daß nun ein ungeheuer bedeutender und höchst verehrungswürdiger Mensch verstorben sei. “Google” brachte auf seiner Startseite eine Sonderanzeige, damit nur ja niemand auf diesem Globus die epochale Nachricht verpaßt. Das Bild, das hier gezeichnet wurde, war so penetrant verkitscht, daß sich die Prawda geniert hätte.
Es geht hier nicht über Geschmacksfragen, ob einem Mandela nun sympathisch ist oder nicht, sondern schlicht um Fakten, die verschwiegen, vertuscht und verbogen werden, um dem Kult der “One World” einen weiteren falschen Heiligen zu schnitzen. Wer so alt ist wie ich, wurde schon als Kind damit gequält. Freilich habe ich den ganzen Müll damals relativ kritiklos geschluckt. Gottseidank kann ich ihn heute wieder ausspucken.
Alle Welt schien Ende der Achtziger Jahre darauf versessen zu sein, Südafrika endlich zu knacken, das zum Teil als noch größere Bastion des Bösen als die Sowjetunion dargestellt wurde, und man tat, als ob der Fortschritt der Menschheit schlechthin davon abhinge. Ich kann mich noch gut an das Mega-Spektakel erinnern, das 1988 zu Ehren von Mandelas 70. Geburtstag veranstaltet wurde, ein mehrstündiges Rockkonzert mit ca. fünf Dutzend “Stars” übertragen in 60 Länder, gesehen von 600 Millionen Menschen, und so auch im österreichischen Fernsehen. Die nervtötende Signaturjingle “Free-hee, free-hee, free, free, free Nelson Mandee-la!” wurde derart oft im Radio und im Fernsehen wiederholt, daß ich heute noch davon traumatisiert bin.
Der Mandela-Birthday-Tribute muß einer der größten Propagandacoups der Weltgeschichte gewesen sein. Vorher wußte wohl kein Mensch, wer Mandela ist. Ihm voraus gingen die Live Aid-Konzerte von Bob Geldof und Superhits wie der diabolische Ohrwurm “We Are The World”, in dem ein paar reiche amerikanische Popgrößen gegen den “Hunger in Afrika” ansangen, und uns erklärten, daß “wir” doch alle eine große Familie seien, die sich ganz doll lieb haben muß.
There comes a time, when we heed a certain call
When the world must come together as one …
We are all a part of God’s great big family
And the truth you know love is all we needWe are the world, we are the children
We are the ones who make a brighter day
So let’s start giving
Es hat dann auch nicht mehr lange gedauert, bis Mandela aus seiner über 25jährigen Haft entlassen wurde. Mitte der Neunziger Jahre war die “Apartheid” Geschichte, Weiße und Schwarze reichten sich fröhlich die Hände, vereinten sich friedlich zur “Regenbogennation” und die Welt war wieder ein Stück “gerechter” geworden, wie Barack Obama in seinem Nachruf auf Mandela bescheinigte.
Nein, leider nicht. Denn was die Siegesgeschichte Mandelas und des ANC empfindlich trübt, ist die Tatsache, daß Südafrika sich von einem modernen westlichen Industriestaat in ein dysfunktionales Drecksloch aus Verbrechen, Gewalt, Armut und Korruption verwandelt hat. Das Institut für Staatspolitik hat dazu bereits vor Jahren eine gründliche Studie vorgelegt. Südafrika hat heute den weltweit höchsten Gini-Koeffizient für “Ungleichverteilungen”, die weltweit höchste Vergewaltigungsrate und eine Mordrate, die siebenmal so hoch ist wie die der USA, sowie eine Rekordzahl an HIV-Infizierten (12 % der Bevölkerung).
Auch der Rassenhaß ist keinesfalls geringer geworden. Mit dem kleinen Unterschied, daß dieser sich heute hauptsächlich gegen die weißen Buren richtet, die seit Ende der Apartheid zu Tausenden abgeschlachtet worden sind. Vor allem die bestialischen Überfälle auf Farmen haben bisher an die 4,000 Todesopfer gefordert. Das sind Vorgänge, die man getrost als Genozid ansprechen kann (siehe auch hier). Auf Benefizkonzerte und prominente Krokodilstränen für diese Toten wird man wohl lange warten müssen. Inzwischen ziehen sich die Weißen immer mehr in “gated communitites” zurück, womit die Apartheid wieder unter anderen Vorzeichen hergestellt wäre. Gleichzeitig sorgen neue rassenpolitische Regierungsprogramme dafür, daß die Schwarzen wirtschaftlich und auf dem Arbeitsmarkt systematisch begünstigt werden.
