geworden, und nun steuern wir auf den Höhepunkt zu oder sind schon minimal darüber, sind jedenfalls medial und politisch umgeben von willkommensbesoffenen Leuten, nehmen aber auch schon Katerstimmungen wahr und sammeln die Nüchterngebliebenen. Es gibt viel zu tun, beispielsweise in Berlin:
Am kommenden Samstag, übermorgen also, ruft Berlin zum “Marsch für das Leben”, dieser großen, politisch und kirchlich unterstützten Kundgebung gegen die Abtreibung. Dies ist ein wichtiger Gang, zu dem da Tausende antreten, denn er stellt die Frage nach der “Verteidigung des Eigenen” an unser eigenes Volk:
Welches Zukunfts- und Lebensrecht hat denn ein Volk noch, das den Mutterleib zum gefährlichsten Ort für die eigenen Kinder gemacht hat? Das ist die große Frage, und sie wird am Samstag ab 13 Uhr in Berlin wieder und mächtig gestellt. Alle Informationen zum “Marsch für das Leben” finden sich hier. Und wer so richtig in Fahrt kommen will, sollte Katja Kippings Aufruf zur Gegendemo gleich mitlesen.
Ich selbst werde übrigens nicht hinfahren, obwohl meine Frau das jedes Jahr aufs Neue vorschlägt: Ich bin nicht der Typ, der ruhig bleiben könnte, wenn er auf ein Arschloch träfe, das die Mütter, die Kinder, die Kirche beleidigte. Sprach darüber mit einem Mann, der nun erstmals hinfährt – die Hauptübung wird das Ertragen sein, Daniel!
Also: Auf nach Berlin!
Dort ist gestern Abend übrigens die Diskussion zwischen dem compact-Redakteur Müller-Mertens und unserem Instituts-Leiter Erik Lehnert ins Wasser gefallen: Der lange vereinbarte Vortragssaal war am Dienstag gekündigt worden, gestern kurz vor der Veranstaltung dann auch die Ausweichlokalität.
Hinzu kommt: Die Berliner Salons des Instituts für Staatspolitik können nicht mehr stattfinden, wieder einmal versagt ohne Not eine burschenschaftliche Altherrlichkeit, nein, Altherrenburschenschaft – oder wie auch immer: Jedenfalls möchte man in einer fürs Vaterland delikaten Phase wenigstens das eigene Haus als Ort vollständiger Grabesruhe bewahrt sehen.
Daher nun erstmals hilflos meine Bitte um Hilfe zu einem notwendigen Schritt: Wir brauchen in Berlin für die Monate Oktober bis Februar fünfmal Raum für sechzig Hörer – wer kennt einen, der einen kennt, der die notwendigen cochones hat und diesen Raum zur Verfügung stellen könnte? Es sollte nicht gerade ein (ehemaliger) Kohlenkeller sein, aber zur Not geht sogar das. Hinweise bitte an: institut(at)staatspolitik.
Was das alles noch austragen soll? Jeder gehe jeden Schritt, den er gehen kann. Es reichert sich an, Freunde, es verzerrt sich alles bis zur Kenntlichkeit, es schält sich heraus. Um uns herum werden die Leute kompromißlos. Gestern waren in Erfurt 1500 Leute auf den Beinen, am Montag in Dresden wars das Zehnfache. Dieses Volk ist noch lange nicht am Ende.
Daniel
Vielen Dank für die Einlassung Herr Kubitschek! Man kann an dieser Stelle nur noch einmal bittend kommandieren: Auf nach Berlin für das Leben und das Eigene!