Die Attentäter von Paris

Paris steht zum zweiten Mal seit den Anschlägen auf die Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ Anfang Januar des Jahres  unter Schockstarre.

Michael Wiesberg

Michael Wiesberg ist Lektor und freier Publizist.

Dies­mal haben (allen Anzei­chen nach) isla­mis­tisch moti­vier­te Ter­ror­an­schlä­ge, die an ver­schie­de­nen Orten ver­übt wur­den, fast 130 Todes­op­fer gefor­dert. Die Ver­laut­ba­run­gen, die bei Anläs­sen wie die­sen in Umlauf gebracht wer­den, span­nen sich von Soli­da­ri­täts­er­klä­run­gen über Betrof­fen­heits­ri­tua­le bis hin zur Bekräf­ti­gung, „Schul­ter an Schul­ter“ gegen den inter­na­tio­na­len Ter­ro­ris­mus kämp­fen zu wol­len. So ist es auch diesmal.

Blog-Kol­le­ge Mar­tin Licht­mesz hat zu die­ser mitt­ler­wei­le abge­nutz­ten Fer­tig­teil­spra­che (Mer­kel: „Angriff auf die Frei­heit meint uns alle“) in sei­nem Kom­men­tar das Not­wen­di­ge gesagt und auch die Ver­bin­dun­gen zur soge­nann­ten „Flücht­lings­kri­se“ gezo­gen. Schlag­ar­tig dürf­te nun wohl auch dem letz­ten klar wer­den, wie ris­kant die Poli­tik der offe­nen Tür ist, die die Regie­rung Mer­kel seit Mona­ten wider alle Ver­nunft aufrechterhält.

Etli­che angeb­li­che „Schutz­su­chen­de“ sind in Deutsch­land in den letz­ten Mona­ten unre­gis­triert unter­ge­taucht. Wie­vie­le IS-Sym­pa­thi­san­ten oder ‑Akti­vis­ten unten ihnen sind und was sie in Deutsch­land bzw. Euro­pa pla­nen, dar­über kann nur gemut­maßt wer­den. Bezeich­nend für die­se Situa­ti­on ist, daß ein mut­maß­li­cher Ter­ro­rist quer durch Öster­reich fah­ren konn­te, ehe er in Bay­ern auf­ge­grif­fen wurde.

Paris ist des­halb ein Mene­te­kel für Deutsch­land. Ich möch­te an die­ser Stel­le aber auf etwas ande­res hin­aus und den Fokus von den Opfern auf die Täter rich­ten. Mar­tin Licht­mesz hat den Tar­kow­ski-Film „Opfer“ (1986) genannt. Hier sei aus einem ganz bestimm­ten Grund auf Fran­cis Ford Cop­po­las Meis­ter­werk „Apo­ca­lyp­se now“ (1979) hin­ge­wie­sen, und zwar auf jene Sze­ne, in der Colo­nel Wal­ter E. Kurtz (Mar­lon Bran­do) Cap­tain Wil­lard (Mar­tin Sheen) von einem für ihn ein­schnei­den­den Erleb­nis berichtet:

Wir gin­gen in ein Lager, um eini­ge Kin­der zu imp­fen. Wir ver­lie­ßen das Lager, nach­dem wir die Kin­der gegen Polio geimpft hat­ten. Da kam ein alter Mann hin­ter uns her­ge­lau­fen, und er wein­te … Wir gin­gen in das Lager zurück. Sie waren inzwi­schen gekom­men und hat­ten jeden geimpf­ten Arm ein­fach abge­hackt. Sie lagen auf einem Hau­fen … Und ich erin­ne­re mich, wie ich schrie, ich wein­te wie ein altes Wasch­weib. Ich woll­te mir die Zäh­ne her­aus­rei­ßen, wuss­te nicht mehr, was ich tun sollte.

Dann aber läßt Kurtz die Betrof­fen­heits­ebe­ne schlag­ar­tig hin­ter sich; es setzt sich eine ande­re Sicht­wei­se durch, die das Psy­cho­gramm der „Täter“ fokussiert:

Und dann war mir, als wür­de ich durch­bohrt, durch­bohrt von einer dia­man­te­nen Kugel, direkt durch die Stirn. Und ich dach­te, mein Gott, die­se Schöp­fer­kraft, die­ses Genie, die­ser Wil­le, das zu voll­brin­gen. Voll­kom­men, unver­fälscht, voll­endet, kris­tal­len, makel­los. Und dann wur­de mir klar, dass sie viel stär­ker als wir waren. Weil sie alles ertra­gen konn­ten. Das waren kei­ne Unge­heu­er, son­dern geschul­te Ein­hei­ten … Dass sie die Kraft haben, die Kraft, das zu voll­brin­gen. Wenn ich zehn Divi­sio­nen mit sol­chen Leu­ten hät­te, dann wären wir unse­re Sor­gen hier rasch los. Denn dazu gehö­ren Män­ner, die Über­zeu­gun­gen haben. Und die den­noch imstan­de sind – ohne Hem­mun­gen, ihre ursprüng­li­chen Instink­te ein­zu­set­zen – zu töten. Ohne Gefühl, ohne Leidenschaft.

Fein­den die­ses Typus steht heu­te die west­li­che Welt gegen­über, das zei­gen die Anschlä­ge von Paris noch­mals in aller Deut­lich­keit. Die Auf­trag­ge­ber die­ser Ter­ro­ris­ten wis­sen, daß der Ein­satz des eige­nen Lebens den Schre­cken auf der Feind­sei­te erhöht, vor allem aber, sie­he oben, daß die­se Art von Atten­tat die eige­ne bedin­gungs­lo­se Ent­schlos­sen­heit, die eige­ne Über­zeu­gung bru­tal zum Aus­druck bringt.

Ich sage bewußt Auf­trag­ge­ber, weil etli­che der Selbst­mord­at­ten­tä­ter, die auch aus Euro­pa kom­men, aus Sicht der IS-Draht­zie­her bes­ten­falls eine kos­ten­güns­ti­ge Alter­na­ti­ve zu einem Lenk­flug­kör­per  dar­stel­len. Die­se Atten­tä­ter sind viel­fach erst nach Wochen oder Mona­ten mas­si­ver Indok­tri­na­ti­on für der­ar­ti­ge Kom­man­dos bereit. Von euro­päi­schen IS-Rück­keh­rern wis­sen wir auch, daß man ins­be­son­de­re ihnen mit Miß­trau­en begeg­net, weil sie „Spio­ne“ sein könnten.

Die demo­kra­ti­schen Gesell­schaf­ten des Wes­tens sind von der War­te die­ser Draht­zie­her aus idea­le Zie­le; sie sind am ver­letz­lichs­ten und eröff­nen mit dem Ein­satz des tak­ti­schen Mit­tels Selbst­mord­at­ten­tä­ter einen Weg, dem stra­te­gi­schen Ziel, näm­lich der lang­fris­ti­gen Siche­rung des Ter­ror­staa­tes IS, näherzukommen.

Es geht den Atten­tä­tern nicht dar­um, die „Kri­ti­schen Infra­struk­tu­ren“ west­li­cher Gesell­schaf­ten aus­zu­schal­ten (Ener­gie­ver­sor­gung, Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gien und Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on, Trans­port und Ver­kehr etc.), son­dern dar­um, mit der geziel­ten Tötung von belie­bi­gen Indi­vi­du­en aus den Rei­hen des Fein­des eine nach­hal­ti­ge psy­cho­lo­gi­sche Wir­kung zu erzie­len. Das ist ihnen, schaut man auf die lau­fen­de Bericht­erstat­tung, voll und ganz gelungen.

Auf der Sei­te der Ziel­staa­ten wirft der Ein­satz von Selbst­mord­at­ten­tä­tern erheb­li­che ope­ra­tiv-tak­ti­sche Pro­ble­me auf, basie­ren doch die klas­si­schen Sicher­heits­kon­zep­te unter ande­rem dar­auf, daß ein Atten­tä­ter in der Regel ver­sucht, sein Leben zu ret­ten. Das Ver­bau­en von Rück­zugs­we­gen ent­fällt bei isla­mis­tisch moti­vier­ten Atten­tä­tern. Ent­spre­chend kom­plex ist der Auf­wand, der betrie­ben wer­den muß, um die­se Akti­vis­ten im Vor­feld zu iden­ti­fi­zie­ren und unschäd­lich zu machen.

