Das war’s. Diesmal mit: Wespen, Pirincci und Gleichberechtigung

10. Oktober 2014

Ich hatte an dieser Stelle schon öfters beschrieben, wie wir etappenweise von unserem rein privaten Prinzip der möglichst „offenen Grenzen“ abgerückt sind.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Nur sel­ten glückt es, zum Bei­spiel bei unse­ren Hasen. Die dür­fen seit Jah­ren, sobald Sala­te und ähn­li­ches abge­ern­tet sind, ihr ohne­hin gro­ßes Gehe­ge ver­las­sen und sich her­um­trei­ben. (Abends braucht es stets eine Men­ge Leu­te, sie zu ihrer eige­nen Sicher­heit ein­zu­fan­gen und ein­zu­he­gen.) Ande­re brau­chen fes­te Grenzen:

Die Zie­gen ram­men die Holz­zäu­ne mür­be, das Geflü­gel muß man nach Alter tren­nen, damit der alte Erpel nicht den jun­gen zer­legt und nicht die klei­nen Entin­nen ver­ge­wal­tigt. Von den bei­den Hüh­ner­ras­sen kön­nen wir eine nicht wei­ter­züch­ten, weil irgend­wann ein Hahn dem ande­ren den Gar­aus mach­te. Der lamm­from­me (mitt­ler­wei­le tote) Hund, Mona­te artig in WG mit den Enten, met­zel­te eines Tages sechs gar nicht mehr ganz klei­ne Jung­tie­re nie­der. Über­all: das Gesetz des Stärkeren.

Nun also die Wes­pen. Sie nis­ten seit Beginn des Som­mers auf unse­rem Bal­kon. Dort steht der Eßtisch. Mein Vater: „Die müs­sen weg!“ Ich, biß­chen im Gut­men­schen­ton: „Nö, wir mögen die.“ Vater: „Ich auch. Aber nicht hier.“

Mir ist es wich­tig, daß die Kin­der wis­sen, daß einem die ande­ren nichts tun, wenn man sie in Ruhe läßt. Nicht rum­we­deln, vor dem Trin­ken in die Tas­se schau­en, das langt. Bloß nicht hys­te­risch wer­den, wenn eine Wes­pe mal vom Tel­ler naschen will. Über­haupt: Nie hys­te­risch wer­den! Klappt fast. Gesto­chen wur­de bis­lang nur ich, und wie. (Aus erzie­he­ri­schen Grün­den ver­su­che ich dann, das Gesicht nur leicht zu ver­zie­hen und flu­che und jam­me­re nach innen.)

Heu­te nacht sank das Ther­mo­me­ter auf nur 14 Grad, ver­mut­lich wit­ter­ten die Tier­chen Früh­ling. Jeden­falls war am Mor­gen die Tür zum Bal­kon von außen bedeckt mit dem voll­stän­di­gen Schwarm. Weil’s stock­dun­kel war, merk­te ich das erst, als ich um sechs die Tür geöff­net hat­te und die Wes­pen in die Küche schwirr­ten und dort höchst ner­vös her­um­saus­ten. Jetzt galt‘s: wir oder die! Ich trieb die Kin­der aus dem Raum und hol­te den Mann. Der erle­dig­te das. Drau­ßen wur­de es lang­sam hell, aber wir merk­ten es kaum, die Fens­ter­schei­be war durch die Angrei­fer voll­kom­men dun­kel. Ich: „Wie in einem Hor­ror­film, oder?“ Er: „Hor­ror­film für Frau­en viel­leicht. Män­ner mögen Völ­ker in Bewegung.“

12. Okto­ber 2014

Ich habe mei­nen Namen noch nie gegoo­glet. Halb aus Des­in­ter­es­se, halb aus Selbst­schutz nicht. Das Leben ist auf­re­gend genug, ich benö­ti­ge kei­nes­falls zusätz­li­chen Input. Grad bin ich zufäl­lig im Netz über mich gestol­pert, aber ich mag mich irren. Ich weiß nur aus mei­nem eige­nen Schrei­ben: Wenn ich über die Begeg­nung mit einer Frau aus Ham­burg berich­ten will, die eine Toch­ter namens Joy mit sich führ­te, einen Ring durch die Nasen­schei­de­wand trug und einen Sinn­spruch von Aleis­ter Crow­ley auf dem Hals täto­wiert hat­te, kommt sie bei mir als Frau aus Köln mit Toch­ter namens Magic, einem Zun­gen­pier­cing und einem Spruch von Bushi­do vor – so in etwa. Man will ja nie (oder nur manch­mal) Per­so­nen brüs­kie­ren, son­dern Phä­no­me­ne sicht­bar machen. Ich hal­te es des­halb für mög­lich, daß die jun­ge FAZ-Autorin Julia Bähr mich mein­te, wo sie anläß­lich der Lesung von Akif Pirincci auf der Buch­mes­se schrieb:

