Dies ist nicht nur ein Angriff auf die Gewerbefreiheit. Es ist ein puritanischer Totalitarismus und der Versuch, die Vertreter des männlichen Geschlechts zu kriminalisieren.
Die Frau, die dafür gesorgt hat, daß es normale Männer hierzulande immer schwerer haben, eine “richtige” Frau fürs Leben zu finden, eben diese Emanze Schwarzer redet jetzt einer Kriminalisierung jener Männer das Wort, denen zur Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse hierzulande eben nur noch der “Paysex” als Ausweg bleibt, wenn sie nicht ein Leben gezwungenermaßen als Eunuch fristen wollen. Von Kranken/Behinderten, denen eine Partnerschaft verwehrt bleibt oder Millionen vernachlässigten Ehemännern ganz zu schweigen.
Muß man sich die Sexualmoral einer Lesbe vorschreiben lassen? Nein.
Wenn das freiwillig geschieht, was steht dem entgegen. Wird sich auch niemals verbieten lassen, darum heißt es ja “das älteste Gewerbe der Welt”. Entschuldigung, Prostitution konnte man nicht einmal in abgeschlossenen Diktaturen verbieten. Die Machthaber sollten sich also auf den Schutz dieser Berufsgruppe beschränken. Ich befürchte, dass bei einem Verbot der Prostitution diese nicht nur in der Illegalität weiter fortleben würde, sondern auch die Vergewaltigungen zunehmen würden.
Vermutlich haben ‚moderne Frauen‘ wie Schwarzer oft die unbefriedigende Erfahrung von Meidbewegungen des männlichen Teils der Gesellschaft ihresgleichen gegenüber machen müssen und versuchen nun die sie selbst unmittelbar betreffenden Folgen der Emanzipationsideologie im zwischenmenschlichen Bereich durch Verknappung eines bestimmten Angebotes für sich persönlich abzumildern.
Zwischen Prostitution und nicht entgeltlichem Einverständnis der Frau gibt es keine klare Grenze! Prostitution gibt es sogar in der Natur. Sie lässt sich nicht verhindern.
Im Übrigen sage ich als bekennender Christ, daß wir die Prostitution, wenn überhaupt, dann an ihren verborgenen Orten bekämpfen müßten, nämlich in der Ehe. Nicht immer findet in der Ehe Prostitution statt, aber doch sehr häufig, ingestalt subtiler Erpressung. Es ist einfach heuchlerisch, ehrliche Prostitution zu bekämpfen, und versteckte Prostitution zu ignorieren.
Nicht zuletzt hat die Prostitution in jeder bekannten Gesellschaft wohltätige Dienste geleistet, unter anderem eine Menge unglücklicher Ehen entlastet, und gewiß auch nicht wenige christliche Ehen geradezu gerettet.
Ich habe es noch nie mit einer Nutte getrieben. Bin ich jetzt pervers?
JETZT: Ab hier bin ich´s, Ellen Kositza. Die obigen Ausführungen waren nicht meine Worte, sondern eine Kollage (ganz ohne eigene Zufügungen) aus dem Kommentarbereich der Jungen Freiheit/ Wochenzeitung für Debatte.
Hier hatte der katholische Publizist Mathias von Gersdorff gerade einen online-Artikel geschrieben, der sich mit Alice Schwarzers Aufruf befaßt, die Prostitution „abzuschaffen“. Von Gersdorff steht Schwarzers Haltung insgesamt distanziert gegenüber, meint aber im Kern:
Aus christlicher Sicht ist aber Prostitution grundsätzlich falsch und nicht erst dann, wenn die Frau unterdrückt wird. Prostitution ist von Natur aus unsittlich und muß vom Gesetzgeber auch so behandelt werden. Das Prostitutionsgesetz gehörte zu den gesellschaftspolitischen Vorhaben der rot-grünen Regierung. Sie wollten der Prostitution denselben Rang geben wie anständige bürgerliche Berufe. Das Gesetz ist ein direkter Angriff auf die bürgerlichen Tugenden und auf die christlichen Wurzeln Deutschlands und muß deshalb rückgängig gemacht werden.
Meinem Empfinden nach paßt dieser Artikel sehr gut zu einer konservativen Wochenzeitung.
Aber das Blatt versteht sich nicht umsonst als Wochenzeitung für Debatte (WfD). Die kommentierfreudige Leserschaft (gewöhnlich mit lustigen Aliasnamen nach dem Muster „Heuleeule aus Deutschland-nur-noch-tralala“) weist überraschend und mit Wucht in eine radikal-liberale Richtung.
