und Blindheit des Abendlandes geschildert, die der Hauptgrund für mein Engagement als Redner der Leipziger LEGIDA ist. Die Rede vom 30. Januar ist nun bei youtube.de hier abrufbar. Sie fußt – kurz gefaßt – auf folgenden grundsätzlichen Überlegungen:
Ganz Europa steht dem Massenzustrom muslimischer und anderer Einwanderer in einer fatalen Mischung aus Selbstzweifel (gesteigert: Selbsthaß), Menschheitsglaube und Geburtenschwäche hilflos gegenüber. Konfrontiert ist unser Kontinent mit einer islamischen »Hyper-Identität«. Deren Durchsetzungsaggressivität stößt auf mangelhafte Verteidigungsbereitschaft: Das Eigene scheint den Deutschen (und Europäern) eine Verteidigung nicht wert zu sein. In den Worten des Verfassungsrechtlers Udo di Fabio: »Warum sollte eine vitale Weltkultur sich in eine west- liche Kultur integrieren wollen, wenn diese – die nicht genügend Nachwuchs produziert und nicht mehr länger über eine transzendente Idee verfügt – sich ihrem historischen Ende nähert?«
Die Überfremdung findet nicht aufgrund einer kulturellen Überlegenheit statt. An die Stelle des deutschen kulturellen Standards und Bildungsanspruchs tritt nichts Besseres, nichts Bereicherndes. Vielmehr hat sich eine massenkompatible Clan- und Sippenverbandskultur ausgebreitet, die ohne das typisch deutsche, hochentwickelte Leistungsethos nimmt, was der Sozialstaat bietet. Das Problem verschärft sich, weil auch ein Teil der Deutschen sich in einem solchermaßen alimentierten Leben unterhalb der früher üblichen deutschen Arbeitsethik gut zurechtfindet und sich versorgen läßt, auf einem Niveau, das noch vor 50 Jahren für Arbeitslose oder Arbeitsunwillige unvorstellbar war. Diese Deutschen gehen als Teilmasse der Massengesellschaft dem Anspruch an ein leistungsbereites, deutsches Leben ebenso verloren wie der Großteil der Einwanderer.
Wir Deutsche haben also nicht einmal die Kraft, das eigene Volk vor den Dekadenzverlockungen der modernen, liberalen Massengesellschaft zu bewahren. Die Kraft kann unmöglich für die Integration von Millionen Einwanderern ausreichen. Außerdem zeigen sich bereits jetzt, in einer Phase des ermöglichten Mas- senkonsums und des unvorstellbaren individuellen Reichtums, die Bruchlinien zwischen Deutschen und Nichtdeutschen. Diese Bruchlinien werden in Krisenzeiten und im Ernstfall zu den Frontverläufen ethnischer Bürgerkriegsszenarien.
So beschrieben Michael Paulwitz und ich die Gesamtlage im Rahmen unserer Untersuchung über “Deutsche Opfer und fremde Täter”. Dieses Buch ist mittlerweile vergriffen und zu einer großen Debatte über die offen zutage liegende, fatale Mischung aus gestörter Identität auf deutscher und nicht notwendiger Integrationswilligkeit auf Einwandererseite ist es natürlich nicht gekommen.
Dieses Stillschweigen über eine Existenzfrage ist symptomatisch für die große Lebenslüge in unserem Land: Das linksliberale, meinungsführende und die Politik bestimmende Milieu zwingt uns ein Leben auf, das es selbst in dem Moment nicht mehr leben will, wenn es um die eigenen Kinder und um den eigenen, ungestörten, dekadenten Lebensentwurf geht.
Man kann auf einer Kundgebung nur schwerlich differenziert genug sprechen, aber ich halte es für zwingend notwendig, die Aufnahmefähigkeit der Demonstranten bis an die Grenze des Verständnisses zu strapazieren. Es gäbe sonst keinen guten Grund, den Schreibtisch des Verlegers zu verlassen und sich aufs populistische Feld zu begeben. Ich habe während des Sprechens meine 2. Rede an einigen Stellen gekürzt, weil die Atmosphäre nach Aufbruch roch: zu lang die Vorredner, zu bedrängend die Frage, wie man ungeschoren vom Platze kommen würde. Hier nun der vollständige Text:
Guten Abend Leipzig!
Mein Name ist Götz Kubitschek. Ich konnte am vergangenen Mittwoch hier im Hexenkessel von Leipzig sprechen und darf das heute Abend unter ähnlichen Bedingungen wieder tun. Ich freue mich, daß Ihr so zahlreich gekommen seid. Ihr pocht auf Euer Demonstrationsrecht, obwohl die Stadt, die Kirchen, jeder Politiker landauf, landab Euch davon abbringen wollen. Und Ihr seid hier, obwohl es in Dresden drunter und drüber geht.
