Momentan scheint vor allem die immer noch als “konservativ” geltende Presse vom Ehrgeiz getrieben zu sein, alle anderen Zeitungen im Schmutzwerfen zu überbieten.
Das Ziel ist immer das gleiche: die Teilnehmer und Sympathisanten der Dresdener Demos und ihrer Ableger sollen als gefährlicher, dummer oder irregeleiteter Abschaum hingestellt werden, als Ansammlung aus ethisch defekten Angstneurotikern und Extremisten, während die Inhalte ihres Programms und ihre Forderungen kaum diskutiert werden.
In der Druckausgabe der Presse vom 5. 1. erschienen gleich zwei Artikel mit dieser Zielrichtung, wobei man in letzterem eine seltsame Mischung aus Irritation und Diffamierung erkennen kann.
Angesichts einer für Mitte bis Ende Jänner geplanten Kundgebung in Wien räumt die Autorin Anne-Catherine Simon zunächst ein, daß auch hier eine heterogene Mischung zu erwarten sei:
Und wie in Deutschland werden wohl auch in Österreich keineswegs nur rechtsextreme Xenophobe mitspazieren, sondern alle möglichen Menschen, junge und alte, sehr und moderat rechte, unbestimmt konservative, ja, sogar linke. Zumal das Positionspapier von Pegida eine Ramschkiste ist, aus der man herausklauben kann, was einem gefällt.
Nur kurz eingeschoben: nicht mehr und nicht weniger eine beliebig anwendbare “Ramschkiste”, wie die Zauberwortsammlungen à la “Vielfalt”, “Buntheit”, “Toleranz”, “Demokratie”, “breites Bündnis” und so weiter und so fort, mit denen die Gegenseite hantiert.
Pegida ist für die „christlich-jüdisch geprägte Abendlandkultur“, für die Aufnahme von Flüchtlingen und für sich integrierende Muslime, aber gegen „eine frauenfeindliche politische Ideologie“, für „sexuelle Selbstbestimmung“ (auch wenn diese von der „christlich-jüdisch geprägten Abendlandkultur“ traditionell nicht gerade gefördert wurde), aber auch gegen „dieses wahnwitzige Gender-Mainstreaming“.
Als “gemeinsamen Nenner” nennt sie “ein diffuses kulturkonservatives Gefühl”.
Auf der Facebook-Seite des österreichischen Pegida-Ablegers zitiert man Kraus als Ankläger der verlogenen Medien, Schiller und Gabalier als Verfechter eines positiven Heimatbegriffs. Gabalier hat kürzlich das Christkind verteidigt, davor die töchterlose österreichische Bundeshymne. „Mein Ursprung, meine Wurzeln, mein Daheim. Meine Heimat, bei dir muss ich sein“, zitiert ihn die Pegida-Seite.
Gleich neben den “Volksrock’n’roller” Andreas Gabalier, der durch seine Weigerung, die “gegenderte” Bundeshymne, zu singen zur innerösterreichischen Symbolfigur geworden ist, stellt Simon nun aparterweise den norwegischen Massenmörder Anders Breivik, dessen Schatten sie effektvoll über die gesamte Pegida-Bewegung wirft. Von Andreas zu Anders bedarf es also offenbar nur eines Rösselsprungs:
Bevor Anders Breivik an einem Sommertag auf einer Insel 69 Menschen erschossen hatte, stellte er ein Manifest ins Netz, das er „Europäische Unabhängigkeitserklärung“ nannte. Der norwegische Massenmörder wollte Europa retten, vor allem Möglichen, aber vor allem vor dem Islam. Auch die Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, kurz Pegida, bekennen sich zu Europa und wollen die „Islamisierung“ stoppen: aber nicht mit Gewalt, sondern seit Oktober mit „Spaziergängen“ jeden Montag in Dresden und in anderen deutschen Städten – und bald auch in Wien. Hier ist die erste Kundgebung für Mitte bis Ende Jänner geplant.
