Ein Kondensat im Mitteldeutschen Rundfunk und ein Podium bei Compact

Gestern abend lief, nach den wichtigeren Beiträgen über Legionellen in Magdeburg und den Preisverfall des Euro...

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

gegen­über der Ost­mark, ein Bei­trag über den Schlin­ger­kurs der AfD bei “exakt”, dem “frontal21”-Pendant des MDR (hier, ab Minu­te 15:07). In Schnell­ro­da sah man dem mit leich­tem Inter­es­se ent­ge­gen, ver­brach­te doch ein Kame­ra­team des Sen­ders vor eini­gen Wochen zwei Stun­den auf dem Rit­ter­gut, um Götz Kubit­schek zu befragen.

Offen­sicht­lich war die Her­an­ge­hens­wei­se genau rich­tig: Da das Gespräch kein Skan­da­lon her­gab, beschränkt sich Kubit­scheks Rede­zeit – abge­se­hen von einer zusam­men­hang­lo­sen PEGI­DA-Ein­spie­lung – auf knap­pe 40 Sekun­den und ist damit nur unwe­sent­lich län­ger als das Gejam­mer der Jour­na­lis­ten dar­über, ganz bis nach Schnell­ro­da fah­ren zu müs­sen und dort nicht ein­mal unab­ge­spro­che­ne Fra­gen stel­len zu dürfen.

Ins­ge­samt gibt die Repor­ta­ge denn auch nicht viel her, abge­se­hen von der Erkennt­nis, daß das Durch­ste­chen von Inter­na an die Medi­en mitt­ler­wei­le zum Mar­ken­kern der AfD zu gehö­ren scheint. Dafür kommt aber ein­mal mehr der offen­bar in den Unver­meid­li­chen­stand erho­be­ne Alex­an­der Häus­ler zu Wort, der sich in sei­nem gewohn­ten Stam­mel­ton auch noch auf der Netz­prä­senz des Sen­der “ein­ge­hen­der” mit der Neu­en Rech­ten befas­sen darf und den Kubit­schek hier schon vor zwei­ein­halb Jah­ren erle­digt hat.

Man ist der­lei ja nun schon hin­rei­chend gewohnt und geht weit­ge­hend erwar­tungs­los an Berich­te über Ver­lag und Insti­tut her­an, nach­dem 3sat sei­ner­zeit mies vor­ge­legt und zuletzt eben “frontal21” die Meß­lat­te noch­mals eine Eta­ge wei­ter nach unten ver­scho­ben hat.

Aus dem MDR-Bei­trag springt dem Zuschau­er aber die Nulleis­tung auf Sen­der­sei­te, was Recher­che und Ein­ar­bei­tung in das The­ma angeht, in einem neu­en Aus­maß ent­ge­gen. Nicht nur hät­te man ein­fach in die­ses Netz­ta­ge­buch schau­en oder das Son­der­heft der Sezes­si­on “Alter­na­ti­ven für Deutsch­land” kon­sul­tie­ren kön­nen – just zum The­ma des “exakt”-Beitrags hat Kubit­schek Anfang Juni in Ber­lin eine lan­ge Podi­ums­dis­kus­si­on mit den eben­falls in der Repor­ta­ge auf­tau­chen­den Jür­gen Elsäs­ser und Hans-Tho­mas Till­schnei­der geführt, die es längst kom­plett bei You­Tube gibt, und zwar hier.

Daß die Inhal­te die­ser Unter­re­dung den fei­nen Damen und Her­ren von der Haupt­ver­wal­tung Auf­klä­rung nicht geschmeckt haben könn­ten, ist gemäß Hanlon’s Razor nicht anzu­neh­men. Sie wer­den es schlicht nicht ken­nen, da die Recher­che­ar­beit sich auch beim MDR – wie über­all – wei­test­ge­hend auf wiki­pe­dia und bereits Ver­öf­fent­lich­tes beschrän­ken dürfte.

So brüs­tet man sich in der Repor­ta­ge mit inter­nen Unter­la­gen der Thü­rin­ger AfD, die angeb­lich »‘exakt’ exklu­siv vor­lie­gen« wür­den, aus denen aber bereits “frontal21” nach Vor­la­ge zitiert hat. Also auch im Osten nichts Neu­es: Wer sich wirk­lich über das Ver­hält­nis der AfD zur Neu­en Rech­ten infor­mie­ren möch­te, ist auf die­sem Blog hier weit bes­ser auf­ge­ho­ben als vor der Glot­ze. Ins­be­son­de­re, wenn »Äh«lexander Häus­ler auftritt.

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Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

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Kommentare (36)

Reichsvogt

2. Juli 2015 13:43

Oh Mann. Wenn man kurz (länger ist nicht auszuhalten) über den Wikipedia-Beitrag über diesen Häusler schaut, könnte man meinen, man hätte es mit einer wissenschaftlichen Kryphäe zu tun. Was für ein aufgebauschter Unsinn und was für eine absolute Unbrauchbarkeit dieser sog. Enzyklopädie. Das ist nichts wirklich neues, aber dieses Beispiel ist haarsträubend. Ob der das selber geschrieben hat? Wenn er Selbstrespekt hätte , dann müßte er um Streichung bitten.

donna_alta

2. Juli 2015 16:49

Und ich werde dereinst meinen Enkeln sagen können, dass ich mit ihrem Vater ;-) auf dem Kyffhäuser dabei gewesen bin!

Wie lange braucht es noch, bis auch die Letzten in diesem Land aufwachen und nicht nur erahnen, wie tendenziös und unhaltbar solche Fernsehberichte sind? Für mich seit langem unerträglich. Ich schalte den Fernseher schon längst nicht mehr ein dafür.

Ich wünsche allen Patrioten, insbesondere Björn Höcke und seinen Mitstreitern, allen die hier auf der sezession mitdenken - uns allen ganz viel Kraft für die kommende Zeit!

Th.R.

2. Juli 2015 17:24

Der MDR, ist das nicht der Sender, dessen Mitarbeitern von verschiedenen großen deutschen Handelsunternehmen großzügige Sonderrabatte gewährt werden?

https://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/udo-ulfkotte/gekaufte-journalisten-so-laeuft-s-beim-mdr.html

Ulex

2. Juli 2015 18:07

Doofe Frage: ist s wirklich effizient sich zwei Stunden interviewen zu lassen um dann 40 Sekunden Staffage in Einem regionalen filmbeitrag zu liefern?

kommentar kubitschek:
die waren für 20min da. dann gings wieder heim. und manchmal ist es gut, nicht nur über sich berichten zu lassen.

derherold

2. Juli 2015 22:56

Mit 18 Jahren wurde sie Mitglied der SED... dort 1986 mit einer Arbeit über „Rechtsverkehr in Strafsachen zwischen den sozialistischen Staaten“ zum Dr. jur. Ihr Ehemann war als Militärstaatsanwalt der DDR tätig.

