Das war’s. Diesmal mit: Gender Mainstraming auf dem Lande, Inklusionswahn, coolen Optikerinnen und saucoolen Demonstranten

27.4. 2014

Ist Gender Mainstreaming zu den unteren Schichten durchgedrungen? Oder was ist das?

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Länd­li­ches Früh­lings­fest. Zwei Dorf­schön­hei­ten in Hot­pants, viel­leicht fünf­zehn, viel­leicht auch erst zwölf, lie­fern sich einen ver­ba­len Schlag­ab­tausch mit zwei Jung­män­nern, defi­ni­tiv noch kei­ne vier­zehn. (Ich gebe nur wie­der und bit­te um Ent­schul­di­gung für den Slang:) Die Damen: „Glotzt nicht so, ihr Fot­zen.“ Die Her­ren: „Fickt euch doch selbst.“

28.4. 2014

Die Toch­ter benö­tigt eine Bril­le. Es ist eine Men­ge los im Laden. Wir hören not­ge­drun­gen das Gespräch am Neben­tisch mit. Ein klei­nes Mäd­chen pro­biert assis­tiert ver­schie­de­ne Gestel­le auf. „Boar, das sieht rich­tig cool aus!“, lobt die Ange­stell­te. Dann: „Die hier sieht viel­leicht noch eine Spur coo­ler aus, Wahnsinn!“

Wir grin­sen ein biß­chen. Wir fra­gen uns im Flüs­ter­ton, ob das belieb­te Attri­but eigent­lich gene­ra­tio­nen­über­grei­fend das glei­che bezeich­net? Ist die Cool­heits­vor­stel­lung einer Zehn­jäh­ri­gen iden­tisch mit der einer Fünfundfünfzigjährigen?

Dann wer­den auch wir bera­ten, von einer ande­ren Ange­stell­ten. Sie schaut sich das Rezept an und sagt, „für dich hät­te ich ein beson­ders coo­les Modell!“ Die Toch­ter winkt ab, bevor sie das Gestell auf­ge­setzt hat. Man muß wis­sen, daß die jun­ge Dame etwas außer­ge­wöhn­lich aus­sieht. Ver­gleich­bar viel­leicht mit den Frau­en und Mäd­chen auf den Water­house-Gemäl­den, die Haa­re über­hüft­lang, lan­ger Rock. Water­house­bil­der kann man mögen oder nicht. Für cool wird sie nie­mand hal­ten. Aber die Bera­tungs­da­men und Opti­ker sind ja auch nicht für Men­schen­kennt­nis angestellt.

Die Fach­kraft bringt wei­te­re Fas­sun­gen her­an. Die eine wird als „auch sehr cool“, die ande­re als „noch coo­ler“ und die nächs­te als „viel­leicht am cools­ten“ ange­prie­sen. Die Toch­ter guckt ein biß­chen ver­zwei­felt. Die Fach­kraft zwin­kert mir ver­trau­lich zu und meint freund­lich- neckend, viel­leicht sol­le „die Mut­ti“ ein­fach mal weg­ge­hen, so daß sich die Toch­ter ganz unbe­schwert für ein Modell ent­schei­den kön­ne? Na ger­ne! Von wei­tem sehe ich die Toch­ter noch ein paar­mal den Kopf schüt­teln. Irgend­wann ist die Ent­schei­dung gefal­len. „Ihre Toch­ter woll­te ein beson­ders uncoo­les Modell. Hat sie so gesagt! Na, wir haben eins gefun­den. Ich sag immer: jeder wie er will!“ Das ist doch was.

30.4. 2014

Im Deutsch­land­ra­dio geht es um Inklu­si­on, also die „Teil­ha­be“ behin­der­ter Kin­der am Regel­un­ter­richt. Wie ich höre, sorgt ein Fall aus Hei­del­berg für gro­ße Empö­rung: Dort hät­ten Eltern auf der Auf­nah­me ihres geis­tig behin­der­ten Sohns ins Gym­na­si­um bestan­den. Nicht von die­sem Behar­ren rühr­te die öffent­li­che Auf­re­gung: son­dern daher, daß die Schu­le sich wei­ger­te, den Jun­gen auf­zu­neh­men. Der Mode­ra­tor spricht mit dem Lei­ter eines Gym­na­si­ums in Han­no­ver, das auch geis­tig behin­der­te Schü­ler beschult. Das Gespräch dau­ert län­ger als nötig, weil es dem Rek­tor wich­tig ist, stets die weib­li­che Form mit­zu­nen­nen (geschätzt zwan­zig­mal artig „Schü­ler und Schü­le­rin­nen“, dabei ist rasch klar, daß es um Mädels und Jungs geht) und weil der Mode­ra­tor nicht von „gesun­den Kin­dern“ son­dern von „gesun­den Kin­dern in Anfüh­rungs­zei­chen“ spricht. Also, die gym­na­sia­len Inklu­si­ons­klas­sen haben je drei oder vier in Anfüh­rungs­zei­chen geis­tig behin­der­te Schü­ler. Die wer­den von je einem För­der­leh­rer unter­stützt. Es unter­rich­ten also bis zu fünf Leh­rer gleich­zei­tig in einem Klassenraum.

Rek­tor Bassmann:

Es wer­den Unter­richts­ge­gen­stän­de, Auf­ga­ben in ande­rer Art und Wei­se gestellt an die Inklu­si­ons­schü­ler. Platt gesagt: Sie wer­den her­un­ter­ge­bro­chen auf ein ande­res Niveau. Aber auch die­ses Her­un­ter­bre­chen klappt in man­chen Fäl­len nicht, weil ja die Sub­stanz gym­na­sia­len Ange­bots auch berührt wird.

Drei­mal darf man raten, ob die­se Unter­richts­art den Lern­erfolg der in Anfüh­rungs­zei­chen gesun­den Kin­der beein­träch­tigt? Nein! Im Gegen­teil: Die Inklu­si­ons­klas­sen sind natür­lich bes­ser als die ande­ren! Sie haben bes­ser gelernt, sich zu kon­zen­trie­ren. Man könn­te sagen: Alle Klas­sen mit aus­schließ­lich in Anfüh­rungs­zei­chen gesun­den Kin­dern sind ein biß­chen defizitär.

Der Schul­lei­ter kennt die Ant­wort, war­um das mit den geis­tig in Anfüh­rungs­zei­chen behin­der­ten Kin­dern auf dem Gym­na­si­um so gut klappt: Es kommt daher, daß man auf die­sem nie­der­säch­si­schen Gym­na­si­um auf

Men­schen­rechts­bil­dung und Men­schen­rechts­er­zie­hung ganz beson­de­ren Wert legt. Inklu­si­on muss man auch unter einem men­schen­rechts­ori­en­tier­ten Ansatz betrachten.

Ich wür­de hin­ge­gen sagen: Jeder Indi­vi­du­al­traum geht in Erfül­lung, wenn a) extre­me Son­der­be­din­gun­gen (hier: Schüler/Lehrer im 1:1‑Verhältnis, b) eine mora­lisch als hoch­ste­hend emp­fun­de­ne Ein­stel­lung (die zugleich alle ande­ren Ein­stel­lun­gen als unzeit­ge­mäß und men­schen­feind­lich brand­markt) und c) ein über­gro­ßer Hau­fen (Steu­er) Geld zur Ver­fü­gung ste­hen. Bei Vor­lie­gen all die­ser Fak­to­ren gibt es kei­nen Grund mehr, eine Geis­tig­be­hin­der­ten­quo­te auch bei Pro­fes­su­ren abzulehnen.

2.5. 2014

Es gibt ein Gedan­ken­spiel, das man natür­lich nicht jedes Jahr aufs Neue vor­zu­neh­men braucht: wie es wäre, wenn an einem bestimm­ten Tag und zwei flan­kie­ren­den Näch­ten sich „tra­di­tio­nell“ mas­sen­wei­se „rech­te Akti­vis­ten“ trä­fen, um durch die Stra­ßen zu pöbeln, ein wenig brand­zu­schat­zen, Stei­ne und Fla­schen zu schmei­ßen, kurz: fröh­lich-sport­lich, größ­ten­teils aber aggres­siv Ran­da­le zu machen. Die Vor­stel­lung, daß in die­sem Fall die Poli­zei auf „Kom­mu­ni­ka­ti­on“ und „Eska­la­ti­on“ setz­te, ist absurd. Eben­so die Vor­stel­lung, daß bei­na­he geju­belt wür­de, weil bei den „tra­di­tio­nell rech­ten“ Auf­mär­schen dies­mal nur weni­ge Dut­zend Poli­zis­ten ver­letzt würden.

