It’s the economy, stupid!

In lange zurückliegenden linken Tagen hatte ich es mir angewöhnt, bei der Urhebersuche reflexartig...

Lutz Meyer

Lutz Meyer kommt aus der linksanarchistischen Szene, seine Themen findet er auf der Straße.

in Rich­tung USA zu bli­cken, wenn irgend­wo auf der Welt gera­de mal wie­der eine Rie­sen­saue­rei ablief. Ich muß sagen, daß ich damit nie ganz ver­kehrt lag. Ich habe mir die­sen Reflex des­we­gen auch spä­ter, als ich nicht mehr links war, nie ganz abge­wöh­nen kön­nen. Was sieht man in die­sen Tagen, wenn man bei der Ursa­chen­for­schung wie­der ein­mal den Blick wendet?

Im Vor­der­grund die Euro­pa flu­ten­den Flücht­lings­strö­me aus Afri­ka und dem Ori­ent – Men­schen, die irgend­wie ihr per­sön­li­ches Schick­sal ver­bes­sern wol­len. In eini­gen Fäl­len gibt es wohl auch ech­te Not und Lebens­ge­fahr als Aus­lö­ser der Flucht. Ob ech­te Not oder nicht – die Flücht­lin­ge wol­len dort­hin, wo es allem Anschein nach neben der Aus­sicht auf gut ent­lohn­te Arbeit auch ein funk­tio­nie­ren­des Sozi­al­sys­tem gibt, eine Wohl­ta­ten aus­streu­en­de öffent­li­che Hand.

Das kann man ver­ste­hen – wer träumt nicht vom Schla­raf­fen­land? Daß das Säckel, aus dem die­se öffent­li­che Hand in Zen­tral- und Nord­eu­ro­pa ihre Wohl­ta­ten her­vor­zau­bert, schon lan­ge leer und nur noch schul­den­fi­nan­ziert ist, inter­es­siert nie­man­den, der sich in Nord­afri­ka oder an den Ufern des öst­li­chen Mit­tel­meers auf den Weg macht. Denn man sieht es doch: In Euro­pa gibt es Län­der, die mit dem Geld groß­zü­gig umge­hen, wenn Men­schen in Not um wel­ches bit­ten. So weit, so klar, so verständlich.

Im Hin­ter­grund erkennt man ande­re Pro­zes­se. Man weiß, daß den USA der vor allem in Deutsch­land immer noch gut aus­ge­bau­te öffent­li­che Sek­tor und das im welt­wei­ten Ver­gleich noch immer vor­bild­li­che Sozi­al­sys­tem sowie diver­se stren­ge Umwelt­schutz­auf­la­gen ein Dorn im Auge sind, weil bei­des das glo­bal betrie­be­ne pri­vat­wirt­schaft­li­che Enga­ge­ment be- oder gar verhindert.

Bei der Öff­nung des öffent­li­chen Sek­tors für die Pri­vat­wirt­schaft wur­den in den letz­ten Jah­ren zwar bereits bedeu­ten­de Fort­schrit­te erzielt, doch noch funk­tio­niert der öffent­li­che Bereich in Mit­tel- und Nord­eu­ro­pa leid­lich gut. Nach einer Über­nah­me öffent­li­cher Berei­che durch Pri­va­te läuft es bekannt­lich so: Die Leis­tung wird nach und nach auf ein Mini­mum redu­ziert, die mit Steu­er­mit­teln und ande­ren Abga­ben in Jahr­zehn­ten auf­ge­bau­te Infra­struk­tur nicht mehr gepflegt, der Preis für die Leis­tung – sobald die Kon­kur­renz vom Platz ist – hoch­ge­trie­ben. Denn es zählt nur noch der Gewinn.

Man hört in die­sen Tagen dort, wo etwas dif­fe­ren­zier­ter über Flücht­lings­strö­me berich­tet wird, den Begriff „geo­stra­te­gi­sche Waf­fe“. Zu einer Waf­fe gehört jemand, der sie führt. Man wen­det den Blick in Rich­tung USA – und sieht die Din­ge in einem ande­ren Licht.

Unstrit­tig ist, daß die USA mit ihrem Über­fall auf Liby­en und ihrem frag­wür­di­gen Dau­er­ein­satz im nahen und mitt­le­ren Osten die Vor­aus­set­zun­gen für die Flücht­lings­strö­me über­haupt erst geschaf­fen haben. In Liby­en wur­de eine zuvor gut gesi­cher­te Küs­te zum Ein­falls­tor nach Euro­pa, im Groß­raum Syrien/Irak und in Afgha­ni­stan hat man Ter­ror­mi­li­zen geför­dert, deren Bru­ta­li­tät die Bewoh­ner gan­zer Regio­nen in die Flucht treibt.

Wenn die­se Flücht­lings­strö­me nun gezielt nach Mit­tel­eu­ro­pa gelenkt wer­den, wird dies bin­nen kur­zer Zeit sowohl das öffent­li­che Gesund­heits­sys­tem als auch die Sozi­al­kas­sen kol­la­bie­ren las­sen. Man wird das Land nicht mehr wie­der­erken­nen. Par­al­lel lau­fen die Vor­be­rei­tun­gen für CETA und TTIP auf Hoch­tou­ren – Frei­han­dels­ab­kom­men, die vor­der­grün­dig (wer könn­te etwas dage­gen haben) den frei­en Han­del und den pri­va­ten Wohl­stand beför­dern sol­len durch den Abbau von Han­dels­hemm­nis­sen. Fak­tisch wur­den die Frei­han­dels­ab­kom­men vor allem dazu erson­nen, pri­vat­wirt­schaft­li­ches Enga­ge­ment dort zu ermög­li­chen und zu schüt­zen, wo es bis­lang aus gutem Grund zahl­rei­che sozi­al- und umwelt­po­li­ti­sche Hür­den gab.

Schaut man auf den Bereich der Sozi­al­ver­si­che­rung, ahnt man, was kom­men wird – pri­va­te Risi­ken wie Krank­heit, Armut, Alter sind künf­tig vor allem pri­vat abzu­si­chern. Für den Rest gibt es von Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen betrie­be­ne Sup­pen­kü­chen, medi­zi­ni­sche Not­ver­sor­gung und Obdachlosenasyle.

An die­ser Stel­le sei mir eine per­sön­li­che Klar­stel­lung erlaubt: Wenn von „den USA“ die Rede ist, mei­ne ich stets das offi­zi­el­le Ame­ri­ka – den mili­tä­risch-indus­tri­el­len Kom­plex, Wall Street, die jewei­li­ge Mario­net­ten­re­gie­rung. Ich bin kein Ame­ri­ka­has­ser, im Gegen­teil. Ich ken­ne eini­ge Ame­ri­ka­ner per­sön­lich – durch­aus anstän­di­ge Leu­te. Und bei aller nord­deut­schen Boden­stän­dig­keit, die mir zu eigen ist:

Ich lie­be ame­ri­ka­ni­sche Lite­ra­tur – von Ray Brad­bu­ry bis TC Boyle, von Hawt­hor­ne über Poe und Meville bis Annie Proulx, von H.P. Love­craft bis zu Wil­liam Gay und Donald Jack­son Pol­lock. Kuli­na­risch wür­de ich ein herz­haft-schar­fes Jam­ba­la­ya aus der Küche Loui­sia­nas jeder­zeit einem lust­lo­sen, fet­ten Schwei­ne­bra­ten mit Rot­kohl und Sem­mel­knö­deln vor­zie­hen. Ich schaue mit Inter­es­se Seri­en wie Mad Men, True Detec­ti­ve, Home­land und Mas­ters of Sex.

Ich höre bevor­zugt – viel­leicht ein Sakri­leg hier im Netz­raum der Sezes­si­on – urame­ri­ka­ni­sche Musik­rich­tun­gen wie Blues, Blue­grass und Cajun und all die ande­ren ver­spon­ne­nen Folk­sa­chen, die auch heu­te noch zwi­schen Texas und South Caro­li­na, Mon­ta­na und Maine, Alas­ka und Ala­ba­ma gedei­hen. Im Wett­streit zwi­schen Ame­ri­can Folk und alt­deut­schem Lied­gut schlägt mein Herz alle­mal auf der ande­ren Sei­te des Atlan­tiks, ich musi­zie­re gele­gent­lich sogar selbst im ein­schlä­gi­gen Stil (und tat dies übri­gens bereits zu lin­ken Zei­ten). Erst beim Coca-Cola-Impe­ra­lis­mus hör­te und hört die Lie­be auf. Mein Blick auf die USA ist also durch­aus dif­fe­ren­ziert. Zurück zum offi­zi­el­len Amerika.

Die USA betrei­ben die Poli­tik der Glo­ba­li­sie­rung unter der Flag­ge der Ver­brei­tung von Demo­kra­tie und Men­schen­rech­ten. In den USA selbst sind Gen­der­ideo­lo­gie und Min­der­hei­ten­schutz weit fort­ge­schrit­ten. Die­se ein­deu­tig links ein­zu­stu­fen­den ideo­lo­gi­schen Ver­satz­stü­cke sind indes nicht mehr als Theaterkulisse.

Den seit den 30er Jah­ren statt­fin­den­den, zunächst miss­trau­isch beäug­ten lin­ken Ideo­lo­gie­im­port der Frank­fur­ter Schu­le von Ador­no und Hork­hei­mer bis hin zu Her­bert Mar­cu­se (den ich von allen Frank­fur­tern stets am meis­ten schätz­te) hat man sich nach kur­zem Zögern kom­plett ange­eig­net und nutzt ihn nun als hoch­will­kom­me­nes Instru­men­ta­ri­um, um das Glo­ba­li­sie­rungs­pro­jekt ent­schei­dend vor­an­zu­trei­ben. Nach außen geht es immer um Frei­heit, Men­schen­rech­te und Demo­kra­tie, weil die­ses All­zweck­kon­glo­me­rat sich deut­lich bes­ser ver­kau­fen lässt als schnö­de Geschäftemacherei.

Daß im Hin­ter­grund die Sache anders ver­drah­tet ist, war im Detail an der Her­kunft jener jüngst auf­tau­chen­den Inter­net­sei­te zu erken­nen, die den mit­tel­eu­ro­päi­schen Mit­tel­stand zur akti­ven Flucht­hil­fe mit dem Pri­vat-PKW auf­for­der­te – gesteu­ert wur­de das Gan­ze offen­sicht­lich vom Ayn Rand Insti­tut, einem Think Tank mit deut­lich wirt­schafts­li­be­ra­ler Ausrichtung.

Wür­de den „Refu­gees welcome“-Chören hier­zu­lan­de klar wer­den, daß sie nur die nütz­li­chen Idio­ten der Wall Street sind, wür­den sie sicher bald ver­stum­men. Der hier ganz sicher vor­han­de­ne Idea­lis­mus jun­ger Men­schen (man muß doch nur in die Gesich­ter schau­en: Sie glau­ben wirk­lich an die ech­te Not und vor allem an den guten Wil­len der zu uns Flüch­ten­den) wird wie­der ein­mal missbraucht.

It’s the eco­no­my, stu­pid! Und die eco­no­my kennt kei­ne Gren­zen. Es geht also nicht ein­mal dar­um, daß ein­sei­tig US-Fir­men geför­dert wer­den sol­len – selbst der Natio­na­lis­mus in eige­ner Sache ist den heu­ti­gen USA völ­lig wesens­fremd gewor­den (vom ver­brei­te­ten Fah­nen­schwenk­pa­trio­tis­mus im länd­li­chen Ame­ri­ka darf man sich nicht täu­schen las­sen). Jeder inter­na­tio­nal agie­ren­de Kon­zern, des­sen Akti­en an der Wall Street erwor­ben und mit Gewinn wie­der ver­kauft wer­den kön­nen, ist nicht weni­ger will­kom­men als der ein­hei­mi­sche Groß­kon­zern. Da es nun aber bekannt­lich so ist, daß die Gier nicht nur die Füh­rungs­eta­gen und Groß­ak­tio­nä­re der Kon­zer­ne antreibt, son­dern auch den deut­schen Klein­an­le­ger, wäre es ver­fehlt, den Schul­di­gen nur in den Insti­tu­tio­nen und nur in der Wall Street zu suchen.

Die Poli­tik der USA läuft auf eine welt­wei­te Nivel­lie­rung aller Unter­schie­de hin­aus. Über­all auf dem Glo­bus möch­te man glei­che Bedürf­nis­se züch­ten, glei­che (Un-)Fähigkeiten, glei­che Idea­le, glei­che Nor­men, glei­che Kon­sum­wün­sche, glei­che (nicht beson­ders gute) Lebens­be­din­gun­gen – das ist der per­fek­te Rah­men für einen aller­letz­ten, dann aller­dings gigan­ti­schen Wachs­tums­schub der Welt­wirt­schaft. Alles, was hin­der­lich ist, wird weg­ge­bombt oder mit der Pla­nier­rau­pe des wohl­mei­nen­den Fort­schritts ideo­lo­gisch oder auch juris­tisch abgeräumt:

Gewach­se­ne Struk­tu­ren (Ras­se, Volk, Fami­lie), geschicht­lich-kul­tu­rel­le Iden­ti­tä­ten, Intelligenz‑, Bil­dungs- und Geschlechts­un­ter­schie­de, der freie Wider­streit der Mei­nun­gen und nicht zuletzt auch regio­na­le Beson­der­hei­ten (geschütz­te Her­kunfts­be­zeich­nun­gen von Lebens­mit­tel­spe­zia­li­tä­ten wer­den im immer stär­ker wer­den­den Aus­maß ange­grif­fen wer­den, damit irgend­wann auch der Schwarz­wäl­der Schin­ken aus Por­tu­gal oder New Mexi­co kom­men kann). Am Ende steht dann der uni­for­me, kon­for­me, in sei­nen Ansprü­chen redu­zier­te aus­tausch­ba­re Ein­heits­mensch, wie kein sozia­lis­ti­scher oder faschis­ti­scher Ideo­lo­ge ihn stim­mi­ger und effek­ti­ver hät­te ersin­nen können.

Sehr schön hat im Jahr 1962 die­se Schre­ckens­vi­si­on des rund­um ange­pass­ten Kon­su­men­ten die ame­ri­ka­ni­sche Lie­der­ma­che­rin und lin­ke Akti­vis­tin Mal­vina Rey­nolds erfasst und vertont.

Die Fra­ge ist nur, ob die Rech­nung auf­geht. Und hier, man muss es ganz klar sagen, kann man viel­leicht wirk­lich nur noch dar­auf hof­fen, daß die Zuwan­de­rer eben nicht ohne Wei­te­res bereit sein wer­den, ihre kul­tu­rel­len, reli­giö­sen, fami­liä­ren Iden­ti­tä­ten auf­zu­ge­ben, um zu aus­tausch­ba­ren Par­ti­keln im uni­ver­sa­len Mensch­heits­brei zu wer­den. Viel­leicht hel­fen sie uns dann sogar (unfrei­wil­lig) bei der über­fäl­li­gen Rück­be­sin­nung auf unser Eigenes.

Daß damit auch die Unter­schei­dung zwi­schen Freund und Feind auf nicht nur theo­re­ti­scher Ebe­ne wie­der­keh­ren wird, steht auf einem ande­ren Blatt.

Lutz Meyer

Lutz Meyer kommt aus der linksanarchistischen Szene, seine Themen findet er auf der Straße.

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Kommentare (75)

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

8. September 2015 08:32

Alles richtig und doch nicht richtig.

Vor den US-Kriegen im Nahen Osten und Nordafrika waren "wir" auch Schuld am Elend der Welt. Durch willkürlich gezogene Grenzen in der Kolionalzeit. Ein beliebtes linkes Argument, dass dann gerne dahin fortgeführt wird, dass "wir" dafür Buße tun müssten.

Die Ländern der Dritten Welt haben es gerne übernommen um als Wiedergutmachung weitere Hilfsgelder zu fordern, die dann irgendwo verschwanden.

Nun dasselbe Muster in Nordafrika, in Afghanistan, im Irak. Wir sind schuld, weil wir die USA unterstützt haben, weil wir Waffen liefern, weil wir mit Diktatoren Geschäfte machten. Wir müssen büßen und refugees aufnehmen.

