Sogar der FPÖ-feindliche Kurier konnte nicht umhin, drastisch von “Gewaltexzessen” zu sprechen. Freilich werden weiterhin genügend Eiertänze aufgeführt, um Ross und Reiter nicht allzu oft und allzu direkt beim Namen nennen zu müssen; und es bilden sich unerwartete Allianzen, wenn es darum geht, die volle Wahrheit zu verschleiern.
“Chaoten” oder “Schwarzer Block” sind die meistgebrauchten Bezeichnungen für die Täter. Fensterscheiben von Geschäften, Restaurants und Autos “gehen zu Bruch”, offenbar ganz von alleine, aus lauter Entsetzen über die undemokratische, faschistische Staatsgewalt.
Besonders winden mußte sich wieder der linksliberale Standard, der seiner vorwiegend bürgerlich-rotgrünen Leserschaft regelmäßig das blaue Feindbild serviert. Im ersten Resümée zu den Geschehnissen brachten es die Autoren fertig, mit keiner Silbe die politische Ausrichtung der Demonstranten zu erwähnen. Man müßte ja zugeben, daß Strache auch mal recht hat, wenn er von “Linken und Linksextremisten” redet.
Stattdessen wird von den eigentlichen Tätern fleißig abgelenkt, etwa “scharfe Kritik an der Polizei” geübt oder auf irgendwelche obskuren “Haßpostings” auf deren Facebook-Seite verwiesen, inklusive spannendem Live-Ticker, ob diese nun endlich gelöscht seien oder nicht. Die Gesinnungskläffer suchen krampfhaft nach Beinen, an die sie pinkeln können. Die “Journalistengewerkschaft” interessiert sich mal wieder mehr für ihre hochwichtigen, dabei ohnehin bis ins Mark korrupten Rüssel und Privilegien als für den Schutz der Bürger vor Ausschreitungen:
Die Wiener Polizei muss seit einigen Tagen scharfe Kritik einstecken. Ihr Vorgehen im Vorfeld des Balls wird von Gegnern der Veranstaltung als “übertrieben” oder gar “bodenlose Frechheit” bezeichnet. Die Journalistengewerkschaft spricht von “Zensurmaßnahmen”, da durch ein weiträumiges Platzverbot die Arbeit von Journalisten verhindert werde.
Ob dadurch eine aufrichtigere oder objektivere Berichterstattung gegeben wäre, als jetzt der Fall ist, mag man bezweifeln, wenn man sich etwa diesen Kommentar von Rubina Möhring ansieht, ihres Zeichens Präsidentin der Vereinigung „Reporter ohne Grenzen Österreich“:
War gestern Abend ein Staatsstreich angesagt? Nein. Angesagt waren lediglich Protestdemonstrationen, weil auch in diesem Jahr der FPÖ-nahe “Akademikerball” in der Hofburg walzte. Ein Minievent, der von den Sicherheitsbehörden schon im Vorfeld zur Mammutkrise aufgeschaukelt worden war. Journalisten wurden a priori als mögliche “Feinde” eingestuft. 2.000 Polizisten – wohl bemerkt aus allen Bundesländern – mussten frühmorgens die Fahrt antreten, um in Wien abends den Demonstranten gegenüberzustehen. Das Regierungsviertel war hermetisch abgeriegelt. Wie es scheint, probte der Sicherheitsapparat für einen imaginären staatlichen Notstand. Sehr viel Steuergeld wurde da verjuxt. Zurück bleibt ein demokratiepolitischer Scherbenhaufen.
