Gewissensfragen (Fundstücke 19)

Vor ein paar Wochen wurde mir in einer kleinen, eher liberal ausgerichteten Runde folgende Geschichte erzählt:...

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

ein wegen sei­nes Beru­fes viel­ge­reis­ter, im Aus­land leben­der deut­scher Geschäfts­mann berich­te­te von einer Bekann­ten aus Bel­gi­en, die schlag­ar­tig und ohne Anhö­rung des Ver­ur­teil­ten jeden Kon­takt mit ihrem Vater abge­bro­chen hat­te, als sie erfuhr, daß er den Vlaams Belang gewählt hat­te.

Also eine der vie­len klei­ne­ren, natio­nal aus­ge­rich­te­ten Par­tei­en Euro­pas, die als “rechts­po­pu­lis­tisch” oder schlim­me­res ver­schrien wer­den. Das Fami­li­en­ver­hält­nis kann auch sonst nicht beson­ders gut gewe­sen sein, denn eines Tages ließ sich die Dame erklä­ren, was für Grün­de ihr alter Vater hat­te. Er war inzwi­schen in sei­nem Wohn­block fast der ein­zi­ge ver­blie­be­ne Fla­me, der nicht ein­mal mehr imstan­de war, eine Zei­tung in sei­ner Lan­des­spra­che zu kau­fen. Er war zum Frem­den in sei­ner eige­nen Hei­mat geworden.

Als die Toch­ter das erfuhr, wur­de sie nach­denk­lich, und ihre Hal­tung mil­der­te sich, sie begann lang­sam, das Ver­hal­ten ihres Vaters zu ver­ste­hen. War­um hat­te sie ihn denn nicht gleich gefragt? War­um hat­te sie so reflex­ar­tig reagiert? Der Geschäfts­mann fuhr fort, wei­te­re Bei­spie­le aus Eng­land zu erzäh­len, wo sich das Gesicht gan­zer Stadt­tei­le durch Zuwan­de­rung rapi­de geän­dert hät­te. Die­je­ni­gen, die das aus­ba­den müs­sen, sind oft alte Leu­te und sozi­al Schwächere.

Eini­ge in der Run­de wur­den lang­sam ein wenig ner­vös. Ich leg­te noch eines drauf: die­se Ent­wick­lun­gen betref­fen ja nicht nur die Alten, son­dern vor allem auch die Kin­der und Jugend­li­chen. In Groß­städ­ten wür­de es zuneh­mend schwie­ri­ger, sei­ne Kin­der noch auf eine ver­nünf­ti­ge Schu­le zu schi­cken, in der sie sich nicht als Min­der­hei­ten wie­der­fin­den wür­den. Die Antei­le von aus­län­di­schen Kin­dern mit schlech­ten Deutsch­kennt­nis­sen sei­en ste­tig am Wach­sen, was einen nega­ti­ven Effekt auf die Qua­li­tät der Bil­dung und Erzie­hung hat. Gleich­zei­tig wür­den all die bür­ger­li­chen Gut­men­schen, die etwa Grün-Rot wäh­len, ihre Kin­der nicht gera­de nach Neu­kölln oder Kreuz­berg schi­cken, son­dern, wenn es das Geld erlaubt, vor­zugs­wei­se auf Privatschulen.

Auch hier stimm­te mein Gesprächs­part­ner leb­haft zu. Eine schwan­ge­re Frau aus den gut­si­tu­ier­ten Vor­or­ten Wiens, die bis­her eher schwei­gend zuge­hört hat­te, sprang nun plötz­lich schlag­ar­tig auf und bat ihren Mann, nach Hau­se zu fah­ren: “Gem­ma???” Als Grund gab sie an, müde gewor­den zu sein, aber ich hat­te eher den Ein­druck, daß sich in ihr ein erheb­li­ches Unbe­ha­gen breit­ge­macht hat­te. Zuvor hat­te sie noch geseufzt, “Na, wenigs­tens ist das nur in Wien so, bei uns in XY ist das Gott­sei­dank anders.” “Wart’s nur ab”, sag­te ich, “wenn das so wei­ter geht, dau­ert es nicht mehr lange.”

Letz­te Woche erzähl­te mir ein jun­ger Akti­vist der Wie­ner “Iden­ti­tä­ren”, daß er ein jun­ges Mäd­chen aus einem grü­nen Bezirks­ver­band ken­nen­ge­lernt hat­te. Die fiel aus allen Wol­ken, als er sag­te, er kön­ne eine Mit­glied­schaft bei den Grü­nen nicht mit sei­nem Gewis­sen ver­ein­ba­ren. Die Grü­nen sind doch die Gutes­ten der Guten und die Mora­lisch­ten der Mora­li­schen??? Und was sei mit Cohn-Ben­dit und der gan­zen Pädo­phi­len-Sto­ry? Da geriet sie sofort in die Defen­si­ve – eine unge­wohn­te Situa­ti­on. Nun hat der “iden­ti­tä­re” Akti­vist den Grü­nen noch ganz ande­re Din­ge vor­zu­wer­fen, die er für unethisch und schäd­lich hält. Trotz­dem hat er sich mit dem Mäd­chen gut unterhalten.

