­krie­gen las­sen. Aktu­ell arbei­ten vier Mit­ar­bei­ter an ver­schie­de­nen Pro­jek­ten. Anfang August fand im Zen­trum der ers­te Gesprächs­kreis unter dem Mot­to „Was wäh­len Kon­ser­va­ti­ve?“ statt, zu dem rund 20 inter­es­sier­te Besu­cher ver­schie­dens­ter poli­ti­scher Par­tei­en (CDU, AfD, …) kamen. Mich selbst hat es im Rah­men eines Stu­di­en­prak­ti­kums nach Dres­den ver­schla­gen, um an einem klei­nen Büch­lein mit dem Titel Jun­ges Euro­pa – Sze­na­ri­en des Umbruchs mitzuarbeiten.

Auch wenn die taz glaubt, mit dem gest­ri­gen Arti­kel das Ende des Zen­trums pro­phe­zeit zu haben, geht die Arbeit hier uner­müd­lich wei­ter. Felix Men­zel bringt die Losung der kom­men­den Mona­te auf den Punkt: „Wir las­sen uns kei­nes­falls ver­trei­ben und mund­tot machen. Wir hal­ten dage­gen!“ Ver­su­che wie die Eta­blie­rung des Dresd­ner Zen­trums haben heut­zu­ta­ge eine wich­ti­ge Funk­ti­on: Sie sind Zei­ger­pflan­zen. Soll­te die Eta­blie­rung gegen alle lin­ken Wider­stän­de gelin­gen, wäre dies ein wich­ti­ger Schritt auf dem Weg zu einer Nor­ma­li­tät des rech­ten Den­kens in Deutsch­land. Schlägt das Vor­ha­ben fehl, weil es der Trup­pe von Andre­as Speit gelingt, genug Angst vor dem Zen­trum zu erzeu­gen, dann ist dies auch ein Signal: Dann wis­sen wir näm­lich, wer fest­legt, wo die Gren­zen der Mei­nungs­frei­heit verlaufen.

 

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (7)

Wahr-Sager

14. August 2013 17:55

Das Thema wurde bereits im Kommentarbereich der Jungen Freiheit von Viva Germania angesprochen und von mir auch kommentiert.

„Rechts“ kommt aus dem Indogermanischen und steht für „geradeaus, aufrichten, recken, geraderichten, das Gute, Wahre und Vollkommene“ (Quelle: Wikipedia), während „links“ aus dem Mittelhochdeutschen kommt und für „ungeschickt, linkisch“ steht (Quelle: Wikipedia).

Interessant, dass sich das immer wieder bewahrheitet (wie eben auch in diesem Fall) - und trotzdem die Mehrheit auf linker Seite zu finden ist.

Isabel

14. August 2013 23:14

Nicht sonderlich verwunderlich. Wer die Texte von Speit oder auch des Duos Röpke/Speit (und ihrer Lehrlinge) genauer liest, findet immer dieselben Muster der sprachlichen Gestaltung und subtilen Verleumdung. Ist man (noch) nicht selbst betroffen, fällt einem die Diskrepanz zwischen Text und Wirklichkeit gar nicht auf und man denkt automatisch: beeindruckend sauber recherchiert. Die gezielte Wahrheitsabweichung und märchenhaften Ausschmückungen findet man erst dann, wenn man erstmalig selbst direkt mit solchen Dingen konfrontiert war - dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen.

Dabei wirken beide - Röpke genauso wie Speit - als Mensch gar nicht so unsympathisch, wenn man sie auf Vorträgen erlebt, und Speit dabei sogar trotz seiner Verbissenheit in diesen Dingen eigentlich doch auch humorbegabt (so mein Eindruck aus einer Veranstaltung in Magdeburg). Woraus die beiden dann leider eine Glaubwürdigkeit für ihre Sache erzielen, die sie nicht verdient haben.

antihunkebunk

15. August 2013 01:42

zu Wahr-Sager ergänzend: Links heißt lateinisch eher wertend sinister (wurde - wird? - durchaus abwertend, negativ auch als deutsches Lehnwort gebraucht), daneben neutral laevis. Rechts = dexter rein positiv.
Aber politisch beides neutral nach der Sitzordnung in den ersten Parlamenten.

Franz Schmidt

15. August 2013 22:06

Wir müssen uns organisieren.

Das Zentrum ist ein Vorreiter. Es darf nicht bei einem bleiben.

Immer daran denken: Mit Geld kann man sehr, sehr viel bewegen.

Also: Spenden! Heute noch!

Holzfäller

16. August 2013 11:39

Ich kann nicht gerade behaupten dass die Welt der Unterlassungsklagen und Gegendarstellungen die meine ist, allgemein wird mir auch zuviel schwadroniert und herumtheoretisiert- zudem- wer erwartet in der taz einen ausgewogenen Artikel ueber rechte Zusammenkuenfte? Ich rate juengeren Deutschen eher sich eine Garage oder einen Raum in einem Bauernhof zu mieten und diesen mit diversen Trainingsgeraeten auszustatten, dies koennte zu einer Reduzierung der so oft beklagten “Deutsche Opfer - fremde Taeter“ Artikelreihe fuehren.

PB

16. August 2013 16:35

@ Holzfäller

"diesen mit diversen Trainingsgeraeten auszustatten"

Dabei schwebt Dir wohl so ein feuchter Traum vor wie dieser hier:

"Drei Einbrecher haben sich in der Nacht zu Montag (12. August) in Köln-Meschenich definitiv die falsche Adresse ausgesucht. Zwei von ihnen dürften nach dem Kontakt mit dem Kampfsporter, dem die Wohnung gehört, erheblich verletzt sein. Ohne Beute aber um eine schmerzhafte Erfahrung reicher flüchtete das Trio. "

https://tinyurl.com/qewhkgb

Für die Mehrzahl wird das aber eine Wunschvorstellung bleiben, eine überaus leichtfertige zudem, siehe Dominik Brunner, der auch (kampf)-sportlich interessiert war.

Info und frisches update zu diesem Fall:

https://tinyurl.com/p67k5oh
_________

Sinn- und zwecklos sind sicherlich die Beschwerden beim Presserat, denn bekanntlich hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus, wohl aber können krasse Falschaussagen die Verlage in der zivilrechtlichen Auseindersetzung teuer zu stehen kommen, wie jetzt die taz für ihre menschenverachtende Beschreibung von Sarrazins Gesicht erfahren darf:

https://tinyurl.com/odf4dr8

Also 20.000 auch für Menzels Zentrum !

Vielleicht würde die Qualitätspresse dann mit den Behauptungen von notorischen Denunzianten wie Andreas Speit in Zukunft kritischer umgehen.

eulenfurz

22. August 2013 09:47

Andreas Speit hatte auch schon enthüllt, daß die dritte Strophe des Deutschlandliedes verboten sei [tageszeitung: „Gestörte NPD-Demo“, 01.12.2003: "spielte das ,Deutschland-Lied’ an, und die Rechten stimmten ein in die verbotene dritte Strophe"].

Und so etwas geistert als "Experte" durch den politisch-medialen Komplex.

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.