Von den Schwächen deutscher Stärke – Grundlegendes zum Exportüberschuß

von Andreas Lichert

Auch wenn es sich zunehmend anders anfühlt, leben wir noch in einer relativ freien Marktwirtschaft.

Wenn nun aus­ge­rech­net die ver­meint­li­chen Grals­hü­ter frei­en Kapi­tal- und Waren­ver­kehrs, wie IWF, EU und sogar die US-Regie­rung, Inter­ven­tio­nen in Markt­pro­zes­se for­dern, ver­dient das Aufmerksamkeit.

Gemeint ist die Kri­tik an Deutsch­lands Leis­tungs­bi­lanz­über­schüs­sen, die eine gera­de­zu unmo­ra­li­sche Berei­che­rung auf Kos­ten des Aus­lands sei­en, und denen die deut­sche Regie­rung ent­ge­gen­zu­wir­ken habe. Daß man dadurch auch die zwei­te Sei­te des Han­dels, die aus­län­di­schen Kun­den näm­lich, eben­falls bestra­fen wür­de, wird natür­lich igno­riert, denn schließ­lich geht es hier um inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät, die Ret­tung des Euro oder, wenn es intel­lek­tu­ell beson­ders frag­wür­dig wird, den Frie­den in Europa

Die­ser Gedan­ke der Berei­che­rung impli­ziert, dass Deutsch­land aus die­sen Export­erfol­gen hohen Nut­zen zieht und in die­ser Hin­sicht besteht zwi­schen Kri­ti­kern und Kri­ti­sier­ten offen­bar Einig­keit, denn auch in Deutsch­land über­wiegt die Auf­fas­sung, dass wir, also das deut­sche Volk als Gan­zes, von den Export­erfol­gen profitieren.

Aber ist das wirk­lich so?

Allein die Fra­ge­stel­lung ver­mag vie­le zu irri­tie­ren und mag für man­che an Häre­sie gren­zen, denn es scheint doch völ­lig klar, dass das im Export ver­dien­te Geld unse­rer Volks­wirt­schaft zugu­te­kommt und den Wohl­stand hebt. Rich­tig ist, dass im Sys­tem der volks­wirt­schaft­li­chen Gesamt­rech­nung (VGR) der Sal­do aus Expor­ten und Impor­ten als Außen­bei­trag in das Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) ein­geht und – wie im Fal­le Deutsch­lands – bei Leis­tungs­bi­lanz­über­schüs­sen stei­gen lässt. Aber der Rei­he nach…

Betrach­ten wir zunächst die pri­mä­re Ursa­che von Export­erfol­gen. In der rück­wir­ken­den Erklä­rung wer­den die Volks­wir­te stets Unmen­gen sta­tis­ti­schen Mate­ri­als ins Feld füh­ren, vor allem Lohn­­kos­ten- und Pro­duk­ti­vi­täts­un­ter­schie­de oder Wäh­rungs­ent­wick­lung, war­um es genau so und nicht anders kom­men muss­te. Aber am Beginn steht zunächst die unter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung, über­haupt ins Aus­land ver­kau­fen zu wol­len. Und da es kei­nen ratio­na­len Grund gibt, ins Aus­land zu ver­kau­fen, wenn iden­ti­sche Men­gen zu iden­ti­schen Prei­sen im Inland zu erzie­len wären, ist es plau­si­bel anzu­neh­men, dass die Unter­neh­men ihre Wachs­tums­zie­le durch Absatz im Inland schlicht­weg nicht errei­chen kön­nen und daher gewis­ser­ma­ßen eine Flucht in den Export antreten.

Die kon­kre­ten Ursa­chen für den jewei­li­gen Export­erfolg der Unter­neh­men sind sicher­lich hoch­in­di­vi­du­ell, den­noch wird man auf der Suche nach Erklä­run­gen für den Exportauf­schwung natür­lich auch in den volks­wirt­schaft­li­chen Indi­ka­to­ren fün­dig. Und ein wesent­li­cher Aspekt der inter­na­tio­na­len Wett­be­werbs­fä­hig­keit sind die Lohn­kos­ten oder anders aus­ge­drückt die Real­ein­kom­men. Die lan­ge Zeit sehr zurück­hal­ten­de Lohn­ent­wick­lung ist vor dem Hin­ter­grund des gerin­gen Wachs­tums zu sehen, das Deutsch­land nach dem Ende des Ver­ei­ni­gungs­booms erfasste.

Deutsch­land wuchs seit 1992 die längs­te Zeit deut­lich lang­sa­mer als das übri­ge Euro­pa, ent­spre­chend schlecht ging es dem Arbeits­markt und es ist kei­ne zehn Jah­re her als Deutsch­land noch als kran­ker Mann Euro­pas galt.

Wachtumsraten

Die hohe Wett­be­werbs­fä­hig­keit auf­grund der Lohn­ent­wick­lung ist iden­tisch mit den Ursa­chen für die ver­gleichs­wei­se schwa­che Ent­wick­lung der Bin­nen­nach­fra­ge. Man kann nicht das eine gut­hei­ßen und das ande­re verurteilen.

Aller­dings begann der Export-Boom bereits um das Jahr 2000 als im Zuge der Inter­net-Eupho­rie die Welt­wirt­schaft ein zykli­sches Hoch erleb­te. Zuvor war vor allem auf­grund des Nach­hol­be­darfs in Mit­tel­deutsch­land sogar ein Leis­tungs­bi­lanz­de­fi­zit zu verzeichnen.

Über Jah­re hin­weg ver­moch­te der anstei­gen­de Export also gera­de nicht die Gesamt­wirt­schaft zu bele­ben, war also für wei­te Tei­le der Arbeit­neh­mer­schaft „nutz­los“. Erst als 2006/2007 die Welt­wirt­schaft am Vor­abend der Finanz­kri­se wie­der ein zykli­sches Hoch erreich­te, konn­te Deutsch­land über­haupt über­durch­schnitt­lich wach­sen, nur um im Zuge der Finanz­kri­se eben­so über­durch­schnitt­lich abzu­stür­zen – weit stär­ker übri­gens als die Finanz­wirt­schaf­ten Groß­bri­tan­ni­en und USA. Die Export­ab­hän­gig­keit der deut­schen Wirt­schaft ist ein pro­zy­kli­scher Hebel, der Chan­cen aber auch die Risi­ken der welt­wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung verstärkt.

Wor­an liegt es, dass die zunächst plau­si­ble Annah­me des hohen Nut­zens der Export­erlö­se offen­bar nicht trägt?

Der Schlüs­sel ist der in der öffent­li­chen Dis­kus­si­on stets aus Unkennt­nis oder Kal­kül aus­ge­blen­de­te Zusam­men­hang von Leis­tungs- und Kapi­tal­bi­lanz. Wie die fol­gen­de Gra­fik zeigt, schei­nen sich bei­de Wer­te par­al­lel zu ent­wi­ckeln, aller­dings ist die Kapi­tal­bi­lanz inver­tiert. Das heißt, den posi­ti­ven Wer­ten der Leis­tungs­bi­lanz ste­hen prak­tisch gleich hohe nega­ti­ve in der Kapi­tal­bi­lanz gegen­über. Das Geld fließt also wie­der ins Aus­land und steht für inlän­di­schen Kon­sum oder Inves­ti­tio­nen nicht mehr zur Verfügung.

