Mein Name, die Hoffnung und der Widerstand

Siegfried Waschnig

Ich sitze hier in einem demokratischen Land und frage mich, ob es gut ist,...

mei­nen Namen unter einen – hof­fent­lich – kri­ti­schen Arti­kel zu set­zen oder ob ich nicht doch lie­ber dar­über nach­den­ken soll, wie ich mich mit einem Sys­tem – das mich zwar gut gebrau­chen könn­te, aber sicher nicht haben mag – arran­gie­ren kann. Auch wenn ich müß­te, ein Lem­ming mag ich nicht sein: Immer wie­der fand ich doch allei­ne den Weg zum Was­ser­loch. Nun sit­ze ich hier und habe einen Ent­schluß gefaßt:

Wäh­rend ich sin­nie­re, wird mir bewußt, daß sich mir die Welt immer immer schon aus dem Blick­win­kel des »gesell­schaft­li­chen Ran­des« auf­ge­drängt hat. So wur­den mir die Ent­wick­lun­gen und Vor­komm­nis­se vor Augen geführt, die mich erst über die Fra­ge – Name oder Pseud­onym – nach­den­ken lassen.

In mei­ner Grund­schul­zeit gab es drei Klas­sen, sie waren nach den ers­ten drei Buch­sta­ben des Alpha­be­tes benannt. Anhand unse­rer Wohn­or­te wur­den wir im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes der rich­ti­gen »Klas­se« zuge­teilt: In Klas­se A schlu­gen sich – inklu­si­ve mir – die Arbei­ter­kin­der die Zeit um die Ohren, in Klas­se B streb­ten die Kin­der aus dem städ­ti­schen Bereich um die Gunst ihrer Leh­rer und in der C‑Klasse fand sich die Land­ju­gend aus dem Umland nach einer lan­gen Zug­fahrt in ihren Klas­sen ein.

Ich habe mich oft gefragt, ob die stun­den­lan­ge Anrei­se zur Schu­le schuld an ihrer Null-Bock-Stim­mung war. So oder so, mit Klas­se C war nicht gut Kir­schen essen. Sie waren die unan­ge­foch­te­nen Beherr­scher des Pau­sen­ho­fes. Wir alle mach­ten einen gro­ßen Bogen um die sich schon durch Ihre Sta­tur abhe­ben­den C‑Klassler, wenn wir unse­re mor­gend­li­chen Run­den um die Schu­le dreh­ten. Es gab so etwas wie unbe­wußt wahr­ge­nom­me­nes »Klas­sen­be­wußt­sein«, und wir akzep­tier­ten unse­re loka­len Gepflo­gen­hei­ten und unse­ren unter­schied­li­chen Blick auf die Welt  (wenn der nicht gera­de durch den Hal­te­griff im Schwitz­kas­ten eines C‑Klasslers auf den Boden gerich­tet war).

Etwas in unser Wahr­neh­mung begann sich aber zu ver­än­dern, als die ers­ten Kin­der der rumä­ni­schen Flücht­lin­ge an unse­re Schu­le kamen. Hier war nicht mehr der Schwitz­kas­ten die Her­aus­for­de­rung, jetzt konn­te ein „Scheiß Jugo!“ zu einer blu­ti­gen Nase füh­ren (die Poli­ti­cal Cor­rect­ness wur­de uns noch nicht ein­ge­impft, und daher haben wir auf dem Schul­hof noch nicht poli­tisch kor­rekt gedacht oder gespro­chen). Für uns Wohl­be­hü­te­te stell­te die­se Aus­wei­tung der Kampf­zo­ne durch­aus eine Her­aus­for­de­rung dar, woll­ten wir doch unse­re kei­men­de Männ­lich­keit bewahren.

Was auf­fiel war, dass das „Scheiß Bauer/Streber/Prolet!“ nie das Gehör der Lehr­kräf­te fand – das Ver­hal­ten der »Klas­sen­kämp­fer« aus A, B und C wur­de ab jetzt an ande­ren Maß­stä­ben gemes­sen. Gegen­sei­tig durf­ten wir uns aufs Maul hau­en, Sil­viu aus Rumä­ni­en blieb unan­tast­bar. Unse­re Leh­re­rin­nen und Leh­rer wein­ten sich mit den Bil­dern aus den rumä­ni­schen Wai­sen­häu­sern in den Schlaf. Sil­viu wur­de nicht gehasst, weil er uns regel­mä­ßig aufs Maul hau­te, Sil­viu stand unter dem Pro­tek­to­rat der Weich­spül­päd­ago­gIn­nen. Zum ers­ten Mal in mei­nem Leben wur­de mir gegen­über mit Alter­na­tiv­lo­sig­keit argu­men­tiert. Noch aber waren die Zwei­fel nicht groß genug – die Din­gen waren halt so wie sie waren.

In der Zwi­schen­zeit gesell­ten sich Milan, Dejan, Goran und Dra­ga­na aus Jugo­sla­wi­en zu Sil­viu aus Rumä­ni­en. In der Ober­stu­fe gehör­te es jetzt zum Pro­gramm, einen Blick auf die unfass­ba­re Situa­ti­on in den Nach­bar­län­dern zu wer­fen. Zuge­ge­ben, es erwei­ter­te den geis­ti­gen Hori­zont. Work­shops, Film­aben­de und Glo­ri­fi­zie­run­gen des Frem­den, bei gleich­zei­ti­ger Ableh­nung des Eige­nen stan­den nun auf der Tages­ord­nung. Wir hat­ten ja die­se Ver­ant­wor­tung, ihr wisst ja, so etwas darf nie wieder…und so weiter…

Nicht jedem gefie­len die­se Dar­stel­lun­gen, die Ver­pflich­tun­gen und das Schuld­be­wußt­sein. Nicht das Hel­fen wur­de abge­lehnt, ganz im Gegen­teil – gera­de in den Jugend­jah­ren exis­tiert noch so etwas wie ein natür­li­ches Ver­ständ­nis zur Gegen­sei­tig­keit. Ver­stan­den wur­de aber nicht, war­um bei all der Hilfs­be­reit­schaft gleich­zei­tig das Eige­ne abge­lehnt oder unse­re Hilfs­be­reit­schaft mit ver­gan­ge­nem Mas­sen­mord und Sack-und-Asche-Men­ta­li­tät gepaart wur­de. Nicht jeder fand das gut, aber fast jeder mach­te mit. Das ers­te Mal in mei­nem Leben wur­de mir die real exis­tie­ren­de Her­den­men­ta­li­tät so rich­tig bewußt.

In einem Lei­dens­ge­nos­sen, der damals wohl den pro­gres­sivs­ten Schei­tel sei­ner Zeit trug, fand ich einen will­kom­men Revo­lu­ti­ons­part­ner. Im Kel­ler, auf der Couch unter den Stie­gen, schmie­de­ten wir unse­re ers­ten Wider­stands­plä­ne. Wahr­schein­lich schos­sen wir mit unse­rem dar­aus resul­tie­ren­dem Klei­dungs­stil über das Ziel hin­aus und trans­por­tier­ten damit viel­leicht auch die fal­schen Bot­schaf­ten. Aber es begann sich etwas zu rüh­ren in die­ser ein­ge­schla­fe­nen Will­kom­mens­ge­sell­schaft. Sen­ti­men­ta­le Boy­band-T-Shirts unse­rer Mit­re­vo­lu­tio­nä­rin­nen wichen »genui­ne­ren« Bot­schaf­ten. Mit dem einen oder ande­ren »alter­na­ti­ven« Dis­kus­si­ons­bei­trag muß­te ab sofort gerech­net wer­den. Es tat sich was und wir fan­den Gefal­len daran.

Daß sich was tat, erkann­te auch der fort­schritt­li­che Schul­di­rek­tor mit dem wal­len­den Haar. Ein drei­tä­gi­ges Will­kom­mens­pro­jekt (noch nicht mit die­sem Namen ver­se­hen) erlös­te uns zwar vom Unter­richt, nicht aber von der Teil­ha­be. Vie­le, vie­le Live-Erleb­nis­be­rich­te der Ein­wan­de­rer und vie­le, vie­le Bil­der von trau­ri­gen Kin­dern, Frau­en und Män­nern waren die Fol­ge. Der Arti­kel in der Schü­ler­zei­tung run­de­te die »Kon­ter­re­vo­lu­ti­on« ab. Unse­re Namen wur­den zwar geän­dert, lie­ßen aber Rück­schlüs­se auf uns zu. Die Boy­groups fan­den ihren Weg zurück auf die Shirts und die Revo­lu­ti­on wur­de abge­sagt. Die Zwei­fel wur­den grö­ßer, aber trotz­dem woll­te sich das Ver­ständ­nis, dass etwas faul ist in die­ser Gesell­schaft, noch nicht ganz durch­set­zen. Zu groß war das Ver­trau­en in die­je­ni­gen, die wis­sen was sie tun.

