Schreibtisch, Garten, Alltag (XX): Merkel und Lichtmesz

Übermorgen endet die Zeit der Rauhnächte, und wenn ich zusammen mit Ellen Kositza zur Wiederaufnahme der PEGIDA-Gänge...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios


nach Dres­den fah­ren soll­te und eben jetzt über die Sta­pel auf mei­nes Schreib­ti­sches schaue, weiß ich, daß die schö­ne, dunk­le Zeit des lang­sam ein­ge­pen­del­ten Träu­mens mor­gen früh vor­bei sein wird. Ges­tern Nacht aber begeg­ne­te ich Ange­la Merkel:

Es ging dabei gar nicht lus­tig zu. Ich saß mit vie­len ande­ren Män­nern und Frau­en in einer rie­si­gen Kan­ti­ne, nag­te an einem Enten-Schle­gel und trank dazu ein Bier, das nach Salz und Kori­an­der schmeck­te. Ange­la Mer­kel stand vorn am Aus­ga­be­tre­sen und hielt eine Ansprache.

Mir ist dar­aus ein ein­zi­ges Wort in Erin­ne­rung geblie­ben – die Zuhö­rer aßen auch alle wei­ter und führ­ten Gesprä­che, und indem ich die Stim­me hör­te, die­sen Mer­kel-Ton, der ener­gisch zu hell klingt, war der Inhalt nicht mehr so wich­tig: Die­ser Ton­art ist ein bestimm­tes Stück zuge­ord­net, dach­te ich, und nie wird sich dar­an etwas ändern.

Die Anspra­che war jeden­falls irgend­wann vor­bei, und ein Mann erhob sich, applau­die­rend. Nach­dem es wie­der ruhig war, for­der­te er uns auf, Fra­gen an die Kanz­le­rin zu stel­len. Ich blick­te mich um, kein Arm hob sich, die meis­ten aßen schon wie­der. Da zeig­te ganz vorn eine jun­ge Frau auf, erhob sich und sag­te mit einer wei­chen, kla­ren Stim­me unge­fähr fol­gen­des: Man habe nun eine gute Vier­tel­stun­de zuge­hört und dabei einer Zustands­be­schrei­bung unse­rer Gegen­wart lau­schen müs­sen, die von der Lebens­wirk­lich­keit zumin­dest hier, in die­ser Stadt, mei­len­weit ent­fernt sei. Sie kön­ne in allen Punk­ten gera­de das Gegen­teil vom dem anfüh­ren, was Frau Mer­kel soeben geäu­ßert habe.

Ange­la Mer­kel schwenk­te unter ihrem lila­far­be­nen Bla­zer ihren lin­ken Arm aus dem Ellen­bo­gen her­aus nach vorn und wie­der zurück und sag­te, daß es das gute Recht auch die­ser jun­gen Frau sei, aus einer begrenz­ten Per­spek­ti­ve her­aus zu ganz ande­ren Wahr­neh­mun­gen zu kom­men als sie selbst, auch wenn die Schlüs­se dar­aus ganz lächer­lich sei­en. Lei­der habe sie neben all dem Unfug aber kei­ne Fra­ge vernommen.

Die jun­ge Frau stand noch immer an ihrem Tisch, sie war feu­er­rot und senk­te ihren Kopf. Dann sag­te sie lei­se, aber doch so, daß ich jedes Wort ver­stand: “In wel­ches Rat­ten­loch wol­len sich Leu­te wie Sie eigent­lich ver­krie­chen, wenn es soweit ist?” Sie sag­te das mit gro­ßer Sicher­heit und gefähr­li­cher Offen­heit, ja, es wirk­te so, als wüß­te sie, daß es bald soweit sei. Was “es”? Ich woll­te die jun­ge Frau danach fra­gen, aber dann wach­te ich auf.

Was ist das? Der Wunsch nach einer Abrech­nung? Die Ver­län­ge­rung der “Lügenpresse”-Rufe in Dres­den, mit­hin der Respekt­lo­sig­keit gegen ver­dor­be­ne Insti­tu­tio­nen, in eine Film­sze­ne hin­ein (denn so kommt mir die­ses Kan­ti­nen-Motiv vor)?