Daß Alice Schwarzer den Nutten ihren Spaß nicht gönne, daß Freudenhäuser ehestärkend wirkten, daß die Ehe selbst eine Art Puff ist und daß Freier ohne das Ventil Frauenkauf zu Vergewaltigern würden – das sind legitime Meinungen, auf die ich gar nicht eingehen will.
Mich wundert nur: Im pro ‑und ‑contra zum Prostitutionsgesetz geht es drunter und drüber. Die Lager werden hübsch durcheinandergemischt. Neben den erwartbaren Nummern wie Maria Furtwängler, Margot Käßmann und Hannes Jaenicke haben auch eminent kluge Menschen wie Jenny Erpenbeck und Monika Maron den Schwarzer-Appell unterschrieben. Sowohl im linken wie im mittigen Spektrum gibt es in dieser Frage keine Einheitsfront. Wohl aber unter den JF/WfD-Leserkommentatoren!
Man kann, wie gesagt, trefflich streiten über Hurenrechte und Freierwohl.
Ein immer wiederkehrendes Argument finde ich aber besonders bedenklich: Daß es linker Schwachsinn sein, dem „ältesten Gewerbe der Welt“ (als sei´s ein besonders ruhmreiche & bewahrenswerte Traditionsbestand!) entgegenzutreten.
Motto: Hat´s schon immer gegeben! Ist eine anthropologische Konstante! Ja, hat es, ist es.
Genauso übrigens wie die seit Jahrtausenden praktizierte Abtreibung. Frauen haben schon immer, in allen Kulturen und unter allen Umständen abgetrieben. Auch das wird kein Verbot der Welt jemals ändern. Darf man’s deshalb nicht anprangern und beklagen?!
Oder: Rauschgifte. Haben Menschen schon immer konsumiert, einerlei, wie hoch die Preise, wie streng die Strafen waren. Sollte man “Drogenhändler” deshalb als Jobangebot in den Arbeitsämter vermitteln? Oder Dealer mit einem Sozialversicherungsausweis versehen? (Ein hübscher Rausch kann Abende retten! Denkt an die armen Seelen, die sonst so wenig vom Leben haben!)
Falls jene Masse der Prostitutionsfreunde im Leserbereich der JF/WfD sich genauso stark macht für freien Rauschmittelkonsum und für ein umfassendes Abtreibungsrecht – nun, dann wäre es jedenfalls konsequent.
Ich habe einen anderen Verdacht. Ich habe eine etwas jüngere Freundin, die von sich sagt, sie sei „rational konservativ, im Grunde sogar rechts“, gefühlsmäßig aber “leicht abgestoßen”. Wegen des Milieus! Ich hatte sie auf zwei, drei Veranstaltungen des „Milieus“ mitgenommen. Sie fand manche Leute sehr nett, einige sogar „faszinierend“, einen Teil aber: „Naja, so… so merkwürdig verklemmt. So… als hätte man’s voll nötig, irgendwie, käme aber nie richtig zum Zug und sei darüber dann unschön verbittert. Meinst Du nicht, daß es da mit den Frauen … du verstehst?“
Ich verstehe schon, aber das ist ein bißchen komplizierter. Dazu schreib ich ein andermal was.
Rumpelstilzchen
Der Schreck hat gesessen! Gott sei Dank ! dachte ich, als ich auf Seite 2 sah, dass erst JETZT Frau Kositza beginnt. Hatte schon den Gegenangriff im Kopf und lief ins Leere. Ich bin keine Alice-Schwarzer Freundin, aber es wird höchste Zeit, dass dieses Thema auf den Tisch kommt. Es kann nicht sein, dass Deutschland das Sextourismus Land Nr 1 in Europa ist und schmierige Rotlichtkönige aus Stuttgart Werbung in Talkshows machen.
Guckst Du hier:
https://kath.net/news/43680
Zu den verklemmten Kasperles aus Deutschlands einig Schmuddelland:
Ich kenne eine junge sympathische Frau, die an einen üblen Typ geriet und sich prostituierte. Sie kam zum Glück raus aus diesem Milieu. Alle ihre alten Freundinnen wollten natürlich wissen, was denn für MännerTypen zu Nutten gehen. Zu achtzig Prozent seien dies die verklemmten Kasperles, die eigentlich nur etwas "Liebe" suchten. "Männer, wie du und ich sozusagen."
Also nichts Aufregendes. Und der Rest ? Junge Männer, die mal was erleben wollten, einen flotten Dreier und so. Oder Ärzte, Anwälte, Geschäftsleute, die meinen, für Geld alles zu bekommen. Sehr an der Grenze. Diese Klientel würde zunehmen.
Der geizige Schwabe fährt halt nach Stuttgart. All inclusive. Die Mädels aus Bulgarien und Rumänien sin scho nett, woisch, Kalle.