Die Antwort auf alle diese Schuldzuweisung heißt:

Selbstverantwortung

Genauso aber wie wir von den anderen Selbstverantwortung fordern können und müssen, gilt dies für uns. Nichts ist bequemer, als andere für das eigene Elend verantwortlich zu machen und zu jammern.
Nehmen wir endlich unser Schicksal in die Hand.
Und deshalb wieder die Frage hier an das kluge Kommentariat, an die geistreiche Autorenschaft.

Welche Machtperspektive hat die deutsche Rechte?

Nicht irgendwann in ferner Zukunft. Jetzt!

Rumpelstilzchen

8. September 2015 09:06

Im Hintergrund erkennt man andere Prozesse. Man weiß, daß den USA der vor allem in Deutschland immer noch gut ausgebaute öffentliche Sektor und das im weltweiten Vergleich noch immer vorbildliche Sozialsystem sowie diverse strenge Umweltschutzauflagen ein Dorn im Auge sind, weil beides das global betriebene privatwirtschaftliche Engagement be- oder gar verhindert.

Die Sozialkassen kollabieren. Sprach unlängst mit einer Bekannten aus Frankfurt, die dort die Sozialkassen verwaltet.
Alle Gelder werden derzeit aus lokalen Projekten ( z.B. einheimische Jugendliche, Behinderte) abgezogen und in "Flüchtlinsprojekte" gesteckt. Sozialpädagogen sind inzwischen Mangelware, da zur Betreuung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge eingesetzt. Container sind ausverkauft. Cateringservice Anbieter buhlen um die Aufträge. Bezahlbaren Wohnraum für Flüchtlinge gibt es in Frankfurt nicht mehr. Da können jetzt auch einige ihr Geschäft machen.
In Nordhessen hat ein Discounter neben einer EA zumachen müssen. Konnte den "Kulturansturm " nicht bewältigen.
Als Flüchtlinge mit vollem Einkaufswagen nicht zahlen " konnten", ließ die Kassiererin sie durch, nach Anfrage bei ihrem Chef. Der klärte mit der Stadt, daß diese die Kosten übernehmen würde.
Wer will da noch einen Supermarkt leiten ?
Auch hier wird es bald amerikanische Modelle geben:
Bei der Erstversorgung könnte dieser Konzern einspringen und schon mal die billigen Arbeitskräfte anwerben:
https://www.focus.de/politik/videos/herzlich-willkommen-mcdonalds-setzt-starkes-zeichen-gegen-fremdenhass-in-deutschland_id_4921198.html

Ich steh' zwar nicht auf Burger, aber ich wette,demnächst gibt es eine syrische oder afrikanische Woche bei Mc Kotz.

Th.R.

8. September 2015 09:11

In diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben sollte die Behauptung von Andreas von Bülow (SPD), die BILD-Zeitung sei vom CIA mit 7 Millionen Dollar gegründet worden. Ein Gerücht, das er bei seinen Auslandsaufenthalten in den USA zu hören bekommen haben will.

https://www.youtube.com/watch?v=q17dWwjcwuk

horst

8. September 2015 09:12

Danke, Herr Meyer,

wir kommen zur Sache. Für solche schnörkellose Analysen liebe ich die (ehemaligen) Linken.
Aber bitte bringen Sie nun noch das, was Sie hier sagen
mit diesem hier
https://www.sezession.de/49432/der-staat-das-ungeheuer.html
in einen logischen Zusammenhang.
(ich bin so eitel, auf meinen Kommentar dort vom Sonntag, 26. April 2015, 21:00 hinzuweisen)

Treverer

8. September 2015 09:14

Man weiß, daß den USA der vor allem in Deutschland immer noch gut ausgebaute öffentliche Sektor und das im weltweiten Vergleich noch immer vorbildliche Sozialsystem sowie diverse strenge Umweltschutzauflagen ein Dorn im Auge sind....
--------------------------------------------------------------------------
Meinen Sie mit dem "vorbildlichen Sozialsystem" jenen Staubsauger, der im Einklang mit der Wirtschaft und der gleichgeschalteten, öffentlichen Meinung, konsequent das Treibgut der Welt anzieht (die verwertbaren Teile pickt sich "die" Wirtschaft heraus), und die Menschen hier seit Generationen zum ewigen Staats-Säugling erzieht ?
Eine aktuelle Folge davon ist auch, daß die Rettung bis zuletzt von Vater (Sozial-)Staat erwartet wird - heute allerdings repräsentiert durch Mutti.
Und der "öffentliche Sektor" ist nicht zufällig, in weiten Teilen, die bevorzugte, immer steuerbegrünte Spielwiese der Buntmenschen. Er ist der am schnellsten wachsende Bereich der Wirtschaft, vor allem in seinen Segmenten der Asyl-, Einwanderungs- und Integrationsindustrie - den Staatsfunk nicht zu vergessen.

Der entscheidende gesellschaftliche Grund der amerikanischen Stärke, wird interessanterweise kaum jemals beachtet: Die amerkanische Stärke beruht gerade darauf, daß sie keine Nivellierung im eigenen Land betreibt, sondern eine Vergleichsweise strenge Auswahl nach Leistung und Herkunft (das ist dort kein Widerspruch).
Die USA sind paradoxerweise hinter der Fassade der allgegenwärtigen Massenkultur, in gewisser Weise, eine der letzten aristokratischen Gesellschaften.

Benedikt Kaiser

8. September 2015 09:53

@Lutz Meyer: "Würde den „Refugees welcome“-Chören hierzulande klar werden, daß sie nur die nützlichen Idioten der Wall Street sind ..."

Insgesamt des Industrie- und Finanzkapitals, man beachte diese so aussagekräfte Meldung aus der FAZ.
Hier entsteht die Marx'sche "Industrielle Reservearmee" 2.0.

In der Tageszeitung junge Welt hieß es dazu treffend:
"Die Heuchler sagen, Deutschland und Europa brauchen Fachkräfte. Nein, das Kapital braucht sie. Es verlangt nach ihnen, weil seine Institutionen – Unternehmen, Stiftungen und der von ihm gelenkte Staat – zu wenig heranbilden."

Treverer

8. September 2015 10:18

@Rumpelstilzchen
Ich steh‘ zwar nicht auf Burger, aber ich wette,demnächst gibt es eine syrische oder afrikanische Woche bei Mc Kotz.
---------------------------------------------------------------------
Meinen Sie damit, daß dort alle kostenlos essen können, oder die Ersetzung des Weißbrots durch hygienisch bedenkliches Fladenbrot ?

eisig

8. September 2015 10:20

Sie sagen also wall street reitet dieses biest. wall street sitzt da drauf, keine frage, aber hat es die kontrolle?? das glaube ich nämlich nicht.
was diese leute wollen ist vom wüten der hydra irgendwie zu profitieren, als parasit. aber das biest hat einen eigenen willen, nämlich demokratie und menschenrechte zu verbreiten. das halte ich für unbestreitbar

glauben Sie nicht dass zb obama tatsächlich glaubt, friede und freude zu bringen, und sich sträuben würde ob der behauptung, er sei unterstützer einer kapitalistischen verschwörung? und merkel genauso. man soll bekanntlich nicht arglist annehmen, wenn dummheit (hier kryptoreligiöse treue) als erklärung genügt. und auch nicht henne und ei verwechseln

Gustav Grambauer

8. September 2015 10:23

Benedikt Kaiser

"In der Tageszeitung junge Welt ..."

Hab meinen Augen erst nicht getraut. Ist denen der Knaster ausgegangen?!

Eigentlich nur ein weiteres Symptom für dem Weg der Linken in ein 1925 2.0.

Wird bald nach Gysis Rauswurf Dugin für seine vergebliche Suche nach einer Heidegger-Straße in Freiburg mit einer heiteren Wodka-Runde in der Linksfraktion getröstet?!

- G. G.

eisig

8. September 2015 10:44

@Benedikt Kaiser

hier ist doch genau des pudels kern entlarvt: die wirtschaft braucht wirtschaftstreibende. der demokratische staat züchtet unproduktive menschen, brahmanen, eunuchen, weil das die besten träger der demokratischen idee sind
(der postdemokratische anarchistische staat produziert dann barbaren, mit denen die wirtschaft auch nichts anfangen kann, aber soweit denken die herren nicht, weil sie bekanntlich wie alle die gleiche indoktrination durchgemacht haben)

die profitgier als naturkonstante tut, was sie immer tut. genauso wie bei allen anderen naturkonstanten zb schwerkraft kommt es auf die umstände an, ob es positiv (hüpfburg) oder negativ (lawinenabgang) einzuschätzen ist. die logische schlussfolgerung scheint mir, den nicht-konstanten parameter zu ändern, also die staatsform, sodass sich eine souveräne regierung bilden kann, die sich zwischen den naturkonstanten wirtschaft und religiösem wahn (masseneinwanderung) behauptet

Meier Pirmin

8. September 2015 10:51

@Grambauer. Es wird keine Heideggerstrasse geben, nach den sog. Schwarzen Heften, die zwar niemand gelesen hat, erst recht nicht. Solange aber vor einem Philosophen noch gewarnt wird, ist seine Zeit nicht zu Ende. Das altlinke antiamerikanische Bekenntnis von Lutz Meyer bedeutet mir so wenig wie das Feindbild Wall Street. Wer gewillt ist, Schätze zu suchen und zu heben, sogar geistige, findet sie auch in Amerika. Zur Zeit von Obama wurden an Amerikas Südgrenze immerhin etwa eine Million Leute an der Einreise gehindert und es fehlt auch nicht an Hemmungen, Leute wieder zurückzuschicken. Amerika ist ein viel normaleres Land als man denkt, man sollte bloss weniger auf seine Hochschulen setzen, wiewohl sogar dort Überraschungen immer wieder möglich sind. Beispielsweise wird in Amerika sehr viel mehr über Paracelsus geforscht als in Deutschland, Oesterreich und in der Schweiz. Vor 80 Jahren war dies noch umgekehrt.

PS. Äusserst widerwärtig bleibt mir der amerikanische Justizstaat. Er ist das beste Beispiel für das, was der heilige Klaus von Flüe das "böseste Recht" nannte, vor dem er immerzu warnte.

Der Gutmensch

8. September 2015 10:54

Die Frage ist nur, ob die Rechnung aufgeht.

Diese Frage ist längst beantwortet, lieber Herr Meyer. Zu den ersten Dingen, die einem in Volkswirtschaftslehre beigebracht werden, gehört die Kenntnis der Schutzmechanismen, die staatlicherseits notwendig zur Erhaltung des Marktes installiert werden müssen; nämlich die notwendigen Wettbewerbsbeschränkungen (z. B. im Rahmen des Kartellrechts). Der Markt kann sich nicht selber regulieren; er muss staatlich gehegt und damit auch gepflegt werden - sonst erreichen wir statt Kapitalismus und Wohlstand nämlich Monopolisierung, die damit einhergehenden Verödung des Sortiments und den Einbruch des Konsums, so hat man mir das jedenfalls (im Westen!) beigebracht.

Der Staat ist aber schon lange zurückgewichen/übers Ziel hinausgeschossen bei der Hege und Pflege des Marktes; im Osten hätte man mit Lenin das Ergebnis als Stamokap bezeichnet (bekanntlich hat man sich verrechnet und viel zu früh gefreut).

In den USA fehlt es scheinbar am gesellschaftlichen Ehrgeiz, die entsprechende Kontrolle zu exerzieren. In Europa und vor allem in Deutschland hat man sich angepasst; wenn mich nicht alles täuscht, wurde das maßgeblich von Altkanzler Schröder vorangetrieben, indem er die Grundlagen für das enthemmte Agieren der Hedgefonds schuf und es mit der Neuverschuldung der EU-Mitglieder nicht so genau nahm.

Mag sein, dass es TTIP (Ceta geht ohnehin nächstens durch den Rat) auch braucht, bevor der Reset-Knopf die Endstellung erreicht und das Spiel global von vorn beginnen kann. Eine sinnvolle Alternative dazu (ein weiteres Hinauszögern des Unvermeidlichen) kann ich aus meiner kleinen Perspektive nicht mehr erkennen: Steht Deutschland vom Verhandlungstisch auf, bleiben unsere zauberhaften europäischen Nachbarn nämlich sitzen - und wir haben keine Kenntnis davon, wohin der Ball als nächstes rollt. Insofern überrascht es mich nicht, dass ausgerechnet US-gesteuerte NGO`s in Deutschland gegen die Freihandelsabkommen mobil machen; steigt das starke Dt dort aus, sind die anderen um so leichtere Beute für die USA (Das erklärt auch die Unterstützung der unverantwortlichen Griechen um wirklich jeden Preis.)

Ich gebe Ihnen recht, dass die Strategie, eine weitere Gewinnsteigerung durch das Schleifen von Standards mittels Zuwanderung erzwingen zu wollen, wenig erfolgversprechend anmutet: Effektiver als die konformen, disziplinierten und Deutschen kann man kaum jemanden ausbeuten. In China beispielsweise arbeitet man zwar billiger; aber man produzierte dabei enorm viel Ausschuss - das notwendige Ergebnis fehlender Standards! Auch scheint der Islam nicht besonders kapitalismuskompatibel zu sein. Andererseits machen die USA leider nicht den Eindruck, dass man sich dort auf düstere Prognosen verlässt (so schlüssig sie auch sein mögen). Man verlangt Beweise! Damit hätten wir das Raspailsche Heerlager erreicht; es sei denn, wir bekommen den Kessel vorzeitig (= unter von uns kontrollierten Bedingungen) zum Platzen, dann haben wir vielleicht hinterdrein noch etwas Puste ... Daran wird gerade gearbeitet. So hoffe ich inständig!

Der Gutmensch.

Beteigeuze

8. September 2015 10:56

Ja, die Wall-Street. Hier, aus einiger Entfernung, mag es allerdings so scheinen, daß zwischem dem Kapital und dem "vorbildlichen (deutschen) Sozialstaat" ein Zusammenhang besteht. Der Konsum nämlich, gar der US-amerikanischer Waren und Dienstleistungen. Und die gesellschaftliche Stabilität des US-Flugzeugträgers in Europa.

Auch der Sinn für den Einsatz der „geostrategische Waffe“ der Völkerwanderung gegen einen Kontinent, mit dem man gerade ein Handelsabkommen schließen möchte, und den man, insbesondere aus geostrategischen Gründen, dringend in Form der Stabilität benötigt (Rußland, Naher Osten), erschließt sich nicht unmittelbar.

Europa und seine weitgehend handlungsunfähigen Zwergstaaten sind kein Gegner für die USA, selbst wenn sie es gerne wären. Nicht einmal das. Gleiches gilt für die Fehlgeburt (EU). Der chinensische Drache oder Meister Putin sind da langfristig aus ganz anderem Holz geschnitzt.

Alles, was ein europäischer Staat mit großer Vergangenheit, wie Frankreich, außenpolitisch noch zustande bringt, ist die Destabilisierung eines Landes wie Libyen. Ohne die Folgen zu bedenken, auch hierfür reicht es bei den europäische Eliten nicht mehr.

Jakob Altenburg

8. September 2015 11:05

Werter Herr Meyer, ihre Rede von der "Rückbesinnung auf unser Eigenes" im vorletzten Absatz erinnert mich an Botho Strauß’ Aufsatz Der Konflikt von 2006. Dort bezeichnet er die Muslime in Deutschland als "Vorbereitungsgesellschaft" und spricht von einer "Chance der Inspiration und der indirekten Beeinflussung, die von der unmittelbaren Nähe einer fremden und gegnerischen sakralen Potenz herrührt." Das mag sein.

Wenn aber der Widerstand der Zuwanderer gegen ihre Vereinheitlichung ("Menschheitsbrei") zugleich der Widerstand gegen die Restbestände unserer eigenen Identität ist, dann gibt es für die von ihnen geäußerte Hoffnung keinen vernünftigen Grund. Im Gegenteil.

Mögen diese Leute den Kampf um ihr Eigenes und gegen die globale Nivellierung auf ihrem Boden führen. Nicht auf unserem.

