Wer will wen warum „ausschwitzen“?

Abgeordnete sind eigentlich nur ihrem eigenen Gewissen verpflichtet. Kein Geheimnis ist aber, daß die puristische Auffassung dieses Grundsatzes über kurz oder lang in die Isolation führt. Wer in der Fraktion mitspielen möchte, sollte sich an diese Spielregeln halten. Und auch wer wiedergewählt werden möchte, sollte weder seine Parteigenossen noch seine Wähler vor den Kopf stoßen.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

Inso­fern ist in der Demo­kra­tie der Zustand nicht anstö­ßig, den das alte Sprich­wort beschreibt: „Wes Brot ich eß, des Lied ich sing.” Da Poli­ti­ker mit­tel­bar die Steu­ern ihrer Wäh­ler ver­spei­sen, liegt es nahe, daß sie sich nach der Wäh­ler­schaft rich­ten. Die Fol­gen die­ser Abhän­gig­keit kön­nen unter­schied­lich sein, je nach­dem ob man sei­ne Wäh­ler als Volk, Bevöl­ke­rung oder als mani­pu­lier­ba­re Mas­se betrachtet.

Daß die­se Abhän­gig­keit schnell in eine Zwick­müh­le füh­ren kann, zeigt die jüngs­te fro­he Bot­schaft aus der AfD. Dem­nach hat sich der ein oder ande­re poten­te Mit­tel­ständ­ler mitt­ler­wei­le ein Herz gefaßt und ist mit sei­nen Sym­pa­thien für die AfD an die Öffent­lich­keit getre­ten. Das Froh­lo­cken dar­über hat vor allem einen Namen: Hans Olaf Hen­kel, der sei­ne alten Freun­de in die AfD inte­griert.

Daß die­se die Par­tei­nah­me nicht als Phil­an­thro­pie, son­dern als Kampf­an­sa­ge auf­fas­sen, hat dan­kens­wer­ter­wei­se einer der Betref­fen­den zum Aus­druck gebracht. Hein­rich Weiss, Auf­sichts­rats­chef eines Maschi­nen­bau­un­ter­neh­men mit Mil­li­ar­den­um­satz und wie Hen­kel Ex-BDI-Chef, gibt, kaum daß er sei­nen Schei­tel über die Deckung gescho­ben hat, die Rich­tung vor.

Er for­dert nicht nur einen wirt­schafts­li­be­ra­len Kurs in der AfD, son­dern auch, daß man „die Rech­ten wie­der aus­schwit­zen“ müs­se, um „mit­tel­fris­tig erfolg­reich zu blei­ben“. Wer sich an der Wort­wahl stört, darf sich als Rech­ter ange­spro­chen füh­len. Die Quer­front von Anti­fa­schis­ten bis Wirt­schafts­li­be­ra­len gou­tiert die kla­ren Wor­te und wird die Reak­tio­nen auf­merk­sam regis­trie­ren – und den Dau­men sen­ken oder heben.

Die Kama­ril­la um Hen­kel hat sich damit mas­si­ve Unter­stüt­zung in ihrem Kampf gegen die eige­ne Basis an Bord geholt und dürf­te ihrem Ziel, das Erbe der FDP als Mehr­heits­be­schaf­fer der CDU in Form eines kon­ser­va­ti­ven Fei­gen­blatts anzu­tre­ten, ein Stück näher gekom­men sein. Inter­es­sant wird sein, wie die Aus­zu­schwit­zen­den, die Rech­ten, reagie­ren wer­den. Schwei­gen sie still? Neh­men sie den Kampf auf? Oder waschen sie sich rein mit jener Sei­fe (sie­he Bild), die Lai­bach in guter, alter Manier auf den Markt warf?

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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Kommentare (27)

Gerhard Vierfuß

16. Oktober 2014 16:29

Ich habe gerade eben die entsprechende Meldung gelesen und war angewidert. Entweder weiß dieser Großkopfete nicht, was er von sich gibt - dann ist er dumm - , oder er ist einfach ein brutaler Machtmensch - dann ist er zynisch. In jedem Fall ist er nicht geeignet zur Aufnahme in die AfD. Spenden von ihm sollte die Partei nicht mehr annehmen. Von Menschen dieses Schlags muß die AfD sich fernhalten.