Intendantin des MDR.

Gustav Grambaier

3. Juli 2015 00:58

derherold

Sie reden wie der Blinde von der Farbe, aber da sind Sie nicht der Erste.

Es gibt gerade in Sachsen hochorganisierte Ex-Stasi-Seilschaften mit Zugriff auf jedwede Polizei-Dateien, straffer organisiert als es die Stasi zu ihren Lebzeiten je war, aber die sind nur wirtschaftskriminell tätig und ideologisch völlig indifferent.

Frau Wille ist völlig untypisch, eigentlich ist es ein Wunder, daß Sie es bis auf diesen Sessel geschafft hat. Nennen Sie mir noch zehn andere Ex-SED in vergleichbaren ideologielastigen Positionen in der ganzen "BRD", dann kriegen Sie von mir die Butterwegge-Medaille mit Goldenem Eichenlaub oder wahlweise den Scharnhorst-Orden der NVA.

In Wahrheit wurde von den Kolonisatoren politisch gesäubert was das Zeug hielt. In den Städten der Ex-DDR hat sich in den 90er Jahren fast die gesamte Taxi-Zunft aus Ex-SED-Ideologen (und natürlich Ex-Stasis) rekrutiert, reden wir nicht vom Rentenstrafrecht, einem der schwärzesten Flecken der jüngeren deutschen Rechtsgeschichte.

Wer in der Wolle der SED gefärbt war, sogar wer von der FDJ (nicht zufällig nannte man sie "Staats-Jugend") geformt ward, ist eigentlich eher nicht für das "Große Abbauwerk" von Staats-Erosion, Multikulti & Gender zu gebrauchen, mußte sich dafür umso mehr als Zielscheibe der haßerfüllten Projektions-Spiele des "BRD"-Juste-Milieus mißbrauchen lassen (wobei Sie ganz offenbar mehr zu dessen pseudo-rechtem Flügel dazugehören als zur Neuen Rechten).

Diese Projektionen sind vor allem im Wissen des Circus um das eigene Legitimitätsdefizit zu verstehen. Anders als bei der Lügenpresse lief die Delegitimierung anfangs in den Bürokratien noch zu zögerlich an, so daß sie Kinkel 1991 auf dem "Deutschen" Richter-Tag zur "Staats"(???)-Räson erheben mußte.

Sagen Sie mal, haben Sie die gesamten 90er Jahre in Ihrem Wessi-Tran verpennt?!

Die "BRD" hat es bis heute weder zu einem Militärstrafgesetzbuch noch zu einer Militärgerichtsbarkeit gebracht, dazu ist der kriegs-, völker-, staats- und verfassungsrechtliche Status des Bundeswehr-Kanonenfutters viel zu luschig - auch hier sind wir wieder beim alles subkutan durchdringenden Legitimitätsdebakel. Wäre mal ein Thema für das IfS.

- G. G.

Arminius Arndt

3. Juli 2015 09:45

In Wahrheit wurde von den Kolonisatoren politisch gesäubert was das Zeug hielt. In den Städten der Ex-DDR hat sich in den 90er Jahren fast die gesamte Taxi-Zunft aus Ex-SED-Ideologen (und natürlich Ex-Stasis) rekrutiert, reden wir nicht vom Rentenstrafrecht, einem der schwärzesten Flecken der jüngeren deutschen Rechtsgeschichte.

Irgendwie drückt mir das jetzt eine Träne in mein linkes Auge ... ;)
Wenn die DDR den Westen übernommen hätte, wäre es bestimmt nicht bei Degradierungen zum Taxi Fahrer oder Mickerrenten geblieben, so viel dürfte klar sein.

Das mit den Seilschaften wirtschaftlicher Art kann ich aber aus eigener Erfahrung bestätigen, einige Westfirmen haben gezielt Stasi Kader angeworben um sich in gewissen Bereichen Marktzugänge oder Immobilien/Gewerbeflächen zu erschließen (das mit den Zugriff auf Daten und ob kriminell ja/nein, entzieht sich aber meiner eigenen Erfahrung, kann ich mir aber zumindest vorstellen). Ohne das "Überlaufen flexibler Kader" wäre sehr viel nicht so reibungslos gelaufen. Durfte/musste selber mit einigen von denen zusammen arbeiten.

Gustav Grambaier

3. Juli 2015 11:37

Arminius Arndt

"Wenn die DDR den Westen übernommen hätte, wäre es bestimmt nicht bei Degradierungen zum Taxi Fahrer oder Mickerrenten geblieben, so viel dürfte klar sein."

Schämen Sie sich eigentlich gar nicht?!

"Ich darf Klein-Fritzchen die Buddelschippe wegnehmen, denn, wenn Klein-Fritzchen größer als ich wäre, würde er mir vielleicht auch die Buddelschippe wegnehmen."

Es geht hier nicht um Animositäten. Haben Sie eigentlich einen Funken Rechtsbewußtsein?! Muß man sich über die Exzesse bis hin zur "Griechenland-Rettung" wundern, wenn das gesamte Juste Milieu ein Rechtsbewußtsein auf Kinderbuddelkasten-Niveau hat?!

Abgesehen davon ist Ihre Haltung unritterlich, typisches Massengesülze. Nehmen Sie sich ein Beispiel an den Nachtwölfen, deren Motto "Ruhm den Siegern - Ehre den Besiegten" lautet.

- G. G.

Arminius Arndt

3. Juli 2015 12:48

Herr Grambaier (haben Sie sich nicht früher Grambauer geschrieben?),

seien Sie sich versichert, dass ich hier mir meiner Unverschämtheit gänzlich bewusst bin und hoffe, wenn dereinst gewisse Leute wieder zum Zuge kommen, auch nur ein Schicksal als Taxifahrer und Minirenten-Bezieher erleiden zu müssen und nicht der Genickschussanlage oder Schlimmeren zugeführt zu werden.