Daniel

8. September 2015 11:27

Also die Wallstreet bringt Merkel dazu, die Grenzen zu öffnen und die Deutschen "Refugees welcome" zu rufen, mobiliert im ganzen Land linke Flüchtlingsinitiativen, manipuliert die deutsche Presse und lässt Millionen Einwanderer nach Mitteleuropa kommen und schickt das Land in einen ethnischen Bürgerkrieg, um damit die deutsche Sozialversicherung abzuschaffen?

Rumpelstilzchen

8. September 2015 11:30

Und derweil stationieren die USA Panzer in Osteuropa:
https://www.n-tv.de/politik/USA-stationieren-250-Panzer-in-Osteuropa-article15360311.html
Und in Rumänien, so hört man " buddeln sie gerade amerikanische Mittelstreckenraketen ein ( ein Verstoß gegen die Verträge über Mittelstreckenraketen)" .
Und Riad möchte für die syrischen "Flüchtlinge" in Deutschland 200 Moscheen bauen. Das klingt alles sehr gefährlich.

Meine kleine Nichte fragte unlängst ganz unvermittelt beim Nachrichten schauen ihre Mutter:
"Mama, gibt es bald Krieg bei uns ?" Wir sind etwas erschrocken.

Soeben haben bei uns die Glocken geläutet. Zum Schuleröffnungsgottesdienst 2015. Die Spätsommersonne scheint durch mein ungeputztes Küchenfenster. Vorm Fenster eine Spinnwebe. Mir wurde etwas feierlich.

Meier Pirmin

8. September 2015 11:31

@Altenburg. Es war jetzt soeben 11 Uhr, wobei um diese Zeit seit 1454 in den katholischen Kirchen viele viele hundert Jahre gegen die Islamisierung geläutet wurde, wobei man natürlich mit der Zeit den Grund des Elfuhrläutens vergessen hat. Im Sinn von Botho Strauss wäre es tatsächlich noch spannend, sich mit dem Islam auseinanderzusetzen, es müsste aber auch geschehen, so wie Sie es andeuten und nicht so, wie es geschieht.

Noch was: als in der Schweiz vor 6 Jahren das Minarettverbot angenommen wurde, zumal in allen katholischen Kantonen, war man konsterniert und schob die Schuld den demagogischen Plakaten der Volkspartei zu, welche 14 Tage lang aufgehängt waren. Mein Kommentar, immerhin in einer Zeitung: 550 Jahre läuten wirkt stärker als 14 Tage lang ein demagogisches Plakat. Es wirkt sogar, wenn es vergessen wurde, weil die Geschichte im Alpenraum eher in Fleisch und Blut und Knochen verinnerlicht ist als im Grosshirn. Selber war ich übrigens immer gegen die Antiminarettinitiative. Hauptgrund: Ich befürchtete deren Ablehnung als wahrscheinlich und damit ein unfreiwilliges plebiszitäres Bekenntnis für Minarette. Dies war ein enormes Risiko, was mir Minarettgegner Schlüer nachträglich bestätigt hat. Er glaubte natürlich immer an den Erfolg des Vorhabens.

Der_Jürgen

8. September 2015 11:32

Mich überzeugt dieser Beitrag von Lutz Meyer nicht. Die überwältigende Mehrheit der afrikanischen und orientalischen Zuwanderer besteht aus Menschen ohne brauchbare berufliche Qualifikationen. Sehr viele, vermutlich die Mehrheit, wollen in Deutschland nur auf Staatskosten leben, nicht wenige sich durch Drogenhandel und ähnliche Aktivitäten ein Zubrot verdienen. Sind Bosch und Siemens etwa auf dergleichen "Fachkräfte" angewiesen?

Als "industrielle Reservearmee" würden sich allenfalls Ukrainer, Bulgaren, Rumänen etc. (ethnische Bulgaren und, Rumänen, keine Zigeuner) eignen. Aber der Zustrom vom Balkan wird vermutlich bald gestoppt, damit stattdessen noch mehr Kulturbereicherer aus Afrika und dem Nahen Osten kommen können.

Meyers These, wonach die deutsche Wirtschaft eine treibende Kraft hinter der Invasion ist und von dieser profitiert, ist also unglaubhaft.

John Haase

8. September 2015 12:01

Ich empfinde die rechts wie links verbreitete Neigung, das Grundproblem im Ökonomischen und hier insbesondere in den Interessen vorzugsweise amerikanischer Konzerne zu sehen als Relikt der marxistischen Ideologie. Vulgo: die Reichen sind schuld. It's eben not the economy, stupid! Klar bietet die Einwanderung mittelfristig Vorteile für die Konzerne, aber für die Asylindustrie gilt dasselbe und denen kann man in der Masse nicht vorwerfen, aus reinem Eigeninteresse zu handeln.

Ich glaube eher, daß die liberalistische Ideologie sich einfach selbstständig gemacht hat. Westliche Staaten werden nicht mehr regiert, sie laufen auf Autopilot. Ist eine Maßnahme liberal, dann wird sie durchgeführt, wenn nicht, dann ist sie haram. Innerhalb gewisser Grenzen jedenfalls. Die Idee, daß die Deutschen besonders verblendet seien ist auf jeden Fall falsch. Wenn die Engländer nicht diesen verdammten Kanal hätten, den man relativ einfach dicht machen kann, sondern eine Grenze wie wir stünden die Flüchtis ganz sicher auch in London ante portas. Die ultimative Verteidigung einer Grenze ist die tödliche Gewaltanwendung, und Schiessbefehle werden wir in England genausowenig sehen, wie in Deutschland oder den USA.

Ein Grund, warum Wirtschaftler (genau wie auch Medienleute) häufig auf Flüchtis stehen, ist ganz einfach der, dass beide vor allem mit netten und integrierten Ausländern zu tun haben. Anshu Jain oder ein kamerunischer Dancecoach ziehen jedenfalls nicht nachts um die Häuser und schlagen Deutsche zusammen.

Bei den zynischeren Naturen mag es auch eine Art "Gentlemens agreement" zwischen Wirtschaft und Gutmenschen geben: Ihr kriegt eure Muselneger und wir greifen uns daraus die marktfähigen Individuen ab. In der Zukunft werden immer weniger Leute ausreichen, immer mehr zu produzierenSo viel los? Sollen wir schnell machen?, und das mit mehr Flüchtis auch mehr Konsumenten ins Land kommen, ist für beide Seiten ein angenehmer Effekt, aber die meisten Flüchti-Lover meinen ihren Quark ernst.

Man sollte niemals etwas einer Verschwörung zuschreiben, was genausogut mit Inkompetenz erklärt werden kann.

Entschuldigung, wenn mein Post etwas wirr ist, aber ich schreibe am Handy und das geht auf Kosten der Übersicht.

Ein Leser

8. September 2015 12:25

Ich glaube nicht, dass es ausschließlich um direkte wirtschaftliche Ziele geht (TTIP, CETA etc.). Sicherlich geht es den herrschenden Kreise der USA auch darum, Chaos zu verursachen und das Potential für kriegerische Konflikte zu erhöhen. Deutschland als geopolitischer Akteur soll geschwächt werden. Durch die betriebene Destabilisierung soll auch eine engere Kooperation zwischen Deutschland und Russland erschwert werden.

Andreas Walter

8. September 2015 12:58

Kann man so stehen lassen, als Einzelanalyse zu einem der Hauptakteure. Doch da sind auch noch "Erdogan" und sein osmanischer Grössenwahn, Vater Bibi "Netanjahu" und die Großisrael-Phantasten, die ganze deutsche Linke mit feuchten stalinistischen Träumen, die deutsche Wirtschaft, die alternativlos "wettbewerbsfähig" bleiben möchte, die Eurokraten und ihre Kleptokratie, und alle zusammen ergibt eben eine Kraft, die gerade diesen Wahnsinn schafft. Vom nicht einmal in Worte fassbarem Horror eines sich einigen deutschen Volkes fang ich hier gar nicht erst an, vor dem haben nämlich fast eh alle Fracksausen.

Keiner dieser Akteure ist mit Gewalt ausschaltbar und über nennenswerten Zugriff auf Massenmedien um sie zu demaskieren verfügen wir auch nicht.

Die Frage ist daher: Wer sind wir, was wollen wir, und wie setzen wir das um? Nicht gegen andere, sondern für uns. Nicht Pro Deutschland, sondern Pro Deutsche. Wir sind eben keine Nation mehr, sondern "nur" noch eine von vielen anderen angefeindete Gruppe selbst innerhalb "unserer" Nation.

Wir sind Deutsche. "Bist du Deutscher?" Nein, nicht "Weltbürger", oder "Mensch". Das ist eh jeder, automatisch, sind wir auch. "Ich habe einen deutschen Pass". Auch die falsche Antwort. Ich habe gefragt: "Bist du Deutscher?" "Hahaha, Deutscher, deutsch, wo ist da der Unterschied?" Daraus einen zu machen, dass ist jetzt unsere Aufgabe. Klasse statt Masse.

Crusader

8. September 2015 13:03

In den US-Think-Tanks gibt es mit Sicherheit solche von Ihnen beschriebenen Strategiepläne, allderdings würde ich es nicht so sehr verabsolutieren und die anderen "Mitspieler" nicht unterschätzen. Welche Strategien werden z. B. in den Hinterzimmern von Moscheen und Schulen der Umma ausgetüftelt, man denke an die mit Audiokassetten gesteuerte Chomeini-Revolution oder an den 1975 von Marokko durchgeführten "grünen Marsch". Ebenso die Frage war es dies jetzt mit dem Donbass? Man könnte sich vorstellen, daß Russland einen Sperrgürtel und Einflußgebiete über die Ukraine hinaus noch gebrauchen könnte. Alle beteiligten "Spieler" merken doch, daß Europa schwächelt und das man beim zu erwartenden Feuer mitmischen muß, damit man selbst nicht als Nächster an die Reihe kommt.

Thomas Wawerka

8. September 2015 13:33

Beteigeuze: Auch der Sinn für den Einsatz der „geostrategische Waffe“ der Völkerwanderung gegen einen Kontinent, mit dem man gerade ein Handelsabkommen schließen möchte, und den man, insbesondere aus geostrategischen Gründen, dringend in Form der Stabilität benötigt (Rußland, Naher Osten), erschließt sich nicht unmittelbar.

Über diese Fragen habe ich auch lange nachgedacht, meine vorläufigen Antworten:
1. Die DDR war wirtschaftlich auch kaputt und konnte somit von der BRD-Wirtschaft "übernommen" werden. Treuhand, Plattmache der Betriebe, Ausverkauf an bundesdeutsche Geschäftemacher ... analog dazu, stelle ich mir vor, könnte ein per Immigrationsdruck sozial und wirtschaftlich geschwächtes Deutschland (Europa) durch die amerikanischen oder transatlantischen Global Players übernommen werden. Mir stellt sich die Frage, was wohl, von außen gesehen, unsere wichtigste Ressource ist: unser Reichtum (unser Sozialstaat, unsere hohen Standarts etc.) oder unsere Arbeitskraft? Ich denke mittlerweile, es ist die Arbeitskraft, und wer über sie verfügen kann, kann mit ihr Gewinn machen. Auch mit einem wirtschaftlich geschwächten, destabilisierten oder gar kaputten Land lässt sich offensichtlich Mehrwert generieren. Destabilisierung und Gewinn widersprechen einander anscheinend nicht.
2. Das geostrategische Argument: Die USA wollen starke Bündnispartner gegen Russland. Frage: Waren die europäischen Regierungen bisher so zuverlässig, wie die USA sich das wünschen? Ich denke, seit Kanzler Schröders "Nein!" sind wir unten durch. Es ist doch kein Wunder, dass Deutschland bis auf Mark und Knochen geröntgt wird, abgehört & ausspioniert: Die Großkopferten im Pentagon haben einmal die Erfahrung gemacht, dass der Stab bricht, auf den sie sich stützen. Die sind doch nicht so dämlich und legen es noch ein zweitesmal darauf an! Nein - wenn mit den demokratisch legitimierten Regierungen Europas der außenpolitische Kurs der USA nicht umzusetzen ist (die Sanktionen scheinen ja nicht viel mehr als Symbolpolitik, Makulatur zu sein), dann beginnt man eben eine Farbrevolution und macht einen regime change. Das wäre in Europa nicht möglich? - Warum nicht? Für die Installierung einer Marionettenregierung scheint die umfassende Destabilisierung eines Landes doch eine recht gute Voraussetzung zu sein. Mit genügend Geld kann man die Leute aufbauen, die man haben will, das scheint mir in einem geschwächten Staat besser zu gehen als in einem starken Staat. Kriegt man den Russlandgegner nicht durch die Propaganda, muss man halt zu robusteren Mitteln greifen.

Vielleicht ist die Kanzlerin nicht aus Überzeugung so us-affin, sondern weil sie versucht, die Großkopferten im Pentagon zu besänftigen und ihnen so weit wie irgend möglich engegen zu kommen, um das worst-case-Szenario von Deutschland abzuwenden - wär ja auch eine Möglichkeit.

So erkläre ich mir das, Hinweise und Korrekturen würde ich mit Interesse zur Kenntnis nehmen.

Bran

8. September 2015 13:42

Für alle, die hier enorm geistreich begründen, weshalb die Wirtschaft und der Kapitalismus heutiger Prägung ganz bestimmt nicht treibender Motor hinter dem Flüchtlingspopanz sind:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Landkreise-wollen-Mindestlohn-senken-article15853956.html

Wenn man die Mindestlöhne für Flüchtlinge vorübergehend senkt, dann folgt als Nächstes dass man für Niedriglohnjobs gar keine Deutschen mehr einstellen wird. Und auch keine Polen, Rumänen (nicht Roma) oder sonstwas, weil die ja alle diesen Mindestlohn würden haben wollen.
Und so folgt dann eine de facto Senkung des allgemeinen Lohngefüges und was könnte das der Wirtschaft wohl bringen? Gewinnoptimierung in allen Bereichen durch niedrigste Lohnkosten in minder qualifizierten Berufen. Steigender Konsum, grösstenteils finanziert aus den Sozialkassen und die stetig abnehmende Qualität Deutscher Produkte wird auch keinen mehr stören, weil lustige Urwald- und Wüstenbewohner eher kein besonders grosses Qualitätsbewusstsein haben dürften. Die sollen nur billig malochen und ganz viel billigen Scheiss kaufen.

Aber nein, schon klar, die heutige Wirtschaft hat natürlich gar nichts von diesen Entwicklungen. Wir leben ja immer noch im Zeitalter der ehrlichen und sozial verantwortlichen Patrons.

Michaela

8. September 2015 14:54

Eine weitere Deutungsmöglichkeit der derzeitigen Situation bringt Gudrun Eussner (hier wohlbekannt) ins Gespräch:

Interessierte Kreise betreiben mit immer größerem Engagement die Islamisierung Deutschlands. Wenn dieses Projekt erst mal so erfolgreich ist, dass die zugewanderten arabischen Bevölkerungsteile Einfluss auf die Politik gewinnen, könnte die Angelegenheit "Delegitimierung Israels" auf die Tagesordnung kommen.

https://eussner.blogspot.fr/2015/09/die-fluchtlingsmassen-wollen-nicht-nach.html

Im Übrigen befürchte ich, dass wir jetzt wieder einen "Schwarzen Schwan" (dieses Mal aber auf geopolitischer Ebene) vor uns haben.

Marcus Junge

8. September 2015 15:11

"Der hier ganz sicher vorhandene Idealismus junger Menschen (man muß doch nur in die Gesichter schauen: Sie glauben wirklich an die echte Not und vor allem an den guten Willen der zu uns Flüchtenden) wird wieder einmal missbraucht."

Das ist mir völlig egal. Diese Idioten betreiben mit ihrem Islamimport, es sind keine Flüchtlinge, den Völkermord an den europäischen Völkern, dafür gibt es keine Entschuldigungen oder Ausreden, denn gerade diese Idioten schreien ansonsten am lautesten von allen "Nie wieder".

Franz Josef Straß hat das 1980 im Wahlkampf auf den Punkt gebracht "Ihr seid die besten Nazis aller Zeiten".

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"wie kein sozialistischer oder faschistischer Ideologe ihn stimmiger und effektiver hätte ersinnen können."