Dröseln wir diesen exquisiten gehirnlichen clusterfuck einmal auf (man nennt solche Aussetzer heute “links und kritisch”): Wenn 8000 politisch radikale Demonstranten eingeflogen kommen, darunter ein erheblicher Anteil an eigens importierten, extra-militanten Raudauknochen aus Deutschland, beflaggt mit einem Meer von roten Fahnen und Parolen wie “Unseren Haß, den könnt ihr haben”, “Fuck the State”, “Nein, wir lieben dieses Land und seine Leute nicht”, “No Nation, No Border”, “Burschenschaften zerschlagen” usw., wenn diese Gruppierungen bereits im Vorjahr Sachbeschädigungen und Übergriffe auf Personen verschuldet haben, dann, ja dann ist natürlich nur ein rein “imaginärer” Notstand zu befürchten.
Der “demokratiepolitische Scherbenhaufen” ist in den Augen Möhrings nicht etwa das reale, von den Demonstranten gezielt verursachte Resultat (neben den 20 Verletzten ein Sachschaden von über einer Million Euro), sondern der Versuch, eben diesen Scherbenhaufen und schlimmeres zu verhindern. Denkt sie etwa, die Sache wäre weniger drastisch ausgegangen, wenn die Polizei zuhausegeblieben wäre?
“In dieser ansonsten kuscheligen Republik Österreich wirkte manches an diesem Abend gespenstisch, nahezu grotesk”, schreibt sie. In der Tat: für Außenstehende oder gar Angegriffene wirken diese Demomobs mit ihrer Lynchpartielaune in der Tat “gespenstisch und grotesk”, ob mit und ohne “Schwarzen Block”. Aber wenn man perspektivisch mitten drinnen in der Suppe schwimmt, ist man unfähig, so etwas zu sehen.
Und apropos “Minievent”: das ist der Akademikerball mit seinen etwa 2000 Gästen ja in der Tat. Zum “Mammutevent aufgeschaukelt” wird er indessen von der linken Szene und nicht etwa von der Polizei. Die Anzahl der Demonstranten übertrifft die Anzahl der Ballgäste zudem um das Vierfache (!). Aber derlei disproportionale Verhältnisse geben den sympathisierenden Journalisten, die sich ja sonst so gern als Rächer enterbter Minderheiten aufspielen, weder zu denken, noch hinterlassen sie bei ihnen, wie die Autorin schreibt, einen “bitteren Geschmack”. Ja, Miss Möhring, was glauben Sie, wie bitter das alles erst von der anderen Seite schmeckt! Oder in Ihren eigenen Worten:
In welcher Welt leben wir hier? In der einer zunehmenden, demokratiepolitischen Verunsicherung?
Wie lustig, das frage ich mich angesichts dieses Irrsinns auch immer wieder. Noch so ein Beispiel für die typisch linke Denkungsart? Wieder aus dem Standard:
Auch Niki Kunrath vom Bündnis “Jetzt Zeichen setzen!” kritisierte gegenüber der APA die großräumige Platzsperre als Fehlentscheidung. Es sei zudem ein “Wahnsinn”, dass es zu einem solchen Polizeieinsatz für gerade einmal 400 Ballbesucher gekommen sei. Bei der FPÖ wies man diese geringe Zahl als “Unfug” zurück. Es seien zwischen 1.500 und 2.000 gewesen, so ein Sprecher.
No sicher! no sicher! Was für ein absoluter “Wahnsinn”, ein Klinkerlitzchen von 400 Ballbesuchern gegen eine in diesem Fall 20fache, aufgewiegelte Masse schützen zu wollen! Aber kleiner Tip: der Aufwand eines solchen Polizeieinsatzes bemißt sich nicht daran, wieviele Menschen zu schützen sind, sondern wieviele Menschen ihnen gegenüber stehen (was übrigens die Antwort der FPÖ etwas ulkig macht). Die Zeichensetzer und Preisdemokraten sollen sich mal folgendes Szenario vorstellen: 8000 Rechtsradikale und Sympathisanten kommen gegen ein grünes Straßenfest demonstrieren, natürlich nur “friedlich”, und die Polizei entscheidet, daß bei den 400 Multikultideppen, die da rumhängen, der Aufwand eh nicht lohnt. Wie laut dann erst “Wahnsinn” geschrieen wird, mag sich jeder ausmalen.
