Verlage, Initiativen und klarsichtige Einzelne zusammen zur Planung neuer Heldentaten. Auch der Verlag Antaios ist mit einem Stand vertreten – im Gepäck signierte Exemplare des am Dienstag erschienenen Gesprächsbands Tristesse Droite. Die Abende von Schnellroda.
Der zwischentag funktioniert damit komplementär zum nächsten Staatspolitischen Salon: Grundgedanke und Ausführung des Tristesse-Projekts werden besprochen, es gibt das Buch anzusehen und natürlich auch zu erstehen. Im Rahmen des Begleitprogramms zur “Freien Messe” ist die Zeit von 15:45 Uhr bis 16:30 Uhr für die Selbstvorstellung von Verlag, Sezession und Institut für Staatspolitik vorgesehen. Dabei wird es nicht allein um die “rechte Trübsal” gehen, sondern ebenso um die Fortsetzungen der edition nordost (also Bockelson. Geschichte eines Massenwahns und Das Heerlager der Heiligen), den aktuellen Jahrgang der Sezession und die Kongresse/Akademien/Salons, die das IfS bereits veranstaltet oder noch in petto hat.
Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall! Von den 1000 existierenden Tristesse-Exemplaren wurden 40 von Kositza und Kubitschek signiert; diese gibt es auf dem zwischentag – neben dem kompletten Antaiosprogramm – zum Messepreis zu erwerben. Und nun noch ein Auszug, um die Vorfreude anzuheizen:
LICHTMESZ: Ich war ja lange Zeit, bis ich etwa 24 war, fast völlig desinteressiert an Politik. Gewisse linksliberale Vorstellungen hab’ ich zwar gehabt, aber Ästhetik, Kunst, das Sakrale undsoweiter, das war für mich etwas Unverrückbares. Überall, wo Dinge entweiht und banalisiert wurden, wo’s nicht mehr heilig oder geheimnisvoll ist, und das gezielt bekämpft wird, da habe ich ein Problem verspürt. Dergleichen war für mich immer extrem wichtig. Immer schon. Und genau daher komm’ ich.
KUBITSCHEK: Das ist so ein Schlüsselbegriff: das Unversehrte.
LICHTMESZ: Ja, das Unversehrte.
KUBITSCHEK: Das ist etwas, das mich immer schon verwundert und befremdet hat. Daß es eine destruktive, gegen sich selbst gerichtete Energie gibt, die sich dann ins Rechtssein wendet. Also so wie bei Ihnen, Herr Wegner, und bei dir so ein bißchen, Martin.
LICHTMESZ: Bei mir auf jeden Fall.
KUBITSCHEK: Das versteh’ ich nicht. Andersrum. Ich versteh’s, kann’s aber nicht nachvollziehen. Weil’s doch wie ein Gesetz sein muß, daß man einen unerschütterlichen Kern hat.
LEHNERT: Gibt’s vielleicht nicht in jedem.
LICHTMESZ: Das ist ja die Wendung nach rechts.
KOSITZA: Genau.
Jakob Altenburg
Soeben sind meine Exemplare der Tristesse eingetroffen. Und beim ersten Durchblättern stoße ich sofort auf Raskolnikows Porträt! Großartig. Jetzt fehlt nur noch das coming out von Raoul Thalheim... Wünsche viel Erfolg für den Zwischentag! (Monitor wird sicherlich wieder mit versteckter Kamera dabei sein, ich freue mich auf die Bilder.)