Mein Rechtsbewusstsein ist mehr als vorhanden, aber man kann sein eigenes nicht - oder zumindest nur schwer - über das der beteiligten Parteien bei der Beurteilung einer Lage stellen, wenn man nicht gerade Richter mit Entscheidungsmacht ist, und so war mein Kommentar auch gemeint.

Suum cuique, eben ... ;)

fred66

3. Juli 2015 13:14

@derherold

Daran sieht man wohin die ständigen Streicheleinheiten führen.
Irgendwann muss die Schonzeit für "Ossis", gleich dem Solidarzuschlag auch einmal vorbei sein.
Der MDR strahlt ein ganz eigenartiges Programm aus.

Revolte

3. Juli 2015 15:19

Ich glaube ja (oder hoffe vielmehr), dass derlei Berichte inzwischen eher das Gegenteil des von den Medien ursprünglich Intendierten bewirken. Viele Zuschauer werden eher mit einer gewissen Faszination für diese Neurechten vor dem Bildschirm sitzen, einer klammheimlichen Bewunderung für diese Ewig-Widerständigen, die sich einfach nicht unterkriegen lassen, die sich dem Imperium nicht ergeben wollen.
In Zeiten von Weichgespülten, Waschlappen und Speichelleckern, von Sprechrobotern in Politik und Medien, strahlen diese Aufrührer ohnegleichen. Zumindest jedem, der noch einen Rest von Instinkt und ein Gespür für Ikonen besitzt.
Das sind wirklich die "wilden Kerle" aus dem wilden Osten, wie Lichtmesz sie im IfS-Film nennt.

Peter Niemann

3. Juli 2015 17:26

Ich bin derzeit für einige Wochen auf "Heimaturlaub" in der BRD. Aus der Ferne verstehe ich nie so recht wieso es scheinbar eine Masse an willfährigen Menschen gibt denen man Schnecken- als Schweinefleisch verkaufen bzw. ein X für ein U vormachen kann, aus der Nähe aber sehe ich all diese gutgenährte, konsumfreudige, hedonistische und letztendlich labil-volatile Personen und erkenne dann in ihrer Sättigung die Indifferenz des Durchschnittsdeutschen gegenüber seiner Umwelt.
Schade, denn wir können als Deutsche weit mehr als nur Konsumtier bzw. MDR-Voyeur zu sein. Kann uns eine Rezession retten? Kann ich meine Kinder vor solcher Metamorphose bewahren?

Der Gutmensch

4. Juli 2015 09:30

Herr Gram ...xy,

Ihre Beobachtungen decken sich mit den meinen. Die rundheraus kriminellen Stasis sind schadlos davon gekommen; es gab auch faktische eine Amnestie für echte Straftaten (Dinge, die auch in der DDR strafbar gewesen wären, aber bei diesem und jenem eben nicht verfolgt wurden). Und Kriminelle haben eben keine eigene Überzeugung, sie benutzen nur Ausreden, das gilt für den Osten genauso wie für den Westen. - Mit um so bigotterem Eifer wurde allerdings auf diejenigen DDR-Schafe eingedroschen, die da meinten, dass sie eine Überzeugung hätten; in diesem Sinne vielleicht sogar ehrlich waren. Und der Rest der Bevölkerung wurde gleich damit in Sippenhaft genommen, wenn es gerade opportun war. (Wenn man sich vor Augen hält, welche Unterschiede damals gemacht wurden, und welche Unterschiede man heute auf keinen Fall machen darf, will man nicht die Keule auf dem Kopfe spüren, wird es einem ganz anders.)

Die Frage ist nun allerdings, welche Schlussfolgerungen man aus der Geschichte ziehen kann.

Für mich heißt und bestätigt sich das eine immer wieder: Eine (bis ins Privatleben reichende) Ideologie ist - weil schon auf der Kurzstrecke zirkelschlüssig - für eine Gesellschaft brandgefährlich. Bin ich Schaf, und richte meine persönlichen Entscheidungen an einer Ideologie aus, kommt der Wolf mit der weißen Pfote und kreidigen Stimme gelaufen und tanzt mit mir im Kreis, bis ich tatsächlich nicht mehr weiß, ob er nun Wolf oder Schaf ist. Die materielle Dialektik machts möglich; alles hängt mit allem zusammen. Und dann beginnt das große Schaffressen.

Gustav Grambauer

4. Juli 2015 12:18

Arminus Arndt

"... wenn dereinst gewisse Leute wieder zum Zuge kommen, auch nur ein Schicksal als Taxifahrer und Minirenten-Bezieher erleiden zu müssen und nicht der Genickschussanlage oder Schlimmeren zugeführt zu werden."

Da müssen Sie schon sagen, wen Sie damit meinen. Die Benjamin-"Bluthilde" wird Sie nicht aus ihrem Grab heraus über die Klinge von Hanlon`s Razor springen lassen.

Falls Sie damit den Ur-Bolschewismus von 1917 meinen, dann wissen Sie sicher, wer die Trotzki und Lenin finanziell ermöglicht hat. Falls Sie damit die Antifanten meinen, dann wurde hier bei SiN tausendfach schlüssig bewiesen, daß diese nichts als Bimbos der Atlantikbrücke sind. An Ihrer Stelle würde ich eher Sorgen wegen der FEMA-Särge machen.

https://www.youtube.com/watch?v=m3zSDdm-SHI

Gutmensch

Der Wolf ist nur Vollstrecker des Karmas der Unmündigkeit. Vier Vollstreckungsrunden im 20. Jahrhundert sollten eigentlich genügen, um zu einer ideologiefreien Lebenshaltung zu kommen, aber davon ist der Homo Bundesprepublicanensis - ohne es überhaupt zu bemerken - weiter entfernt als seine Raupenstadien. Beim nächsten Schlachtfest kommt allerdings die Technokratenkaste mit unters Messer, und DAS ist KEINE Tragödie.

- G. G.

derherold

4. Juli 2015 20:52

Ich werde als Farbenkundiger versuchen, mich des Eichenlaubs würdig zu erweisen. (Das Goldene Eichenlaub gab es nur einmal)

@fred66, in allen Regimen hält sich die Obrigkeit ein paar "Belastete" ... die sind füg- und biegsamer.

"Frau Wille ist völlig untypisch, eigentlich ist es ein Wunder, daß Sie es bis auf diesen Sessel geschafft hat."

Blauäugig. Es gibt keine "Wunder" bei der Besetzung solcher Posten. In zahlreichen westdt. Städten wurden sie ab den 80ern nicht einmal vom Sozialamt zum Jugendamt versetzt, ohne das richtige Parteibuch.