Irgend­wann war es an der Zeit, daß ich mich in die loka­le Poli­tik ein­misch­te. Ambi­tio­niert woll­te ich der Welt Ver­än­de­rung brin­gen und der Wind der Erneue­rung weh­te über mei­nen Schul­tern. Die Fol­ge waren wider­stän­di­ge Ideen, trans­por­tiert über das ört­li­che Par­tei­blatt und insze­nier­te Podi­ums­dis­kus­sio­nen über Ein­wan­de­rung mit der (dunkel-)roten Bür­ger­meis­te­rin. Als sie mir nach einer Dis­kus­si­on nicht die Hand reich­te, ver­buch­te ich das auf mein poli­ti­sches Haben-Kon­to. Jetzt konn­te es nur mehr auf­wärts gehen.

Min­des­tens so ambi­tio­niert wie in der Poli­tik war ich auch auf mei­nem Arbeits­platz. Als Ver­ant­wort­li­cher für den Auf­bau des Aus­lands­mark­tes durf­te ich unter einem lang gedien­ten »Kauf­mann der alten Schu­le« – ein Fuchs durch und durch im posi­ti­ven Sin­ne – Wert­vol­les kom­pri­miert an Berufs- und Lebens­er­fah­rung ler­nen. Der gute Mann war im ört­li­chen Ser­vice-Club enga­giert, jah­re­lang deren Prä­si­dent und daher bes­tens ver­netzt mit der städ­ti­schen Haute­vo­lee. Es blieb nicht lan­ge unbe­merkt, dass die zwei­te Hälf­te mei­nes Her­zens für Poli­tik und Welt­ver­än­de­rung schlug.

Man kann­te sich, traf sich ein­mal im Monat am run­den Tisch im nahe­lie­gen­den Schloß und hat­te sich der Mensch­lich­keit ver­schrie­ben. Dort ver­sam­mel­ten sich die Gel­ben Sei­ten der Stadt: Nota­re, Offi­zie­re, Juris­ten, Apo­the­ker, Künst­ler, Fach­ärz­te, Geschäfts­füh­rer, Schul­di­rek­to­ren und Gerichts­vor­ste­her dis­ku­tier­ten über die Ver­bes­se­rung der Welt, und unter dem Hei­li­gen­schein der Mensch­lich­keit war auch gut Geschäf­te machen. Dort wo es etwas zu holen gibt, läßt sich auch die Poli­tik nicht lum­pen, und so fan­den sich auch Frau Bür­ger­meis­ter und Kon­sor­ten beim monat­li­chen Tref­fen ein.

Da paß­te es nicht ganz ins Bild der Mensch­lich­keit, dass auch ich mei­nen Teil zur Welt­ver­bes­se­rung bei­tra­gen woll­te, aber mei­ne Ideen der Welt­ver­än­de­rung dum­mer­wei­se nicht ganz dem »Mensch­heits­pro­gramm« der Licht­ge­stal­ten ent­spra­chen. Ver­tre­ter aller Par­tei­en, außer der Par­tei für die ich damals mei­ne Stim­me erhob, gin­gen beim alten Fuchs ein und aus und in brü­der­lich-schwes­ter­li­cher Einig­keit bestimm­te man das Orts­ge­sche­hen. Ab und an traf mich ein ver­ächt­li­cher Blick. David Bowies “Fame” war damals mein ganz per­sön­li­cher Soundtrack.

Meh­re­re »gut gemein­te« Gesprä­che mit dem alten Fuchs waren die Fol­ge, und wegen Hoff­nungs­lo­sig­keit ent­schlos­sen wir uns, getrenn­te Wege zu gehen. Auch die Ein­mi­schung in die Lokal­po­li­tik gestal­te­te sich weni­ger glor­reich als erhofft, brach­te aber ein Mehr an Lebens­er­fah­rung. Was blieb, war ein bit­te­rer Nachgeschmack.

Über die wei­te­ren Jah­re hat der Glanz der Licht­ge­stal­ten einen gro­ßen Schat­ten auf Euro­pa gewor­fen. Die­je­ni­gen, die uns in unse­rer Kind­heit dar­an erin­ner­ten, wer das Sagen hat, bau­ten ihren Ein­fluß­be­reich wei­ter aus, und wie­der sahen ihnen vie­le von uns dabei zu. Weil aber genug Platz für alle an der Son­ne blieb, funk­tio­nier­ten Poli­tik und Gesell­schaft nach ihren eige­nen Regeln – nir­gend­wo nie­der­ge­schrie­ben, ver­stand sie trotz­dem jeder. Wenn Blatt­läu­se sich von Amei­sen mel­ken las­sen, um im Gegen­zug Schutz vor Fress­fein­den zu erhal­ten, dann muß Sym­bio­se nicht erklärt werden.

Auch in unse­rer Sym­bio­se galt: Die eine Hand wäscht die ande­re, und solan­ge jeder von uns sei­nen Anteil am Fut­ter­trog erhielt, gestan­den wir den Licht­ge­stal­ten ihre Extra­va­gan­zen zu. Sie mim­ten die Bestim­mer, wir hiel­ten die Hän­de auf. Auch wäh­rend sich die Schlin­ge immer enger um unse­re Häl­se zog, lie­ßen wir sie gewäh­ren. Erst seit die Son­ne nicht mehr für uns alle scheint, fal­len die Mas­ken der Licht­ge­stal­ten und das Sys­tem wird in Fra­ge gestellt. Die Laus ver­steht plötz­lich, dass sie sich von den Fal­schen hat mel­ken lassen.

Jetzt sit­ze ich hier und den­ke nach, und wäh­rend die­ser Revue wird offen­sicht­lich, daß es nicht nur mir so geht. An die­ser gesell­schaft­li­chen Bruch­li­nie, an der alles in Fra­ge gestellt wird, was wir mit unse­ren Lebens­sti­len leicht­fer­tig aufs Spiel gesetzt haben, wird klar, was wir schon immer unbe­wußt gefühlt und in vie­len Epi­so­den immer wie­der erlebt haben – die Licht­ge­stal­ten wol­len nicht unser Haupt erhellen:

In vie­len homoöpa­thi­schen Dosen betäub­ten wir die inne­re Stim­me und über­tön­ten sie mit dem Orches­ter der »Mensch­lich­keit«. Zah­me Trot­tel, in Hilf­lo­sig­keit vereint.

Die Rück­zugs­mög­lich­kei­ten wer­den rarer. Zwei Mög­lich­kei­ten bie­ten sich uns an: Von Homoöpa­thie auf Che­mie umzu­stel­len, die Dosis zu erhö­hen und uns wei­ter in den Wat­te­bausch zu kuscheln. Oder auf­zu­ste­hen und Stel­lung zu bezie­hen. Wenn wir aber erst ein­mal ste­hen, wird uns der Wind noch rau­her in das Gesicht wehen. Lau­ter wer­den sie von uns »Mensch­lich­keit« for­dern, noch öfter mit dem Fin­ger auf uns zei­gen und ver­su­chen, uns an die Öffent­lich­keit zu zer­ren. Wenn wir aber erst ein­mal ste­hen, erken­nen wir, wie vie­le schon neben uns ste­hen und wie vie­le wei­te­re noch auf unser Bei­spiel gewar­tet haben und so den Mut fin­den, sich selbst zu erhe­ben. Der Platz an der Son­ne war­tet auf Eroberung.

Ich sit­ze hier in einem demo­kra­ti­schen Land und set­ze mei­nen Namen unter einen – hof­fent­lich – kri­ti­schen Arti­kel. Ich den­ke dar­über nach, wie ich ein Sys­tem – das mich zwar gut gebrau­chen könn­te, aber sicher nicht haben mag – ändern kann. Ich sit­ze hier und habe einen Ent­schluß gefaßt. Als mensch­li­che Gren­ze ste­he ich auf, weil ich mehr in mei­nen Kin­dern sehe als Arbeits­kräf­te, Aus­zu­bil­den­de, Ein­woh­ner oder Haus­hal­te. Ich ste­he auf, weil ich viel zu lan­ge geses­sen habe. Ich setz­te mei­nen Namen über die­sen Arti­kel, weil ich jemand bin – und ganz sicher nicht austauschbar.

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Kommentare (40)

Fredy

29. Dezember 2015 13:46

Gut gebrüllt, Siegfried. Im Ernst. Elegant geschrieben. Aber harmlos. Konntest problemlos deinen Namen drübersetzen.

