Neben der ausrichtenden Identitären Bewegung Österreich waren auch zahlreiche Teilnehmer aus der Bundesrepublik, Frankreich, Italien, Kroatien, Tschechien und sogar der Ukraine anwesend – Nils Altmieks, Leiter der Identitären Bewegung Deutschland, schildert hier seine Eindrücke.
Sie waren am vergangenen Samstag in Wien bei der Demonstration der Identitären gegen den »Großen Austausch« dabei. Wie war’s?
ALTMIEKS: Wien ist auf Grund seiner Geschichte und Architektur natürlich eine wunderbare Stadt und auch ganz ohne Demonstrationen eine Reise wert, aber wir waren dieses Wochenende sicher nicht zu einer Stadtbesichtigung dort und die Demonstration ließ daran auch keinen Zweifel. Sie verlief zwar weitestgehend ruhig, nicht zuletzt dank der guten Arbeit der Wiener Polizei. Aber auch diese konnte nicht völlig verhindern, daß diverser Unrat, wie Eier, Flaschen, Farbbeutel, Steine, Knall- und Rauchkörper sowie Pyrotechnik auf einige Demonstrationsteilnehmer niedergingen. Zum Glück kam es dabei nur zu kleineren Verletzungen.
Abgesehen von den ernsten Zuständen auf Europas Straßen ist eine solche Kundgebung, bei der viele Aktivisten dabei sind, auch ein tolles Gemeinschaftserlebnis und eine großartige Gelegenheit, mal wieder ins Gespräch zu kommen. So konnten unsere Aktivisten der IB Deutschland, genau wie ich, am vergangenen Wochenende zahlreiche Gedanken und Erfahrungen mit anderen Aktivisten aus ganz Europa austauschen.
Allgemein können wir mit gewissem Stolz sagen, daß sich Hunderte junger Europäer mutig einem aggressiven Mob entgegengestellt und konsequent Forderungen nach einem neuen Europa Ausdruck verliehen haben. Man sollte die Wirkung einer solchen Demonstration nicht unterschätzen. Die Vielen, die noch zu Hause am Computer sitzen, fühlen die Energie dieser dynamischen Gegenkraft zu den verkrusteten politischen Kräften. Der Juckreiz steigt bei immer mehr Leuten in der jungen Generation; das ist immer häufiger in persönlichen Gesprächen zu bemerken.
Ist es Ihrer Meinung nach gelungen, den Begriff des »Großen Austauschs« ins Gespräch zu bringen?
ALTMIEKS: Bereits auf dem Weg zum Startpunkt der Demonstration erhielten wir Zuspruch von einigen Passanten, die uns erklärten, daß sie die Ziele der Identitären teilen und unsere Kampagne unterstützen werden.
Der Begriff des »Großen Austauschs« und das Leitthema der Demonstration wurden in Wien also schon zum Teil im Vorfeld erfolgreich ins Gespräch gebracht. Mit den anschließenden Meldungen etlicher Tageszeitungen, die – zumeist mit Bildern des Leitsatzes – über die Kundgebung berichteten, ist dies auch mit Sicherheit über Wien hinaus gelungen.
Nun gilt es, den Begriff weiter zu prägen, indem wir ihn mit Zahlen und Statistiken untermauern und aktionistisch verbreiten, damit er zunehmend in das Zentrum der Agitation unseres Lagers rücken kann. Nur so ist es möglich, auch wirksam in den gesellschaftlichen Diskurs einzugreifen. Gerade in Deutschland besteht hierbei durchaus Nachholbedarf, jedoch sind wir als IBD – nach einer anfänglichen Strukturierungsphase – inzwischen auf einem kraftvolleren Weg als zuvor.
Wien-Favoriten, 6. Juni 2015, 13:00 Uhr.
Aus Deutschland sollen rund 80 Identitäre teilgenommen haben. Hat der österreichische Vorstoß auch unter den Bundesdeutschen Dynamik ausgelöst?
ALTMIEKS: Durchaus! Es freut mich, daß sich mit 83 Teilnehmern in diesem Jahr fast doppelt so viele Identitäre aus der Bundesrepublik an der Demonstration beteiligt haben wie im Jahr zuvor. Unser
Ziel ist jetzt natürlich, diesen Trend beizubehalten. Immerhin ist für unsere Bewegung ein aktionistisches Selbstverständnis – basierend auf solider Theorie und kritischer Lagebeurteilung – von großer Bedeutung.
Eine größere Demonstration ist immer auch ein elektrisierendes Ereignis und wirkt nicht nur über Parolen, Transparente und Medien nach außen, sondern auch nach innen. Es fuhren viele Aktivisten mit Erwartungen und motiviert nach Wien, und nach diesem Tag kehrten sie begeistert wieder in ihre Städte zurück.