Die­sen Sicher­heits­kon­zep­ten ist in den letz­ten Mona­ten durch das unge­fil­ter­te Hin­ein­drän­gen Hun­dert­tau­sen­der von Flücht­lin­gen weit­ge­hend der Boden ent­zo­gen wor­den. Eine grö­ße­re Zahl poten­ti­el­ler Über­zeu­gungs­tä­ter dürf­te, um Mao Tse-tung zu zitie­ren, wie „Fische im Was­ser“ der Flücht­lings­mas­sen längst intra muros sein. Die Anschlä­ge in Paris könn­ten des­halb, je nach­dem, wie sich die Lage im Mitt­le­ren Osten ent­wi­ckelt, der Anfang einer blu­ti­gen Spur durch West­eu­ro­pa sein.

Michael Wiesberg

Michael Wiesberg ist Lektor und freier Publizist.

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Kommentare (51)

Belsøe

15. November 2015 07:52

Wenn dieser 13. November in irgendeiner Weise als quasi-Bündnisfall ausgelegt wird, erscheint mir die Merkelsche Flüchtlingspolitik in einem anderen Licht. Da in einem der Assange-/WikiLeaks-Papiere die direkte Formulierung Auftaucht, mit Schwedens Aufnahmebereitschaft für so und so viele Kriegsflüchtlinge sei die "contribution" zum Irakkrieg abgegolten, möchte ich nach Paris nicht wissen, welches Argument pro Bodentruppen Merkel uns evt. ersparen will.

Asmus

15. November 2015 08:25

Ich für mein Teile finde gar nicht, dass diese Art von Terrorismus große Probleme für Geheimdienste nach sich ziehen muß. Ist die Vorgehensweise doch seit Jahrzehnten bekannt!
Freilich entfällt der Teil der Festsetzung nach der Tat. Das Beeindruckende für mich war die erwähnte Szene der Eiskalten, trainierten Gegner. Denn das Bild der Isis, ihre Hütergründe ihre Motivation, die Verantwortlichen sind doch ausgesprochen diffus: muslimisch sunnitisch, Versorgung und entscheidende Impulse aus den USA, Großbritannien, Türkei, evtl. sogar der Mossad...

Lucius Felber

15. November 2015 15:41

Auch dieser Analyse kann ich zustimmer. Abermals möchte ich zu bedenken geben, dass nur weil heute noch nicht kritische Infrastrukturen im Visier der Täter sind, dies auf immer so bleiben wird.
Im Moment geht es offenbar noch um politische Botscchaften und um die Verunsicherung der Öffentlichkeit. Vielleicht geht es auch darum, zu ermitteln, wie man später in weiteren Angriffswellen den Staat am empfindlichsten treffen könnte.

Angriffe gegen viele kritische Infrastrukturen sind nur schwierieger, als das, was wir vorgestern Abend gesehen haben. Es braucht dazu nur etwas Fantasie sowie die notwendige Skrupellosigkeit und Fanatismus. Mit Blick auf die psychologische Wirkung will man sich gar nicht ausmalen, welchen nicht zu unterschätzenden Wert etwa ein TB-Kranker oder solches Zentrum zur Behandlung von Kranken für eine terroristische Organisation wie ISIS hätte.

Für die entsprechend geschulten „Spezialisten“ aus Nahost und Nordafrika präsentiert sich in den offenen Gesellschaften Europas unzählige Zielen und der Möglichkeit, verschiedenste Kaskadeneffekte auszulösen. Der hohe Wert des Individuums in unseren Breitengraden ist ebenfalls eine Zutat, welche ausgeklügelten Anchlagskonzeptionen sehr in die Hände spielt. Ich vermute daher, in den kommenden Jahren könnten wir leider noch ganz andere Anschläge sehen als was wir bisher „gewohnt“ waren.

Dies alles widerspricht den Aussagen des Autors nicht, vielmehr wird seine Grundaussage dadurch noch bekräftigt: Es ist wahrlich allerhöchste Zeit und die Grenzen müssen sofort geschlossen werden. Auch wenn damit nicht garantiert werden kann, dass jeder Terrorist aufgehalten werden kann, so müssen zumindest die Bedingungen, unter denen die Sicherheitsbehörden operieren, endlich wieder einigermassen(!) überschaubar werden.

bibabutz

15. November 2015 17:03

Die ISIS Kämpfer werden in den nächsten Monaten das gute Leben hier genießen, ein paar neue Kriegerlein zeugen und irgendwann, bei irgendeinem nichtigen Anlass, zuschlagen.

Andreas Walter

15. November 2015 17:19

[Selbstmordattentäter als] "kostengünstige Alternative zu einem Lenkflugkörper"

Der phantastischste Satz Ihrer Artikels.

"gezielten Tötung von beliebigen Individuen"

Genau. Stalinistischer Staatsterror von "aussen", wobei es das Außen ja gar nicht mehr gibt, dank Grenzenlosigkeit der EU. Waffen und Munition werden auch erst kurz vor Einsatz, bei Bedarf, ganz wie bei moderner Logistik just in time angeliefert, und auch die Angriffspläne und Ziele können von jedem Ort der Welt aus bequem ausgearbeitet und ausgespäht werden, dank Internet.

Man könnte es darum auch als Drohnenkrieg für ...... bezeichnen.

Vieles davon findet man auch in alten, linken Guerilla-Handbüchern oder in Breiviks Manifest. Selbst die Ausbildung der Fachkräfte findet im Ausland statt, viel mir gerade noch ein. Mit genug Leuten könnte man übrigens auch nur mit Macheten ausgestattet solche Massaker veranstalten, bei entsprechend höheren auch eigenen Verlusten. Was will denn der Staat dann machen, wenn Tausend Leute 1 Stunde lang auf Kommando schlachten, und dann wieder nach Hause gehen. So viele Forensiker gibt es doch gar nicht in Deutschland, um dann die Beweise zu sammeln, von Plätzen in der U-Haft mal ganz abgesehen.

Etwas zerstören oder Terror machen ist einfach, dass kann jeder Depp. Nur eben etwas aufbauen und erhalten, womöglich auch noch etwas gutes, dazu braucht es halt etwas andere Menschen. Deutsche zum Beispiel.

Jetzt werden sie als erstes wieder die Überwachung verschärfen und das Volk wird sich erst irgendwann in Jahrzehnten fragen, warum es eigentlich immer noch Terror gibt, obwohl doch dann schon jeder einen Chip unter der Haut trägt und es Bargeld doch gar nicht mehr gibt. Dann werden sie begreifen, dass sie das falsche Schwein geschlachtet haben.

Magnus Göller

15. November 2015 17:37

@ Michael Wiesberg

Ihre schreckliche Parallele zu "Acopalypse Now" ist angebracht.

Wir Deutsche brauchen aber eine derartige Untervertierung nicht, um uns zur Wehr zu setzen.

In der Wehrmacht... Nein, über die Wehrmacht schreibe ich jetzt nicht.

Wir brauchen nur unseren Willen, unser technisches Verständnis, unser Organisationsgenie, unsere germanische Tapferkeit, und schnell bleibt nichts mehr von solchen Entmenschten übrig.

Die Römer haben wir geschlagen, obzwar sie technisch weit überlegen waren, schier unbegrenzte Mittel wider unsere versprengten Stämme heranführen konnten.

Was sind dagegen ein paar Muselmänner, wenn wir es ernst meinen?

Ein Fremder aus Elea

15. November 2015 17:57

Herr Wiesberg,

welchen Nutzen zieht ISIS bittesehr aus solchen Anschlägen?

Terroristen haben irgendwann einmal in ferner Vergangenheit Forderungen gestellt.

Welche Forderung ist das heute?

"Respect my authoritah!"?

Konstantin D.

15. November 2015 18:02

Spengler oder Hoffnung?
Unsere „Eliten“ haben nicht vor, unsere Grenzen wirksam zu sichern, muß gestehen, daß mir das erst in letzter Zeit richtig klar geworden ist. Auch gegenüber Gefährdern im Inland wird nicht wirksam vorgegangen. Der Verweis auf den „Rechtsstaat“ kann angesichts der Gefahr nicht ausreichen. Ich bin mir sicher, daß aber auch ein Großteil der Bevölkerung vor der Notwendigkeit robust zu handeln die Augen verschließt. Ich möchte hier nicht aufzählen, welche Maßnahmen die Sache zuende denkend erforderlich wären und bin mir sicher, Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher würden handlungsunfähig weinend zusammenbrechen. Solange beides so ist, sind wir schutzlos.
Die Frage ist, ob sich dies ändern wird und wenn ja, ob es dann nicht zu spät sein wird. Wir sollten nicht an die negativsten Beispiele denken, beispielsweise Menschen, die einem Angriff schwer verletzt entkommen sind und Verständnis für die Täter zeigen. Ich kann es kaum glauben, aber es wird wohl Menschen geben, denen in dieser Hinsicht nie zu helfen sein wird. Ein Großteil der Menschen wird jedoch Denken und Handeln ändern, wenn seine Komfortzone verlassen ist – was möglichst lange hinaus gezögert wird (kognitive Dissonanz). Das wird angesichts der aktuellen Ereignisse vielleicht schneller gehen als gedacht (wie die Menschen dann konkret reagieren und was das dann bringt, steht leider auf einem anderen Blatt).

