Laß uns darüber reden! – Ja, und dann?

Natürlich konnte man die Vorgänge zum Jahreswechsel nicht unkommentiert lassen.

Lutz Meyer

Lutz Meyer kommt aus der linksanarchistischen Szene, seine Themen findet er auf der Straße.

Natür­lich war es rich­tig, Grün­de, Hin­ter­grün­de und Abgrün­de zu ana­ly­sie­ren. Natür­lich kann man es als Fanal sehen. Aber was folgt dar­aus? Was könn­te dar­aus folgen?

Eine ewig wäh­ren­de Jam­mer­ti­ra­de? Hys­te­ri­sche Kla­ge­wei­ber (auch männ­li­che) auf Speed beherr­schen die Sze­ne, den bar­men­den Apo­lo­ge­tin­nen der Will­kom­mens­kul­tur nicht unähnlich.

Es ist alles gesagt. Die Fak­ten sind bekannt, alle Argu­men­te sind aus­ge­tauscht, alle Theo­rien gespon­nen. Und nun? Wird sich etwas ändern? Die wei­te­re Desta­bi­li­sie­rung der Ver­hält­nis­se ist zu erwar­ten, kein Dis­kurs, kei­ne Groß­de­mo, kein Wahl­er­geb­nis, kein Poli­ti­ker­rück­tritt, kein Gene­ral­streik wird die Bar­ba­ri­sie­rung stoppen.

War­um also wei­ter­re­den? Gibt es kei­ne wesent­li­che­ren The­men, ist da nichts Wich­ti­ge­res? Schwei­gen ist mit­un­ter der bes­te Bei­trag zu einer nicht enden wol­len­den Diskussion.

Ich rede auch nicht der beherz­ten Tat des Ein­zel­nen oder einer klei­nen, zu allem ent­schlos­se­nen Grup­pe das Wort. Wel­cher Tat denn über­haupt? Wel­che Tat wäre wohl groß genug, um das auf­zu­hal­ten, was da geschieht und noch gesche­hen wird? Doch was geschieht denn da wirk­lich? Weiß es jemand?

Ich rede aber erst recht nicht der Ver­zweif­lung oder der Des­il­lu­sio­nie­rung das Wort. Ich nei­ge nicht zur Depres­si­on, ich bin Opti­mist und viel­leicht in man­cher Hin­sicht sogar ziem­lich abge­brüht. Ich neh­me die Din­ge zur Kennt­nis, tref­fe eini­ge pri­va­te Vorkehrungen.

Mora­li­sche Empö­rung und die­se gan­ze auf­ge­reg­te Getue egal von wel­cher Sei­te fin­de ich anstö­ßig und absto­ßend zugleich, hege ich doch den häss­li­chen Ver­dacht, daß manch einem die Ereig­nis­se nicht unge­le­gen kamen. Doch das eigent­li­che Übel ist, daß man dem, was man bekämpft, ver­haf­tet bleibt. Man wird ihm ähn­li­cher, ver­liert sich gar in ihm.

Neh­men wir ein paar grund­le­gen­de Din­ge zur Kennt­nis: Wo der eine oder ande­re noch sein fades argu­men­ta­ti­ves Süpp­chen auf trü­be qual­men­den Feu­er­chen zu kochen meint, trei­ben wir alle doch längst im gro­ßen Hexen­kes­sel. Die­ser Hexen­kes­sel ist nicht auf Köln beschränkt oder auf Deutsch­land, son­dern ist ein glo­ba­ler. Die Din­ge sind in radi­ka­ler Auf­lö­sung bei zuneh­men­der Dyna­mi­sie­rung des Prozesses.

Der Pro­zeß hat sich ver­selb­stän­digt; sinist­re Pla­ner mit Fle­der­maus­oh­ren, die so etwas wie die Flu­tung Euro­pas mit – vor­nehm aus­ge­drückt – kul­tur­frem­den Ele­men­ten viel­leicht der­einst aus Grün­den der Hab­gier, auf­ge­hübscht durch aka­de­mi­sche Über­le­gun­gen, ange­sto­ßen haben könn­ten, dürf­ten inzwi­schen selbst die Hosen gestri­chen voll haben (man riecht es förm­lich: Kot und teu­ers­tes Par­füm). Es gibt kei­nen Fleck auf die­sem Pla­ne­ten, der noch Sicher­heit böte – weder uns noch denen. So sieht es aus. Schein­bar. Schein­bar, weil auch der Hexen­kes­sel nicht ewig bro­deln wird und eine gan­ze ande­re Sicher­heit zum Vor­schein kom­men wird. Eine Sicher­heit, die wir immer schon hat­ten und immer haben werden.

Was ich per­sön­lich zu tun geden­ke? Ich wer­de abwar­ten. Ich bin, weil ich zwar blaue Augen habe aber doch nicht blau­äu­gig bin, auf man­cher­lei gefasst, sogar vor­be­rei­tet. Aber nichts wird mich aus der Ruhe brin­gen. Es wird eine gro­ße Schmel­ze geben, die die west­li­che Welt eben­so wenig über­ste­hen wird wie die isla­mi­sche (von Chi­na ganz zu schweigen).