Ähmm "Faschismus ist die Verbindung von Politik und Großindustrie (Hochfinanz)", sagte der Erfinder des Faschismus. Zusammen mit den Frankfurter Schule-Irrsinnigen, haben wir hier also sozialistische und faschistische Ideologen am Werk, die sich den Vermassungsmenschen ausgedacht haben.

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"Die Frage ist nur, ob die Rechnung aufgeht. Und hier, man muss es ganz klar sagen, kann man vielleicht wirklich nur noch darauf hoffen, daß die Zuwanderer eben nicht ohne Weiteres bereit sein werden, ihre kulturellen, religiösen, familiären Identitäten aufzugeben, um zu austauschbaren Partikeln im universalen Menschheitsbrei zu werden. Vielleicht helfen sie uns dann sogar (unfreiwillig) bei der überfälligen Rückbesinnung auf unser Eigenes."

Ja klar und dann? Bis dahin ist von den europäischen Völkern nicht mehr viel übrig und Ihre geschätzten Invasoren haben hier den Laden islamisch-grün übernommen. Was für ein Endsieg über die Hochfinanz Herr Meyer, er kommt mir wie eine andere Art der totalen Niederlage vor.

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Mal davon abgesehen, daß auch Sie Ursache und Verstärker verwechseln.
Die USA sind nicht die Ursache, sie verstärken nur die Wirkung der Ursache (massiv).

Krieg und Flucht gab es im Nahen Osten und Afrika seit Ende der Kolonialzeit. Es kamen nur kaum "Flüchtlinge" zu uns. Ja warum nur? Etwa weil die Grenzsicherung besser funktionierte und das Asylrecht nicht auf totalen Irrsinn umgeschrieben war? Was haben die USA daran gedreht? Nichts?

Etwa weil 2/3 der "Flüchtlinge" vom Balkan kommen? Was haben die USA da nach 1999 getan in Richtung Krieg? Nichts?

Warum kommen so viele Afrikaner aus Ländern in denen nichts los ist? Etwa weil wir sie kommen lassen?

Warum kommen die "Syrer" heute, nachdem sie bis zu 4 Jahre in der Türkei waren? Etwa weil man sie läßt und das nicht aus Not, sondern um Beute zu machen? Was haben die USA damit zu tun oder haben die USA den Türken gesagt "Haltet die Syrer bis 2015 zurück und laßt sie dann in die BRD ziehen?".

Und wie haben die USA das extreme Bevölkerungswachstum in der 3. Welt ausgelöst? Reisen da Amis zum Sex hin, damit die Afrikanerinnen gewaltig viele Kinder bekommen?
1950 170 Mio Afrikaner
2015 1.400 Mio Afrikaner.

Kann es sein, daß da einfach die Wirtschaft unmöglich mit anwachsen konnte, zusätzlich zu allen anderen Standortnachteilen durch Schwarze und / oder Islam in Afrika / Naher Osten und das hier die Hauptursache liegt? Das die auch kommen würden, Balkan / Afrika insbesondere, wenn die USA da nichts gemacht hätten seit 2001?

Warum bekam denn Gaddafi Geld von der EU zum Abhalten der Invasoren? Na Ihrer Logik hätten die USA ja vor 2011 schon massiv dann die Wanderungsströme nach Libyen entfesselt haben müssen, wenn Gaddafi schon damals davor warnen konnte, ohne ihn werden sich Millionen durch Libyen nach Europa begeben.

Wie konnte Gallup 2009 in der Subsahara fragen, wer denn von den Schwarzen gern nach Europa auswandern will und kam auf 38% wollen, was bei konstanter Bevölkerungsentwicklung 2050 etwa 800 Millionen Schwarze bedeutete. Auch die USA verantwortlich?

Nochmals die USA sind ein Wirkverstärker, sie benutzen eine Gelegenheit, die Gelegenheit der Bevölkerungsexplosion. Aber diese gäbe es auch ohne die USA und die Invasoren kämen auch ohne die USA, zwar derzeit noch weniger, aber die Flutwelle käme am langen Ende so oder so.

Daher ist es nicht so ganz sinnvoll nur die USA zu betrachten, wenn das Gesamtproblem aus Überbevölkerung, versagen der afrikanisch / asiatischen Staaten seit Jahrzehnten, Islam, rückständiger Kultur, niedrigem Länder-IQ, USA, irrsinnigem Asylrecht, EU-Grenz"sicherung", antrainiertem Selbsthaß der euro. Völker und daher fehlendem Widerstandwillen besteht und der Anfang der Misere die Überbevölkerung ist, ohne diese würde sich gar nichts bewegen.

Karl Franken

8. September 2015 15:46

Kluge und richtige Analyse!
(deren grundsätzliche Aussagen in der deutschen Rechten allerdings schon seit über 30 Jahren 'common sense' sind).

Ebenfalls ist es richtig, zwischen Menschen und System zu unterscheiden; auch ich habe beruflich und privat viele nette, wenngleich i.d.R. politisch ziemlich naive US-Amerikaner kennengelernt.
Allerdings darf man die Fundamente dieses Staats und dieser Nation aus der Gründungsphase nie vergessen. Diese waren:
Völkermord, Landraub, Faustrecht, das unbedingte Recht des Stärkeren.
Die heute einflußreichsten und bedeutensten Familienclans im Yankeeland, vornehmlich an der Ostküste ansässig, rekrutierten sich überwiegend aus dem kriminellen Abschaum Europas. Die Geschichte vom 'anständigen Tellerwäscher' ist weitgehend ein Mythos, ebenso wie die oft zitierte 'Freiheit' und die Mär vom 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' (diese hat ihre Gültigkeit, wenn überhaupt, nur für die Superreichen).

Politisch betrachtet sind die VSA und das mit diesem Staat untrennbar verbundene menschenverachtende, widernatürliche, alles nivellierende Wirtschaftssystem der Hauptfeind, keine Frage.

Allerdings erteilt uns diese Tatsache, wie bereits in vorherigen Kommentaren ganz richtig bemerkt, keine Absolution.
Auch die BRD hat durch unverantwortliche Waffenexporte in alle Welt und durch die wirtschaftliche Ausbeutung der Dritten Welt einen Anteil
an dieser ganzen Misere. Damit muß Schluß sein!
Der linke Spontispruch 'Friede den Hütten, Krieg den Palästen' hat schon eine gewisse Daseinsberechtigung.

In der von Martin Sellner geforderten 'geistigen Verschärfung' der Debatte dürfen wir nicht müde werden, klar zu differenzieren zwischen Opfern und Tätern für das sich abzeichnende Chaos. Dies sind wir uns selbst und den Leidtragenden aus aller Welt schuldig! Und auch nur durch diese klare Unterscheidung zwischen Ursache und Symptom ist (vielleicht einmal) eine breitere Akzeptanz rechter Positionen in der Gesellschaft und die Bildung einer 'Querfront' mit linken Kräften möglich, die noch einigermaßen klar in der Birne sind.

Es bleibt festzustellen:
Deutschland und Europa haben in den letzten 70 Jahren kultur- und ideenstiftend total versagt. Kein ernstzunehmender Gegenentwurf zum US-Kapitalismus, keine Befreiungsphilosophie, die zur Emanzipation vom 'Großen Bruder' führte, nichts. Wir hatten Zeit genug, als unsere Völker noch halbwegs bei Sinnen waren. Frankreich hat noch die längste
Zeit die Fackel europäischer Identität und Unabhängigkeit hochgehalten....

Themenwechsel:
Mensch Meyer, was faseln Sie da von 'einen lustlosen. fetten Schweinebraten mit Rotkohl und Semmelknödeln'???
Anscheinend sind Sie noch nie anständig bekocht worden...;-)
Wenn Sie das nächste Mal im Rheinland unterwegs sind, sind Sie gerne bei mir als Gast eingeladen und ich werde Sie zum kulinarischen Konvertiten machen!

Beteigeuze

8. September 2015 16:03

@Thomas Wawerka
Interessante Gedanken, wenn man die Theorie der "geostrategischen Waffe" der Völkerwanderung retten will. Die allermeisten, die sie im Munde führen, weil sie ihren altehrwürdigen Aversionen gegen den US-Imperialismus, der für alle Übel der Welt verantwortlich sein soll, entgegen kommen, denken längst nicht so weit.

Zu 1) Eine Destabilisierung durch Völkerwanderungen, wie wir sie im Nahen Osten (und in abgeschwächter Form demnächst vielleicht auch in Europa) erleben, ist nicht steuerbar, sie entwickelt eine Eigendynamik, die allen Theorien vom großen Plan und seiner getreuen Ausführung, ins Gesicht schlägt. Es gibt keine Bremse, die man einfach irgendwann ziehen kann, um "den Laden zu übernehmen".
Man vergleiche die Resultate des Irak-Feldzuges mit den detailliert bekannten Erwartungen an einen nah-östlichen Musterstaat mit starken wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnissen zu den USA. Ein extremes Negativgeschäft - in jeder Beztiehung.
Nachdem der Fehler in Libyen, mit starkem Antrieb und Beteiligung Frankreichs, wiederholt wurde, hat man das in Syrien eben nicht gemacht. Kein "Regime-Change", keine Destabilisierung des Assad-Regimes, nichts dergleichen (Die bislang 50 Mann starke Operetten-Armee, die von den USA ausgebildet wurde, und vor allem gegen IS kämpfen soll, lasse ich als irrelevant beiseite). Tatsächlich stärken die Luftangriffe dort die Regierung.

Zu 2) Wäre ein mit Afrikanern und (zumeist strengen) Moslems geflutetes Europa ein treuerer Vasall der USA ? Das sehe ich nicht, und die CIA auch nicht, von der bekannt ist, daß sie in Studien warnend davon ausgeht, daß es in Europa ab etwa 2020 verstärkt zu ethnischen und religiösen Unruhen kommen wird.
Die Destabilisierung (West-)Europas, die perspektivische Verwandlung in einen Teil des Orients bzw. (Nord-)Afrikas bringt für die USA weit überwiegend wirtschaftliche und geostrategische Nachteile.

Axel Wahlder

8. September 2015 16:04

Werter Herr Meyer,

wer immer die Schuld bei den Anderen sucht, der nicht lernen will.

Böse VSA hin oder her, für die Partei Linke sind sie auch bös.

Dennoch heißt unser Präsident nicht Obama.

enickmar

8. September 2015 16:06

@Marcus Junge

Ähmm „Faschismus ist die Verbindung von Politik und Großindustrie (Hochfinanz)“, sagte der Erfinder des Faschismus. Zusammen mit den Frankfurter Schule-Irrsinnigen, haben wir hier also sozialistische und faschistische Ideologen am Werk, …

Mussolini schrieb, daß im Faschismus Staat und Großkapital verschmelzen. Allerdings nicht unter dem Primat des Großkapitals, sondern unter dem Primat des Staates. Also das Gegenteil von dem was heute passiert.

Waldgänger

8. September 2015 16:14

@ Lutz Meyer

Sie haben die Hintergründe des aktuellen Geschehens für meine Begriffe gut zusammengefasst. Wirklich neu sind diese Erkenntnisse indessen wohl nur für wenige - am meisten vielleicht noch für Altrechte, die vieles auf eine vermeintlich allmächtige freche Linke schieben.

Allerdings sollte man jetzt nicht den Fehler machen, den Ablauf der Geschichte und des Geschehens für prädestiniert zu halten.
Nur allein deshalb, weil die USA so handeln möchten, nur allein deshalb geschieht es nicht. Es ist Wunsch, Ziel und ein Stückweit wohl auch Strategie - mehr aber nicht.

Wie das Große Spiel ausgeht, ist völlig offen. Ich persönlich vermute, dass es über kurz oder lang auf größere Kriege hinauslaufen wird, deren Ausgang und Folgen indessen kaum kalkulierbar sind.

Wichtig Ihr Hinweis, in welchem Maße die sog. Linke, d.h. die Epigonen der Frankfurter Schule, heute letztlich als nützliche Idioten die Anliegen der Amerikaner befördern.
Marcuse wäre es vielleicht sogar aufgefallen, aber er ist tot.
Auf der Linken gibt es eben seit Jahren keinen ernst zu nehmenden intellektuellen Gegenpart. Alles nur Moralisten und Kleingeister. Wenigstens das ist erfreulich.

Die Rechnung der USA wird nicht aufgehen, da stimme ich Ihnen zu.
Da die USA letztlich von anderen nichtmaterialistischen Kulturen wenig verstehen, unterschätzen sie chronisch deren Kraft und retten sich regelmäßig lediglich in die pklumpe Zerstörungsmethode. Auch Deutschland wurde physisch zerbombt, bevor man die Umerziehung versuchte, die indessen bis in die 1960er im praktischen Leben wenig bewirkte. In Korea und Japan wars ähnlich.

Afgahnistan und der Irak sind heute nur die aktuellsten Beispiel für so eine renitente Kultur.
Allerdings geht über diesem Scheitern so viel kaputt, fließt so viel Blut...

Außerdem gibt es ja so eine Art Gesetz der kulturellen Selbstorganisation in gleichsam automatischer Ablehnung von Gleichmacherei. Es werden sich immer wieder und überall nichtnivellierte Szenen und Kulturen bilden.

Aber die eigentlich spannendsten, heikelsten Sätze haben Sie sich ja für das Ende aufgespart:

Die Frage ist nur, ob die Rechnung aufgeht. Und hier, man muss es ganz klar sagen, kann man vielleicht wirklich nur noch darauf hoffen, daß die Zuwanderer eben nicht ohne Weiteres bereit sein werden, ihre kulturellen, religiösen, familiären Identitäten aufzugeben, um zu austauschbaren Partikeln im universalen Menschheitsbrei zu werden. Vielleicht helfen sie uns dann sogar (unfreiwillig) bei der überfälligen Rückbesinnung auf unser Eigenes.

Daß damit auch die Unterscheidung zwischen Freund und Feind auf nicht nur theoretischer Ebene wiederkehren wird, steht auf einem anderen Blatt.

Grundsätzlich und von der der Sache her stimme ich Ihnen zu:
Ja, die Einwanderer bei uns werden sich mitnichten so gleichschalten lassen wie unsere domestizierten Landsleute im Niedergangsstadium der Zivilisation.

Aber: Sie setzen damit in die Zuwanderer, die doch unsere deutsche Kultur zersetzen und verdrängen, eine (unausgesprochene) Hoffnung, die letztlich nur den zufriedenstellen kann, der den Widerstand gegen die USA für wichtiger hält als das Sichern des eigenen kulturellen Nahfeldes.

Ihr letzter Satz, der über die Freund-Feind-Besimmung zielt - so interpretiere ich ihn - darauf, dass wir autochthonen Deutschen in den nicht anpassungswilligen Zuwanderern einen potenziellen Verbündeten gegen den Gleichschaltungsdruck der USA erkennen sollten - oder zumindest könnten.

Oder überinterpretiere ich Sie?
Wir hätten wieder das nämliche Problem: Die Frontstellung gegen den politisch-militärischen Komplex in den USA wäre Ihnen so wichtig, dass Sie den Kollateralschaden des Zusammenbruchs deutscher Kultur und völkischer Existenz hinnehmen würden. Oder?

LM: Ja, genau das meine ich. Schauen Sie sich doch an, was noch übrig ist an deutscher Kultur und völkischer Existenz. Aber ich denke auch an das Phoenix-Prinzip. Nach dem Niedergang folgt neuer Aufgang.

Oder meinen Sie lediglich, dass wir Deutschen uns dann, wenn die Eingewanderten hier eben weiterhin ihr eigenes Ding machen, auch gegen den Druck von oben, dass wir uns dann doch wieder auf unsere Kultur und Werte besinnen würden - weil es die anderen ja auch tun?
Aber, wie gesagt, selbst wenn es so wäre (fiktiv), es hülfe uns wenig, denn wenn das Feld überflutet ist, hilft die Erkenntnis, dass man zu schlechte Dämme gebaut hat, ja auch nicht mehr weiter.