KW

29. Dezember 2015 14:54

Werter Siegfried Waschnig, das ist das Beste, was ich in letzter Zeit gelesen habe! Ja, es ist Zeit aufzustehen, jeder in seiner Region, in seinem kleinen Kreis, das fängt in der Familie an, geht über den Nachbarn und endet beim Kaufverhalten. Nicht mehr mitmachen, selber machen. Der Vergleich mit den Läusen und Ameisen ist perfekt. Wir haben es jahrelang zugelassen, daß wir belogen und betrogen wurden. Mein Argwohn erwacht immer dann, wenn ich zu etwas überredet werde, das ist alte DDR-Schule, und so fiel ich auf keine der Betrügereien hier im Westen rein. Aber ich habe erlebt, wie meine Mitmenschen reingelegt wurden, mitmachten und dann enttäuscht wurden. Mein Rat an alle, Sand ins Getriebe schütten, wo man nur kann. Gerade vorhin haben wir 3 Hasen beim Jäger abgeholt, natürlich ohne Quittung, und nicht beim Supermarkt. Die Einkäufe halten sich da sowieso in Grenzen, Netzwerke knüpfen. Ich habe ein lokales und ein deutschlandweites. Die JF mag ja zurecht gescholten werden, aber dort haben sich privat 2 Gruppen gebildet. Eine steht in telefonischem Kontakt und eine e-postmäßig. Es ist Zeit, aus dem Wohlfühlwattebäuschchen auszusteigen und etwas zu tun. Und vor allem aufklären! Behutsam.

Lebenserprobt

29. Dezember 2015 17:10

Mit diesem Vornamen hast Du lang genug gewartet, Siegfried.

Danke, dass Du Dich nun aus der Deckung gewagt hast mit einer spannenden persönlichen Sicht auf die Dinge.

Ich bin ganz sicher, dass viele neben Dir stehen werden.
Aber wer überwindet sich zuerst und wie geht es vonstatten?
Vielleicht eine Art Camp, das nicht mehr weicht und sich stetig vergrößert?
Natürlich an exponierter Stelle?

Und Siegfried, pass bitte beim Baden auf, ja?

Der Gutmensch

29. Dezember 2015 19:05

Also dann, schönen guten Tag, Herr Waschnig!

Sie schrieben: "Das erste Mal in meinem Leben wurde mir die real existierende Herdenmentalität so richtig bewußt."

Das hört sich natürlich ganz schön fiese an; wo wir doch alle Individuen ... Aber die andere Seite des Spektrums muss ja auch bedient werden. Ohne Gemeinschaft ist das alles Essig, weil: keine Identität (ohne die der Individualität wiederum auch der Boden entzogen ist); zur Feier dieser Erkenntnis wurde bekanntlich der Roman Robinson Crusoe geschrieben. Das sollte uns lehren, dass mindestens Freitag eine "Herdenmentalität" entwickeln muss!

Sie meinen nun zweifellos, dass wir reichlich dieser Freitage haben. Das mag wohl sein. Aber wollen wir uns davon verdrießen lassen? Oder gar versuchen, ihre Natur zu ändern, sie zu lauter einsamen Robinsons umerziehen?

Vielleicht sollte sich mal lieber das Verhalten der Robinsons anpassen, die auch Robinsonpotential haben?

Das Problem, das Sie nun ansprechen, ist das der immer währenden deutschen Schuld. An den Ereignissen im zweiten Weltkrieg können wir heute aber nichts mehr ändern. Ich bin auch nicht sicher, ob es für uns überhaupt sinnvoll sein kann, auf dem Gebiet immer neue Forschungen anzustellen - die Fronten haben sich doch schon lange vor unserer Geburt derartig verhärtet, dass in absehbarer Zeit mit wirklich neuen Erkenntnissen nicht mehr ernstlich zu rechnen ist und ich frage mich, wie es eigentlich sein kann, dass in Deutschland immer noch Dissertationen dazu geschrieben werden. Vielleicht täte da eine Pause mal ganz gut!

Ohne Widerworte anzuerkennen, dass die Welt den Deutschen aus diesen Geschehnissen einen (anhaltenden) Vorwurf macht, muss aber m. E. nicht zur zwingenden Folge haben, sich nun täglich auf´s Neue darüber zu betrüben. Schließlich hat kaum jemand, der heute lebt, selber noch etwas Schlimmes beigetragen und wenn das doch vorkommt, ist das eine Sache für den Staatsanwalt.

Aber die Erkenntnis, dass Schuld eine strikt individuelle Kategorie ist (Schlink) ist offenbar nicht jedem zugänglich. Nach wie vor gibt es Leute, die für sich in Anspruch nehmen, dass ihnen die Entscheidungen ihrer Eltern und Großeltern höchstpersönlich peinlich sind. Darüber sollte man auch nicht eilig richten. Auch das ist nämlich m. E. zunächst anzuerkennen, sonst kann man das Problem nicht lösen.

Um zum obigen Beispiel zurückzukehren: Die Freitage hadern also offenbar anhaltend damit, dass ihre Vorfahren dereinst dem "falschen Robinson" in Krieg und Verderben gefolgt sind. Es könnte ja wieder passieren - und aus der Sicht eines Freitags scheint mir eine solche Sorge nicht mal abwegig. Wie dem auch sei - es schienen ihnen weder die Entthronung des alten Robinsons zu reichen, noch die jahrzehntelange Teilung Deutschlands, noch dass Maßnahmen getroffen wurden (Demokratie) die einen neuen "falschen" Robinson verhindern sollen ... die Freitage dieses Landes sind, wie es aussieht, anhaltend verstört.

Vielleicht, auch wenn das hier ein ketzerischer Gedanke scheint, muss man sich die Freitage wegen der Entscheidungen ihrer Vorfahren also doch noch mal vornehmen? Darauf läuft es doch hinaus, oder? Vielleicht und möglicherweise brauchen sie doch sowas wie eine ... tja ... Strafe ... um das Vertrauen in ihr Vermögen, dem rechten Robinson zu folgen, wiedererlangen zu können? Vielleicht hat da bei aller zur Schau gestellten Reue doch das Element der Buße gefehlt; zumindest in deren Gefühlswelt?

Soweit ich erkennen kann, redet nämlich gerade die Generation am intensivsten von "Schuld", der es nach dem Krieg am besten ging, die, die die richtig fetten Jahre hatten! Diese Generation - und ihre individuellen Zöglinge.

Wie nun auch immer eine "Buße" aussehen könnte - ich mache hier bestimmt keine Vorschläge, gebe nur zu bedenken, dass ihnen ihr Geld ihr Liebstes ist; also vielleicht könnte man einen Fond einrichten - und wie auch immer man Kollateralschäden dabei vermeiden könnte (ich brauche nämlich bestimmt keine Buße für mein Seelenfrieden, nein wirklich nicht!) - die Robinsons in diesem Land werden wohl oder übel einen Weg finden müssen, ihren Freitagen wieder Vertrauen zu sich selber und zu ihrer Rolle einzuflößen, sonst finden wir wohl nie zu einer Gemeinschaft zurück.

Der Gutmensch.

Deinesgleichen

29. Dezember 2015 19:32

Sehr berührend und ermutigend. Das fühle und denke ich auch, könnte es nur nicht so zu Papier bringen. Vielen Dank.

ingres

29. Dezember 2015 19:42

>> (wenn der nicht gerade durch den Haltegriff im
Schwitzkasten eines C-Klasslers auf den Boden gerichtet war).

Ja so war das damals (60-65). Es war üblich jemanden in den Schwitzkasten zu nehmen und dann minutenlang oder länger mit ihm herum zu spazieren. Der mußte im Schwitzkasten mit. Was das so lange sollte wieß ich nicht. Ich weiß auch nicht mehr ob mir das auch mal passierte. Ich weiß aber, dass ich auch mal einen in einem solchen Schwitzkasten hatte, der mir u. U. als überlegen galt.
An dem Schulhof komm ich heute täglich wieder vorbei, nachdem ich meine Route wegen der Flüchtlinge geändert habe. Fast alles noch so wie damals. Etwas moderner, aber alles im Dorfkern zusammen. Kirche, Schule, und jetzt Spielplatz (früher nur Schulhof und Bolzplatz) und zwei Kindergärten. Nur keine Post, kein Schuster der auch die Post betrieb, kein Bäcker, kein Kolonialwarenhändler, kein Kramladen mehr.
Und vor der Kirche startet immer noch der Martinszug mit dem St. Martin mit einem wehenden Mantel auf dem Pferd. In der Stadt 5 km entfernt gibt es das Lichterfest.
Aber alles jetzt dicht besiedelt durch die gut verdienenden ehemaligen Städter. Aber rundherum alles noch Feld und Wald, Naturpark. Aber die Flüchtlinge sind da und "vermehren" sich.

ingres

29. Dezember 2015 20:08

Fortsetzung: Außer dem Schwitzkasten habe ich (auch bis 1971) nichts mehr erlebt was hier im Artikel steht.
Ich erinner mich lediglich daran, dass mal jemand von einer Reise durch die Türkei berichtete. Am Tag der deutschen Einheit wurde relativ unspektakulär des 3. Reichs und der DDR-Diktatur gemahnt (man mußte für eine Stunde zur Schule). Ansonsten war mal Manfred Germar (Sprinter) da und gab einen DIA-Vortrag. Und es gab Veranstaltungen bei denen "Reitet für Deutschland gezeigt" wurde. Das war bis 66.
1969 war ein ehemaliger Abiturient als nun marxistischer Student in die Klasse eingeladen. Der Deutsch-Lehrer meinte geheimnisvoll : Das ist für die was ganz Fundamentales (oder so ähnlich, vielleicht sagte er sogar Religion).