"Es gibt gerade in Sachsen hochorganisierte Ex-Stasi-Seilschaften ...²

@GustavG, wollen wir uns über Chemnitz unterhalten oder wollen wir uns darüber unterhalten, welche Versicherung in Ostdeutschland "Orgaleiter" mit einschlägiger Berufserfahrung hatte ?

"Nennen Sie mir noch zehn andere Ex-SED in vergleichbaren ideologielastigen Positionen in der ganzen „BRD“, ..."

Wieso konnte ausgerechnet der krude Peter Sodann eine derart steile Medienkarriere ab 1990 machen oder wurde als "Stimme des Ostens" verkauft, obwohl ihn selbst in Halle die meisten am liebsten von hinten sahen ? Wie konnte ausgerechnet Klaus Höpcke Abgeordneter des PDS in Thüringen werden, ohne Aufschrei des deutschen Kulturbetriebs ?

Aber Sie sprachen von Führungspositionen:

Wer ist der Polizeipräsident von Leipzig ? Wer war der Vater des Chefredakteurs der LVZ ? Wer war der Vater des Brandenburger Finanzminister Markov ? Wie konnte Stolpe MP in Brandenburg werden, obwohl ALLE aus den DDR-Kirchenkreise der 80er, mit denen ich sprach, eine EINDEUTIGE Meinung von ihm hatten ?

Wer war der Vater des Ex-Chefredakteurs der Thüringer A., Lochthoven ? (Zeigen Sie mir Vergleichbares nach 1945 !)

Nun, das „Große Abbauwerk“ in der Linkspartei wird vorzugsweise von SED-Gysi und FDJ-Pau vollzogen ... die überdies in der Partei die schützende Hand über NATO-Freunde halten.

Unke

4. Juli 2015 23:00

@Gustav Grambaier
Da zeigt sich, was Aufwachsen in der DDR, die vom Westen finanzierte Übernahme (weit über 1 Billion EUR Transfers 1990-heute) und persönliche Labilität (schon als Säugling in der Krippe gewesen?) anrichten.
Ist das Ihre Methode? So lange alles in das Gegenteil verkehren bis es wieder richtig [selbstverständlich nur vermeintlich] ist?

Heiner Alvensleben

5. Juli 2015 01:52

Was bringen denn die obigen, lächerlichen Ost-West-Animositäten? Immerhin zeigen sie den fehlenden Überblick der Protagonisten.

Wer sich in der heutigen Zeit auf derlei Schauplätze einläßt, hat das große Spiel nicht verstanden.

Grau

5. Juli 2015 06:47

"kommentar kubitschek:
..... und manchmal ist es gut, nicht nur über sich berichten zu lassen. ....

Mehr als eben dies passiert ja doch nicht, das Interview ist nur ein Mäntelchen darüber - an dessen Fabrizierung mitzuwirken sich schon verbietet.
Mit dem gleichen Aufwand den Sie die MDR-Nummer kostet, können Sie ein 5-Minuten Eigenvideo zum Thema erstellen und ins Netz stellen.

Die Ossi-Wessi Diskussion ist im Grunde überflüssig, es geht ja "nur" darum, auf welcher Seite die Wurzeln der Krätze, an der wir heute leiden, saftigeren Boden fanden.

Der Gutmensch

5. Juli 2015 10:57

Ach, liebe Unke, da zeigt sich, was das ständige Abschieben der Verantwortung auf andere (als ob der Westen jemals irgendwelche Reparationen in Richtung Osten gezahlt hätte, wie das die DDR leisten musste) und die mangelnde Einsicht, dass man im Gegensatz zu Millionen von Landsleuten aus dem Osten mit relativer Freiheit davongekommen ist, so alles anrichten. Gibt sogar Ostdeutsche, die so plappern! Hilft aber gar nichts, schon lange nicht mehr. Früher hat Ihnen der Ami für solch artigen Reden, die den Zusammenhalt unterminieren sollten, glatt noch einen Kaugummi geschenkt. Aber als seinesgleichen hat er sie deshalb ja doch nicht anerkannt; er selber würde selbstverständlich nie so anmaßend über seine eigenen Landsleute reden, man schießt sich doch nicht selbst ins Knie! Und heute braucht er ihnen nicht mal mehr Kaugummi dafür zu schenken; es ist zum Heulen.

Der Gutmensch

PS: Ich finde, viele Renten sind zu hoch.

Der Gutmensch

5. Juli 2015 12:50

@ Grau: Aber ist doch viel schöner, wenn sich der MDR diesbezüglich selbst deklassiert! Ich meine, man kann ja viele hübsche Propagandafilmchen über sich selber drehen, aber - geschafft hat man es doch erst, wenn man den anderen seinen Standard aufzwingt. Und das Genöle der Journalisten, was sie so alles NICHT durften, war doch herzerfrischend. Da sprach dann wohl der größere Affe! Von mir gibts ´ne Banane dafür.

Der Gutmensch.

PS: Die Ossi-Wessi-Debatte wird klassischer Weise vom Westen angezettelt. Kommt es je soweit, dass der Osten ernstlich diese Frage stellt, kann es ganz schnell recht finster aussehen, weil sich da viel Unmut angestaut hat und zu allem Überfluss auch noch ständig der Vergleich mit der jetzige Situation in den Raum gestellt wird. Ich sähe ungern, dass sich die Menschen darüber eine echte Meinung bilden. Das ist sehr anmaßend von mir; aber ich glaube, das ist jetzt wirklich gar kein guter Zeitpunkt dafür! Also ist es wohl besser, man lässt ab und zu kontrolliert Dampf vom Kessel und bremst den Übermut mancher ein.

Unke

5. Juli 2015 16:19

@Der_Gutmensch
Sie sind eine der Gründe warum ich es größtenteils aufgegeben habe hier zu schreiben. Die Selbstgerechtigkeit so mancher Ossis wird nur noch durch ihre Igno- und Arroganz getoppt. Naja, macht Ihr nur...
Diese unfassbare Dämlichkeit, dass im Westen sozusagen Milch und Honig fließen und der Osten ein natürliches Anrecht auf die Ressourcen des Westens habe (warum fällt mir da -parteiübergreifend- spontan Berlin ein?) weil "man" im Westen "mit relativer Freiheit davongekommen ist"... als Kinder hatten wir da so einen schönen Spruch: "dumm geboren und nichts dazugelernt"; es ist mir schlicht zu mühsam das kleine Einmaleins immer wieder aufs neue zu verklaren.
.
Welche Frage soll der Osten eigentlich "ernstlich stellen"?

derherold

5. Juli 2015 17:29

"Die Ossi-Wessi-Debatte wird klassischer Weise vom Westen angezettelt."