Nebenbei gesagt: in der Regel haben die meisten Linken eh nur deshalb ein Problem mit der Staatsgewalt, weil diese nicht einseitig genug gegen die Gegenseite vorgeht. Ansonsten fänden sie den Polizeistaat wahrscheinlich ganz dufte. “Polizisten schützen Faschisten”, krähen sie anklagend auf Demos, dabei sollten sie froh sein, wenn sie selber einmal in der umgekehrten Lage geschützt werden – in die sie freilich selten kommen. Analog schmeckt es wohl einer erklecklichen Anzahl von rotgrünen Journalisten durchaus süß, daß es auch nicht ganz saubere, aber dafür umso effektivere Möglichkeiten und Aussichten gibt, die politischen Gegner möglichst weit aus dem öffentlichen Raum zurückzudrängen.
Immer wieder hört man hier das Argument, daß es doch nicht anstünde, den Blaumiesen einen Raum in einem so staatsrepräsentativen Ort wie der Hofburg zu geben. Aus dem Munde von ausgewiesenen “Fuck the State”-Antifanten (so habe ich es selbst einmal gehört) ist das natürlich besonders witzig, und zudem bezweifle ich stark, dass Ruhe im Karton wäre, wenn der Ball nun woandershin verlegt würde. Aber es geht ja ganz klar um mehr als um vermeintlich illegitime Veranstaltungsorte. Es geht darum, die als “Nazis” klassifizierten “raus aus den Parlamenten” zu bugsieren, wie das die “Linkswende” so subtil formuliert.
Aus der Kronen-Zeitung vom 26. 1.:
Würde man den Linken mit einer Absage des Balls jetzt nachgeben, so Strache weiter, dann komme vielleicht als nächstes die Forderung, dass die FPÖ “aus dem Parlament verschwinden soll”.
Und nicht nur das: am besten auch aus den Unis, den Hörsälen, den Stadträten, den Ballsälen, den Fußballplätzen… bald auch aus den Straßenbahnen, Schulen, Kindergärten, Schwimmbädern…was weiß ich. Und das ist der eigentliche Impetus dieser ganzen Sache, weswegen es nicht wundert, wenn sich die rotgrüne Journaille so verrenkt, die nicht immer so offen ist, wie dieser Zeitgenosse des Berliner Tagesspiegels.
Die Verrenkungen (hier eine weitere schön schizophrene Nummer) sind indessen nicht allein Sache des Standards und anderer Medien. Unter dem Mäntelchen einer “ausgewogenen” Berichterstattung gibt es nach Schema F jeweils eine Ohrfeige und ein Zuckerl für die Polizei als auch für die Demonstranten. Der staatliche Rundfunk vermeldet:
Nach den Demonstrationen am Freitag gegen den Akademikerball sind die Krawalle danach und das Vorgehen der Polizei innenpolitisches Thema Nummer eins gewesen. Laut offiziellen Angaben summieren sich die Sachschäden in der Innenstadt auf über eine Million Euro. Es gab über 20 Verletzte und 15 Festnahmen. Besonders ein Einsatz der Exekutive vor der Akademie der bildenden Künste stieß auf Kritik, nicht minder aber die Randale in der City.
Und nun kommt’s:
In dem Punkt, dass – wieder einmal – eine gewaltbereite Minderheit und ihre Ausschreitungen auch eine friedliche Mehrheit in ein schiefes Licht rücken, herrschte ungewohnter Konsens.
Diese ominöse “friedliche Mehrheit”, die einer bösen Minderheit, die alles verdirbt, scharf gegenüber steht, ist in der Tat die General-Ente, die gerade durch das österreichische Plantschbecken segelt. Aus dem Standard:
Um Differenzierung bemüht zeigte sich Alexander Pollak von “SOS Mitmensch”.