So wäre die dicke Breivikberta mal wieder in Stellung gebracht, und wenn Simon auch einräumt, daß Pegidas “Mitläufer” “großteils nicht extrem” seien, so müssen sie sich doch gefallen lassen, in die Nähe eines Monsters gerückt oder gar selbst als potenzielle Mörder verdächtigt zu werden. Das ist wohl nicht mehr steigerungsfähig, und es bleibt abzuwarten, ob das Pulver damit verschossen ist.
Allerdings ist bei der Autorin offenbar auch ein großes Fragezeichen aufgetaucht:
Es ist genau wie auf der unerhört beliebten deutschen Internetseite Politically Incorrect. Sie strotzt von hasserfüllten Postings; aber groß ist sie durch die vielen Leser, die hier und nur hier zu finden meinen, was sie in der offiziellen Diskussion vermissen: unzensurierte Information und Diskussion. Und Menschen, die ihr Unbehagen teilen.
Als die Schweizer für ein Minarettverbot stimmten, wurden sie von fast allen ausländischen Medien für dumm erklärt. Auch die Pegida-Demonstranten werden jetzt gern als Idioten abgetan. Das ist noch gefährlicher, als die Aktivisten hinter Pegida, Politically Incorrect und Co. zu verharmlosen.
„Proamerikanisch. Proisraelisch. Gegen die Islamisierung Europas. Für Grundgesetz und Menschenrechte“, lautet der Untertitel der Seite Politically Incorrect. Das klingt wie ein Freibrief in Deutschland und Österreich, wo man immer noch so tut, als wäre der Antisemitismus die größte Gefahr. Auch Pegida ist für die „christlich-jüdisch geprägte Abendlandkultur“ – ebenso wie Breivik für ein „christlich-jüdisches Europa“ eintrat. Und noch eines haben Pegida, Politically Incorrect und Breivik gemeinsam: Da kämpfen nicht Deutsche, Schweizer oder Schweden für ihre Nation, sondern alle gemeinsam für „Europa“. Klingt doch nicht so schlimm wie Neonazis, die die arische Rasse hochhalten, oder?
Ja, der offizielle Sprachgebrauch hat das Wort Europa mit schönen Bildern von Frieden und Versöhnung besetzt. Die Realität ist anders. Wer hätte sich im Juni 2011 Breiviks Bluttat auf Utøya vorgestellt? Projüdisch, proeuropäisch, pro Menschenrechte – man sollte dringend genauer hinsehen, was sich im Internet schon seit Langem hinter solchen Wörtern zusammenbraut.
Die Autorin scheint zu ahnen, daß bloße Beschimpfung, Ignoranz oder Diffamierung nicht mehr weiterhilft, daß die üblichen Kategorien nicht mehr passen, daß die Öffentlichkeit hier womöglich ernsthafte Versäumnisse nachzuholen hat. Sie schließt ihren Artikel mit dem Satz:
Noch viel wichtiger aber ist die Frage, welche Ängste und welches Unbehagen so viele dazu treibt, bei den „Spaziergängen“ von Pegida mitzuspazieren.
Vieles würde sich klären, wenn Journalisten wie die Simon endlich aus ihrem Dämmerschlaf erwachen und den vollen Ernst und Umfang der Lage begreifen würden. Kapiert man allmählich, daß Pegida “keine Krankheit, sondern ein Symptom” ist, wie Monika Maron in der Welt formulierte? Wer sich schon länger und ohne Scheuklappen mit der Lage beschäftigt, wird sich wundern, warum sich diese Leute immer noch am Kopf kratzen und herumrätseln. Die Gefahr einer weitgehenden Islamisierung Europas und seiner langfristigen Spaltung und Fragmentierung entlang konfliktgeladener ethnisch-kultureller Bruchlinien ist real, absehbar und bereits jetzt an fünf Fingern abzuzählen.
