Kulturkritik! 15. Sommerakademie des IfS

Es hat sicherlich Zeiten gegeben, in denen der Mensch seine Welt als eine bleibende empfand,...

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

in der die Zeit­um­stän­de als unab­än­der­lich gal­ten und man sich unter die­sen Bedin­gun­gen so gut wie mög­lich ein­zu­rich­ten ver­such­te. In die­sen Zei­ten gab es kei­ne an die Wur­zel gehen­de Kul­tur­kri­tik. Nicht, weil es nichts zu kri­ti­sie­ren gege­ben hät­te, son­dern weil die­se Welt Resul­tat eines gött­li­chen Schöp­fer­ak­tes war. Heu­te ist das, obwohl wir angeb­lich in der bes­ten aller Wel­ten leben, anders.

Kul­tur­kri­tik ist nicht weni­gen ein unaus­ge­spro­che­nes Anlie­gen. Weil man etwas ver­mißt, was frü­her selbst­ver­ständ­lich war oder weil man das Alte unter einem Recht­fer­ti­gungs­druck sieht, der eigent­lich dem Neu­en gel­ten müß­te. Kul­tur­kri­tik ist aller­dings ein schwie­ri­ges Geschäft, das sich nicht mit ein paar Flos­keln über gegen­wär­ti­ge Unmög­lich­kei­ten erle­di­gen läßt. Kul­tur­kri­tik bedarf einer ein­ge­hen­den Ana­ly­se der Gegen­wart und einer kon­kre­ten Vor­stel­lung vom rich­ti­gen Leben. Die Kunst der Kul­tur­kri­tik besteht in der Balan­ce zwi­schen den Nei­gun­gen zu Flucht und Wider­stand inner­halb der Gegen­wart. Bei­des auf die Spit­ze getrie­ben, führt in die Ein­sam­keit oder Hybris.

Um die­ser Ver­su­chung zu begeg­nen, lädt das Insti­tut für Staats­po­li­tik regel­mä­ßig zu sei­nen Aka­de­mien ein. War das The­ma „Kul­tur­kri­tik“ bis­lang impli­zit immer mit der von der Par­tie, geht es bei der 15. Som­mer­aka­de­mie expli­zit um die Mög­lich­kei­ten und Kon­se­quen­zen der Kul­tur­kri­tik. Behan­delt wird das gan­ze Spek­trum der Din­ge, die sich kul­tur­kri­tisch betrach­ten las­sen: Neben der Male­rei und der Lite­ra­tur gehört dazu auch die Pop­kul­tur, die weit­ge­hend so man­che Bot­schaft trans­por­tiert. Es geht aber auch um die Klas­si­ker der Kul­tur­kri­tik, wie Lud­wig Kla­ges oder Mar­tin Heid­eg­ger und die Ant­wort auf die Fra­ge, was die rech­te von der lin­ken Kul­tur­kri­tik unter­schei­det. Refe­rie­ren wer­den u.a.: Erik Leh­nert, Mar­tin Licht­mesz, Frank Lis­son, Baal Mül­ler und Micha­el Rieger.

Wir tagen auf dem Rit­ter­gut Schnell­ro­da und haben dies­mal 50 Teil­neh­mer­plät­ze. Sie­ben Vor­trä­ge, Film, Dis­kus­sio­nen, Sport: Wenn Sie 35 Jah­re oder jün­ger sind, kön­nen und soll­ten Sie teil­neh­men! Die 15. Som­mer­aka­de­mie fin­det vom 3. bis 5. Okto­ber in Schnell­ro­da statt. Die Hörer­bei­trä­ge sind nicht hoch, wer Geld ver­dient, bezahlt für zwei Über­nach­tun­gen, Voll­pen­si­on und alle Vor­trä­ge 80,00 €, alle ande­ren bezah­len 35,00 €. Wer teil­neh­men möch­te, soll­te sich schnell anmel­den, auch wenn es bis dahin noch zehn Wochen sind. Erfah­rungs­ge­mäß sind die Aka­de­mien schnell ausgebucht.

Das Tagungs­pro­gramm und den Anmel­de­bo­gen gibt es hier.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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