War­um erzäh­le ich die­se Geschich­ten? Weil mir eben ein Leser einen skur­ri­len Link zum Kum­mer­kas­ten eines Dr. Dr. Rai­ner bei der Süd­deut­schen Zei­tung zuge­spielt hat, an den fol­gen­des Pro­blem her­an­ge­tra­gen wurde:

»Mei­ne bes­te Freun­din ist mit einem Mann liiert, der sehr aktiv in einer rechts­extre­men Par­tei ist. Sie tole­riert sei­ne poli­ti­sche Arbeit, distan­ziert sich aber von den radi­ka­len Ansich­ten. Ist eine sol­che Dif­fe­ren­zie­rung über­haupt mög­lich, oder muss man nicht jeg­li­che Form von Bil­li­gung die­ser rechts­ra­di­ka­len Gesin­nung aus­drück­lich ableh­nen?« Susan­ne E., Hannover

Das Ant­wort des Dr.-Sommer-Teams:

Abge­se­hen davon, dass man sich oft nicht aus­su­chen kann, in wen man sich ver­liebt, soll­ten poli­ti­sche Ein­stel­lun­gen mei­nes Erach­tens das Mit­ein­an­der nicht domi­nie­ren. Wie hoch der Spit­zen­steu­er­satz sein soll, wel­che Schul­form die bes­te ist oder wie das Gesund­heits­sys­tem zu orga­ni­sie­ren, sind am Ende tech­ni­sche Fra­gen, unter­schied­li­che Ein­stel­lun­gen und Ideen, wie das Zusam­men­le­ben am bes­ten gestal­tet wer­den kann. Sie sind zweit­ran­gig gegen­über dem Men­schen, dem Menschlichen.

So weit, so schön und gut, aber das kann selbst­ver­ständ­lich nicht für “Rech­te” oder “Rechts­extre­me” und sons­ti­ge Un‑, Unter- und Außer­menschen gel­ten – da muß der anstän­di­ge Mensch eine Gren­ze ziehen!

Mit einer Gren­ze: Eine poli­ti­sche oder reli­giö­se Ein­stel­lung, die Men­schen ihren Zie­len unter­ord­net, Grund­ideen wie glei­che Rech­te, Frei­heit oder glei­che Wür­de des Men­schen negiert, die bereit ist, Men­schen zum Mit­tel zu machen, geht so sehr an den Kern des Mensch­li­chen, dass sie sich von der Per­son mit die­ser Ein­stel­lung nicht tren­nen lässt. Das sehe ich beim Rechts­extre­mis­mus ver­wirk­licht, wes­halb ich die Dif­fe­ren­zie­rung Ihrer Freun­din nicht nach­voll­zie­hen kann.

Das alte Lied, frei nach Saras­tro aus der Zau­ber­flö­te: “Wen sol­che Leh­ren nicht erfreu’n, ver­dient es nicht ein Mensch zu sein.” Oder war es doch das “Lied der Partei”?

Wer das Leben beleidigt,
Ist dumm oder schlecht.
Wer die Mensch­heit verteidigt,
Hat immer recht.

Wo aber ist in all der Schaum­schlä­ge­rei nun eine kon­kre­te Aus­sa­ge zu fin­den? Dr. Dr. Rai­ner hat näm­lich kei­ner­lei Ahnung, was der Mann der “bes­ten Freun­din” tat­säch­lich für ein Mensch ist, was er wirk­lich denkt und tut, und was er dafür für Beweg­grün­de und Argu­men­te hat. Er kommt noch nicht ein­mal auf die Idee, der Susan­ne aus Han­no­ver doch vor­zu­schla­gen, es her­aus­zu­fin­den. Er kommt auch nicht auf die Idee, sel­ber danach zu fra­gen. Es steht für ihn nur irgend­wie fest, daß es sich bei dem Enga­ge­ment des Her­ren um etwas ganz doll Men­schen­feind­li­ches und Men­schen­ver­ach­ten­des und Unmensch­li­ches han­deln muß, und daß das deckungs­gleich ist mit den Vor­stel­lun­gen, die er sich davon macht.

Dabei reflek­tiert er auch nicht, daß “Grund­ideen wie glei­che Rech­te, Frei­heit oder glei­che Wür­de des Men­schen” ja durch­aus inter­pre­ta­ti­ons­be­dürf­tig sind, und noch lan­ge nicht für jeden auch das­sel­be bedeu­ten. Was aber ganz beson­ders dumm ist, ist die Unter­stel­lung, es wäre allei­ni­ge Sache der poli­ti­schen Rech­ten, “Men­schen ihren Zie­len unter­zu­ord­nen” oder “Men­schen zum Mit­tel” zu machen. Wobei  auch hier kein Mensch weiß, was all das eigent­lich kon­kret hei­ßen soll – Haupt­sa­che, es klingt ganz schlimm unmenschlich.

Gewiß ist es für unse­ren Kum­mer­kas­ten­on­kel aus­ge­mach­te Sache, daß all die­je­ni­gen, die unun­ter­bro­chen von “Men­schen” und “Men­schen in die­sem Land” und “Mensch­lich­keit” reden, daß all die Roten und Grü­nen und Rot­grü­nen und sons­ti­ge Sil­ber- und Kitsch­zun­gen mit ihrer so hübsch klin­gen­den huma­ni­tä­ren Rhe­to­rik, aus völ­lig selbst­lo­sen und altru­is­ti­schen Grün­den han­deln, und natür­lich nicht im Ent­fern­tes­ten auf die Idee kom­men, “Men­schen ihren Zie­len unter­zu­ord­nen” oder “Men­schen zum Mit­tel” machen.

Gar kei­ne Rol­le spie­len dabei so pro­fa­ne Din­ge, wie daß sich etwa durch ver­stärk­te Ein­wan­de­rung gan­ze Indus­trie- und Beschäf­ti­gungs­zwei­ge aus­gie­big sät­ti­gen las­sen, um Heer­scha­ren an Poli­ti­kern, Sozi­al­ar­bei­tern, Sozio­lo­gen, “Diversity”-Managern, “Integrations“experten, Men­schen­rechts­ak­ti­vis­ten usw. zu ernäh­ren; daß mit Schlag­wor­ten wie der “Men­schen­wür­de” und ähn­li­chen Gum­mi­be­grif­fen uto­pis­ti­sche Zie­le und Expe­ri­men­te durch­ge­boxt wer­den sol­len, deren Fol­gen ihre Urhe­ber in der Regel sel­ber nicht aus­ba­den wol­len; daß sich mit “glei­chen Rech­ten” und ähn­li­chem ganz neue Wäh­ler­kon­tin­gen­te impor­tie­ren und erschlie­ßen las­sen; daß ein weit­ge­hend hete­ro­ge­ni­sier­tes Volk nach dem Mot­to “Tei­le und Herr­sche” ganz vor­treff­lich jeder Chan­ce auf demo­kra­ti­sche Kon­trol­le der Herr­schen­den beraubt wird; und nicht zuletzt spie­len die gan­zen bedau­er­li­chen, aber unver­meid­li­chen Kol­la­te­ral­schä­den kei­ne Rol­le, wie die oben erwähn­ten Alten in den Wohn­blocks und die Jun­gen in den Schu­len und die Dani­el S. und Jon­ny K.