Kein geringerer als Michel Houellebecq hat diese Aussicht nun in einem Roman thematisiert, der zur Zeit fleißig skandalisiert wird: “Unterwerfung” schildert die Machtergreifung radikaler Islamisten in einem Frankreich der nahen Zukunft. Wer nicht erkennen will, daß die “diffusen Ängste” der Bürger, von denen nun so oft im teils salbungsvollen, teils herablassenden, teils pathologisierenden Tonfall die Rede ist, mehr sind als nur Hirngespinste von ein paar schlechten und ungebildeten Menschen, wird freilich nichts verstehen können. Ihm wird nichts anderes übrig bleiben, als Phänomene wie Pegida einseitig zu dämonisieren. Und dazu eignet sich Breivik natürlich vortrefflich.
Der Verlag Antaios hat bereits 2011 ein Buch herausgebracht, das meines Erachtens unentbehrlich ist, um den von der Presse-Autorin angeschnittenen Fragen- und Motivekomplex zu begreifen. Im Anhang dieser Sammlung von Essays und Polemiken des norwegischen Bloggers “Fjordman” Peder Jensen habe ich versucht, den Kontext darzustellen, der eine pathologische Gestalt wie Breivik hervorgebracht hat. Ich sehe ihn als eine Art Okkupator und Tretmine auf dem Pfad der Islamkritik, die dringend entschärft werden muß. Die Linke benutzt ihn als Apotropaion, um ihre Kritiker mundtot zu machen; so ist er quasi zu ihrem Quisling geworden. In eine noch kältere Zone hat sich Houellebeqs Schriftstellerkollege Richard Millet begeben, um sich der Frage nach der Bedeutung Breiviks zu stellen: nachzulesen in dem Band “Verlorene Posten”.
Während nun die Presse am 5.1. Stimmung gegen Pegida gemacht hat, erschien ausgerechnet im bürgerlich-linksliberalen, politisch korrekten Kurier ein verblüffender Gastbeitrag von Theo Faulhaber, Autor eines eben erschienenen Buches, dessen plakativer Titel “Abschied von Europa. Aus Abendland wird Morgenland” ziemlich deutlich die Richtung weist:
Die derzeitige Entwicklung führe binnen weniger Jahrzehnte zu einem Abschied von jenem Europa, wie wir es bisher kannten, dies bedeute eine welthistorische Wende, so Faulhaber.
Europa durchlaufe derzeit nicht nur eine veritable wirtschaftliche Krise, sondern auch eine der Werte und Orientierung, so der Autor. Er analysiert die gesellschaftspolitischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Ein Zeitalter der Verluste präge unseren Kontinent: des Verlustes des Maßes und der Mitte, an Bindung und Gemeinschaft, an Natur und Stille, an Bildung und historischem Wissen, an Menschlichkeit, an Qualität, an Orientierung und Vertrauen, an Sprache und Identität, an Glauben und Geistigkeit.
Diese massive Dekadenz führe schließlich zu einem Verlust Europas als Folge der bereits im Gange befindlichen Islamisierung. Ein grundlegendes philosophisches Kapitel und die Frage, welche Auswege es in die Zukunft gebe, runden das Buch, das mit einem reichhaltigen Quellen- und Literaturverzeichnis versehen ist, ab. (Quelle.)
Faulhaber schließt hier offenbar zu Vordenkern wie Manfred Kleine-Hartlage und Peder Jensen auf: eine Kritik der Islamisierung Europas muß auch gleichzeitig eine Kritik des aus dem Ufer gelaufenen Liberalismus, der alle Bindungen und Identifikationen löst, beinhalten. Ansonsten reitet man Scylla, während man auf Charybdis schimpft und zum alleinigen Sündenbock macht. Die Islamisierung Europas ist vor allem ein Symptom einer systemischen Selbstzersetzung und einer tiefgehenden Identitätskrise, die destruktive und zum Teil wahnhafte Züge angenommen hat.
Ich will nun einige der Thesen Faulhabers zitieren und kommentieren.
These 1: Es gibt keinen “normalen” und einen “radikalen”, sondern nur EINEN Islam: Da ist dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan ebenso zuzustimmen wie Leon de Winter und anderen. Der Koran ist unveränderliches Gotteswort, wer ein guter Moslem sein will, nimmt ihn ernst.