Leistungsbilanz

Die­ses Geld ist jedoch nicht weg, son­dern typi­scher­wei­se als Kre­dit ver­ge­ben oder als Kapi­tal­an­la­ge inves­tiert, es kann also durch­aus ren­di­te­träch­ti­ge Rück­flüs­se erzielen.

Die Ver­brei­tung des Ter­mi­nus „stu­pid Ger­man money“ und die diver­sen Desas­ter deut­scher zumeist (halb-)öffentlicher Ban­ken im Aus­land legen jedoch einen ande­ren Schluss nahe.

Der Hin­ter­grund die­ser Kapi­tal­be­we­gung ist zwei­stu­fig. Ers­tens ver­tei­len sich die Export­erlö­se und stei­gen­den Ein­kom­men natür­lich nicht gleich­mä­ßig in der Volks­wirt­schaft, son­dern kon­zen­trie­ren sich bei Eigen­tü­mern und Mit­ar­bei­tern der Export­un­ter­neh­men. Die­se sind ihrer Natur nach oft kapi­tal­in­ten­siv (im Gegen­satz zu arbeits­in­ten­siv) und haben weni­ge dafür aber gut­be­zahl­te Mit­ar­bei­ter. Die­se kön­nen in der Regel ihre Bedürf­nis­se ohne­hin decken, sodass jedes Zusatz­ein­kom­men pri­mär in die Erspar­nis­se fließt. Man kann es mit Recht als eine Stär­ke unse­rer Men­ta­li­tät sehen, dass der Deut­sche eben nicht immer wei­ter an der „Kon­sum­schrau­be“ dreht, obwohl er schon alles hat, son­dern es lie­ber für unwei­ger­lich nahen­den schwe­ren Zei­ten zurück­legt – Stich­wort demo­gra­fi­scher Nie­der­gang. Und da das Spar­buch aus der Mode gekom­men ist, sucht die­ses Kapi­tal ren­di­te­träch­ti­ge Kapi­tal­an­la­ge, fin­det sie in Deutsch­land auf­grund des gerin­gen Wachs­tums jedoch nicht. Ergo fließt es ins Aus­land, wo deut­lich „mehr zu holen“ scheint.

Auch hier ist es müßig, Hen­ne und Ei aus­ein­an­der divi­die­ren zu wol­len, aber die­se Wech­sel­wir­kung kon­ser­viert gewis­ser­ma­ßen den Gleich­lauf von Waren und Kapi­tal ins Ausland.

Soll­te die­ser Zusam­men­hang beim Leser noch auf Wider­spruch sto­ßen, bie­tet sich Chi­na als gutes schlech­tes Bei­spiel an. Ein Land, das mit gigan­ti­schen Schrit­ten die Ent­wick­lung vom Ent­wick­lungs­land zum Indus­trie­gi­gan­ten nimmt. Trä­ger des enor­men Wachs­tums sind die Expor­te und Inves­ti­tio­nen in Indus­trie, Infra­struk­tur und Immo­bi­li­en, die Chi­na zur Werk­bank der Welt mach­ten. Obwohl all das gigan­ti­sche Sum­men ver­schlang, gelang es Chi­na einen eben­so gigan­ti­schen Berg an Devi­sen und US-Anlei­hen im Wert von tau­sen­den Mil­li­ar­den Dol­lar anzu­häu­fen. Letz­te­res ist nichts ande­res als das Ergeb­nis einer per­ma­nent nega­ti­ven Kapi­tal­bi­lanz, näm­lich der Auf­bau von For­de­run­gen gegen­über dem Ausland.

Wenn man nach Oben­ge­nann­tem ein bin­nen­wirt­schaft­li­ches Ungleich­ge­wicht kon­sta­tiert, stellt sich die Fra­ge nach Lösungsansätzen.

Der in den 70ern ver­ab­reich­te und nun von ein­gangs erwähn­ten Kri­ti­kern gefor­der­te „Schluck aus Pul­le“ für die Arbeit­neh­mer, also Lohn­er­hö­hun­gen weit jen­seits des Pro­duk­ti­vi­täts­fort­schritts, ist es jeden­falls nicht. Die lang­fris­ti­ge Wohl­fahrt hängt pri­mär von der Pro­duk­ti­vi­tät ab und daher kann man sich auch nicht „reich kon­su­mie­ren“. Und da die­se Pro­duk­ti­vi­tät wie­der­um maß­geb­lich vom Kapi­tal­stock und Inves­ti­tio­nen abhängt, liegt hier der ent­schei­den­de Hebel.

Dass es um Deutsch­lands Kapi­tal­stock nicht all­zu gut steht, weiß nicht nur jeder Auto­fah­rer. Die öffent­li­che Infra­struk­tur hat in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten erheb­lich gelit­ten und trotz der Infla­ti­on von Bil­dungs­po­li­ti­kern wer­den Eltern mit schul­pflich­ti­gen Kin­dern sicher bestä­ti­gen kön­nen, dass sogar Schul­bü­cher teil­wie­se Man­gel­wa­re sind. Es soll hier aber auf kei­nen Fall links­po­pu­lis­ti­schen Milch­mäd­chen­rech­nun­gen von Steu­er­erhö­hun­gen für Bil­dungs­ge­rech­tig­keit das Wort gere­det wer­den, ganz im Gegenteil.

Der Staat gibt ganz sicher nicht zu wenig Geld aus, son­dern er gibt es für das Fal­sche aus. Die gro­tes­ken Aus­wüch­se des Kamp­fes gegen Recht(s) müs­sen kei­nem SiN-Leser erläu­tert wer­den. Die Migra­ti­ons­in­dus­trie und Apo­lo­ge­ten einer irgend­wie gear­te­ten „Gleich­heits­ge­rech­tig­keit“ dre­hen wei­ter an der Inter­ven­ti­ons- und damit Aus­ga­ben­spi­ra­le. Solan­ge das wich­tigs­te poli­ti­sche Sin­nes­or­gan des Wäh­lers jedoch sein eige­nes Porte­mon­naie ist, dürf­te dies­be­züg­lich wenig Hoff­nung auf Ände­rung bestehen.

Viel­leicht kommt die Umkehr ja von ganz uner­war­te­ter Sei­te, näm­lich dem Aus­ein­an­der­bre­chen des Euro. Der Autor nimmt noch Wet­ten ent­ge­gen, aber die aktu­el­le Pro­gno­se lau­tet, dass sich Frank­reich in gewohnt heroi­scher Pose zum Anwalt der armen und geknech­te­ten Süd­län­der macht, um die­se gegen das nor­di­sche Austeri­täts­dik­tat in Schutz zu nehmen.