Nach einer Vier­tel­stun­de geht neben mir ein Herr, der einen Jute­beu­tel der Jun­gen Frei­heit bei sich trägt, auf dem die Wor­te „Poli­ti­cal Cor­rect­ness“ rot durch­kreuzt sind. Wenn das hier sogar dem zu blöd ist, wie soll ich dann mei­ne Gesichts­mus­keln unter Kon­trol­le halten?

Viel­leicht ist es zuviel der Ehre, daß ich mich mit dem Jute­ta­schen­herrn iden­ti­fi­zie­re. Ich bin ja kein Herr, und mei­ne Taschen­auf­schrift lau­te­te auf „antai­os“, zudem war der Beu­tel (wie es wohl auch bei Beu­teln der Jun­gen Frei­heit üblich ist: man strickt ja doch aus einer Wol­le), aus 100% Baum­wol­le. Da ist das Kli­schee wohl mit der Autorin durch­ge­gan­gen.  Egal. Neh­men wir an, sowohl ich als auch der omi­nö­se JF-Fan sei­en gegan­gen. Was ließ uns gehen? Oder sind wir über­haupt nur gegan­gen, weil wir ande­re Ter­mi­ne hatten?

Akif Pirincci las nicht aus sei­nem alt­be­kann­ten (Deutsch­land von Sin­nen) und nicht aus sei­nem aktu­el­len (Atta­cke auf den Main­stream), son­dern aus sei­nem kom­men­den Buch, das Die gro­ße Ver­schwu­lung hei­ßen soll. Er liest im Gang jener Aus­stel­ler­rei­he in Hal­le 3.1., die ein gros der „inter­es­san­tes­ten“, ergo lin­ken Ver­la­ge beher­bergt. Daß Pirincci ohne „Blatt vorm Mund“ liest, kann man nicht behaup­ten, er hält ein aus­ge­druck­tes Manu­skript in der Hand.

Die Zuschau­er: Etwa fünf­zig an der Zahl. So zahl­reich ver­sam­meln sie sich (es waren ja nur soge­nann­te „Fach­be­su­cher“ unter­wegs heu­te) sonst nur an den Mega­stän­den der Öffent­lich-recht­li­chen; ein Fern­seh­team, zahl­rei­che Men­schen dar­un­ter, denen der Migra­ti­ons­hin­ter­grund deut­lich ins Gesicht geschrie­ben steht. (Die, so wird sich erwei­sen, sind pro-Pirincci. Sie lachen beson­ders genüß­lich, wo es um bei­ne­breit­ma­chen­de Frau­en und samen­streu­en­de Män­ner geht. Wie sym­pa­thisch ich die­se Quer­front fin­den soll, ist mir nicht klar.)

Pirincci stellt ein­gangs klar, daß sein Buch sich kei­nes­falls gegen Schwu­le, son­dern gegen die „ver­schwul­te Gesell­schaft“ rich­ten soll. Dann beginnt die Lesung. Wir ken­nen den Pirincci-Ton: immer hart an der Gren­ze, immer im Modus des jetzt-sprech-ich- als- Deutsch­tür­ke-mal-aus-was-sonst-kei­ner-zu-sagen-wagt. Das ist ziem­lich lus­tig. Es ist phä­no­me­nal! Wenn hier nicht Akif P., son­dern Hans Schmidt säße, hät­te er viel­leicht poten­ti­el­le Zuhö­rer, aber die links­fe­mi­nis­tisch gestimm­ten Marei­kes, Nico­les und Jan­niks an den Nach­bar­stän­den wür­den sich nicht auf erst amü­sier­tes, dann wüten­de­nes Kopf­schüt­teln beschrän­ken, sie wür­den Häns­chen aus der Hal­le jagen.