Tatsächlich ?
Ich glaube nicht, daß sich da viel ,Unmut aufgestaut hat. Meiner Erfahrung nach waren es die kleinen Wendehälse, die sich die Wut ihrer ostdeutschen Nachbarn versuchten, vom Hals zu halten,. indem sie skandierten "Der Wessi ist schuld !"

Daß die Ostdeutschen tatsächlich scharf darauf waren, die alten ML-Dozenten und die Söhne von SED-Chargen an der Spitze von Verwaltung, Unternehmen, Universität zu sehen, kann ich nicht bestätigen.

Ich glaube auch, daß in keiner Region Deutschlands Künstler (Kulturschaffende) dermaßen abgrundtief verachtet wurden/werden, wie in Ostdeutschland. Wer jahr(zehnt)elang nicht nur mit "denen da oben gut kann", sondern in rauhen Mengen Karten für das Kabarett, für das Theater, die Oper unterschlägt, um sich noch ein drittes Einkommen zu verschaffen, wird wohl im Volke nicht sonderlich beliebt sein.

Gustav Grambauer

5. Juli 2015 20:50

derherold

Habe die ganze Zeit überlegt, was mich an Ihrem Kommentar eigentlich so gewurmt hat. Es ist Ihre Überheblichkeit und Herablassung. Im Wesentlichen setzen Sie hier seit Jahren Kommentare ab, in denen Sie nichts anders tun als irgendjemand zu denunzieren. Konstruktive Entwicklung von Ideen habe ich bei Ihnen noch kaum erlebt. Eigentlich kann mir das egal sein, zumal Sie teilweise ja oft recht haben, aber nachdem ich jetzt ein Déjà-vu mit der Anmaßung unzähliger Kolonialbüttel in den 90er Jahren hatte, ist mir einmal der Kragen geplatzt.

Jetzt fangen Sie mit Sippenhaft an. Schauen Sie, ich kann Frau von der Leyen keine zwei Sekunden ertragen, aber ich würde sie niemals mit dem Argument politisch angreifen, daß sie die Tochter von Albrecht ist. Dieses Pulver nicht zu verschießen - auch soviel Luxus an "Blauäugigkeit" unterscheidet guten Stil von ganz, ganz miesem Stil.

Es wird Sie verwundern, daß ich gegenüber der Linkspartei von Anfang an nichts als Ekel empfunden habe, insbesondere gegenüber Gysi und Frau Pau, nur mit Ausnahme von Frau Wagenknecht und wenigen anderen (was aber nicht heißt, daß ich einen größeren Teil derer Positionen teilte).

Heiner Alvensleben

"Wer sich in der heutigen Zeit auf derlei Schauplätze einläßt, hat das große Spiel nicht verstanden."

Da haben Sie recht. Aber mir dürfen, wie jemand neulich treffend geschrieben hat, auch mal "die Gäule durchgehen".

Unke

"weit über 1 Billion EUR Transfers 1990-heute"

1. Übernehmen
2. Ausweiden
3. Outsourcen
4. Kasse machen
5. Transferleistungen zahlen, und zwar vor dem Hintergrund, den Pirincci im aktuellen Heft treffend beschreibt. Ich füge hinzu: ein globales Projekt mit hegemonialer Stoßrichtung in Richtung Totalversklavung, ist nicht von Kohl und Waigel erfunden worden, es gibt insofern keinen Grund, darauf stolz zu sein.

"schon als Säugling in der Krippe gewesen?"

Eine Frechheit. Aber ich kann Sie versichern, daß ich in meiner ganzen Kindheit nicht eine einzige Stunde in Kinderkrippe, Kindergarten oder Kinderhort verbracht habe oder auch nur einen einzigen Bissen in der "Schulspeisung" gegessen hätte. Mutter war Hausfrau wie übrigens mehr als ein Drittel der Frauen im "arbeitsfähigen Alter" in der DDR in den 60er Jahren und immerhin noch etwa ein Fünftel in den 80er Jahren, in der Sowjetunion noch viel, viel mehr.

@allle und insbesondere Nils Wegner

Es tut mir leid, wenn ich womöglich die Diskussion blockiert habe (nur 20 Beiträge ...).

- G. G.

Der Gutmensch

5. Juli 2015 22:28

Mir kommen die Tränen, liebe Unke! Und ich werde gar nicht erst versuchen, meine Selbstgerechtigkeit abzustreiten; das ist schließlich sowas wie das Geburtsrecht des protestantisch geprägten Ostens.

Genauso wenig, wie Sie im Traume daran denken, die Selbstgefälligkeit abzulegen, zu den... äh, halt: zu glauben! das Produzieren von Milch und Honig und vor allem das bis-drei-zählen sei im Westen zu Haus. Und Berlin sei nicht geteilt gewesen. Oder so.

Aber besser wär´s doch, wir würden uns nicht damit aufhalten, uns gegenseitig in Frage stellen, sondern uns dem Wind widmen, der uns derzeit allen ins Gesicht bläst, heute.

Wenn Sie also die Freundlichkeit hätten ...

Der Gutmensch.

Der Gutmensch

5. Juli 2015 23:09

@herold

Tatsächlich ?

Allerdings. War bei der AfD schön zu beobachten. Ich sag nur Henkel ...

Ich glaube nicht, daß sich da viel ,Unmut aufgestaut hat.

Und ich würde es nicht testen wollen. Hat Henkel auch nicht gut getan.

Meiner Erfahrung nach waren es die kleinen Wendehälse, die sich die Wut ihrer ostdeutschen Nachbarn versuchten, vom Hals zu halten,. indem sie skandierten „Der Wessi ist schuld !“

Zweifelsohne gibt es das auch. Aber das nimmt keiner sonderlich ernst. Weiß ja jeder von jedem, ob er mal in der Partei war und wie das einzuordnen ist.

Daß die Ostdeutschen tatsächlich scharf darauf waren, die alten ML-Dozenten und die Söhne von SED-Chargen an der Spitze von Verwaltung, Unternehmen, Universität zu sehen, kann ich nicht bestätigen.

Ich auch nicht, jedenfalls nicht so pauschal. Hab ich auch nicht!