Und hier noch etwas, wie­der­mal von Micha­el Klo­novs­ky, weil es sich so grif­fig zitie­ren läßt:

Jeder euro­päi­sche Poli­ti­ker wür­de sei­ne Exis­tenz ris­kie­ren, wenn er sag­te, wir dür­fen kei­ne afri­ka­ni­schen Armuts­flücht­lin­ge auf­neh­men, weil das Mil­lio­nen ande­re als Ermun­te­rung ver­stün­den; kein euro­päi­scher Poli­ti­ker gerät in Schwie­rig­kei­ten, wenn er Euro­päe­rin­nen zur Hint­an­stel­lung des Kin­der­wun­sches und gege­ben­falls zur Abtrei­bung ermun­tert. Etwa ein Drit­tel der ohne­hin raren eige­nen Föten besei­ti­gen und statt­des­sen unaus­ge­bil­de­te eth­nisch und kul­tu­rell Frem­de ins Land las­sen, und das alles nur, damit sich ein paar Gau­ner als Frau­en­selbst­ver­wirk­li­chungs­ver­ste­her und Huma­ni­ta­ris­ten fei­ern las­sen kön­nen: das ist die “euro­päi­sche Idee” in nuce. (…)

P.S.: Eine Lese­rin fragt, ob ich es denn nicht für mög­lich hiel­te, dass jemand tat­säch­lich ein Huma­ni­ta­rist sein könn­te: Aber ja! Jeder, der einen Flücht­ling bei sich daheim beher­bergt! Wohin­ge­gen die­je­ni­gen, die sich mit der For­de­rung auf­bla­sen, irgend­wer möge irgend­wo jeman­den auf­neh­men, weit weg am bes­ten, eben Gau­ner und Spitz­bu­ben sind.

Soviel also zu “Mit­teln” und “Zwe­cken”. Am Ende habe ich dem Kum­mer­kas­ten­dok­tor wohl wie­der zuviel der Ehre ange­tan, geht es doch letzt­end­lich plat­ter­dings nur dar­um, das alte Pro­pa­gan­da­mär­chen in den Ven­ti­la­tor zu fächeln, daß links “die Guten” und “Mensch­li­chen” mit total huma­ni­tä­ren Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten und rechts “die Bösen” und “Unmensch­li­chen” mit kanail­len­haf­tem, ethisch defek­ten Gemüt stehen.

Was mich wie­der ein­mal an die Tat­sa­che erin­nert, daß in der Regel die Lin­ken die Rech­ten für böse, die Rech­ten die Lin­ken aber ein­fach nur für stein­dumm hal­ten. Wer wie “Susan­ne aus Han­no­ver” einen wei­sen Zei­tungs­dok­tor braucht, um mit Pro­ble­men die­ser Art  fer­tig zu wer­den und ihre per­sön­li­chen Bezie­hun­gen zu regeln, ist wohl ohne­hin nicht mehr zu retten.

Das Schöns­te zum Schluß. Dr. Dr. Rai­ner schreibt, belegt durch mehr­fa­che Literaturangaben:

»Zoon poli­ti­kon«, ein staa­ten­bil­den­des Wesen sei der Mensch, lau­tet ein bekann­tes Zitat aus Aris­to­te­les’ Poli­tik. (…)Weni­ger bekannt ist jedoch, dass Aris­to­te­les in sei­ner Niko­ma­chi­schen Ethik einen ande­ren Schwer­punkt setzt: »Denn der Mensch ist von Natur aus mehr ein Paar bil­den­des (Zoon syn­dia­s­ti­kon) als ein Staa­ten bil­den­des Lebe­we­sen (Zoon poli­ti­kon).« Damit wären wir am Kern Ihres Pro­blems und Aris­to­te­les scheint der Lie­be den Vor­rang vor dem Poli­ti­schen zu geben.

Ist das rich­tig? Immer­hin zei­gen wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chun­gen, dass poli­ti­sche Ein­stel­lun­gen mit Per­sön­lich­keits­ei­gen­schaf­ten ver­bun­den und zum Teil sogar gene­tisch bedingt sind.

Hmmmmmmmmmmmm.…. Human­ge­ne­tik ist also nur dann pfui, wenn die “Unmensch­li­chen” und schlech­ten Rech­ten sie ins Fel­de füh­ren? Wenn das mal nicht noch viel, viel gei­ler als Sar­ra­zins “Juden-Gen” ist! Da eröff­nen sich doch ganz neue Betä­ti­gungs­fel­der im “Kampf gegen Rechts”. Wenn ero­ti­sche Bezie­hun­gen zu “Rech­ten” die Gefahr mit sich brin­gen, daß noch mehr rechts­extre­me Bäl­ger in die Welt gesetzt wer­den, darf der Staat nicht untä­tig zuschau­en.  Schon Pla­ton und Aris­to­te­les waren euge­ni­schen Maß­nah­men nicht gera­de abgeneigt.

