das so bizarr überspannt geraten ist, daß ich nun langsam wirklich wissen will, was für Gestalten das sind, die solche Prosa verfassen.
Im Impressum nachgesehen, es ist ein Herr Marc Pitzke, Jahrgang 1963, der für die Prawda Deutschlands in New York hockt. Bekommt er auch von dort, etwa von der New York Times, seine Anweisungen oder saugt er sich all dies selber aus den Fingern? Der Text klingt jedenfalls verdächtig mehr nach dem Gebetsbuch der amerikanischen liberals als nach der Bibel.
Zunächst wird wieder die inzwischen medienobligate Schmonzette vom “demütigen” und “echt menschlichen” Papst gespielt. Dann bläst Pitzke in die “Also sprach Zarathustra” ‑Fanfaren, als wäre im Vatikan die Weltrevolution oder eine Regenbogenparade ausgebrochen. Dabei trägt er mit tropfend dickem Pinselstrich auf, Modell: “progressive Lichtgestalt” gegen “finstere, verknöcherte Hintermänner”:
Der Papst rüttelt die Kirche auf… Franziskus, der Reformer: Mit einem sensationellen Interview sprengt der Papst die Verkrustungen der Kirche. Seine für den Vatikan beispiellos progressiven Gedanken zur Sexualmoral sind eine Kampfansage an die Fundamentalisten – und rühren abtrünnige Katholiken zu Tränen… Offene Kampfansage an die alte Garde des Vatikans…
Das ist genau die Art von Schlagzeilen, die all jene in rauschhafte Zustände versetzen, die selber ungläubig sind, und die sich daran stossen, daß die Lehrsätze der Kirche sich immer noch zu sehr von den idolisierten Glaubensartikeln des Zeitgeistes abheben. Dabei kümmert sie wohl weniger die “Verkrustung” der Kirche, als daß sie offenbar an einer Heiligsprechung ihrer eigenen Wertvorstellungen interessiert sind. Jedenfalls geraten sie mit schöner Regelmäßigkeit aus dem Häuschen, wenn sich auch nur kleinste Anzeichen einer Aufweichung dieser letzten noch einigermaßen standhaften konservativen Traditionsbastei zeigen.
Vor allem gibt es diese Manie, die Kirche nun unbedingt zu Konzessionen zur “Sexualmoral” zu bewegen, die in der gesamten westlichen Gesellschaft ohnehin schon entfesselter ist als je zuvor in der ganzen Weltgeschichte, verbunden übrigens mit einem gleichzeitigen Sinken der Geburtenraten. Dabei wird so getan, als ob jeglicher echte oder vermeintliche Schritt in diese Richtung den Anbruch des Himmelreiches bedeute.
Und Pitzke nennt auch gleich die drei brennnendsten Themen der ungläubigen Christenheit, und alle haben sie mit dem “Tabuthema” (hüstel) Sex zu tun: Schwule! Frauen!! Abtreibung!!!
Schwule, Frauen, Abtreibung: Offen und einfühlsam spricht er (Franziskus) über Themen, die unter seinem Vorgänger Benedikt XVI. tabu waren oder mit fundamentalistischem Eifer totgepredigt wurden. Manche Gedanken – etwa über gleichgeschlechtliche Liebe – hat er schon mal angetestet, doch noch nie so ausführlich. Vor allem in Latein- und Südamerika, den Bastionen der Konservativen, dürfte das jetzt mit Donnerhall einschlagen.
“In Buenos Aires habe ich Briefe von homosexuellen Personen erhalten, die ’soziale Wunden’ sind, denn sie fühlten sich immer von der Kirche verurteilt. Aber das will die Kirche nicht. Wenn eine homosexuelle Person guten Willen hat und Gott sucht, dann bin ich keiner, der sie verurteilt. Einmal hat mich jemand provozierend gefragt, ob ich Homosexualität billige. Ich habe ihm mit einer anderen Frage geantwortet: ‘Sag mir: Wenn Gott eine homosexuelle Person sieht, schaut er die Tatsache mit Liebe an oder verurteilt er sie und weist sie zurück?’ ”
Da fühlen sich nun Pitzke zufolge viele Schwule gestreichelt und vergießen heiße Tränen über soviel Zuwendung und haben wahre Erweckungserlebnisse. Ich rotze auch gleich ganz bewegt in mein lila Spitzentaschentuch. Aber was hat denn Franziskus nun ernsthaft so Neuartiges gesagt, das dieser Aufregung wert wäre?
