nächsten Sezession-Jahrgangs sind Themen, Autoren und Titelbilder zu finden. Es gehört zur Arbeitsweise und zum Anspruch unserer Zeitschrift, das kommende Jahr zu überblicken und den Lesern eine ebenso grundsätzlich vorhersehbare wie im einzelnen überraschende publizistische Begleitung in Aussicht zu stellen.
Welche Schwerpunkte sind zu setzen? Gibt es dafür Kriterien jenseits eines herausragenden Jubiläums, wie es etwa Richard Wagners 200.Geburtstag ist (April-Heft)? Oder ist es nicht viel eher so, daß wir zwar auf etwas reagieren, das in der Luft zu liegen scheint, es aber durch unsere Wahl und Setzung eigentlich erst zu einem Thema für unsere Leser machen? Nahe liegt derzeit die Beschäftigung mit dem, was als »Identitäre Bewegung« zu einer patriotisch- gutgelaunten Frischzellenkur für uns alle werden könnte. Aber ein Heft nur darüber: das wäre zu wenig, zu sehr Magazin-Journalismus, zu weit weg von der in der Sezession-Autorenschaft versammelten Lebens- und Politikerfahrung.
»Identitär«: Wer außer uns könnte diesen Internet-Taumel der Begeisterung über ein neues Wort und einen unbelasteten Patriotismus in die Reihe der vielen Aufbrüche, Manifest- Vorstöße und idealistischen Anfänge seit der Wende einordnen? Wer, wenn nicht wir, weiß, daß die Hürde auch für diesen neuen Ansatz dort aufgestellt ist, wo der Sprung ins »Wir selbst« geleistet werden muß? »Wir selbst« – das erste Themenheft des nächsten Jahrgangs. Die beiden anderen sind – wie stets – die publizistische Essenz der beiden großen Akademien des Instituts für Staatspolitik: »Reaktion« im Juni, »Heimatboden« im Oktober, also Gegen-Aufklärung und Widerstand auf der einen, Ökologie als konservatives Kronjuwel und Heimatschutzauftrag auf der anderen Seite. Das werden gute Hefte, das sind Themen, in denen wir zu Hause sind!
Zwischendurch, nach dem Wagner-Schwerpunkt im offenen April-Heft, machen wir zwei weitere Sammel-Ausgaben (August und Dezember). Hier kann sich noch manches verschieben, das wissen wir, das ist immer so. Die Planung steht und ist unsere Richtschnur: Enttäuscht war bisher kein Leser, wenn er ein Autorenportrait oder einen Essay vermissen mußte, den er angekündigt sah – der Ersatz, den wir anbieten, entschädigt stets, und es sind immer gute Gründe, die uns zu einer Änderung veranlassen. Schließlich ringen drei Dutzend Stammautoren um rare sechs mal sechzig Seiten im Jahr.
Insgesamt sind Planung, Texte, Satz, Papier und Druck über die Jahre nicht billiger geworden, und wir haben uns deshalb nach zehn Jahrgängen entschlossen, den Abonnentenpreis um fünf Euro zu erhöhen. Das sind für jeden Leser umgerechnet zwei oder drei Glas Bier im Gasthof (je nach Lage in der Münchner Innenstadt oder im Zentrum Schnellrodas). Für uns bedeutet es in der Summe, daß wir unsere Autoren für ihre Schreibstunden besser bezahlen können, vielleicht in etwa so gut wie einen Klempner, der eine Heizung repariert.
Bleiben Sie uns gewogen! Der Jahrgang 2013 wird gut, wird wieder wechselvoll in der uns eigenen Zusammenstellung aus aktueller Analyse und vollkommener Unbeirrbarkeit in der Beschäftigung mit abseitigen, abgelegenen, zeitlosen, immergültigen, unangreifbaren Positionen und Themen, Köpfen und Begriffen. Und vielleicht wird es für uns alle ein entscheidendes Jahr: 1813 sprach der preußische König »An mein Volk«, und das Volk rang bei Leipzig Napoleons Truppen nieder; 1913 versammelte sich die Blüte der Jugend auf dem Hohen Meißner, ahnend, daß die Jubelfeiern zum 100. Jahrestag der Völkerschlacht ein Waffengeklirr seien, das einen neuen Gang einläuten könnte. Wo versammelt sich 2013 wer, um wen wohin zu fegen? Wir werden nicht versäumen, es Ihnen mitzuteilen.