- die er nebenbei dringend nötig hat, da er zu den Mitköchen der Anti-Akademikerball-Nummer gehört -
“Ich bin froh, dass wir in einer Zeit leben, in der es sehr viele Menschen als Provokation und Schande empfinden, wenn eine von Rechtsextremen zur Vernetzung benutzte Ballveranstaltung in den Räumen der Republik stattfindet, aber niemand hat das Recht, diesen Umstand für Randale zu missbrauchen”, erklärte er in einer Aussendung. ” Das, was sich rund um den Stephansplatz abgespielt hat, ist scharf zu verurteilen.” Viele Tausend friedliche Demonstranten, darunter auch Holocaust-Überlebende, würden dadurch zu Unrecht in Misskredit gebracht. Deutliche Kritik übt er am Vorgehen der Polizei, er sprach von einem “eskalativen Schuss nach hinten”.
Innenministerin Mikl-Leitner (ÖVP):
Die Innenministerin merkte an, dass weder die Polizeiführung noch die Polizisten entschieden hätten, ob, wo und wann welcher Ball stattfinden dürfe oder nicht. “Wenn es aber eine Veranstaltung gibt, dann ist es die Aufgabe und Pflicht der Polizei ebenso für die Sicherheit dieser Veranstaltung zu sorgen wie für die Sicherheit etwaiger Demonstrationen dagegen – und das neutral.” Als bedauerlich wertete sie, “dass eine Gruppe gewaltbereiter Chaoten die Mehrheit der friedlichen Demonstranten diskreditieren”.
So auch Peter Gnam im Antipoden zum Standard, der Kronen-Zeitung, der ebenfalls seltsam widersprüchlich um die Tatsachen herumeiert. Einerseits:
Ermuntert waren sie (die Randalierer) im Vorfeld von linken Chaoten worden, wie überhaupt “die Linke” Österreichs durch beredtes Schweigen aufgefallen ist.
Andererseits:
Ja, es waren Kriminelle, die unter dem Deckmantel eines Polit-Protests gegen rechts versucht haben, auf dem Stephansplatz, am Graben und in weiten Teilen der inneren Stadt alles kurz und klein zu schlagen. (…) Und H.-C. Strache? Der kann dem Mob, der in Wien gewütet hat, dankbar sein, denn der friedliche Protest von tausenden besorgten Menschen ist in einem gewalttätigen Chaos untergegangen.
“Tausende besorgte Menschen”! Ist das nicht rührend?? Hey – ich bin auch ein “besorgter Mensch”! Und wie besorgt ich bin!
Auf Seite 10 der Sonntagsausgabe der Krone wird es noch lustiger:
Ziemlich blauäugig meldeten verschiedene linke Organisationen für den Tag des Akademikerballs “friedliche Proteste” gegen rechts an. Für einige hundert Radikale ein “gefundenes Fressen”. Bestens organisiert, mischten sich Anarchos – mit schlagkräftiger Unterstützung aus Deutschland – unter die rund 6000 Demonstranten.
Da kann man den Säuselton der Märchenstunde buchstäblich mithören. Ich traue nun Gnam und der Krone alles mögliche zu, nur keine “Blauäugigkeit”. Es handelt sich um so offensichtliche Lügen, daß man sich fragen muß, was damit bezweckt wird. Der Innenministerin kann man ja noch einige parteidiplomatische und innenpolitische Motive zugestehen. Aber warum sind die angeblich unabhängigen Journalisten nicht imstande, die Wahrheit zu sagen?
Von all den Menschen, die ich persönlich kenne, die den Ball dieses und in den letzten Jahren besucht haben, hat absolut jeder aus Erfahrung gewußt, daß die Proteste mit Sicherheit so “friedlich” keineswegs verlaufen würden. Und die ganzen Gruppierungen, die hinter den Demonstrationen standen, wußten natürlich erst recht, wer und was dabei auf sie zukam. Sie haben schon seit Wochen die Stimmung angeheizt, von der “Linkswende” bis zur “Österreichischen HochschülerInnnenschaft” (ÖH), die maßgeblich, organisatorisch wie finanziell, daran beteiligt ist, wenn es darum geht, ganze Busladungen von Demonstranten zu organisieren.