Die Fol­ge wäre min­des­tens ein Nord- und ein Süd­eu­ro. Ers­te­rer wäre ein­deu­tig einem erheb­li­chen Auf­wer­tungs­druck aus­ge­setzt, mit ent­spre­chend nega­ti­ven Fol­gen für die Export­bran­chen. Soll­te sich jemand gewun­dert haben, dass die orga­ni­sier­ten Groß­un­ter­neh­men vehe­men­te Befür­wor­ter der Euro-Ret­tung sind, wäh­rend die deut­schen Fami­li­en­un­ter­neh­men eben­so vehe­men­te Geg­ner sind, so liegt hier die Erklä­rung. Wäh­rend Groß­un­ter­neh­men für ihre Export­erfol­ge auf den Rücken­wind des Pro­duk­ti­vi­täts­ge­fäl­les ohne „Wäh­rungs­ge­gen­wind“ ange­wie­sen sind, kön­nen die inno­va­ti­ven Mit­tel­ständ­ler wie in der Prä-Euro-Ära auf die Qua­li­tät ihrer Pro­duk­te ver­trau­en. Auch wenn sicher­lich Ein­bu­ßen ent­ste­hen wür­den, wäre das auf kei­nen Fall eine der­ar­ti­ge Kata­stro­phe, wie von geneig­ter Sei­te dar­ge­stellt. Eine Kata­stro­phe wäre tat­säch­lich ein chao­ti­sches Aus­ein­an­der­bre­chen der Euro-Zone und ein fol­gen­de schock­ar­ti­ge Auf­wer­tung. Und genau die­ses Sze­na­rio wird durch das skla­vi­sche Fest­hal­ten am Euro und sei­ner Ret­tung um jeden Preis eher wahrscheinlicher.

Aber ent­schei­den­der ist, dass die Auf­wer­tung des Nord-Euro – oder gar der neu­en DMark – gewal­ti­ge Kauf­kraft­er­hö­hun­gen für die brei­te Bevöl­ke­rung bewir­ken wür­de, da sich die Impor­te ver­bil­li­gen wür­den. Auch Deutsch­lands Unter­neh­men, die auf viel­fäl­ti­ge Impor­te von Roh­wa­ren und Vor­pro­duk­ten ange­wie­sen sind, wür­den pro­fi­tie­ren und Ver­teue­run­gen ihrer Güter im Aus­land zumin­dest teil­kom­pen­sie­ren können.

Und schließ­lich wür­de die ste­ti­ge und dau­er­haf­te Auf­wer­tung der Nord­wäh­rung Kapi­tal­ex­por­te unat­trak­ti­ver machen, da die­se schon außer­or­dent­li­che Über­ren­di­ten erzie­len müss­ten, was nor­ma­ler­wei­se mit ent­spre­chen­den Risi­ken ein­her­geht, um die Auf­wer­tung zu kompensieren.

Fazit: Export ist kein Zweck son­dern Mit­tel. Nicht umsonst heißt das kor­re­spon­die­ren­de Kri­te­ri­um guter Wirt­schafts­po­li­tik „außen­wirt­schaft­li­ches Gleich­ge­wicht“ und nicht „Export­be­sof­fen­heit“.

Genau­so wie die vom Aus­land gefor­der­ten Ein­grif­fe staat­li­cher­seits zur Export­be­gren­zung abzu­leh­nen sind, gilt es auch das deut­sche Para­dig­ma der Export­fi­xie­rung zu hin­ter­fra­gen, um zu einer gedeih­li­chen wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung zu gelan­gen, die mög­lichst brei­te Krei­se unse­res Vol­kes umfasst, und nicht nur die schma­le Kas­te der Exportprofiteure.

 

Mehr zum The­ma auch in der  Euro-Stu­die des Insti­tuts für Staats­po­li­tik. Dort wird nicht nur der Nut­zen des Euro für die Wirt­schafts­na­ti­on Deutsch­land hin­ter­fragt; der Autor prä­sen­tiert zudem mög­li­che Sze­na­ri­en der wei­te­ren Ent­wick­lung: vom Erhalt des Euro-Raums in sei­ner der­zei­ti­gen Form über das Aus­schei­den der Defi­zit­län­der bis zum Aus­tritt Deutsch­lands aus dem Währungsverbund.

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Kommentare (21)

jak

7. November 2013 22:00

„Es soll hier aber auf keinen Fall linkspopulistischen Milchmädchenrechnungen von Steuererhöhungen für Bildungsgerechtigkeit das Wort geredet werden, ganz im Gegenteil.“

Och wieso? Hier mal ein Video von Lafontaines früherem Staatssekretär Heiner Flassbeck:
https://www.youtube.com/watch?v=R-3vQzAvRfk

Man muss ja nicht in jedem Punkt übereinstimmen, aber von Linken kann man wenigstens gesammtwirtschaftliche Rechnung lernen. Nationalökonomie ist eben nicht nur BWL. In Ihrem Fazit haben Sie ja den entscheidenden Punkt „außenwirtschaftliches Gleichgewicht“ schon angesprochen. Wenn man ständig extreme Überschüsse erwirtschaftet, d.h. deutlich mehr exportiert als importiert, müssen sich die anderen verschulden. Und wenn man die Handelspartner in die Pleite niederkonkurriert sitzt man am Ende auf einem Berg von unbezahlten Rechnungen (siehe Target2).

Das Problem könnte man prinzipiell dadurch lösen, dass Wechselkurse angepasst werden. Das ist in einer Währungsunion aber nicht möglich. Eine Transferunion und dergleichen will hier wohl auch keiner. Und einfach raus aus dem Euro ist bestenfalls mittelfristig machbar.

Wenn man Exporte nicht reduzieren will muss man eben mehr importieren. Irgendwer muss hier also mehr ausgeben/investieren. Staat (Steuern rauf?) oder Konsumenten (Löhne rauf?) müssen also für Binnennachfrage sorgen. Ansonsten fliegt der Euroladen in der Tat voraussehbar auseinander...

P.S. Ob China nun vom „Entwicklungsland zum Industriegiganten“ werden wird kann ich nicht beurteilen. Auch da werden die Bäume aber nicht in den Himmel wachsen und vieles ist ziemlich ungewiss...
https://www.fuw.ch/article/die-politik-von-chinas-umstellung/

Irrlicht

7. November 2013 22:47

@jak
Sie zäumen das Pferd von der falschen Seite auf: Das makroökonomische Ungleichgewicht ist eine Folge der Wirtschaftspolitik von Ländern, allen voran den USA, deren Wirtschaftswachstum nicht primär von Produktivitätssteigerungen, sondern vom Konsum und billigem Geld abhängt, im Extremfall Deficit spending. Das System wird sich automatisch ausgleichen, wenn diese Länder nicht als mehr Kapitalsenke fungieren, entweder durch eine Sparpolitik, wie sie Merkel den Südeuropäern verordnet, oder durch eine Zusammenbruch des Wirtschaftssystems. Die Forderung der USA an Deutschland, die sie schon 2009/2010 erhoben, sind leicht durchschaubar, sie dienen primär dazu, die Wettbewerbsfähigkeit einen wirtschaftlichen Konkurrenten zu schwächen.

waldgänger aus Schwaben

8. November 2013 08:23

Ein kenntnisreicher, guter Artikel. Leider ist das den meisten Deutschen nicht zu vermitteln. Die meisten sehen nicht den Unterschied zwischen Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre. Ein Unternehmen, das mehr verkauft als es einkauft ist erfolgreich. Ein Land, das mehr exportiert, als importiert ist erfolgreich. So der falsche Analogieschluss.