Im Deutsch­land­funk kamen sie heu­te auf eine beacht­li­che Kau­sal­ket­te: In Ber­lin sei der Fei­er­tag „weit­ge­hend fried­lich“ ver­lau­fen, „wohl auch, weil die NPD ihre Demons­tra­ti­on abge­sagt hat“. So geht Des­in­for­ma­ti­on, und sie funk­tio­niert ja ganz gut: Der Hörer wird wirk­lich glau­ben, die Mai-Demos sei­en  „weit­ge­hend fried­lich“ ver­lau­fen (was ein dehn­ba­rer Begriff ist), und er wird gleich­zei­tig davon aus­ge­hen, daß es dem Feh­len von rech­ten Kra­wall­brü­dern, Stei­ne­wer­fern und Feu­er­teu­feln zu ver­dan­ken ist, daß die Situa­ti­on nicht aus­ar­te­te. Spä­ter am Tag gibt es einen wei­te­ren Bericht, dar­in O‑Töne von „Bür­gern“, die dann doch über das „Aus­maß an Gewalt“ ver­wun­dert sind: Gemeint ist der defen­si­ve Ein­satz der Polizei.

Die Jun­ge Frei­heit schreibt über die Sach­la­ge am Neben­schau­platz Dortmund:

„Meh­re­re hun­dert Links­extre­mis­ten ver­such­ten am Don­ners­tag, eine Demons­tra­ti­on der Par­tei „Die Rech­te“ zu ver­hin­dern. Ver­mumm­te grif­fen dabei nach Poli­zei­an­ga­ben eine Rei­ter­staf­fel an, setz­ten Müll­ton­nen in Brand und atta­ckier­ten die Sicher­heits­kräf­te. Trotz der Gewalt freu­te sich Poli­zei­prä­si­dent Gre­gor Lan­ge über die „viel­fäl­ti­gen For­men des fried­li­chen Pro­tes­tes gegen Rechts“. Den rechts­extre­men Demons­tran­ten hielt er „ver­ba­le Über­grif­fe“ vor, die „kon­se­quent“ ver­folgt würden.“

Sehr hübsch, weil viel­sa­gend, ist auch das dpa-Pho­to, das die JF aus­ge­wählt hat: Es zeigt einen hoch­ag­gres­siv posen­den, trotz offen­kun­dig bes­ten Wet­ters behand­schuh­ten und völ­lig ver­mumm­ten Demons­tran­ten. Neben ihm steht eine Frau mit dun­kel­rot gefärb­ten Haa­ren. Sie trägt eine Fah­ne mit gro­ßen, roten Buch­sta­ben und schaut den Mas­ken­hel­den von der Sei­te an. Die­ser Blick! Halb ero­tisch ange­zo­gen, halb müt­ter­lich bewun­dernd; ein Hel­den­ver­klä­rungs­blick. Als Zuta­ten am Ran­de: ein Blüm­chen­arm­band, nack­te Arme, blon­de Haa­re sowie ein wei­te­rer, halb­ver­mumm­ter „Akti­vist“, der kon­zen­triert an einer Ziga­ret­te saugt: Par­ty ist links. Gewalt auch.

Antai­os hat ein neu­es, sehr lehr­rei­ches (lin­kes) Büch­lein ins Sor­ti­ment auf­ge­nom­men: Quel­len­tex­te, die die tra­di­tio­nel­le und sel­ten mit Skru­peln befrach­te­te Nei­gung der Lin­ken zu Gewalt &Terror von Rosa Luxem­burg über Trotz­ki bis zu Mao und der RAF belegen.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (44)

Trouver

4. Mai 2014 00:47

Dreimal darf man raten, ob diese Unterrichtsart den Lernerfolg der in Anführungszeichen gesunden Kinder beeinträchtigt? Nein! Im Gegenteil: Die Inklusionsklassen sind natürlich besser als die anderen! Sie haben besser gelernt, sich zu konzentrieren. Man könnte sagen: Alle Klassen mit ausschließlich in Anführungszeichen gesunden Kindern sind ein bißchen defizitär.

Die Russen nannten diese Sonderschulen nicht ohne Grund Sorbonne

Trouver

4. Mai 2014 00:53

Trotz der Gewalt freute sich Polizeipräsident Gregor Lange über die „vielfältigen Formen des friedlichen Protestes gegen Rechts“.

Wie nuttig muss man sein, um nach dieser Verspottung seinen Polizeidienst nicht sofort zu kündigen?

RL

4. Mai 2014 07:11

Wenn ich mir so durchlese, was dieser Herr Bassmann so zum besten gibt, komme ich zu dem Schluß, daß es um seine intellektuellen Fähigkeiten nicht gut stehen kann. Welche Drogen nimmt dieser Mensch? Er belügt doch sich und andere.
Wahrscheinlich gehört Herr Bassmann zu der Sorte Mensch, die noch für jeden Schmarrn eine Erklärung findet, die nennt man dann Politiker.

Rumpelstilchen

4. Mai 2014 10:38

Man muß wissen, daß die junge Dame etwas außergewöhnlich aussieht. Vergleichbar vielleicht mit den Frauen und Mädchen auf den Waterhouse-Gemälden, die Haare überhüftlang, langer Rock. Waterhousebilder kann man mögen oder nicht. Für cool wird sie niemand halten.

Liebe Frau Kositza,
in schwachen, sprich weiblichen Momenten, habe ich durchaus einen Hang
zu Waterhouse Gemälden. Zu aus langem Haar kunstvoll gedrechselten, perlendurchflochtenen Haarknoten und rotblond gelocktem Wallehaar.
Als Gegenbegriff zu cool verwende man altmodisch und ich hoffe, Ihre Tochter hat eine schöne Brille gefunden.

https://www.google.de/search?q=antike+brillen&client=safari&hl=de&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=zPRlU9-yEe3Y0QXD1YHICQ&ved=0CFQQ7Ak&biw=1024&bih=672&dpr=2

Etwas altmodisch geht es auch zu bei meinen alten Damen ( 80 +).
Ich arbeite ehrenamtlich im Seniorenclub unserer Gemeinde, wobei es korrekterweise Seniorinnenclub heißen müßte, da die Männerquote in dieser Altersklasse gegen Null geht.
Die politisch korrekte Sprechweise ist bei den alten Frauschaften noch nicht angekommen, bzw. wird langsam wieder vergessen. Da erzählt Frau A. schon mal von Frau B., die ein blödes oder verkrüppeltes Kind hatte. Was zu meiner Zeit geistig oder körperlich behindert hieß. Auch ist alte frau irritiert über die vielen Neger und zugehängten Frauen in der Stadt.
Wenn ich dann erzähle, dass der blöde Sohn von Frau B. heute in Leipzig sogar Professorin werden könnte, ist das Entsetzen groß.
Ich erkläre dann, dass dieser Sohn ja Politiker werden will und man ihr dann den Doktortitel ganz gut aberkennen kann.
Wir singen dann zur Entspannung noch einige Volkslieder. Ich darf nur nicht sagen, dass man Volkslieder als Therapie gegen Demenzerkrankungen einsetzt, das wäre eine Beleidigung.

Meine drei Neffen fahren auch zu den Maidemos, sie sind eigentlich ganz lieb, nur etwas naiv. Sie stehen der linken Gewalt zwar nicht positiv, aber doch etwas unkritisch gegenüber. Auch eine Art geistiger Behinderung.
Da hilft auch nicht die Lektüre von MKH, "Warum ich kein linker mehr bin".
Dieses Büchlein legte ich ihnen diskret auf den nicht vorhandenen Nachttisch. Probiere es nochmal mit dem Buch über linke Gewalt.
Danach lasse ich dem Leben und der Lebenserfahrung freien Lauf.
Die Hoffnung stirbt zuletzt:
Die verlinkte rotgefärbte Demolady hat ja den Hauch von präraffaelitischem Haar.....

