27. August 2014
Matthias Steinbach (Hrsg.): Mobilmachung 1914. Ein literarisches Echolot – eine Rezension
Götz Kubitschek
Matthias Steinbach (Hrsg.): Mobilmachung 1914. Ein literarisches Echolot, Stuttgart: Reclam 2014. 288 S., 12.95 €
Das Wort »Echolot« im Untertitel dieser Zusammenstellung ist in Anspielung auf das weltberühmte Echolot-Projekt Walter Kempowskis gewählt: Hier wie dort wird der Ablauf eines historischen Großereignisses anhand von Zitaten und längeren Textpassagen atmosphärisch nachgezeichnet:
Auswahl und Anordnung waren bei Kempowski die eigentliche künstlerische Leistung, sie sind es im vorliegenden Falle auch, jedoch erhebt Matthias Steinbach nicht denselben Anspruch.
Er hat Selbstzeugnisse von über hundert Schriftstellern, Künstlern und Politikern ausgewählt und mit einer knappen Einleitung versehen. Sie umfassen den Zeitraum von Juli 1914 bis Juli 1916. Plastisch werden »Der Geist von 1914« und das »Augusterlebnis« (siehe auch die Texte in dieser Sezession) – und die Ernüchterung, die spätestens nach den verheerenden Abnutzungsschlachten bei Verdun einsetzte.
Wichtig wäre, daß Steinbach einen Band bis 1918 folgen ließe: Die ein oder andere Kriegstrompete sähe sich dann zur Friedensposaune umgedengelt – heftig bemüht, die Klänge von 1914 zu überspielen.
Matthias Steinbach (Hrsg.): Mobilmachung 1914. Ein literarisches Echolot
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