Doch das ist mehr als mangelndes Verständnis. Der Stolz auf die Exporterlöse, die angeblich dem Euro zu verdanken sind, ist der ekelhafte neue deutschen Nationalismus. Ein Nationalismus, der nicht auskommt, ohne auf andere herab zu blicken, ohne „besser“ sein zu müssen.

Ihr Vaterland dürfen die Deutschen nicht lieben, das wäre ja „rechts“. Das wurde uns abgewöhnt, zuerst ein wenig von den Besatzungsmächten, doch viel mehr noch von den eigenen rot-grünen Meinungsmachern.
Also sind die Deutschen auf ihre Exporterlöse stolz.

Nun denn, Irrationalität ist schon immer an wirtschaftlichen Fakten gescheitert. So wird es auch diesmal enden.

Ich suchte beim Verfassen dieses Beitrages nach einem Zitat über einen unaufgeregten Patriotismus, das mir nur noch bruchstückhaft in Erinnerung war. Ich fand es interessanterweise in einem Artikel der „Zeit“ aus dem Jahre 1946. Würde die „Zeit“ heute noch so was drucken? Oder wäre das zu rechts?
Kleist

Heinrich von Kleist hat in seinem „Katechismus der Deutschen“ (1809) in Frage und Antwort Vater und Sohn sprechen lassen:

Du liebst dein Vaterland, nicht wahr, mein Sohn?

– Ja, mein Vater, das tue ich. –

Warum liebst du es?

– Weil es mein Vaterland ist. –

Du meinst, weil Gott es gesegnet hat mit vielen Früchten, weil viele schöne Werke der Kunst es schmücken, weil Helden, Staatsmänner und Weise, deren Namen anzuführen kein Ende ist, es verherrlicht haben?

– Nein, mein Vater. –

Warum also liebst du Deutschland?

– Mein Vater, ich habe es dir schon gesagt! –

Du hättest es mir schon gesagt?

– Weil es mein Vaterland ist.-

derherold

8. November 2013 08:27

"Man muss ja nicht in jedem Punkt übereinstimmen, aber von Linken kann man wenigstens gesammtwirtschaftliche Rechnung lernen. Nationalökonomie ist eben nicht nur BWL. "

... wie man an den großen Erfolgen der DDR-Wirtschaft erkennen kann. Von der Nationalökonomie der sozialistischen Staaten lernen, heißt siegen lernen. Im übrigen ist Nationalökonomie nicht nur "nicht nur", sondern überhaupt keine BWL.

Es ist zu zeitaufwendig darzulegen, wo Flaßbeck ungenau arbeitet, vereinfacht oder einfach falsch liegt. Kleiner Hinweis: In Sachen Griechenland argumentiert er diametral entgegengesetzt zu seinem Liebesdienst für seinen Gönner Lafontaine (Lohnniveau in Ostdeutschland).

Kapitalstock: Wir haben ein stetiges Wachstum der Personalausgaben in der öffentlichen Verwaltung von 3-4% p.a.. In den 70igern hat man dies mit Verschuldung, ab den 80igern mit Umverteilung gelöst. Man hat also nicht "gespart", sondern die Investitionshaushalte in den Personaletat verschoben.

Binnenkaufkraft: Die ist abhängig von der Demographie. Eine alternde und kinderlose Gesellschaft konsumiert nicht, sondern spart.

Gustav Grambauer

8. November 2013 11:41

Sehr geehrter Herr Lichert,

vorab möchte ich sagen: der moralinsauren Heuchelei, die deutschen Leistungsbilanz-Überschüsse wären zu hoch, würde ich keine Sekunde für eine Entgegnung widmen. Zum Stichwort "Moral" fällt mir nur ein, und zwar an die Adresse der Deutschen: wer die "Industriegesellschaft" will, der soll sie auch bekommen, mit all ihren moralischen Konsequenzen, zu denen auch das Spielcasino gehört.

Erlauben Sie mir bitte, noch zwei weitere Bezugsebenen in die Diskussion einzuführen.

Zunächst: finalistisch gedacht (und wo, wenn nicht bei SIN sollte so gedacht werden ...) sind all die Exportgüter im Prinzip VERSCHENKT, ich sage nur ganz leise "Papiergeldblase".

Mir ist klar, daß nicht nur die VWLer und die BWLer sondern ebenso beide gemeinsam auf der einen und die Monetaristen auf der anderen Seite meist aneinander vorbeireden, und ich bin gewiß auch keiner von Letzteren: aber der Schlüssel zum Verständnis des Phänomens liegt m . E. eben zunächst (nicht in der Realwirtschaft sondern) im Geldsystem.

Was Herr Popp hierzu zu sagen hat, könnte ich nicht prägnanter und plastischer sagen:

https://www.wissensmanufaktur.net/die-export-narren

Dabei gehe ich allerdings noch weiter als er.

So wie z. B. die, von denen es später heißen würde, "... aber es kamen Menschen" (zum Drücken der deutschen Löhne, wir sind zehn Jahre vor der Pillenknick) geholt wurden, weil es u. a. manche nicht ertragen haben, daß die Frontgeneration schon wieder Mercedes fährt, so steht die Miele-Waschmaschine heute typischerweise nicht mehr in einem deutschen Haushalt sondern Hauptsache irgendwo sonst auf der Welt.

Es mußte so kommen, wenn man die Logik der Kriegstribute kennt, und damit schwenke ich zum metapolitischen Teil meiner Gedankenführung über.

Der Begriff "Casino" ist doppeldeutig, ein solches gibt es auch für die Offiziere innerhalb der Militärmacht. Hat eigentlich jemand bemerkt, daß der Begriff "Deutschland AG" schon seit einigen Jahren nicht mehr zum "Sprachgebrauch" gehört?!

Der Verschacherung des deutschen Reichs- und Volksvermögens nicht nur durch die (ex-)deutsche Politik und die (ex-)deutsche Hochfinanz sondern ebenso durch die (ex-)deutsche Großindustrie könnte man eine ganze Bibliothek widmen. Dahinter steckt jedenfalls weit mehr als die Gier nach kurzfristigen Extra-Profiten noch vor dem Knall. Andeutungsweise sei gesagt, daß beim angesprochenen "magischen Viereck" in der Jahreszahl 1967 dessen Beschlusses weit mehr als nur Symbolgehalt liegt. (Johannes) "Rau" (der ja nur der Paladin Crommes war) hat sich übrigens auch immer sehr gut auf "Morgenthau" gereimt, hier schließt sich der Kreis zum Einwand von derherold zur Demographie.

Die DAX-Welt wird der Tag X (des Platzens der Blase) mit viel größerer Wucht treffen als die deutsche Unter- und Mittelschicht nach all den Säurebädern der zurückliegenden zwanzig Jahre, wobei letztere außerdem immer noch zur Selbstorganisation fähig ist. Deshalb mein Fazit: die Farce der Export-Tribut-Saugpumpe wird sich mittelfristig genauso als Eigentor ihrer Betreiber erweisen wie einst die Nötigung der Deutschen zur gehofften Selbststigmatisierung mit dem Aufdruck "Made in Germany" auf ihre Exportgüter durch die Briten.