Zadok Allen

4. Mai 2014 13:23

Im Deutschlandfunk kamen sie heute auf eine beachtliche Kausalkette: In Berlin sei der Feiertag „weitgehend friedlich“ verlaufen, „wohl auch, weil die NPD ihre Demonstration abgesagt hat“. So geht Desinformation, und sie funktioniert ja ganz gut: Der Hörer wird wirklich glauben, die Mai-Demos seien „weitgehend friedlich“ verlaufen (was ein dehnbarer Begriff ist), und er wird gleichzeitig davon ausgehen, daß es dem Fehlen von rechten Krawallbrüdern, Steinewerfern und Feuerteufeln zu verdanken ist, daß die Situation nicht ausartete.

Meinem Eindruck zufolge kommen diese ekelerregenden Manipulationen nicht nur immer häufiger zum Einsatz, sondern werden auch für den halbwegs Informierten immer leichter durchschaubar.

Gerade das zitierte Beispiel gestattet daher auch die Frage, ob manche der in diesem Sumpf tätigen Journalisten den Desinformations-Dreh bewußt und gezielt übertreiben, um jene, die noch mit einem halbwegs intakten Hirn die "Nachrichten" verfolgen, mit der Nase darauf zu stoßen. Verfügt irgendjemand hierzu über "Insiderwissen"?

Die in immer neuen crescendi sich steigernden Haßausbrüche der Journaille gegenüber tatsächlichen und herbeiphantasierten Oppositionellen dürften jedenfalls nicht zuletzt als Kompensation der inneren Not zu verstehen sein, in die das tägliche Lügen für Geld führt.

Revolte

4. Mai 2014 14:13

Trotz flagranter Deutungshoheit und Narrenfreiheit werden die Linken nicht müde, sich von Nazis verfolgt und von der quasi-faschistischen Gesellschaft ausgegrenzt zu fühlen. Die Linken, alte wie junge, kleben einfach in den 60er Jahren fest und fechten immer noch die Kämpfe gegen die Adenauer-Philister. Seit 40 Jahren nichts Neues von der Rotfront. Ein armseliger Haufen.

Auch taz-Autor Andreas Speit imaginierte gestern wieder Alltags-Nazis und bürgerliche Rassisten herbei:

https://www.taz.de/Rechtsextreme-in-Deutschland/!137760/

Das Böse ist eingefangen

Alle Aufmerksamkeit konzentriert sich derzeit auf den NSU-Prozess. Die rechte Szene gerät dabei aus dem Blick. Der Rassismus der Mitte ebenso.

(...)
Seit dem Auffliegen des rechten Trios wird jenseits der Netzwerke von Antifa- und Antira-Initiativen und jenseits kleiner Expertenkreise in Politik, Wissenschaft und Medien kaum über den Zusammenhang von gesellschaftlichem Rassismus und rechtsextremer Gewalt diskutiert.

Der Rassismus in der Mitte der Gesellschaft bleibt nahezu unerwähnt. Selbst wenn auf Podien über den NSU-Fall diskutiert wird, verdrängen im verschwörungstheoretischen Duktus vorgetragene Fragen nach der Verstrickung der Geheimdienste die Diskussion über den gesellschaftlichen Kontext des Rechtsextremismus.

In der WELT dagegen ein Hoffnungsschimmer, der aber auch mit den anstehenden Europawahlen zusammenhängen könnte:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article127582880/Mehr-Haerte-gegen-kriminelle-Auslaender.html

Einen schönen, erholsamen Sonntag allen Sezession-Lesern.

Langer

4. Mai 2014 14:45

Sie haben besser gelernt, sich zu konzentrieren.

Vermutlich auch eine ausgezeichnete Affektkontrolle entwickelt.

Ernsthaft: Von welcher Art von geistig Behinderten sprechen wir hier? Und was sagt die Realitaet dazu, wie sich deren Zusammensein in der Schule auf die anderen Kinder auswirkt?
Oder eigentlich: Was sagen denn die anderen Kinder dazu? Das wuerde mich mal sehr interessieren! Aber die ehrliche Meinung bitte und nicht etwas nachgeplappertes.

Kositza: Im Bericht wurden konkret Kinder mit Down-Syndorm und solche mit frühkindlichem Autismus genannt. Die anderen Kinder, so hieß es, hätten kein Problem damit.(Was in meinen Ohren auch nicht unglaubwürdig klingt. Ob sie sich besonders dick mit diesen sonderbehandelten Kindern anfreunden, ist eine andere Frage.) Parole: "Niemand ist behindert. Manche werden nur behindert."

Harald de Azania

4. Mai 2014 15:24

Deutschland, ein Narrenschiff !( natuerlich in Anfuehrungszeichen!)

Carsten

4. Mai 2014 16:43

- Inklusion ist der neueste und bisher radikalste Versuch der Kommunisten, das einmal vorbildliche deutsche Schulsystem vollends zu ruinieren.

- "Trotz der Gewalt freute sich Polizeipräsident Gregor Lange über die „vielfältigen Formen des friedlichen Protestes gegen Rechts“.

Das hatte ich auch schon gelesen. Dazu fällt einem wirklich gar nichts mehr ein. Sollen wir schon darauf vorbereitet werden, dass die kommunistischen Milizen offiziell als »Hilfspolizei« eingesetzt werden, wie weiland die SS in Preußen?

- Die linke Niegung zur Gewalt ist ideologie-immanent:
RAF-Terroristin Silke Maier-Witt sagte über den Mord an den vier unbeteiligten Begleitern von Hanns-Martin Schleyer:
»Mir war schon bewusst, dass die Aktion brutal war. Aber in so einer Situation zu zweifeln, hätte dazu geführt, dass ich nicht mehr richtig funktioniert hätte.«

1970 verkündete der Linksterrorist Georg von Rauch nach seiner Rückkehr aus einem palästinensischen Trainingscamp nach Berlin begeistert: »Wir müssen das Humane liquidieren!«

Beide Sätze hätten auch von Höß, bzw. Himmler stammen können.

Martin

4. Mai 2014 17:25

In Bayern war das Wort "Fo..." schon immer gegendert und wurde geschlechtsneutral für "Fresse" verwendet - Obwohl, die wird ja auch mit "die" bezeichnet ... deutsch, einschließlich seiner Dialekte, ist wirklich eine urfaschistische Sprache - Time for newspeak ... ;)

Windwärgut

4. Mai 2014 17:58

Ich hatte selbst ein "normales" Kind in einer Grundschul-Inclusionsklasse (obwohl das vor knapp 20 Jahren noch nicht so benamt wurde) und es war für die Mehrzahl der Beteiligten kein gutes Erlebnis.
Das zu includierende Kind war "nur" schwer hörgeschädigt, sehr eigen und reagierte oft genug mit regelrechten auch gewalttätigen Ausrastern, wenn es einen Kontakt nicht kommen sehen und wegen des weitgehend fehlenden Gehörs auch nicht nahen gehört hatte.
Der Unterricht war für alle Kinder eine ziemliche Zumutung und die Fachlehrer völlig überfordert, wenn oft genug keine zusätzliche Lehrkraft für die Einbindung des hörbehinderten Kindes anwesend war.
Das ging so weit, dass sich bei großen Teilen der Mitschüler nach und nach eine wenig inclusionsfördernde Aversion einstellte, die selbst die gutwilligsten Eltern nicht ignorieren konnten.
Nach zwei Jahren folgte der Wechsel zu einer Sonderschule für Hörbehinderte und keiner hat es bedauert.
Learning by doing heißt das heutzutage und hilft gegen Sprechblasen wohlmeinender Blauäuglein. Man kann nur hoffen, dass man nicht zur Unzeit dazu genötigt wird.

Ein Fremder aus Elea

4. Mai 2014 19:26

Rumpelstilzchen,

das Gegenteil von cool heißt empfindsam.

Kositza: Sehr gut! Ich glaub, solche Uncoolen als "altmodisch" (Rumpelstilzchen) zu etikettieren, würde die Bezeichneten zwar nicht tangieren, aber auch nicht gültig beschreiben. "Altmodisch" klingt nach Bauerntrampel, der nicht begriffen hat, woher der Wind weht.

Der 1. Mai war also vergleichsweise ruhig. Andernorts wurden Leute in angezündeten Häusern verbrannt und die Regierung lobt das Vorgehen.

Wie heißt das Gegenteil von nobody's fool?

Somebody's fool.

Schreib' ich besser dazu, man kann ja nie wissen.