Pepe

16. Oktober 2014 17:38

Ich betrachte mich als Rechten, aber ich weiß, dass eine rechte Partei in Deutschland kein Bein auf den Boden bekommt. Deshalb sind alle Rechten in der AfD gut beraten, ein Bündnis mit den den Liberalen in der AfD aufzubauen. Nur zusammen sind beide Flügel erfolgreich. Weiss meinte Rechtsextreme. Die braucht wirklich kein Mensch.

Strogoff

16. Oktober 2014 18:42

Die derzeitigen Probleme der jungen Partei, mit Mitgliedern, die dem rechtsextremen Milieu nahestehen, sieht Weiss hingegen kritisch: "Die Rechten muss die AfD wieder ausschwitzen, um mittelfristig erfolgreich zu bleiben." Er fordert, dass sich die Partei künftig wieder mehr auf eine liberale Wirtschaftspolitik konzentrieren sollte.

Werter Pepe,
wo lesen Sie, das Weiss die Rechtsextremen meint. Das steht nicht in dem verlinkten Artikel. Die Nähe zum rechtsextremen Milieu ist entweder vom Journalisten eingeflossen oder Weiss hat es gesagt.
Gut, die Origignalaussage haben wir nicht vorliegen aber ich bin mir sicher das auch sie als Rechter bei den Auszuschwitzenden eingeordnet werden.
Weiss macht da sicher keine Ausnahme. Sie wissen ja, alles eine (braune) Soße. ;-)
Der will seine liberale Agenda durchdrücken. Sonst würde er ja nicht soviel Geld investieren.

Die AfD geht jetzt so langsam in die heiße Phase über.

Martin

16. Oktober 2014 19:07

Weiss meinte Rechtsextreme. Die braucht wirklich kein Mensch.

Pepe,
sorry, aber bitte aufwachen und im zu Ende gehenden Jahr 2014 ankommen. Während beim Islam nach wie vor die feine, aber rein sachlich im Großen und Ganzen nur kaum zu haltende feine Grenzlinie zwischen Islam und "Islamismus" versucht wird zu ziehen, gibt es faktisch die eigentlich berechtigte und auch tatsächlich mögliche Grenzziehung zwischen rechts und rechtsextrem im politischen Kampf dieses Landes schon seit längerem nicht mehr. Während bspw. in den 80er Jahren ein CSUler keinerlei Problem damit gehabt hätte und sogar stolz darauf gewesen wäre, wenn man ihn als "Rechten" bezeichnet hätte, würde derselbe heute, wenn man ihn als "Rechten" bezeichnen würde, rot anlaufen, an der Krawatte zu nesteln beginnen und mit dem "ausschwitzen" beginnen, um danach seine Anwälte zu beauftragen, ob die Forderung einer strafbewehrten Unterlassungserklärung möglich ist.

Lange Rede kurzer Sinn: Die AfD hat rechte Wähler und Mitglieder und es wird sehr spannend, wie sie zukünftig damit umgehen wird. Wenn der alte Spruch "Wer zahlt, schafft an" gilt, dann dürfte wir wohl auf eine FDP 2.0 zu steuern. Mal sehn, wie die davon betroffenen Mitglieder dagegen halten können.

Martin Lichtmesz

16. Oktober 2014 19:08

Das Problem ist nach wie vor, daß im Grunde nicht zwischen "Rechten" und "Rechtsextremen" unterschieden wird, bzw. der Begriff völlig in den Händen der Gegner ist. Vor allem wird auch nicht mehr gefragt, ob einer recht hat, sondern ob einer rechts "ist", und wenn er mit irgendwas recht hat, was nicht genehm ist, dann wird er eben zum Rechten gemacht. Alles nur mehr eine Reputationsfrage vor den Augen des Establishments. Ich für meinen Teil kotze schon, wenn ausgerechnet die Widerlinge vom Spiegel bestimmen wollen, wo die "Schmuddelecke" anfängt und aufhört...