John Baum

15. November 2015 18:45

Natürlich könnten wir diesen Kampf gewinnen, wenn wir wollten. "Wir" wollen aber nicht. Und denken stattdessen, Krieg verhindern zu können, indem wir die Kriegserklärung trotzig nicht annehmen.

Trouver

15. November 2015 19:11

Klonovsky

Nachricht des Tages: Die Bild am Sonntag meldet, dass der Bundesnachrichtendienst 225 und das Bundesamt für Verfassungsschutz 250 neue Mitarbeiter erhalten. 125 Stellen des BNDs sollen "Terrorismus" und 150 Mitarbeiter des Verfassungsschutzes "Rechtsextremismus" bekämpfen.

Wir werden ersichtlich von Wahnsinnigen regiert.

Der Feind steht, also, nach wie vor, stramm rechts.

Simplicius

15. November 2015 19:35

Ein deprimierendes Wochenende! - Bin allzuviel durch die Mainstream-Medien gesurft.

Hier ein Beispiel für die Realitäts-Blinden auf der "Betroffenheitsebene":

"Offener Brief (höherer) Ordensoberinnen und Ordensoberer an Ministerpräsident Horst Seehofer"

https://www.oberzell.de/bwo/dcms/sites/oberzell/index.html?f_action=show&f_newsitem_id=68310&tm=6

Geht’s noch? - Das ist christlicher Nihilismus grenzenlosen Ausmaßes!

Jetzt pinkeln diese Nischen-Profiteure eines christlichen Traditionsausläufers auch noch dem sich verzweifelt windenden Seehofer öffentlich ans Bein. Was meinen die denn, wo sie überhaupt noch Freunde oder Sympathisanten haben?

Und ich und meine ganze Verwandtschaft finanzieren das „kontemplative“ Leben dieser arroganten und aus dem Hinterhalt schießenden Moralapostel mit der stets brav gezahlten (faktisch zwangsweisen) Kirchensteuer.

Es fällt mir zwar schwer:
Aber, nehmt Ihnen ihre sicheren Einkommen und ihre privilegierten und denkmalgeschützten Wohn- und Bet-Anlagen weg; gebt all ihr "Eigentum" an die Muslime, Araber und Roma zur wohlgefälligen Verwendung. Sollen diese Moralapostel doch bitte als Putzkräfte in die Asylunterkünfte gehen, dann müssen es nicht andere Deutsche machen; denn für die Mission fehlt denen doch jeglicher Mumm.

Deutschland: Für das Jahr 2014 elf Milliarden Euro Einnahmen aus der (kath. + evangelischen) Kirchensteuer – so viel wie noch nie.

Desprecio

15. November 2015 20:28

@ "Magnus Göller"

Wen könnten Sie wohl in diesem Falle mit "Wir Deutsche" meinen ?

Die, die möglicherweise damit angesprochen sein könnten, sind im
Zweiten Weltkrieg gefallen, oder haben diesen als Krüppel oder miß-
handelte und entwürdigte Kriegsgefangene überlebt. Selbst von den Letztgenannten dürften heute nicht mehr viele leben.

Wer sollte denn in der aktuellen BRD die von Ihnen genannte "germa-
nische Tapferkeit" noch verkörpern können oder gar wollen ? Ich gehe
davon aus, daß nicht einmal zehn Prozent der wehrfähigen männli-
chen Bevölkerung der BRD Ihre Kriterien auch nur annäherungsweise
erfüllt.

Die Umerziehungsprogramme der Besatzer und deren verräterischer
Erfüllungsgehilfen seit dem Ende des letzten Weltkrieges haben die
"tapferen Germanen" zu einen Volk von Hedonisten verkommen las-
sen, die in diesen Tagen ihre Eroberer und Invasoren mit einer nur
noch als schwachsinnig und devot zu bezeichnenden Willkommens- kultur beglücken.

Viel Glück und Erfolg mit dieser Streitmacht gegen die "paar Muselmän-
ner !

Zachmann

15. November 2015 21:27

Nicht sicher, ob das genug bringt.

- Besonders zutreffend dürfte sein, daß es dem Terroristen um das Verbreiten von Schrecken geht. Ich glaube fast, das liegt direkt schon im Namen; es ist definitionsmäßig so.

- Ich bestreite, daß es dem Attentäter (meinetwegen in der historischen Rückschau bis ins 16. Jh oder so) bislang immer sehr darum gegangen wäre "davonzukommen".
Am Freitag dürfte in diesem Punkt keine neue Qualität der Sache aufgetreten sein, die die Welt noch nicht kennt.

Hartwig

15. November 2015 21:28

@ Wiesberg
Ich bin dezidiert anderer Ansicht.
Ich nehme an, dass der islamische Terrorist unter Umständen unterschätzt wird. Aber ich bin überzeugt, dass die europäischen Völker alle Mittel in der Hand haben, einem IS den Gar auszumachen, insbesondere innerhalb Europas.
Es fehlt der politische Wille. Der eigentliche Feind steht m.E. nicht im Nahen Osten und auch nicht in den Vororten von Paris.
Der DDR war es möglich, dafür zu sorgen, dass nicht einmal eine Luftmatraze über die Ostsee das Land verlies (oder es erreichte). Und man will uns erzählen, dass man diese Leute nicbt abwehren kann?
Alleine das Wort Schengen hat eine Heiligkeit erreicht, die mich schwindelig macht. Nein, der Feind steht nicht auf der anderen Seite der Front.
Falls Hollande meint, sich im Krieg zu befinden, so soll er wie ein Kriegsherr handeln. Tut er es?

ab

15. November 2015 21:54

Nun heißt es auch, ein wenig kühlen Kopf zu bewahren und nicht gleich mit zu rennen. Morgen werden die Hysteriker und Denkvermeider ganz Deutschland in den Heulsumpf ziehen wollen, während von der Leyen als eine der gebrieften Nachfolgekandidatinnen schon auf Nato-Expedition aus ist.
Immer langsam.

Alberta

15. November 2015 21:58

Das ist der Anfang vom Ende für Islam (und den linken Liberalismus) in Europa. Das sind auch die letzten Tage des alten sklerotischen Europas.
Das war eine Attacke auf die jungen Menschen, die von den alten Politikern verraten wurden. Wahrend die alten (Hollande et al) von ihren Bodygards geschützt und in Sicherheit gebracht wurden, wurden die jungen Menschen schutzlos geschlachtet - von den Terroristen, die diese verdorbene Politiker ins Land eingeladen haben.
Man muss sich auf den Krieg vorbereiten und eine Strategie aufbereiten, wie man an die Macht kommt, und wie man die Marxisten-Liberalen etc aus gesellschaftlichen Institutionen und aus den Medien top-down ausputzen wird, wenn man an die Macht kommt. Denn Merkel ist schon eine Leiche, an die Macht kommen jetzt die Konservativen - one way or the other...

Erik Sieven

15. November 2015 22:13

ja die Islamisten sind bereit Opfer zu bringen, und das bringt Ihnen eine gewisse Stärke ein. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass durch den enormen technologischen Fortschritt und vor allem den unterschiedlichen Fortschritt westliche / reiche Länder dem Ganzen jederzeit leicht ein Ende setzen könnten, und damit müssten sie noch nicht einmal selbst Opfer bringen. Denn all das was die europäische / amerikanische / ostasiatische Gesellschaft schwach macht, die Triebunterdrückung, macht sie zugleich stark. Ein einzelnes europäisches oder ostasiatisches Land könnten vermutlich den IS innerhalb weniger Wochen komplett auslöschen. Von Groß- und Supermächten wie Russland, China, USA ganz zu schweigen.
Die Gangster in Baltimore, die arabischen Gangster in Duisburg, die muslimischen Milizen im nahen Osten, in Westchina, in Südasien und in Europa, sie alle leben davon dass sich weiße Amerikaner, hinduistische Inder, christliche Europäer, Han-Chinesen zurückhalten.