In der FAZ schreibt unterdessen ein Schriftsteller von ebenda, daß kein Krieg herrsche, da, gleich was passiert, das Volk bleibt.

Seltsame Zeiten. Ich werde den Gedanken nicht los, daß die universelle Ausspähung dazu führt, daß die Eliten noch jeden Schwachsinn mitmachen, um nicht ans Messer geliefert zu werden (siehe Edathy), mit dem Erfolg, daß die NSA bald weiß, daß wirklich jeder den Eliten mißtraut.

Das ist doch nicht verwickelt, das kann man doch vorhersehen, bevor man es ausprobiert.

Aber wat dann? Wat mokt ji dann?

Ek künn dat gor nich anners erfassen als op Platt. Dat is justemang de egsakte Blödigkeit, de ut de Minschensicht de plattdütschen Sprook spricht.

Ward wi us wedar regieren loten oder lot wi dat bleeven? De Lüüt geihn jo doch nur dohin, wohin de Stock, den se in Mors hebben, se treggt. Bruken wi dat oder nich?

Das reinste Satyrstück.

Luise Werner

4. Mai 2014 19:59

Es ist erstaunlich, um nicht zu sagen 'ein Jammer', dass sich jugendliche Protesthaltung, die ja etwas völlig normales ist, immer noch zu Großteilen links einsortiert; so als wäre das gesamte erlebte Umfeld rechts. Manchmal zweifle ich angesichts dieses Indikators, ob der Zeitgeist wirklich so links ist. Oder liegt es daran, dass heute schon normalste menschliche Regungen als bekämpfenswert rechts betrachtet werden? In Zeiten, wo Lehrer gekleidet sind, als gingen sie geradewegs zu einer sommerlichen Grillparty (Lehrerinnen, als hätten sie diese Grillparty just vorbereitet), wäre doch die entsprechende Protestpose eines aufmüpfigen Schülers, in Hemd und Krawatte, einer Schülerin, in Bluse und Faltenrock zur Schule zu gehen.

Kositza: Exakt meine Rede seit je! Und mein Fazit: Die "jugendlichen Protesthaltungen" sind quasi eliminiert. Ein Protest, der sich durch Zungenpiercing und Che-Guevara-Piercing ausdrückt, ist ja gar keiner.

Stil-Blüte

4. Mai 2014 21:08

Daß körperlich Versehrte - ob Pädagoge oder Schüler - in einer ganz normalen Schule gemeinsam lehren und lernen können, ist spätestens seit den Krüppeln in den Kriegen, keine Ausnahme gewesen.

Gerne denke ich in diesem Zusammenhang auch an den Klassenkameraden meines Sohnes, ein blitzgescheites Kerlchen, Witzbold und wegen Muskelschwund im Rollstuhl sitzend, zurück. Ungezwungen haben ihn die Klassenkameraden als Mittelpunkt in ihre tolldreisten Spiele im Schulhof einbezogen, während er ihnen gerne mit Nachilfe (Abschreiben) dankte. Das das paßte, war aber einem ausgesprochen homogenen überschaubarem Umfeld geschuldet, in dem Eltern und Schüler miteinander vertraut waren.

Diese ausufernde Einzelfallbetreuung ist auch eine Folge der noch ausufernden Berufszweige der Psychologen, Therapeuten, Soziologen, Sozialarbeiter, Betreuer. Vor allem die Wohlfahrtsverbände holen sich ziehen sich damit mächtige Summen an Land. Am Ende hat jeder Mensch irgendeinen Betreuer. Nur - wer betreut die Betreuer?

@ Ach, Rumpelstilzchen...
Volkslieder darf man auch bei Kindern zur Aufmunterung, auf Neudeutsch 'als Therapie' nicht mehr 'einsetzen', ohne in Verruf zu geraten.

Folgende Episode: Zieht gegen Mittag eine Kinderschar mit Rucksäckchen müde an mir vorbei. Ich denke: 'Vielleicht Wandervögel, die vom Rande der Stadt einen Ausflug in die Großstadt machen.' Die Begleiterin: 'Der Wandertag ist schon zu Ende. Wir geht nach Hause. zu Hause. Die Kinder können heute nicht mehr einen ganzen Tag aushalten. Ich: Da hilft ein frisches Lied: 'Das Wandern ist des Müllers Lust...' oder 'Im Frühtau zu Berge...' Die Begleiterin empört:

'Wir singen doch keine Volkslieder mehr!

Noch was aus dem Kuriositätenkabinett BRD Lann Hornscheidt , ihres? seines? Zeichens Professx für 'Gender Studies und Sprachanalyse' an der Humboldt-Universität Berlin, 'AG Feministisch Sprachhandeln'. zweimal für ihre? seine? hervorragenden Leistungen ausgezeichnet unterbreitet allen Ernstes folgenden Vorschlag: Mit 'Professx' möchte er? sie? es? alle Personen gleichermaßen fassen, so daß sich jeder wiederfände, auch Leute

'die sich weder als Frau noch Mann fühlen'

. Wilhelm Humboldt hat sich schon mehrmals im Grab rumgedreht. Das scheucht doch einen? eine? Professx nicht auf. Die Studenten, pardon, Studierenden, die auch nicht. Da fällt mir nur noch der Spruch von Nietzsche ein, leicht abgewandelt:

'Wenn du zum Professx gehst, vergiß die Peitsche nicht.'

. Aber auch das geht nicht, das wäre ja sado-maso und schon wieder 'in'.

Realist

4. Mai 2014 22:40

Nein! Im Gegenteil: Die Inklusionsklassen sind natürlich besser als die anderen! Sie haben besser gelernt, sich zu konzentrieren.

Der Gipfel des Zynismus. Ich erinnere mich noch gut an den (nicht ernst gemeinten) Satz meines VWL-Professors:

Laßt die Unis genau so wie sie sind. Wer sich durch dieses Chaos durchkämpfen kann, darf sich wahrlich zur Elite zählen.

So wie das Deutsche Volk gereinigt und stark aus den Stahlgewittern hervorgehen sollte.

@Langer

Ernsthaft: Von welcher Art von geistig Behinderten sprechen wir hier?

Z.B. Down-Syndrom und andere Schwerstbehinderungen. Ist es nicht belustigend, daß innerhalb eines, nach Leistung dreiteilig gegliederten Schulsystems, nun Kinder, die schon die niedrigste Stufe nicht bewältigen, auf der höchsten Stufe für die schöne neue Weltordnung zwangseingegliedert werden.

Mir tut es für die Behinderten leid. Kleine und Kinder und Schwachsinnige brauchen keine Partnerschaftlichkeit sondern geschützte Räume. Man wird den Eindruck nicht los, das die Apologeten der Gleichheit lediglich neues Kanonenfutter brauchen.

In Berlin sei der Feiertag „weitgehend friedlich“ verlaufen, „wohl auch, weil die NPD ihre Demonstration abgesagt hat

Kurioserweise ist das noch nicht einmal gelogen. Ohne NPD-Demo keine gewalttätige Gegendemo.

eulenfurz

5. Mai 2014 12:47

@Zadok Allen

Meinem Eindruck zufolge kommen diese ekelerregenden Manipulationen nicht nur immer häufiger zum Einsatz, sondern werden auch für den halbwegs Informierten immer leichter durchschaubar.

Für die Masse an Propagandakonsumenten nicht. Es geht bei guter AgitProp-Tätigkeit auch nicht hauptsächlich um Durchschaubarkeit der Meldungen. Die schlichteste Holzhammerpropaganda dient einfach nur dazu, das Feindbild aufzuzeichnen, den Sprachgebrauch vorzugeben und Orientierung über die Marschrichtung zu vermitteln.

Rainer Gebhardt

5. Mai 2014 14:18

„Ihre Tochter wollte ein besonders uncooles Modell. Hat sie so gesagt!"

Ich mußte laut lachen, als ich das las. Falls etwas wirklich cool ist, dann die Entscheidung für "ein besonders uncooles Modell". Wirklich klasse, sehe die Szene vor mir wie einen Sketch.

Allerdings bin ich neugierig geworden: Wie sieht denn ein "besonderes uncooles Modell" aus?