Pepe

16. Oktober 2014 19:33

Weiss ist ein ganz konservativer Mittelständler mit wirtschaftsliberaler Grundierung. Man muss es ihm hoch anrechnen, dass er sich aus der Deckung wagt und die AfD verteidigt und für sie wirbt, wo sonst von SPD (Volksfront-Fahimi) bis CDU (Schande-Schäuble) alle zur Jagd auf die AfD blasen. Jetzt regt Euch nicht so über den "Schwitzen"-Spruch auf!

Nordlaender

16. Oktober 2014 21:03

@ Pepe

"Weiss meinte Rechtsextreme. Die braucht wirklich kein Mensch."

Zum einen stehen Rechtsextreme als winzige noch verbliebene Minorität auf dem Boden des Grundgesetzes ("... zum Wohle des deutschen Volkes"), zum anderen schildern Mütter, daß sie sich sorgen, wenn die Kinder im Sommer alleine einen Besuch ins Freibad unternehmen. Beruhigen tun sie sich aber, wenn sie wissen, daß dort Tag für Tag solche Rechtsextremen lagern.

"Jetzt regt Euch nicht so über den „Schwitzen“-Spruch auf!"

Warum denn aufregen? Man könnte jetzt zwar loslegen, daß Weiss nicht unterscheidet zwischen dem Standort, der aus irgendwelchen Gründen immer noch "Deutschland" heißt und unserer Heimat Deutschland, aber der Spruch war doch ehrlich und offen.

Nörgler

16. Oktober 2014 22:11

@Martin
Diese Ihre Einschätzung deckt sich weitgehend mit meiner eigenen.
Herr Lichtmesz schob ja noch etwas nach,sozusagen.Aus eigener Erfahrung kann ich sagen,daß man "Nazi,Rechter,extrem Rechter,was auch immer sehr schnell als Vorwurf
erhält,sobald man nur ein klein wenig vom "politisch korrekten" Pfad abweicht.Und sei es in der Kneipe,oder im Gespräch mit Nachbarn.
Das orwellsche "Neusprech" hat anscheinend seinen Siegeszug auf nahezu perfekte(perfide) Art und Weise vollendet,nur nimmt es(fast) niemand mehr wahr.

Bernhard

16. Oktober 2014 22:14

Als (Noch-)Mitglied der AfD muß ich leider bestätigen, daß die Rechten dort nicht nur eine winzige Minderheit sind, sondern daß sie es kaum noch wagen, sich "rechts" zu äußern. Das ist wie früher bei den REPs, als die Säuberungen begonnen hatten. Die AfD ist alles, nur keine rechte Partei.

Zadok Allen

16. Oktober 2014 23:53

Meine Befürchtung: es wird häßlich für die "Rechten" in der AfD werden, richtig häßlich. Ich teile Herrn Lehnerts Einschätzung vollkommen, daß die Einbindung Weiss' von der "Kamarilla um Henkel" ausgeht, zu der sicher auch Lucke gehört. (Auch die Abservierung Pretzells dürfte auf deren Konto gehen.)

Immer deutlicher werden auch die Indizien dafür, daß die AfD wo nicht bereits auf Veranlassung herrschender Kreise gegründet, so doch zumindest ihn ihrer Ventil- und Staubsaugerfunktion in den letzten Monaten von oben geduldet/gefördert worden ist.

Man mag sich die Demütigungen nicht ausmalen, die die Clique, die in der AfD nun die Führung übernommen hat, in Zusammenarbeit mit dem massenmedialen Apparat den "Rechten" noch wird antun können. Diese haben sich nun vorgewagt, sind Kompromisse eingegangen, haben teils Grundsatzpositionen geräumt, nur um dazuzugehören.

Doch werden sie bald feststellen, daß sie keineswegs die Herren in "ihrem" Hause sind. Man wird sie vor die Wahl stellen, entweder unter völliger Selbstverneinung in den Schoß der herrschenden Ideologie zurückzukehren oder aber auf widerlichste Weise, möglichst unter Aufbietung einer Hetzmeute, aus der Partei gemobbt zu werden.