Kein Mensch von Ver­stand benö­tigt 56 Geschlech­ter zwecks Diver­si­fi­zie­rung. Pirinccis Welt des Geschlech­terrei­gens aber ist arg sim­pel. Es geht um Eier­stö­cke, Samen und Begat­tungs­vor­gän­ge. Mir ist das etwas zu unro­man­tisch, und weil ich eh einen ande­ren Ter­min habe, nehm ich nach einer Vier­tel­stun­de mei­nen Antai­os-Beu­tel und trol­le mich. Ich hab nichts­des­to­we­ni­ger ein müt­ter­li­ches Ver­ständ­nis für Pir­nic­cis Ergüs­se. Die Rede von gro­ben Klöt­zen, die gro­be Kei­le benö­ti­gen, fällt mir ein. Oder: wie es in den Wald schallt, so schallt es her­aus. Das müs­sen die aushalten!

Die FAZ-Dame, die sich über Pirincci erreg­te, argu­men­tier­te übri­gens klein­lich: Er habe Behaup­tun­gen „ohne Quel­len­an­ga­be“ ver­kün­det (man stel­le sich eine Lesung mit Fuß­no­ten vor!), und dann, so pie­sackt das gebül­de­te deut­sche Super­weib unse­ren um sei­ne neue Hei­mat tief­be­sorg­ten Dahergewanderten:

„All die­se unter­schied­li­chen sexu­el­len Iden­ti­tä­ten ver­wir­ren Pirin­çci jeden­falls sehr. Kein Wun­der bei jeman­dem, der das Wort Herm­aphro­dit wie Her­mapfro­dit ausspricht.“

Da weiß es eine aber wirk­lich besser.

15. Okto­ber 2014

Der Sohn: „Was gibt´s eigent­lich für Argu­men­te gegen Gleich­be­rech­ti­gung? Wär doch gut!“ Hin­ter­grund: Er muß­te im Sport­un­ter­richt 20 Minu­ten lau­fen um eine Eins zu kas­sie­ren und 25  Minu­ten für die Dop­pel­eins. (Sport­no­ten sind eh ulkig: außer Adi­pö­sen und Ver­wei­ge­rern schafft jede/r die Dop­pel­eins im Aus­dau­er­lauf, wohin­ge­gen eine Eins in Weit­sprung oder Kugel­sto­ßen nur Super­ta­len­ten – in den Klas­sen mei­ner Kin­der: nie­man­dem – vor­be­hal­ten ist.) Bei den Mäd­chen lang­ten 22 Minu­ten für die zwei­fa­che Eins. Ich habe recher­chiert: Bis zur Puber­tät (der Sohn ist zehn) gibt es kei­ne Geschlech­ter­un­ter­schie­de in punk­to Ausdauer.

Sohn: „Kann ja sein, Jungs sind von Natur aus sport­li­cher. Kann ja kei­ner was für. Aber gibt es eigent­lich irgend­ei­nen Bereich, wo Män­ner oder Jungs einen Bonus bekom­men?“ Ich hab über­legt und nach­ge­schla­gen. Nichts gefun­den. Auch nicht bei den Aus­bil­dungs­vorraus­set­zun­gen für Kran­ken­schwes­ter/-Pfle­ger, Erzieher/in oder ande­ren als typisch weib­lich gel­ten­den Beru­fen (da sucht man angeb­lich hän­de­rin­gend nach männ­li­chen Bewer­bern). Wo sonst?

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (21)

Nordlaender

17. Oktober 2014 08:40

"Die FAZ-Dame, die sich über Pirincci erregte, argumentierte übrigens kleinlich: Er habe Behauptungen „ohne Quellenangabe“ verkündet"

Was erwartet dieses spannende Bildungsfrollein denn alles von einem Pirincci, der noch nicht einmal differenziert, wenn es um komplexe Zusammenhänge geht? Entnähme er eine vermeintliche Aussage tatsächlich einer Quelle, dann sicher sinnentstellend aus dem Kontext gerissen.

„All diese unterschiedlichen sexuellen Identitäten verwirren Pirinçci jedenfalls sehr.

Offenkundig, daß er Probleme damit hat.