Ich verstand nichts von dessen eifrigen Ausführungen, aber wenig später war ich auch Marxist. Es dauerte 7 Jahre, bis die härtere marxistische Phase (die allerdings immer nur punktuell war) überwunden war.

Bernhard

29. Dezember 2015 20:26

Respekt vor dieser Entscheidung, die wohl zu weiteren Aktivitäten führen wird.

Es gibt drei Möglichkeiten:

1. Ausschließlich im Hintergrund agieren, null Risiko (anonyme Kommentare, Bargeld oder über Freunde spenden, rechte Zeitschriften am Kiosk oder über Freunde kaufen, usw.).

2. Offene Tätigkeit (Mitgliedschaften mit Kandidaturen, Klarnamen-Leserbriefe, Demo-Teilnahme, Infostände, usw.)

3. Halboffen (weitergehend als 1., z.B. zusätzlich Flugblätter verteilen, Aufkleber verkleben, stille Mitgliedschaften, usw.).

Alles dies wurde hier schon ausgiebig diskutiert.

Fazit ist immer wieder: JEDER kann irgend etwas tun und wenn er nur großzügig Geld in die Adern der "Bewegung" pumpt.

Wenn nicht jetzt - wann dann?

Weltversteher

29. Dezember 2015 21:14

Gut und wichtig!
Nur was soll die Beschwörung eines "demokratischen Landes"? Das haben wir hier nicht, und wenn diese Hoffnung Teil Ihres (beachtlichen) Mutes ist, handeln Sie waghalsig.

Man hört dieses Motiv aber öfter. Anscheinend versuchen diese Wagemutigen, ihr Tun (für den Fall zu reichlicher feindlicher Zuwendung) unter Vorbehalt zu erklären - "...ich dachte doch, man könnte wenigstens..." So haben sie noch ein Schlupfloch zurück.

bernardo

29. Dezember 2015 21:26

Werter Gutmensch,

"An den Ereignissen im zweiten Weltkrieg können wir heute aber nichts mehr ändern. Ich bin auch nicht sicher, ob es für uns überhaupt sinnvoll sein kann, auf dem Gebiet immer neue Forschungen anzustellen – die Fronten haben sich doch schon lange vor unserer Geburt derartig verhärtet, dass in absehbarer Zeit mit wirklich neuen Erkenntnissen nicht mehr ernstlich zu rechnen ist und ich frage mich, wie es eigentlich sein kann, dass in Deutschland immer noch Dissertationen dazu geschrieben werden. Vielleicht täte da eine Pause mal ganz gut!"

Das Ausmaß des Unwissens über Hintergrund, Ablauf und Ereignisse dieses Kriegs ist Abgrundtief. Glauben Sie mir, da ist Raum für Tausende Dissertationen und für deren Vermittlung zum Allgemeinwissen. Das dann folgende Erdbeben sollten Sie sich dereinst nicht entgehen lassen, sollte es je stattfinden.

Aber ohne politischen Willen wird daraus natürlich nichts werden, und der scheint in der Tat gerade im konservativen Lager zu schwinden.

Meier Pirmin

29. Dezember 2015 22:31

@Siegfried. Waschnig. Ihre persönliche Erfahrungen sind wichtig; Sie sollen und dürfen sie noch konsequenter auch in Bildungserlebnisse umsetzen. Mehr Breite gewinnen, ohne an Orientierung und Zielstrebigkeit zu verlieren. Gut, dass Sie Clausewitz zitierten. Dass Sie die Möglichkeiten der Demokratie, selbst wenn diese bescheiden sind in Ihrem Land, noch nicht aufgegeben haben, spricht nicht gegen Sie, sondern für Sie. Gerne hoffe ich, dass Ihr Outing für Sie etwa berufliche keine negativen Konsequenzen habe. Leider ist im Geistesleben Gesinnung oft ein Lohnbestandteil. Wünsche Ihnen ein gesegnetes 2016.

Hartwig aus LG8, der ehemahlige Hartwig

29. Dezember 2015 23:24

Ein "outing", kurz vor Jahreswechsel.

Habe dergleichen auch getan, im Freundes- und Familienkreis, härter; dort wo es noch nötig war, just im ablaufenden Dezember. Resonanz: Es dürfte einsamer werden im Jahre 2016.
Und wiederum: Wo sich Türen schließen, gehen unerwartet anderenorts Türen auf. Keine Mutmaßung, sondern Tatsache.
Ist es wirklich diese Isolierung, wovor sich Leute ängstigen??
War von je her eher ein Einzelgänger, - ohne je einsam gewesen zu sein. Der wohl gelittene Sonderling.
Mit der Vorladung beim Schuldirektor war wohl schon alles geklärt. Karriere oder Behauptung? EOS (für Wesssis: Gymnasium) oder Lehre (Realschule)? Und diese Frage kam seitdem oft und öfter. Ja oder Nein. Die oder Ich.

Karriere: Nie gemacht.
Familie: Sinn und Zweck.
Deutschtum: Meine Seele.
Harmonie: Meine Natur
Kampf: Überwindung, Unvermeidlich

Allen "Verwandten" ein gutes neues Jahr.

Gerhard Wruck

30. Dezember 2015 00:05

Ein teilweise hübsch geschriebener Text! Da scheint sich jemand behutsam und allmählich zu einem das Leben verändernden Entschluss vorgetastet zu haben, der zu begrüßen ist. Doch zuweilen ist nicht recht klar, von wem eigentlich die Rede ist und wo denn nun die Fronten verlaufen. Das geschilderte Geschehen erscheint mehrfach nur schemenhaft, wie hinter einem Schleier verborgen. Mehr Klarheit wäre vielleicht angebracht gewesen. Aber dann würde womöglich der Klarname des Verfassers fehlen. Positiv ist der Wille zum Aufstehen und zum Stehenbleiben. Daran lässt sich anknüpfen.

Magnus Göller

30. Dezember 2015 03:35

Wo wird dieser Artikel - außer im ungefähren Rückblick - konkret?

Immerhin: Es nennt hier jemand endlich seinen Klarnamen.

Sagt dazu, dass er jetzt erst recht tun wolle, was er nicht tun solle. Einiges, wozu er bislang zu zag.

Das mit dem Klarnamen ist schonmal mehr wert, als eine jede Ankündigung oder irgendeine dreitausendeste theoretische Aufarbeitung von Spenglerschen oder sonstigen Theorien.

Das erkenne ich an.

Nohschdanda!

Hinstehen!

Rainer Möller

30. Dezember 2015 06:09

Bernhard hat hier drei Möglichkeiten für weitere Aktivitäten bilanziert, die ich für völlig absurd halte. Meine Gegenvorschläge:

1. Eine lokale Begegnungsstätte aufbauen.
2. Eine funktionierende Rechtsberatung aufbauen, im Anschluss daran eine Organisation für anwaltliche Hilfe, Gefangenen- und Strafentlassenenhilfe.
3. Eine Kapitalsammelstelle/Kreditgenossenschaft aufbauen.
4. Im Anschluss daran wirtschaftliche Auffangmöglichkeiten schaffen für Leute, die ihren Job verloren haben. Zugleich die Fähigkeit zur Selbstversorgung stärken.

Das alles ist dringender als zu kandidieren und Wahlzettel zu verteilen. Aber wenn's jemanden dazu treibt, naja.

Direkte Aktion

30. Dezember 2015 08:51

"In der Zwischenzeit gesellten sich Milan, Dejan, Goran und Dragana aus Jugoslawien zu Silviu aus Rumänien. In der Oberstufe gehörte es jetzt zum Programm, einen Blick auf die unfassbare Situation in den Nachbarländern zu werfen. Zugegeben, es erweiterte den geistigen Horizont. Workshops, Filmabende und Glorifizierungen des Fremden, bei gleichzeitiger Ablehnung des Eigenen standen nun auf der Tagesordnung. Wir hatten ja diese Verantwortung, ihr wisst ja, so etwas darf nie wieder…und so weiter…"

Der Schuldkomplex, die Ausschwitz-Keule, sind es, die Deutschland diese Probleme der Masseneinwanderung aufgetischt haben.

Ohne diesen systematisch anerzogenen Schuldkomplex der Deutschen, diese im medizinischen Sinne vorhandene schwere Neurose eines ganzen Volkes, diese Unfähigkeit stolz auf das eigene Volk zu sein, es zu lieben, und als etwas Erhaltenswertes anzusehen, wäre diese Misere nicht verständlich. Ohne dieses induzierte Irresein hätte die Gutmenschenfraktion nicht so viele Arme, so eine riesige Lobby.