Ich glaube auch, daß in keiner Region Deutschlands Künstler (Kulturschaffende) dermaßen abgrundtief verachtet wurden/werden, wie in Ostdeutschland.

Wie darf ich das verstehen? Im Osten war man nicht einfach so Künstler. Man hatte die Erlaubnis, einer zu sein. Das hat mitunter dazu geführt, dass das Ergebnis nicht goutiert wurde; Christa Wolff mag ich nunmal nicht. Aber im übrigen kann ich Sie beruhigen - ich werde häufig dafür gescholten, dass ich viele Kinderbücher aus dem Osten aufbewahrt habe ... schöne Bilder, schöne Geschichten ...

Wer jahr(zehnt)elang nicht nur mit „denen da oben gut kann“, sondern in rauhen Mengen Karten für das Kabarett, für das Theater, die Oper unterschlägt, um sich noch ein drittes Einkommen zu verschaffen, wird wohl im Volke nicht sonderlich beliebt sein.

Sie meinen das Kontingent Karten, das Künstler verbilligt bekommen und weiterreichen können? Dass es im Westen gibt? Das hat nichts mit Unterschlagen zu tun. Ansonsten weiß ich leider nicht, wovon Sie reden. Als ich in einem Film mitgespielt habe, habe ich dafür Gage bekommen; keine Kinokarten. Aber - Korruption gibts überall; der Westen muss sich da nicht verstecken. - Ich sag ja, das führt zu nichts. Wir haben gemeinsame Probleme. Vielleicht sollten wir erstmal die angehen.

Der Gutmensch.

Arminius Arndt

6. Juli 2015 11:14

(als ob der Westen jemals irgendwelche Reparationen in Richtung Osten gezahlt hätte, wie das die DDR leisten musste)

Das ist historisch betrachtet schlicht falsch, auch wenn am Ende Mitteldeutschland selbstverständlich deutlich stärker ausgenommen und ausgeblutet wurde, als der Rest. Das lag aber im Wesentlichen an der Freundlichkeit der Sowjetunion, deren Hauptnachfolger Russland dafür um so mehr von heutigen EX-DDR-Bürgern, die sich als Rechte oder Konservative bezeichnen (leider sind zu viele davon geistige SEDler geblieben - da sind viele LINKE oftmals authentischer), geliebt wird.

Der Gutmensch

6. Juli 2015 14:26

Also, meine contenance schwankt doch sehr ...

Was genau ist hier "historisch betrachtet falsch"? Erklären Sie es mir, Herr Arndt!

Gab es vielleicht gar kein Potsdamer Abkommen, nachdem sich die Reparationen aus den einzelnen Besatzungszonen zu speisen hatten?

Oder meinten Sie die Vereinbarung, dass die Sowjetunion auch aus den anderen Zonen ebenfalls etwas zu bekommen hätte? Die Vereinbarung wurde vom Westen leider kein Jahr später beendet, und läutete den kalten Krieg ein.

Aber das wollten Sie bestimmt nicht ernsthaft ins Feld führen, oder? Das wäre nämlich kleinlich, weil im Ergebnis dessen alles ab "Mitteldeutschland" hinter dem eisernen Vorhang verschwand. Wo man weiter brav die Zeche zahlte (im Osten sowieso, da brauchen wir gar nicht drüber reden); die höchsten bis dahin geleisteten Reparationen. So hat es mir mein Opi erzählt, der bei der Demontage der Industrie selber kräftig mithelfen musste. Offiziell war damit 1953 Schluss. Was danach kam, fällt dann wohl unter "Freundlichkeit der Sowjetunion". Wobei man dieser immerhin zugestehen muss, dass sie keine Paranoia gegen die eigenen Landsleute als solche installierte. Der Lieblingsfeind hieß halt "Klassenfeind" und nicht "Deutscher".

Also alles in allem, Herr Arndt - ich gebe zu, wir sind vergleichsweise gut weggekommen und nun wollen wir uns artig die Hände reichen - besser wir uns als wir dem Rest der Welt, will mir scheinen.

Der Gutmensch.

Gustav Grambauer

6. Juli 2015 15:06

Gutmensch

"Früher hat Ihnen der Ami für solch artigen Reden, die den Zusammenhalt unterminieren sollten, glatt noch einen Kaugummi geschenkt."

Aber nicht etwa einen Kaugummi aus BUNA-Kautschuk?!

https://www.kopp-verlag.de/Unternehmen-Patentraub-1945.htm?websale8=kopp-verlag&pi=111606

Hier tut sich der ganze Abgrund auf, die Zahlen werden wir niemals erfahren:

https://dejure.org/gesetze/GG/120.html

Die Reparationen der DDR an den sowjetischen Geheimdienst (!) sind nur vor dem Hintergrund des Krieges zwischen diesem und der STAWKA zu verstehen. Die Sowjetarmee unterhielt überhaupt keine Reparationskommandos, aber Berija hat die Unverfrorenheit besessen, seine Plünderer-Banden in deren Uniformen zu stecken, um den Haß auf die Streitkräfte zu ziehen. Damit war wie Sie sehr richtig schreiben 1953 Schluß; warum?: - weil mit Berija Schluß war.

- G. G.

derherold

6. Juli 2015 15:29

"Allerdings. War bei der AfD schön zu beobachten. Ich sag nur Henkel …"
Liebe @DG, die AfD spielt(e) eine Rolle (die FDP platt zu machen) und der Henkel_Mann tut das auch ... nichts, was er sagt, hat irgendeine Bedeutung.
"
"Sie meinen das Kontingent Karten..."
Da habe ich aber gnaz anderes gehört ... aber ich will nicht denunzieren ;-)

"Was danach kam, fällt dann wohl unter „Freundlichkeit der Sowjetunion“."
... und unter "Rohöllieferung zum Quasi-Nulltarif". Die DDR hat einen großen Teil ihrer Devisen erwirtschaftet, indem sie Billigst-Lieferungen der SU für Marktpreise am Spot-Markt von Rotterdam vertickte.

Als Anfang der 80er den Russkis die Luft ausging und von dieser Dauer-Subvention der DDR Abstand nehmen mußte, brach in Ost-Berlin die nackte Panik aus ... Folgen waren u.a. die Stagnation des Wirtschaftswachstums und abstruse Kampagnen wie "Ersatz von Öl durch Braunkohle" oder "10% für die Konsumgüterproduktion".