Es bleibt die Hoffnung, daß AfD-Optanten vom charakterlichen und intellektuellen Rang eines Stefan Scheil den ihnen gestellten Stricken entgehen werden.

Iniesta

17. Oktober 2014 00:43

zu Martin Lichtmmesz:
Sie haben das einmal sinngemäß schön ausgedrückt: Rechter Käfer und linke Bestimmer. Das bleibt noch eine Weile so.

Nicht Trübsaal blasen: wer sich darüber aufregt, macht alles richtig. Außerdem ist im Zorn auch viel Kraft.

Siggi Zimmerschied: "mei, sind sie aber apart hait"

https://www.youtube.com/watch?v=oeHYqiC1s3I

Leo

17. Oktober 2014 01:34

Tja, dann wird sich mittelfristig (2020?!) ein rechter Flügel von der AfD (die dann 18% bekommen?!?) eben abspalten - und sich bei 6% stabilisieren...

Freuen wir uns zunächst einmal, dass 1. der FDP und 2. der CDU die Felle wegschwimmen.
Fort mit den Trümmern und was Neues hingebaut!

Wie sang der bekannte Sänger W.B. einst:
"Sag, wann haben diese Leiden / diese Leiden / diese Leiden / endlich mal ein Ende? //
Wenn die NEUEN Leiden kommen, haben sie ein Ende!"

Und freuen wir uns auf neue Auseinandersetzungen, auf die vor zwei Jahren nicht einmal zu denken war!

Das Land gerät in Bewegung, sehr zögerlich. Aber es tut sich was.
Nach über zwei Jahrzehnten (Ost) bzw. deutlich länger (West)!

Hartwig

17. Oktober 2014 14:57

Der Ehre halber muss man wohl sagen, dass die Gründungsväter der AfD (vorwiegend waren dies Kläger gegen die Euro-Rettung vor dem Verfassungsgericht und deren Gefolgsleute) keine rechte Partei im Sinn hatten. In manchem Landesverband mag das anders gewesen sein ...

Birne Helene

17. Oktober 2014 20:23

Ich muss mich über manche Kommentare hier wundern. Ich dachte wir hätten hier nüchterne, kalte Denker. Stattdessen regt man sich über das Verhalten der AfD-Führung auf. Es passiert nichts Unerwartetes. Bei dieser AfD-Führung war das jetzige Verhalten immer voraussagbar und erwartbar. Die einzige Frage, die sich stellt: Was tun?
Was sollen die Rechten tun?

Klare Lageanalyse. Ziel?. Optionen und dann entscheiden und das Verhalten anpassen -bei Bedarf.

Meine persönliche Meinung ist: Die AfD ist nur als nützlicher Idiot zu gebrauchen. Ihre bürgerlich-etablierte Führungsschicht lässt keine Fundamentalopposition zu, die wir brauchen. Aber nützlich sind sie schon, sie bringen ein paar nationale Themen in den Diskurs. Das ist nett, besser als nichts, aber das wars auch schon.

Birne Helene

17. Oktober 2014 20:29

"Das Problem ist nach wie vor, daß im Grunde nicht zwischen „Rechten“ und „Rechtsextremen“ unterschieden wird, bzw. der Begriff völlig in den Händen der Gegner ist. "

Das mag für Dich ein Problem sein. Letztlich ist es es nur eine Folge eines Problems.
Das Problem ist, dass wir Angst haben als rechtsextrem bezeichnet zu werden. Bernard Willms hat das mal schön gesagt und ich verstand ihn nicht, heut schon: Wer Angst hat als Nazi bezeichnet zu werden, hat schon verloren. Er war ja auch nicht der einzige, der so etwas sagte. Mohler bezeichnete sich auch mehr oder als Faschist und dieser sozialpädagogische Berliner Professor sagte, er sei ein Nazi. War alles provokativ gemeint, lehnte ich früher ab, heute weiß ich: Ja die Leute hatten Recht.