Was ist da los, in Dresden? Es ist dort gelungen, die Bürgerbewegung zu spalten. Das war ja das erklärte Ziel von Politik und Medien, und beide Gegner sind mit allen Wassern gewaschen. Selbst dann, wenn sie Verständnis heucheln, kennen sie nur ein Ziel: das Ende des Bürgerprotests, und zwar nicht zu unseren Bedingungen.
Zwei Methoden kommen zur Anwendung: Da war und ist zum einen der große Knüppel: Ich muß nicht aufzählen, mit welchen Unterstellungen, Schimpfwörtern und Verleumdungen man seit Monaten versucht hat, die Dresdner PEGIDA und die Leipziger LEGIDA unmöglich zu machen.
Nazis, Ratten, Mischpoke, Rassisten – was sind wir denn noch alles? Aber: Das hat Euch nicht abgeschreckt! Ihr Alle hier seid irgendwann dazugestoßen und habt Euch mit eigenen Augen und Ohren davon überzeugt: Die PEGIDA und die LEGIDA sind etwas anderes als das, was die Maulwerker aus Politik und Medien behaupten. Und weil Ihr diese Lügen satt habt, seid Ihr heute wiedergekommen! Es gibt nicht genügend Knüppel für die vielen tausend Köpfe, die ich heute hier sehe!
Politik und Medien versuchen es auch mit einer zweiten Strategie: Man hat die LEGIDA zur Mäßigung aufgefordert. Es gibt aber nichts zu mäßigen, wenn man von vornherein Maß gehalten hat. Mäßigen müssen sich nur zwei Akteure in diesem Spiel: die Politiker und die Medien mit ihren Unterstellungen und ihren Verleumdungen.
Es ist auch nicht irgendeine kindische Angst, die uns auf die Straße treibt und die vorbei ist, wenn uns endlich einer das Licht anknipst. Wir haben keine unbegründete Angst vor irgend etwas, wir haben begründete Sorgen um die Zukunft unserer Heimat, um die Zukunft Deutschlands. Und wir wissen sehr wohl, warum diese Sorgen Monat für Monat und Jahr für Jahr wachsen.
Was kommt als nächstes? Welche Strategie wird nun in den Parteizentralen und Redaktionsstuben ausgebrütet? Wir wissen es nicht, aber eines ist gewiß: Der Druck, der auf unserer Protestbewegung lastet, ist ungeheuerlich, er hat die Dresdner beinahe in die Knie gezwungen. Wie geht man mit den Verleumdungen und Unverschämtheiten um, die von Spitzenpolitikern und einflußreichen Journalisten geäußert werden? Wie kann man angesichts dieser Übermacht sicher sein, daß man sich nicht irrt? Und wie führt man einen Dialog, wenn man die Tricks und Finten der politischen Profis nicht kennt?
Im Grunde kann ich nur sagen: Wir wissen, daß wir auf dem richtigen Weg sind, weil es uns alle hier gibt. Jeder einzelne von uns stärkt seinem Nachbarn den Rücken, und ich will jedem von Euch dafür danken. Unsere Forderung an Politik und Medien ist simpel: Hört auf zu heucheln, Ihr meint es nicht ernst! Denn wenn Ihr es ernst meintet, würdet Ihr ein deutliches Wort verlieren über die linke Gewalt, die Leipzig Woche für Woche heimsucht.
Ich will noch ein Wort sagen, es hat etwas mit der elenden Logik der Politik zu tun: Nach jedem Spaziergang und nach jeder Kundgebung wird die Zahl der Demonstranten hoch und runter gerechnet.
Ein seltsames Spiel! Ist es nicht viel bedeutsamer, daß wir noch vor Wochen gar nichts voneinander wußten und daß in jedem von uns der Mut die Oberhand gewonnen hat? Ist es nicht viel bedeutsamer, daß die Politik uns gar nicht auf der Rechnung hatte? Die Politik hatte uns nicht auf der Rechnung, und nun soll wir also möglichst wenige sein. Als ob unsere Anzahl das wichtigste wäre! Wir alle hier sind mehr, viel mehr als eine Zahl.
Und nicht nur wir: Jeder von uns kennt die Rechenspielchen der Politiker, die uns die massenhafte Zuwanderung als Notwendigkeit verkaufen wollen: Millionenfach sollen Menschen aus aller Herren Länder einwandern, damit unsere Renten gesichert sind; millionenfach sollen sie einwandern, weil es uns an Fachkräften fehlt; millionenfach sollen sie einwandern, damit in unseren Kaufhäusern zu jeder Tages- und Nachtzeit Trubel herrscht.