Jeden­falls ragen der­lei Träu­me schon wie­der in den poli­tisch-meta­po­li­ti­schen All­tag hin­ein, den ich über die Weih­nachts­ta­ge und den Jah­res­wech­sel glück­lich hin­ter mir las­sen konn­te. Die Ver­lags­ar­beit ende­te mit der immer wie­der um gan­ze Mona­te ver­scho­be­nen Groß­aus­sen­dung des von Mar­tin Licht­mesz nun end­lich fer­tig­ge­stell­ten Buches Kann nur ein Gott uns ret­ten?. Dies war eine mehr als gezir­kel­te Brü­cke aus einem struk­tu­rell und the­ma­tisch auf­rei­ben­den Jahr hin­über in die Zwi­schen­zeit, die sich vom Hei­li­gen Abend bis Drei­kö­nig ausdehnt.

Nicht nur ich habe das Zusam­men­tref­fen der Weih­nachts­ta­ge mit dem Erschei­nen der gro­ßen Arbeit von Mar­tin Licht­mesz als glück­li­che Fügung emp­fun­den: Es gibt bereits ers­te Leser­brie­fe, sie sind aus­nahms­los in einem Ton der Hoch­ach­tung und der tie­fen Befrie­di­gung über die Lek­tü­re die­ses Buches gehal­ten. So schrieb mir ein Arzt, er habe in den Fra­ge­stel­lun­gen und Ant­wor­ten der Schluß­ka­pi­tel eine Quint­essenz sei­nes Nach­den­kens über die eige­ne Reli­gio­si­tät und die unse­res Kul­tur­rau­mes gefun­den. Und ein hoher Ordens­geist­li­cher berich­te­te von der gemein­sa­men Lek­tü­re des Buches hin­ter den Mau­ern sei­nes Klosters.

Ich lei­te der­lei Brie­fe stets brav an Mar­tin wei­ter und kam dabei vor­hin auf den Gedan­ken, wie­der­um die Leser die­ses Netz-Tage­buchs zur Rezen­si­on des Buchs auf­zu­for­dern: Denn ich möch­te die Fra­ge nach dem Sitz des Glau­bens im Leben unse­res Vol­kes und Kul­tur­krei­ses gründ­li­cher als bis­her erör­tern. Die Not­wen­dig­keit dazu ist nicht zuletzt in der Dis­kus­si­on über den Begriff des “Abend­lan­des” und die Aus­ein­an­der­set­zung über das jüngst in der Sezes­si­on bespro­che­nes Buch aus der Feder Peter Bicken­bachs augen­schein­lich geworden.

Also: Ich erbit­te bis zum 20. Janu­ar Bespre­chun­gen und Anmer­kun­gen zum Buch Kann nur ein Gott uns ret­ten?, das Mar­tin Licht­mesz in zwei­jäh­ri­ger Arbeit nie­der­ge­schrie­ben hat. Jedem Rezen­sen­ten, des­sen Text ich in die­sem Netz-Tage­buch ver­öf­fent­li­chen kann, wird ein Buch­wunsch erfüllt. Ein­rei­chen bit­te an redaktion(at)sezession.de.

Und jeder, der Licht­mesz bis­her ver­paßt hat, kann 412 gebun­de­ne Sei­ten zu einem Spott­preis von 22 € hier bestel­len.

 

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (28)

Ein gebürtiger Hesse

4. Januar 2015 19:29

Da kann man nur hoffen, daß die junge Dame mit der weichen, klaren Stimme (die sich auch im Leisen hörbar deutlich hörbar macht - es gibt nichts besseres) erneut auftaucht. In der einen oder anderen Realität - eines Traumes, den einer träumt, oder der für uns alle wahr wird. Die Perspektive des "wenn es soweit ist" gibt die Richtung an. "Glauben, hoffen, standhalten" gilt auch hier. Und so Sie die Dame als erster wiedersehen, Herr Kubitschek, geben Sie ihr doch Martins Buch in die Hand. Auch sie sollte davon begeistert sein.

Tobias aus Dresden

4. Januar 2015 19:48

Da kann man ja fast nur hoffen, dass die junge Frau mehr weiß, als wir alle ;-) Recht hat sie allemal ... unglaubliche Geschichte! Wäre ich gern dabei gewesen! Vielen Dank fürs Verbreiten! Gruß aus Dresden, bis morgen Abend!