- G. G.

Meyer

8. November 2013 11:42

1. Sollte man ("derherold" und "yak") die NEP (zentralisierte Staatsplanungswirtschaft) nicht mit Keynes (schuldenbasierte Investitionen und Konsum in der Krise vs. Schuldenrückzahlung im Boom, was überraschender Weise unterbleibt) verwechseln. Zudem dies die Unfähigkeit der Rechte aufzeigt, sich mit volkswirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Fragen auseinander zu setzen. Das führt zu folgendem:
2. Der erste und der zweite Weltkrieg besaßen in ihrer politisch-strategischen Dimension zwei (im Sinne der conditio sine qua non) entscheidende Komponenten: Die (1.) militärisch-geostrategische und die (2.) wirtschaftliche. Während im ersten Sektor Deutschland zu schwach war, war es im zweiten zu stark. Eine Dissonanz, die heute im gleichen Maße besteht.
3. Von Tirpiz bis Adenauer wußte wohl jeder um den "Einfluß" zentraler Finanzmächte und deren ethnischen Hintergrund.
4. Finanzmächte sind keine Wirtschaftskräfte sondern Abschöpfer der Wirtschaft. Sie haben über die Zinsfunktion eine Stellung eingenommen, die Staaten ähnlich ist - allerdings völlig gegenleistungsfrei. Der Zins als eine Steuer auf alles! Würde das alte Zinsverbot noch Bestand haben, wären Waren und Dienstleistungen im Schnitt 35% billiger (dies ist allerdings eine Milchmädchenrechnung).
5. Man kann natürlich glauben, daß Kaiser Rotbard lobesam nur das Heil des Heiligen Röm. Reiches im Sinne hatte oder er ebenfalls in ökonomischen und geostrategischen Kategorien dachte. Zumindest tat dies wohl sein fähiger Kanzler.
6. Alle finanzpolitischen Überlegungen sind Milchmädchenrechnungen. Sie machen die Rechnung ohne den Wirt: Macht und Einfluß.
7. Fast alle geopolitischen Überlegungen sind spiegelverkehrt entsprechend beschränkt: Ohne die Ökonomie und Finanzmacht.
8. Es ist begrüßenswert, daß sich die schöngeistige Rechte in die Niederungen der Realität begibt. Allerdings benötigt man eine Wirtschaftstheorie, welche die wesentliche Verquickung von Macht und Wirtschaft nicht gezielt ausklammert, sondern gerade die gegenseitigen Abhängigkeiten beider untersucht und auf den Punkt bringt. Und zwar von der geschichtlichen Empirie her unter dem Aspekt der Akkumulation von Macht. Daher:
9. Was hat der Tod von Lincoln 1865 mit dem Fall Libyen 2011 zu tun? Auf dem Weg dorthin wird man den Boxeraufstand und die Ursachen des 1. und 2. Weltkrieges klären. Die Geschichtsschreibung der Rechten (Kriegsschuldfragen? - Wie naiv!) ist entweder die isolierte Abhandlung militärischer Leistungen oder das Aufgabeln linker Moralität oder sogar das spiegelverkehrte Abspulen eigener moralischer Ansprüche.

Meyer

8. November 2013 11:47

@ "Waldgänger aus Schwaben": Sie verwechseln Nationalismus mit Chauvinismus.

Ich erlaube mir die provokante Frage: Was hat der Sohn davon, was der Vater, auf welche Art auch immer, sein Vaterland zu lieben? Die Frage sollte man beantworten können! Und man kann es, denke ich. Aber wahrscheinlich nicht ohne Berücksichtung der Humanbiologie.

derherold

8. November 2013 14:12

Lieber @Meyer, wann genau ist das ("Schuldenrückzahlung im Boom") erfolgt ?

Wir haben ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum von rd. 1%. Die Stadt Duisburg kalkuliert für 2013 mit (nicht nur Steuer-)Mehreinnahmen von rd. 5%. Das gilt als zu wenig und man beschließt eine Städteumlage ("Kommunalsoli").

Gerade wird in der Strkturfinanzplanung Sachsen-Anhalt hingerichtet. Die Investitionen werden in den Folgejahren auf 50% des bisherigen zurückgefahren ("wir müssen sparen", "die Bevölkerung schrumpft") ... gleichzeitg steigen die Personalausgaben.

"Wirtschaftstheorie, welche die wesentliche Verquickung von Macht und Wirtschaft nicht gezielt ausklammert"

Dafür benötigt man keine "Wirtschaftstheorie". Das ist de Aufgabe der Soziologie und politischen Wissenschaften.

Sascha

8. November 2013 14:38

Recht viele Milchmädchenrechnungen in den Kommentaren.

Erst einmal: Nein, es gibt prinzipiell keinen Unterschied zwischen Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft außer der Größe. Der kommt erst dadurch herein, dass in der Volkswirtschaft einer der Akteure der Staat ist, und dieser Akteur in Demokratien normalerweise hochgradig irrational handelt, schließlich geht es nur um Steuergelder und nicht um eigenes Geld des demokratischen Politikers. Aber das ist eine andere Frage.

Wenn Deutsche exportieren, statt zu konsumieren, ist dies gut. Denn das Geld, was sie dabei einnehmen, verschwindet nicht im Nichts, sie kaufen sich dafür Gold in der Schweiz, Aktien wo auch immer in der Welt, eine Villa irgendwo im sonnigen Süden, oder aktuell gerade bitcoins, es gibt vieles, was man im Ausland für Papiergeld kaufen kann und nicht als Import auftaucht, so dass das am Exportüberschuss nichts ändert.

Sicher, sie können damit auch griechische Staatsanleihen kaufen oder ihr Geld sonstwie verspekulieren. Das tun aber normalerweise nur die, die nicht mit eigenem Geld spekulieren, also Staaten, oder die "too big to fail"-Banken.

Und daher keine Angst vor Exportüberschüssen.

Waldgänger

8. November 2013 16:20

Sehr gut, dass SiN sich nun auch mehr mit wirtschaftlichen Fragen beschäftigt.

In dem gelungenen Artikel finde ich besonders erwähnenswert, dass die Gewinne aus den deutschen Exporten zu einem erheblichen Teil direkt ins Ausland fließen (s. Kapitalbilanz), weil der Anteil ausländischer Aktionäre erschreckend hoch ist.
Im Sinne von: Wie deutsch sind die Deutsche Bank oder der Deutsche Aktienindex?

Und so ist der deutsche Export auch keineswegs ein deutscher Export, sondern lediglich ein von deutschem Boden ausgehender und dank deutscher Niedriglöhne günstig produzierter Export.

Anders gesagt: In Wahrheit ist auch Deutschland mehr Werkbank als viele ahnen ...

Deutschland ist eben von internationalen Anlegern in einem besonders hohen Maße zu einem wirklich internationalen Wirtschaftsstandort gemacht worden, von dem Deutschland als Land viel weniger profitiert als behauptet wird.