Man könn­te z.B. mit Sexu­al­ver­kehr­ver­bot für Rech­te anfan­gen, und außer­dem Prä­na­tal­dia­gnos­tik ein­set­zen, um sicher­zu­ge­hen, daß die CDU‑, SPD‑, FDP- und Grü­nen-Gene das Kom­man­do haben und nicht irgend­so ein men­schen­ver­ach­ten­der Unmensch in die Welt gesetzt wird. Für jeden voll­zo­ge­nen Schwan­ger­schafts­ab­bruch die­ser Art gibt es dann die “Clau­dia Roth-Medail­le für Demo­kra­tie, Tole­ranz und Men­schen­rech­te”. Dann wer­den sich gewiß auch die­se gan­zen “Gewissens”-Probleme gra­du­ell lösen.

Übri­gens lei­den Lin­ke angeb­lich nach­weis­bar an Amygdala-Atrophie,was zu einem Man­gel an emo­tio­na­ler Intel­li­genz und zur Fehl­ein­schät­zung von Gefah­ren führt. Aber das ist wie­der eine ande­re Geschichte.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (32)

petra

24. Oktober 2013 10:09

Also das Sexualverkehrverbot wird wenigstens von den Fußtruppen des Herrn Dr. Dr. bereits vielfach gefordert:

https://www.google.de/search?q=kein+sex+mit+nazis&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=QdVoUoH4M4nE0QXssoCwCg&ved=0CAcQ_AUoAQ&biw=1076&bih=1010

Inselbauer

24. Oktober 2013 10:49

Es ist wohl offenbar ein erotisches Spiel: Grüne Frau und rechter Mann; bei der Jugend kommt der Dr. Sommer dazu. Der ist aber ein Bad Scientist, wenn er die aufkeimenden Triebe der Jugend mit solchen Horror-Geschichten anpatzt.
Dieses Sittenbild deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen. Als ich mich selbst vor Jahren noch für einen Marxisten hielt, rief mich plötzlich die Exfreundin eines damals guten Freundes an, dieser habe sie verlassen. Die mir fremde Frau brach aber plötzlich in Tränen aus und begann zu brüllen: Du Cowboy, du Ernst-Jünger-Leser, du Faschist, Feschak, Falco und Schwuler Rechter hast mir meinen lieben Mann verdorben. Ich war baff. Dann aber beschloss ich, ein Rechter zu werden.

NoTarget

24. Oktober 2013 11:01

Der Dr. Dr. Hornochse echauffiert sich über "Menschen, die ... Grundideen wie gleiche Rechte ... negieren" und spricht noch im gleichen Absatz dem unbekannten Rechten implizit das Recht auf eine Freundin ab.

Tiber

24. Oktober 2013 11:11

meine atrophierende Amygdala ist das also, die mir Qualen bereitet, wenn ich zu viel linkes Neusprech am Tag lese

ich sorge mich um Sie, der sein Gehirn jeden Tag so hohen Dosen aussetzt, mit weiß Gott welchen Wirkungen, um uns paar Hanseln zu belustigen

M.L.: Bin schon ausreichend abgebrüht... a man's gotta do what a man's gotta do.

Rumpelstilzchen

24. Oktober 2013 11:29

https://no-nazi.net/gute-ideen-gegen-nazis/kein-sex-mit-nazis

Da in der rechten Szene Männerüberschuss herrscht, bzw. Frauenmangel,
ist das Problem eigentlich einfach zu lösen.

Ein Fremder aus Elea

24. Oktober 2013 12:08

Na, ich kann es nur begrüßen, wenn jemand in Erwägung zieht, daß Vorlieben für politische Ordnungen angeboren sein könnten. Er wird daraus ja im Normalfall nicht den Schluß ziehen, daß es gälte, eugenische Maßnahmen zu ergreifen, sondern lediglich, daß es diese Vorlieben zu berücksichtigen gilt.

Übrigens entsteht meiner Meinung nach jede Idee politischen Zusammenlebens in einer Paarbeziehung. Ich suche vielleicht mal den Link heraus...

https://bereitschaftsfront.blogspot.com/2012/09/das-paarungen-kapitel-im-jetzigen-licht.html

Eine politische oder religiöse Einstellung, die Menschen ihren Zielen unterordnet, Grundideen wie gleiche Rechte, Freiheit oder gleiche Würde des Menschen negiert, die bereit ist, Menschen zum Mittel zu machen, geht so sehr an den Kern des Menschlichen, dass sie sich von der Person mit dieser Einstellung nicht trennen lässt.

Und wenn's große Worte in unberufenem Munde sind, es bleiben große Worte. Ich geh's auch noch mal durch.

Eine Religion kann sich immer darauf hinausreden, daß sie nicht Menschen ihren Zielen unterordnet, sondern daß jede Forderung an die Menschen noch deren Heil dient. Dieser Punkt ist also unwirksam, es geht ja um das Menschliche, und damit um das Selbstbild des religiösen Menschen.

Eine politische Einstellung, sofern sie nicht religiös begründet ist, orientiert sich an einem immanenten Ziel, und hier wird also behauptet, daß das einzige immanente Ziel, welches nicht unmenschlich ist, darin besteht, den Menschen gleiche Rechte, Freiheit und gleiche Würde zu geben.

Fangen wir von hinten an. Würde bedeutet, ansprechbar zu sein, von allen Seiten, zu allen Themen. Sie bedeutet, keine vorgefaßten Meinungen über den Zweck des Gesprächs zu haben, die Freiheit zu besitzen, sich in jede Richtung, welche einem beliebt, wenden zu können.

Ich schrieb davon hier:

https://bereitschaftsfront.blogspot.com/2012/03/wurde.html

Allgemeine Würde ist ein begrüßenswertes, aber auch ein etwas unrealistisches Ziel. Fest steht jedenfalls, daß es den bisherigen deutschen Regierungen noch nie darum ging, sie herbeizuführen. Natürlicherweise ist es so, daß jemand um so weniger Würde besitzt, um so mehr Arbeit er ohne für ihn hinreichend guten Grund verrichtet.

Immigration von Schwarzafrika nach Europa ist in jedem einzelnen Fall Würdevernichtung.

