gegenüber der Ostmark, ein Beitrag über den Schlingerkurs der AfD bei “exakt”, dem “frontal21”-Pendant des MDR (hier, ab Minute 15:07). In Schnellroda sah man dem mit leichtem Interesse entgegen, verbrachte doch ein Kamerateam des Senders vor einigen Wochen zwei Stunden auf dem Rittergut, um Götz Kubitschek zu befragen.
Offensichtlich war die Herangehensweise genau richtig: Da das Gespräch kein Skandalon hergab, beschränkt sich Kubitscheks Redezeit – abgesehen von einer zusammenhanglosen PEGIDA-Einspielung – auf knappe 40 Sekunden und ist damit nur unwesentlich länger als das Gejammer der Journalisten darüber, ganz bis nach Schnellroda fahren zu müssen und dort nicht einmal unabgesprochene Fragen stellen zu dürfen.
Insgesamt gibt die Reportage denn auch nicht viel her, abgesehen von der Erkenntnis, daß das Durchstechen von Interna an die Medien mittlerweile zum Markenkern der AfD zu gehören scheint. Dafür kommt aber einmal mehr der offenbar in den Unvermeidlichenstand erhobene Alexander Häusler zu Wort, der sich in seinem gewohnten Stammelton auch noch auf der Netzpräsenz des Sender “eingehender” mit der Neuen Rechten befassen darf und den Kubitschek hier schon vor zweieinhalb Jahren erledigt hat.
Man ist derlei ja nun schon hinreichend gewohnt und geht weitgehend erwartungslos an Berichte über Verlag und Institut heran, nachdem 3sat seinerzeit mies vorgelegt und zuletzt eben “frontal21” die Meßlatte nochmals eine Etage weiter nach unten verschoben hat.
Aus dem MDR-Beitrag springt dem Zuschauer aber die Nulleistung auf Senderseite, was Recherche und Einarbeitung in das Thema angeht, in einem neuen Ausmaß entgegen. Nicht nur hätte man einfach in dieses Netztagebuch schauen oder das Sonderheft der Sezession “Alternativen für Deutschland” konsultieren können – just zum Thema des “exakt”-Beitrags hat Kubitschek Anfang Juni in Berlin eine lange Podiumsdiskussion mit den ebenfalls in der Reportage auftauchenden Jürgen Elsässer und Hans-Thomas Tillschneider geführt, die es längst komplett bei YouTube gibt, und zwar hier.
Daß die Inhalte dieser Unterredung den feinen Damen und Herren von der Hauptverwaltung Aufklärung nicht geschmeckt haben könnten, ist gemäß Hanlon’s Razor nicht anzunehmen. Sie werden es schlicht nicht kennen, da die Recherchearbeit sich auch beim MDR – wie überall – weitestgehend auf wikipedia und bereits Veröffentlichtes beschränken dürfte.
So brüstet man sich in der Reportage mit internen Unterlagen der Thüringer AfD, die angeblich »‘exakt’ exklusiv vorliegen« würden, aus denen aber bereits “frontal21” nach Vorlage zitiert hat. Also auch im Osten nichts Neues: Wer sich wirklich über das Verhältnis der AfD zur Neuen Rechten informieren möchte, ist auf diesem Blog hier weit besser aufgehoben als vor der Glotze. Insbesondere, wenn »Äh«lexander Häusler auftritt.
Reichsvogt
Oh Mann. Wenn man kurz (länger ist nicht auszuhalten) über den Wikipedia-Beitrag über diesen Häusler schaut, könnte man meinen, man hätte es mit einer wissenschaftlichen Kryphäe zu tun. Was für ein aufgebauschter Unsinn und was für eine absolute Unbrauchbarkeit dieser sog. Enzyklopädie. Das ist nichts wirklich neues, aber dieses Beispiel ist haarsträubend. Ob der das selber geschrieben hat? Wenn er Selbstrespekt hätte , dann müßte er um Streichung bitten.