Als die Veranstalterin der am vergangenen Sonntag (21. Juni) in Stuttgart stattgefundenen DEMO FÜR ALLE, Hedwig Beverfoerde, in der Abschlußrede ihre Zuversicht zum Ausdruck brachte, daß von der Schwabenmetropole eine Welle über das ganze Bundesgebiet ausgehen werde, die die gesellschaftsgefährdenden Auswüchse der Gender-Ideologie – wie die Sexualisierung von Kindern oder die Homo-„Ehe“ – wirksam bekämpfen könne, glaubten ihr wohl vor allem diejenigen unter den über 4.600 Zuhörern, die seit Anfang an den Kampf gegen den von der baden-württembergischen Landesregierung angestrebten Bildungsplan mitgetragen haben. Denn sie haben vorgestern miterlebt, was in der Bundesrepublik Deutschland, trotz aller staatlichen und medialen Widerstände, noch möglich ist.
Ein Blick zurück: Am 1. Februar 2014 trafen sich etwa 200 Gegner des Bildungsplanes auf dem Stuttgarter Schloßplatz zu einer von zwei mutigen Familien organisierten Demonstration. Die nach kurzer Zeit abgebrochene Veranstaltung wurde zum Spießrutenlauf durch eine wild um sich schlagende und tretende Koalition aus Antifa, Grüner Jugend und weiterer Homo-Lobbygruppen, gegen welche die viel zu kleine Polizeiabordnung vollkommen überfordert schien und den Demonstrationsteilnehmern nur sporadischen Schutz liefern konnte.
Nicht einmal eineinhalb Jahre später bot sich an fast gleicher Wirkungsstätte ein ganz anderes Bild. Der unmittelbar daneben gelegene Schillerplatz war von über 4.600 Menschen mit hunderten von Fahnen, Spruchtafeln und Luftballons bevölkert. Auf der großen Bühne gegenüber der Statue des großen schwäbischen Dichters hielten unter anderen Jérôme Brunet von der französischen Protestbewegung Manif pour tous – welche von der DEMO FÜR ALLE als Vorbild genommen wurde, da sie es schaffte, eine Millionen Franzosen gegen die dortige geplante Homo-„Ehe“ auf die Straße zu mobilisieren –, Lukas Kuhs (AfD) sowie zwei CDU-Politiker umjubelte Reden (hier nachzulesen). Angesichts der, vom Irland-Referendum befeuerten und nun auch in der Bundesrepublik immer lauter vernehmbaren Forderungen nach einer „Ehe für alle“ wurde zum ersten Mal auch dieses Thema explizit angesprochen und deutlich abgelehnt.
Der anschließende Demonstrationszug konnte, von Sprechchören wie „Genderterror raus aus den Köpfen“ oder „Schützt unsere Kinder“ begleitet, ungestört seinen Weg zum abschließenden Kundgebungsort antreten. Unter den Demonstrationsteilnehmern befand sich – neben einem breiten Spektrum von besorgten Eltern ohne jeglichen religiösen oder politischen Hintergrund über freikirchlich orientierten Christen und Katholiken bis zu Patrioten jeglicher Richtung – auch dieses mal wieder die Identitäre Bewegung, welche mit einem eigens gestalteten Transparent für Aufsehen sorgte. Die von Bildungsplanbefürwortern veranstaltete Gegendemonstration führte mit lediglich 200 Teilnehmern – darunter auch Vertreter der Jungen Liberalen – ein Schattendasein.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die fünfte DEMO FÜR ALLE mehr war als nur ein weiterer Beweis für die schon lange eingetretene Kluft zwischen Landes- und Bundespolitik einerseits und dem Willen des Volkes andererseits. Denn praktische Folgen könnten ausbleiben: Die Landespolitiker der CDU haben noch kein klares Bekenntnis gegen den Bildungsplan abgegeben und lassen derzeit ebenso wenig erkennen, daß sie diesen zum Wahlkampfthema für die 2016 anstehenden Landtagswahlen machen möchten.
___________________
+ Mehr Bilder zur Demo bei der Identitären Bewegung und der Sonderseite zur Kampagne “Demo für Alle: Ehe und Familie vor! Stoppt Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder”
+ Neuerscheinung zum Thema: Johannes Rogalla von Bieberstein: Schwulenkult und feministischer Geschlechterkampf, Graz: Ares 2015, 144 S., 14.95 €
Monika
Gott sei Dank ! Da tut sich was.
https://www.kath.net/news/51024