Würde ist also der Abglanz der Freiheit, und Freiheit zeigt sich in der Offenheit des Gesprächs. Begrüßenswerte Ziele, aber gleiche Grade lassen sich schwer garantieren, sie scheitern schon an der unterschiedlichen intellektuellen Klarheit der Menschen unter denselben Umständen. Jeder Mensch wird unter bestimmten Umständen klar, aber schwerlich lassen sich für jeden Menschen just die Umstände schaffen, welche er braucht, und tendentiell läßt sich in dieser Angelegenheit desto mehr erreichen, je weniger man gleiche Rechte für alle Menschen anerkennt.

Es besteht also auch noch ein innerer Widerspruch zwischen gleichen Rechten und gleicher Würde.

Gleiche Rechte sind übrigens nur insofern ein moralisches Ziel, als sie als eine Notwendigkeit zur sozialen Zusammenarbeit akzeptiert werden, mithin aus der Überzeugung, daß Subordination die Menschen böse macht, oder insofern die rechtliche Höherstellung als blasphemisch betrachtet wird, was ohne den Glauben an einen Schöpfergott unmöglich ist.

Eine sich säkulär verstehende Ideologie müßte also zur ersten Ansicht neigen, aber wenn sie das täte, also der Ansicht wäre, daß Subordination die Menschen antisozial macht, so müßte sie konsequenterweise auch akzeptieren, daß es beträchtliche Würde- und Freiheitsunterschiede geben wird, denn wenn die Menschen sich ihre Rechte rausnehmen, welche sie sich nunmal auch rausnehmen müssen, um nicht gezielt destruktiv zu wirken, dann werden sie sich gegenseitig messen und ihre Freiheit und ihre Würde gegenseitig verletzen.

Umgekehrt, wenn die Freiheit und Würde unterstrichen wird, wächst der Teufel in den Herzen der Menschen.

Und das ist ja auch konkret so, Stichwort Quoten und Affirmative Action.

Es ist übel dies zu predigen. Eine Moral sollte nicht zwei Ideale predigen, welche sich gegenseitig ausschließen. Wendet der eine Gläubige sich hierhin, gerät er in Feindschaft zum anderen Gläubigen, welcher sich dorthin wendet.

Eine solche Moral zielt auf die Abschaffung von Moral als solcher, zielt darauf, die Menschen zu lehren, daß Moral Zwietracht und nicht Frieden bringt.

Gut, es gibt da auch dieses Wort Jesu, aber die Feindschaft, von der er spricht, besteht nicht zwischen seinen Jüngern unter einander, sondern zwischen ihnen und der Welt.

"He will not be mocked. You can't serve two masters at the same time."

Peinlicher Auftritt von Dianne Reidy. Sah selbst nach "mocking" aus. Ändert aber nichts.

NasserFuchs

24. Oktober 2013 12:58

Wie sagte einmal der berühmte Maler Max Liebermann zu seiner politischen Epoche?: Er könne nicht soviel essen, wie er kotzen möchte...

KW

24. Oktober 2013 13:35

Danke. Ich habe für heute für die Bürgerversammlung wieder einige Argumente gefunden. Thema heute: 50 Neger sollen im Nachbardorf untergebracht werden. 415 Einwohner sind betroffen und wir als Nachbardorf irgendwie auch. Und dann denkt Brüssel über eine Verschärfung des Waffenrechts nach. Die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Somalia, Äthiopien und Syrien wird das nicht anfechten. Die halten sich auch hier nicht an Gesetze.
Was auch gut beschrieben ist, ist der deutsche Dummbatz, der auf die Betreuungsindustrie zurückgreifen muß, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Verwahrlost sind Land und Leute, dumm gehalten.

Carsten

24. Oktober 2013 13:39

Gene sind eine Erfindung von irgendwelchen bösen Tomatenkonzernen. In Wirklichkeit gibt es die gar nicht! Darum sind ja auch alle Menschen gleich. Ist doch klar, oder?

Joseph von Sternberg

24. Oktober 2013 13:43

Wer ist Dr. Dr. Rainer?

Die genetische Wende ist schon intressant...

Noch intressanter ist wie diese Leute die ganzen kulturellen Bestände bzw. die Ideologeme mit denen sie unsere Zivilisation sturmreif geschossen haben jetzt alle wieder in den Schubladen des Müllhaufens der Geschichte wieder verschwinden lassen und dort verstecken...

Wer denkt inzwischen bei Big Brother noch an etwas anderes als an die Container Show?

Ich selbst musste mich dabei ertappen wie ich bei den Querelen um die Priebke Bestattung gar nicht mehr an die Antigone gedacht habe - bis diese mir von den Kommentatoren wieder in den Sinn gebracht wurde...

Das hat denselben Grund warum niemand bei Eva Herman an Katharina Blum gedacht hat - oder warum Deutschlehrer die letzten sind, die bei den Moslempressuregroups an Biedermann und die Brandstifter denken...

Armand

24. Oktober 2013 14:19

Das größte Problem im persönlichen Umgang mit den selbsternannten Menschheitserrettern ist der Umstand, dass man mit ihnen nicht diskutieren kann. Man müsste mal empirisch nachrechnen, wann in einer laufenden Diskussion die ersten Totschlagargumente der verblendetet Heilslehrer bemüht werden, um dem Gegenüber die Möglichkeit der logischen Auseinandersetzung einer eigenen Argumentation zu entziehen. Ist eine Diskussion mit diesem juste milieu möglich, ohne dass dieses spätestens nach zehn Minuten die eigens hoch gepriesene Diskursfähigkeit an die Wand fährt und seinem Gegenüber mit der Nazikeule auf einen Schlag alle Personen- und Bürgerrechte abspricht? Irgendwer brüllt "Hexe" und die Diskussion wird zur Inquisition. Mit Logik hat man bei diesen Leuten keine Chance. Wer die Realität derartig verweigert, verweigert sich auch den nachvollziehbarsten Zusammenhängen. Aus diesem Grund sind Diskussionen in diesem Milieu maximal der eigenen Belustigung zuträglich. Ansonsten kann ich jedem raten, die Diskussion im voraus zu verweigern. Aber im Kabarett sitzen sie dann wieder alle, freuen sich und klatschen in die schwitzigen Hände, weil man es den "anderen" mal wieder so richtig gegeben hat und ohnehin im selbstherrlichen Recht bleibt.

