BRD von unten – »Gulliver im Zwergenland«

aus Sezession 53 / April 2013

Vermutlich kann man in Deutschland über Hitlers Herrschaft nur dann relativierend...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

schrei­ben, wenn man es sati­risch macht (vgl. die Rezen­si­on des Romans Er ist wie­der da in der 52. Sezes­si­on). Sati­re darf fast alles und arbei­tet nach dem Prin­zip, das Kri­ti­sier­te »bis zur Kennt­lich­keit zu entstellen«.

Gelun­gen ist dies jüngst einem Autor namens Pseud­ony­mus Igel, der sich aller­dings nicht Hit­ler selbst, son­dern das vor­nahm, was seit­her auf deut­schem Boden an Rest­staat, umer­zo­ge­nem Volk, besetz­tem Geist, Kul­tur- und Bil­dungs­ver­fall, Schuld­kult und wirt­schaft­li­cher Selbst­ent­mach­tung zu besich­ti­gen war und ist. Die­ses real­exis­tie­ren­de Irren­haus ist alle­mal eine Sati­re wert, und so fin­det sich der von Jona­than Swift her welt­be­kann­te Rei­sen­de Gul­li­ver in jenem Zwer­gen­land wie­der, das als Lil­li­put bekannt, aber als »Deutsch­land 2013« bes­ser bezeich­net wäre. Wer Sinn für anspie­lungs­rei­chen Humor hat, wird ein paar ver­gnüg­li­che Lese­aben­de ver­brin­gen können.

Pseud­ony­mus Igel: Gul­li­ver im Zwer­gen­land, Ber­lin 2013. 200 S., 17 € – hier bestel­len!

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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