Gustav Grambauer

15. November 2015 22:28

"Die demokratischen Gesellschaften des Westens sind von der Warte dieser Drahtzieher aus ideale Ziele; sie sind am verletzlichsten ..."

Ein Schlüsselerlebnis.

Bei einer Weiterbildung kam ein Teilnehmer, zwischen 40 und 50, völlig verstört morgens an und bettelte mit bebender Stimme die Dozentin an, er möge geschont werden, da er auf dem Weg einen Unfall gesehen habe, bei dem eine Frau verunglückt sei. Seine Sitznachbarin fing sofort an, ihm den Rücken zu streicheln und bot ihm an, ihn jederzeit "nach draußen zu begleiten, wenn ihm danach sei". Es folgten Zuwendungs- und Betroffenheitsschwaden, es triefte von "Emotinaler Kompetenz" auf dem Reife-Niveau von JoNaLu (bei 15 : 15):

https://www.youtube.com/watch?v=ZDbuvXf8y48

Die eigentliche Frage hat ihm niemand zu stellen gewagt, ich stellte sie ihm, aus Mitgefühl, aber da ich finde, daß so etwas nicht in den Unterricht gehört, erst in der Pause: die Verunglückte hatte ihm nicht nur nicht nahegestanden, er hatte sie nicht einmal gekannt.

Schlagartig wurde ich in der "Gruppe" zum "Nazi", sie rasteten geradezu mit moralischem Gehabe untermalt aus, als ich ihn fragte, ob er (dennoch) denn aus Mitgefühl so verstört sei. Hätte ja sein können, aber ich hatte leider nur ins Wespennest der Todesangst-Projektion eines Selbstverwirklicher-Klüngels gestochen ...

Von der Sorte gibt es Millionen, und auf die kommen harte, harte Zeiten zu. Und es besteht küchenpsychologisch gesprochen die Gefahr, daß sie ihrerseits wieder mal ihre Gefühle mir nichts dir nichts abspalten und wieder die Armbinde anlegen.

- G. G.

Gerd

15. November 2015 22:45

Was seitens der Medien stattfindet da passt der Begriff “Emotionalsynchronisation” welcher von Hadmut Danisch verwendet sehr gut.

https://www.danisch.de/blog/2015/11/15/maybrit-illner/

Was die Medien- und Polithuren machen ist genau “die Leute emotional ein(zu)fangen” …

Paris eine Action der Dienste (Nato freundlichen Dienste) ???
was folgt ist ein bisschen Linkslastige Blogger
Die Matrix wächst weiter
15. November 2015 von Paul Craig Roberts
https://www.radio-utopie.de/2015/11/15/die-matrix-waechst-weiter

" ... So haben wir jetzt, was wahrscheinlich eine weitere in Stein gemeißelte erfundene Geschichte ist. Nicht anders als ein paar Saudis, die mit Teppichmessern den gesamten Sicherheitsapparat der Vereinigten Staaten von Amerika austricksten, schaffte es ISIS, nicht erhältliche Waffen zu beschaffen und die französischen Geheimdienste zu überlisten, während eine Serie von Attacken in Paris organisiert wurde.

Warum hat ISIS das gemacht? Als Retourkutsche für Frankreichs kleine Rolle bei Washingtons Gewaltaktionen gegen den Mittleren Osten? Warum wurden nicht stattdessen die Vereinigten Staaten von Amerika angegriffen?

Oder hatte ISIS die Absicht, den Zustrom von Flüchtlingen nach Europa durch geschlossene Grenzen blockiert zu bekommen? Will ISIS wirklich, dass alle seine Gegner in Syrien und im Irak bleiben, wenn er sie stattdessen nach Europa vertreiben kann? Warum Millionen Menschen töten oder unter Kontrolle halten, indem man ihre Flucht verhindert? ..."

Allzweckzeugen Julien Pearce und Pierre Jamaszak
Der obligatorische Ausweisfund
Herkunft der Waffen
Explosionen - wo, warum, wie? Kamikaze?
(Wenn die Explosionen so gewaltig waren (das mussten sie sein, sonst wären sie nicht so laut zu hören gewesen), dass bei den Interviews nach dem Spiel einer gesagt hat, er habe die Erschütterung auf dem Boden bemerkt, dann müsste man doch auch mal zeigen, wo genau gab es die Explosionen. Was wurde zerstört usw. usf. Warum wurde da bisher nichts gezeigt? Wo sind die Bilder?)
Zeitleiste - Polizeireaktion
Fragen Innerhalb des "Narrativs": von https://www.medienanalyse-international.de/index1.html

unbedingt betrachtenswert!

Gerd

15. November 2015 22:50

PS: nicht immer zu staatsnah denken wenn ein Attentat gelaufen ist

Ein "Gladio"-Attentat, das man Südtirolern in die Schuhe schob ...

"Porzescharte 1967" | Telepolis - Heise Online
https://www.heise.de/tp/artikel/44/44085/1.html

Richard Cobden

16. November 2015 01:59

Tausende potentielle Mörder sind unter uns und Europas politischen Eliten haben sie hereingelassen. Viele sagen, das Volk sei darüber nie befragt worden, doch das stimmt nicht. Es finden regelmäßig Wahlen statt und die Bürger haben auf den verschiedensten Ebenen die Möglichkeit diese fehlgeleitete Politik zu ändern. Das tun sie aber nicht oder in zu geringem Ausmaß.

In Paris waren die Opfer diesmal "kosmopolitische junge Erwachsene", eine Personengruppe, die tendenziell offene Grenzen befürwortet. Multikulturalisten nehmen gerne die Schokoladenseiten ihrer Gesellschaftsvostellungen für sich in Anspruch, insbesondere die internationale Gastronomie und die Kommunikation mit internationalen Bekannten, aber nun starren sie auf einmal in die Fratze des islamischen Terrorismus.

Potentiell kann jeder Mensch ein Opfer von ISIS werden, aber mehrheitlich wird der Terror in Westeuropa jene treffen, die die aktuelle Politik voll und ganz mittragen. Der islamische Terror wird so schnell nicht verschwinden und es steht zu befürchten, dass es noch viel mehr Anschläge in Zukunft in Europa geben wird.

Es stellt sich auch die Frage, ob Terroristen aus der muslimischen Unterschicht nicht bewusst Personengruppen aus der oberen Mittelschicht als Zielscheibe wählen, die für sie Hedonismus und ein unbeschwertes Leben verkörpern. Träfe die These der Linken zu, dass "Rassismus" und "Ausgrenzung" französische Muslime in die Arme von Terroristen treibe, dann wäre es doch nur logisch, wenn sich diese dann gegen die angeblichen Verursacher dieses "Rassismus" wenden würden, sprich die Rechten oder Konservativen. Das ist jedoch noch nicht passiert und wird wahrscheinlich auch nicht passieren.

Die Europäer werden wie die Israelis lernen müssen mit der Terrorgefahr zu leben. Der Mensch kann sich an vieles anpassen.

Meier Pirmin

16. November 2015 07:12

@Magnus Göller. Wieviele Deutsche von heute wohl mit Recht "wir" sagen können, im Sinne von "Die Römer haben wir geschlagen", so wie "wir" voriges Jahr Brasilien 7 zu 1 geschlagen haben? Ihre Anspielung an die Wehrmacht verstehe ich gut. Mit Helmut Schmidt ist bald der letzte gestorben, den "man" in diesem Zusammenhang nicht kriminalisiert. Ich war schon deswegen dankbar, dass er so lange lebte, vgl. noch meinen längeren Nachruf auf ihn in www.textatelier.ch, wo ich heute indes auch über die Attentate in Paris und die Biographien der Terroristen geschrieben habe.

Grau

16. November 2015 07:24

Es steht zu erwarten, dass die meisten und eloquentesten Schreiber (auch die von hier) sich auch künftig schlecht bis gar nicht schlagen oder wehren werden, wenn es ernst wird.
Die Arche wird unverändert gebraucht und das bei weitem nicht nur im Geiste.

Eveline

16. November 2015 09:00

Gustav Grambauer

Auch ein Schlüsselerlebnis mit der Wehrmacht und den Großonkel

So stand auf der Kommode unserer Großmutter Jahrgang `15 die Bilder ihrer Brüder in Wehrmachtsuniform.
Sonnabends wischte sie Staub und stand immer eine Weile vor den Bildern still.
Meine Schwester und ich schauten immer ratlos zu, weil wir damit nichts anzufangen wußten.
Wir fanden emotional keinen Zugang zu den Brüdern unserer Großmutter und zu deren Zeit.
Aus heutiger Perspektive war es die Uniform, welche sie trugen, die wir mit Grausamkeiten aus den DEFA - Filmen verbunden haben.