Schlimm diese Demontagen der DDR ...
... nur, daß der Rest der Reparationen, wie auch der Altschulden (Versailles) ALLEIN von der BRD gezahlt wurde. Wie übrigens auch die Wiedergutmachung gegenüber Juden und anderen NS-Verfolgten ALLEIN von der BRD gezahlt wurde. Wie auch die (Dauer-)Subventionierung von Staaten wie Griechenland oder Jugoslawien (oder das Mit-Finanzieren der franz. Post-Kolonialherrschaft) bis 1989 ALLEIN von der BRD gezahlt wurde.

Sicherlich ist es gravierender, in die Substanz einzugreifen als aus der Produktion zu entschädigen ... aber dafür stand der DDR der komplette Mehrwert zur Verfügung: Keine Profite, keine Banken. Häuser, Maschinen und Fabriken zum Nulltarif.

Gustav Grambauer

7. Juli 2015 01:06

derherold

"… und unter 'Rohöllieferung zum Quasi-Nulltarif'"

Ab hier unterschreibe ich jedes Wort. Aber warum erinnern Sie mich nur so sehr an "Wolfgang Wolf"?!

https://www.youtube.com/watch?v=rv_-lz61n88

(ab 1 : 02 : 22)

Wenn die Rechte 1990 mal den Schaum vor dem Mund abgewischt und den ideologisch entwurzelten 3,4 Millionen Ex-SED plus Blockparteien plus Sympathisanten psychologisch einigermaßen intelligent - dazu gehört ohne sich dabei zu verleugnen - eine Brücke gebaut hätte, wäre die Hälfte von denen heute harter Kern der Wählerbasis eines satten Spektrums stramm-rechter Parteien, somit z. B. die Welcome-Orgien, der GR-Circus usw. unvorstellbar. Die waren großteils ansprechbar und entwicklungsfähig für Identität, Tradition, Souveränität, Familie, Werte, Grenzen, Heimat, Nation, patriotische Erziehung, Wehrhaftigkeit bis hin zu revisionistischen Themen usw.

Opportunisten wird es immer geben, die Karawane könnte eigentlich weiterziehen, aber nein: daran zieht sich der Konservativ-Spießer (das sage ich ganz allgemein) gern stundenlang hoch.

Ich war nach 1990 auf unzähligen Veranstaltungen des rechten Spektrums. Wie der Elefant im Porzellanladen: Oberbescheidwisser-Gehabe, "Weltökonomen"-Tiraden wie die gesprungene Schallplatte ("alles mit unseren Steuergeldern" - war das Mantra), moralische Überhebung, immer wieder Belehrungen als was für verbrecherische, dumme und häßliche Loser man jeden Ossi, der nicht in Bautzen - II eingesessen hat, estimiert, und zwar pauschal ohne Ansehen der Person, und das alles teilweise noch inzident auf der Basis der "Totalitarismusdoktrin". Unglaubliche Pauschalisierungen, so wie Sie ja auch gerade wieder mit Ihrem Wissen um die Verachtung von Künstlern von Leipzig-Halle - einem psychologischen Sonderfall - auf, sagen wir, Altentreptow in Mecklenburg, Treuenbrietzen oder Tambach-Dietharz schließen.

Die NPD hat dazugelernt, aber erst als die psychologischen Weichen lange gestellt waren: zu spät. Kein Wunder daß nach dem Motto "wie es in den Wald hineinruft ..." der Haß zurückkommt (und worüber sich z. B. Gysi die Hände reibt).

Unterm Strich: hochintelligent, "London School of Economics", - und zugleich unsagbar dumm.

- G. G.

Eveline

7. Juli 2015 09:02

Gut beobachtet , Herr Grambauer, das mit der SED, die waren sehr deutsch.
Außerdem gab es zahllose "Hausmeister" die sich immer für die Menschen verantwortlich fühlten, oft sozialisiert in der Gewerkschaft.

Nur das setzte voraus, das der rechte Konservative west sich selber einmal gespiegelt hätte.
Dann hätte er seinen eigen nationalen Riß erkannt, so hat er sich als Oberschlaumeier der Nation aufgeführt.
Jeder hat sein Wendetrauma, das meine war, "Mein bester Freund ist ein Türke" oh was floss dem medialen Wessi alles so aus dem Mund.

Heute verstehe ich diesen Satz als ein Hilferuf an uns Ossis, ...... klar eigentlich. Hat aber gedauert, den Westen zu durchschauen.

Altentreptow liegt im Vorpommerschen...
In der Wendezeit im Zug von Stralsund nach Altentreptow sitzend, lag eine Zeitung auf einem Sitz.
Eine Zeitung Spannweite " Affenarme". Dort las ich.... die ostdeutsche Elite wird platt gemacht.... ja aber... nein, das ist wichtig, erst die dritte Generation ist in unserem Sinne brauchbar. .... Sie haben immer einen Plan.

Der Gutmensch

7. Juli 2015 11:20

Ach Herold,

Sie meinen, das bringt etwas?

Also schön: Meine Generation und im Osten geboren, lebt damit, dass sie den Westlern automatisch als "diktaturgeschädigte Nazis" gilt, was die dumme Ausrede für allerlei unangenehme Konsequenzen darstellt. Was Sie sich erwerben müssen - durch versehentlichen Gebrauch des eigenen Kopfes - kriegen wir also gratis, schauen Sie nur auf das Menetekel Sebnitz! Dankeschön!! Und so hat der Henkel, ein Westler, natürlich auch gegen die Ostler gepöbelt; das ist eine ganz billige Nummer und wird von jedem westlichen Idioten nachgeschwatzt, weil: Euch gilt der Henkel als großer Mann! Ex-Präsi des BDI; immerhin. Vielleicht übernehmen Sie diesbezüglich mal ein wenig Verantwortung, diese Art westliche "Elite" kennt jedenfalls keinen Anstand.

Und wie es im Osten mit den Kulturschaffenden lief - da haben Sie offensichtlich noch weniger Ahnung als ich, also unterlassen Sie doch das Denunzieren oder nennen Sie Fakten und stellen sie diese stringend dar. Ich selber habe mit 14 in einem Film mitgespielt - stinknormales Casting, keine "Verbindungen", normales Entgelt. Ende der Durchsage. Dass es aber auch da ab einer bestimmten Ebene Korruption gab, versteht sich von selbst. Doch das lasse ich mir doch nicht ausgerechnet von jemandem auf die Stulle schmieren, der im Westen großgeworden ist, dafür müssen Sie sich einen anderen Naiven suchen!

