politischen Druck nicht mehr standhalten könne. Anrufe von parteilicher, gewerkschaftlicher und staatlicher Seite (Polizei!) sowie Drohung aus antifaschistischen Kreisen hätten sich seit Montag so gehäuft, daß man Schaden für Haus und Ruf erwarte und beides nur durch eine Kündigung der zwischentag-Räumlichkeiten abwenden könne.
Nach den Erfahrungen des 1. zwischentages im Oktober vergangenen Jahres, hielt ich die Kündigung der Räumlichkeiten für nicht wahrscheinlich. Die Vermieter bekundeten im Vorfeld, während der Messe und im Nachgang wiederholt, daß sie beeindruckt seien von der Professionalität, der Sorgfalt, dem Programm, dem Ablauf, der Höflichkeit der Besucher und der ebenso prompten wie pünktlichen Abwicklung aller finanziellen und vertraglichen Fragen.
Alle diese guten Erfahrungen reichen indes nicht hin, dem bisher nur telefonischen Druck standzuhalten und sich von mir noch einmal das Messekonzept, die einzelnen Aussteller und die Droh-Mechanismen von Mitte bis Links erklären zu lassen. Die vorsorglichen Sicherheitsanrufe staatlicher Stellen werden den Ausschlag gegeben haben – eine mittlerweile gängige Methode, über die auch Felix Menzel berichten kann.
Ich begegne jeder Kritik an einer möglicherweise zu offensiven Planung oder politisch unklugen Zusammenstellung der Aussteller mit dem Verweis auf die vier Zulassungskriterien:
- keine Parteinähe (egal zu welcher Partei),
- keine Erwähnung im Verfassungsschutzbericht (dies, obwohl wir die parteipolitische Instrumentalisierung dieser Behörden für nachgewiesen halten),
- qualitativ akzeptable Präsentation der Arbeit sowie
- persönliche Zuverlässigkeit und Integrität des Ausstellers.
Der Vorgang ist hiermit dokumentiert, ich bitte alle Aussteller und Besucher, folgende Punkte zu beachten:
- Der 2. zwischentag wird stattfinden – entweder in Berlin oder im Umland von Berlin oder in einem Bierzelt. Aber er wird stattfinden.
- Der neue Veranstaltungsort wird so rasch wie möglich bekanntgegeben. Mit Flug‑, Zug- und Hotelbuchungen sollte warten, wer bisher noch nicht tätig wurde.
- Die für heute geplante Aussendung der Eintrittskarten samt Rechnung unterbleibt zunächst.
Über alles Weitere werde ich in diesem Netz-Tagebuch, auf der zwischentag-Seite und per Rundbrief informieren. Zuletzt eine Bitte: Sollte jemand Räume von der Größe einer halben Turnhalle und im Raum Berlin, Magdeburg, Halle, Lepzig, Dresden vermitten können, wende er sich bitte an mich.