Kositza: Besonders uncool ist ja oft das, was vor gestern oder übermorgen als modisch galt/gelten wird. Vor zehn Jahren hätte sich keiner mit den heute als hip geltenden Nerd-Brillen auf die Straße gewagt. Vielleicht sind demnächst tropfenförmige Gläser mit doppeltem Steg angesagt, die Spießer-Mode aus den Achtzigern? Die Tochter (leider hat Waterhouse ja keine bebrillten Damen gemalt...) hat sich für ein klassisch-ovales, goldenes Gestell entschieden. Übrigens bin ich überzeugt davon, daß dieser Brillentyp als Mode vor Jahren "von oben" lanciert worden ist! Sonst würden sich die googleglasses mit dem fetten Computerbügel nicht gut verkaufen...

Landser

5. Mai 2014 15:42

"gibt es keinen Grund mehr, eine Geistigbehindertenquote auch bei Professuren abzulehnen."

-Keine Sorge, Frau K., die gibt es tatsächlich schon. Zwar (noch) nicht offiziell, aber wenn man sich so anschaut, was manche Professoren und -innen heutzutage für einen Schwachsinn von sich geben oder mit was für einem Schwachsinn sie sich beschäftigen, dann MUSS es diese Quote bereits geben! Es ist wohl, wie gesagt, nur noch nicht offiziell!

Rumpelstilzchen

5. Mai 2014 16:19

Wir grinsen ein bißchen. Wir fragen uns im Flüsterton, ob das beliebte Attribut eigentlich generationenübergreifend das gleiche bezeichnet? Ist die Coolheitsvorstellung einer Zehnjährigen identisch mit der einer Fünfundfünfzigjährigen?

Ähnlich geht es mir mit dem Wörtchen "alt-modisch" . Inzwischen klingt es für mich eigentlich schön. Im Sinne "auf eine alte Weise".
Die Mädchenbilder der Präraffaeliten zeigen gewiß keine Bauerntrampeln, sondern zarte, empfindsame Wesen. Ich mag diesen Mädchentypus sehr.
Ich hoffe, ich bin Mutter und Tochter nicht zu nahe getreten.
Und jetzt gehe ich zum Mailiedersingen, ganz altmodisch.

Nordlaender

5. Mai 2014 21:52

"Jeder Individualtraum geht in Erfüllung, wenn a) extreme Sonderbedingungen (hier: Schüler/Lehrer im 1:1-Verhältnis, b) eine moralisch als hochstehend empfundene Einstellung (die zugleich alle anderen Einstellungen als unzeitgemäß und menschenfeindlich brandmarkt) und c) ein übergroßer Haufen (Steuer) Geld zur Verfügung stehen."

Verhältnismäßig einfach und zugleich gänzlich richtig, dererlei Alfanzereien unter Heranziehung einer ökonomischen Theorie zu falsifizieren.

Oft vernachlässigt: Das Ich kann sich nur bilden, wenn Zurückweisung (Repression) erfahren wird, Enttäuschungen (Frustrationen) erlebt werden: Nicht die ganze Welt steht in meinem Dienste, denn ich höre dort auf, wo man sich um andere kümmert.
(Neudeutsch: "Frustationstoleranz").

Quatsch: Immer vernachlässigt, denn die Wirlichkeit ist zwar immer noch männlich ("Ohne Fleiß kein Preis."), aber eine männliche Reflexion dieser Wirklichkeit ist schon lange Tabu. Verblieben ist nur noch das "Abholen", das bedingungslose Nähren, ganz egal, ob es sich um den neugeborenen Säugling, den Grundschüler, den "Benachteiligten" schlechthin oder den bereits 16-jährigen Gymnasiasten handelt.

Kaliyuga

5. Mai 2014 22:07

Inklusion ist als facettenreiche und Entscheidungen bestimmende Tagespraxis längst auch an Hochschulen angekommen:

Aufnahmequoten für Bewerber ohne Abitur mit ausgleichenden Zusatzprüfungen, die dann in der Mathematik bei arithmetischen Grundlagen beginnen und bei quadratischen Gleichungen enden; Professoren, die mit ihrer Rechtschreibeschwäche kokettieren und sich mündlich nicht von ungefähr „cool“ und „geil“ positionieren; ein Rektor, der auf einer Sitzung aus den laufenden Berufungskommissionen berichtet und einen Kollegen, bei dem ein entsprechendes Verfahren läuft und, siehe da, die erforderlichen Qualifikationen bringen ausschließlich die männlichen Bewerber ein, der also diesen Kollegen ausdrücklich und leutselig-jovial vor etwa 20 Anwesenden ersucht, doch wohlwollend nochmal zu prüfen, ob nicht doch auch jene Frau zum Vortrag geladen werden solle, die die Voraussetzungen nicht erfülle, da sie aber ja doch eine Frau sei (das Sitzungsprotokoll wird dieses schnulzig-schwülstige Gesabber dann überraschend nicht verzeichnen, fehlt etwa selbst dazu der Mut?); eine junge Kollegin, bei der anläßlich der Berufung eben auch ein Auge zugedrückt wurde und die nun für viel Geld nebenher an einer baltischen Universität promoviert; eine Frau Vizerektor, die ihr Amt, in dem sie für mehr „diversity“ einstehen wolle, vornehmlich aufgrund ihres Geschlechts bekommen hat und die, in Sitzungsrunden ihre Schwächen in Mathematik bekennend, bei einem Vortrag eines Informatikers über Datenbanken gackernd und kichernd einwirft, sie benötige da eine „gegenderte“ Version (ansonsten verstünde sie als Frau das nicht); ein Kollegium, in dem man als einziger zweimal in öffentlicher Abstimmung gegen die Einnistung der Krankheit des Gender Mainstreaming in Studien- und Prüfungsordnung votiert hat, um sich am Morgen noch im Spiegel anschauen zu können; usw. usf.

Tagebuch aus einer Irrenanstalt, zur Gewohnheit gewordene Unerträglichkeiten in einem Meer von Heucheleien, unerträglich freilich nur einer verschwindenden Minderheit.

Die selbstbestimmte Brillenwahl Ihrer Tochter, Frau Kositza, heitert die Trübnis allerdings auf. Mein Glückwunsch!

Langer

5. Mai 2014 23:00

Welches Brillengestell ist es denn nun geworden? So ein John-Lennon-Gedaechtnis-Modell?
Und: Korrelliert Coolness mit Preis?

Kositza: Siehe meine Antwort an R. Gebhardt. Das John-Lennon-Gedächtnismodell trag ich übrigens selbst.

Nordlaender

6. Mai 2014 00:11

Es handelt sich um exterranische Kräfte, die sich der geistes(?)- und sozial"wissenschaftlichen" Universitäten bemächtigt haben. In den VSA zeichnet sich deren Erfolg noch viel deutlicher ab als bei uns.
Nach einer Studie des CIA muß ich lediglich zehn Leute meiner Organisation in´einem beliebigen Verband unterbringen - die richtigen Leute freilich, fachlich versiert -, um so eine Organisation zu transformieren, gänzlich für meine Zwecke instrumentalisieren

Jegliche Häme gegenüber den Assimilierten, den umgewandelten Propangandisten der Geschlechter-, Völker- und Rassenleugnung, irrlichternden Untoten, die nicht Männlein von Weiblein und einen Massai nicht von einem Norweger unterscheiden (lat. discriminare) können, wäre pure Zeitverschwendung.

Es kann jetzt nur noch sinnvoll sein, sich Klarheit über den Feind, diese Aliens zu verschaffen. Was ist ihr Ziel? Reine Zerstörung? Oder Herrschaft, Ausbeutung unseres Planeten?

Wer unbedingt Erfahrungen mit Fremdem sammeln will, sollte sich bei den Kombai auf Neuguinea niederlassen, sich auf die Suche nach Massai begeben, die ihre Traditionen noch pflegen. Alles ist möglich, und Verständigung ist niemals ausgeschlossen, mit der einzigen Ausnahme: Vor einer Auseinandersetzung mit ehemaligen Erdbewohnern, die jetzt über "Kritisches Weißsein" dozieren, "gender"-Hauptverströmungslehren verkünden ist dringend zu warnen.

Ein Fremder aus Elea

6. Mai 2014 07:11

Mit Benennungen ist das immer so seine Sache.

Statt John-Lennon-Gedächtnismodell könnte es genauso gut Hermann-Weyl-Gedächtnismodell heißen - oder irre ich mich da, Frau Kositza?

https://www.hs.uni-hamburg.de/DE/GNT/bild/weyl.jpg

Na klar, Weyl ist besser. Aber meist sag ich eh nur "meine Brille".