Nemo Obligatur

4. Januar 2015 20:04

Lieber Herr Kubitschek,

solche Träume... Meine Ferndiagnose: Zuviel Schreibtisch und zuwenig Garten. Sie müssen mal ausspannen. Abgesehen davon sind solche Träume gefährlich. In nicht allzu ferner Zeit werden Sie sich deswegen vielleicht vor der zuständigen Anti-Diskriminierungsstelle verantworten müssen.

Der Lichtmesz-Band wird gleich bestellt. Freue mich schon auf die Lektüre.

Thomas Wawerka

4. Januar 2015 21:07

Also ... lieber Kubitschek, aus der Perspektive Freuds ist wohl vollends klar, was dieses ES ist ... und ich mutmaße, die meisten Menschen, ganz egal welcher politischen coleur, kennen dieses freudsche ES.
Mir fällt gerade zum ersten Mal die Verbindung zwischen Sigmund Freud und Stephen King auf ...
ES ist jedenfalls nichts, dessen Einflüsterungen Sie nachgeben sollten.

Carl Sand

4. Januar 2015 21:23

Lieber Nemo Obligatur,

Gartenarbeit, jawoll!
DAS ist die Lösung!

Und ich hoffe sehr auf Ihren Anstand und Ihre Schrebergartenhütte,
falls ich als unanständiger Revolutionsträumer einmal einen Unterschlupf vor dem Toleranzlager brauchen sollte -
Soviel Aktivität werden Sie dann aber wohl doch zeigen?

(Wer Zynismus findet, darf ihn behalten).

Revolte

4. Januar 2015 21:51

Die Rauhnächte dienen ja bekanntermaßen der Deutung und den Träumen. Harren wir also der Dinge, die da kommen. Ich enthalte mich inzwischen jeglicher Wertung oder Setzung.
Hoffe, den Hühnern geht's gut, die Felder sind schneebedeckt und die Familie Kubitschek / Kositza ist gut ins neue Jahr gerutscht.
Was süffelt man zu Silvester eigentlich auf dem Rittergut? Met?

Auf ein gutes neues Jahr!
Numquam retro!

Kommentar Kositza:
Wir "begehen" Silvester schon länger nicht und kamen alkoholfrei ins neue Jahr. Schnee liegt keiner.

Klaus F.

4. Januar 2015 22:04

Man ist ja bereits derartige Frechheiten von der Kanzlerin gewohnt, aber nun scheint sie sich endgültig in eine Marie Antoinette zu verwandeln. Und ihr dräut das gleiche Ende, wenn sie so weitermacht. Naja, man darf ja noch träumen? Eine angenehme letzte Rauhnachtruhe.

Zadok Allen

4. Januar 2015 22:46

Da das Thema Träume einmal angeschnitten ist: ich sah mich vergangene Nacht in einen Kampf zwischen BRD-Bösen ("Nazis") und BRD-Guten in einem weitläufigen Gebäudekomplex versetzt.

Man hieb und stach mit den nächstzuhandenen Gegenständen aufeinander ein, und es ging handfest zu. Das ganze muß im Rahmen einer irgendwie gearteten Demonstration stattgefunden haben, denn außenherum war Polizei präsent.

Nettes Detail und Pointe des Traums: die Polizei oder wer auch immer hatte Rettungskräften den Zugang zum Areal verwehrt; es sollte Verletzte und möglichst Tote geben.

Das führte dann dazu, daß die BRD-Bösen verletzte BRD-Gute, die es durchaus gab, mit Privat-Pkws ins Krankenhaus fuhren, denn sie wußten um die Rettungs-Blockade und sahen die Falle, die ihnen hier gestellt war.

Einer der klarsten und besterinnerten Träume seit langem; ich will hoffen, daß mir keine divinatorischen Antennen wachsen.

Ein Fremder aus Elea

4. Januar 2015 23:47

Was das Thema Gott angeht: Der Kölner Dom soll verdunkelt werden.

Das ist ein starkes Zeichen.

Und eigentlich eindeutig: Die Kirche steht nicht dahinter.

Aber... irgendwie... es mag tiefenpsychologisch eigene Wege gehen, dieses Zeichen... die Größe der Geste suggeriert das Außergewöhnliche...

Ein Fremder aus Elea

5. Januar 2015 10:21

Einen schönen guten Morgen!

Ich habe mich vom Thema inspirieren lassen und ein Gloria in excelsis Deo komponiert und gedichtet.