Drieu

17. Oktober 2014 09:28

Diese Kinder, die immer wie Erwachsene denken und reden, so daß der Leser eines "rechten" Blogs sich bestätigt fühlt, herrlich! Diese Fragen sind ja zutiefst berechtigt und je früher man sich darüber Gedanken macht, umso besser.

Kositza: Komisch: Wenn sie im Deutschlandfunk/Dradio Kinder"meinungen" einspielen, denk ich oft: Hilfe, das sind natürlich Kinderstimmen, aber die reden ja schon wie die Alten! Igitt! Andersrum sagt meine Mutter oft: "Also, wenn ich mich mit X oder Y unterhalte [meine Kinder], die klingen ja wie Du. Ihr indoktriniert die hoffentlich nicht!" Niemals!

Ein Fremder aus Elea

17. Oktober 2014 09:51

Bienen, Wespen, Hornissen... nebenan steht ein verfallendes Blockhaus mit ein paar Apfelbäumen drumrum, also sozusagen das Paradies für die lieben Tierchen.

Indes sind dieses Jahr zum ersten Mal Bienen zu uns hinüber migiriert. Ich hatte draußen so eine Art Regal gebaut, da haben sie sich eingenistet.

Ich wollte sie da lassen und dann irgendwann im Winter den Honig holen.

Nicht sehr nett vielleicht, aber das Regal war eh zu offen, als daß sie da überleben hätten können.

Nun ja, meine Frau wollte sich stattdessen als Imker versuchen. Ich hab' ihr dabei geholfen, den Bienenkasten zu bauen, aber das mit der Umquartierung habe ich ihr überlassen.

Ein paar Bienen leben noch, jetzt im Kasten. Die allermeisten sind gestorben. Wer weiß, ob die paar den Winter überstehen. Zuckerwasser haben wir ihnen immerhin reingestellt. Und der Honig riecht jetzt nach Rauch.

Aber vielleicht ist es ja gut so.

Was die Stiche angeht, sie ist ein paar Mal gestochen worden, aber die waren alle vermeidbar. Die Bienen haben übrigens mittlerweile gelernt, daß sie ihnen nichts mehr will und lassen sie in Ruhe. Vielleicht, weil alle aggressiven bereits tot sind. Oder sie haben wirklich etwas gelernt. Interessante Frage.

Vor ein paar Jahren hatte ich selbst es mit Hornissen zu tun. Ich wurde nur einmal gestochen, aber da habe ich doch Schiß gekriegt, denn die sind wirklich intelligent und verfolgen einen mit variabler Truppstärke, je nachdem, wie gefährlich man ihnen erscheint.

Nun ja, dicke Kleidung hilft. Unbedingt Handschuhe anziehen und darauf achten, daß sie nicht aus den Ärmeln rutschen. Bei Bienen muß der Kopf selbstverständlich auch geschützt werden, Mückennetz reicht aber schon.

Wespen kommen jedes Jahr mehrmals... und dieses Jahr gab es auch einen Kampf zwischen ihnen und den Bienen. Haben die Bienen aber dank, damals noch vorhandener, Masse gewonnen.

Einzelne Hornissen kommen auch jedes Jahr, aber sie lassen sich glücklicherweise nicht jedes Jahr hier nieder.

In Deutschland ja alles unter Naturschutz. Sozusagen wie die Pandabären in China. Nur daß es letztere nur in China gibt, wohingegen Hornissen insgesamt kaum vom Aussterben bedroht sein dürften.

Hab nachgekuckt, in der Tat, LC: least concern für die europäische Hornisse, und genau den habe ich auch.

Aber, Frau Kositza, davon abgesehen haben Sie Recht: Menschen tun Hornissen nichts, allerdings ihren Apfelbäumen und auch dem Dachstuhl, denn sie fressen ganz ordentlich Holz. Deshalb ist das Dach des verfallenden Nachbarhauses wohl auch eingestürzt.

Und Ameisen tun Menschen auch nicht direkt was. Sie tragen nur Erde überall dahin, wo sie hoffen, daß das entstehende Kondenswasser zur Schimmelbildung führt.

Diese hinterlistigen, biophysikalisch ausgebildeten Viecher. Aber vielleicht läßt sich von ihren Kondensierungserkenntnissen ja sogar noch was lernen. Sie scheinen bevorzugt eine Mischung aus Lehm und Kies zu verwenden, welche sehr porös ist. Einstweilen fällt mir allerdings keine Anwendung ein.