Was die ÖH betrifft, so besteht für alle Studenten die Mitgliedschaftspflicht; d.h. auch politisch nicht-linke, auch korporierte Studenten müssen durch ihre Beiträge die einschlägigen Aktivitäten mitfinanzieren. Das ist wie, wenn ich jemandem dafür Geld gebe, daß er mein eigenes Haus verwüstet.
Die Aufrufe der ÖH, sich an den Demos zu beteiligen, werden im Betonierstil offener Bürgerkriegsrhetorik und radikaler ideologischer Zuspitzung formuliert:
Immer wieder wird von rechter Seite versucht, durch Täter-Opfer-Umkehr die Proteste zu delegitimieren. (…) Immer wieder wird zudem aus der gesellschaftlichen Mitte heraus versucht, Handlungen von Rechts und Links gleichzusetzen, indem mit einem Extremismus-Begriff argumentiert wird, der alles abseits der scheinbar „guten demokratischen Mitte“ als Bedrohung inszeniert und dabei die ganz konkret unterschiedliche Zielsetzung von rechtsextremen und linksradikalem Verhalten leugnet. „Links“ ist nicht das entgegengesetzte Ende von „Rechts“ und die konstruierte Mitte ist lange nicht so neutral wie sie sich gerne darstellt.
Hier ist übrigens die aussagekräftige Unterstützerliste der “Offensive gegen Rechts” – zweifellos alles “besorgte Menschen” (und nichts weiter):
Aktion kritischer Schüler_innen (AKS Bund)
Anatolische Föderation Österreich (Afa)
Asyl in Not
ATIGF
ATTAC Österreich
FSG GBH – FSG Gewerkschaft Bau Holz
Freund_Innen der Friedhofstribüne
Der Funke
Föderation der demokratischen Arbeitervereine (Didf)
Grundrisse – Zeitschrift für linke Theorie und Debatte
Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB)
Initiative Anticapitalista
GPA-djp Jugend
Junge Linke
Kommunistische Partei Österreich (KPÖ)
Kommunistische Partei Türkei (TKP)
Kommunistische Jugend Österreich (KJÖ)
KZ-Verband (VdA)
KZ-Verband Wien (VdA Wien)
Kommunistischer StudentInnenverband (KSV)
Kommunistische Gewerkschaftsinitiative – International (KomIntern)
Linkes Hochschulnetz
Linkswende
Kulturverein Nazim Hikmet
ÖH der pädagogischen Hochschule Wien
Prekär Café
ProGE – Die Produktionsgewerkschaft
Revolution
Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO)
Sozialistische Jugend Wien (SJ Wien)
Sozialistische Jugend Niederösterreich (SJ NOE)
Sozialistische Jugend Vorarlberg (SJ VBG)
Sozialistische LinksPartei (SLP)
Studienvertretung Politikwissenschaft (stv.powi)
Partei der Arbeit (PdA)
Transform Europe
Transform Österreich
Verband sozialistischer Student_innen Wien (VSStÖ Wien)
Verband sozialistischer Student_innen Leoben (VSStÖ Leoben)
Verband sozialistischer Student_innen (VSStÖ)
Young Struggle (YS)
Neue Demokratische Jugend (YDG)
Verein für Studierende aus Kurdistan (YXK)
Und noch ein hübsches Detail am Rande, das man noch viel mehr in die Mitte der Aufmerksamkeit rücken müßte (die FPÖ sollte jetzt in die Offensive gehen, mindestens eine parlamentarische Anfrage einleiten): die Seite nowkr.at ist offenbar auf den Domainhaber “Grüne Jugend” angemeldet. Sehr peinlich für die Muttis an der Parteispitze!
