kaplaken-Staffel an mir vorbeigegangen. Wir können seit Dienstag liefern: Stefan Scheils Polen 1939, Norbert Borrmanns Die große Gleichschaltung und Armin Mohlers Notizen aus dem Interregnum. Außerdem ist Manfred Kleine-Hartages Warum ich kein Linker mehr bin wieder lieferbar, mittlerweile in der 4. Auflage.
Alle kaplaken-Abonnenten sollten ihre Staffel morgen, spätestens aber am Samstag im Briefkasten vorfinden. Mich interessiert besonders, ob es Leser gibt, die sich noch an die JF-Kolumne Armin Mohlers erinnern können. Sie erschien unter dem Titel “Notizen aus dem Interregnum” ab Januar 1994 dreizehn Mal, erstmals in der ersten Ausgabe der Wochenzeitung Junge Freiheit (die bis Ende 1993 ja ein Monatsblatt war).
Dieses erste Wochenzeitungsjahr war für die Junge Freiheit insgesamt ein Scheide-Jahr: Neben dem kräftezehrenden redaktionellen Alltag mußte das junge Projekt massive Anfeindungen durchstehen, ständig neu die Finanzierung sichern und – nicht zuletzt – einen internen Machtkampf zwischen einem eher nationalrevolutionären Flügel und einer starken nationalliberalen Gruppe verkraften.
Dieter Stein, damals Mitte zwanzig, setzte sich mit seiner nationalliberalen Ausrichtung durch und bewies eine für sein Alter erstaunliche Kurssicherheit – er hat die Koordinaten seiner Zeitung bis heute nur schrittweise an die Lage angepaßt, nie aber grundsätzlich geändert.
Mohler war im Herbst 1994 jedenfalls das prominenteste und für uns Leser schmerzhafteste Opfer: Seine berühmte 11. Kolumne über Revisionismus und deutsche Souveränität führte zu einer redaktionellen Infragestellung durch Stein und zu einer Replik aus der Feder Salcia Landmanns (im vorliegenden kaplaken-Bändchen dokumentiert). Mohler konnte diese öffentliche Zurechtweisung nicht dulden und stellte seine Kolumne ein.
Ich habe das in meinem Nachwort zu den Notizen aus dem Interregnum ausführlicher beschrieben. Indes liegt der Schwerpunkt des Bändchens nicht auf diesem Bruch, sondern natürlich auf dem für jeden Rechtsintellektuellen fruchtbaren Gehalt aller dreizehn Kolumnen, an die sich – ich bin mir sicher – kaum einer der hier Mitlesenden wird erinnern können. Oder doch? Online sind sie im JF-Archiv nämlich nicht zu haben.
Man kann Mohlers kaplaken hier bestellen.
Reichsvogt
Kann mich noch gut erinnern. Habe ein recht ausführliches JF Archiv, weiß aber jetzt nicht ob ich die Artikel aufgehoben habe. Auch der Bruch in der Redaktion ist mir in Erinnerung. Es wurden dann ja auch keine JF Sommerakademien mehr abgehalten. Die Organisation lag zu einem großen Teil bei den eher KR-nahen Redakteuren. Ich würden die Trennlinie eher so ziehen, da doch auch eher der jungkonservativen Richtung zuzuordnenden Köpfe und nicht nur nationalrevolutionäre Köpfe die Redaktion verließen. Freue mich sehr auf die Wiederauflage der Texte! Herzlichen Dank für die Wiederveröffentlichung in der schönen Kaplakenreihe!