Marcus Junge

17. Oktober 2014 09:58

"Heute nacht sank das Thermometer auf nur 14 Grad, vermutlich witterten die Tierchen Frühling. Jedenfalls war am Morgen die Tür zum Balkon von außen bedeckt mit dem vollständigen Schwarm."

Genau anders rum, sie witterten den Winter und wollten ins warme Haus. Sie merkten das ihre Zeit abgelaufen ist und werden panisch bis aggressiv. Hatten wir auch schon mal, dickes Nest im Schuppen und im Spätherbst wurden sie plötzlich aggressiv und stachen wild um sich, bis Gegenwehr kam und das Problem wegspülte, was ab da schon im Frühjahr gemacht wird.

Rumpelstilzchen

17. Oktober 2014 10:20

Liebe Frau Kositza,
Auch ich habe den Artikel von Julia Bähr in der FAZ gelesen und mich gefragt: Wenn ich nur wüßt', wer dieser Herr gewesen ist....
Genial, wie Sie durch die Verknüpfung mit ihrer Person die feinen Spitzen hinkriegen.
Ganz famos auch Ihr "Autorenporträt Friedrich Sieburg" in der neuen Sezession.
Da ist nicht nur der FAZ ein Schreibtalent entgangen !!!

Carsten

17. Oktober 2014 10:43

In diesem Sommer gab es hier merkwürdig wenige Wespen. Nur einige Bodennester deutscher Erdwespen, die starker Regen bald erledigt hatte. Vielleicht darum so ungewöhnlich viele und unheimlich riesige Mücken.

"All diese unterschiedlichen sexuellen Identitäten" sind nichts als Neurosen durchgeknallter Biologieleugner. Pirincci ist Punk und das ist genau das, was dieses ekelhafte Establishment nötig hat!

Realist

17. Oktober 2014 11:44

@Fremder aus Elea

Und der Honig riecht jetzt nach Rauch.

Da könnte man doch interessante Geschmacksexperimente wagen. Die Schotten machen es ja mit ihrem Whisky vor. Wenn man eine gewisse Rauchigkeit in Tannenhonig hineinbekäme...

Wespen kommen bei uns in die Spinnennetze. Davon haben wir reichlich. Eine Kreuzspinne hat sich sogar zu uns nach drinnen verirrt. Baut ihr Netz in der Laibung des Küchenfensters, direkt über dem Esstisch. meine Kinder haben sie Lili genannt. Gefällt mir, hat was liebevolles. Lili frühstückt jetzt immer mit uns. Wir Getreideflocken, Lili irgendein sechsbeiniges Viech. (Keine Bienen. Deren Honig aus Nachbars Herstellung hält erfolgreich meine Pollenallergie im Zaum.) Dazu ein wenig Morgentau aus dem Zerstäuber ins Netz gesprüht (wir Saft und Kakao). Ich fürchte, wir verwöhnen sie zu sehr. Inzwischen muß man grüßen, wenn man vorbeigeht.

@Kositza
Ich habe übrigens so meine Zweifel, daß Frau Bähr erstens überhaupt den Namen Antaios zuordnen könnte, und zweitens sich die Mühe machen würde, Sie nicht zu brüskieren.

Bei Kapital-Lebensversicherungen mit monatlicher Rentenzahlung kriegt (kriegte?) man einen Männerbonus. Es gibt wohl kaum schonungslos ehrlichere Menschen als Versicherungsmathematiker.

Münchner Gsindl

17. Oktober 2014 12:18

Von der erwähnten Pirincci-Lesung gibts ein Video auf youtube.

Ab Min. 10.00 ist Fr. Kositza und eine empörte kopfschüttelnde Dame zu bewundern.

https://www.youtube.com/watch?v=tTyT0Jvehus

Nörgler

17. Oktober 2014 17:03

In den 60 er Jahren ging ich manchmal mit meinem Vater im Wald nach "Schwammerln"
suchen oder einfach nur spazieren.War schön,man konnte so richtig "relaxen".
An den Bäumen waren Schilder angebracht,mit folgender Aufschfrift: Vorsicht Kreuzottergefahr.
Nicht ein einziges mal ist mir eines dieser Prachtexemplare begegnet, von agressiven Angriffen auf meine Person kann ich schon gleich gar nicht berichten.
Manchmal,liebe Ellen Kositza,beneide ich Sie um Ihre intensiven Erfahrungen mit der Natur.
Ihre Kolummne ist super,lese ich gerne und stets mit Genuss.