Bavarikus

24. Oktober 2013 14:35

Super Artikel!!!

Leute wie Sie, Herr Lichtmesz, nähren die Hoffnung, dass in Europa noch nicht alles verloren ist.

Wenn es nicht diese Inseln der Aufrichtigkeit und Vernunft, in diesem Ozean der Falschheit, Dummheit und Unvernunft gäbe, dann könnte man schon verzweifeln.

Weiter so!!!

sixty

24. Oktober 2013 15:50

Es gab durchaus auch mal Zeiten, da galt eher alles "linke" als "böse" ... beispielsweise in den 50ern (speziell in den USA, siehe McCarthy, aber auch in der Adenauer-BRD), in den frühen 60ern oder auch, weniger lange her, in den frühen 90ern nach der welthistorischen Niederlage des Sozialismus.
Wobei es - insbesondere in den letzten Jahrzehnten, vor allem nach dem ideologischen Siegeszug der Grünen- sicherlich auch immer eine Definitionsfrage ist, was man als "links" bezeichnet ... die heutigen Verrenkungen der Political Correctness sind das, gemessen an den Maßstäben früherer Jahrzehnte, -wohl eher nicht :-)@

Martin Lichtmesz

24. Oktober 2013 15:59

Auf Alternative Right dazu Passendes über Herbert Marcuse und die "repressive Toleranz".

Here Marcuse is clearly stating that he is not simply advocating “intolerance” of non-leftist opinion in the sense of offering criticism, rebuttal, counterargument, or even shaming, shunning, or ostracism. What he is calling for is the full fledged state repression of non-leftist opinion or expression. Nor is this repression to be limited to right-wing movements with an explicitly authoritarian agenda that aims to subvert the liberal society.

Und hier noch etwas über die "Dobermans of Political Correctness":

Indeed, the real point of the “anti-fascists” is to make sure no one is talking about important issues. The antifa position seems to be "if we can't generate resistance to the System, no one can!" You can't intelligently discuss issues such as environmentalism, class divisions, or what a real community actually entails without talking about the realities of diversity and the costs of mass immigration. But of course, the very things that are most important to discuss are the same things we are not allowed to mention without drastic reprisals.

Wahr-Sager

24. Oktober 2013 16:47

Mal wieder ein exzellenter Artikel von Martin Lichtmesz! Wer Dr. Sommer in Reinkultur erleben möchte, der begebe sich mal auf das "Netz gegen Nazis". Dort lernen wir dann u. a., dass "Usrael" ein "antisemitischer" Code ist, "alliierte Kriegsverbrechen", "Kollektivschuld" und "Schuldkult" "rechtsextreme Phrasen" sind und angewandte Wörter wie "Gemüsekuchen", "Weltnetz" und "Verweis" als "Wortneuschöpfungen" zum Vokabular der ultra-pöhsen "Rechtsextremisten" gehören...

Gustav Grambauer

24. Oktober 2013 18:47

Der Bibel-Gürtel ist vor allem ein Keuschheitsgürtel. Sex ist dort DAS Reizthema, ein harter Kern hat dort auf einer tieferen Ebene dessen Ambivalenz für Gedeih oder Verderb eines Gemeinwesens begriffen.

In diesem Sinne unsererseits (und dies sage ich zugleich in Abgrenzung z.B. zur Kurtagic-Strömung): KEIN SEX MIT PROGRESSIVEN!!!

Meine sexuellen Ansprüche haben sich in der Hinsicht auch völlig gewandelt: ich könnte mich gar nicht mehr mit einer Frau näher einlassen, die die Moderne oder Postmoderne verströmt, erst recht mit keiner Exotin.

Bleiben wir uns treu.

Nehmen wir diese Kampagnen, so schäbig sie auch sind, als kleine Erinnerung daran.

Enden wir nicht so wie ein Otto Schily. Dieser hat lt. Aussage seines Kommilitonen Uwe Wesel dem RCDS ideologisch viel näher als der APO gestanden - aber die Weiber dort hatten ihm zu wenig Sex-Appeal und ließen sich nicht per Rotionsprinzip im Bett durchnehmen; und das war es, was er - zum Entsetzen Wesels - eigentlich vorrangig gesucht hatte.

- G. G.

ene

24. Oktober 2013 19:03

Diejenigen, die das ausbaden müssen, sind oft alte Leute und sozial Schwächere.

Stimmt. Wer es sich leisten kann, wohnt in gewissen Gegenden nicht (mehr). Selbst wenn es dort attraktive Altbauwohnungen geben sollte. Dies ist jedenfalls meine Beobachtung.

Die Frage übrigens, wie sich "Konservative" usw. dieser obengenannten Bevölkerungsgruppe (nennen wir sie die "Betroffenen") gegenüber grundsätzlich stellen, finde ich bedeutsam.

Ich erinnere mich an einige von Herrn Bosselmann initierte Debatten, wo diese Thematik gesteift wurde, und mir allerdings ein beträchtlicher Mangel an Empathie bei einigen auffiel.

Wie steht es mit der Solidarität in Deutschland?