Roland

17. Oktober 2014 20:50

Um die Befürchtungen von Herrn Dr. Lehnert zu unterstützen und zu unterstreichen, poste ich hier mal den Link zu einem Interview von Hans-Olaf Henkel nach dem Wahlerfolg der AfD in Sachsen und Thüringen mit dem SRF1 im Echo. Darin kündigte Henkel den Krieg gegen den konservativ-rechten Flügel der AfD an. Darin sagt er, dass die AfD in der Tat einige Mitglieder mit Rechtsorientierung in die Partei aufgenommen hat, diese rechten Elemente müsse die Partei jetzt wieder los werden. Wer denkt, dass sich das nur auf Rechtsextremen bezieht, ist vermutlich sehr naiv.

https://www.srf.ch/player/radio/echo-der-zeit/audio/die-afd-in-der-luecke-zwischen-cducsu-und-der-npd?id=da11f204-2675-4a7f-b974-427d5ead2468

Ab Minute: 5:14

Nun sollten die Konservativen in der AfD zumindest erkennen, dass sie eine große Lobby innerhalb der Partei bilden könnten. Aber es gibt zwei Verlierertypen, die bei Konservativen extrem stark ausgebildet sind: Der eine, duckt sich immer weg und sagt sich, bloß nicht auffallen, erst wenn wir die Macht errungen haben, stecke ich meinen Kopf raus - dann wird er aber ohnehin immer abgeschlagen. Der andere, bekommt etwas Gegenwind und gibt sofort auf und verkündet heroisch seinen Parteiaustritt und Rücktritt. Konservative lesen oftmals Machiavelli, aber vermutlich aus literarischen Interesse, denn lernen tun die wenigsten daraus.

Heinrich Brück

17. Oktober 2014 23:04

"Was sollen die Rechten tun?"

Kann es eine rechte Demokratie geben?

Die Rechten sind viel zu anständig für die Politik, das dreckigste
aller Geschäfte. Aber im Schatten liberaler Wünsche kann jede
Sauerei begangen werden.

Wenn die linksverhunzten Blindgänger ihr eigenes Volk nicht wollen,
es als Freiwild der Geschichte zum Fraß vorwerfen, wer wird ihnen
dann in Zukunft vergeben können?

Dem Volk das notwendige Selbstbewußtsein vermitteln, mehr können
die Rechten nicht tun.
Vielleicht funktioniert die Demokratie ja eines Tages...

Stil-Blüte

17. Oktober 2014 23:48

'ausschwitzen'

Warum nicht?

1) Wo? In einer finnischen Sauna, wo bekanntlich alle ganz friedlich nackt zusammenfinden, sich gegenseitig mit Birkenruten schlagen und - Wodka trinken.
2) Wenn man nur einen Buchstaben - ein Freudscher Verschreiber? - beim 'Ausschwitzen' vergißt, Gnade Dir Gott!
3)Vergißt man gleich drei Buchstaben, wird es sogleich ein Wortwitz.
4) Verwechselt man diese drei Buchstaben, die ja eigentlich einen einzigen Laut beim Sprechen bilden, hat es was mit Langmut zu tun - Kohl lässt grüßen!
4) Alle Gesundheitsapostel, die dafür plädieren, Gifte 'auszuschwitzen' vergessen allzugerne, daß dabei auch die guten Stoffe ausgeschwitzt werden.
5) Woran erinnert mich 'Aussschwitzen' noch? - An Teufelsaustreibung. Doch wer ist hier Teufel und wer verteufelt?

Nordlaender

18. Oktober 2014 01:34

@ Birne Helene

"heute weiß ich: Ja die Leute hatten Recht."

Isso.

Denn die Lösung - der allgemeine Aufmarsch aller anständigen Demokratinnen und anständigen Demokraten gegen das Rechte - ist das Problem.

Nothung

18. Oktober 2014 11:37

Alleine die Wortwahl ist ekelerregend. Wen, außer Rechten oder Rechtsextremen, also den aktuellen "Untermenschen" dürfte man in Deutschland "ausschwitzen" ohne der Volksverhetzung anheim zu fallen.