Wer mei­ne bis­he­ri­gen Bei­trä­ge gele­sen hat, wird ver­ste­hen, daß mich das erwart­ba­re Ver­schwin­den der west­li­chen Welt nicht unbe­dingt vor Trau­er erstar­ren lässt – mit ihr ver­schwän­de viel geis­ti­ger Unrat, viel Ober­fläch­lich­keit und eini­ges an unter­ir­di­scher Obs­zö­ni­tät. Und da die um nichts weni­ger unwür­di­ge isla­mi­sche Welt im sel­ben Orkus abstru­deln wird, wäre auch die­ses Pro­blem gelöst. Mich bewegt eher die Fra­ge, was bleibt. Auf die­ses Blei­ben­de ver­su­che ich mich zu besin­nen. Ich sehe mich nicht als Christ, bin aber Meta-Phy­si­ker durch und durch.

Ich las­se Ruhe in mein Leben ein­keh­ren und hei­te­re Gelas­sen­heit. Ich freue mich, wenn die aus­wärts stu­die­ren­den Kin­der mal wie­der vor­bei­schau­en. Freue mich auf Zwei­sam­keit mit mei­ner Frau, genie­ße den ein­ge­la­ger­ten Wein (ich lage­re übri­gens stän­dig Nach­schub ein, lee­re also nicht ein­fach so den Kel­ler), koche gern, lese gera­de in die­sen Tagen bevor­zugt Pla­ton, Jakob Böh­me und Heid­eg­ger. Außer­dem die Mar­mor­klip­pen, um das Urbild der Rau­ten­klau­se vor Augen zu haben.

Ich gucke in das Grau des Him­mels über Nord­west­deutsch­land, sehe dort Far­ben (auch ohne Wein­kon­sum). Ich tau­sche mich mit Freun­den aus, Köln ist kaum noch ein The­ma (was kei­ne Gering­schät­zung der Opfer aus­drückt, wie hin­zu­zu­fü­gen ich mich beei­le). Ich gehe wei­ter mei­nem Brot­er­werb nach, strei­fe durch die Land­schaft (auch bei Regen), musi­zie­re, pfle­ge mei­ne klei­ne prä­his­to­ri­sche Samm­lung, pflan­ze dor­ni­ges Gestrüpp ums Haus, unbe­ein­druckt durch bald wahr­schein­lich all­ge­gen­wär­ti­ge Ban­den Schutz­su­chen­der und einen impo­ten­ten Staat, der nichts zu mei­nem Schutz vor jenen Schutz­su­chen­den unter­neh­men wird.

Das, was ich prak­ti­zie­re, sei ein fei­ger, eines Rech­ten unwür­di­ger Aus­stieg aus dem Bereich des Poli­ti­schen? Nichts weni­ger als das. Es ist die Ein­kehr in die Mit­te des Poli­ti­schen, in das, was jede Polis im Kern aus­macht. Es ist die Ein­kehr in das Eige­ne. Fehlt es, wird nichts Bestand haben.

Lutz Meyer

Lutz Meyer kommt aus der linksanarchistischen Szene, seine Themen findet er auf der Straße.

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Kommentare (85)

Thomas Wawerka

13. Januar 2016 15:19

"Das Private ist politisch!" (?)

Schweigen ist mitunter der beste Beitrag zu einer nicht enden wollenden Diskussion.

Das wird mir auch immer deutlicher.

Coon

13. Januar 2016 15:31

Es ist alles gesagt, aber noch nicht von allen. Der Letzte macht das Licht an.

Matt Eagle

13. Januar 2016 15:36

Hervorragender Artikel, danke! Während aus meinem Umfeld ehemals unpolitisch bis gutmenschliche Leute auf mich zukommen und mir im Zusammenhang mit den Köln-Ereignissen entrüstet zugestehen, dass ich immer Recht gehabt hätte mit meiner, ich nenne es mal "kontroversen",Einstellung, so bin ich mittlerweile über das Stadium der Empörung hinaus und handhabe es wie Sie, Herr Meyer: Das Leben genießen, der Arbeit nachgehen und nicht völlig unvorbereitet sein. Man kann sich auch immer wieder fragen: WWJD? Was würde Jünger tun? Ruhig bleiben und abwarten wahrscheinlich, bereit zum Waldgang. Wer sich etwas handfester vorbereiten möchte kann ja mal "müsli füsiliere" googeln und stöbern.

Arminius Arndt

13. Januar 2016 15:47

Apfelbäumchen habe ich schon gepflanzt, im Frühjahr werden weitere gesetzt werden.

Aber verdammt, Sie haben einfach Recht. All dieser Aktionismus, der gepredigt wird - wo soll er helfen, wenn er legal sein soll und legal bleiben muss?

Ich habe den Eindruck, dass die katechontische Idee aufgegeben wurde. Der Antichrist ist offenbar da. In der katholischen Kirche unter Papst Franziskus scheint diese Erkenntnis nicht zu einer passiven Art des Erduldens sondern zu einem Versuch des Beschleunigens zu führen, damit die Parusie Christie endlich eintritt, was aber letztlich Gotteslästerlich ist.