Gleiches spielt sich heute mit den Flüchtlingen ab.
Küchenpsychologisch werden sie an den Schmerz und den ungeweinten Tränen ihrer eigenen Vorfahren erinnert.
Und Flüchtling ist das Triggerwort.

Das Wort Flüchtling assoziiert in den deutschen Willkommensrufern genau das, genau den Schmerz, den ihre Ururgroßeltern empfunden haben.
Und der einfach nur rausfließen will.

Sie können nicht anders reagieren, so wie ich auch eine unsichtbare Mauer um meine Großonkel - von einer fremden Gesellschaft - gelegt bekommen habe.

Es hilft nur eins, es sich bewusst zu machen, damit man nicht zum Handlanger fremder Interessen wird.

Gast

16. November 2015 09:46

Wer meint das Niveau der Systempresse wäre bereits nicht mehr unterbietbar kann sich hier vom Gegenteil überzeugen:

https://www.norddeutsche-nachrichten.de/islamischer-staat-bedankt-sich-bei-besorgten-buergern-fuer-gute-kooperation/

Ja, es soll wohl Satire sein.
Sicher bin ich mir nicht.

Kiki

16. November 2015 11:47

@Eveline
Ein wahres Wort!
Selbst der trotteligste Hobbypsychologe erkennt mittlerweile auf mehrere Meilen Entfernung den eigentlichen Grund für soviel entfremdetes, psychotisches Bemitleiden von Wildfremden und die hysterische Fernstenliebe bei bundesrepublikanischen Gutmenschen.

Die eigenen Verluste, Leiden und Traumata sind bis zur völligen Verleugnung oder Umdeutung tabuisiert ("ha, ist meiner widerlichen Nazioma alles Recht geschehen mitm Bombahärriß"), aber an "harmlosen" Dritten darf sich man/frau/genderdingsbums dafür umso ungehemmter in Seelenqualen suhlen.

Diese abgrundtiefe Psychomacke erklärt auch ein anderes Phänomen, über welches ich mich schon Jahren wundere, nämlich die spezielle Selektivität der Gutmenschen bei ihrer Fernstenliebe. Während sich die Edelnaturen dieser Gesellschaft abgesichts des letzten mohammedanischen/afrikanischen Kriminellen, Schwachsinnigen und Unsympathen vor Wonne schier zerreißen, begegnen sie Osteuropäern - allen voran Rußlanddeutschen und Russen (und inzwischen auch wieder Deutschen aus der ehemaligen DDR)- unverhohlen mit geradezu rassistischer Feindseligkeit.
Vermutlich waltet da noch der alte Untermenschen-aus-dem-Osten-Reflex, den sich solche Leute durch alle Reeducationmaßnahmen und Gehirnwäsche bewahrt haben.

Ein abscheuliches Gesindel, diese BRD-Guties.

Exmeyer

16. November 2015 12:29

@ Wiesberg: Die IS-Kämpfer sind uns in der heutigen Verfassung drastisch überlegen. Das Leben zu opfern? Zu riskieren?

@ Hartwig: Sie befinden sich in keinem Widersprcu zu Wiesberg. Technisch haben wir alle Mittel in der Hand. aber keine Männer, diese Mittel zu nutzen.

@ Grambauer: Menschen, die Fleisch essen, aber ein Tier weder töten, noch aufbrechen könnten sind für mich DIE Untermenschen. Abschaum. Letztmenschen. Deren Untergang wünsche ich!
Mir ist eine MenschIn bekannt, die Fleisch nur essen kann, wenn man es als solches nicht mehr erkennen kann. Wenn dieses Menschlein weiblichen Geschlechts ist, ist es vielleicht nicht dramatisch. Wenn das Menschlein nicht-weiblich ist, dann ist es der Vorbote des Endes.

@ Meier Pirmin: Wieviele? Genetisch etwa 1/3 bis 2/3 der Deutschen sind noch Nachfahren der Völker, die die Römer rauswarfen aus Teilen Deutschlands.
Jeder könnte zur Verteidigung etwas beitragen. Aber die wenigsten könnte sich selbst führen und erziehen. Sie benötigen eine extrinsische Struktur, die für sie alle relevanten Entscheidungen abnimmt. Sklavenmentalitäten. Wollten Sie eigentlich diese Degenerationsform menschnlichen Seins ansprechen?

@ Cobden: Was für eine Gefahr? Jean Alesi hat die treffende Relation aufgestellt. Keine Gefahr! Autofahren ist gefährlicher. Ein Soldat in den letzten großen Kriegen, muß dieser Gefahr innerlich trotzen - und äußerlich. Äußerlich heißt: Na, den alten Karabiner in Anschlag bringen, zielen und abdrücken. Wenn es möglich ist. Bergsteiger SUCHEN ja sogar die Gefahr. Und begenen ihr doch mit Klemmis, Haken, Ankern, Geschirr, Seilen und Erkundung.

Allegmein: Die ISIS ist KEINE Bedrohung für das Establishment, sondern ein willkommener Aufhänger, um längst geplante Aktionen als Reaktion verkaufen zu können und Stärke zu demonstrieren.
Gefahr für das Establishment geht alleine von dem Vertrauensverlust in Staat und Istitutionen aus. Und der kommt von rechts und links. Dagegen ist alles Stärke demonstrieren nur eine Wassertropfen auf den heißen Stein. Diesen Vertrauensverlust können DIE nicht mehr rückgängig machen. Sie können nur versuchen zu kompensieren.

Peter

16. November 2015 12:44

Hier zum mithören: kulturmarxistische Durchhaltebefehle einer ganz wichtigen Geo-Politikerin, die selbst den armen Journalisten vom MDR spürbar nerven: Sie stottert die erträumte Rechtsbedrohung in den Äther ohne Luft zu holen und pustet das Wort "Willkommenskultur" als Abwehrmittel hintendrein:

https://www.mdr.de/mdr-info/audio1325890.html

Eckesachs

16. November 2015 13:09

@Eveline

,,Das Wort Flüchtling assoziiert in den deutschen Willkommensrufern genau das, genau den Schmerz, den ihre Ururgroßeltern empfunden haben.
Und der einfach nur rausfließen will.

Sie können nicht anders reagieren, so wie ich auch eine unsichtbare Mauer um meine Großonkel – von einer fremden Gesellschaft – gelegt bekommen habe.

Es hilft nur eins, es sich bewusst zu machen, damit man nicht zum Handlanger fremder Interessen wird."

Etwas unscharf, aber ich stimme Ihnen zu.

Die ,,ing"-Endung im Deutschen (wie auch im Schwedischen), deutet auf eine Verkleinerung, Verniedlichung hin.

Lehrlinge, Säuglinge, Flüchtlinge, Stecklinge sind so schutzbedürftig wie mein Liebling.

Sprache ist eine Waffe. Sie wirkt unbewußt, tief im Hirn.

Die eigene Sprache muß bewaffnet werden, die des Feindes entwaffnet.

@Kiki

,,Diese abgrundtiefe Psychomacke erklärt auch ein anderes Phänomen, über welches ich mich schon Jahren wundere, nämlich die spezielle Selektivität der Gutmenschen bei ihrer Fernstenliebe. Während sich die Edelnaturen dieser Gesellschaft abgesichts des letzten mohammedanischen/afrikanischen Kriminellen, Schwachsinnigen und Unsympathen vor Wonne schier zerreißen, begegnen sie Osteuropäern – allen voran Rußlanddeutschen und Russen (und inzwischen auch wieder Deutschen aus der ehemaligen DDR)- unverhohlen mit geradezu rassistischer Feindseligkeit."

Das kann ich bestätigen.

Vermutlich ist es so, daß der Deutschrusse zu deutsch ist, um schutzbedürftig zu sein. Zu konservativ, zu traditionell, zu christlich.

So einer wird vom Gutmenschen instinktiv als natürlicher Feind erkannt.

Exmeyer

16. November 2015 13:57

@ Peter: Sie haben mit Ihrem Link getäuscht! Diese Frau ist kein Geopolitiker, sondern eine Unterform nützlicher Idioten von Geopolitikern. Sie weiß davon nichts. Sie weiß sowieso nichts.

Wissen kommt vom Zweifeln.