Seit 1945 und besonders seit den 1960er Jahren und durch die antideutsche "Frankfurter Schule" und ihre Apologeten, die inzwischen als Professoren an den Unis ihre eigenen Jünger herangezüchtet haben, wäre dieses Unglück des "Großen Austausches" gar nicht möglich.

Aber die Schuld liegt auch bei uns selbst. Vor allem bei uns! Warum liessen wir bzw. unsere Eltern es über die Jahrzehnte hinweg zu, dass diese Kräfte so stark, so bestimmend in Medien, Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Justiz und Netzwerken wurden?

Es wäre damals in 1968-Unruhen noch möglich gewesen, diesen subversiven Geist nachhaltig zu bekämpfen und aus den Universitäten zu verdrängen, wenn der politische Wille vorhanden gewesen wäre. Die politische Rechte hat das damals m.E. nach nicht richtig verstanden, was da heranwächst.

Und die Union aus CDU/CSU, also die damals noch halbweg Konservativen (heute ist die Union dezidiert links!) haben sich wachsweich verhalten und alles geschehen lassen. Heute sind die "Konservativen" die schlimmsten Unterstützer des herrschenden linken Zeitgeistes.

Mir ist sonnenklar geworden, dass nur durch beinhartes Dagegenhalten in allen Lebensbereichen (privat, beruflich, politisch, ökonomisch etc) dieser Trend evtl. noch zu stoppen ist. Kein Distanzieren, kein Herumlavieren, kein Mit-dem-Strom-schwimmen! Es gibt Anzeichen dafür, dass immer mehr Deutsche das ebenso erkannt haben.

Der Wind weht den Antideutschen derzeit - ein bisschen - ins Gesicht. Sie spüren das und lassen ihre Kohorten gegen uns aufmarschieren. Es scheint sich mittelfristig ein allerletztes Gefecht zwischen Volksbewahrern und Volkszerstörern anzubahnen. Ende offen?

Eveline

30. Dezember 2015 09:04

@Hartwig aus LGB

Rückzug ist aus meiner Perspektive auch angesagt. Eine Trennung von der zwar unsichtbaren aber doch vermüllten Stadt. Seit ungefähr 3 Jahren empfand ich es fast schmerzlich, wie sich ein schwarzer Schleier um meine geliebte Heimatstadt wob.

Warum sich das im Osten auch breit macht, hängt sicher damit zusammen, das die evangelische Kirche von der katholischen Kirche sich die Schuld hat wieder überstülpen lassen.....

Diese (Schuld) Trennung erlebte nun Herr Waschnig schon in seiner Kindheit, ich kenne zwar auch die A;B und C - Klasse, damit wurden wir Kinder in Hort- und Hauskinder unterteilt.
Zur Statistik 20 Hortkinder und 40 Kinder, wo eine Mama zu Hause wartete.

Wir brauchen unsere natürliche Religion wieder. Die welche im 7 Jh von Karl dem Großen geschlagen worden ist.... die unsere natürliche Schöpfung ist , die die eigene Intuition und Wahrnehmung schätzt und nicht unter Strafe stellt...

calculus

30. Dezember 2015 09:46

@Direkte Aktion
"Warum liessen wir bzw. unsere Eltern es über die Jahrzehnte hinweg zu, dass diese Kräfte so stark, so bestimmend in Medien, Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Justiz und Netzwerken wurden?"

Deshalb (und gerne nutze ich die Gelegenheit, ein bißchen Werbung für GKs Onlinebuchhandlung zu machen):

Stefan Scheil: Transatlantische Wechselwirkungen - Der Elitenwechsel in Deutschland nach 1945

Scheil behandelt den Zeitraum von ca. 1945 - 1965, also eindeutig die vor-68iger Zeit. U.a. weist er nach, daß die meinungsführenden Lehrtstühle für Politik- und Sozial"wissenschaft" von den Besatzungmächten an den Universitäten induziert wurden und selbst dann nicht an deutsche Vorleistungen in der Weimarer Zeit anknüpften, wo dies möglich gewesen wäre.

KW

30. Dezember 2015 10:23

Einige hier in der Diskussion vergessen, daß diese Kräfte nicht nur in der BRD das Ruder übernommen haben. Schweden, Dänemark, Frankreich, England, die Siegermacht, bei denen ist es doch genauso. Man muß die beinharte Frage stellen: die VSA stecken hinter den 68ern, gut, ist bekannt, aber wer steckt hinter den VSA, dem Völkerbrei mit Quoten, Rassenauseinandersetzungen, hoher Kriminalität jenseits des großen Teiches? Man wird den Eindruck nicht los, daß Westeuropa mit Gewalt ein Abklatsch des großen Bruders werden soll. Und warum nahm die Fahrt in den Abgrund in diesem Land seit 1990 zu?

Der Gutmensch

30. Dezember 2015 10:36

Lieber Bernardo,

ich schlage vor, Sie lesen noch einmal. Ich habe geschrieben, dass die Fronten verhärtet sind und es im Moment nicht sinnvoll ist, sich weiter daran abzuarbeiten. An keiner Stelle habe ich behauptet, es sei deshalb schon alles für alle Zeit gesagt. Aber auf das immer währende Wiederholen des bisherigen kann ich nun wirklich verzichten.

Der Gutmensch.

Der_Jürgen

30. Dezember 2015 11:08

@Der Gutmensch @Bernardo

Bernardos Replik auf das Argument des Gutmenschen, dem zufolge der Zweite Weltkrieg bereits genügend erforscht sei und es keiner Dissertationen mehr bedürfe, trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist für jemanden, der die Tatsachen kennt und nicht mit den Wölfen heulen bzw., wie es Martin Lichtmesz in einem seiner Beiträge köstlich formulierte, nicht mit den Schweinen grunzen will, in der BRD und Oesterreich nicht leicht, eine Dissertation zu diesem Thema zu schreiben, ohne in Konflikt mit seinem Gewissen und den Geboten der wissenschaftlichen Ethik zu geraten - es sei denn, der Inhalt der Dissertation sei beispielsweise rein militärtechnischer Natur. Bis an die Grenzen dessen, was in diesem System noch offen gesagt werden darf, stösst z.B. Stefan Scheil in seinem fundamental wichtigen Buch "Transatlantische Wechselwirkungen", das

@calculus

zu Recht empfiehlt, oder auch Walter Post mit seinen Studien zum Plan Barbarossa.

Wie Martin Walser in seinen besseren Zeiten festhielt, betritt in der BRD jeder, der gewisse Themen von einem anderen als dem erlaubten Blickpunkt aus analysiert, ein Minenfeld. Entweder ändert sich das, oder Deutschland geht unter. Der - übrigens relativ harmlose - Beitrag von Siegfried Waschnig zeigt, dass immer mehr Menschen nicht mehr bereit sind, unter der Bleikappe der politischen Orthodoxie dahinzuvegetieren. Jeder Kommentator auf diesem Blog, jeder identitäre oder nationalistische Aktivist (einen wirklichen Unterschied zwischen den beiden Begriffen vermag ich nicht zu erkennen, denn Chauvinismus und Hass auf andere Völker lehnt jeder intelligente europäische Nationalist entschieden ab), hat sein eigenes Damaskuserlebnis hinter sich. Bei vielen von uns war es, wie bei Siegfried Waschnig, ein ganz spezifisches Ereignis, das ihm die Augen öffnete.

Gustav

30. Dezember 2015 11:15

Es findet seit hunderten von Jahren ein ethnisch und eschatologisch determinierter Krieg (teils offen, teils verdeckt) um die Macht auf unserem Planeten statt. Punkt!

Dabei ist man entweder Handelnder, oder man ist Getriebener.

Ich bin der festen Überzeugung, daß die Menschheit die vor ihr stehenden Aufgaben - wenn überhaupt - nur dann wird bewältigen können, wenn sie die Triebkräfte hinter den aktuellen irritierenden Entwicklungen kennt.

Aber Kenntnis allein reicht natürlich auch nicht. Wir stehen momentan nicht nur vor einer Vielzahl gewaltiger Probleme, sondern wir haben auch konzeptionelle Defizite. Uns fehlen geeignete Theorien, die uns daraus befreien könnten, eben Handlungsanweisungen!

Daneben fehlt heute vielen Menschen der Mut oder auch die Fähigkeit, die Welt so zu sehen wie sie ist, werden durch permanente Manipulation darin auch noch bestärkt.