Und eine deutsche Regierung haben wir natürlich auch nicht, denn das Land wird von der Bundesregierung ja lediglich gemäß US-Recht und Brüsseler Recht verwaltet .
Aber das wissen wir ja alle schon.

jak

8. November 2013 18:39

@derherold

„… wie man an den großen Erfolgen der DDR-Wirtschaft erkennen kann.“

Wer redet denn von „der Nationalökonomie der sozialistischen Staaten“? Ist das jetzt das konservative Äquivalent zur Nazi-Keule? Eine DDR-Retro-Gehdochnachdrüben-Keule?

Ihren „Hinweis“ verstehe ich nicht... Was hat Ostdeutschland mit Griechenland zu tun?

„Binnenkaufkraft: Die ist abhängig von der Demographie. Eine alternde und kinderlose Gesellschaft konsumiert nicht, sondern spart.“
Schön und gut. Aber wie funktioniert dieses Sparen? Die sparsamen, alternden Deutschen werden ihre Spargroschen ja nicht daheim unter der Matratze verwahren, sondern zur Bank bringen und dafür Zinsen verlangen. Und wo sollen die herkommen wenn niemand sich verschuldet? Der Staat soll nicht und die Wirtschaft will nicht. Bleibt nur das Ausland. Und gleichzeitig vergammelt hier die Infrastruktur.
Die großartige Idee unserer Regierung, dass wenn das viele Sparen in Deutschland so gut klappt (Juhu! Wir sind Weltmeister! Wenn schon nicht im Fussball dann doch wenigstens im Exportüberschuss!) die anderen Euro-Länder unser Erfolgsrezept einfach übernehmen sollen und wettbewerbsfähiger werden und auch Überschüsse erzielen kann offensichtlich nicht funktionieren. Des einen Landes Überschuss ist nämlich des anderen Defizit. Alles was Flassbeck hier sagt ist, dass man in einer Währungsunion (!) nicht auf Dauer mehr Produzieren kann als man selber verbraucht/investiert. Ansonsten driften die Euro-Volkswirtschaften in der Preisstruktur immer weiter auseinander. Deshalb müssen u.a. Löhne steigen um den Produktivitätszuwachs plus Inflationsziel...

waldgänger aus Schwaben

8. November 2013 21:42

@Meyer
Sie verwechseln Nationalismus mit Chauvinismus.

Meinetwegen.

Was hat der Sohn davon, was der Vater, auf welche Art auch immer, sein Vaterland zu lieben?

Man kann diese Frage beantworten:
Nichts.
Wenn es denn Liebe ist, fragt sie auch nicht was sie "davon" hat.

Ich ahne schon, dass Ihnen diese Antwort nicht gefallen wird. Sie erwarten etwas mit "Weitergabe eigener oder verwandter Gene." Ewtas das man früher Blut oder Rasse nannte.

Doch diesen Geßler-Hut werde ich nicht grüßen. Von der Stange reissen werde ich ihn, bespucken werde ich ihn, auf ihm rumtrampeln werde ich.
Wider den Darwinismus
so der Titel eines Aufsatzes, den zu verfassen ich schon lange plane.

Hier die Grundzüge:
Der Darwinismus durchdringt alle unsere Lebensbereiche. Inzwischen gibt es eine evolutionäre Erkenntnistheore, eine evolutionäre Ethik usw. Unsere Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Künste, Bildung alles ist darwinistisch verseucht. Freier Wettbewerb, was übrig bleibt ist das Beste, das Stärkste und es ist gut so. Das andere geht wohl zu Grunde. Doch was zu Grunde geht sind vom Geist des Darwinismus vergiftete Gesellschaften. Die Kinderarmut ist das augenfälligste Symptom des Untergangs unserer Gesellschaft, ausgerechnet dies.
Nicht nur Deutschland schafft sich ab, alle darwinistisch verseuchten Gesellschaften schaffen sich ab.
Die katholische Kirche nur widersetzt sich dem Darwinismus. Durch das von ihr hoch gehaltene Ideal der sexuellen Enthaltsamkeit, das jeder Darwinist zu Recht als Frontalangriff empfindet. Durch die Weigerung auf dem Markt der Weltanschauungen geschmeidig und gefällig die Waren zu präsentieren.

Der Denkfehler im Darwinismus ist:
Die Konkurrenten wissen wohl wer die Rahmenbedingungen setzt und wie diese zu ihren Gunsten zu beeinflussen sind. Lobbyisten kaufen Politiker und Politiker kaufen Wähler. Der Wettbewerb ist nur sehr kurz frei.
Später mehr.
Nun aber folge ich dem Beispiel Raskolnikovs und verzichte einige Zeit auf das Verfassen von Beiträgen um eben diesen Aufsatz und andere zu schreiben.

Ferdinand

9. November 2013 12:29

Durch den Euro ist ein Kapitalexport in die Eurozone in die Wege geleitet worden. Durch folgende Mechanismen: EZB akzeptierte Staatsanleihen dieser Staaten ebenso als Sicherheit wie die deutsche Staatsanleihen. Durch Basel II wurden Staatsanleihen grundsätzlich als risikolos bewertet. Dadurch wurden sie zur bevorzugten Anlage für deutsche und französische Banken. Wenn Kapital aus einem Land exportiert wird, dann ist es im Land nicht mehr vorhanden. Das heißt Investitionen gehen zurück und Löhne sinken oder steigen nicht mehr so stark. Das Kapital ist dann in anderen Ländern und dort haben die Menschen nun das Geld Güter aus Deutschland zu kaufen, die durch die niedrigen Löhne billiger sind. Durch den Zufluss von Kapital steigen dort die Löhne, was ihre Produkte verteuert und für deutsche Konsumenten unattraktiver macht. Lösung: Deutschland hört auf über Tarket und diverse Rettungsschrime den Kapitalfluss in die Eurozone zu fördern. Das Kapital bleibt in Deutschland und fließt nach Deutschland zurück, die Investitionen nehmen in Deutschland zu und die Löhne steigen. In der übrigen Eurozone sinken die Löhne, weil das Kapital abfließt, die Löhne sinken und die Leute arbeiten wieder mehr für den Export bwz. für deutsche Touristen.

Ferdinand

9. November 2013 12:44

Lohnerhöhungen in Deutschland bringen kaum etwas. Nehmen wir an in Deutschland werden die Löhne um 10 Prozent erhöhrt, darauf hin rationalisieren die Unternehmen Arbeitsplätze weg oder kleinere Unternehmen gehen pleite. Dann ist zwar der Lohn des einzelnen Beschäftigten gestiegen, aber die Zahl der Beschäftigten gesunken. Das heißt die Konsumnachfrage geht zurück, dadurch dass die Beschäftigten insgesamt weniger verdienen und dann auch noch die Beiträge für dei Arbeitslosen aufbringen müssen. Ebenso verhält es sich mit öffentlichen Investitionen. Öffentliche Investitionen kann man durch Steuererhöhungen finanzieren, dann führt aber die höhere Nachfrage durch die öffentlichen Investitionen zu einer geringeren Nachfrage der besteuerten Bürger. Wenn der Staat öffentliche Investitionen durch Schulden finanziert, dann kommen die Kredite entweder aus der vorhandenen Geldmenge, dann verdrängt der Staat private Investitionen oder aus der zusätzlichen Geldmenge, dann führt dies zu einem Anstieg der Inflation und zu einem Verfall der Kaufkraft, was wieder zu weniger Nachfrage führt. Aber nehmen wir an, es würde zu einer Steigerung der Nachfrage kommen. Wie soll das dann dem Süden Europas zu Gute kommen? Wenn die Deutschen dafür mehr billige Produkte aus China kaufen, wird das Griedhenland, Italien und Spanien wohl nicht retten.