Wenn's beliebt:

https://bereitschaftsfront.blogspot.com/2015/01/gloria-in-excelsis-deo.html

Meier Pirmin

5. Januar 2015 10:50

Der Betrachtende, Epimetheus, behält seine Substanz dadurch, dass er sich nicht auf den Schauplatz begibt, also weder vor die Semperoper nach Dresden eilt noch vor den Kölner Dom, sondern seinen Standort innehält. Kant sah von Königsberg aus klarer, was 1789/90 in Paris passierte, desgleichen Burke in London. P. hat wohl nicht die gleiche historische Bedeutung, aber der Grundsatz gilt trotzdem. Merkel: Sie ist so oder so die bedeutendste Politikerin Europas, aber man hat den Eindruck, es gibt für sie trotzdem nichts wirklich zum Entscheiden, Kommt dazu, dass die grosse Koalition mit den Profilierungsbedürfnissen der je anderen Partei die Entscheidungsfreude zusätzlich lähmt. So wird, wie Musil es gesagt hat: "Politik ist was geschieht."

Gert Friedrich

5. Januar 2015 11:00

Frau Merkel wird die nächste Bundestagswahl noch gewinnen ,und in der

Mitte der Legislaturperiode wird die Hauptstadtpresse ihrer überdrüssig

werden.Springer-BILD, ZEIT und SPIEGEL werden sie wegnörgeln.

Bleibt abzuwarten ob es die AfD dann noch gibt.

Hartwig

5. Januar 2015 11:29

Der Fremde schrieb:
" ... die Größe der Geste suggeriert das Außergewöhnliche…"

Richtig!
Für mich machen die Gegendemonstrationen, welcher Art auch immer, mittlerweile mindestens ein Drittel des Effekts von PEGIDA aus. Der eindeutige Versuch, PEGIDA zu isolieren, wird durch die Gegendemos untergraben. Sie werten die Bewegung auf. Wie lange wird sich 'Die Politik', speziell die CDU den "Spuk" noch anschauen können? Der Schweigemarsch ist ja nur das Eine. Durch die Gegendemonstrationen werden aber Montag für Montag über Stunden ganze Stadtteile lahmgelegt. Polizei wird in Hundertschaften von Bundesland zu Bundesland hin und her gekarrt. In den Medien gibt es kein vergleichbares Thema mehr. Der Kölner Dom wird verdunkelt. Die Kirche hat sich in einer politischen Auseinandersetzung eindeutig positioniert - ohne erkennbare Not. Fortwährend werden 'Zeichen' gesetzt. Und dann wieder solche Artikel, wie von Monika Maron in welt.de (selber suchen), die die Verlogenheit des Establishments nahezu unbemäntelt benennen.
Das ist das Gegenteil von 'Ruhe im Land'.

Rainer Gebhardt

5. Januar 2015 11:34

Den Traum will ich nicht deuten, nur anmerken, daß wir im Traum viel Unerledigtes bewirtschaften und nach Lösungen suchen. Und da dürfen dann auch unkonventionelle Lösungen geträumt werden. Dies um so mehr als der Träumer sich im Stand der Unschuld befindet.

Zu Martin Lichtmesz. Also, ich muß schon sagen: Nach Richard Millet im letzten Jahr (ein Hieb, der immer noch schmerzt) ist ML's Buch der zweite ganz große Wurf aus dem Antaios-Verlag. Der Titel ist gut gewählt, denn es ist in der Tat ein Frage-Buch, das Lichtmesz da vorgelegt hat. Eine gnadenlose Beschreibung der Lage und deren "katholische Verschärfung". Auch das will erst mal einmal verarbeitet werden. Bin jedenfalls schwer beeindruckt. So viel Lob? Klar, aber das muß Lichtmesz aushalten können.

Stil-Blüte

5. Januar 2015 14:13

@ Ein Fremder aus Elea

Oh wie schön! Zum Mitsisngen. Um wieviel herrlicher würde es noch klingen, sänge es ein stattlicher Knaben-/oder Kirchenchor. Haben Sie an eine Publikation gedacht?

Roman

5. Januar 2015 15:29

Was wird es denn Neues im Jahr 2015 geben, Herr Kubitschek?

Martin

5. Januar 2015 16:32

Ja, ein unruhige Zeit mit traumschwangeren Nächten ...