Arminius Arndt

16. November 2015 14:02

Es stellt sich auch die Frage, ob Terroristen aus der muslimischen Unterschicht nicht bewusst Personengruppen aus der oberen Mittelschicht als Zielscheibe wählen, die für sie Hedonismus und ein unbeschwertes Leben verkörpern. Träfe die These der Linken zu, dass „Rassismus“ und „Ausgrenzung“ französische Muslime in die Arme von Terroristen treibe, dann wäre es doch nur logisch, wenn sich diese dann gegen die angeblichen Verursacher dieses „Rassismus“ wenden würden, sprich die Rechten oder Konservativen. Das ist jedoch noch nicht passiert und wird wahrscheinlich auch nicht passieren.

Da ist mir jetzt doch ein bisschen zur viel Küchentischmarxismus und -Klassenkampf enthalten. Bei der großen Anzahl von Opfern in Paris dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass auch Front National Wähler ebenso wie Muslime unter den Toten sind, mehr als nur recht hoch sein.

Ausnahmsweise einfach mal wieder bei Ockham bleiben und bis auf Weiteres die einfachste aller möglichen Erklärungen unterstellen:

Nichts ist einfacher, als in einem Ausgeh- oder neudeutsch "Szene-" Viertel zu töten. Da steckt auch nicht viel Vorbereitung, Planung und Intelligenz dahinter. Die zwei einzigen Themen, die bei Vorhandensein von entschlossenen Tätern noch zu beachten sind, sind,
1. Wo bekommt man die Waffen und den Sprengstoff her und
2. Wie sorgt man dafür, dass kein Vögelchen vorher singt und die Sache auffliegt (bei angeblichem rechtem Terror wäre davon auszugehen, dass mindestens 90% der involvierten beim VS sind und das daher so etwas auffliegen würde bzw., wenn es nicht auffliegt und es sich nicht um Einzeltäter handelt, es gewollt ist. Beim Islam mit seinem eigenen Kulturkreis, seinen eigenen Landsleuten etc. wäre ich mir da nicht so sicher).

Der ganze Rest ist dermaßen erbärmlich low-tec und bedarf außer einer kurzen Einweisung und evtl. ein paar Probeschüssen keiner großen Ausbildung oder Vorbereitung. Nichts wird so sehr überschätzt, wie angebliche militärische Ausbildung.

Genau deshalb werden ja auch sog. "weiche" Ziele, also solche, die sich nicht wehren können und nicht geschützt sind, ins Visier genommen.

Der Anschlag auf den russischen Airbus - über den seltsamerweise kaum einer mehr spricht und für den auch keiner aus dem Westen betet - war da schon deutlich aufwendiger, zumal auch der Täter erst einmal die Bombe in den Flughafen schmuggeln musste, was gar nicht so einfach ist, wie sich das ein Laie vorstellen mag.

Wie auch immer, wer etwas von Krieg redet und dann nicht bereit ist unter Inkaufnahme hoher eigener Opferzahlen machtvoll und mit großer Truppenstärke zu intervenieren, der sollte besser das Maul halten und das geht jetzt direkt an Hollande, Merkel und sonstige Kriegsschwätzer:

Haltet doch einfach Euer unfähiges Maul. Habt ihre den Mumm, 10tsd eigener Soldaten in den Tod zu schicken? Habt ihr den Mumm, ganze Dörfer im Zweifel standrechtlich erschießen zu lassen, um für Ordnung zu sorgen? Ja? Dann redet weiter vom Krieg und zieht es durch - der IS wäre binnen 1 Monats erledigt.

Wenn Nein, dann lasst das Geschwätz ...

KJ

16. November 2015 14:20

Die beste Lösung wäre jetzt ein NATO Kampfeinsatz in Syrien gegen den IS. Dann könnte man eine deutsche Fremdenlegion mit Syrern aufstellen und sie ihr Land rückerobern lassen. Statt Rumlungern im Flüchtlingsheim Training in der Kaserne für den Kampfeinsatz.

Stil-Blüte

16. November 2015 14:26

@ Magnus Göller

Stichwort Römer - Germanen: Der Feind war echt; wirklich.

Heute: Wer weiß noch, wer Freund, wer Feind ist?

Eine einzige Konfusion.

Zu denken geben sollte uns, daß für die psychologische Kriegsführung, Geostrategie/-politik der Supermacht/-mächte bedeutend mehr Personal und Mittel als für die direkte Kriegsmaschinerie zur Verfügung gestellt wird.

@ Peter
Wie deprimierend, daß so viele, auch recht kluge Frauen Politik betreiben. Einen kühlen Kopf bei Katastrophen bewahren, ist ihnen aber leider wahrlich nicht in die Wiege gelegt worden. Ausnahmen (Katharina die Große, Thatcher, Hilarie Clinton, Rosa Luxemburg, Angela Merkel...) bestätigen nur die Regel. Diese Politikerinnen erhöhen die Unberechenbarkeit der Vorgänge. Sie sind die gutwilligsten Helfer beim Asylantenansturm, während sie beim erstbesten Verkehrsunfall in Hysterie, Panik, Ohnmacht geraten. Es sind dann die Männer, die die Ruhe und einen kühlen Kopf bewahren und dadurch fähig sind, wirklich zu helfen.
Mögen es w i r Frauen doch endlich sehen; einsehen.

Waldgänger

16. November 2015 14:29

Dass der Artikel von Wiesberg direkt auf den von Schmidt folgt, ist natürlich kein Zufall, denn beide beleuchten die Lage von verschiedenen Blickwinkeln und kommen zu teilweise unterschiedlichen Aussagen.

Wenn Schmidt die Bedeutung der anhaltenden Infiltration und Landnahme für bedeutender hält und den Terror für - damit verglichen - weniger gefährlich, so ist das auf lange Sicht richtig.

Andererseits hat natürlich auch Wiesberg Recht, wenn er darauf hinweist, dass die Anschläge wohl noch zunehmen werden.
Im Hinblick auf die politische Stimmung im Lande sind die Anschläge sicherlich wirkmächtiger als die Einwanderung, selbst wirkmächtiger als die aktuelle Invasion.

Und es ist auch so, dass die Versuche der Funktionseliten, den Terror vom Islam einerseits und von der Masseneinwanderung andererseits abzukoppeln, immer weniger propagandistischen Erfolg haben.

Außerdem wird wie immer eine extreme Entwicklung auch diesmal Eigendynamik entwickeln - sei es dergestalt, dass die Herrschenden die Krise zur Einführung von Notstand und Ausnahmezustand in ihrem Sinne zu nutzen wissen, sei es, dass tatsächlich eine Welle von Anschlägen und Ausschreitungen die Grenze zum offenen Bürgerkrieg fließend werden lässt (Bsp.: Nordirland), sei es, dass die Tatsache der Unsicherheit und Gewalt den heute Herrschenden so sehr auf die Füße fällt, dass das Ausmaß an Diskreditierung und Vertrauensverlust nicht mehr zu kompensieren sein wird und zu Rücktritten und womöglich unerwarteten Handlungen einiger Spieler führt ...

Das Betonen von Eigendynamik scheint mir auch deshalb wichtig, weil es immer wieder Leute gibt, die davon ausgehen, dass hier fertige Pläne und Strategien "abgearbeitet" werden, dass alles geplant sei.
Gewiss hat jede Seite ihre Strategie, aber auch nur so wie ein Schachspieler, der in gewissen allgemeinen Bahnen plant und nur sehr selten längere Zugfolgen, weil das eben nicht geht.

Die vermutlich unkalkulierbarste Gruppierung sind die IS-Leute. Gelingen ihnen noch größere und verheerendere Anschläge und sollten sich ihnen womöglich doch homegrown-Terroristen, Fanatiker und anderes Pack anschließen, so sind die innenpolitischen Folgen überhaupt nicht absehbar.
Nein, ich will jetzt nicht Herrn Eichelburgs Behauptungen (siehe https://www.hartgeld.com/) das Wort reden, doch ist die Möglichkeit größerer, ja gravierender Einschnitte nicht mehr ganz von der Hand zu weisen (wenn auch wohl ohne den von ihm prophezeiten "Kaiser").
Wie nervös unsere medial-politischen Leitheinis bereits sind, wird ja Tag für Tag deutlicher ...

Hartwig

16. November 2015 15:33

@ Exmeyer @ Wiesberg

"Sie befinden sich in keinem Widerspruch zu Wiesberg. "

War mir nach dem zweiten Lesen auch aufgefallen. Wollte nicht wegen dieser Lapalie erneut posten. Nun, also tue ich es doch. Wiesberg hat die Schwächen gut analysiert.
Die Diskrepanz zwischen technischem Potential und der entsprechenden Verwendung bzw. Nichtanwendung wurde m.W. auch schon mal vertieft auf T.Schmidts Blog diskutiert. Ein Jammer, dass er (vorerst?) vom Netz ist.