Urwinkel

17. Oktober 2014 17:34

"Da könnte man doch interessante Geschmacksexperimente wagen. Die Schotten machen es ja mit ihrem Whisky vor. Wenn man eine gewisse Rauchigkeit in Tannenhonig hineinbekäme…"

Jetzt spinnste aber. Eine Rauchnote im Honig? Darüber denkt kein Vernünftiger nach. Spinnen habe ich zuletzt massenhaft rausgefegt. Immer in dem guten Glauben, daß sie mit ihren Netzen die Mückenplage auffangen. Das war ja auch so. Insekten werden allgemein überschätzt. Aber auch unterschätzt. Aus Leichtgläubigkeit. Warum lieben die meisten Katzen? Genau: weil sie sich elegant ein Flugvieh aus der Luft angeln können. Dem beizuwohnen ist besser als Fernsehen. Liebe Grüße an den "Betraigsservice".

Realist

17. Oktober 2014 19:30

@Urwinkel

Eine Rauchnote im Honig? Darüber denkt kein Vernünftiger nach.

Keineswegs. Probieren Sie doch ihren nächsten Schweinebraten doch mal nach folgender Methode: 8 Stunden bei Niedrigtemperatur im Ofen, dabei jede Stunde mit einer dickflüssigen Marinade aus Honig, einem richtig schön torfigen Islay Malt und dunkler Sojasauce bestreichen. Die letzten 20 Minuten schalten sie den Grill dazu und lassen die Kruste schön karamellisieren. Definitiv ein Erlebnis. Süße und Rauch sind eine gewaltige Kombination. Südstaaten- und karibische Küche lassen grüßen.

Ich halte Katzen für überschätzt. Wir hatten mal eine. Beim Versuch, so ein Flugvieh aus der Luft zu angeln wurde sie selbst zu einem - jedenfalls für zwei Sekunden. Ich vermochte weder im Fenstersturz noch im folgenden Treppe hinaufhumpeln Eleganz zu erkennen.

In einem Punkt stimme ich Ihnen jedoch uneingeschränkt zu. Das war definitiv besser als Fernsehen.

Windwärgut

17. Oktober 2014 20:00

@ Nordländer
Man muss Pirincci , seine Art und seine Texte nicht mögen, aber wie trügen Sie denn Fußnoten, Quellenangaben und den ganzen wissenschaftliche Apparat lesenderweise vor, um Ihrem Verlangen nach weitgehender Ausdifferenzierung auch dabei gerecht zu werden?

Revolte

18. Oktober 2014 00:56

Julia Bähr empört sich seit 2009 im FOCUS vornehmlich über die Modesünden der Stars. Und das qualifiziert wohl allemal
zu einem Urteil über Jutebeutel.
Auf FOCUS liest man:

In dieser Zeit hat sie eine heftige Aversion gegen Leggings mit Leopardenmuster und Cocktailkleider mit Puffärmeln entwickelt.

Ihre eigene schlimmste Modesünde war ein lila-grüner Hosenrock, kombiniert mit lila Strumpfhosen, von dem sie als Kind restlos überzeugt war.

(hier: https://www.focus.de/panorama/boulevard/modesuenden/tid-18096/julia-baehr-die-kolumnistin_aid_503821.html)

Aber immerhin: sie hat Germanistik und Politik studiert.

@Realist

Sie ergötzen sich also an leidenden Tieren?

Langer

18. Oktober 2014 14:41

Das ist eine vollkommen daemliche Metapher, wenn ich mal ehrlich sein darf.
"Erst dachten wir, es liesse sich mit den Wespen kuscheln, doch dann stachen sie uns!"
"Und als der Loewe nur noch Loewenzahn frass, da verendete er!"
"Wenn sich der Apfel vom Baume loest, so faellt er zu Boden!"

Ach, nee!