Die Kirche hat in ihrer ganzen Geschichte stets nur die Sünde, nicht den Sünder verdammt, und jeden Sünder aufgenommen, der reumütig war, also “guten Willen hat und Gott sucht”, egal, wie schwer sein Vergehen war. Das ist ja ein bedeutendes Grundprinzip des Christentums. Wir erinnern uns vielleicht noch vage an die Szene mit der Ehebrecherin aus dem Johannesevangelium: “Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein… Geh hin, und sündige nicht fortan nicht mehr.” Das heißt aber nicht, daß nun der Ehebruch an sich nicht mehr als Sünde gelte.
Zweitens, die “Frauen”. E gehört zu den blödsinnigsten und schädlichsten Falschmünzereien speziell der amerikanischen “Liberals”, “die Frauen”, mithin wohl in jedem beliebigen Land der Erde die halbe Bevölkerung, als einen diskriminierten Opfer- und Behindertenstamm neben sakralisierte Minderheitengruppen wie Homosexuelle, Transen, Juden, Schwarze und so weiter zu stellen.
Was sie an der Kirche insbesondere wurmt, ist, daß dort als eine der letzten patriarchalen Festungen immer noch nicht die alleinseligmachende “Geschlechtergleichstellung” praktiziert wird. Das ist das zweite Ärgernis. Immerhin ist ja sogar das Militär schon diesbezüglich weichgeklopft worden, nur bei den Genderquoten bei Bergarbeitern und Feuerwehrleuten schaut es noch schlecht aus.
Was sagt also der Papst zu den “Frauen”?
“Die Frauen stellen tiefe Fragen, denen wir uns stellen müssen. Die Kirche kann nicht sie selbst sein ohne Frauen und deren Rolle. Die Frau ist für die Kirche unabdingbar. Maria – eine Frau – ist wichtiger als die Bischöfe. Man muss daher die Vorstellung der Frau in der Kirche vertiefen. Man muss noch mehr über eine gründliche Theologie der Frau arbeiten. Der weibliche Genius ist nötig an den Stellen, wo wichtige Entscheidungen getroffen werden.”
Was soll man dazu sagen? Ähnliches kann man auch, wenn sich noch einer an sie erinnert, bei einer frommen, konservativen Katholikin wie Ida Friederike Görres lesen, die indessen das Priesteramt für Frauen strikt ablehnte. Daß die Frau im Katholizismus stets eine gewichtige Rolle gespielt hat, weitaus mehr als in etwa im Judentum oder Islam, vergißt man heute auch gerne. Der Verweis auf die Jungfrau Maria, die über allen Bischöfen steht, ist sogar sehr schön.
Der Rest klingt in meinen Ohren allerdings eher schwammig und ein bißchen kitschig. Der Hinweis auf den “weiblichen Genius” kann auch symbolisch oder allegorisch gemeint sei. Daß feministisch gestimmte Linksliberale mit ihrem “positivem Sexismus” und ihrem rosaroten “Frauen-sind-die-besseren-Menschen”-Kult darauf anspringen, kann man nachvollziehen. Aber auch hier vermisse ich nun die Wendezeit-Fanfare.
Nun die “Abtreibung”. Das dritte Ärgernis ist, daß sich diese dumme, reaktionäre, “verkrustete” Hinterwäldlerkirche sich immer noch strikt gegen diese progressive Segnung der Menschheit stellt. Was hat nun der Papst dazu gesagt? Festhalten, denn jetzt wird es besonders lustig: nämlich gar nichts.
Schon in den letzten Monaten offenbarte sich Franziskus, mit seiner Betonung von Armut und reiner Liebe, als Gegenpol zur theologischen Hierarchie: offen, demütig, Verkrustungen aufbrechend. Manchen stößt das sauer auf, etwa dem US-Bischof Thomas Tobin: Der zeigte sich erst diese Woche “ein bisschen enttäuscht”, dass Franziskus das “Übel der Abtreibung” ignoriere.“Wir können uns nicht nur mit der Frage um die Abtreibung befassen, mit homosexuellen Ehen, mit den Verhütungsmethoden”, gibt Papst Franziskus nun zurück. “Das geht nicht.”