Elenor

8. September 2015 16:21

@Bran

Für alle, die hier enorm geistreich begründen, weshalb die Wirtschaft und der Kapitalismus heutiger Prägung ganz bestimmt nicht treibender Motor hinter dem Flüchtlingspopanz sind:

Der Mindestlohn an sich und die bürokratischen Begleiterscheinungen sind onehin unpopulär. Die Politik würde da sicher auch ohne Invasorenschwemme einen Dreh finden, den wieder aufzuweichen.

Ich kaufe jedoch zu einem gewissen Grad das Argument, dass es der Wirtschaft oder besser gesagt der Hochfinanz um schuldenfinanzierten Konsum geht, also Konsum, dem _nicht_ vorherige Arbeitsleistung gegenüber steht. (Für die Invasoren als Arbeitskräfte gibt es wie gesagt keinen Bedarf.) Soweit der Staat die Schulden von der EZB über die Druckerpresse finanzieren lässt, ist es immer der Sparer, der letzten Endes über Geldentwertung die Zeche bezahlt. Die Sparguthaben in Deutschland sind immer noch gigantisch, und es list seit der Finanzkrise offensichtlich gewoirden, dass die Hochfinanz diese Verpflichtungen los sein will. Inlfation ist eine Möglichkeit dazu. Von den Sparguthaben abgesehen hängen deflationäre Tendenzen permanent wie ein Damoklesschwert über dem Finanzsystem. Ein Schulden-Machen im grossen Stil schlüge also zwei Fliegen mit einer Klappe. Dazu kommt der geopolitische Aspekt der Schwächung Deutschlands als möglichem Partner Russlands und Chinas. Schon wären es drei Fliegen. Das könnte hinhauen, so denken die. Die Frage ist nur, wie weit es noch gehen wird.

Der Gutmensch

8. September 2015 16:47

Also mal zusammengefasst: Unsere Situation lässt sich eben nicht monokausal erklären. Das wäre ja auch eigenartig, da wir uns schließlich in verschiedenen Beziehungen und Abhängigkeiten befinden. Das binationale und europäische Verhältnis, über das m. E. am wenigsten geredet wird, ist das mit China - das ist sozusagen eine ganz große Unbekannte im Spiel!

Noch weniger glaube ich an ein rein innenpolitisches Problem, wie es uns einer von den fiesen Visegárds einblasen wollte (auch wenn man das Bestehen eines solchen natürlich nicht vernachlässigen darf); einer der ständigen Kritikpunkte an der Kanzlerin lautet schließlich, dass sie die Innenpolitik rigoros dem Primat der Außenpolitik unterordnet. Ich gehe daher eher nicht davon aus, dass sich ihr politischer Ehrgeiz darin erschöpfen könnte, uns durch die massenhafte Aufnahme von Asylbewerbern zu vergraulen (Überhaupt - wer sind denn bitte "wir"? Die paar "Gefährlichen" und ihre drei Bekannten?! Haha ... die meisten anderen jubeln doch!)

Wie eine Marionette von US-Gnaden kommt sie mir auch nicht vor; zum einen bevorzugten diese bislang etwas plattere Gemüter und dann hätte die Kanzlerin dann sinnvoller Weise auch mal einen Nachfolger aufgebaut, der hinter ihr noch ein paar Tage die Stellung halten soll, damit sie sich nach getaner Arbeit wenigstens in aller Gemütsruhe absetzen kann. Das wäre pragmatisch. Aber das ist aber alles nicht der Fall; stattdessen wird sie ausspioniert und geschmäht (Ihr fehle die "Vision", benörgelte neulich erst ein Ami! Und das ist auch wirklich sehr beruhigend, kann ich da bloß erwidern...) Na - wir werden es noch erfahren, soviel steht mal fest.

Der Gutmensch.

Konservativer

8. September 2015 16:57

Ich verweise noch einmal auf das Interview mit Gunnar Heinsohn. Es ist mit weiterführenden Links so eine Sache, oftmals werden sie nicht weiter beachtet, zumal wenn allein das Lesen der vielen Kommentare viel Zeit in Anspruch nimmt.

Gunnar Heinsohn ist vorsichtig, was seine Äußerungen anbelangt, so daß man ihm kaum "Menschenfeindlichkeit" unterstellen kann.
https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/zwoelfzweiundzwanzig/201509/224732.html

Wie es gegenwärtig läuft (und was sich das hiesige Establishment offensichtlich wünscht), wird es ökonomisch so etwas wie eine Brasilianisierung Deutschlands geben, die Mindestlöhne werden drastisch absinken (laut Heinsohn von 40.000 Euro auf 15.000 Euro im Jahr). Was er allerdings außer Acht läßt ist die Tatsache, daß wir in Deutschland, im Gegensatz zu Brasilien kaum Rohstoffe haben, die man durch Nutzung oder Veräußerung in Volksvermögen verwandeln kann. Etnisch dagegen verwandelt sich Deutschland in einen Vielvölkerstaat, wie es ihn in der Geschichte, in dieser speziellen Form zumindest (wir sind ja kein Imperium), noch nicht gegeben hat.

Von anständigen, redlichen, verantwortungsbewußten, dem Gemeinwohl und letztlich ihrem Amtseid ( https://grundrechteforum.de/954 ) verpflichteten Politikern sollte man erwarten, daß sie diesen Sachverhalt den Menschen, die gegenwärtig in Deutschland leben (ca. 80% autochtone Deutsche, ca. 20% Eingewanderte) mitteilen (das Deutsche Volk als solches bedeutet diesen Politikern nichts, trotz Amtseid).

Weiter müßten diese Politiker darauf hinweisen, daß es neben der praktisch unbeschränkten Aufnahme von Einwanderungswilligen auch andere Optionen gibt, z.B. die, praktisch keine Einwanderung zuzulassen (wie z.B. Japan) oder nur ganz bestimmte Einwanderer aufzunehmen (diejenigen mit nachgefragten Fähigkeiten, wie es z.B. in Australien praktiziert wird).

Auch das Asylrecht in seiner jetzigen Form müßte, angesichts der von Gunnar Heinsohn dargestellten Situation (Beispiel: Kenia), zur Diskussion gestellt werden. Wenn bereits heute bis zu 150 Millionen Menschen nach Europa kommen wollen (davon wohl in etwa 75 Millionen nach Deutschland), dann müßte das hier diskurstechnisch auf den Tisch gebracht werden.

Daß die Steuern und Sozialabgaben von zwei Topverdienern (nicht die von zwei Normalverdienern) benötigt werden, um den Lebensunterhalt einer (durchschnittlich großen) Einwandererfamilie zu finanzieren und was das konkret bedeutet, müsste ebenfalls öffentlich thematisiert werden (ich lasse die gewaltigen Summen, die für die hiesigen Massen an direkt und indirekt Subventionierten benötigt werden, außen vor).

(Exkurs: Wenn nun hiesige Topverdiener ihr Geld im Ausland in "Sicherheit" bringen, wie z.B. Ulli Hoeness, reagiert der deutsche Staat angepisst und entsprechend gnadenlos (im Gegensatz zu Griechenland, das gewissen Topverdienern apriori Steuerfreiheit gewährt). Ich bin der Meinung, daß man Ulli Hoeneß (ähnlich wie einige Jahre zuvor Peter Graf, den Vater von Steffi Graf) öffentlich "geschlachtet" hat, um ein wirksames, allgemein beachtetes Exempel zu statuieren. Doch das ist eine andere Geschichte.)

Es ist womöglich so, wie Gunnar Heinsohn gesagt hat, der Staat (d.h die steuergeldfinanzierten Politiker und das steuer- und abgabenfinanzierte Establishment) wird erst dann die oben genannten Punkte in Angriff nehmen, wenn die hiesigen Leistungsträger und fähigen Topverdiener dieses Land verlassen und dort hingehen, wo sie noch eine Zukunft für sich und ihren Nachwuchs sehen. Ohne laufend generierte Steuern und Abgaben sind die subventionierten Heinis aus dem Establishment und das von ihnen geschaffene System nicht (über)lebensfähig.

Zudem werden sich die neuen Herren Deutschlands dereinst ihr eigenes (allerdings, aufgrund mangelnder finanzieller Mittel, stark geschrumpftes) Establishment schaffen (zunächst noch mit gnädiger Unterstützung der Autochtonen; die Anfänge dieses Prozesses können wir bereits heute beobachten).

Eine Frage bleibt (indirekt von Gunnar Heinsohn angesprochen):
Was ist, wenn die Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland, nachdem sie offen über den oben genannten Sachverhalt informiert wurde (was gegenwärtig nicht der Fall ist, sie werden lediglich mit Propaganda zugemüllt), den ökonomischen Niedergang, finanziellen Ruin und die Selbstabschaffung Deutschlands will, für ein kurzlebiges
Weltsozialamt?

Coon

8. September 2015 17:26

Vielleicht sollte man so langsam erstmal die Stichworte Marx oder Marxistisch aus den ökonomischen Diskussionen herausnehmen. Die marxistische Wirtschaftstheorie beschäftigt sich weniger mit Wirtschafts- denn mit Herrschaftsfragen und trägt zum Verständnis der Ökonomie soviel bei wie die Gabriels und Wagenknechts dieser Welt.

Hinsichtlich der Positionierung der Wirtschaft bleibt zu sagen: Es sind die Vertreter bestimmter Verbände und Grosskonzerne, die ganz unmittelbar die Interessen ihrer Eigner wahrnehmen. Ihnen ist es im Zweifel egal, ob nur 5% der Zuwanderer für ihre Arbeitsmärkte geeignet sind, um die anderen 95% kümmert sich der Staat. Sie sind darüber hinaus hinreichend flexibel um daraus erwachsende finanzielle Belastungen (z.B. bei Arbeitgeberbeiträgen oder Steuern) durch gesellschaftliche Optimierung und die geographische Variation von Produktionsfaktoren und steuerlichen Leistungsorten abzufedern.

Man sollte auch nicht vergessen, dass die Möglichkeit erratischer Autoimmunreaktionen und auf das eigene Personal gerichtete Amokläufe des deutschen Staates jedem Top-Entscheider stets präsent sind, stehen sie doch regelmässig mit den Knalltüten des politischen Betriebes in Verbindung. Deshalb besser erstmal nach dem Mund reden. Den Rest kann man managen.

Nebenbei, die Idee, die USA würden eine Nivellierung der internationalen Unterschiede anstreben, greift zu kurz. Die Wirtschaftsindividuen pegeln sich selbst auf das für sie einträglichste ökonomische System ein, und sind dafür bereit jegliche Aspekte der Kultur und Identität preiszugeben. Ich beziehe mich mit meiner norddeutschen Identität auf die äusserst kleinteiligen niederdeutschen Regionalmilieus, die mit dem Ausscheiden der Jahrgänge vor 1955 in den nächsten 30 Jahren verschwinden werden. Grund: Nicht die US-Hegemonie, sondern blanker Pragmatismus und soziale Aufstiegsträume. 1000 Jahre dokumentierte Überlieferung des Eigenen, Sound und Weltgefühl? Nicht so wichtig.

Karl Franken

8. September 2015 17:54

@Bran:
'Dazu kommt der geopolitische Aspekt der Schwächung Deutschlands als möglichem Partner Russlands und Chinas'.

Richtig, wenngleich China für Europa keine echte Option darstellt, ganz im Gegensatz zu Rußland.

Die VSA haben ihren geostrategischen Fokus schon längst in den pazifischen Raum verlagert, da China die große neue Herausforderung als Konkurrent um die weltweite Hegemonie darstellt.
Europa spielt meiner Überzeugung nach keine respektive nurmehr eine untergeordnete Rolle für die Amerikaner. 'Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen'. In Europa betreibt der 'Große Bruder' nur noch eine Politik der verbrannten Erde, damit sich dieses nicht doch noch mit Rußland zu einem ernstzunehmenden Gegner zusammenschließen kann ("Herzland-Theorie").

Also hat Amerika sehr wohl ein Interesse an der Destabilisierung und Neutralisierung Europas.

@Marcus Junge:
'...USA nur Wirkverstärker....'

Auch hier widerspreche ich.
Wenn unter den 100 einflußreichsten Familien in den VSA ggf. eine ethnisch-religiöse Gruppe stark überrepräsentiert sein sollte, so ändert das für mich nichts an der grundsätzlichen Tatsache, daß das Wirtschaftssystem der 'wundersamen Geldvermehrung ohne Wertschöpfung' und die damit verbundene Verschuldung und ökonomische Versklavung der Welt seine Heimstatt an der Wall Street (nebst angeschlossenen Börsen) hat.

Es steht außer Frage: Die Völker sind unterschiedlich auch in ihrer geistigen und damit wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Alles eine evolutionäre Anpassung an die jeweiligen Umweltbedingungen. Klar und unbestritten.

Dennoch bin ich fest davon überzeugt, daß ein gewisser Ausgleich unter den Völkern dieser Erde möglich wäre, der allen Menschen ein lebenswertes Leben ermöglichen könnte.
Ich will in diesem Zusammenhang gar nicht erst das Wort 'Gerechtigkeit' in den Mund nehmen (sonst gerate ich noch in den Verdacht, ein linker Umverteiler zu sein...), wohl aber den Begriff der 'Vernunft'.

Ist das ungebremste Wachstum der menschlichen Population wirklich ein Naturereignis, oder könnte dies bei auskömmlichen Lebensverhältnissen auch im Alter (insbesondere in der südlichen Hemisphäre) nicht zum Stillstand gebracht oder zumindest relevant entschleunigt werden?
Warum kommt in Ländern mit teilweise unermeßlichem Reichtum an Bodenschätzen (z.B. Gold- und Diamantenvorkommen in Afrika) nichts bei der Bevölkerung an? Hat das nur etwas mit der 'genetisch bedingten Unfähigkeit' der Menschen vor Ort zu tun, oder etwa doch mit unserem globalen Wirtschaftssystem?
Wo sitzen die 'Vereinten Nationen' und von welchem finanziellen Tropf ist deren Handlungsfähigkeit abhängig? Wo hat die Weltbank und der IWF ihren Sitz? Wer unterhält die weltweit größte Rüstungsindustrie und ist größter Exporteur von Rüstungsgütern? Welches Unternehmen züchtet Hybridpflanzen und produziert gleichzeitig den dazugehörigen Dünger? Wer will Kulturpflanzen, die der ganzen Menschheit gehören, patentieren lassen?
Welches Land will alle Handelsbeschränkungen und nationalen Verbraucherschutzgesetze per 'Handelsabkommen' schleifen?

Es ist ein pervertiertes Wirtschaftssystem, das einige Wenige immer reicher und den Rest der Menschen immer ärmer macht und dies auch seit geraumer Zeit auch bei uns 'Hochentwickelten'. Eine Ökonomie, welche gegen jede Natur immer weiter wachsen muß und dabei gleichzeitig alle Ressourcen immer schneller aufbraucht.

Es ist der Tanz ums Goldene Kalb, gespeist von Gier, Habsucht, Neid, Mißgunst und Egoismus:

"Wir spielen einen schönen Reigen, die Freiheit spielt auf allen Geigen.
Ich kenne Schritte die sehr nützen, und werde euch vor Fehltritt schützen, und wer nicht tanzen will am Schluß, weiß noch nicht, daß er tanzen muß...."
(Refrain aus 'We`re all living in America' von Rammstein).

Der Gutmensch

8. September 2015 18:09

Auch das Asylrecht in seiner jetzigen Form müßte, angesichts der von Gunnar Heinsohn dargestellten Situation (Beispiel: Kenia), zur Diskussion gestellt werden.

Das Asylrecht ist gerade wieder verschärft worden. Ich hab auch nichts dagegen. Einwanderung gibts über die blue card, wenn´s denn erwünscht ist.

Ich bleibe dabei: Der Aufwand ist unverhältnismäßig. Und ein stark besiedeltes Land wie Deutschland funktioniert einfach nicht ohne einen Sozialstaat (erst recht nicht, wenn wir so viele Zuwanderer aufnehmen, die völlig anders sozialisiert wurden als wir), das ist kein Luxus, sondern die blanke Notwendigkeit.