These 2: Infolge seiner ihm “innewohnenden Militanz” und “Ethik der Unterwerfung” (Peter Sloterdijk u. v. a.) gibt es daher auch keinen “Islam light”. Wieso man sich über die Grausamkeiten der Al-Kaida, des IS, der Boko Haram usw. wundert, ist erstaunlich: Sie agieren nicht anders als Mohammed.
Sehr ähnlich hat es Manfred Kleine-Hartlage in seinem Buch “Dschihad-System” beschrieben. Ich habe zu diesen beiden Thesen, zumindest in dieser Formulierung, allerdings einige Einwände. Es gibt empirisch natürlich einen “Islam light” und es gibt auch “Moslems light”, also solche, die den Koran nicht wortwörtlich ernst nehmen, ihn durch eine Vielzahl kultureller Filter und Modifaktionen aufnehmen und auch sonst “anders als Mohammed” leben und agieren. Und ein solcher Islam ist es auch, dem man in Europa in der Regel begegnet.
Auf die in Europa lebenden Moslems pauschal den Schatten des IS zu werfen, scheint mir ähnlich perfide, wie die Europäer, die solche bleiben zu wollen, zu “breivikisieren”. Es ist generell niederträchtig und gifterzeugend, Menschen gedankenlos auf eine Stufe mit Mördern zu stellen, ob direkt oder indirekt, auch wenn rhetorische Kniffe dieser Art leicht zu handhaben sind – oder gerade deswegen. Soviel sollte eigentlich jedem, auch aus der täglichen Anschauung heraus, klar sein.
Der Akzent bei Faulhaber scheint mir allerdings woanders zu liegen: man kann freilich auch nicht die Exzesse der islamischen Welt aus ihrem Fundament lösen und als bloße Betriebsunfälle hinstellen, wie es die Beschwichtiger und Verharmloser gerne tun. Die Handlungen der IS-Milizen strahlen unweigerlich ins Nervensystem des islamischen Gesamtkörpers aus, der weltweiten Umma, und die tausenden Freiwilligen, die sich aus europäischen Ländern zum Kampf an der Seit des IS gemeldet haben, zeigen, wie weit die Nervenenden reichen und was sie alles anstossen können.
Daher auch
These 4: Viele Moslems und ihre Freunde behaupten, das, was IS, Boko Haram etc. “veranstalten”, habe nichts mit dem Islam zu tun. Das ist Realitätsverweigerung. Kein Christ, Jude, Hindu, Buddhist oder Anbeter Manitous kämpft im Djihad. Also müssen die täglichen Terror-Grausamkeiten etwas mit dem Islam zu tun haben.
Das ist gewiß der Fall, aber man sollte nun auch nicht den Fehler begehen, den Islam und seine Gläubigen allein aufgrund des Verhaltens des Gelichters zu beurteilen.
These 3: Eine Religion und deren Inhalte zu beanstanden, muss erlaubt sein. Wer christliche Kirchen kritisiert, muss nicht automatisch “links” sein, wer dies beim Islam tut, nicht automatisch “rechts”. Die Nazikeule wird zu oft geschwungen, als Totschlagargument. Weinerlich wird bedauert, dass immer wieder die Tötungsgebote des Korans zitiert werden, anstatt zu beklagen, dass sie in ihm überhaupt formuliert sind.
Hier finde ich ein Detail interessant: in der Tat, wer die christlichen Kirchen kritisiert, sofern sie noch konservativ-christlich sind, gilt in der Regel als “links”, wer den Islam kritisiert, als “rechts”. Warum eigentlich? Auffallend an der heutigen Linken ist, daß sie nur in Ausnahmefällen wagt, sich gegen den Islam zu wenden (Alice Schwarzer wäre so ein Beispiel), wo sie doch reichlich Futter für geradezu klassisch linke Fundamentalkritik finden würde: Religionskritik, Geschlechterverhältnisse, Sexualmoral, “patriarchale Strukturen”, Antisemitismus, Homophobie, Männerbünde, autoritärer Herrschaftsstil u.s.w.