Wenn auch das nun schon eine “Sensation” und ein Fanfarenstoß sein soll, dann klingt er nicht mal wie eine Plastiktröte.
Nicht ganz so schlagzeilengeil, weil nicht auf “Sex” bezogen, ist ein anderer Punkt, den der Papst angesprochen hat:
Diese Kirche, mit der wir denken und fühlen sollen, ist das Haus aller – keine kleine Kapelle, die nur ein Grüppchen ausgewählter Personen aufnehmen kann. Wir dürfen die Universalkirche nicht auf ein schützendes Nest unserer Mittelmäßigkeit reduzieren (…). Wir müssen also ein neues Gleichgewicht finden, sonst fällt auch das moralische Gebäude der Kirche wie ein Kartenhaus zusammen (…). Es ist eindrucksvoll, die Anklagen wegen Mangel an Rechtgläubigkeit, die in Rom eintreffen, zu sehen.
Auch dies ist, wie oft bei Franziskus, ebenso formhübsch formuliert, wie in allerlei Richtungen auslegbar. Der letzte Satz etwa könnte auch heißen, daß die Kirche die Forderung nach mehr Rechtgläubigkeit wieder ernst nehmen will, worüber sich dann wieder die konservativen Christen freuen dürfen.
Wie das in Pitzkes Ohr und losgaloppierender Phantasie klingt, kann ich mir vorstellen: mehr Ökumene! mehr Islam-Umarmung! Mehr Beliebigkeit! Mehr “Vielfalt”! Und die feuchten Träume, die der Rest der Bemerkungen des Papstes ausgelöst hat, ebenso: Schwulenehe! Frauen als Priester! Feministische Theologie! Abtreibungs- und Verhütungsmittelerlaubnis!
Was ist von all dem zu halten? Ist der Papst nun lediglich eine einschlägige Projektionsfläche, oder bahnt sich da wirklich etwas Sinistres an? Wie gesagt: ich mißtraue ihm . Er ist mir zu showbewußt, zu zweideutig. Vielleicht ist aber alles auch ganz anders:
In Rom hat keine Revolution stattgefunden. Papst Benedikt ist aus Altersgründen zurückgetreten, es wurde ein Nachfolger gewählt, dessen Aufgabe es ist, das Schiff der Kirche weiter durch die Zeit zu steuern.
Wie sieht es unterdessen bei der Konkurrenz aus? Wie immer: die Zustände spotten jeder Beschreibung. Eine kleine Meldung auf der Nachrichtenseite der Jungen Freiheit zeigt mal wieder das große Ausmaß der Verkommenheit der evangelischen Kirche. Darin heißt es:
Die Teilnehmer des diesjährigen „Marsches für das Leben“ dürfen sich am Sonnabend nicht zu einem ökumenischen Gottesdienst im Berliner Dom treffen. Das Domkirchenkollegium habe sich „nach mehrfachen Debatten“ gegen die Gottesdienstfeier der Lebensschützer im Dom ausgesprochen, schrieben die Vorsitzende des Kollegiums der evangelischen Domgemeinde, Irmgard Schwaetzer, sowie Dompredigerin Petra Zimmermann laut der evangelischen Nachrichtenagentur idea an den Bundesverband Lebensrecht.
Man sehe es „als höchst problematisch“ an, „die ausgesprochen sensiblen und komplexen Themen menschlicher Existenz, die in der Erwägung für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch oder der Anwendung der Präimplantationsdiagnostik angesprochen sind, zum Gegenstand einer Aktion mit dem Namen ‘Marsch für das Leben’ zu machen“, begründeten sie ihre Entscheidung.
Der Punkt ist nicht unbedingt, daß man meinetwegen über die “ausgesprochen sensiblen und komplexen Themen menschlicher Existenz” auch “debattieren” kann. Die “Debatte” ist aber nicht die Aufgabe einer Kirche, die im konkreten Fall offenbar dazu übergangen ist, Dinge als verhandelbar hinzustellen, die allen wirklich gläubigen Christenmenschen seit eh und je als unantastbar galten.