Orwell

24. Oktober 2013 19:58

Leider wird der Kommentarbereich immer recht schnell geschlossen, und deswegen kann ich jetzt erst - dankbarerweise- einen Artikel verlinken, der sich aus dem letzten Lichtmesz und dem ersten betreffenden Kommentar ergab. Er passt aber auch hier trefflich. Viel Vergnügen.

https://www.central-organ.de/2013/10/18/organspende-gegen-rechts/

:)

Martin

24. Oktober 2013 22:37

Mit einer Grenze: Eine politische oder religiöse Einstellung, die Menschen ihren Zielen unterordnet, Grundideen wie gleiche Rechte, Freiheit oder gleiche Würde des Menschen negiert, die bereit ist, Menschen zum Mittel zu machen, geht so sehr an den Kern des Menschlichen, dass sie sich von der Person mit dieser Einstellung nicht trennen lässt.

Cool - würde mich interessieren, ob der Kummerkasten-Heini genau dasselbe schreiben würde, wenn eine wegen einer Freundin fragen würde, die mit einem Moslem liiert ist ...

Es bleibt prosaisch festzuhalten:

Die deutschen sind die ewigen Nazis - mal brauchen sie die Juden und mal machen sie es mit sich selbst. Da soll man mal schlau draus werden ...

neocromagnon

25. Oktober 2013 00:03

Sozialgenetik trifft man bei den Linken häufiger, die merken das nur selbst nie. Bärbel Höhn war z.B. maßgeblich an der Einführung der Rasseliste für Hunde in NRW beteiligt, nach der bestimmte Hunderassen ein genetisch bedingt aggressiveres Verhalten haben und desswegen verboten, bzw. deren Besitzer bestraft werden müssen. Wir Menschen sind aber derart eng verwandt mit den Hunden, daß dies, wenn es stimmen würde, auch auf uns zutreffen müsste und das würde natürlich bedeuten, daß auch andere Verhaltensweisen und selbstverständlich auch Intelligenz erblich wären. Bei den Hunden schließt man nach Bärbel Höhns Gesetz vom Äusseren auf die Rasse und dadurch auf die genetisch bedingten Verhaltensweisen. Das müsste dann, folgte man dieser Argumentation, auch für den Menschen gelten.

Luise Werner

25. Oktober 2013 07:06

Ich kann mir zwar vorstellen, dass dieser Leserbrief an "Dr.Sommer" echt ist, aber so etwas machen die Zeitungen doch gern auch mal selbst.
Das Thema Sex und Weltanschauung ist ein ziemlich weites Feld. Mein Mann und ich sind jedenfalls oft so weit auseinander, ... will da nicht näher darauf eingehen; nur soviel, dass wir den Rat des Herrn Doktor in den Wind schreiben. Was soll man auch machen, wenn man sich weltanschaulich auseinander entwickelt? Und zwar nur dort. Dabei kann ich immer nur sagen, dass ich mich eigentlich gar nicht entwickelt habe. Ich sehe die Dinge immer noch so, wie vor 25 Jahren. Damals galt ich als moderat links, heute gelte ich damit als rechts.

Noch etwas anderes: Vielleicht läuft das Ding ja auch anders herum. Wenn man sich die ganzen Frontfrauen bei den Grünen anschaut. Wie würde ein Mann sagen: schlecht gef., ich würde sagen, die müssen einfach mal in den Arm genommen werden.

Urwinkel

25. Oktober 2013 08:40

@ ene,

"Wie steht es mit der Solidarität in Deutschland?"

Ich antworte ganz allgemeingültig darauf: Die Leute, Menschen, Mitmenschen sind derart verblödet und verblendet, daß sie an sich selbst verzweifeln. Der Feinnervige bemerkt das und selektiert seinen Umgangskreis. Es gibt Menschen, mit denen man nichts zu schaffen haben will. Das kann sich auch in fehlender Empathie äußern, die dann als solche wahrgenommen wird. Das halte ich für tragisch, aber nicht asozial. Es stärkt im Idealfall die echten und haltbaren Bindungen.

Inselbauer

25. Oktober 2013 10:39

Das fortschrittliche Establishment ist durchsetzt von einer eugenischen Ideologie, die mit großer Brutalität durchgesetzt wird. Man suche einen so genannten Pränataldiagnostiker in einem Nobelviertel auf. Als ich das gesehen hatte, die 35-jährigen wohlhabenden Grünwählerinnen im Warteraum, war mir endgültig klar, warum man unbedingt einen rechten Teufel braucht, auf den man den eigenen Selektionsfanatismus projizieren kann. So genannte kritische Merkmale, die vom Diagnostiker live aus dem Bauch auf einem riesigen, heimkinoartigen Flachbildschirm "dargestellt" werden, führen dazu, dass die humanistische ältlich-reiche Mutti von einer freundlichen Assistentin umarmt und in weitere Gespräche zur Entscheidungsfindung eingeplant wird. Genau das hatte Hitler gewollt, und er musste einsehen, dass die vorsintflutliche Technik seine Aktion T4 zum Scheitern verurteilte. Er hat es eingesehen und die preussischen Juristen und katholischen Funktionäre, die ihm offen entgegen getreten sind, nicht aufhängen lassen.

Kint

25. Oktober 2013 11:12

Besten Dank, Herr Lichtmesz. Das war gut.
Auch für die weiteren Verweise, sozusagen die Methodenlehre des Kainsmals, der Ausgrenzung und Repression, ebenso an Wahr-Sager.

Den Hinweis auf biologische Hirnfunktionen hab ich (so) nicht verstanden. Leider stößt man auf dem Gebiet immer nur mal auf Bruchstücke. Werde mal sammeln und würde mich freuen, wenn jmd. einen Überblick geben könnte.