Rainer

8. September 2015 18:24

Herr Meyer, sie haben einen wesentlichen Faktor übersehen, nämlich den Islam. Dieser folgt nicht dem Kommando der Wallstreet, der FED oder dem militärisch-industriellen Komplex der USA, sondern einzig und allein seinem eigenen Machttrieb und zwar seit 1400 Jahren. Wenn sie sich die Geschichte seiner Ausbreitung ansehen, werden sie feststellen, dass sich immer wieder dasselbe Muster wiederholt. Nach der Eroberung fremder Länder werden diese mithilfe unterworfener korrupter Eliten (Dhimmis) durch Tributzahlungen (Dschizya) zuerst wirtschaftlich ausgepresst werden und dann allmählich durch wachsenden politischen Druck des islamischen Bevölkerungsanteils deren Völker und Kultur vernichtet. Ein Großteil der Flüchtlinge sind Moslems, diese werden lebenslang auf Sozialhilfe angewiesen sein und dies ist in deren Augen nichts anderes als eine Form der Tributzahlung. Ein Nebeneinander anderer Kulturen mit dem Islam wird es auf Dauer nicht geben, diese müssen sich ihm immer unterordnen. Dieses Muster wiederholt sich heute vor unseren Augen wieder, aber mit dem Unterschied, dass unsere Nomenklatura die Muslime selbst ins Land geholt hat.
Die Militärinterventionen der USA haben den Zerfall der islamischen Welt beschleunigt, aber nicht verursacht. Dieser und die Flüchtlingsströme wären früher oder später auch ohne die USA auf uns zugekommen. weil die islamische Welt ohne das Öl wirtschaftlich nicht lebensfähig ist. Die einzige Zukunft des Islam liegt in der Eroberung Europas und es sieht so aus, als ob ihm dies zumindest in Deutschland gelingen würde.

Albi aus Amerika

8. September 2015 18:32

Lieber Lutz Meyer, da bin ich ja froh, daß Sie differenzieren zwischen dem militärischen Komplex und der Wall Street auf der einen sowie dem normalen amerikanischen Volk auf der anderen Seite. Ist ja nicht mehr selbstverständlich heutzutage.

Wir Amis werden genauso zugeschwallt und verblödet wie Ihr, wer Nachrichten guckt, hört oder liest, wird genauso verarscht wie der Michel. Weil wir das wissen, informieren wir uns auch hier alternativ. Bin zur Zeit nicht zuhause und letzte Woche der Versuchung erlegen, den hier vorhandenen Superriesenfernseher anzumachen. Schaltete Fox News ein, dachte (hoffte) dabei, daß es da vielleicht etwas weniger gutmenschlich zugehe.

Falsch gedacht! Der Moderator erklärte den unwissenden Zuschauern, wie die armen, armen "Flüchtlinge" nun nach Westeuropa kommen und dort nicht ordentlich versorgt würden! Man zeigte die Szenen aus Ungarn, wo die ganz furchtbar böse schlimme Polizei die armen "Flüchtlinge" zu jagen schien. Ich sage "schien", weil ich es ja besser weiß, der unbedarfte Normal-Ami (der garantiert nicht wüßte, wo Ungarn auf der Landkarte ist) hingegen glaubt das jetzt erstmal.

Kein Wort davon, was diese ganze Misere 2011 angezettelt hat! Also, hier wird auch dafür gesorgt, daß Joe Sixpack (unser Pendant zum Otto Normalverbraucher) dumm bleibt und schön abgelenkt wird mit unwichtigem Quatsch.

@Marcus Junge, Sie haben einen wertvollen Denkanstoß gegeben: vielleicht haben die Amis das gar nicht alles minutiös geplant, sondern nützen nur eine sich bietende Gelegenheit? Das hatte ich noch nicht bedacht, bin bisher von Goldman Sachs, Koch Bros et al als Drahtzieher ausgegangen. Oder soll ich "Bilderberger" sagen? Aber Ihr Denkansatz ist interessant und durchaus auch schlüssig. Kann schon sein, daß Sie damit recht haben.

Der Präsidentendarsteller im Oval Office jedenfalls steckt bestimmt nicht dahinter, der hat gar keine so weitreichenden Befugnisse. Von daher ist es auch komplett egal, wer Ende nächsten Jahres hier gewählt wird. Ich bin davon überzeugt, daß nur "genehme" (kontrollierbare und folgsame) Kandidaten zugelassen werden. Damit meine ich nicht die jetzt laufende Kandidatenkür. Da kann tatsächlich jeder Spinner mitmachen. Aber wer am Ende der jeweilige Kandidat der einen oder anderen Partei wird, darauf passen sie schon auf. Ob man dann am Ende Max oder Moritz wählt, spielt keine Rolle mehr.

@Konservativer Vielen Dank für denLink zum Heinsohninterview. Leider will es nicht abspielen, wenn ich draufklicke, zeigt es immer "fertig abgespielt" an (also blauer Strich am rechten Ende, heißt Interview ist abgespielt, und läßt sich nicht nochmals abspielen)
Wie kann ich es noch hören? Oder geht das nur am Sendetag?

Waldgänger

8. September 2015 18:57

@ Lutz Meyer

Sie sagen, dass ich Sie nicht überinterpretiert habe:

Ja, genau das meine ich. Schauen Sie sich doch an, was noch übrig ist an deutscher Kultur und völkischer Existenz. Aber ich denke auch an das Phoenix-Prinzip. Nach dem Niedergang folgt neuer Aufgang.

Hmm?
Sie sind also an der Auseinandersetzung mit den USA mehr interessiert als an der Stabilisierung und Verteidigung Ihres Vaterlandes?!
Diese Auseinandersetzung stellen Sie sich mit Unterstützung störrisch-selbstbehauptungsfähiger Einwanderer auf deutschem Boden vor .
Die Einwanderer, so Ihr Hinweis, sollten wir daher im Hinblick auf die Freund-Feind-Unterscheidung womöglich neu bewerten.
Und ich verstehe Sie so, dass wir in Ihnen potenzielle Verbündete sehen sollten.
Das ist schon starker Tobak.

Mein Eindruck ist der, dass Sie (leider) die USA mehr hassen als dass Sie Deutschland lieben.
Ein Vorwurf, den sich auch schon Elsässer anhören musste.

Nun werden Sie erwidern, dass Sie ja Deutschland durchaus mögen (das Wort "lieben" dürfte ihnen wohl zu emotional sein, doch dass Sie es für verloren halten... und daher die Reste auch nicht für verteidigenswert.
Übrigens eine vollkommen entgegengesetzte Position zu Martin Sellners jüngstem Text, in dem der Defaitismus, den Sie vertreten, abgelehnt wird.
Würde mich auch interessieren, wie Sellner Ihren Beitrag aufgefasst hat!

Statt Verteidigung bei Ihnen nur ein geheimnisvoll-raunender Hinweis auf "Phönix" aus der Asche".
Das hätte ich gerne einmal präzisiert.

Aristoteles

8. September 2015 18:58

Mal das US-Kapitalismus-Thema beiseite geschoben
(trotz des großen Interesseses hierfür in diesem Strang)
und v.a. die US-Apologeten
(TTIP, NSA, 50.000 US-Besatzungssoldaten, US-Atomwaffen in Rheinland-Pfalz sprechen für mich eine andere Sprache;
v.a. die importierte Multikulti-Ideologie) ---

am spannendsten ist (mal wieder), was Lutz Meyer am Ende seines Beitrags in den Raum stellt:

"[...] darauf hoffen, daß die Zuwanderer eben nicht ohne Weiteres bereit sein werden, ihre kulturellen, religiösen, familiären Identitäten aufzugeben, um zu austauschbaren Partikeln im universalen Menschheitsbrei zu werden. Vielleicht helfen sie uns dann sogar (unfreiwillig) bei der überfälligen Rückbesinnung auf unser Eigenes."

Der Punkt, der mir bei den Forderungen von Pegida von Anfang an am meisten missfiel
(bin übrigens kein Sesselfurzer, war gestern auch wieder dabei),
ist der der dezentralen Unterbringung.
Als Deutscher solllte man nur ein ganz geringes Interesse an der Assimilierung Fremder im eigenen kulturellen und v.a. ethnischen Raum haben. (Die ökonomischen Zwänge und v.a. die verhängnisvolle Schulpflicht nivellieren ohnehin schon genug. Und Fußball.)
Deswegen ist Erdogan mit seiner Forderung nach Assimilationsverweigerung in höchsten Tönen zu loben.

Dass Moslems ihre Gebete dann zu Hause oder in irgendwelchen Hallen machen sollten, steht auf einem anderen Blatt. Denn selbstverständlich gehören Moscheen oder Minarette nicht nach Deutschland.

Die Deutschen bzw. deutschen Stämme werden - wenn wir nur ein Fünkchen Lebenswillen besitzen - schon wieder zu eigenen Kulturformen und Religionen finden. Zeit und Not drängen dazu.
Nicht zuletzt sollte aber endlich diese Promiskuitätspropaganda und der völkervernichtende Vermischungsrassismus RAUS AUS DEN KÖPFEN.

1492

8. September 2015 19:12

Der Kern des Verhältnisses Europa, Deutschland, USA wird bei dem Artikel nicht klar herausgestellt. Es ist ein Konkurrenzverhältnis. Sowohl was die Währung als auch was die Wirtschaft betrifft.

Und jeder hat nun mal seine Interessen zu vertreten. Es kann jeder klar denkenden Regierung nur passen, wenn ein Konkurrenz-Staat schwächer wird. Und das gelingt den USA mit der Invasion von Problemfällen in Europa und auch mit Russland Sanktionen.

Emani

8. September 2015 19:30

Kleiner Realitätscheck: wenn ich mich richtig erinnere, waren es Frankreich und England, die in Libyen angegriffen haben. Die USA haben sich dann auf drängen der Europäer angeschlossen, als den Europäern die Munition ausging. Damit fiele die schöne Theorie in sich zusammen.

Konservativer

8. September 2015 19:37

Werter Albi aus Amerika

Möglicherweise brauchen Sie den Adobe Flash Player. Den gibt es gratis zum runterladen:

https://www.adobe.com/software/flash/about/

nixfuerungut

8. September 2015 19:48

@Albi aus Amerika

divide et impera - und mehr muss man bzgl. Einwanderer und USA nicht sagen. Und es gibt keine Zufälle in der Politik.
MvG

nixfuerungut

8. September 2015 20:12

@ Rainer

Angst vor dem Islam muss man nicht haben. Der Islam macht Mimosen zu sowas wie Kämpfern, das Christentum Kämpfer zu Mimosen. Mit dem Fallen des Christentums und der Not zu handeln wird etwas altes immer da gewesenes wiederkehren. Vor nichts fürchten sich die Politiker in Deutschland mehr!
Der deutsche Mann zielt vor dem Schuss, das macht ihn fast einzigartig.

Ich habe Mitleid mit denen die kommen, den jene wurden betrogen. Für die Betrüger...

spannende Zeiten....

Lutz Meyer

8. September 2015 20:19

@ Waldgänger:

Ich hasse nichts und niemanden. Ich stehe kompromisslos auf Seiten der Missbrauchten und Unterdrückten, gleich ob Deutscher, Amerikaner oder Syrer. Es geht mir um den Menschen, nicht um Systeme – hier verweigere ich jegliche Identifikation. Mit dem Verweis auf den Phönix meine ich das Naheliegende: Kulturen brauchen die Erneuerung aus sich heraus. Die Pflege musealer Bestände reicht nicht aus.

Was mich in der Tat immer wieder beschäftigt, Waldgänger, ist mein Verhältnis zu meinem Vaterland – wo finde ich dieses? Ist es das real existierende Merkel-Deutschland? Das alberne Weltmeisterdeutschland (Fußball, Export, Automobile)? Die alte biedere BRD? Das Grundgesetz-Deutschland? All das hat meinen Geist nie berühren, mein Herz nie wirklich erwärmen können. Oder ist es nicht eher das „heimliche“ (meinetwegen auch: heilige) Deutschland? Das Land meiner Muttersprache? Die konkrete Heimaterde (soweit noch vorhanden)? Das von Hölderlin besungene Deutschland, das Deutschland der Romantiker und der Brüder Grimm? Ja, dieses Vaterland liebe ich und verteidige ich gegen jeden, der es vernichten will. Der Musikjournalist Greil Marcus sprach in seinem Buch „Basement Blues“ über die alte amerikanische Musik vom „alten, unheimlichen Amerika“ – ich denke das ist das transatlantische Analogon zu dem, was ich meine.

Th.R.

8. September 2015 20:24

@nixfuerungut

"Angst vor dem Islam muss man nicht haben. Der Islam macht Mimosen zu sowas wie Kämpfern, das Christentum Kämpfer zu Mimosen. Mit dem Fallen des Christentums und der Not zu handeln wird etwas altes immer da gewesenes wiederkehren. Vor nichts fürchten sich die Politiker in Deutschland mehr!"

Sehr gut! Ich sehe die Sache genauso.

Für das, was gerade passiert, hat das Christentum psychologisch den Boden vorbereitet.

Nietzsche schrieb treffend im "Antichristen", Kapitel 19:

"Daß die starken Rassen des nördlichen Europa den christlichen Gott nicht von sich gestoßen haben, macht ihrer religiösen Begabung wahrlich keine Ehre, – um nicht vom Geschmacke zu reden. Mit einer solchen krankhaften und altersschwachen Ausgeburt der décadence hätten sie fertig werden müssen. Aber es liegt ein Fluch dafür auf ihnen, daß sie nicht mit ihm fertig geworden sind: ...."

Exmeyer

8. September 2015 21:06

Herr Meyer, es ist das Ideal. Das Deutschland, wie es sein könnte. Sein sollte. Sein müßte. In der Geschichte berührte das reale Deutschland an einigen Punkten dieses ideale.

Heute: So weit entfernt, wie selten in der Geschichte, begründet in der Doppelniederlage und in den Ursachen derselben. Dabei ist das Potential recht groß, sich anzunähern. Nur die Wahrscheinlichkeit ist klein, da dieses enorme Potential unter Bergen an Lasten liegt, die nach '45 errichet wurden, um genau diese Wahrscheinlichkeit zu verringern. Ich behaupte diese Tonnen an Lasten fangen an sich zu bewegen. Innen drückt "das Potential", außen zieht die "multipolare Welt".

Auch die Einwandererströme erzeugen eine Dynamik, die das Wegrutschen der Lasten beschleunigt.

nixfuerungut

8. September 2015 21:10

@Th.R.

ganz gebe ich Nietzsche (heute) nicht recht. wir sind heute mit dem Christengott fertig geworden, oder besser er wurde - warum auch immer -von sagen wir einmal Waltdisney fertig gemacht. Mann hat uns den Konsum seiner Stelle gegeben, doch diese Mär fällt gerade in sich zusammen. Also was kommt jetzt?!?

Jeder fühlt die Veränderung und alle Warten, jeder für sich. Einige fordern haben aber keine Antwort ( auch meine verehrte Sezession nicht) denn die Zeit ist noch nicht reif, der Buchdruck wurde zwar schon erfunden (Internet) aber Luther muss erst noch seine Thesen an die Tür nageln.

Nur heute haben wir mehr als nur den "Neuen Buchdruck", wir haben:

Religionsverlust,
eine heftige Finanzkrise,
Völkerwanderung,
eine neue Kriegsführung (asymmetrisch),
gleich zwei industrielle Revolutionen,
und unsere Fürsten haben Ihre Deutungshoheit abgeben müssen,

Also wenn das nicht Rock n Roll bedeutet was dann.

Albi aus Amerika

8. September 2015 21:22

@Konservativer Sie haben recht, das ist der Grund, warum es nicht funzt! Als ich es herunterladen wollte, kam die Fehlermeldung, daß mein benutzes Gerät (Tablet) nicht für den Gebrauch voM Adobe Flashplayer geeignet ist. Wer hätte das gedacht?! Muß also warten, bis ich Ende des Monats wieder am heimischen Computer sitze. Aber vielen Dank für den Hinweis, nun weiß ich endlich, was mein Problem ist!

@Nixfuerungut Klar habe ich das auch schon gedacht. Und wieder verworfen, wenn es andere plausible Theorien gab. Und dann wieder hervorgekramt. Ich bilde mir oft ein, den klarenDurchblick zu haben, und dann kommt etwas, das mich lehrt, daß ich komplett falsch lag. Ich habe also viele Zweifel, halte inzwischen nichts mehr für undenkbar oder unmöglich. Aber was wissen wir denn schon wirklich, also mit echter Gewißheit?