"Die Massen urteilen gar nicht oder falsch. Die Urteile, die die Massen annehmen, sind nur aufgedrängte, niemals geprüfte Urteile." "Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer." (G. le Bon)

Doch das Leben ist viel zu kurz, um immer um die Wahrheit herumzureden. Da nun aber die Verursacher aller Unordnung und Betreiber einer globalen Diktatur, sei sie politisch-religiös oder nicht, in fast allen wichtigen westlichen Leitungsgremien sitzen oder zumindest sich dort ihre Vasallen halten, wer sollte denn das große Chaos, den Zusammenbruch der Ordnung und letztlich den großen Knall noch aufhalten, wenn nicht wir? Wir, die wir bereits auseinanderdividiert, individualisiert sind und deren geistige und seelische Wurzeln beschlagnahmt wurden? Werden wir noch einmal als Volk zusammenfinden und uns befreien können?

"...Zweifeln wir andrerseits nicht daran, daß wir Modernen mit unsrer dick wattierten Humanität, die durchaus an keinen Stein sich stoßen will, den Zeitgenossen Cesare Borgias eine Komödie zum Totlachen abgeben würden. In der Tat, wir sind über die Maßen unfreiwillig spaßhaft, mit unsren modernen »Tugenden« .... Die Abnahme der feindseligen und mißtrauen-weckenden Instinkte – und das wäre ja unser »Fortschritt« – stellt nur eine der Folgen in der allgemeinen Abnahme der Vitalität dar: es kostet hundertmal mehr Mühe, mehr Vorsicht, ein so bedingtes, so spätes Dasein durchzusetzen. Da hilft man sich gegenseitig, da ist jeder bis zu einem gewissen Grade Kranker und jeder Krankenwärter. Das heißt dann »Tugend« –: unter Menschen, die das Leben noch anders kannten, voller, verschwenderischer, überströmender, hätte man's anders genannt, »Feigheit« vielleicht, »Erbärmlichkeit«, »Altweiber-Moral« ....“
(Friedrich Nietzsche)

Der_Jürgen

30. Dezember 2015 11:36

@KW
"Warum nahm die Fahrt in den Abgrund in diesem Land seit 1990 zu?"

Weil das Sowjetimperium damals zusammenbrach und der Kommunismus als Alternative zum "demkoratischen" globalistischen Kapitalismus wegfiel. Das System konnte fortan kräftigen Sozialabbau betreiben, ohne befürchten zu müssen, die davon Betroffenen könnten ins sowjetische Lager überlaufen. Zugleich verschärfte sich die Repression im Westen merklich. Es gab ja jetzt keinen bösen totalitären Widersacher mehr, von dem man sich durch gelebte Toleranz gegenüber Andersdenkenden abheben musste. Obwohl ich ein überzeugter Gegner der marxistisch-leninistischen Ideologie bin, gebe ich Wladimir Putin recht, wenn er das Verschwinden der UdSSR als grösste geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Nach 1990 war den USA als Rammbock der globalistischen Neuen Weltordnung alles erlaubt. Erst seit ca. 2008 gibt es Gegenwind aus dem Osten, der Gott sei Dank stärker wird.

Zu den anderen Fragen von @KW:

Wer dahintersteckt? Ja, wer wohl? Sie wissen es doch selber. Ihre Frage war vermutlich nur rhetorischer Natur.

Nordlaender

30. Dezember 2015 11:40

@ Direkte Aktion

„Der Schuldkomplex, die Ausschwitz-Keule, sind es, die Deutschland diese Probleme der Masseneinwanderung aufgetischt haben."

Zugegeben, früher war mein Fokus auch auf unser Land beschränkt. Mittlerweile bin ich zu der Erkenntnis gelangt, daß es hier keinen deutschen Sonderweg gibt, das ist ein Popanz.

Die systematisch induzierte Massenpsychose der Weißen Schuld ("white guilt") hat überall ihren Niederschlag hinterlassen. Die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten in den VSA sind zu Tollhäusern mutiert, aus Angst des Engländers davor, als Rassist zu gelten, konnte Rotherham geschehen (Mißbrauch von 1400 Kindern durch pakistanische Verbrecher), der zum Sitzpinkler umerzogene ehemalige Normanne demonstriert in Schweden mit durchgestrichenen Harkenkreuzen für den Austausch seines Volkes durch Schwarze und Orientale.
Allenfalls den Osteuropäern kann man ein noch vorhandenes Immunsystem diagnostizieren.

@ KW

"Man muß die beinharte Frage stellen: die VSA stecken hinter den 68ern, gut, ist bekannt, aber wer steckt hinter den VSA, dem Völkerbrei mit Quoten, Rassenauseinandersetzungen, hoher Kriminalität jenseits des großen Teiches?"

Hinz heißet er jedenfalls nicht. Kunz auch nicht. Ach wie gut, daß niemand weiß, daß ...

treu

30. Dezember 2015 11:51

Wie hat Ernst Jünger, der nicht dafür bekannt war, sich einschüchtern oder sich eine andere Meinung vorschreiben zu lassen schon vor langer Zeit geschrieben: „Man kann sich heute nicht in Gesellschaft um Deutschland bemühen, man muß es einsam tun wie ein Mensch, der mit seinem Buschmesser im Urwald Bresche schlägt und den nur die Hoffnung erhält, daß irgendwo im Dickicht andere an der gleichen Arbeit sind." (Ernst Jünger, sämtliche Werke, Band 9, Essays III, Das abenteuerliche Herz, Stuttgart 1979, S. 114)
Daran hat sich leider bis heute nicht viel geändert. Der Deutsche ist eben kein Revolutionär, der Konservative/Bürgerliche sowieso nicht, wie vor Jahrzehnten in der Masse auch heute noch devot und obrigkeitshörig-und gläubig, Blockwartmentalität und lächerliches Spießbürgertum bis ins letzte Glied. Nur so läßt sich u. a. auch die Ökodiktatur der politisch winzigen Grünen in diesem Lande erklären. Eine kaputte Neidgesellschaft, die eher wegen dem größeren Auto des Nachbarn, der Hundekacke vor dem eigenen Grundstück oder der Ruhestörung in der Kleingartenanlage randaliert und sich empört, als gegen den Verrat durch die eigene Regierung und den Untergang des Landes aufzustehen. Die Nachkriegsumerziehung tat dann den Rest, der furor teutonicus ist dem Deutschen ausgetrieben worden.

calculus

30. Dezember 2015 12:19

@Der_Jürgen
"die davon Betroffenen könnten ins sowjetische Lager überlaufen."

Die Gefahr bestand nie, denn nur Spinner begeben sich unter die Knute eines Systems, daß genötigt ist, sich hinter Mauern zu verbarrikadieren.

Das Ost-System war ein Push-System, es trieb die Leute vor sich her, wer abwich bekam die Knute zu spüren.

Das West-System ist ein Pull-System, es zieht die Leute mit allerhand halbseidenen Versprechen hinter sich her und belohnt diejenigen, die folgen. Wer nicht folgen will, bleibt einfach alleine und kann krepieren.

calculus

30. Dezember 2015 13:44

@Der_Jürgen
"Wladimir Putin [hat] recht, wenn er das Verschwinden der UdSSR als grösste geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet."

Diese Aussage finde ich etwas ambivalent. Auf der einen Seite gebe ich Ihnen natürlich recht, wenn Sie damit das Ausscheiden Rußlands als Gegenpol zur "Westlichen Wertegemeinschaft" (WWG) sehen. Andererseits hat der Zusammenbruch Rußlands überhaupt erst die Möglichkeit für uns eröffnet, irgendwann einmal die Besatzung komplett abzuschütteln. Es bleibt abzuwarten, wie Putin/Rußland sich weiterhin schlägt, und ich bin überzeugt davon, daß sich die Position Deutschlands nicht hier bei uns, sondern im Ringen Rußlands mit der WWG gerade in Syrien entscheidet.