Man lasse sich in diesem Kontext etwa den Ausdruck “menschliche Existenz” auf der Zunge zergehen. Oder “Schwangerschaftsabbruch”. Oder die aparte Offenheit für einen Vorgang (“Präimplantationsdiagnostik”), der ja nichts weiter ist, als Eugenik und, wenn er zu einer Abtreibung führt, präventive Euthanasie.
Besonders widerwärtig sind an dieser Stelle die zur Schau gestellten ach so zarten, ach so feinfühligen Fingerspitzen: was hier “angesprochen” werde, sei doch “ausgesprochen” “sensibel”, “komplex”, und überhaupt hyperkompliziert und megadifferenziert, was bilden sich diese primitiven, unsensiblen, unterkomplexen Lebensschützer eigentlich ein, hier mit klaren moralischen Richtlinien daherzukommen, die sie weißGöttIn woher haben, jedenfalls gewiß nicht aus der “Bibel in gerechter Sprache”.
Es gibt eine bestimmte Art, von “sensiblen und komplexen Themen” zu reden, die unweigerlich signalisiert, daß hier jemand vor einer Entscheidung ausweicht und sich dabei windet wie Wurm, um sich sicherheitshalber alle Türchen offenzulassen. Daß die hier als Entscheidungsträgerin ausgewiesene Irmgard im Nachnamen “Schwaetzer” heißt, ist mindestens so ironisch und sinnfällig, wie daß die Margot mit dem Namen “Kässmann” herumläuft.
Angesichts solcher schwankenden Gestalten ist es wohl nicht verkehrt, an Donoso Cortes und seine berühmte Kritik der Liberalen und der Bourgeoisie zu denken: diese “diskutierende Klasse” (“clasa discutidora”) würde, vor die Entscheidung “Jesus oder Barrabas?” gestellt, einen Antrag auf Vertagung des Parlaments stellen.
Aber all dies ist noch nicht einmal das Widerwärtigste und einer Kirche unwürdigste: es ist vielmehr die Tatsache, daß hier einer Gruppe aus politischen Gründen ein Gottesdienst verweigert wird, mit der weder theologischen noch sonstwie religiösen Begründung, daß sie eine Meinung vertritt, die den Damen Schwaetzer und Zimmermann nicht genehm ist. Man könnte auch sagen, mit der Begründung, daß die Gruppe eine moralische Entscheidung getroffen hat, wo die Damen selber noch lieber weiter debattieren wollen.
Eine Entscheidung wohlgemerkt, die sich im Gegensatz zu den gewundenen Statements Schwaetzers und Zimmermanns, auf die Heilige Schrift berufen kann. Damit ist die EKD auch einer christlichen Gruppe in den Rücken gefallen, die regelmäßig Opfer von physischen Attacken durch radikal antikirchliche und antichristliche Antifanten wird, die gegenüber der Abtreibungsfrage auch nicht gerade “sensibel” und “komplex” debattierend vorgehen.
Aber dergleichen ist den käßmannistischen Evangelischen heute bekanntlich derart piepegal, daß man sich über solche Äußerungen kaum mehr wundern muß. Wir erinnern uns, daß der Protestantismus einmal mit der Forderung “sola scriptura” (die Schrift allein zählt) gegen Rom angetreten ist; 500 Jahre später findet der evangelische Klerus nichts mehr dabei, ja begrüßt es teilweise noch ausdrücklich, wenn sich ein paar wohlmeinende Simpel anschicken, die Bibel nach ihrem aktuellen Gusto umzuschreiben und durchzuspülen. Wer hier keine absolute Grenze des Tragbaren spürt, dem ist auf Erden nicht mehr zu helfen.
Die Frage nach dem Priesteramt für Frauen will ich hier nicht aufwerfen. Zuallererst scheint mir das ein ästhetischer Mißgriff zu sein, vor dem sich die katholische Kirche bisher glücklicherweise bewahrt hat. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß eine Frau in der Pfarrerskluft (keineswegs aber in der Nonnentracht) ein bißchen lächerlich aussieht, etwa wie ein Mann in Frauenkleidern.