Hermann Karst

6. Mai 2014 10:05

Die Linke ist enorm fleißig: Sie setzt „Ideen“ in die Welt, konzipiert Projekte und erfindet dazu „geeignete“ Begriffe. Durch den Gebrauch der Begriffe wird Realität erzeugt. So werden aus den verrücktesten Kopfgeburten quasi Sachverhalte.

„Inklusion“? Ich lehne es ab, diesen Begriff zu gebrauchen. Wer ihn gebraucht, sitzt schon ein Stückweit in der Falle, auch als Gegner.

Ähnlich verhält es sich mit „Mutikulturalismus“ und „Gender Mainstreaming“. Wieso sollte man sich auf diese Begriffe einlassen, wenn einem doch völlig klar ist, daß das erste Projekt nichts mit Kultur zu tun, sondern mit der Auflösung ethnischer Strukturen, und das zweite ein Projekt zur Zerstörung der Geschlechteridentität ist.

Da der Kampf der Linken, wo er intelligent geführt, bekanntlich bei der Herrschaft über die Begriffswelt ansetzt, bleibt einem leider nichts anderes übrig, als sich darauf einzulassen, wenn auch zähneknirschend. Man sollte also für die genannten und andere Projekte Gegenbegriffe formulieren (und benutzen), die das in Wahrheit Gemeinte entlarven und benennen. Für „Multikulti“ und den Hudelbegriff „Gender Mainsstreaming“ etwa ist das so schwierig nicht. „Inklusion“ allerdings? Als „präzisierender“ Ersatz für diesen neuen Begriffs-Hit ist mir bisher noch nichts eingefallen (manchmal verschlägt’s einem glatt die Sprache).

Vielleicht kann jemand aushelfen?!

Dinkie

6. Mai 2014 12:25

„Inklusion“ allerdings? Als „präzisierender“ Ersatz für diesen neuen Begriffs-Hit ist mir bisher noch nichts eingefallen (manchmal verschlägt’s einem glatt die Sprache).

Vielleicht kann jemand aushelfen?!

Versonderschulung?

Schopi

6. Mai 2014 14:51

Die Brillenverkäuferin ist auch nur vom Zeitgeist infiziert -sie macht ihren "Job", möglichst viele Brillen zu verkaufen und - in meinen Augen durchaus positiv gesehen - betreibt sie ein Aufwertung der Brillenträger - so gesehen ist es in der Jetztzeit zwar auch nicht alles zum Besten - doch zum Glück braucht ihre Tochter sich dann heute nicht mehr "Brillenschlange" als äußerst diskriminierende Vokabel von ihren lieben Mitschüler anzuhören - das könnte man auch als gelungene "Inklusion" verstehen ;) - und ich weiß von was ich spreche.

Kositza: Gut, man kann das cool-Gerede "positiv" nehmen.(Wenn man will.) Der allererste Treffer, wenn man Nerd-Brille in die Suchmaschine eingibt und sich auf die flugs angebotene Suche "Nerd Brille ohne Stärke" einläßt, ist passend gleich dieser hier.

Michael Schlenger

6. Mai 2014 20:45

Herr Karst,

Ihr Ansatz, die Kampf- und Herrschaftsbegriffe des linken Aufsichtspersonals um 180 Grad - also einfach auf "links" - zu drehen, gefällt mir.

Sicher gibt es auch für die Wortmissgeburt "Inklusion" einen entlarvenden Gegenbegriff, hier einige Vorschläge:

Talent-Verwässerung
Intelligenz-Sabotage
Dummen-Infusion

oder (besonders perfide):
Behinderten-Missbrauch

Vermutlich fällt dem einen oder anderen noch Besseres ein.

Zur Klarstellung für alle Mitlesenden:
Speziell geistig Behinderte benötigen und verdienen meiner Überzeugung nach eine individuelle Unterrichtung und Förderung - ebenso wie besonders Talentierte (die sind ja ab einem bestimmten Grad auch schon wieder behindert...). Wer nun die beiden Gruppen vermengt, sabotiert die Bemühungen um deren bestmögliche Bildung.

Wer solches befürwortet, verhält sich schlicht antisozial, um diesen Begriff zu bemühen.

Auch Andersdenkende inkludierender Gruß
Michael Schlenger

Eckesachs

6. Mai 2014 22:49

Herr Karst.

Wer ,,ein Stück weit " sagt, sitzt auch schon in der Falle.

Das ist Sozialpädagogensprech.

Ebenso wie ,,nicht wirklich".

Oder ,,das macht Sinn".

Oder ,,Menschen abholen, wo sie stehen.."

Usw.

Nordlaender

6. Mai 2014 22:51

Grundsätzlicher Vorschlag: Lehnwörter in unsere Sprache übersetzen, nicht "Diskriminieren", sondern "Unterscheiden", nicht "Toleranz", sondern "Aushalten", nicht "Demokratie", sondern "Volksherrschaft", nicht "Integration", sondern "sich einfügen".

Kositza: Teils ein bedenkenswerter Vorschlag, mir persönlich stoßen Artikel und Beiträge mit allzuvielen Lehnworteindeutschungen meist als allzu naseweis und lehrerhaft auf. Das ist oft so holzhammerhaft & nach dem Motto: "I c h habe dieses vielfach gedankenlos gebrauchte Wort in seiner Wurzel begriffen und geschaut, haben Sie, liebe Leser dies eigentlich auch getan?"

Inklusion = Einschluß

Polemisch: Einpferchen (z.B. in das gleiche Klassenzimmer)
BERTELS-man(n)isches Bildungskonzept

Ein menschliches Grundbedürfnis ist das Gegenteil von Inklusion: Exklusivität.
Eine Gruppe ist immer exklusiv, denn ohne Ausgrenzung, das Ausschließen bestimmter Menschen, gibt es keine Gruppe.

Die schlechthinnige Menschheit ist im Sinne der Soziologie, Politik und Anthropologie keine Gruppe. In gewisser Weise ist sie ein religiöser Begriff.

Corax

6. Mai 2014 23:42

Inklusion > Vereintopfung

(Man betrachte dazu z.B. das Schaubild auf der Wikipedia-Seite „Soziale Inklusion“, wo die vier Begriffe Exklusion, Separation, Integration und Inklusion schematisch dargestellt werden. Nach diesem Schaubild wäre die Exklusion z.B. ein Eisbällchen, das wie eine Insel in einer süßen Soße ruht, die Separation wäre ein Gericht, das auf zwei Tellern gereicht wird (z.B. ein Zigeunerschnitzel mit Salat), die Integration wäre z.B. eine gefüllte Paprika und die Inklusion wäre ein Eintopf. - Eine inkludierte Inklusion wäre ein pürrierter Eintopf)

Waldgänger aus Schwaben

7. Mai 2014 06:17

Der Fall des behinderten Kindes, dass in das Gymnasium wollte, wurde auch auf freieWelt.net diskutiert. Die Eltern selbst meldeten sich zu Wort. Es geht um monogoloides Kind, das nicht von den Klassenkameraden getrennt werden wollte, mit denen es am meisten befreundet war. Und diese nicht von ihm.
Es gibt übrigens weltweit einige Mongoloide mit Uni-Abschluss

Down-Syndrom#Lebensgestaltung

Das bertroffenen Kind allerdings ist wohl definitiv nicht geeignet am Gymnasium Erfolg zu haben.

Den konkreten Fall kann man so oder so sehen.

Was mich an diesem Fall so ärgert, ist dass geistig Behinderten bis kurz vor der Geburt das Mensch-Sein abgesprochen wird, sie haben noch weniger Schutz vor der Tötung durch Abtreibung als nicht Behinderte.

Nach der Geburt dreht sich dies geradezu um. Sie gelten als besonders wertvoll und förderungswürdig, geradezu als Menschen erster Klasse. Eine weitere Verlogenheit unserer Gesellschaft.

Biobrother

7. Mai 2014 10:47

@ Waldgänger

Zitat:
"Was mich an diesem Fall so ärgert, ist dass geistig Behinderten bis kurz vor der Geburt das Mensch-Sein abgesprochen wird, sie haben noch weniger Schutz vor der Tötung durch Abtreibung als nicht Behinderte.
Nach der Geburt dreht sich dies geradezu um. Sie gelten als besonders wertvoll und förderungswürdig, geradezu als Menschen erster Klasse. Eine weitere Verlogenheit unserer Gesellschaft."