Seit Beginn der Kampagne, die auch von uns in Deutschland mitgetragen wird und zu der es bereits bundesweit Flugblatt- und Transparentaktionen sowie Infostände gegeben hat, ist die Zahl der neuen Mitglieder deutlich angestiegen. Es sind auch vermehrt Spenden eingegangen. Wichtig ist jetzt, den spürbaren Schwung nicht verebben zu lassen und darauf aufzubauen.
Wie immer stellt sich die Frage: Was bleibt? Was haben Sie in Deutschland vor? Hier sind die Probleme ja noch gravierender als in Österreich.
ALTMIEKS: Wir müssen weiter angreifen! Derzeit erleben wir mit PEGIDA, Asylproblematik und andauernder Eurokrise eine Sensibilisierung für die Wirklichkeit. Es treten in Europa zunehmend Realitäten auf, die nach einer identitären Antwort verlangen. Genau das gilt es den Menschen in diesem Land bewußt zu machen. Denn es sind keine »diffusen« Ängste, sondern es ist traurige Realität, daß der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund immer weiter dramatisch zunimmt, was die Fragmentierung der Gesellschaft und ihre latente Konfliktlage weiter vorantreibt. Die Zeit, um diese Prognose und diesen Zustand in eine zukunftsfähige Bahn zu lenken beziehungsweise einen offenen Diskurs darüber zu ermöglichen, schreitet gnadenlos voran. Wir sind bereits die letzte Generation, die noch einmal in der Lage sein wird, etwas an dieser Entwicklung zu verändern. Wir tragen dabei nicht nur die Verantwortung für uns selbst, sondern auch für die folgenden Generationen. Wir entscheiden heute, welches Europa wir ihnen
hinterlassen wollen und ob von seinem kulturellen Reichtum noch etwas erhalten bleibt oder dieser einer gesichts- und weitgehend willenlosen Gesellschaft preisgegeben wird. Wir entscheiden heute darüber, was bleibt und was sein wird!
Deshalb werden wir auch hierzulande weiter den Begriff vom »Großen Austausch« spezifizieren und offensiv verbreiten. Daß dies mit Postwurfsendungen und Leserbriefen nicht zu erreichen ist, dürfte nachvollziehbar sein. Die Popularität jeder Gruppe wird durch das mediale Echo bestimmt, das sie erzeugt. PEGIDA war in dieser Hinsicht plakatives Beispiel und zugleich Warnhinweis in bezug darauf, wie schwierig Massendynamiken und überraschender Erfolg zu lenken sind. Der identitäre Gedanke ist großartig und lebt bereits in vielen Köpfen und Herzen, die heute noch abseits unserer Bewegung stehen. Doch beginnt sich dies gerade zu ändern. Wir haben mit den vergangenen Demonstrationen in Dresden und anderswo erstmals seit der Wiedervereinigung patriotische Massenkundgebungen erlebt. Zugleich kann in der AfD eine Partei gesehen werden, die einen beachtlichen Anteil von Funktionären aufzuweisen hat, der richtige Themen anspricht und in die Öffentlichkeit bringt.
Wir müssen diesen Millionen Deutschen in unserem Land klarmachen, daß ihre Meinungen und Gefühlslagen keine Außenseiterpositionen darstellen, sondern einer weitverbreiteten Stimmung angehören, die lediglich durch Medien und Politik ausgegrenzt wird. Viele Menschen haben diese Verlogenheit satt, weshalb genau hier gezielt hineinzustoßen ist. Wir sind überzeugt, daß bereits wenige starke Impulse, etwa durch spektakuläre Aktionen, hier rasch der Funke sein können, um den großen Flächenbrand zu entfachen. Wir wollen dieser Funke sein.
contact high
Was immer wieder interessant zu beobachten ist, die Antifa besteht (Ausnahmen gibt es natürlich, wie irgendwelche marxistischen Kurdengruppen) fast zu 100% aus Autochthonen. Migranten beteiligen sich kaum an Gegenprotesten, und wenn dann auch nur punktuell, bspw. der Demozug führt an einem Wettlokal/Callshop vorbei. Die wissen ohnehin das die Straße in den Großstädten ihnen gehört und nehmen solche Aufzüge eh nicht ernst. Ich hoffe ich irre mich, denke aber nicht das es jemals eine 400 Mann starke IBD Demo geben wird, dafür ist der gesellschaftliche Druck deutlich stärker als in Österreich, es gibt keinen Türöffner wie die FPÖ, die zumindest ansatzweise ähnliche Positionen vertritt und die Antifa (auch wenn sie nicht mehr an die 80er Jahre anknüpfen kann) wesentlich militanter als die fast schon gemütlich anmutenden verbürgerlichten Wiener Antifas.