Bei mir hat es nicht zu einem aktuellen Buch in der "stillen Zeit" gelangt. Stattdessen habe ich zu Felix Dahns "Ein Kampf um Rom" gegriffen, welches nunmehr seit knapp 25 Jahren als zweibändige, antiquarische Ausgabe in meiner kleinen Bibliothek steht und an das ich mich ob seines Umfangs nie so recht heran getraut habe. Nur so viel, es war kein Fehlgriff und das Buch lohnt durchaus auch heutiger Lektüre, ja man kann bei einigen Stellen auch etwas für die ganz aktuelle Lage entnehmen, auf jeden Fall deutlich mehr als ein "Jugendbuch".

Das Werk von Lichtmesz wird in 2015 in jedem Fall auch gelesen werden, nur dafür bedarf es erst einmal wieder einer ruhigeren Phase, zuvor werde ich mir daher das neue Buch von Houellebecq gönnen, dessen Fan ich seit dem Lovecraft Essay "Gegen die Welt, gegen das Leben" bin.

So, und nun hoffe ich, dass es mit Pegida gut weitergehen wird und dass Frau Merkel bald ihre Altersbezüge genießen darf.

Altbayer

5. Januar 2015 17:29

Beim Lesen dieser Zeilen kommt mir der Danke, dass Herrn Kubitschek im Traum eine deutsche Jeanne d'Arc erschienen ist. Hoffen wir, dass es eine solche Dame im gegenwärtigen Deutschland gibt und sie ein glücklicheres Ende findet als die Französin.

Albin Glanthaler

5. Januar 2015 17:59

Der Kölner Dom wird verdunkelt? Das ist doch geradezu ein Mitdemonstrieren der Dömler, ein symbolischer Akt der Warnung vor dem, was Islamisierung bedeutet: das Christliche soll verlöschen - so sollten es die Pegida- oder Kögida-Leute propagieren und sich für die Solidarität der Kirche bedanken.

Inselbauer

5. Januar 2015 21:08

Ich würde gern mal ein belletristisches Büchlein von Ihnen lesen, Herr Kubitschek! Muss ja nichts Besonderes sein, einfach ein paar Erzählungen.
Das würde mich freuen.

Arkanthus

5. Januar 2015 23:32

Na also heute kehrte ein wenig die Stagnation ein, entgegen meiner Erwartung, nach der Merkelschen Vorlage. "Nur" 18.000 Teilnehmer. Man hätte wenigestens den Contenance-Verlust von Politik und Medien kreativer nutzen können, hier kommt die Ratten-Mischpoke. Humorvoller. Die sind am schwitzen, nicht wir. Provokation !

meierhans

5. Januar 2015 23:53

Es ist sehr notwendig, die große Bedeutung des Kölner Doms für die deutsche Nationalbewegung seit der Zeit der Brüder Grimm wieder bekannt zu machen: Jahrhundertelang war der mittelalterliche Bau unvollendet stehen geblieben. Erst 1814 wurde der Plan wiederentdeckt und immer mehr Fürsten und Bürger in Deutschland halfen mit, um dieses Bauwerk zu vollenden - als Symbol für die Zusammenfügung der deutschen Nation.
https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lner_Dom#Zweite_Bauperiode

Die jetzigen Wortführer am Kölner Dom wollen diese große Bedeutung des Bauwerks für uns natürlich gerne vergessen machen. Man bemerkt es auch am Video über die Baugeschichte, das man im Museum unter dem Dom sehen kann: Kein Wort über die nationale Bedeutung des Doms im 19. Jh.
Auch hier nicht: https://koelner-dom.de/index.php?id=geschichte

Aber: Das Netz kann man nicht mehr totschweigen.
https://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a050567.pdf

KÖGIDA könnte was draus machen. Auch plakativ.

meierhans

6. Januar 2015 00:59

Und:
Die angeblich Süd"deutsche" Zeitung macht bildlich Werbung für Pegida.

https://www.sueddeutsche.de/politik/erfolg-deutschlandweiter-gegendemos-pegida-floppt-ausserhalb-dresdens-1.2291802

Nemo Obligatur

6. Januar 2015 08:28

@Martin

Seltsamer Zufall. Den "Kampf um Rom" habe ich diese Tage auch angelesen. Mein Motiv ist, der geistigen Ödnis der Tageszeitungen und Magazine zu entfliehen. Reiner Eskapismus, aber dennoch legitim. Bis jetzt kann ich über den Erfolg nicht klagen.

Ich wünsche Ihnen eine ebenfalls anregende Lektüre.

