Messestände, eine Tafelausstellung (zur Geschichte der Konservativen Revolution), zwei Foren (eines für Politik, eines für Kultur), siebenhundertachtunddreißig verkaufte Messekarten, einhundertacht Ausstellerkarten inklusive Standpersonal, sieben beteiligte Nationen (Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Belgien, Schweden), siebenunddreißig gründlich vorbereitete, sehr deutsche Gegendemonstranten, vierundvierzig Polizisten, vier eigene Sicherheitsleute, null Problem.
2. Das persönliche Fazit nach zwei “zwischentagen”: Die Idee hat sich durchgesetzt, die 2. war besser als die 1. Messe, aber noch ist Luft nach oben. Schnellroda kann neben dem mittlerweile ausgewachsenen Verlag Antaios und der verantwortlichen Arbeit an der Zeitschrift Sezession dieses dritte Projekt nicht noch einmal stemmen: Der “zwischentag” geht organisatorisch in die Hände der Truppe um Felix Menzel über.
3. Zuletzt: Antworten auf einige schriftliche Fragen eines Journalisten, der seinen Beitrag nun bereits veröffentlicht hat:
Was ist das Ziel der Messe? Geht es um Vernetzung?
Ich bin kein Freund von Vernetzungen, jeder macht sein Ding so gut wie möglich. Ich habe Interesse an der Arbeit anderer, auch an den rechten Bewegungen Europas.
Es sind aber Vertreter der NPD anwesend. Wie sieht es mit der Abgrenzung zum Rechtsextremismus aus?
Die Richtlinien für den “zwischentag” lauten: keine Projekte, die vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft werden, keine Projekte mit Parteinähe. Wenn NPD-Leute anwesend sind, sind sie als Besucher da und nicht als Funktionäre. Das gilt auch für die in viel größerer Zahl anwesenden Mitglieder der CDU, der AfD oder der FDP. Mag sein, daß die beteiligten Verlage und Projekte auch für NPD-Leute interessant sind. Das wird uns seltsamerweise immer wieder vorgeworfen. Warum eigentlich? Was ist schlecht daran, daß NPD-Leute sehen, wie intelligent, potent und kreativ das konservative Spektrum ist?
Bitte erklären Sie den Begriff „Konservative Revolution“.
Das ist zunächst ein historischer Begriff und dann so etwas wie eine Formel: Man muß die Verhältnisse, deren Erhaltung sich lohnen könnte, erst schaffen. Also: Welche Institution, welche Mentalität wären wie zu verändern, daß sie dem Gedeihen und dem Bestand der Nation und des Volkes dienlich wären?
Was muss Ihrer Meinung nach verändert werden? Bitte geben Sie ein Beispiel.
Die Einwanderungspolitik muss verändert werden. Deutschland ist das Land der Deutschen. Wir brauchen eine strenge Auswahl nach dem Kriterium der kulturellen Nähe und Distanz. Die Frage ist: Wer ist assimilierbar, wer wird im Zweifelsfall loyal zu unserer Nation stehen?
Inwiefern streben Sie mit der „Konservativen Revolution“ eine Veränderung des politischen Systems an?
Ich strebe keine Veränderung des Systems an, ich möchte es aus den Klauen jener Einflußgruppen befreien, die es sich zur Beute gemacht haben: Parteien, Gewerkschaften, Lobbygruppen, internationale Organisationen. Die Auflösung unserer Nation in den Teil unseres Volkes, der noch zurechtkommt und jenen, der nicht mehr erzogen wird, abgehängt wird, vor die Hunde geht, ist eine Horrorvorstellung. Letztlich favorisiere ich einen preußischen Geist innerhalb unseres politischen Systems: einen Staat, der viel fordert und niemanden im Stich läßt.
Was ist die Konservative Revolution? Eine gesellschaftlich-kulturelle Revolution wie die 68er-Bewegung, nur umgekehrt hinsichtlich der Ziele?
So ähnlich, aber eben nicht mit Massenmördern wie Mao, Lenin oder Ho schi Min als Vorbild: Das Konservative ist das eigentlich Lebensbejahende, das ist das Gegenteil vom totalitären linken Gesellschaftsbegriff. Wir wollen eine lebensdienliche Ordnung. Der Mensch ist erziehbar, aber nicht neu konstruierbar, wie das jede linke Utopie stets formulierte und umsetzte, mit Millionen Toten, die nicht ins Schema paßten. Wir Rechten fordern Leistung, Disziplin, Entwicklung, Einordnung, Orientierung nach oben – aber wir überfordern den Menschen nicht, sondern lassen die Vielgestaltigkeit der Lebensentwürfe zu.
muotis
Die Messe selbst und auch die entsprechende Kommunikation (siehe hier) sind offenbar als Erfolg zu verbuchen. Herzlichen Glückwunsch!!!