Was aber noch mehr ins Gewicht fällt, ist ein bestimmter Typus, der sich hier ausgebreitet hat, und eine nicht zu leugnende Tatsache: Die Liberalisierung und Aufweichung der EKD in die Beliebigkeit, schließlich ihre nahezu vollständige Auflösung im Zeitgeist, ging Hand in Hand mit der Verweiblichung, oder vielleicht noch besser gesagt: mit der Vertantung ihres Personals. Wenn das nun der “weibliche Genius” à la Franziskus sein soll, der so unentbehrlich sein soll, wo “wichtige Entscheidungen getroffen werden”, dann kann man verstehen, warum die katholische Kirche sich seit Jahrtausenden bollwerkartig dagegenstellt.
Die Physiognomien der EKD-Pfarrerinnen, Predigerinnen, Bischöfinnen (was für ein Wort!) unterscheiden sich nämlich in rein gar nichts von all den milde lächelnden Bundestanten, die von der Obertante Merkel abwärts das politische Geschäft verzuckern und infantilisieren, dabei aber in Wirklichkeit kaum in der Härte nachlassen, mit der sie ihre Agenda umsetzen.
Das Paradebeispiel wäre natürlich die Chefintegrationstante Maria Böhmer, deren krasse Verlogenheit in Sachen Einwanderungspolitik in besonders aufreizender Weise mit einem “gutmenschlichen”, süßlichen Habitus einhergeht. Man kann sie sich ebenso problemlos in der Pfarrerskluft vorstellen wie etwa eine Renate Künast, deren politische Ansichten sich ja nur in zarten Nuancen von denen Böhmers unterscheiden.
Diese Austauschbarkeit ist ebensowenig Zufall wie die fast schon komische Ähnlichkeit der Physiognomien, des Habitus und des Sprachgebrauchs. Ebenso wie die Politiker heute wie Pfaffen reden und auftreten, so gerieren sich die Pfaffen heute wie Politiker. Wo Merkel ihre Reden in einen zivilreligiösen Weihrauch taucht, sind ihre Pendants in der EKD darum bemüht, der herrschenden linksliberalgrünen Weltanschauung die sakralen Weihen zu erteilen.
Hier ist auch der eigentliche Gott zu suchen, dem sie heute dienen – denn mehr als dem Zeitgeist hinterherhecheln, tun sie dabei nicht. Und siehe da: die für die Verbannung der Lebensschützer aus dem Berliner Dom offenbar maßgeblich verantwortliche Irmgard Schwaetzer ist auch in erster Linie Berufspolitikerin mit jahrzehntelanger Erfahrung in der FDP, die erst seit 2009 der Synode der EKD angehört. Ebenso leicht kann man sich die Dompredigerin Petra Zimmermann als grüne Funktionärin vorstellen.
Mit solchen Einflußnahmen wäre dann wohl auch die Luther’sche Unterscheidung der “zwei Reiche” aufgehoben: die EKD ist heute nichts weiter als der Hohepriester der gängigen politischen Ideologie, die sie mit ein bißchen Gerede von Gott und Jesus verziert. Da heißt es dann allerdings immer noch: “sola fide”, der Glaube allein zählt, nicht die guten Werke, ins Heutige übertragen: die Gesinnung allein zählt, genauer: die linksliberale Gesinnung, und wer die nicht mitbringt, betet zum falschen Gott und wird daher auch folgerichtig vom Gottesdienst ausgeschlossen.
quer
Manche Journalisten sind schon merkwürdig. Immer wieder entdeckt ein solches Exemplar, daß der (ein) Papst - welch Wunder - tatsächlich katholisch ist. Dabei ist es doch ganz leicht: Man braucht Worte und Einlassungen des Papstes lediglich mit dem katholischen Katechismus zu vergleichen. Erst dann, wenn man zwischen beiden eine Lücke entdeckt, wäre dies Anlaß zu jubeln, aufzuschreien, oder sonstwas.
Recherche schadet aber dem Bestreben, Gläubige zu verunsichern. Das aber, ist der eigentliche Sinn und Zweck solchen Geschreibsels.