Stil-Blüte

16. November 2015 16:08

@ Gustav Grambauer
Was ist es, was Sie dazu bringt, Veranstaltungen zu be-suchen, die die Seele der Teilnehmer rücksichtslos einkassieren?

Bleiben Sie souverän, wenn wir schon keinen Souverän haben, an den wir unsere Schwäche delegieren können.

Exmeyer

16. November 2015 16:50

Der IS hat das getroffen, dessen Anblick in auch mir Abscheu hervorruft. Und genau DAS wollte er auch treffen. Er hat keine Kirche zerstört, keine Synagoge oder Moschee von Schiiten. Er hat die Decandence getroffen! Und deswegen trauere ich nicht.

Und nicht der IS ist deren Feind. WIR sind es. Die Decadencler wissen, WISSEN!, daß WIR recht haben damit, daß ihr Lebensstil untauglich ist, mit dem IS, eigentlich einer unbedeutenden Größe, fertigzuwerden. Deswegen erklären die Decandencler UNS den Krieg. Denn WIR stehen für das Ende der Decadence.

Nun. deren Feindschaft ist mir wurscht. Aber die sinnlosen Versuche, die Decandencler überzeugen zu wollen, sollten wir einfach unterlassen. Es wird Zeit sich auf diejenigen zu besinnen und zu konzentrieren, die diese Decadence in sich selbst bekämpfen: Wir selbst. Wir alleine. Der Rest kann die Elbe runterspülen.

Und darin ist man den Islamisten ähnlich! Und DER Islam ist deswegen NICHT mein Feind. Einige von denen versuchen sich an der Landnahme meiner Heimat! Nur das alleine macht die Feindschaft. Die ist begrenzt auf Deutschland, vielleicht noch Mitteleuropa und insoweit die Islamisten geopolitische Interessen Amerikas dienen.

Er ist die erste (oder zweite?) post-postheroische Bewegung. Und diesen Ansatz vertrete ich auch.

Irrlicht

16. November 2015 19:18

Ein zentraler Aspekt des politischen Hintergrunds des Pariser Anschlags und damit auch eine Erklärung, warum die Phrase über die westliche Welt, die islamistischen Feinden gegenübergesteht, nicht trägt, wird in den Artikeln in diesem Blog ausgeblendet: Frankreich ist Teil der amerikanischen "Koalition der Willigen" und bombardiert selbst IS-Stellungen in Syrien. Der Anschlag bezeugt die Ausweitung der Kampfzone ( in einem anderen Sinne als bei Houellebecq), ist Teil der asymmetrischen Kriegsführung des IS, der wegen technischer Unterlegenheit "weiche" Ziele in der kriegsführenden Ländern anvisiert. Eine Ausweitung der Anschläge auf Deutschland ist eher unwahrscheinlich, denn während die USA, GB und Frankreich in Syrien militärisch aktiv gegen den IS vorgehen, hält sich die Bundesrepublik, wie schon in Libyen, militärisch zurück. Dort enthielt sich die Bundesregierung nicht nur im UN-Sicherheitsrat der Stimme, Merkel zog sogar deutsche Kommandeure aus den NATO-Verbänden im Mittelmeer zurück.

Auch wenn es etwas spekulativ ist, der Merkelsche Pazifismus indiziert eine in eine ganz andere Richtung gehende Erklärung für die verblüffende Politik der offenen Grenzen in der Flüchtlingskrise: Laut offizieller Darstellung geht es primär um Flüchtlinge aus Syrien, deren Aufnahme eine Kompensation für die Nichtteilnahme an US-geführten militärischen Vorhaben sein könnte. Kohl hielt sich in der Vergangenheit auch militärisch zurück, regelte das aber mit dem Scheckbuch, mit der Überweisung von Milliardensummen an Washington.

jürg Rückert

16. November 2015 19:24

Der Widerchrtist von George sollte hier zitiert werden:

"Ihr jauchzet · entzückt von dem teuflischen schein ·
Verprasset was blieb von dem früheren sein
Und fühlt erst die not vor dem ende.
Dann hängt ihr die zunge am trocknenden trog ·
Irrt ratlos wie vieh durch den brennenden hof ..
Und schrecklich erschallt die posaune."

Oder Lichtmesz:
"Der infernalische Lärm von unsichtbaren, vorüberziehenden Düsenflugzeugen bringt die Einrichtung des Hauses zum Zittern, seine Bewohner laufen kopflos hin und her wie gefangene Tiere im Käfig, eine Schranktür geht auf, und ein Glas mit einer weißen Flüssigkeit kippt heraus, zerschellt auf dem Boden."

Über Stalin wurde Folgendes gesagt:
Er ist wie ein Bauer, der an einem heißen Sommertag seinem Huhn auf offenen Feld alle Federn ausrupft. Dann lässt er es flattern. Das Huhn sucht Schutz vor der sengenden Sonne und duckt sich an seinen Stiefel.
Hierzu Lichtmesz:
"Ein in Panik versetztes, emotionalisiertes Volk ist wie Wachs in den Händen der Machthaber ".

Sascha

16. November 2015 19:43

Ich denke, das Coppola-Zitat spart etwas aus, nämlich die rationalen Gründe, die zu solch irrationalem Handeln führen.

Hinter dem Wahnsinn der Roten Kmer steht ja ein verbrecherischer Krieg der USA, die jahrelang Kambodscha bombardierten, und dort gezielt Krankenhäuser, weil sie vermuteten, dass dort Verwundete des Vietcong behandelt wurden. Ein Krieg, den diejenigen, die in den Großstädten lebten, mehr oder weniger unterstützten, und der im Wesentlichen die Bauern traf - was halt durchaus etwas mit dem irrationalen Hass der Roten Kmer auf die Städter zu tun hat, der dazu führte, dass jemand mit Brille gleich erstmal hingerichtet wurde.

Man sehe sich mal die arabischen Karikaturen an, die https://rusvesna.su/news/1447662660 gesammelt hat. Die Hälfte einfach nur solidarisch mit den Franzosen, während die andere Hälfte, mehr oder weniger offen, darauf hinweist, dass das, was die Franzosen jetzt durchleben, Kleinigkeiten sind im Vergleich zu dem, was die Araber selbst durchmachen müssen, nur eine wirklich kritisch gegen die französische Politik. Und das müssen sie eben nicht, weil sie eine irrationale gewalttätige Kultur sind, sondern weil die USA der Meinung war, es wäre gut, ein paar sicher brutale aber stabile Regime dort einfach mal zu stürzen. Die rationale Reaktion darauf sieht so aus wie die Karikaturen im Link. Die irrationale so wie in Paris.

Die russische Reaktion auf islamischen Terrorismus ist übrigens sehr viel gesünder. Sie konzentrieren ihre Reaktion auf Terrorismus auf die Wahabiten, hinter denen man ohne Probleme die Saudis erkennen kann, und hinter denen man natürlich die USA als Schutzmacht erkennt, anstatt alle Moslems als Feinde zu betrachten und so zu Feinden zu machen.

jak

16. November 2015 19:52

Ein sehr aufschlussreicher Artikel von Mathias Döpfner. Der ist Springer Vorstandsvorsitzender, also auch für die Rehfudji-Wellkam-Bild mitverantwortlich. Offenbar fühlt man sich inzwischen in der Chefetage durch den Großen Austausch persönlich in seiner Lebensqualität eingeschränkt:

„Ich hätte auch da auf der Straße gehen können, sagt man sich, ich hätte auch in dem Konzert sein können. Und niemand, nichts hätte mir geholfen. Keine Polizei. Kein Staat. Kein Politiker. Die rohe Gewalt religiöser Fanatiker, gemeiner Mörder steht über unserer Ordnung. Die Salven der Kalaschnikows, die Detonationen der Sprengkörper sind stärker als alle Vernunft.“

Verschiebt sich da gerade was? Die Politik setzt ja nur um was Konsens unter Wirtschafts- und Medienbonzen ist. Schickt jetzt Springer Mutti in die Wüste? Und was käme dann?

https://hd.welt.de/incoming/article148850147/Liebe-Leserinnen-liebe-Leser.html

jürg Rückert

16. November 2015 19:58

Die Tet-Offensive des Vietcong 1968 war militärisch ein Misserfolg, politisch aber ein Sieg. Denn die Amerikaner sahen die Vietcong bis in die Vorstädte Saigons dringen und verloren den Glauben an einen Sieg.
Das nennt man "eine nachhaltige psychologische Wirkung zu erzielen".