Meyer

9. November 2013 17:51

@ Waldgänger aus Schwaben:

Falsch, der Nationalbegriff umfaßt weder zwingend eine Abstammungsgemeinschaft noch überhaupt ethnische Homogenität. Die Sunna oder Schia ist eine Nation in unserer modernen Bedeutung des Wortes. Entgegen dem ursprünglichen Wortsein des Hineingeborenseins, was natürlich im Wesentlichen ein Abstammungsbegriff darstellte, handelt es sich heute wohl eher um den ideelen Zusammenhalt von Menschen.

Bei meiner Frage wollte ich darauf hinaus, daß eine bestimmte Art von Menschen ein hohes Bedürnis verspüren, für etwas größeres als sich selbst da zu sein. Dies zu benötigen und gleichzeitig für das Größere einzustehen. Wahrscheinlich ist dies in enger Verbindung mit dem Hormon Oxitozin (und normaler Hypophyse und Hypothalamus zu erklären). Das gilt für mich auch, auch wenn mir die Naivität deselben bewußt ist. Weshalb sonst hier sein?
Einige sind allerdings hier, weil nicht ein großes etwas der offenkundigen Zerstörtung ausgesetzt ist, sondern weil parallel eine Ordnung zusammenbricht. Dies ist davon weit verschieden.

Wo (auch immer) Darwin die natürlichen Vorgänge richtig beschreib, so beschrieb er sie eben richtig, wo nicht, da nicht. Wer es aufgegeben hat, den Menschen als natürliches Wesen zu betrachten, ob nun unter modernen genetischen oder eher zoologischen Gesichtpunkten, spielt einfach nicht mehr mit. Der verabschiedet sich "aus der Sphäre des Politischen", des existentiellen Wettbewerbs, wie Sie selbst andeuteten. Dann hat man die Kraft verloren. Ich hoffe, das trift für Sie trotz aller Verschiedenheit in Ansicht und Art nicht zu.

Genetischen: Selbstverständlich hat "Rasse", also Populationsabstammung eine Bedeutung. Und das im Bewußtsein der Menschen von Anbegin an. Die moderne Populationsgenetik bestätigt lediglich längst bekannte alte "Vorurteile". Ebenso wird Rasse kaum der einzige relevante Aspekt sein.
Die Bedeutung besteht in der Notwendigkeit einer minimalen Homogenität zum Zusammenhalt. Zusammenhalt ist in Zeiten der Not neben dem Willen zur Wehr und Wehrhaftigkeit der einzig entscheidende Schlüssel. Und genau dieser soll durch die Vernichtung der sowieso geringen biologischen Homogenität in Deutschland völlig vernichtet werden. Biologie!
Man nehme nur den Vergleich von Freisen und Schwaben zum Beispiel. Kann man unterschielicher sein? Klar. Aber man kann auch bedeutend weniger unterschiedlich sein. Als in Deutschland viel herumgekommener macht man nun genau diese Beobachtung! Kommt man in fremde Länder außerhalb Mitteleuropas sieht man erst wie groß die scheinbar unveränderlichen Charakterzüge der Völker sind. Angwölft oder angelernt. Darwin oder Lorenz? Oder? - Und!

Durchaus bin ich interessiert an Ihrer antidarwin'schen Entgegnung, denke nicht, daß er selbst im Wesentlichen (ZUFALL?!?) überall richtig lag, und wünsche Ihnen viel Erfolg! Mögen Sie etwas Belangreiches treffen!

Meyer

9. November 2013 18:47

Ach, im Übrigen ist mir die römische Kirche völlig gleichgültig. Bin weder Freund, noch Feind, noch Teil derselben.
Weltfremd anzunehmen, sie selbst beteilige sich nicht als Partei im Kampfe um Macht und Dasein und versuchte nicht die Bedingungen des Erfolges zu erforschen und anzuwenden. Sprich: Sie hielt sich bislang in Sphäre des Politischen.

Die Postulation der außerehelichen Enthaltsamkeit und entsprechender weltlicher Einrichtungen war der Geburtenrate wohl eher förderlich, gleich, ob sie als islamische, altevangelische, katholische oder vor-christlich alt-germanisch Forderung daherkam. Ob das eine Phänomen des anderen Ursache war, vermag ich nicht zu sagen; zumindest verlaufen sie eindeutig parallel.

Teilen Sie mir mit, wie die römische Kirche in der Realität Deutschland "retten" Wird! Ich würde dann glatt konvertieren. Ich sehe sie allerdings historisch als Teil der ewigen Feinde Deutschlands.

Gustav Grambauer

9. November 2013 19:57

Seh geehrter Waldgänger aus Schwaben,

wir kommen vom Thema ab, halten wir es deshalb kurz:

Der Darwinismus durchdringt nicht nur alle Lebensbereiche, sondern sogar das Phyletische Museum Haeckels, welcher - bei aller Konsistenz der Gemeinsamkeiten - stellvertretend für Mitteleuropa der Gegenpol zum angelsächsischen Darwin-Klüngel war.

https://www.phyletisches-museum.uni-jena.de/ausstellung-informationen.html

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die dieses Museum betreibt, hat in den 50er Jahren die Frechheit besessen, es unausgesprochen geradezu zu einem Darwin-Tempel umzuwidmen. Sogar die beiden Jugenstil-Schriftzüge "Phylogenie“ und „Ontogenie“ im Lebensbaum am Gibel wurden getilgt.

Die zwischenzeitlich erfolgte Korrektur ist immer noch halbherzig und wird Haeckel nicht ansatzweise gerecht, vielmehr, wie könnte es anders sein, kommt jetzt noch unverhohlene umwelterzieherische Tendenziosität hinzu.

- G. G.

Andreas Lichert

9. November 2013 21:24

Die rege Diskussion zeigt, dass diese vermeintlich profane Frage aufgrund der vielen Quer­beziehungen zu den wichtigen Themen unserer Zeit hier zurecht aufgegriffen wird. Wäre es anders, wäre hier auch kein Platz dafür.