Das könnte man aber auch problemlos umgekehrt sehen: Konservative Lebensschützer möchten Eltern am liebsten dazu zwingen, ein behindertes Kind zu bekommen, da Abtreibung ja Mord ist. Wenn es dann aber erst einmal auf der Welt ist, soll es ja nicht mit dem eigenen (nicht-behinderten) Nachwuchs zusammen lernen, denn der könnte dadurch ja "runtergezogen" werden.

Kositza: Also, Biobrother, Sie meinen, wer sich für das Lebensrecht behinderter Kinder (oder sagen wir lieber: für die Ermutigung von Eltern, ein behindertes Kind anzunehmen) einsetzt, sollte konsequenterweise auch den Gymnasialbesuch dieses Kindes fordern?! Das ist doch Kappes, und eben keine Folgerichtigkeit. Ich würde sagen, in Zeiten der normativen Pränataldiagnostik steht behindert geborenen Kindern - als "Überlebenden" - gewissermaßen ein hohes Maß an Würde und Respekt zu. Aber nicht unbedingt & auf Teufel komm raus ein Gymnasialbesuch! Eine Sondereinrichtung ist doch kein KZ!

Ein Fremder aus Elea

7. Mai 2014 14:50

Herr Karst,

eigentlich ist „Mutikulturalismus“ ja nichts anderes als Ghettoisierung oder auch Verviertelung, in Anlehnung an das Quartier (fr.)

Ich meine, wenn nicht alle schön in ihrem Viertel blieben, lösten sich ihre wertvollen Kulturen ja in einem Einheitsbrei auf.

Es ist also sehr wichtig, aus Respekt vor fremden Kulturen, ihnen jeweils ein Viertel zu schaffen.

Deutschland ist bunt, Vielfalt ist Stärke und so weiter.

Hmm... where's the fucking disconnect here?

Rumpelstilzchen

7. Mai 2014 16:13

Da fällt mir doch gestern zufällig eine Zeitschrift der hiesigen evangelischen Frauenarbeit in die Hände, in der sich eine Grundschullehrerin ganz begeistert über inclusiven Unterricht äußert.
Dort heißt es:

" Es ergeben sich Chancen, die ich anfangs überhaupt nicht für möglich gehalten habe. Wenn Kinder gemeinsam unterrichtet werden, dann profitieren wirklich alle davon, die beeinträchtigten und die nicht beeinträchtigten. Die Beeinträchtigten ( d.h. Kinder, die ein Gutachten für den Förderschwerpunkt Lernen haben) bekommen automatisch mehr Lehrninhalte angeboten. Die Regelkinder lernen Rücksichtnahme und Toleranz, Verständnis und Geduld.
Schön, wenn sie darüber hinaus noch zu der Erkenntnis gelangen,
dass es ungerecht wäre, wenn alle gleich behandelt werden würden....
Seit wir nicht mehr ausgrenzen, sondern inklusiv unterrichten, bin ich lockerer geworden, kann zulassen, dass das Erlernen von " nur" fünf Buchstaben in einem Schuljahr durchaus eine große Leistung sein kann."

Ich vermag den inklusiven Unterricht nicht abschließend beurteilen, aber es bleiben doch viele Fragen:
1.Eine Bekannte, die an einem Gymnasium unterrichte , klagt über zeitaufwendige Vor-und Nachbereitung und verliert immer mehr die Geduld.
2. Meine Freundin, die ihr autistisches Kind in einer Regelschule unterrichten ließ, zog sich die Ablehnung anderer Eltern zu, die Verständnis und Geduld ebenfalls nicht aufbrachten und eher Nachteile für die eigenen Kinder befürchteten. Sie kämpfte vier Grundschuljahre, heute ist ihr Kind in einer Sondereinrichtung.
3. Wenn das Verständnis für die Beeinträchtigten Kinder so groß ist, ist tatsächlich zu fragen, warum heute fast 90 Prozent der mongoloiden Kinder abgetrieben werden .
4. Sollten Kinder nicht im Elternhaus Rücksichtnahme und Verständnis lernen und in der Schule eher lesen , schreiben und rechnen ?
Das alles läßt mich ratlos zurück.
Ebenso der verquere Satz:
"Wenn du alle Kinder gleich behandeln würdest, das wäre ja ganz schön ungerecht!"

Nordlaender

7. Mai 2014 19:50

@ Kositza

"mir persönlich stoßen Artikel und Beiträge mit allzuvielen Lehnworteindeutschungen meist als allzu naseweis und lehrerhaft auf."

Meines Erachtens findet hier eine bedenkliche Entortung statt. Was spricht innerhalb eines seriösen wissenschaftlichen Diskurses denn gegen eine Terminologie ala "Homogenität", "Kommunikation", "Repression", "Komplexität" oder was auch immer?
Leider verspricht sich mancher im Alltagsleben nun aber Statusgewinn per Verwendung eines solchen Vokabulars. Wenn etwas "komplex" ist, muß nun also "differenziert" werden und die Dingsbumse sind alles andere als eine "homogene" Gruppe. Eipotz-und-Blitz! Wer hätte das denn auch gedacht! Millionen und Abermillionen reiten den Relativismus nunmehr als ihr privates Steckenpferd.
Die "Homophobie" wäre eigentlich die irrationale Angst vor dem Gleichen, z.B. Deutscher unter Deutschen zu sein, sich mit Freunden auszutauschen, mit denen man eine ähnliche Weltsicht teilt.

Wissenschaftlichen Begriffen, ursprünglich in der Regal neutral, wird so eine magische Bedeutung verliehen, sehr ähnlich einem Etikett wie "NIKE" oder "COKE".

Oder andersherum formuliert: Spräche ein Volk ausschließlich seine eigene Sprache, könnte man es nicht über den Tresen ziehen. (Eine rein theoretische Betrachtung, denn den Jahrmarkt der Eitelkeiten wird man niemals schließen.)

ene

8. Mai 2014 16:00

fünf Buchstaben in einem Schuljahr

Dann ist man ja in fünf Jahren (wenn alles gut geht) mit dem Alphabet durch! - Ich frage mich nur, was machen unterdessen normalbegabten Kinder oder gar die hochbegabten, die z.B. in einem halben Jahr eine Sprache fließend sprechen lernen? - Das gibt es ja auch.

Eine Bekannte von mir nahm ihre Tochter von der normalen Grundschule (seinerzeit noch ohne Inklusion), weil es dort über Jahre mit dem Lesen nicht voranging und das Mädchen sich zu Hause bereits dicke Wälzer vornahm. Für dieses Kind war die Schule eine einzige Enttäuschung, sie wurde stets "nach hinten gestellt" ("Ich weiß, Du kannst das ja..."). Sie kam dann auf ein Gymnasium, wo der gesamte Unterricht in einer Fremdsprache stattfand, was überhaupt erst einmal einen Anreiz gab, wieder mal etwas "zu lernen".

Stil-Blüte

9. Mai 2014 01:31

@ Nordlaender

Meine Muttersprache Deutsch hatte (!) über Jahrhunderte nicht nur einen gesunden Appetit nur auf Hausmannskost, sondern auch auf fremde Speisen. Ihre Fähigkeit, sich diese exotischen Früchte häppchenweise (Lehnwörter) einzuverleiben, ist ihr immer gut bekommen. Heute wird sie mit unverdaulichem Neusprech und Denglisch Cafe to go</i überfüttert. Diese Brocken bleiben ihr nun buchstäblich im Halse stecken: Aufstoßen? Sodbrennen? Macht nichts. Es wird weiter in sich hineingefressen.

Ein Fremdwörterbuch von 1966, ebenso dick wie der Duden, beinhaltete noch solide Ingredientien. Der main-stream mit seinem Heißhunger auf fast-food und high-lights setzt dem Auf-gut-Deutsch aber immer häufiger mit Blähungen zu. Am Ende sale ?