Das ganze Szenario wird durch 2 Faktoren nachhaltig entwickelt werden:
1. Der Linksextremismus verbündet sich mit "Schutzsuchenden" und radikalisiert diese, um den verhassten Staat zu beseitigen.
2. Der große nahende Finanzkrach wird den Sozialstaat in seinen Grundfesten erschüttern.
Dann ist High Noon.

Sakksa

16. November 2015 21:16

@Kiki

Vielen Dank für den sehr klugen Beitrag.

Eckesachs

16. November 2015 22:16

@Stilblüte

,,Was ist es, was Sie dazu bringt, Veranstaltungen zu be-suchen, die die Seele der Teilnehmer rücksichtslos einkassieren?

Bleiben Sie souverän, wenn wir schon keinen Souverän haben, an den wir unsere Schwäche delegieren können."

Es sind oft berufliche Gründe, die uns dazu zwingen, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.

Das ist gut und richtig so, denn WIR können dort als Korrektiv wirken, stören, Zweifel säen.

Was mich viel mehr irritiert ist, daß Grambauer Fernsehserien kennt, die unter aller Sau sind.

Winston Smith 78699

16. November 2015 23:16

@ Exmeyer @ Peter @ Stil-Blüte

Vielen, vielen Dank für diesen Link. Das Interview ist schlichtweg große Kunst. Gibt es diese Stilrichtung eigentlich schon, sowas wie staatseschatologischen Surrealismus? Die großen Vorbilder dieses Stils wage ich mich gar nicht nennen, aber jeder kennt sie. Eine so virtuose Miniatur zeugt von Meisterschaft, wie sie nur durch Hingabe, Talent und ein Höchtmaß an Exerzitien erreichbar ist, wie sie sogar eine spezifische charakterliche, moralische Verfasstheit deX Schaffenden voraussetzt, eine poetische Integrität, ohne welche diese stilistische Klarheit und handwerkliche Leichtigkeit des beiläufig hingeworfene Meisterstrichs nicht fassbar ist. Das lakonische Werk wird durch verschiedene Kontexte gleichwohl schillernd, von kristallener Facettenopulenz mag es gleichwo aufgehängt werden und verwandelt, ja beherrscht jeden Raum konkurrenzlos. Lehrstück, Folter, Gehirnwäsche. Es wird Geschichte machen.

@ Alle: Hat schon jemand mal ganz nüchtern Poppers Falsifikationsprinzip angewendet auf Aussagen wie "Das hat nichts mit dem Islam zu tun", "Das hat nichts mit Flüchtlingen zu tun" und "Daran sind die Rechten schuld" bzw. "Das werden die Rechten für sich ausnützen"?

jacky

16. November 2015 23:26

@Richard Cobden

Es finden regelmäßig Wahlen statt und die Bürger haben auf den verschiedensten Ebenen die Möglichkeit diese fehlgeleitete Politik zu ändern. Das tun sie aber nicht oder in zu geringem Ausmaß.

Aber Sie glauben nicht wirklich, dass der Wähler mit seiner „Wahl“ etwas bewirkt. Die Listenplätze werden von den Parteien bestimmt und nicht vom „Wähler“.
"Wofür sind Parteien gut? Andreas Popp im Gespräch mit Michael Vogt"
https://www.youtube.com/watch?v=PnlUcRgiB9o

Es stellt sich auch die Frage, ob Terroristen aus der muslimischen Unterschicht nicht bewusst Personengruppen aus der oberen Mittelschicht als Zielscheibe wählen, die für sie Hedonismus und ein unbeschwertes Leben verkörpern.

Wie es aussieht, sind die Besucher des „Bataclan“ in Paris nicht Angehörige der Jeunesse Dorée, sondern eher aus der conträren Schicht. Die Facebookseite gibt eine Übersicht der Programme. Die Eigentümer des „Bataclan“ bis vor zwei Monaten wurden in den letzten Jahren wohl mehrfach aufgefordert, Programme zur Unterstützung Israels zu beenden.
https://alles-schallundrauch.blogspot.de/2015/11/warum-wurde-das-bataclan-angegriffen.html

Die Europäer werden wie die Israelis lernen müssen mit der Terrorgefahr zu leben.

Generell und ohne Massenflutung mit Muslimen bestünde dazu aber nicht der geringste Anlass, weil Europa nicht der mittlere Osten ist und auch keine direkten arabischen Nachbarn hat mit denen beständig Grenzprobleme hochkochen.

jacky

17. November 2015 00:17

Will jetzt noch einer "Charlie" sein? Dieses "Satire" Drecksblatt aus Paris?
Plakate gab es schon mit Bezug auf den 13.11.2015.

„Will jemand noch ‚Charlie‘ sein?“ – Moskau über Karikaturen zum A321-Absturz empört

Weiterlesen: https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20151106/305438569/charlie-karikaturen-a321-absturz.html#ixzz3rhNdl8qw

Man darf gespannt sein, was das Blatt nach dem 13.11.2015 für eine Geschmacklosigkeit bringt.

Magnus Göller

18. November 2015 02:41

Refugees welcome
We are on all fours
We are all yours

Refugees welcome
It is all yours
We are on all fours

Refugees welcome
We all want to feed you
‘Cause we all need you
Submission is our mission
We are on all fours

Magnus Göller

18. November 2015 02:50

Die Merkel-Hymne auf Deutsch:

Unterwerfung willkommen
Jeder hereingenommen
Wir wollen euch dienen
Nur immer dienen

Unterwerfung willkommen
Endlich angekommen
Das Land ist euer
Wir zahlen jede Steuer

Unterwerfung willkommen
Das wird uns frommen
Hier herrscht keine Not
Bitte schlagt uns nicht tot

Irrlicht

18. November 2015 08:54

Ein zentraler Aspekt des politischen Hintergrunds des Pariser Anschlags und damit auch eine Erklärung, warum die Phrase über die westliche Welt, die islamistischen Feinden gegenübergesteht, nicht trägt, wird in den Artikeln in diesem Blog ausgeblendet: Frankreich ist Teil der amerikanischen „Koalition der Willigen“ und bombardiert selbst IS-Stellungen in Syrien. Der Anschlag bezeugt die Ausweitung der Kampfzone (in einem anderen Sinne als bei Houellebecq), ist Teil der asymmetrischen Kriegsführung des IS, der wegen technischer Unterlegenheit „weiche“ Ziele in der kriegsführenden Ländern anvisiert. Eine Ausweitung der Anschläge auf Deutschland ist eher unwahrscheinlich, denn während die USA, GB und Frankreich in Syrien militärisch aktiv gegen den IS vorgehen, hält sich die Bundesrepublik, wie schon in Libyen, militärisch zurück. Dort enthielt sich die Bundesregierung nicht nur im UN-Sicherheitsrat der Stimme, Merkel zog sogar deutsche Kommandeure aus den NATO-Verbänden im Mittelmeer zurück.

Auch wenn es etwas spekulativ ist, der Merkelsche Pazifismus indiziert eine in eine ganz andere Richtung gehende Erklärung für die verblüffende Politik der offenen Grenzen in der Flüchtlingskrise: Laut offizieller Darstellung geht es primär um Flüchtlinge aus Syrien, deren Aufnahme eine Kompensation für die Nichtteilnahme an US-geführten militärischen Vorhaben sein könnte. Kohl hielt sich in der Vergangenheit auch militärisch zurück, regelte das aber mit dem Scheckbuch, mit der Überweisung von Milliardensummen an Washington.

Stil-Blüte

18. November 2015 21:12

@ Eckesachs

Die eigene Sprache muß bewaffnet werden, die Sprache des Feindes entwaffnet.

Wie wahr, wie wahr! Ich appelliere an alle, die hier veröffentlichen: Meidet das Denglische, meidet das Englische nur dann nicht, wenn es sich um ein Dokument handelt (Übersetzung angebracht). Die Muttersprache ist Kraftquelle, vor allem im Lied-Gut, in der Musik.

Eine einzige Mozartsonate bringt mehr Klarheit, Ruhe, Frohsinn, Harmonie in einen Kopf als ein kluger Vortrag, der bevorzugt und, garantiert nicht ohne Grund, in Englisch angeboten wird.

Wenn ich von Zeit zu Zeit alte Schnulzen höre, stehen rührende Kommentare von jungen Leuten auf youtubehöre:

Das hat immer meine Omma gehört, ich habe Tränen in den Augen"

.

Kommt es nicht darauf an, auf diese tiefe Verbundenheit mit dem Eigenen zu hören, die auch noch den Abgebrühtesten ('cool') aus irgendeinem x-beliebigen Anlaß erreicht, um daraus Kraft zu schöpfen?

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