Meier Pirmin

30. Dezember 2015 13:57

Diejenigen, die hier in der Frankfurter Schule die Wurzel alles Übels sehen, übersehen, dass deren Schaden hauptächlich die Situation der Geisteswissenschaften in Deutschland, einschliesslich der Pädagogik, teilweise ruiniert haben mag, dass es über alles gesehen nicht die Erklärung für die heutige Misere sein kann, auch nicht die ganze Sache mit Auschwitz. Nirgends ist Auschwitz mehr Staatsreligion als in Israel, dessen Politik, besonders Einwanderungspolitik, mit der unseren nicht zu vergleichen ist, vielleicht gerade, weil sie kein zweites Auschwitz wollen. Aber natürlich ist Auschwitz nicht wichtiger als die Geschichte des Mittelalters, wo man auch noch anderes lernen könnte, die Reichsgeschichte betreffend, auch ohne Auschwitz bereits genug über Antisemitismus und Ketzerverfolgung. Es ist auch nicht mal sicher, dass die Amis an allem schuld sind. Man könnte sich auf höherem Niveau als der gegenwärtige Präsidentschaftskandidat Trump auf Grundlagen der Staatlichkeit zurückbesinnen unter vollständigem Ausschluss aller Frageverbote. Nur Staaten, die nicht ernst zu nehmen sind, verzichten auf Sicherung der Grenzen und Einschränkung der Einwanderung. Das kritische Denken müsste auch den Umverteiler- und Verteilersozialstaat betreffen bis hin zur vollständigen Privatisierung bzw. Korporatisierung zum Beispiel des Flüchtlingswesens und bis hin zur Frage nach dem Staatsvertrag, den man zu unterschreiben bereit ist. Wer letzteres als verfassungsfeindlich bezeichnet, ist im Sinne des 18. Jahrhunderts ein Gegner der Gedankenfreiheit. Dass nicht nur Karl Marx und Thomas Hobbes, dass auch sogar Carl Schmitt, trotz einzelner gravierender Irrtümer, vieles richtig gesehen haben, Clausewitz und Machiavelli sowieso, dürfte sich und müsste sich ohne Gefahr der Ausgrenzung frei herumsprechen dürfen. Ich wundere mich übrigens, dass einer der einflussreichsten politischen Denker in Deutschland, Herwik Münkler, Ex-Juso, immerhin in seiner wissenschaftlichen Tätigkeit von Machiavelli ausgeht. Hier könnten und müssten auch wir wieder ansetzen. Jede Seite Machiavelli ist ein Labsal gegen Gutmenschenprosa. Natürlich ist damit noch nicht gehandelt. Aber die Köpfe müssten endlich wieder freier werden. Was übrigens den sogenannten Pöbel betrifft, so weiss dieser nicht, was richtig ist, aber besser als viele Eliten, was falsch ist. Mit diesem Durchblick wäre schon einiges erreicht.

Der Gutmensch

30. Dezember 2015 15:47

Lieber Pirmin Meier,

auch wenn ich mich hier kürzlich satirisch äußerte (was ich hinterher ernstlich bereute, als ich sah, dass es jemand unerwartet ernst genommen hatte) - Ihre Erkenntnisse werden wir wohl alle auf dem Weg noch bitter benötigen.

Also - auf dass uns die contenance nie verlassen möge!

Ihr Gutmensch.

Thomas Friedrich

30. Dezember 2015 16:31

Ein guter Beitrag; persönlich und unaufgeregt geschrieben. Danke.

Ein Leser vorhin schrieb sinngemäß, es gibt drei Wege etwas zu tun, und jedes bisschen zählt.

So sehe ich das auch. Jeder kann etwas tun, jedes kleine Tun zählt.

Und: Wir müssen uns auf die gemeinsamen 80% besinnen, nicht auf unseren Unterschieden (seien es 5% oder 20%) herumhacken - und damit der gemeinsamen Sache schaden.

Taktisch und strategisch klug agieren heißt:
den Boden bereiten, Stück für Stück, und sich vorbereiten, für den Moment gewappnet sein.

Der Tag, der Funke wird kommen. Vielleicht schon in 2016.

Herrn Kubitschek, der Sezession und allen Lesern einen guten Beginn für ein glückvolles Jahr 2016.

Der_Jürgen

30. Dezember 2015 20:19

@Pirmin Meier
Eine kleine Korrektur: Der Professor heisst Herfried Münkler, nicht "Herwig".

Sie klagen über die Diktatur der politischen Korrektheit (das und das "müsste sich ohne Gefahr der Ausgrenzung frei herumsprechen dürfen". In der Tat. Wie die meisten Konservativen begehen Sie den Fehler, das System für reformierbar zu halten, was es aber nicht ist. Hier gibt es nichts mehr zu reformieren oder zu verbessern. Das System kann es nicht zulassen, dass seine Lügen hinterfragt werden, weil der Zusammenbruch einer Lüge gleich die Infragestellung der nächsten nach sich ziehen wird.

Das eben Gesagte gilt mit Sicherheit für Staaten wie die BRD, Oesterreich, Frankreich, Schweden und einige andere. In der Schweiz sind Gesinnungsterror und Gleichschaltung noch nicht so weit fortgeschritten, aber das Gesamtbild ist dennoch recht trostlos. Immerhin, wir haben mit der "Weltwoche" eine grosse Zeitung, die in zwei entscheidenden Fragen, jener der Einwanderung und jener der Wiederherstellung der Meinungsfreiheit durch Abschaffung des Maulkorbparagraphen 261bis, aus der Reihe tanzt. Das ist Leuten wie Roger Köppel und Alex Baur zu verdanken. Die meisten anderen Systemlügen trägt allerdings auch die "Weltwoche" mit.

Wir leben in einer gespenstischen Welt. Obwohl, um nur ein Beispiel zu nennen, jedermann durch ein paar Mausclicks jede Menge von Informationen finden kann, die die offizielle Version der Terroranschläge vom 11. September 2001 zum Gespött machen, stellen sich ALLE grossen Medien der "freien Welt" dumm und erzählen weiterhin die närrische Geschichte vom bösen Osama und seinen "Flugzeugentführern". Eine solche Gesellschaft kann nicht Bestand haben. Sie muss an ihren eigenen Lügen krepieren.

Aristoteles.

30. Dezember 2015 23:18

Folgendes Gedankenspielchen:
Nur Entweder-Oder ist erlaubt, keine Zwischenlösungen
(der Spielmeister will es so):

1) Entweder:
Freie, objektive Forschung, Wahrheitssuche und Berichterstattung;
dafür weiter massive Fremdflutung und genozidaler Vermischungsrassimus.

2) Oder:
Akzeptanz von Tabu, Zensur, sozialer, beruflicher, familiärer Inquisition;
dafür sofortige Remigrationsmaßnahmen, Aussicht auf ethnische Selbstbestimmung (bis auf 1).

Aktuelle Situation (tut mir leid):
a) https://www.youtube.com/watch?v=5h-jB9wLUTA
b) https://www.deutschlandfunk.de/deutschland-mehr-als-1-1-millionen-fluechtlinge-2015.447.de.html?drn:news_id=563975

Guten Rutsch!

Direkte Aktion

31. Dezember 2015 05:30

"Wir leben in einer gespenstischen Welt. Obwohl, um nur ein Beispiel zu nennen, jedermann durch ein paar Mausclicks jede Menge von Informationen finden kann, die die offizielle Version der Terroranschläge vom 11. September 2001 zum Gespött machen, stellen sich ALLE grossen Medien der „freien Welt“ dumm und erzählen weiterhin die närrische Geschichte vom bösen Osama und seinen „Flugzeugentführern“. Eine solche Gesellschaft kann nicht Bestand haben. Sie muss an ihren eigenen Lügen krepieren."

Wunderschön formuliert!

Aber das gilt nicht nur die Lüge bzgl. 9/11; nein es gilt für alles Wesentliche.

Für alle wesentlichen Fragen (z.B. die tieferen Gründe für die Asyl-Flut, Hooton-Plan, NSU-Phantom, Kriegsgründe, NWO, Finanzsystem, Wahlen) findet man im Netz mit ein bisschen Suche Antworten. Auch auf Fragen, die in diesem Staat gar nicht gestellt werden dürfen, wollte nicht an den Grundfesten gerüttelt werden und die Staatsräson berührt werden.

Da sollen die Meyers, Herrmanns, Schmidts, das Kainsmal ewiger Schuld tragen für etwas, ....aber ach. Selbst in diesem Blog bleiben manche Wahrheiten lieber nicht ausgesprochen.

Nur worauf ich hinaus will ist folgendes: sooo weit muss der Normalbürger ja gar nicht klettern, es wäre schon viel, wenn Lieschen MÜller sich trauen würde harmlose Seiten wie die Sezession, pi-news.net, metropolico.org usw. regelmäßig aufzusuchen und sich zu informieren. Für den Anfang würde das ja schon reichen.

Ich führe sehr viele politische Gespräche mit meinen Mitmenschen und verteile wo es geht, die Netzadressen von rechten Internetseiten. Treffe ich diese Leute dann wieder frage ich natürlich nach Erkenntnisgewinn. Und obwohl diese Leute interessiert sind und grds. auf unserer Seite stehen, klicken viele Leute nicht auf "unsere" Seiten, sondern "informieren" sich weiter bei SPON, Bild, etc. - und die "ganz Schlauen" dann sogar bei Zeit, SZ, FAZ und die meinen dann ernsthaft, da stehe doch alles drin, was man wissen muss.

Ja, was man laut BRD wissen muss - aber nicht was wahr ist!
Wie kriegen wir das nur hin, dass die Leute das Vertrauen in die Systemjournaille restlos verlieren und ihr Leseverhalten ändern?!

Gustav

31. Dezember 2015 08:43

Auch die Freiheit ist nicht ein leerer Traum. Da ist Freiheit, wo du ohne äußern Zwang dem König und der Obrigkeit gehorchst, wo du in den Sitten und Weisen und Gesetzen deiner Väter leben darfst, wo keine ausländischen Henker über dich gebieten und keine fremden Treiber dich treiben, wie man das Vieh mit dem Stecken treibt. Dieses Vaterland und diese Freiheit sind das edelste Gut, das ein guter Mensch auf Erden besitzt und zu besitzen begehrt.