Zum Teil liegt das wohl an der Angst vor den Folgen: es ist ungefährlicher, immer wieder zu treten, was an unserer Kultur ohnehin schon am Boden liegt und zum xten Mal die unbewachten Zitadellen mit den offenen Toren zu stürmen, als sich moslemischen Widerstand einzuhandeln, der bekanntlich sehr ungemütlich werden kann. Zudem sticht hier der “Rassismus”- und “Fremdenfeindlichkeit”-Joker alles: Ausländer und Migranten stehen an der Spitze der Antidiskriminierungskette der geheiligten Stämme. Linke denken ironischerweise insofern “rassistisch”, als sie Einwanderer und ihre Kulturen weitgehend von linker Kritik ausnehmen, eben weil sie fremden Ethnien angehören. Sie sind sozusagen “Autorassisten”.
Komplementär dazu sind die linken Attacken gegen das Christentum und seine Symbole heute weitgehend von einem Haß auf das Eigene getrieben, insofern das Christentum eine entscheidende Grundlage unserer Kultur und wesentlicher Bestandteil unserer Geschichte ist. Das Christentum steht hier als Symbol für das Eigene und wird auch als solches wahrgenommen; um die Religion an sich geht es nur sekundär. Dieser Haß auf das Eigene ist es vor allem, der die Leute heute in sogenannte “Rechte” und “Linke” scheidet. Derjenige, der ihn nicht teilt, kann dabei so liberal oder auch links im alten, sozial-solidarischen Sinne sein, wie er will: er wird immer als “Rechter” abgestempelt werden, und damit als “Rechtsextremer”,“Nazi” usw. In seinem tiefsten Kern geht es bei den heutigen Auseinandersetzungen zwischen “Linken” und “Rechten” also um ein Identitätsproblem (und nicht, wie in früheren Zeiten, um Klassenkämpfe).
Denn in der Tat steht der überwiegende Teil der heutigen Islamkritik auf liberalem, nicht konservativem oder rechtem Boden: seine “Stars” wie Geert Wilders, Leon de Winter, Henryk Broder, Michael Stürzenberger etc. attackieren den Islam, weil er nicht “demokratisch”, säkular, “emanzipiert”, feministisch, individualistisch, pro-“westlich” oder schwulenfreundlich genug ist, gegen Menschenrechte, Grundgesetz und Laizismus ist und so weiter. Nüchterner könnte man aber auch zusammenfassen: deswegen, weil er anti-liberale Werte verkündet, also solche, die das Individuum verbindlich in eine Gemeinschaft einbinden wollen und in dieser die Priorität sehen.
Hier gründen auch die Sympathien vieler Konservativer für den Islam – denn von den orientalischen Fremdartigkeiten und Exzessen abgesehen (die indes nicht immer auf religiöse Ursachen zurückzuführen sind), findet sich hier doch vieles, was unserer Gesellschaft zu ihrem Schaden abhanden gekommen ist: der Glaube an einen Gott und einen Sinn der eigenen Existenz, die Einbettung in ein größeres Ganzes, die Solidarität mit dem Eigenen und der Stolz auf das Eigene, die Familie als oberer Wert, die klare Verteilung der Geschlechterrollen, die so vieles erleichtert, Würde und eine Aufgabe gibt usw. Dinge, die noch dazu einen erheblichen “biologischen” Vorteil mit sich bringen, wie die Fertilität islamisch geprägter Populationen zeigt.
Ein Freund, der sich für Sufismus und islamische Mystik interessiert, äußerte neulich einen interessanten Gedanken. Der Islam befinde sich heute im Zustand des Hasses auf alles, was anders ist und sich ihm nicht unterwerfen will. Das Christentum dagegen – oder was davon übrig ist – sei vom Haß auf sich selbst zerfressen und nur zu bereitwillig, sich dem Fremden zu unterwerfen. Dem Christentum fehlen heute der Stolz und das Kämpferische des Islams, dem Islam dagegen das Reflektierende, Selbstprüfende, Demütige des Christentums. Ich glaube, hierin liegt ein wahrer Kern.
These 5: Integrationsprobleme in Europa gibt es fast ausschließlich bei Moslems. Insbesondere Wien war stets eine Einwandererstadt, aber es gab kaum Probleme mit Tschechen, Ungarn, Südslawen, auch Asiaten. Integrationsschwierigkeiten liegen kaum an der Ethnie, sondern in hohem Maße an der Religion.