Albin Glanthaler

18. Oktober 2014 16:33

Pepe: "...Rechtsextreme. Die braucht wirklich kein Mensch."
- Das ist fast schon Gutmenschenjargon. Nordlaender hat die Meinung mit einem Beispiel sachlich gut widerlegt: allerorten wären Leute herzlich froh, wenn es in ihrer Gegend mehr "Rechtsextreme" (mit oder ohne Anführungszeichen) gäbe, eben z.B. für solche Zwecke wie von Nordlaender erwähnt, oder viele ähnliche, allgemein die Sicherheit der normalen deutschen Bürger betreffend, sie trauen sich nur nicht, es zu sagen. Ich finde es tröstlich, dass es Rechtsextreme gibt, sie haben für ihren Mut, so radikal gegen den Strom zu schwimmen, Respekt verdient, insbesondere wenn es junge Leute sind, denn die immer hochtouriger laufende Verblödungsindustrie macht ihnen solche Art der Abweichung immer schwerer.

Revolte

18. Oktober 2014 16:34

Rechts sein ist eben nichts für Warmduscher.

Wir sind der Hass der Erde,
ob Mann, ob Weib, ob Kind.
Doch was auch daraus werde,
wir bleiben, was wir sind !

Die Welt will keine Liebe
von uns. Wir wissen das
und kühl’n im Kampfgetriebe
die Stirn am fremden Hass.

(Walter Flex)

Ulrich von Hutten

18. Oktober 2014 17:58

Leider ist es nach wie vor so, dass sich die sogenannten „Rechten“ in der AfD als nicht politikfähig erweisen. Sie beherrschen weder das politische Spiel der Taktik noch der Strategie. Sie sind nicht in der Lage, still zu denken und Mehrheiten zu organisieren. Ihre klare Kante heißt „Alles“, aber sie bekommen nichts. Diese Poltergeister haben gegen die Henkels, die es verstehen, mit dem „Florett“ zu fechten, politisch keine Chance.
Wie alt ist der Henkel noch? Wer kennt das „Personal“ der Grünen der Gründungszeit?
Henkel mit seinen dreiundsiebzig und seine Gefolgsleute werden, nachdem die FDP pulverisiert worden ist, auch den Volksparteiencharakter der SPD und der CDU/CSU pulverisieren. Dazu taugt die Henkel-Kamarilla. Was danach kommt? Bis dahin still denken (Clemenceau: nicht darüber reden, immer daran denken) und mit Gleichgesinnten Mehrheiten bilden.

polymetis

18. Oktober 2014 23:32

Es bleibt spannend bei der AfD, wer wohl die Oberhand behält. Die blauäugigen Landesdiener oder die rotweinverschwiemelte Industrielobby mit fragwürdigen Neuerwerbungen mit dicker Brieftasche.

Gold Eagle

19. Oktober 2014 14:11

Begriffe wie "rechts", oder "liberal" oder "links" sagen im Grunde gar nichts, sondern die Frage lautet, wofür steht die AfD inhaltlich und das hat sie ja nun deutlich in verschiedenen Erklärungen gesagt:

Eurokritik, Kirchhof-Steuerreform, Einwanderungsgesetzgebung wie Kanada, Volksabstimmungen auf Bundesebne, Ablehnung des Mindestlohns und Konsolidierung des Staatshaushalts, Abschaffung des EEG, Ablehnung der Frauenquote. Bei den Fragen TTIP und Ukraine ist die Partei verstritten.

Wenn man sich die Programmatik der AfD ansieht, dann würde ich sie als "liberal-konservativ" klassifizieren.

polymetis

19. Oktober 2014 22:23

"Wenn man sich die Programmatik der AfD ansieht, dann würde ich sie als „liberal-konservativ“ klassifizieren."
Das ist so ein wenig wie 'gelato'. Gefroren schmeckt es gut, aber am Ende bleibt eine öde Waffel.

Götz Kubitschek

20. Oktober 2014 07:04

ende der diskussion!

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.