Harald de Azania

6. Januar 2015 09:00

Verehrter Herr Kubitschek,

Jetzt weisz ich ( indirekt) was man in der real existierenden Volksrepublik Tolerantia (ehemals Deutschland) ueber einen/e PolitikerIn (wir wollen korrekt sein) schreiben darf.

Ungefaehr ein Zehntel dessen an Kritik und Ironie und des Sarkasmus scheint gestattet, verglichen mit Suedafrika. Was wir alles ueber "Vadder Jacob', den Staatspraesidenten sagen und schreiben koennen und duerfen ....

Aber: die REVRT ( ausgeschrieben siehe oben) st ja der freieste Staat der d...... Geschichte.

Aber ja doch! Amuesiert laechelnd ueber unsere gemeinsamen Feinde verbleibe ich mit dem Wunsch, stark, einig und erfolgreich zu sein

HdeA

Revolte

6. Januar 2015 20:02

Wer heute noch nicht gelacht hat, hier gibt's was von den Zeichensetzern:

Prominente setzen in BILD ein Zeichen

Seit Wochen ziehen Tausende Demonstranten durch Deutschlands Städte, warnen vor einer angeblichen „Islamisierung des Abendlandes“, schüren Fremdenhass und Intoleranz.

ZEIT, EIN ZEICHEN ZU SETZEN!

In BILD sagen 80 Politiker, Manager, Künstler und Top-Sportler NEIN zu Pegida. Sie zeigen Flagge für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland.

Denn Fakt ist: Angst vor Fremden haben vor allem jene, in deren Nachbarschaft kaum Zuwanderer leben, sagt Prof. Werner Schiffauer (63), Vorsitzender des Rats für Migration.

https://www.bild.de/politik/inland/pegida/promis-sagen-nein-zu-pegida-39208948.bild.Hotel

Der Gutmensch

6. Januar 2015 20:57

Also, lieber Revolten-Liebhaber,

diese Bild-Liste ist wirklich superb. Nicht mal ein kleines Überraschungsmoment fehlt im Kessel Buntes: Kein Cem, keine Claudie - dafür unser Didi. Dieter Hallervorden ruft also bei der Bild an, weils ihn als Berliner/Wahlfranzosen schrecklich schmerzt, wenns den Sachsen gefällt, bei sich daheim zu demonstrieren und den Mund zu halten. Der Dieter Hallervorden, der sich vor zwei Jahren noch anheischig machte, an so kulturunsensiblen Dingen wie dem Blackfacing festzuhalten! Das nenn ich mal Bewusstseinserweiterung - das macht ja beinahe Laune aufs Alter ... obwohl ... vielleicht wars ja auch bloß Versehen und das falsche Drehbuch - schließlich bin ich kein Verschwörungstheoretiker! Bloß jemand, dessen Name zum 1. Mai 1989 auf der Liste seines tyrannischen Klassenleiters erschien, um fürs pflichtgemäße Erscheinen bei der Regimedemo Unter den Linden abgehakt zu werden. Der Haken wurde gesetzt und ich würde mich nie soweit herablassen, abzustreiten, dabei gewesen zu sein. Exakt bis zum nächsten U-Bahnhof; da hatte man sich in der Menge dann leider, leider aus den Augen verloren ...

Harald de Azania

6. Januar 2015 22:21

Antwort an "Revolte"

Vidi, ridi, schpeibi:-)

Wer von diesen edlen, durchgeistigten Gesichtern haengt NICHT am oeffentlichem Subventionstopf incl Kirchensteuer oder ist nicht im staats= politknahmen bereich taetig oder von oeffentlichen Auftraegen, zugeschanzten Poestchen und Wohlwollen abhangig?

Prinzessin zu Bentheim und Steinfurt ? Seit 1814, dem vielleicht bedauerlichen Zuschlag der Grafschaft Bentheim zu Hannover ist dies fuer sich auch kein Beruf mehr, leider. Weitere Fragen wollen wir nicht stellen (Auch nicht ueber die Verpfaendung der Grafschaft 1753) . Sagen wir das Geschlecht benoetigt keine Subvention fuer Burg und Schloss;

Also 1 von 80; ergibt 1,25 Prozent Nichtsubventionierte und 98,75 Prozent Subventionierte.

La cara y imagen del vuestro clasa politica >> verdamente perfecto!

HdeA

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