Das ist noch nicht alles. Hier noch einige weitere Fakten, die ich wie die obigen einem bissigen Artikel von Jim Goad auf Takimag entnehme. Da wäre beispielsweise die von den Medien verbreitete Lüge, Mandela wäre ein Art gewaltloser Gandhi oder Martin Luther King gewesen, während er als “Freiheitskämpfer” (bekanntlich ein alternativperspektivischer Ausdruck für “Terrorist”) und Mitbegründer der Guerilla-Organisation “Speer der Nation” aktiv in Gewalttaten und Bombenanschläge verwickelt war, und dafür auch zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. 1985 wurde ihm die Entlassung angeboten, wenn er der Gewaltanwendung abschwöre, was er ablehnte. Unterschlagen wird auch gerne, daß Mandela, auch wenn er es öffentlich geleugnet hat, ziemlich sicher ein knallharter Kommunist war, der den Kommunismus für die “größte Sache in der Geschichte der Menschheit” hielt.
Auch die Organisation, deren prominentestes Mitglied er war, der Afrikanische Nationalkongress (ANC) hat sich nicht gerade durch humanistische Feinfühligkeit ausgezeichnet. Anhänger des ANC haben tausende Menschen, meistens schwarze “Verräter” umgebracht , besonders gern mit der aparten Methode des “Necklacing”, bei der dem Opfer Gummireifen um die Brust und die Arme gestülpt und dann angezündet werden. Offiziell “distanzierten” sich die Führer des ANC freilich davon, abgesehen von Nelsons Ehefrau Winnie Mandela, die nicht nur eine glühende Befürworterin solcher Methoden war, sondern persönlich mehrere Morde und Folterungen in Auftrag gegeben haben soll.
Slogans wie “Tötet die Buren” oder “Tötet die Weißen” waren typisch für den ANC und ähnliche Gruppierungen, und in diesem Video kann man sehen, wie Mandela himself mit gereckter Faust mitsingt: “Wir, die Mitglieder des Speers der Nation (MK) haben geschworen, die Weißen zu töten.”
All das sollte gewisse Dinge wieder in die richtige Perspektive rücken. Mandela war schlicht und einfach ein Kombattant in einem Rassenkrieg, in dem seine Partei gewonnen, oder irgendwie “gewonnen” hat, denn von einem Happy End auch für die Schwarzen kann man angesichts des aktuellen Zustands von Südafrika auch nicht gerade sprechen. Daß er in der westlichen Welt zu einem Säulenheiligen stilisiert und verzuckert wird, sagt mehr über die hier herrschende Ideologie aus, als über ihn selbst.
Die Zerstörung des alten Südafrika, das nun gewiß nicht für jedermann ein Paradies war, hat die sogenannte Menschheit jedenfalls nicht einen Schritt näher an ihre Verbrüderung gebracht. Darum wird heute über Südafrika ebenso beredt geschwiegen, wie es vor 20, 30 Jahren lauthals und rund um die Uhr angeklagt wurde.
Über Mandela wird soviel gelogen, weil auch über die Mittel und Konsequenzen der Politik, für die er als Schutzheiliger vereinnahmt wird, gelogen werden muß. Wie immer gilt, daß “wer Menschheit sagt, betrügen will”. Das Schicksal der Buren, um das sich heute unter all den Menschenrechtlern und Humanisten keine Sau schert, sollte uns eine Lehre und eine Warnung sein.
Übrigens hat sich Bundespräsident Gauck natürlich, an der Seite von Obama, für die Trauerfeiern in Südafrika angemeldet. Und natürlich verweigert derselbe Gauck seinen Besuch bei den Olympischen Spielen in Sotschi. Putins Russland ist das neue Südafrika, wobei erneut den politischen “menschenrechtlerische” Gründe vorgeschoben werden; allerdings wird diese Nuß nicht so leicht zu knacken sein.
Dies ist übrigens Jim Goads Konklusion:
Die herrschenden Finanzmächte werden weiterhin Südafrikas Bodenschätze vergewaltigen und ausbeuten, während die Massen der Schwarzen weiterhin in Gewalt, Armut, Krankheit und Hunger leben werden. Der wesentliche Unterschied ist, daß diese nervigen und lästigen Buren, die das Land einst aus der Steinzeit geholt haben, nicht mehr im Weg stehen werden. Wie die Pioniere, die den amerikanischen Westen bezwungen haben, haben sie ihren Zweck erfüllt und werden nun entsorgt.
Olaf Reihmund
Danke für diesen erhellenden Artikel über den Mythos Nelson Mandela!