Patriot

18. Oktober 2014 18:30

Sehr geehrte Frau Kositza, einfach mal ein Kompliment: Sie sind nicht nur optisch ein "Hingucker"..veredelt durch Ihre brillanten Texte und Ihre Wortgewalt.

Realist

18. Oktober 2014 21:25

Nein, aber ich gehe zum Lachen auch nicht in den Keller.

Schnippedilderich

19. Oktober 2014 02:10

LAPIDARE LYRIK

gk
verkauft kalender
die neue zeitrechnung
beginnt im jänner
patrioten
habt 8

Helga Müller

19. Oktober 2014 10:08

Freiglassene Stallkaninchen (ohne Begrenzung )können sehr schnell verwildern- das habe ich als Kind erlebt. ich bekam die nicht mehr in den Stall.
Lesenswert und doppeldeutig

Thomas Wawerka

19. Oktober 2014 19:51

„Also, wenn ich mich mit X oder Y unterhalte [meine Kinder], die klingen ja wie Du. Ihr indoktriniert die hoffentlich nicht!“ Niemals!

Ich finde, das ist eine Gratwanderung. Kinder stellen Fragen, und normalerweise nehmen sie sich die Eltern als Vorbild in ihrer Meinungsbildung. Kein verantwortlicher Vater, keine verantwortliche Mutter würde ein Kind indoktrinieren. Aber zur Verantwortung gehört eben auch, dass man die Fragen seines Kindes aufrichtig, nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet. Man kann ja seinem Kind nicht die gegenteilige Meinung vorspielen, um es zu "schützen".
Wenn meine Kinder mir politische oder historische Fragen stellen, versuche ich ausgewogen zu antworten. Ich sage "Viele denken soundso, andere soundso, ich denke das." Und dann versuche ich zu begründen, warum ich denke, was ich denke; wie ich zu meinem Urteil gekommen bin.
Ich stelle immer wieder fest, dass meine Kinder bestimmte Wertungen bereits getroffen haben, bevor sie mich fragen. Wenn diese Wertungen dem "Mainstream" entgegenstehen, sind sie irritiert und fragen nach. Ich denke, ein Kind ist keine tabula rasa. Meiner Beobachtung nach haben Kinder oft eine ... tja, wie sag ich's ... durchaus "konservative" Haltung. Vielleicht, weil sie Sicherheiten, Gewissheiten nötiger haben als Erwachsene.

Götz Kubitschek

20. Oktober 2014 07:04

und das wars wieder.
gruß aus schnellroda!

Ein Imker

23. Oktober 2014 01:31

Bin mal wieder zu spät und keiner liest es?

Frau Kositza ist für den Hinweis auf die Wespen zu danken. Bei mir in der Stadt war es ähnlich. Morgens um 5.30 Uhr das Badezimmerfenster auf und schon sitzt das bemitleidenswerte Dutzend (ohne Nest vor der Tür) drinnen - einzig um innerhalb der nächsten zwei Stunden von sich aus zu verrecken. Vermutlich aus Hunger. Ich habe Sie - trotz Kindern im Haus - schon gar nicht mehr eingefangen, um sie wieder rauszusetzen.

Und an die Diskuntanten:

1.
Ja, es gab dieses Jahr weniger Wespen als im Vorjahr. Wie auch bei den Bienen dürfte der gut zweiwöchige Kälteeinbruch im Frühjahr eine Rolle gespielt haben.

2.
Wenn Sie Imkern wollen, was unser Land dringend braucht (80 Prozent des Honigs muß importiert werden, während 60 Prozent unserer Großimker weit über 70 Jahre alt sind - es gibt also auch ein Imkersterben), dann ernten Sie Ihren Hong bitte NIEMALS im Winter, wenn Sie Ihre Tiere lieben.

3.
Lehrbuch jetzt im Herbst kaufen; Kontakt zum örtlichen Imkerverein aufnehmen; gebrauchtes Zubehör günstig besorgen; im Frühjahr die ersten Völker kaufen - DAS ist der richtige Weg.

4.
Bienenstiche - giftiger als Wespen - genießen!! Gut gege Rheuma und eine bescheidene Abhärtung für verweichlichte Bundesdeutsche. Stiche am Auge egnen sich gut für Krankenscheine, die wahrlich keinen "gelben Urlaub" bedeuten, aber das Ausschlafen ermöglichen. GRINS!

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