Was, bitte, ist das für ein Menschenbild? Sind wir denn alle nicht viel mehr als das Schmiermittel für irgendwelche Systeme und Maschinen? Müssen wir nur funktionieren, egal wo auf der Welt? Wer so denkt, ist ein Menschenfeind, und wir sind es nicht.
Der Historiker Heinrich August Winkler hat letzte Woche im Tagesspiegel gesagt: „Pegida vertritt eine Ideologie, die Deutschland schon einmal in die Katastrophe geführt hat.“ Diese Aussage ist unverschämt. Aber auf jede Unverschämtheit gibt es eine Antwort: Nein, Herr Winkler, Verleumder wie Sie führen ein Volk in die Katastrophe. Verleumder wie Sie sorgen dafür, daß sich ein Spalt öffnet zwischen denen, die die Suppe anrühren und denen, die sie auslöffeln müssen. Verleumder wie Sie sind verantwortlich, wenn die Lage eskaliert.
Das Bild, das wir vom Menschen haben, führt nicht in die Katastrophe. Es führt zu einer Beruhigung der Lage, es führt zu einem Ende des globalen Wahnsinns: Wir möchten eben gerade nicht, daß mit Menschen gehandelt wird wie mit Motorenöl. Wir möchten eben gerade nicht, daß der Mensch das Kanonenfutter des globalen Wirtschaftskrieges ist! Und wir möchten vor allem nicht, daß uns diese Verschiebung halber Völker als eine Art höhere Moral verkauft wird.
Laßt uns von einer völlig anderen Grundlage ausgehen: Der Mensch ist kein Ding und der Mensch ist keine Zahl. Denn es gibt etwas in ihm, das jenseits aller Zahlen und aller Dinge liegt. Es ist beim letzten Hochwasser wieder einmal landesweit sichtbar geworden, als die Elbe und die Mulde über ihre Ufer traten und ganze Städte überschwemmten. Wieviel Hilfsbereitschaft, wieviel Solidarität, wieviel Uneigennützigkeit in diesen Wochen! Der materielle Schaden war hoch, aber viele Menschen sind doch im Herzen reicher aus dieser Katastrophe gegangen. Und das ist nur ein Beispiel im Großen.
Ein Beispiel im Kleinen ist jedes Kind, das geboren wird. Wenn wir der Politik glauben, dann ist ein deutsches Kind ein Armutsrisiko. Das Kinder der Einwanderer soll aber samt seinen Eltern ein Stückchen Rentensicherheit sein. Ja was denn nun? Es ist – das ist meine Überzeugung – zuallererst weder das eine, noch das andere. Ein Kind ist zuallererst etwas ganz anderes:
Ich glaube daran, daß jedes Kind, jeder Mensch ein Entwurf Gottes ist. Jeder einzelne von uns ist ein Entwurf Gottes, und jeder einzelne von uns ist auf seinen ganz besonderen, eigenen Platz in die Gemeinschaft seines Volkes und in die Geschichte seines Volkes gestellt worden – jeder einzelne von uns.
Wenn wir diese Überzeugung zur Grundlage unserer Empörung machen, können wir endlich ernsthaft über die gute Zukunft der Völker, über die gute Zukunft unseres eigenes Volkes nachdenken. Fangt mit diesem Nachdenken bei Euch selbst an!
Pilgrim
Es ist längst schon Zeit, zu entscheiden, was mit allen X-gidas nach Demos und Spaziergängen passieren soll. Man kann sich nicht unendlich lang zu Kundgebungen versammeln, sich von Antifanten mit Steinen und Böllern bewerfen lassen, in den Medien über sich allmögliches Dreck lesen, berufliche Schwierigkeiten deswegen erleben und immer nicht wissen, worin das alles münden soll. Aus dieser Sicht was in Dresden mit Bachmann, Oertel und Co. passierte kann als Befreiungsschlag betrachten werden. Ohne den würde die anständige bürgerliche Masse in Dresden nach einigen weiteren Versammlungen von selbst müde und sich allmählich auflösen. Schaut man doch nur auf den Kiewer Maidan: auch dort sind am Ende nur Exoten, Spinner und Provokateure geblieben, ein normaler Bürger kann nicht auf Dauer sein Leben und Pflichte für ein Zelt auf der Straße austauschen.
Also, ist für die X-gidas zufällig die Zeit nicht schon überreif dazu, sich mit der kleinen, unauffälligen und langweiligen politischen Arbeit weit von Streiflichten zu befassen? Konkrete Probleme in einzelnen Dörfern und Stadtvierteln der deutschen Buntes- und Antifa-Republik zu lösen versuchen? Und erst dann, wenn die Lösungen von sturen Gutmenschen verhindert werden, wieder für eine ganz greifbare lokale Sache zu demonstrieren?