Und woher kommt der rhetorische Schwenk hin zur – inzwischen politisch und medial stramm eingehaltenen – Sprachregelung, bei den Hinzukömmlingen handele es sich vorrangig um Flüchtlinge von irgendwoher, die zumeist traumatisiert seien (was ihnen auch sogleich verminderte Schuldfähigkeit attestiert, sollten sie in der Bundesrepublik eher halbseidenen Lebensunterhalten nachgehen) und unser aller Unterstützung benötigten? Dahinter könnte stecken, daß eine Bereicherung, die den Namen verdient, irgendwo quantifizierbar sein müßte und die entsprechende Bilanz vielleicht nicht ganz positiv ausfiele. Während politisch Verantwortliche und Leitmedien sich also damit begnügen, dem Kind einfach einen anderen Namen zu geben, hat das Institut für Staatspolitik nun das heiße Eisen angepackt und mit der Studie “Der Bereicherungsmythos. Die Kosten der Einwanderung nach Deutschland” eine, im besten Wortsinne, politische Lageanalyse vorgelegt.
Verantwortlich für die Broschüre zeichnet abermals die – offensichtlich schwer beschäftigte – “Arbeitsgruppe 3: Zuwanderung und Integration” des Instituts. Dieser ist im Verlauf des vergangenen Jahres bereits die Studie “Ansturm auf Europa” sowie jüngst eine aktualisierte Auflage von “Ist der Islam unser Feind?” entsprungen, doch waren die Ausmaße des immer weiter anschwellenden Zustroms insbesondere aus Syrien zu deren Abfassungszeit offenbar noch nicht absehbar.
Die Studie hat den Selbstanspruch, einen Grundstein für die bislang gänzlich fehlende, solide Auswertung finanzieller bzw. wirtschaftlicher Auswirkungen der Zuwanderung zu legen. So werden nach einer abgleichenden Vorstellung der Entwicklungen des Ausländerzustromes in den letzten Jahren insbesondere auch die vorrangigen Anreize für eine – ob legale oder illegale – Einreise in die Bundesrepublik samt entsprechender Gesetzeslage vorgestellt. Hierbei sticht einmal mehr ins Auge, daß an der Verzagtheit und Lauheit von Entscheidungsträgern auf Landesebene, die gerichtlich verfügte Abschiebungen aus Angst um ihr Renommee schlicht nicht durchführen lassen, bereits eine massive Bruchlinie verläuft.
In der Folge wird auf der Mikroebene das Paradebeispiel Berlin (Stichworte: Hauptmann-Schule, Görlitzer Park…) untersucht; auch bereits länger vorliegende, doch hierzulande ungehört verhallte Studien zum Problem kommen von Heinsohn über Caldwell bis hin zu Thilo Sarrazin zu Wort. Umso vernichtender fällt denn auch der Urteilsspruch über die jüngste Bertelsmann-Studie aus, die einmal mehr krampfhaft versuchte, irgendwie den fiskalischen Bonus aus der Zuwanderung herauszukitzeln: Hier war – erwartungsgemäß – nicht wissenschaftlich, sondern strikt ideologisch gearbeitet worden.
Es kann denn angesichts der abschließenden beispielhaften Anführung von Kostenbeispielen auch nicht verwundern, wie die IfS-Studie zu ihrem provokanten Titel gelangt ist. Bei der genauen und strikt an den offiziellen Zahlen der jeweiligen Bundesämter orientierten Analyse dessen, was den Bürgern dieses Landes als in ihrem ureigensten Sinne liegend verkauft wird, kann es nur ein konsequentes Fazit geben: Die sogenannte “Bereicherung” ist ein Mythos, war es von Anfang an und wird es bleiben.
Die Studie wir seit heute ausgeliefert, umfaßt 44 Seiten und ist hier zu bestellen.
Unke
Das ist so wohl nicht ganz richtig. Hans-Werner Sinn hat schon 1995 ("Ist Deutschland noch zu retten?") die Rechnung aufgemacht, dass die typische türkische Familie in einer Generation Nettotransferleistungen in Höhe von 400.000 DM erhält. Udo Ulfkotte hat vor ca. 2 Jahren die Aufwendungen für Ausländer seit 1990 auf 1 Billion Euro geschätzt. 1 Billion klingt reißerisch, dürfte aber hinkommen. Dazu die Transfers von West nach Ost (100-200 Mrd. p.a.), dazu die Verschenkerei an UNO an EU (zweistellig jedes Jahr), dazu die Transfers von Männern an Frauen...
Got Libertarianism?
Wegner:
Doch, das ist sehr wohl richtig. Leuchtet auch ein, wenn man nachvollzogen hat, wie Sinn in der Studie eingeordnet und neben die anderen ignorierten Warner gestellt wird.