Auch diese seltsamen Legenden, die DDR hätte im Rahmen des RGW nicht Gegenleistungen für die Öllieferungen der Sowjets (das waren damals keine "Russkis", Sie Leuchte!) erbracht, wird mal langweilig. Sie haben keine, aber auch wirklich gar keine Ahnung vom Außenhandel der DDR und hauen hier billig auf den Putz, um davon abzulenken, dass sich die BRD in den 80er Jahren in einer tiefen wirtschaftlichen Krise befand und neue Absatzmärkte im Osten mehr als gelegen kamen. Deshalb hat Schröder ja auch die ganzen Wackelkandidaten in den Euro aufgenommen; das war dasselbe Schneeball-Prinzip und man muss wirklich nicht viel wissen, um das zu begreifen.

Mit den Wiedergutmachungen gegenüber den Juden schließlich überschreiten Sie nun wirklich jede Grenze des guten Geschmacks. Nach 1990 wurde der gesamte Immobilienbestand der DDR via Larov Rückübertragungsansprüchen der Juden ausgeliefert. NUR der Immobilienbestand der DDR. Der der BRD natürlich - nicht.

Und was wollen Sie alleine abbezahlt haben? Versailles?! Mein Guter, Versailles wurde 2010 abbezahlt. Die Wiedervereinigung fand 1990 statt. Über den Soli, den der Osten genauso entrichtet, subventioniert sich der Westen nur selbst. Wir dienen als Vorwand, wie vieles im Westen eben - dummer Vorwand ist. Was etwas taugt - z. B. das GG - findet im Westen aber garantiert die wenigsten Liebhaber.

Gehen Sie also mit ihren bunten Tüten spielen und lassen Sie das Gehetze, das gehört sich nicht.

Der Gutmensch.

derherold

7. Juli 2015 18:22

"Nach 1990 wurde der gesamte Immobilienbestand der DDR via Larov Rückübertragungsansprüchen der Juden ausgeliefert. "

Abschließend: Ganz schlechtes Thema. Ich habe für ein Unternehmen gearbeitet, das für die Treuhand (TLG) die Geschäftsbesorgung übernommen hat, u.a. JCC. Ich weiß auch, wie die Gutachten erstellt worden sind und habe 1995 die TLG-Spitze beraten wg. des weiteren Vorgangs mit den sog. Restanten ("übriggebliebene" Immobilien).

Ne Villa in Gera für 60.000 DM an den DDR-Karrieristen? Kein Problem !

@GG: "Aber warum erinnern Sie mich nur so sehr an „Wolfgang Wolf“?
Je ne sais pas, monsieur. Ich bin eher eine jüngere Ausgabe von A. Radszun ("Der Boss aus dem Westen").
Obwohl ... die eine oder andere ostdeutsche Frau meinte, ich sei eher so eine Art zurückhaltender Walter Krupinski.

Der Gutmensch

8. Juli 2015 08:59

So lieber Herold,

da haben Sie also brav mitgeholfen, dass sich die kriminelle Kaste West und Ost bereichert hat, ja? Na, ich weiß auch, wie das funktioniert hat. Aber sehen Sie - das Vehikel "Altlasten" beispielsweise, mit dem man so richtig prima Gutachten erstellen und so richtig effektiv an der Preisschraube für Grundstücke drehen kann (Nicht: klein-klein "Villa" im runtergewirtschafteten Gera, Sie Naiver! Sondern große Brötchen, nämlich Industriegebiete!), wurde - na? natürlich vom Westen installiert, mit grüner Rückendeckung. Die entsprechenden Verordnungen dienten natürlich nur dem Wohle aller, Umweltschutz ist wichtig, na klar! Und wie man nun genau beprobt und wie man die Grundlast bestimmt und ob überhaupt ein Kataster dafür angelegt wird ... dafür gibt es dann eben weniger Vorschriften. Fertig!

Und was die Rückübertragungen betrifft, war ich auch dabei; in den 90ern, recherchierend in alten Katasterunterlagen, wie die vormals jüdischen Straßenzüge wohl heute heißen, damit der Antrag entsprechend gestellt werden konnte. Lustiger Weise gab es Anträge, insgesamt mehr Territorium rückzuübertragen, als die DDR überhaupt hatte. Den so installierten Zielkonflikt hat dann oft Geld entschärft. Wenn welches da war! Bei den Kriminellen wohl weniger ein Problem ...

Wir unterscheiden uns doch im wesentlichen in einem Punkt, will mir scheinen, lieber Herold: Ich glorifiziere das alles nicht noch, indem ich versuche, moralischen Honig draus zu saugen!

Deshalb würde es mir auch nicht im Traume einfallen, die Verantwortung für diese Zustände dreist beim einfachen DDR-Bürger abzuladen. Der hat gearbeitet und seine zwei Kinder in die Welt gesetzt und sein bescheidenes Leben gelebt - und wenn er es unter diesen Umständen geschafft hat, sich noch ein klein wenig menschlichen Anstand zu bewahren (was auf ganz erstaunlich viele Menschen zutrifft) hat er nichts falsch gemacht, genauso wenig wie sein westelbisches Pendant!

Ganz im Gegensatz zu dem, der diese Leute hier beschimpfen und für Kriminelle links und rechts der Elbe in Sippenhaft nehmen will.

Der Gutmensch.

Gustav Grambauer

8. Juli 2015 10:15

Gutmensch

Für mich ist die Auseinandersetzung seit gestern beendet. Ich verkehre nicht mit einem ehrlosen Halunken, einer Heßling-Ausgabe von Perkins Hit-Man, bei dem ich mich nur wundere wie er sich hierher zu deutschen Patrioten verirren konnte; daran ändern auch keine verschrobenen pubertären Feucht-Träume von Fliegerschwärmen etwas, welche dann auch noch als Verräter unter der Müllhalde der Geschichte vergammeln.

Für die primitivste, zynischste Art NLP-Tricks ("Ne Villa in Gera für 60.000 DM an den DDR-Karrieristen?") zur Ablenkung von den ganz, ganz großen Sauereien hab` ich auch keine Zeit, außerdem lasse ich meinen Intellekt nicht beleidigen.

Leider ist diese Masche Basis einer jedweden - übrigens im Kern linken - "Farben-Revolution" rund um die Erde. Einen "Radszun" kenne ich nicht, ich kenne nur anständige Leute. Aber kennen Sie die ganze Kraft der Verachtung?!

- G. G.

Götz Kubitschek

8. Juli 2015 10:36

so, badeschluß!
kubitschek

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