Aus dieser Allianz nun einen bösen schwarzen Schafeblock zu isolieren, und ihm allein den schwarzen Peter für die Exzesse zuzuschieben, ist angesichts dieser Tatsachen nur ein Ablenkungsmanöver. Natürlich gehen die Ausschreitungen auf das Konto einer Minderheit unter den Demonstrierenden, aber diese ist Bestandteil ein- und desselben strukturellen Zusammenhanges, ideologisch, organisatorisch und demo-dynamisch: Wenn sich Massen derart aufwiegeln und in Stimmung bringen, ist es kein Wunder, wenn bei der entstehenden Hitze irgendwo etwas zu brennen beginnt. Das gilt auch dann, wenn sich die Masse heterogen zusammenwürfelt, und die einzelnen Demoteilnehmer unterschiedliche Motive und einen unterschiedlichen Ideologisierungsgrad haben mögen.
Die anderen Demonstranten mögen dabei so “friedlich” sein, wie sie wollen, ihre Ziele sind letztlich dieselben, und Selbstkritik aus den eigenen Reihen ertönt, wie gesagt, nur selten und kleinlaut. Vielmehr wird heftig alle Eigenverantwortung zurückgewiesen, und alle Schuld etwa auf die Polizei geschoben oder gar auf die angegriffenen Ballbesucher selbst. Die radikale Linke betreibt mit Vorliebe genau das, was sie immer den Rechten vorwirft: die “Täter-Opfer-Umkehr”. Ein klassisch pathologischer Projektionsmechanismus!
Ein Rechter könnte theoretisch nach einer Antifa-Attacke am Boden liegen und verbluten, er wäre immer der “Täter”, weil er ja der Rechte ist, oder was die Antifa-Täter dafür halten. All das ist natürlich auch ein typisches Kennzeichen des totalitären Denkens, und darum ist das alles am Ende gefährlicher, als man vielleicht zunächst glauben könnte. Es geht hier nicht bloß um “Verbrecher” vs. “friedliche Demonstranten”, es geht um ein ganzes ideologisches Syndrom.
Und, wie bereits gesagt: die Tatsache an sich, daß offenbar niemand mehr grundsätzlich etwas dagegen einzuwenden hat, wie hier ein Ball von interessierter Seite zu einem Politikum hochstilisiert und die ideologische Kampfzone ausgeweitet wird, zeigt, wie sehr man sich schon an bestimmte Kräfteverhältnisse gewöhnt hat, wie sehr man ein latentes Bürgerkriegsverhältnis gegenüber einem erheblichen Teil der Bevölkerung und des politischen Spektrums für legitim, zum Teil gar selbstverständlich hält.
Einen einzigen Text habe ich gefunden, der die Hintergründe und Strukturen des ganzen Akademikerball-Antifanten-Komplexes gründlich analysiert hat. Der Grazer Student Patrick hat auf der Netzseite der IBÖ genau die Arbeit geleistet, die kein einziges österreichisches Leitmedium leisten will, ob aus Absicht, Feigheit, Faulheit oder Opportunismus sei dahingestellt. Er führt detailiert aus, wie der Ball zum Politikum “gemacht” wurde, wer daran ein Interesse hat und mit welchen Mitteln vorgegangen wird. Unbedingt lesenswert: “Hater’s Front – Strukturmerkmale linker Mobilisierung”.
Wahr-Sager
„Polizisten schützen Faschisten“... Richtig, diese feigen Ärsche werden von Polizisten geschützt. Sonst würden sie nämlich die Abreibung bekommen, die sie verdienen!
Dass wiederum eine Minderheit vor den Antifanten geschützt werden muss, versteht sich von selbst, denn diese erbärmliche Brut ist nur in Horden gegen Einzelne ganz "couragiert".
Im Mittelalter hätten "Anti"Faschisten eifrige Hexenjäger abgegeben.