19. September 2014
Raspail, Weiße Rose und KR in China: Neue kaplaken lieferbar
Benedikt Kaiser / 4 Kommentare
Der Verlag Antaios hat seine ebenso beliebte wie gewichtige reihe kaplaken fortgesetzt. Kenner wissen, daß von einer "Staffel" gesprochen wird, wenn die nächsten drei Bändchen fertiggestellt wurden. Diesmal ist es die 14. Staffel, sie beinhaltet Texte von Hans Hirzel, Jean Raspail und Peter Kuntze. Die Neuerscheinungen im einzelnen:
Peter Kuntze – Chinas konservative Revolution oder Die Neuordnung der Welt (80 S., 8 €)
Der China-Experte Peter Kuntze faßt seine These von der Wiedergeburt Chinas aus konservativ-revolutionärem Geist in kaplaken 42 zusammen: Wer in diesem längst erwachten Riesen noch immer Maos Enkel am Werk sieht, geht falsch, so der langjährige außenpolitische Redakteur der Süddeutschen. Die Reform ist längst in Gang gesetzt, sie entspricht eben nicht den liberalen Entwürfen des Westens, sondern einem an Konfuzius orientierten Respekt vor der Herkunft.
Der Romancier Jean Raspail (geboren 1925) ist Weltreisender, Monarchist, erzkatholisch und im besten Sinne des Wortes vornehm. Zentraler Text der vorliegenden kleinen Anthologie ist das Vorwort zur französischen Neuausgabe des Romans "Das Heerlager der Heiligen". Raspail benennt darin die Zerstörer der europäischen Identität als das »Big Other« – einen Komplex, gegen den anzurennen aussichtslos sein dürfte. Standhalten ist die Empfehlung Raspails – aber natürlich mit Stolz und Kraft!
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Kommentare (4)
Ein gebürtiger Hesse
Zunächst: es ist ja bereits eine Freude, wenn man die neuen Bände der kaplaken-Reihe (die ersten in diesem Jahr) auch nur in Empfang nimmt, das stabile Butterbrotpapier abstreift und - bevor die eigentliche Lektüre losgeht - aufs Geratewohl hineinblättert und erste Funde macht. Bei Jean Raspails "Letztem Franzosen", den ich mir als erstes vornahm, geschieht das am laufenden Band: wo man auch aufschlägt, finden sich Einsichten und Beschreibungen, auf die man, ohne es zu wissen, geradezu gewartet hat. Der Aufsatz "Die Tyrannei des Duzens" etwa ist ein echtes Fest. Raspail geht ebenso klarsichtig wie beherzt zu Werke, wenn den Verfall seiner französischen Kultur anhand des zur konformistischen Pflicht gewordenen Duzens von allen und jedem aufzeigt. Dabei schmäht er jedoch nicht nur, sondern beschreibt auch, wie sehr ein Kontakt wiederum an Würde gewinnt, wenn man dem Gegenüber - etwa Jugendlichen oder Kindern - das "Sie" sozusagen zumutet und der andere sich darüber viel ernster genommen fühlt. All das wird bestens erkannt und liest sich in den Übersetzungen von Lichtmesz und Kaiser sehr überzeugend. Wer das Buch - oder die ganze neue Staffel - demnächst im Briefkasten hat, kann sich schon auf etwas freuen ...
Stil-Blüte
@ ein gebürtiger Hesse
Mein Beitrag ist zwar auf der Metaebene angesiedelt, gehört aber zu Antaios wie die Schale des Eies zum Ei. Eine feine Hülle zum feinen Inhalt.
Eine Kleinigkeit hätte ich zu bemäkeln: Sind die Tesastreifen nötig? Sind sie überflüssig, wäre es noch leichter, die Verpackung wiederzuverwenden. Ich finde, daß die Hülle ein Markenzeichen ist. Weil sie was kostet, ist sie in meinen Augen auch kostbar. Denn - eingeschweißte Bücher, was soll das eigentlichd? Vielen Dank für die Finesse.
Konservativer
Wie ich in einem anderen Kommentar schrieb, freue ich mich auf die neue "Kaplaken" Staffel.
Heute telefonisch geordert, die nächsten Tage vom Postboten gebracht.
Es ist wirklich erstaunlich, jeder einzelne Band der Kaplaken Reihe hat mich erkenntnistechnisch vorangebracht.
Ein wie ich finde außergewöhnliches, bemerkenswertes und großartiges Projekt, diese "Kaplaken".
Ein Lob und meinen Dank an die vielen Autoren und an Götz Kubitschek als Initiator.
Ein gebürtiger Hesse
Und noch etwas zu dem "Letzten Franzosen": Was sich in den kompakten Aufsätzen und Interviews, die der Band versammelt, vor allem ausdrückt, ist die prächtige Gesamtgestalt des Autors. Über das Inhaltliche - das, was er schreibt und ausspricht - tritt dem Leser immer auch das entgegen, was er IST. Letzteres bildet so etwas wie eine ständige Unterströmung. Dabei spielt das Persönliche gar keine so große Rolle, jedenfalls nicht in biographischer Hinsicht, vielmehr wohnt dem Persönlichen eine Art archaisches Element inne, und daran bindet sich die Lektüre. Am Ende des Bandes hatte ich ein Gefühl von Dankbarkeit und Würde, das sich schwer beschreiben lässt. Und da machte auch der Titel des Bandes, den ich zuerst etwas grobschlächtig fand, auf einmal Sinn: jenes archaische Element, das da auf den Leser wirkt, ist nämlich der Umstand, daß da einer zutiefst und zuvorderst Franzose ist.
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