PEGIDA Dresden gestern war es auch – auf völlig andere Weise. Beide Eindrücke zusammen haben mir wieder veranschaulicht, daß wir ein „Europa der Vaterländer“ brauchen und keine nivellieriende Bürokraten-EU als Handlanger globalistischer US-Interessen.
Rom: da war Lärm, zehntausend (!) Fahnen der verschiedenen italienischen Regionen, da waren Bengalos, die die Piazza del Popolo immer wieder in grünen Nebel hüllten, Leute mit Trillerpfeifen im Mund und schweren Kuhglocken in der Hand. Und eine Inszenierung rund um das Bühnengeschehen, die „spettaculare“ war:
Pathetische Bombast-Musik, dann der wuchtige Einzug der Casa-Pound-Hundertschaften von der höhergelegenen Viale Gabriele d‘ Annunzio auf den bereits dicht gefüllten Platz. Tosender Beifall, undenkbar dies alles in Deutschland!
Unentwegt wurden wir von Demonstranten nach unserer „Stauffenberg“-Fahne gefragt. „Pedschida, ah! Oh, ich habe Fragen! Und – seid ihr nicht für den Euro? Nicht für USA? Gegen Rußlandsanktionen? Ja? Ah! Bene, bene!“
Über zwei Stunden wurde auf der Tribüne geredet. Jeder der Redner, darunter neben Politikern auch Leute „aus dem Volk“ (ein Arzt, ein Bauer, ein Fischer, ein Rechtsanwalt) sprach frei und ohne Manuskript – molto emzionale! Frenetischer Jubel der 60 000–65 0000 Anhänger stets bei den Worten: „Basta Immigrazione! BASTA! BASTA, BASTA!“ Die junge blonde Vorsitzende der Fratelli d’Italia, Georgia Meloni, redete sich so in Rage, daß ihr immer wieder die Stimme kippte – die Menge raste.
Was fast jeder der Vortragenden (übrigens auch auf dem vormittäglichen Kongreß, wo Kubitschek neben Salvini sprach) betonte, es gehe nicht mehr um rechts und links, es gehe um unsere Identität: Jubel!
Dresden, gestern Abend: zwölf Grad und 50.000 Demonstranten weniger, dafür aber schon zum 17. Mal.. Wie immer gelöste, ruhige Stimmung. Anders als in Rom eine beeindruckende Vielfalt von kreativen Plakaten und Schrifttafeln. Ganz groß: „Die Fachkräfte warten auf dem Theaterplatz! Bitte abholen!“ Gemeint war das von deutschen „no-citizens“ organisierte Flüchtlingsprotestcamp, das seit Sonnabend illegal vor der Sempeoper (und zunächst von dort mit Strom versorgte) lagerte.
Für Extraapplaus sorgte eine Frau, die ein blaues Campingschild gemalt hatte, darunter die Aufschrift „Semperoper“. Für die, die das Schild noch nicht während der diesmal gut einstündigen Kundgebung auf dem Platz vor der Frauenkirche bestaunt hatten, stellte sich die Künstlerin später an den Rand des Protestzugs und wendete regelmäßig das Schild: Auf der Rückseite war ein rotes Warnschild mit einem Blutsauger zu sehen: „Vorsicht, Zecken!“
Donnernder Applaus auch für jene Zugucker entlang der Strecke, die sich von den immer wieder skandierten Rufen „Schließt euch an!“ (ein übrigens von der friedlichen Revolution 1989 übernommener Ruf) mitreißen ließen – und sich wirklich anschlossen. Neu war diesmal der immer wieder aufbrandende Ruf „Ami go home“, besonders laut übrigens, als am McDonald am Altmarkt vorbeigezogen wurde.
Seit Wochen sagen wir uns jeden Montag Nachmittag, nachdem ich hektisch die Hausaufgaben der Kinder betreut habe und Kubitschek sich noch eilig Sachen für die Arbeit im Auto (und diesmal wieder für seine Rede) einpackt, „heute noch einmal, aber dann muß mal Ruhe einkehren“, und jeden Montagabend rufen wir mit den zehntausend anderen: „Wir kommen wieder!“
Auf dem Rückweg in den mrd-Nachrichten fand Pegida nicht statt. Einige Viertelstunden später dann doch, und zwar als Meldung über einen Übergriff von PEGIDA-Anhängern auf die Theaterplatz-„Refugees“. Daß mehrere hundert Pegida-Demonstranten und „Neonazis“ das Protestcamp auf dem Dresdner Theaterplatz „attackieren“ wollten und einen „koordinierten Übergriffsversuch“ planten, lasen wir zu Hause im Tagesspiegel.
Die FAZ ließ unter Berufung auf die dpa gleich den „Versuch“ weg und sprach von einer „Attacke“. In den meisten anderen Medien war von „etwa einem Dutzend“ Angreifern die Rede, und allein die Sächsische Zeitung tickerte live so von der „Neonazi- und PEGIDA-Attacke“, daß es irgendwie glaubwürdig erschien.
21:00 Uhr: Laut Aussage eines SZ-Reporters sind die ersten Demonstranten, die auf dem Theaterplatz verbal provozierten, nicht von der Pegida-Kundgebung gekommen. Sie wären schon eher anwesend gewesen – erst später hätten sich einige Pegida-Unterstützer zu ihnen gesellt.
21:08 Uhr: Die Störer, die sich auf das Camp zubewegt haben, sind jetzt offenbar von den Polizeibeamten in die Seitenstraßen zurückgedrängt worden.
21:11 Uhr: Die Polizei fordert die anwesenden Pegida-Anhänger auf, den Ort des Geschehens zu verlassen: „Ihre Veranstaltung ist beendet.“ Laut Aussage eines Polizeibeamten habe sich die Lage sehr schnell wieder beruhigt – die jetzt noch auf dem Theaterplatz befindlichen wenigen Pegida-Anhänger suchten angeblich das Gespräch mit der Gegenseite. Die Situation beruhigt sich.
Interessant wäre jetzt nur, was mutmaßliche Pegidisten zu tatsächlichen und was jene wiederum zu Neonazis macht. Die “Angreifer” hätten, so heißt es, “Deutschland den Deutschen” gebrüllt, ein Ruf, der bislang nicht mal in der Masse der Demonstrationszüge je einem Pegidisten über die Lippen gekommen war.
Lutz Bachmann jedenfalls hatte dezidiert dazu aufgefordert, die illegalen Protestcamper hübsch und in aller Ruhe gewähren zu lassen. Es sei doch sehr begrüßenswert, daß sich nun alle Dresdner und Dresden-Touristen ein genaueres Bild vom Zustand dieser Leute und ihrer Unterstützer machen könnten. Schön, witzelte er, ein Photo von der Semperoper mit einer Reihe Dixi-Toiletten davor!
Anscheinend, dies nun die neueste Information, sind aber die blauen Häuschen nicht menschenwürdig, drum wird mittlerweile gleich an die Oper gepinkelt. Kann natürlich sein, daß auch das asoziale Pegidisten sind. Kann sein, daß die sich für ihre beschissenen Aktionen sogar die Haut anmalen.
TCL
Mal angenommen, Italien kommt zur Besinnung und handelt in seinem Interesse... Wohin wohl schicken die dann ihre Gäste weiter? Anders gesagt: Wer als letzter aufwacht, der hat den„schwarzen Peter“ für sich.
Kann man vor der Semper-Oper schon mal weiter blaue Häuschen honstellen...