@LutzMeyer, ich weiß ziemlich genau, was Sie meinen im Kommentar von 20.09Uhr. Kann es gut verstehen, denn so ähnlich geht es mir auch. Jagen wir einem Phantom hinterher, einem Deutschland (oder Amerika), das es gar nicht (mehr) gibt?

Habe Westdeutschland im Alter von 40 Jahren verlassen, bin ein Kind der 70er (Disco Girl) und hatte eigentlich nie so richtig viel übrig für die BRD, in der ich aufwuchs. Ich kannte ja auch nichts anderes, hatte nie mehr als 3 Wochen (am Stück) im Ausland verbracht. So richtig "deutschtümelig" wurde ich erst hier, umzingelt von Amerikanern, die größtenteils keine Ahnung haben von Europa oder der Welt.

Erst fern der Heimat besann ich mich meiner Wurzeln. Mit anderen Worten, man lernt erst dann etwas schaetzen, wenn man es nicht mehr hat, in meinem Falle eben Deutschland. Aber welches Deutschland ist es denn, dem ich da gedenke? Das Deutschland, in dem ich aufwuchs, gibt es nicht mehr. Ja, nicht einmal das Deutschland, welches ich als Vierzigjährige verließ, gibt es noch. Was ist es also? Was meine ich wirklich damit, wenn ich sage, ich sei Deutsche?

Und bin ich überhaupt noch die, die ich war, als ich ausgewandert bin? Mein Mann sagt mir, nein, bin ich absolut nicht. Er verklärt mich sogar zum Prototypen des Amerikaners, nämlich Europa verlassend auf dem Weg in ein besseres neues Leben. Ich sei amerokanischer als er und seine Brüder, die nun 4. Generation sind. Und er sagt, ich hätte mich schon ziemlich verändert in den 12 Jahren, die ich nun hier bin. Dabei denke ich doch immer, ich sei Deutsche!

Solche Dinge sind im Fluß, und während wir an Mythen festhalten (was nun Deutschland oder auch Amerika ist oder sein soll oder war), da ändert sich einfach alles, ohne uns zu fragen!

Und um noch einen draufzusetzen (wenn ich darf): inzwischen könnte ich mir sogar wieder vorstellen, in ein neues (neu entstandenes) Deutschland zurückzukehren. Natürlich nicht das islamische Deutschland, nein, ich meine das jetzige "Dunkeldeutschland", das sich ja vielleicht nach dem großen Brand wie Phoenix aus derAsche erhebt, vielleicht nach einer Abspaltung. Das hätte ich vor noch einem Jahr nicht mal angedacht!

DerFels

8. September 2015 21:52

Das deutsche Sozialsystem den U.S.A. ein Dorn im Auge? Wer bitte ist gemeint, den Dorn im Auge zu haben? Eitler Schwachsinn, Amerika hat andere Probleme.

Albis letzter Satz dagegen koennte von mir sein.

jack

8. September 2015 21:54

Die gefälschte „Flüchtlingskrise“
von Thierry Meyssan
https://www.voltairenet.org/article188622.html

Berücksichtigt man dazu die Aussage des östereichischen Geheimdienstes, dass die Flüchtlingsströme nach Europa us-finanziert sind, kommen mit Sicherheit keine Moslems für die Flutung Europas mit orientalisch-afrikanischen "Flüchtlingen" in Frage, ganz abgesehen von der Bereitstellung der Finanzierbarkeit, der Ausstattung mit Satelitenhandys sowie der entsprechenden Prepaidkarten etc.pp.
https://www.voltairenet.org/article188438.html

Neuerdings sitzen die "Flüchtlinge" in schönen, neuen Riesenschlauchbooten, da wirft sich doch die Frage auf, woher kommt das Geld für das alles?

Von Moslems? Niemals. Das ist absolut mit höchster Professionalität eingefädelt und abgewickelt, denn auf ein geheimes Kommando setzen sich unabgesprochen nicht Hunderttausende gleichzeitig in Bewegung um Europa zu fluten.

Ausserdem sind Moslems NICHT die Befürworter der Neuen Weltordnung.

Schatten von E.

8. September 2015 21:57

Was ist Deutschland? Was ist unsere Identität?

Ich glaube, daß es für jeden von uns sinnvoll ist, ganz tief in unsere Geschichte z.B. über die Literatur einzutauchen und uns das Deutsche anzueignen.

Für mich ist das mehr als z.b. die Romantik. Es gibt da unendlich viel zu entdecken, das heute fast gänzlich verschüttet ist.

Es ist vor allem das Reich. Wer dem Meister Pausewang über die Schulter gesehen hat, wer mit Engel Hiltensperger durch Süddeutschland gewandert ist und wer mit Cornelius Friebott die Welt mit deutschen Augen sah, der hat eine Ahnung vom Reich.

Das Reich ist der Mythos der Deutschen. Ich habe es mir mühevoll mit unendlich viel Zeitaufwand angeeignet, da ich keinen Lehrmeister hatte, u. a. weil die meisten Künder vom Reich 1945 oder später verstorben sind und ihr Wissen mitgenommen haben.

Das Reich ist nur (noch) ein Mythos, Die BRD ist die Abwicklung Deutschlands. Nur wer tief genug in das Reich eingedrungen ist, kann wirklich ermessen, was wir verloren haben. Die BRD ist der Tief- und Endpunkt der deutschen Geschichte.

Das Reich wird mir immer ein geistiger Kraftquell bleiben, während die Realität der BRD nur noch Ekel erzeugt.

Albi aus Amerika

8. September 2015 22:04

@Jack In Ihrem Denkmodell gehen Sie davon aus, daß die muslemischen "Flüchtlinge" irgendwie eingeweiht sind in den großen Plan. Natürlich haben Sie recht damit, daß Moslems niemals bei der NWO mitmachen würden, schließlich sehen sie doch "Satan" in den USA.

Aber warum denn den Schachfiguren sagen, daß sie Schachfiguren sind in einer Partie Schach, die ganz andere spielen?

Konservativer

8. September 2015 22:11

Zum Thema Deutschland empfehle die Lektüre des Beitrags von Thomas Hoof (konkret wird es ab Seite 3):

https://www.sezession.de/1420/letzte-ausfahrt-weiter-hinten-der-deutsche-sonderweg.html

Gleichgültig, wie es heute um unser Land, unsere Nation bestellt ist und wer auch immer uns unser Land streitig machen will (seien es Landsleute oder Fremde), wir stehen in der Tradition unserer Väter und Vorväter.

Hartwig

8. September 2015 23:46

@ Konservativer

Thomas Hoofs Artikel habe ich schon mehrfach an ... ja, an wen, an Dritte geschickt, Leute, denen ich zutraue, den Artikel zu verstehen; Deutschtum als solches zu begreifen. Für mich eine Pflichtlektüre.

Marcus Junge

9. September 2015 01:23

Karl Franken

Keine Frage, Sie haben mit fast allen Aussagen schlicht die Wahrheit gesagt und doch ist die Analyse nicht schlüssig. Ich würde auch ein Wirtschaftssystem in Richtung "Plan B" (Wissensmanufaktur) mal in Natur erleben wollen, denn es klingt recht gut. Oder zumindest eines ohne Geldschöpfung aus dem Nichts, mit wertgedecktem Geld, welches nicht inflationiert werden muß und keinen Zinseszins kennt, damit das ewige Wachstum (= Krebs) wegfallen kann.

Aber es bleibt dabei, alles was Sie anführen sind Beschleuniger / Wirkverstärker, nicht die Ursache.

Armut, Ausbeutung, Kriege - wann gab es die nicht in Afrika? "Flohen" die Afrikaner damals nach Europa?

Warum gingen im 19. Jahrhundert so viele in die USA, ja bis zum Beginn 1. WK? Mal von der Hungersnot in Irland abgesehen, so war es wegen der Überbevölkerung in Europa, ausgelöst durch Bevölkerungsexplosion. Die boomende Industrialisierung hielt nicht Schritt mit der Bevölkerungsentwicklung. Also wohin nur mit den "nutzlosen" Massen?

Zurück zum Thema
Entweder die Völker wollten die Kolonialherren nicht mehr und übernahmen damit (im Guten, wie im Schlechten) die Eigenverantwortung oder nicht. Das betrifft Bildung, Wirtschaft wie Außenbeziehungen. Gilt auch für die Regelung der Beziehungen zu anderen Staaten.

Das die USA oder Europa die Bildungsbemühungen sabotiert hätten oder deren Wirtschaftsentwicklung (ein Europäer sieht einen möglichen Konkurrenten, ein anderer Europäer ein mögliches Geschäft, Aufgabe der Regierung wäre es den "richtigen" zu fördern), ist dann doch sehr weit hergeholt. Denn wäre es stichhaltig das "wir" die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas seit Jahrzehnten sabotieren (landwirtschaftliche Überproduktion wegen EU-Subventionsirrsinn ausgenommen), warum haben wir dann China zugelassen? Einen größeren Konkurrenten konnten wir uns kaum aufbauen.

Warum landet so viel Geld in wenigen afrikanischen Taschen? Warum wählen die immer wieder korrupte Regierungen? Wir sind eben nicht der Grund für jedes Problem der Welt. Herr Lichtmesz hat dazu in seinem neusten Artikel unter "Pathologischer Altruismus" geschrieben, den ich Ihnen ausdrücklich nicht unterstelle, aber jene die ihn haben, verbreiten ihre Weltsicht überall in den Lügenmedien und zu viele schlucken davon mehr oder weniger. Irgendwo sollten man den Afrikaner und Asiaten auch zugestehen der eigene Herr zu sein.

Marcus Junge

9. September 2015 01:43

Th.R.

Ganz so einfach ist es nun nicht mit dem Christentum. Da dies doch sehr wehrhaft / aggressiv / eroberisch sein konnte, bzw. solche Handlungen damit "gedeckt" werden können, zeigt die Geschichte. Allerdings braucht es dazu des Geburtenüberschusses, um Kanonenfutter zu haben.

Und ohne das Christentum wäre die wissenschaftliche Entwicklung in Europa ganz anders verlaufen. Über Jahrhunderte erhielten die Klöster das Wissen, welches nicht in der Völkerwanderung vergangen war, bis es dann die Klöster verließ und der rasante Aufstieg Europas auch damit befeuert wurde. Die Heiden hätten keine Klöster gehabt.

Und dann noch, die "Heiden" (Germanen) waren ja schon völlig rückständig in Sachen Wissenschaft und Technologie, im Vergleich zum römischen Reich. Wie hätte sich daraus jene Blüte entwickeln sollen die Europa einst erreichte, wenn niemand Reste "Roms" bewahrt hätte, bis die Jetzt-nicht-mehr-Heiden dafür bereit waren?

Worauf ich hinaus will. Die Sache mit dem Christentum ist schon komplizierter, als Nietzsche es darstellt.

Stil-Blüte

9. September 2015 15:42

@ Lutz Meyer,

das Verhältnis zu meinem Vaterland

Vielleicht fällt es Ihnen so schwer, weil es nur ein 'Verhältnis' ist?

das 'Heideröslein' und nicht die Rose, das Veilchen, die blutrote Nelke, Erika, die Benn'sche Aster
die Linde, die Eiche, die Buche, die Pappel
Hecken: Holunder, Haselnuß, der Maschendrahtzaun
die Knolle, der Apfel, die Zwiebel, in der Not Kohlrübe, als Sünde die Zuckerrübe, Abendbrot
die Dialektik: die Mauer - die Wende, Großmutter - Wolf, Faust - Mephisto, Michel und 'Teutone', Wilhelm Busch - Goethe, Bach - Heino, Dreckspatz und Preußenadler
Melita-Filtertüte, Brotdose, Einweckglas
Reihenhaus, Kölner Dom, Gründerzeitkietz
Schrebergarten, Wörlitzer Park, Park Bad Muskau, Sommerwiese, Tempelhof
Hering, Bockwurst, Kartoffelsalat, Petersilie
Bier, Bier, Bier
Skat, Mensch ärgere Dich nicht, Schwarzer Peter
weiße Hochzeit, schwarze Trauer, bunter Kindergeburtstag
Feierabend
Wandern, Männerchöre, Schwimmen
Straßengraben, Autobahn, Radfahrweg
Wanderwegausschilderung, Museen mindestens zweisprachig, Vereinsmeierei
Fußball, Fußball, Fußball
die drei Vergangenheiten, der Konjunktiv, die drei Artikel, das Ess-zett,
Futur II
Die Übersetzungen und Publikationen, die Shakespeare, die alten eRussen und die Skandinavier erst zu Weltliteratur machten
Kurt Schwitters, Gloria von Thurn und Taxis, Alexander Kluge,
Dada, Die Brücke, die Leipziger Schule
1813
das Reh, das Wildschwein, der Fuchs
Fernweh - Heimweh
Wiener Walzer, Paul Gerhard, Wander-, Fahrten-, Kampflied
Giebel, Fensterkreuz, Dachboden
Das Bürgerliche Gesetzbuch BGB, das bisher - nun aber mehr und mehr arg gefleddert, beschädigt, in s e c h s Systemen gegolten hat: Kaiserreich, Weimarer Republik, 3. Reich, DDR, Westdeutschland, BRD
Fußnote, DIN-Vorschriften, Patente
Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Kinder, Kinder!

Das alles und noch viel mehr ist dem Untergang/Vergessen preisgegeben? Schärfen wir unsere Sinne und unseren Verstand, es als Erbe zu hegen und zu pflegen

Waldgänger

9. September 2015 16:57

@ Marcus Junge (1.43 Uhr)

Ganz so einfach ist es nun nicht mit dem Christentum. Da dies doch sehr wehrhaft / aggressiv / eroberisch sein konnte, bzw. solche Handlungen damit „gedeckt“ werden können, zeigt die Geschichte.

Erlauben Sie mir einen Hinweis.
Das Christentum des Mittelalters war eben nicht in dem Sinne eine Religion wie wir heute Religion definieren (nämlich auch geistig und inhaltsbezogen), sondern es war ganz einfach die politische-kulturelle Leitideologie eines Raumes.
Und als Leitideologie der politisch Mächtigen in Europa war es natürlich in die politischen Aktionen der Mächtigen verwickelt, legitimierte sie womöglich auch. Gewisse neue Tendenzen gab es erst mit Cluny und den Franziskanern.

Die Wehrhaftigkeit und Aggressivität der europäischen Herrschaftsgebilde des Mittelalters resultierte aus der spezifischen inneren Situation dieser vergleichsweise jungen und dynamischen Gebilde - nicht aus den Merkmalen der von oben verordneten "Religion".

Man verwendete im Mittelalter auch zumeist gar nicht das Wort "Christentum", sondern man sprach von der"Kirche" (ecclesia), und zwar im Sinne von Kirche als Organisation.

Anders

Waldgänger

9. September 2015 17:36

@ Lutz Meyer 20.19 Uhr

Ich wollte Ihnen nichts unterstellen. Ich bezog das Wort "Hass" nicht auf die Ablehnung konkreter Menschen, sondern abstrakt auf das US-System im Sinne des politisch-militärisch-plutokratischen Komplexes.

Dass Sie auf Seiten der Unterdrückten stehen, freut mich. Allerdings möchte ich meinen, dass einem der unterdrückte Landsmann immer näher ist, näher sewin sollte als ein Unterdrückter irgendwo auf der Welt.
Man liebt ja sein eigenes Kind auch mehr als andere.

Zu ihrer Metapher vom „Phönix“:
Die Erneuerung einer Kultur aus sich selbst heraus ist möglich – China hat es mehrfach gezeigt. Doch hat diese Erneuerung nicht nur mit der eigenen Kraft zu tun, sondern auch mit den äußeren Umstanden.
So kann ein abgesägter Rosenstock etwa die Kraft zur Erneuerung haben und neu austreiben, aber die Rahmenbedingungen (z.B. Wasserversorgung, Verschattung durch Unkraut) dürfen dem nicht entgegenwirken.
Bezogen auf Deutschland traue ich der noch vorhandenen deutschen Substanz mit Sicherheit die Kraft zur kulturellen Erneuerung zu.
Das Problem ist aber nicht die innewohnende Kraft, sondern die von außen wirkende Diskriminierung und Schädigung.
In diesem Sinne ist es natürlich nicht egal, wie lange die Invasion noch weitergeht und "Neutriebe" verschattet oder erwürgt.