Na – Tschechen, Ungarn, Slawen, (Deutsch-)Österreicher sind eng verwandte Ethnien. Asiaten haben in Wien nur eine geringe Rolle gespielt, und diese bilden weltweit die “model minorities”, die sich am unauffälligsten und erfolgreichsten integrieren. Dagegen sind etwa die USA heute von Rassenspannungen zerrissen, die nichts mit Religion zu tun haben. Die Geschichte zeigt auch, daß unterschiedliche Ethnien die Religionen unterschiedlich absorbieren und umformen. Es sollte gefragt werden, inwiefern die mangelnde Integrationsfähigkeit moslemischer Einwanderer auch mit ethnischen Faktoren zu tun hat.
These 6: Der Islam ist weitgehend anpassungsunfähig. Das entspricht seiner inneren Logik: Der Koran ist Gottes Wort, daher unveränderlich. Der Vergleich mit den Gräueltaten des Christentums (Kreuzfahrer, Mission mit dem Schwert) hinkt: Das Christentum verübte seine Verbrechen gegen die Gebote seines Gründers. Die Unveränderlichkeit des Gotteswortes, des Islams, führte zu “1400 Jahren Stillstand” in seinem Herrschaftsgebiet, zu einer “versiegelten Zeit”. Diese Zeitkapsel will sich der Islam bewahren.
These 7: Europa hat sich aus den Fängen eines falsch verstandenen Christentums und der Herrschaft der Kirche befreit, es hat sich durch die Aufklärung emanzipiert. Diese jahrhundertelange Entwicklung fehlt dem Islam. Er ist im Mittelalter stecken geblieben. Wer verlangt, der Islam möge die Aufklärung nachvollziehen, verlangt auch, dass Moslems aufhören, den Koran als Gottes Wort anzusehen.
Historisch stimmt das alles sicher, sofern man in einem solchen Aufstiegs- und Fortschrittsrahmen denkt, nur daß uns befreiten Europäern bei unserer emanzipatorisch-aufgeklärten Gottähnlichkeit inzwischen etwas bange geworden ist, und wir im Gegensatz zum im glorreichen Fortschritt steckengebliebenen Islam leider nicht mehr so taufrisch aussehen wie noch vor hundert Jahren, vielmehr nun auch biologisch am Sterben sind. Mehr dazu in meinem neuen Buch.
These 9: Die Hoffnung auf einen Wandel des Islams ruht auf vor allem auf den Schultern der Frauen, die sich aus den Klauen und Fängen einer mittelalterlichen Macho-Unkultur befreien sollten. Der Machismo des Islams ist im Koran und seinen vielen frauenfeindlichen Passagen begründet. Viele feministisch bewegte Frauen verteidigen einäugig eine Frauen verachtende Ideologie.
Das schreit geradezu nach einer zynischen Glossierung… ich sehe eine Pointe nach der anderen kommen. Ein anderes Mal…
Die Kernsätze stehen hier, und ich stimme zu:
These 10: Es geht demokratiepolitisch nicht an, den Islam zu immunisieren und Islamkritik mit der Nazi- und Faschismuskeule zu verfolgen. Dies ist ein Symptom jener Orientierungslosigkeit und tiefen Dekadenz, in der sich Europa befindet. Wenn sich Europa nicht auf seine Wurzeln und Identität besinnt, wird sich die im Gange befindliche Islamisierung beschleunigen, und dann könnte es bald Schluss sein mit der vielgerühmten Toleranz, wie viele Beispiele zeigen. Fazit: Die Wahrheit muss zumutbar sein – auch über den Islam …
Und ich füge hinzu: auch über den Liberalismus und die Ursachen der “Dekadenz”. Die Zeit ist überreif!
Harald de Azania
Verehrter ML!
Volks (pardon: MultiKulti)frontberichterstattung detto in "Die Welt' 6.1.15.
Es lebe die RLMKRT= real existierende MultiKultirepublik Tolerantia!
HdeA