Anlass mag die aktuelle Forderung eines „Tempolimits für die deutsche Exportwirtschaft“ sein, die Ursache ist jedoch die Bedeutung des Export-Paradigmas für Deutschlands Innenpolitik.
Richtigerweise wurde der „Exportstolz“ als Surrogat für Nationalstolz bereits genannt. Man kann das putzig und als Schwundform nationalen Bewusstseins empfinden, aber im politischen Prozess wird es, gepaart mit dem Argument des wirtschaftlichen Nutzens, als Hebel für interessengeleitete Politik wider das Gemeinwohl benutzt. Und das ist gar nicht mehr putzig und dem muss mit Auf­klärungsarbeit entgegengetreten werden.
Nun sind wir – zumindest der hier versammelte Leserkreis – diese interessengeleitete Politik ja durchaus aus fast allen anderen Feldern gewohnt, aber es ist mir ein Anliegen, die Wirtschaftspolitik als vermeintliches Beispiel gelingender Politik zu entmystifizieren. Die breite Akzeptanz des volkswirtschaftlichen Nutzens des Exportbooms führt mehr oder weniger direkt zur Alternativlosigkeit der Euro-Rettung, auch wenn bei detaillierter Betrachtung davon nichts übrig bleibt – wer hätte es gedacht? -, denn der Exportanteil in die Euro-Zone sank schon vor der Euro-Krise und das sogar zu Zeiten eines deutlich aufwertenden Euro.
Es gibt eine Reihe von Volkswirten die den deutschen Kapitalexport auch mit der Demografie er­klären und es auch geradezu folgerichtig finden, dass eine (ver)schwindende Gesellschaft erstens weniger stark wächst und zweitens es gerade zur Milderung des demografischen Niedergangs bzw. Finanzierung der Pflegelasten sinnvoll ist, Kapital renditeträchtig im Ausland anzulegen. Das ist mir jedoch deutlich zu theoretisch und kann nur als schönwettertaugliches Modell funktionieren.
Wie wir aktuell sehen, können Musterländer wie Spanien (hohes Wachstum und Halbierung der Staatsschuldenquote in den zehn Jahren vor der Finanzkrise) in wenigen Jahren zu Sanierungsfällen werden. Und eine solche Sanierung erfordert über kurz oder lang immer einen Schuldenschnitt, also den Forderungsverzicht durch die Gläubiger. Das heißt, die Ersparnisse, die Deutschlands Nieder­gang ausschmücken sollen, sind zumindest teilweise verloren.
Nun könnte man anführen, dass die Empfängerländer deutschen Kapitalexports bloß die falschen waren, aber an der Idee nichts falsches sei – zumal die "EU-Südkurve" eine ebenso desolate Demografie aufweist. Aber wie sollen die „richtigen Empfängerländer“ denn überhaupt aussehen?
Wenn sie auch nur einigermaßen produktiv sind, werden sie vermutlich ebenfalls stark im Export sein und dann brauchen sie unser Kapital schlicht nicht. Die einzigen, die dauerhaft auf Kapital­importe angewiesen sind, sind genau diejenigen Länder, die tendenziell über ihre Verhältnisse leben, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie auf lange Sicht dort angelegtes Kapital (im volkswirtschaftlichen Maßstab) vernünftig verzinst zurückfließen könnte. Oder gibt es jemanden, der den ESM und die Rettungsschirme für eine gute Kapitalanlage hält?

waldgänger aus Schwaben

10. November 2013 23:32

Hallo Herr Lichert

ich möchte Ihren hervorragenden Beitrag nicht ungewürdigt lassen. Und breche dazu mein Schweigegelübde.

Sie haben zwar mit Allem recht, aber hoffen Sie nicht auf Entmystifizierung der vermeintlich gelingenden Wirtschaftspolitik durch breite Aufklärung. Dazu ist die Agit-Prop-Truppe der Herrschenden viel zu professionell. Nur den Fakten wird diese Entmystifizierung gelingen, welchen neuen Mythen dann die Masse nachlaufen wird weiss ich nicht. Gute werden es nicht sein.

Und noch etwas. Was Sie über den Kapitalexport sagen, gilt auch für den Import von Arbeitskräften. Es ist ein Irrtum zu glauben, Einwanderer könnten die demografischen Lücke füllen. Diese Einwanderer müssten aus Ländern kommen die keine desolate Demografie aufweisen. Nur solche Länder stehen uns kulturell so fern, dass dort nur ein Bruchteil der Einwohner in der Lage ist, zu unserer Volkswirtschaft netto etwas beizutragen. Und diese Wenigen gehen dann eher in andere Länder in denen sie weniger sprachliche und kulturelle Problem haben. Oder bleiben zu Hause, weil sie dort auch gut leben können.

Der Versuch Kinder anderer Länder zu "importieren" wird genauso im Desaster enden, wie die Euro-Rettung.

Andrenio

11. November 2013 07:30

So schön das Bild von der Gelddruckmaschine ist, heute reicht schon die Tastatur eines PC in der FED, um jede Summe virtuell zu produzieren. Sprich: es stehen keinerlei Werte mehr dahinter, weder Ersparnisse, noch Provinzen wie Alaska, die man gegen Schulden verrechnen könnte.
Wen wundert es dann, wenn Perlen des deutschen Familienunternehmertums zu manchmal absurd überhöhten Preisen den unternehmerisch unlustigen Erben abgekauft werden.
Im grossen Stil arbeitet damit China, Deutschland und viele andere fleissigen Länder mehr für eigentlich wertloses "Computergeld".
Dann fängt das Wettrennen an nach den Regeln des Cantilloneffekts: Wo bekomme ich schnellstmöglich für die wertlosen Dollars noch einen möglichst hohen Gegenwert? China kann das in Afrika und dem Rest der Welt noch so lange machen, als man dafür für die Eliten noch deutsche Luxuswagen bekommt u.v.a.m.
Das grosse Rätsel lautet aber: Warum gibt es dann nicht schneller Inflation, wenn es dem Dümmsten am Ende dieser Betrugs- und Kettenspielserie aufgeht, dass hier nur mit Wertlosem gehandelt wird?
Oder wird eine Phase der sinkenden Preise die Reaktion suf ein Überangebot signalisieren, also eine Deflationsphase kommen?
Hier schweigen die Herren Volkswirtschaftler... Nachvollziehbar erklären und prognostizieren bisher die Phänomene nur die Anhänger det Österreichischen Schule.
Hier seien die Bücher von Roland Baader empfohlen oder die Publikationen des Instituts für Wertewirtschaft.
Machen wir uns nichts vor: die überwiegende Mehrheit möchte lediglich in Frieden und Wohlstand leben. Ist dieser Wunsch so abwegig?

derherold

12. November 2013 12:55

@Lichert, eine Kommentarfunktion ist ein ungeeigneter Ort, um ausführlich zu reflektieren. Kurz gefaßt:

1. Schauen Sie sich den wikipedia-Eintrag "Spanien" an, hier: "Bevölkerungsentwicklung".
Spanien hat 2002-2008 Millionen(!!) an zusätzlichen Arbeitskräften beschäftigen (und die Kinder der Mittelschicht mit Funktionärs-und Verwaltungsposten ruhigstellen) müssen.

2. Bis Ende der 90iger Jahre gab es keinen "Export-Stolz": Die Integration Ostdeutschlands und das folgende Handelsbilanz-Defiziz hatten Folgen: 6 Mio. Arbeitslose.

3. Forderungsverzicht-Südkurve-über ihre Verhältnisse:
Ein ehem dt. EU-Kommissar hat -in einem Nebensatz- gesagt, es gehe um die "Anpassung der Lebensverhältnisse".
Klingelt es jetzt ?

4. Glaubt man wirklich, (allein) eine (durchgeknallte) EU-Bürokratie hätte die (beinahe) Dritte-Welt-Länder Bulgarien und Rumänien in die EU überführen wollen ?

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