Würde man aber sagen: Eine phönixhafte Erneuerung sei nur dann etwas wert, wenn sie sich aus eigener Kraft gegenüber hemmenden, ja feindlichen Umständen zu behaupten weiß, dann läuft das auf Sozialdarwinismus hinaus und die kühl-distanzierte Feststellung, dass es dann eben nicht gereicht hat für die Deutschen im survival of the fittest.
Kann uns auch nicht so recht befriedigen.

Dass die USA die Invasion für sich zu nutzen wissen, vielleicht sogar antreiben, bezweifle ich nicht. Die Lösung des Problems kann aber nicht darin liegen, die USA zu hindern das zu tun (wer hätte denn jetzt die Macht dazu??) sondern allein darin, hier im Lande bzw. an den Grenzen den Invasionsprozess zu stören.

Drittens.
Sie reden sehr offen von ihrem „Verhältnis“ zu ihrem Vaterland.
Auf mich wirken Ihre Überlegungen wie die Gedanken eines Menschen, der lange woanders gelebt hat - und sei es im Innern woanders.
Kleist hat damals gesagt, er liebt sein Land, weil es eben sein Land ist. Das reicht.
Dass Sie auf Heimaterde, Sprache und hohe Kultur zu sprechen kommen, ist ja okay. Aber wo bleibt das ganz Banale, das Alltägliche?

Wissen Sie, mir ging es so, dass mir mein Land früher, in meiner Jugend, so selbstverständlich und normal war, dass ich es nicht zu schätzen wusste.
Ich verließ es damals auf Reisen so oft als möglich. Von jeder Reise kehrte ich aber mit einem stärkeren Bewusstsein für das Eigene, das eigene Land, das eigene Volk, die eigene Kultur, ihre Macken und Stärken und für die Schönheit und die unendliche Vertrautheit der eigenen Heimat zurück, die man nicht beschädigt und überfremdet sehen will.
Irgendwann spürt man dann, wo man hingehört.

P.S.
Es wundert mich etwas, auf welche Gedanken von mir (von 16.14 Uhr) Sie gestern eingegangen sind und auf welche nicht ...

jack

9. September 2015 18:29

@Albi aus Amerika

In Ihrem Denkmodell gehen Sie davon aus, daß die muslemischen „Flüchtlinge“ irgendwie eingeweiht sind in den großen Plan.

Nein, das denke ich nicht. Die Moslems werden gegen Europa in Stellung gebracht, sie sind nur die Stoßtruppe des Schattensystems.

jack

9. September 2015 18:50

Ich höre bevorzugt – vielleicht ein Sakrileg hier im Netzraum der Sezession – uramerikanische Musikrichtungen wie Blues, Bluegrass und Cajun und all die anderen versponnenen Folksachen, die auch heute noch zwischen Texas und South Carolina, Montana und Maine, Alaska und Alabama gedeihen. Im Wettstreit zwischen American Folk und altdeutschem Liedgut schlägt mein Herz allemal auf der anderen Seite des Atlantiks,

Chacun à son goût !
Wäre es nicht so, ginge am Ende die Chance verloren, so etwas wie die Fülle des Hörens zu erleben.
Man kennt Dom Rep, aber die Lüneburger Heide ist denn doch wohl " treudeutschallewege" wie deutsches Liedgut.

Konservativer

9. September 2015 19:09

Sehr geehrter Hartwig

Thomas Hoofs Artikel habe ich schon mehrfach an … ja, an wen, an Dritte geschickt, Leute, denen ich zutraue, den Artikel zu verstehen; Deutschtum als solches zu begreifen. Für mich eine Pflichtlektüre.

Ja, .pdf Datei runterladen, ausdrucken, weitergeben. Sezession sei Dank!

Ich sehe das so, (Hartwig, Sie kennen den sehenswerten Film "Alatriste")
wir sind vergleichbar mit der spanischen Tercio in dem folgenden Filmausschnitt ("Wir und kapitulieren? Sie scheinen zu vergessen, daß Sie es mit der deutschen Rechten zu tun haben!"), das mag martialisch wirken, doch für viele von uns trifft das zu, davon bin ich überzeugt.

Deshalb noch einmal:
https://www.youtube.com/watch?v=CTYuYxmICGo

Exmeyer

9. September 2015 21:33

Die Deutsche Rechte, war jeden Tag ihrer Geschichte zu weich, zu inkonsequent, zu harmlos.

Und dennoch haben Sie recht, Konservativer!

hubschrauberpilot

10. September 2015 07:39

Exmeyer: "Die deutsche Rechte" gab und gibt es nicht, und unter den deutschen Rechten gab es auch konsequente und nicht zu harmlose (junge) Erscheinungen, vor allem in den 1950er und 1960er Jahren. Soviel historische Gerechtigkeit muß sein - ich erinnere z.B. an Südtirol, da sind auch einige Bundesdeutsche in absentia in Italien zu Knast verurteilt worden. Und Südtirol war eine echte Erfolgsgeschichte der österreichisch-deutschen Rechten, wenn auch nicht viel, so hat das immerhin doch einiges bewirkt. Da gab es in der BRD auch einen Bund Nationaler Studenten, der verboten wurde, einen Bund Vaterländischer Jugend, der verboten wurde, und zwar nicht wegen Hitlerismus, sondern wegen intellektueller Radikalität und verhältnismäßigem Erfolg unter der Jugend.

enickmar

10. September 2015 09:01

@Stil-Blüte

Verhältnis zu meinem Vaterland

Meier ist nunmal ein (typisch deutscher) idealistischer Romantiker.
Das profane, alltäglich Deutsche, das normale Leben reicht ihm natürlich nicht. Das ist für Hedonisten. Es muß etwas ganz besonderes, ungreifbar Mythisches sein, für das man kämpft. Auf keinen Fall real oder gar materiell. Höchstens Grimms Märchen. Oder ein Jahrtausende alter Faustkeil.

Welch romantischer „Basement Blues“ dachte sich der Vorfahr, als er den Stein zum Keil schlug ...

Exmeyer

10. September 2015 09:14

Sehr geehrter Hubschrauberpilot, die Südtiroler Freiheitsbewegung verlangt mir höchsten Respekt ab. Und sie war mit der norddeutschen Bauernbewegung in den Zwanzigern (siehe das verlogene Hans Fallada, Bauern, Bonzen, Bomben) auch beginnend konsequent. Aber beginnend konsequent ist eben nicht konsequent.

Aber wollen wir ehrlich sein. Konsequenz ist meist erst dann empirisch feststellbar, wenn eine Macht, sei es von außen oder innen, diese Konsequenz befördert. So auch bei Andreas Hofer. Bei Wulf Isenbrand kann ich diese unterstützende Macht allerdings nicht sehen, sie standen alleine gegen eine völlige Übermacht an Kampferfahrung, Zahl und Waffen. Für mich das historisch Unerreichte. Deich, Marsch und Heugabeln sind auch Waffen.

Leider war Südtirol nämlich keine Erfolgsgeschichte! Dithmarschen schon!

|||||| WAHR DI / GARR / DE BUR DE / KUMT. ||||||

Karin Pfeiffer

10. September 2015 10:44

Schaut man auf den Bereich der Sozialversicherung, ahnt man, was kommen wird – private Risiken wie Krankheit, Armut, Alter sind künftig vor allem privat abzusichern.

Genau. Leider kann die Mehrzahl der Steuerzahler genau dies nicht leisten, denn die Abgabenlast ist schon heute gewaltig, und sie wird weiterwachsen.
Zudem werden Ersparnisse durch die Inflationierung der Geldmenge aufgefressen - Inflation des Geldes ist die perfideste Form der Besteuerung überhaupt, weil sie schleichend im Hintergrund stattfindet, und weil die systemtreuen Medien auf den Neidaffekt ansprechen und propagieren, Ursache für die steigenden Preise seien die gierigen Unternehmer, die für Waren und Dienstleistungen Wucherpreise verlangten. Daß auch Gewerbetreibende im System gefangen sind und Preise für Ware und Dienstleistungen der steigenden Geldmenge anpassen müssen, ohne dabei mehr Profit daraus schlagen zu können, ist Krethi und Plethi natürlich nicht bekannt. So werden Feindschaften erzeugt, wo Zusammenhalt notwendig wäre.

Ich bin zur Überzeugung gelangt, daß die global agierende Machtpolitik nur deshalb einen derart überwältigenden und verderblichen Einfluß auf die nationalen Wirtschaften und Gesellschaften gewinnen konnte, weil es das goldbindungsfreie Fiatgeld gibt. Kreditgeld ist die Waffe, mit der die Welt unterjocht wird. Die Goldbindung der Währungen wurde bekanntlich von Nixon im Jahre 1971 aufgehoben. Währungen sind seither nur noch Papier, und dieses ist von der Finanzelite beliebig vermehrbar. Weltweites Fiatgeld ist - neben der unkontollierbaren Masseneinwanderung - ein bisher in dieser Größenordnung noch nie dagewesenes Experiment. Und dies alles wird ein ungutes Ende nehmen.

Karl Franken

10. September 2015 17:58

Marcus Junge

Ich gebe Ihnen Recht:
Unser primäres Problem ist das unkontrollierte Wachstum unserer Spezis (wenngleich dies überwiegend in der Dritten Welt und in den sog. Schwellenländern vonstatten geht, während die Populationen der hochentwickelten Länder stagnieren oder rückläufig sind).

Ob das globale Wirtschaftssystem allerdings nur ein 'Wirkverstärker' ist, oder sich Bevölkerungsexplosion und ausbeuterische Zinsknechtschaft wechselseitig bedingen, sei einmal dahingestellt.
Es gab da einmal einen Bankier namens Alfred Herrhausen und einen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, einen Herrn Tietmeyer, die beide die Idee eines generellen Schuldenerlasses für die Dritte Welt auf die Tagesordnung setzen wollten...auf beide wurde ein Attentat verübt, (von einer sog. '3. Generation' der RAF), Tietmeyer überlebte. Er hatte anschließend jedoch keine Lust mehr, die erwähnte Idee weiter zu verfolgen...

'Wir sind eben nicht der Grund für jedes Problem der Welt'

Dies habe ich auch nicht behauptet. Unter 'Wir' verstehe ich allerdings die europäische Völkerfamilie, keinesfalls die sog. 'Westliche Wertegemeinschaft' unter Führung der VSA.
Allerdings sollte ja wohl unbestritten sein, daß beispielsweise Rüstungsexporte in die Dritte Welt wohl eher nicht zur Lösung des Problems beitragen....

Armut, Ausbeutung, Kriege-wann gab es die nicht in Afrika? Flohen die Afrikaner damals nach Europa?

In den letzten 30 Jahren fand eine zweite Industrielle Revolution statt, nämlich die digitale.
Wenn vor 150 Jahren vermutlich die allermeisten Afrikaner noch nicht mal wußten, wo sich die Heimatländer ihrer Kolonialherren geographisch überhaupt befanden, so sind diese heute dank des weltweiten Netzes über alle relevanten Dinge bestens informiert.
Aber, natürlich: Das Bevölkerungswachstum ist ein entscheidender Faktor.

Mein Altruismus ist (so hoffe ich doch sehr) nicht pathologischer, ja noch nicht einmal sittlicher Natur; er speist sich aus Eigeninteresse: wenn ich mich nicht für die Belange der 'Anderen' interessiere, schade ich am Ende des Tages mir und 'den Meinen' mehr, als das ich mir und ihnen nutzen würde.

In einer Sache bin ich allerdings nach wie vor anderer Meinung als Sie:

Die derzeitige Entwicklung ist keine natürliche Wanderungsbewegung, wie wir sie schon oft in der Geschichte erlebt haben!
Hier wird ein Ablaufplan abgespult.
Erst wird eine ganze Region zurück in die Steinzeit gebombt und danach kippen in einer uns als 'Arabischer Frühling' verkauften Inszenierung die Staaten Tunesien, Libyen und Ägypten wie Dominosteine (Gott sei Dank hat in Ägypten dann das Miltitär geputscht, der Suezkanal in Hand der Muslimbrüder hätte den Amis wohl geostrategisch nicht so gut geschmeckt und Israel gefiel der Gedanke, einen islamischen Gottesstaat an seiner Südgrenze zu bekommen, vermutlich auch nicht wirklich...).
Anschließend, pünktlich nach G7- Gipfel und Bilderberger-Konferenz,
machen sich Afrikaner, Syrer und der halbe Westbalkan auf die Socken
nach Europa bzw. Deutschland?!
Wer`s glaubt, soll selig werden...

Albi aus Amerika

10. September 2015 20:07

@Karin Pfeiffer, Sie nehmen mir das Wort aus dem Munde. Gerade wollte ich auch schreiben, dass diese Gold-entkoppelte Geldpolitik erst 1971 losging, also relativ kürzlich.

Ist es nicht aber auch eine Hoffnung wert, daß es schon bald einen Neuanfang geben könnte, so mit richtigem Geld? Die BRD ist erledigt, sie wird auch nie mehr wiederkommen. Je eher die deutschen Bürger das begreifen (wirklich verinnerlichen!), desto eher kann man neu beginnen.

Diese ganzenSozialversicherungen, an die man sich als Deutscher so gewöhnt hat, die sind auch absehbar ohne Wert. Von diesen Gedanken muß man sich echt befreien.

OK, das ist natürlich nur meine unmaßgebliche Privatmeinung, und jeder darf gerne widersprechen. Aber ich glaube wirklich ganz im Ernst, daß dieses jetzige System nicht mehr zu reparieren/retten ist, und nur im totalen Neuanfang liegt noch eine Chance für Deutsche. Dieser Neuanfang kann in einem anderen Land sein (ich bin z.B. ausgewandert), andere mögen vielleicht in einem neugegründeten (abgespaltenen?) Deutschland neu beginnen.

Nur die Illusion, daß man irgendwie so weitermacht, einfach anders wählt in 2 Jahren und damit alles wieder gut wird, das ist ein Trugschluß. Und je länger sich die Bürger noch an dieser Illusion festklammern, desto länger wird es dauern bis zum Neuanfang, und desto schlimmer wird es.

Urwinkel

11. September 2015 05:12

Herr Meyer, kennen Sie die Klänge von Genocide Organ? Vorevoziert: Es wird einem doch ziemlich übel beim Anhören bei entsprechender Lautstärke und Frequenzeinstellung. Der anhängende Musikvertrieb hat es geschafft einen Fuß ins verhasste Imperium zu bekommen. Ihre Bluesmusik ist allenfalls nett und wohlgefällig. Aber es gibt interessantere Pole.

Ein Hörbeispiel:

Genocide Organ - The Tears of My Soul:

https://www.youtube.com/watch?v=iHsCcMvHbJ4

Vergessen Sie Tiny Tim; das ist der Real Deal. Ist nicht bös`, aber als Aufwecker gemeint.

Stil-Blüte

12. September 2015 13:30

@ Meyer

Ich stehe kompromisslos auf der Seite der Missbrauchten und Unterdrückten

Diesen Allerweltssatz, der noch nicht einmal dialektisch angedacht ist, hätten keiner (gläubig oder als Lippenbekenntnis, sei dahingestellt) besser sagen Schüler in der 10. Klasse im in der Prüfung für Stabü (Staatsbürgerkunde) nicht anders oder gar besser zu sagen vermocht.

Stil-Blüte

13. September 2015 23:10

@ Stil-Blüte
Teufel ist Teufel, auch wenn es nur ein Fehler-Teufel ist. Für einen Teufel sollte man sich nicht entschuldigen. Ich tue es trotzdem und berichtige:

Diesen Allerweltssatz, der noch nicht einmal dialektisch angedacht ist,
hätte ein Schüler (gläubig oder als Lippenbekenntnis, sei dahingestellt) in der 10. Klasse bei der Prüfung in Stabü (Staatsbürgerkunde) nicht anders oder gar besser zu sagen vermocht.

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