Willkommen denn zum Neuen Jahr!
Laß uns die Blicke fröhlich heben!
Die Freundschaft lebe treu und wahr!
Die Freiheit soll am höchsten leben!

Ernst Moritz Arndt

Der Gutmensch

31. Dezember 2015 12:12

Ach, die ausländischen Henker ... nicht, dass ich deren Existenz leugnen würde; ganz im Gegenteil!

Aber im Land selber gibt es auch genug zu tun. Das kann man m. E. nicht anpacken, indem man sich die Deutungshoheit über andere anmaßt, wie andere sich die Deutungshoheit über einen selber anmaßen. Wie gesagt: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich ...

Neulich habe ich in einem Buch geblättert, dass von promovierten Leuten geschrieben wurde; es ging um einen Betrieb und dessen Wandel unter den Nazis und um die damit einhergehende Denunziation von Juden; optisch schön abwechslungsreich bebildert mit Ablichtungen von Originaldokumenten. Bei aller Empörung über die Denunziationen fiel mir die sehr gute Rechtschreibung der einfachen Leute und ihre erstaunlich zurückhaltende Ausdrucksweise auf. Natürlich blieb das Ergebnis hundsgemein: Die Juden, die ein grauenvolles Schicksal erwartete, wurden nämlich geradezu aus einem Paradies vertrieben - verbilligte Betriebswohnungen, Ferienheime, garantiert fester Arbeitsplatz, Betriebsfeiern, Betriebsrenten, Gemeinschaft, etc. pp. Leider war das Paradies auch keines: Es war nämlich die Nazi-Hölle, wie die Verfasser nicht müde wurden zu betonen, ganz und gar falsch, und innerhalb dieser ganz und gar falschen Randbedingungen sollten sich die einfachen Leute dann also ganz und gar richtig verhalten und nicht bloß rechtschreiben (was sie ja heute Gott sei Dank nicht mehr können, da fallen ja dann die Voraussetzungen für die rechte Denunziation weg, oder nicht?) An der Stelle kam ich dann irgendwie nicht mehr mit. Diesen gordischen Knoten kann man vielleicht gar nicht mehr lösen: Die endgültige Erkenntnis ist gewonnen, die abschließenden Lehren sind gezogen!

Möge für eine juristische Sekunde Totenstille im Land herrschen. Niemand, der noch belehrt. Niemand, der Fragen stellt, auf die er sich keine weiterführende Antwort mehr erhofft. Und danach ein neuer Anfang!

Das wäre mein Wunsch zum neuen Jahr und er wird sich nicht erfüllen.

Der Gutmensch.

Hajo Blaschke

31. Dezember 2015 17:34

Siegfried Waschnig, wenn Sie solche Beiträge wie meinen löschen, (...)Diskussionsblocker der Systempresse (...)

Kositza: Der Herr Waschnig löscht hier gar nichts.Die Hausherrin ists.

Der Gutmensch

1. Januar 2016 12:05

Oh, dann, liebe Frau Kositza (ein frohes neues Jahr!):

Ich plädiere nicht für´s Aufgeben. Nur dafür, nicht den Namen der Wissenschaft für einen immer neuen Aufguß immer desselben zu verbraten. Das ist eben nicht "ergebnisoffen", sondern es zeitigt seit Jahrzehnten immer wieder dasselbe Ergebnis: hier die Opfer - dort die Nichtopfer! Wie sollte denn eine derartig polarisierte Gesellschaft wieder zur Gemeinschaft werden? Was könnte uns denn verbinden - Schuld? Ich sehe keine Möglichkeit, dieses Problem frontal anzugehen (gäbe es die, wäre schon mal jemand damit erfolgreich gewesen) und deshalb mache ich mir eben Gedanken über eine taktische Aushilfe (Pause), bevor wir weiter so schlückchenweise im Kakao ersaufen, wie es derzeit der Fall ist.

Der Gutmensch.

Klaus Scholz

1. Januar 2016 20:02

... ein sehr guter Beitrag & ein wichtiger dazu. Er beschreibt auch meinen Weg. Das Geschriebene als harmlos, gutmenschenhaft oder unpolitisch zu bezeichnen, darf ich als Anmaßung bezeichnen. Im Gegenteil, das Aufstehen, das sich kenntlich machen & somit als Unmensch diffamiert zu werden, erfordert deutlich mehr Mut, als die Absonderung irrigen besserwisserischen verbalen Heldentum.
Mit den besten Grüßen, Klaus Scholz

Andreas

3. Januar 2016 14:39

Hallo zusammen,

einfach mal die "Ereignisse" am Kölner Hauptbahnhof und Herren Ralf Stegners Tweet dazu auf ein Flugblatt packen und großflächig verteilen.

So was könnte man tun, dass wäre aus meiner Sicht doch mal praktischer Widerstand, oder ?

Steinbock

16. Januar 2016 19:42

Waschnig, ich weiß nicht, wann Sie zur Schule gegangen sind: was ich nach der Lektüre Ihres Textes ganz sicher weiß: Daß in den zehn, fünfzehn oder auch zwanzig Jahren, die zwischen Ihrer und meiner Schulzeit lagen, die an der Schwelle zum Erwachsenenalter stehende Jugend mental wie physisch auf den Hund gekommen ist.

Ich habe nach dem Abitur eine zweijährige Ausbildung zum Forstwirt absolviert, in deren Rahmen ich alle fünf Wochen je eine Woche Blockunterricht in einer Berufsschule hatte, die hauptsächlich von Auszubildenden des Bauhandwerks besucht wurde.

Ich selbst konnte mich aufgrund meiner großen und massiven Statur (und auch deswegen, weil ich als Abiturient drei bis vier Jahre älter war als die meisten Mitschüler) ziemlich ungefährdet bewegen, und wenn ich nicht einige Male zugunsten von Schulkameraden interveniert hätte, hätte ich mich kein einziges Mal prügeln müssen.

Ich bin weit davon entfernt, die Zustände an dieser Lehranstalt zu idealisieren: Es gab Tage dort, an denen es Berufsschülern von weniger als hünenhafter Gestalt unmöglich war, den Schulhof zu überqueren, ohne nicht wenigstens einmal Schläge angeboten zu kriegen. Da bei den Hauptschulabgängern im ersten Lehrjahr, welche die Masse der Berufsschüler bildeten, kein einheitliches Niveau im Rechnen und Schreiben vorausgesetzt werden konnte, waren die ersten paar Unterrichtsblöcke in Mathematik ausschließlich der Repitition der vier Grundrechenarten gewidmet. Die Lehrer waren ohne Ausnahme von hartem Holze, ich habe während meiner Lehrzeit wenigstens dreimal miterlebt, wie aufsässige Schüler, die es auf eine Konfrontation ankommen ließen, mit Ohrfeigen zur Räson gebracht wurden. Die Handvoll Türken, die es an der Schule gab, entsprachen dem Klischee, was unter den damaligen Bedingungen hieß: Sie unterschieden sich, was Gewaltbereitschaft anbetraf, nicht von ihren deutschen Mitschülern. Im Anschluß an meine Lehre habe ich Wehrdienst geleistet, und obwohl ich in der Ausbildungskompanie nicht der einzige Rekrut mit Abitur war, war die vorherrschende Mentalität dort von der, die an der Berufsschule herrschte, nicht wesentlich verschieden. Aber es war eine tolle Zeit, wenige Wochen reichten aus, um uns Flausen und Unlust auszutreiben, und nach der Kameradschaft, die insbesondere während der Grundausbildung herrschte, habe ich mich später, an der Universität (unter Kommilitonen, die sich die Hose mit der Kneifzange zumachten), oft zurückgesehnt.

Egal, ob Berufsschule oder Bundeswehr; wenn bei uns ein Neuankömmling sich nicht fein im (Migrations-) Hintergrund gehalten hätte, ihm wäre die Hölle auf Erden sicher gewesen. Liegt es daran, daß zu Ihrer Zeit, Waschnig, ein großer Teil der autochthonen Jugendlichen von alleinerziehenden Müttern aufgezogen wurde ? Menschen sind verschieden, nicht jeder hat das Zeug, sich körperlich durchzusetzen, und viele der gutgemeinten Ratschläge, die unter dem letzten Eintrag in dieses Netztagebuch gemacht wurden, kranken an Unverständnis gegenüber der Wahrheit, die in dem Umstande am Tage liegt, daß ein Mann 35 oder 40 Jahre alt werden konnte, ohne sich je geprügelt zu haben. Wehrfähigkeit ? Bei den jungen Leuten fehlt es, scheint mir, vor allem an der Bereitschaft, zusammenzuhalten.
Was sind Freunde wert, die Dich nicht mehr kennen wollen, wenn`s gefährlich wird ?

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