Frankstein

9. Mai 2014 09:24

Ganz deutlich wird hier, was Inclusion werden soll. Die Spitze des Eisberges, an dem das Volksschiff zerschellt. Der Begriff Volk soll hier stehen für Familie, Sippe, Gemeinschaft, Kultur, Ahnen und ist die höchste Stufe der sozialen Entwicklung. Im Gegensatz zur Schimäre der biologischen Evolution ist sie wahrhaftig begreifbar, was dem Begriff vorangeht. Die Hochzeit der deutschen sozialen Entwicklung drückte sich auch und gerade in der Sprache aus. Substantive und Prädikate waren und sind vielfach heute noch begreifbar, selbst für den vielzitierten Kleinen Mann. Und natürlich auch für die Frau. Gerade die Stammsilbenbetonung der zusammengesetzten Worte erlaubt Rückschlüsse auf den Sinn. Eine Sprache ohne Sinn zerstört die Gemeinschaft und ihre Entwicklung. Sie holt sie vom Sockel der Überlegenheit und wirft sie in den Schlund der Mittelmäßigkeit. Genau das ist beabsichtigt, denn = es kann der Frömmste nicht in Frieden leben... Jeder ist aufgerufen, in Wort und Schrift - zumindest in seinem Umfeld-, die deutsche Sprache zu verteidigen. So verbietet sich auch jede Erörterung um Duldung fremdsprachlicher Begriffe, die eben nicht begreifbar sind. Ausgenommen seien hier sozial und biologisch, da sie die öffentlichen Debatten beherrschen. Worunter sich jederman etwas vorstellen kann, aber jeder etwas Anderes. So sind Inclusion, Integration, Migration Beispiele für den orientalischen Wortwitz, der noch im 19. Jahrhundert als welsche Gaunerei bezeichnet wurde. Damals nannte man es richtigerweise Ertüchtigung, Gleichschaltung, Anpassung und Nestflucht. Ich liebe die deutsche Sprache.

Nordlaender

9. Mai 2014 10:45

@ Stil-Blüte

Tut mir der Hai leid? Nicht wirklich, am Ende des Tages läßt sich das alles nicht mehr abduschen. Zur Schadenfreude reicht es doch nicht ganz, was da alles an "beep" und "peep", an "hop" und "flop" herumschwimmt, wohl bekömm's kann ich nur jedem zurufen, der gerne im Hauptstrom schwimmt.

Denke, daß bei allem ästhetischen Unmut viel Aufmerksamkeit verloren geht dafür, was sich alles verändert, wenn man nicht mehr enttäuscht ist (kommt vor im Leben), sondern "frustriert".
Wenn das Kurze nicht am Abend eingesammelt und barfuß ins Bett geschickt, also dessen Wunsch nach weiterem Verweilen in der guten Stube zurückgewiesen wird, sondern nunmehr "reflektiert" wird, ob "Repressionen" immer "kontraproduktiv" oder vielleicht doch in bestimmten Fällen angebracht sind.

Eine Inflation des Expertentums, Vorgänge, zum Zeitpunkt A beginnend, zum Zeitpunkt B endend, avancieren nun zu "Prozessen". Was waren das noch für rohe Zeiten, als man seinen Hosenboden scheuerte, bimste, vor dem Vokabelheft brütete.
Heute hingegen: Gnadenlos wird der Nachwuchs in "Lernprozesse" eingebunden.

Aber gebricht es mir an jeglicher "Kompetenz", diese Entwicklung "sensibel" und "differenziert" zu betrachten?
Klar, ein gewisser Vorrat an "Inkompetenzkompensierungskompetenzen" ist bei mir vorhanden. Ein altmodischer Rest eines Schamgefühles hindert mich nur am ständigen Gebrauch solcher Schmierigkeiten.

Nordlaender

9. Mai 2014 11:02

@ Biobrother

"Wenn es dann aber erst einmal auf der Welt ist, soll es ja nicht mit dem eigenen (nicht-behinderten) Nachwuchs zusammen lernen, denn der könnte dadurch ja „runtergezogen“ werden."

Werter Lebensbruder,

Ausdifferenzierung ist immer. Warum soll der leptosome Spachtel bei der Jagd auf das Mammut denn das gleiche Mitspracherecht haben, wie der Athlet, der einfach weiß, wo es langgeht?

Selbstredend ziehe ich den Opernchor herunter, wenn es bei mir gerade mal dazu reicht, mit der Wandergitarre am Lagerfeuer nicht ausgelacht zu werden.

Dieser ganze humanistische Gleichschaltungskram, ob nun Geschlechterleugnung ("gender"-Hauptverströmung) oder diese Einschlußgeschichte ("Inklusion") ist ein Haufen Hundekot, den uns die NWO im Vorgarten absetzt. Die NWO gewinnt immer. Versammeln wir uns vor unseren Häusern, verlieren wir schon einmal Zeit. Weiterhin ist unser Fokus auf den Dreckhaufen gerichtet, derweil sägt man uns hinter dem Haus die Obstbäume ab und räumt uns den Weinkeller leer.

"Wer, wie, was, warum?" - Wer viel fragt, ist dumm. Denn er weiß nicht, daß Heimat nur dort ist, wo man sich nicht erklären muß, wo es eine Gemeinschaft gibt, die einen soliden Katalog von Selbstverständlichkeiten teilt, die niemals hinterfragt werden.

Eine Selbstverständlichkeit ist die Komplementarität, der Abiturient hat einen anderen Wert als der Sonderschüler.
Ob nun der Straßenbauarbeiter oder der Ingenieur wertvoller ist, ist ein Problem, daß nur Religiöse haben können, Humanisten, die sich mit Händen und Füßen sträuben müßten, nötigte man sie dazu, ihre Dogmen ("Alle Menschen sind gleich.") mit den wirklichen Bedingungen hier auf unserem Planeten Erde in den vier Dimensionen des Raumes und der Zeit einmal abzugleichen.

Nordlaender

9. Mai 2014 11:08

@ Eckesachs

"Oder ,,Menschen abholen, wo sie stehen..“"

Aus dem Wörterbuch der Räte und Kommissare. Hatten wir schon mal in der Geschichte. Da sollte auch schon der Neue Mensch geschaffen werden, bei den Genossen Uljanow ("Lenin"), Feliks Dzierżyński (Begründer der Tscheka) und Co. Alles andere als Einzelfälle, daß dort "die Menschen" abgeholt wurden. Häufig ganz früh am Morgen.

Waldgänger aus Schwaben

11. Mai 2014 07:50

@Biobrother

Konservative Lebensschützer möchten Eltern am liebsten dazu zwingen, ein behindertes Kind zu bekommen, da Abtreibung ja Mord ist.

Typischer Neusprech.

1. "bekommen"
Das Kind ist schon da, wenn die Behinderung festgestellt wird. Der Beginn des Lebens kann nicht "konstruiert" oder per Abstimmung entschieden werden, sondern muss anhand der Wirklichkeit bestimmt werden. In der Wirklichkeit, jedenfalls der in der ich lebe, sieht es so aus:

Das geborene Kind ist identisch mit dem Fötus kurz vor der Geburt.
Der Fötus ist identisch mit dem Embryo kurz nach der Einnistung.
Der Embryo vor der Einnistung ist identisch mit dem nach der Einnistung, der befruchteten Eizelle also.

Der Säugling ist also identisch mit der befruchteten Eizelle.

Wer eine befruchtete Eizelle tötet, tötet einen Menschen – so einfach ist dies.

2. "zwingen"
Der §211 (Mord) "zwingt" Ehefrauen dazu weiter ihren versoffenen, prügelnden Ehemann zu ertragen oder sich den Kosten und der Mühe einer Scheidung zu unterziehen. Er "zwingt" Kinder dazu ihre demente Eltern zu ertragen oder für das Heim zu zahlen. Er "zwingt" Eltern dazu ihre nach einem Unfall oder Krankheit behinderten Kinder weiter zu haben, usw.

Sascha

17. Mai 2014 19:48

"Speziell geistig Behinderte benötigen und verdienen meiner Überzeugung nach eine individuelle Unterrichtung und Förderung"

Nein, auch das ist Gleichheitsideologie. Besondere Förderung verdienen, im Gegenteil, die besonders Begabten - damit sie aus dieser besonderen Begabung möglichst viel machen können, wovon dann alle profitieren, egal ob durch besondere künstlerische, sportliche, wissenschaftliche Resultate oder technische Erfindungen.

Geistig Behinderte brauchen eine Umgebung, die menschlich mit ihnen umgeht, wie man mit dem klassischen Dorftrottel im Dorf umging. Weder die Irrenanstalt noch die Universität sind der richtige Platz für sie.

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