Noch mehr Unsinn, aber davon ist ja bedauerlicherweise die Rede:
https://koptisch.wordpress.com/2010/11/19/deutsche-frauen-die-nicht-mit-arabern-schlafen-sind-rassistisch-sagt-die-taz/
Alle sind gleich, manche sind gleicher.
So sind sie eben. Ganz, wie´s passt. Die moderne Lehre der Schizophrenie, der Kommunismus unserer Tage. Politisch korrekt.

eulenfurz

25. Oktober 2013 12:52

Frauen hatten ab Ende der Zwanziger Jahre eher rechts gewählt (wenn man die NSDAP dort einstufen will, die sowohl linke, als auch rechte Fragmente hatte) und bis in die 60er Jahre eher Adenauer. Frauen unterwerfen sich bei ihrem Wahlverhalten tendentiell nicht einer Ideologie, nicht Utopien oder Manifesten, sondern dem zur jeweiligen Zeit herrschenden gesellschaftlichen Konsens dessen, was als "gut und richtig" angesehen wird. Und dieser Konsens kann auch von einer Propaganda inszeniert sein, als lebensfremde Halluzination bestehen.

Die vielen Mädchen aus grünen Bezirksverbänden würden sich gern für ihre vielen, zukünftigen Kinder einsetzen, ihnen eine schöne Heimat bieten, sich an kleinen und natürlichen Dingen erfreuen, aber eigentlich doch nicht Päderasten, orientalischen Dummbrot-Machos und Kopftottreter-Importeuren folgen. Natürlich gibt es das Abziehbild des häßlichen Fernsehfaschos auch in Echt, aber dieses Fossil ist - zum Leidwesen aller seiner roten Nutznießer - doch schon fast ausgestorben, so daß Propaganda und Realität immer weiter auseinanderklaffen. Einem Dr. Dr. Reiner ist daher kein Vorwurf zu machen, wenn er - selbst Opfer der Propaganda - dieses widerliche Abziehbild im Kopf hat, wenn er andere warnt.

Die moralische Kompromittierung der grünroten Ideologie und das Zurückführen/Übernehmen jener grünen Elemente, die dort überhaupt nichts zu suchen haben, sondern zu den Bewahrern (Konservativen) gehören, ist eine zwangsläufige Maßnahme, will man den angeblichen „Frauenmangel“ unter „Konservativen“ beheben (dabei sind, wie o.a., Frauen von Natur aus eher konservativ). Einen "Frauenmangel", den die eigene Erfahrung nicht bestätigt, aber vielleicht tritt er auch nur in Kreisen der konservativen Intelligenzia auf, die sich mit Kopfgeburten selbstbefriedigt.

Artevelde

25. Oktober 2013 15:14

Die belgische Nationalisten haben einer panische Angst vor dem flämische Wähler.
Die haben es allzu bunt getrieben durch massiv zu wählen für Parteien die Belgiens Ende fordern (45%). Kommt noch dazu dass die flämische Nationalisten am 28.09.2013 die Firme P&M (das Königspaar Philip und Matilde) in Antwerpen, der Stadt von Bürgemeister Bart De Wever (flämisch Nationalist), ausgebuht haben.
Belgien ist zunehmend in der Flaute. Drum will es keine Wahlen mehr, aber Auslosung: ein effektiver Weg um Belgien zu retten.
(Sehe das Buch von David van Reybrouck: Gegen Wahlen)

Meyer

25. Oktober 2013 15:32

Ein Frauenmangel unter Konservativen gibt es bestimmt nicht. Das Gegenteil ist nach der Feld-Empirie der Fall. Allerdings gibt es wenig konservative Frauen.
Bei Linken scheint es mir genau anders herum zu sein. Es gibt viele linke Frauen aber unter Linken ein Frauenmangel. Offenkundig.

So ist es gut und gesund. Wenn sich zuviele Frauen unter Konservativen tummelten, wäre es ein Indiz für wachsweiche, sprich weibliche, Positionen. Die können aus der Natur heraus schon nicht konservativ sein.

Revolte

25. Oktober 2013 20:23

Ja, das ist die ewige Gretchenfrage der linksliberalen "Bunt statt Braun"-Fetischisten: wie viel Menschenrecht darf man einem Nazi (und jeden, den man als solchen klassifiziert) zugestehen?

Zum Frauenmangel: Der Frauenmangel der Konservativen ist in der Tat augenfällig. Bei der Sezession etwa gibt es unter allen Autoren mit Ellen Kositza gerade mal eine Frau. Bei der JF ebenso - nur eine Frau. Sind Frauen tatsächlich zu barmherzig, mit einem Zuviel an Sanftmut und sozialem Gewissen ausgestattet, um unter den konservativen Raubeinen bestehen zu können? ;-)

Und zur Gleichheit kann ich Ernst Jünger aus Der Waldgang zitieren: "Die Menschen sind Brüder, aber sie sind nicht gleich."

Axel Wahlder

25. Oktober 2013 21:03

Das ist bei weitem nicht erstes Mal, wo die"Berechtigten" die NS-Kanone ausrollen. 130. Paragraph des StgB ist auch vom Dritten Reich geerbt. Frei nach Ecclesiast: Mensch aendert sich nicht.

Kint

25. Oktober 2013 21:13

Werter Meyer, manchmal verstehe ich Sie mit Freude.
Diesmal mit Verspätung.
Liegt´s an meinem Bier oder Ihrem Ausdruck? Sei´s drum, kommt auf´s gleiche raus. :-)

GFC

25. Oktober 2013 21:21

Ich kann mir zwar vorstellen, dass dieser Leserbrief an „Dr.Sommer“ echt ist, aber so etwas machen die Zeitungen doch gern auch mal selbst.

Es handelt sich hier nicht um Fundstücke sondern um erfundene Stücke - "Lieber Herr Doktor Doktor von der S.Z. - ist es möglich einen rechten jemanden auch nur ein bisschen zu lieben oder geht das gar nicht?" das ganze Szenario ist lächerlich, selbst bei so vielen bescheuerten Linken heute, so was gibt's nicht. Die Süddeutsche hat diesen Leserbrief selbst geschrieben, als dumme politische Mahnung gemeint, d.h. also liebe Leser, Falls Sie's vergessen, keine Rechte nimmer, liebe Grüsse - die Redaktion.

Martin Lichtmesz

27. Oktober 2013 19:13

Badeschluß.

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