Herr Meyer, sie machen Graswurzelarbeit, wohl in der Hoffnung, dass nach dem Sturm genügend Saat übrig bleibt.

Frederick B.

13. Januar 2016 15:47

So, wie Sie schreiben, muss man Ihnen wohl - einen schönen Lebensabend noch! wünschen. Vergessen Sie bitte nicht, dass sich nicht jedermann so zurücklehnen kann und manch einer darüber hadert, was spätestens dem Nachwuchs noch blühen wird. Ihr Plädoyer für die 'Einkehr in das Eigene' kann kaum ernstgemeint sein; zumindest dürfen Sie nicht meinen, wer nicht Abstand nimmt, kehre auch nicht ein. Sehen Sie: Sie müssen aus dem Eigenen heraus (wenn wir diese wolkige Formulierung übernehmen wollen) agieren. Alles andere macht aus Ihnen einen unspitzigen Rentner.

Was einem dann widerfährt ist die reinste Ohnmacht, die zum Reden drängt.

Rechtspopulisten würden die letzten und überhaupt alle einschlägigen Vorgänge "ausnutzen" - das ist die Hexe, die ertrinken muss, um ihre Unschuld zu beweisen. Das immerhin gemeinfinanzierte Schweizer Staatsfernsehen SRF bspw. schwadroniert gestern Abend, rechte Gruppen fühlten sich nunmehr bestätigt - hier bezogen auf die Kölner Silvestvergewaltigungsparty, mitgedacht oder mitzudenken sind selbstverständlich sämtliche nicht berichterstatteten Routinevergewaltigungen oder solche Kraken wie der pakistanische Vergewaltigungszirkel in England, die millionenstarken Massen an Kriegerflüchtlingen, auch die Pariser/ Kairoer/ Tuniser/ Istanbuler/ Madrider/ New Yorker/ XY-Anschläge oder die in den letzten Jahren brennenden Städte von England, Frankreich oder Schweden, weiterhin die überfüllten Gefängnisse und nicht zuletzt das sinkende Bildungsniveau und die massiv steigenden Sozialausgaben infolge Zuwanderung. So weit, so ungeordnet.
Dadurch fühlten sich also 'rechte Gruppen' (wer immer das sei, vermutlich all jene, die sich nun eben bestätigt fühlen) bestätigt - selbstverständlich zu unrecht. Ja, was um alles in der Welt hindert daran, festzustellen, dass diese Vorgänge noch jede seriöse Vorhersage bestätigen? Es scheint, als sei es eben ausgeschlossen, dass sie jemals bestätigt würden. Übersetzt heisst das nichts anderes, als dass geschehen kann, was auch immer geschehen kann - sie werden niemals recht behalten! Es ist, mit anderen Worten, eine offene Kampfansage und Kriegserklärung - auch an unsere Kinder; denn sie werden es unbedingt zum Äussersten treiben.

Ich meine: Ihre Einkehr in das Eigene ist ein esoterischer Fatalismus, den Sie sich allenfalls leisten können. Die Ohnmacht zu brechen verlangte jedenfalls, jedesmal über die Dinge zu reden.

Fredy

13. Januar 2016 15:53

Auf den Punkt, Lutz Meyer. Die Schlachten, die wir schlagen müßten, wollen wir gar nicht gewinnen. Für wen und für was? Es gibt außer dem Eigenen nichts was sich zu verteidigen lohnt. Und wenn zuviel vom Bestehenden verteidigt wird, geht gerade das Eigene unter. Das ist doch unser Problem.

Sicher mag man uns jetzt der Feigheit und des Defätismus bezichtigen. Solchen sei gesagt: Das was Ihr Euch traut, wird nichts ändern. Und das was vielleicht noch etwas ändern würde, traut Ihr Euch eben sowenig. Deswegen wird so viel geschrieben und gefordert, debattiert und proklamiert ...

Be prepared.

Nichtliberaler

13. Januar 2016 15:53

Sehr schön. Aber wozu habe ich dieses Dokument innerer Befindlichkeit, eine Literaturgattung die ich übrigens eher aus dem linken Spektrum kannte, überhaupt gelesen. PS. Bezüglich China gebe ich Ihnen übrigens nicht recht. China ist entschlossen, ein Nationalstaat zu bleiben und es wird diese Ziel auch erreichen. Ebenso übrigens wie seine konfuzianisch geprägten Nachbarstaaten. Unsere Eliten haben sich dagegen entschlossen, unseren Nationalstaat zu zerstören und sie werden dieses Ziel dank der Schlafmützigkeit des Volkes auch erreicchen. Punktum.

Friedhelm

13. Januar 2016 16:12

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Gut dargelegt, Herr Meyer. Chapeau!

Daß man hier meine Kommentare nicht durchlässt, weil nun auch ein Türke mitliest, der sich beleidigt fühlen könnte: was auch immer. Ich habe die Ranglisten (der Religionen, der Philosophie, der Völker, der Kulturen usw. usf.) nicht erfunden, mache nur auf sie aufmerksam.

Das kommende Chaos wird sowieso alle r-selektierten hinwegfegen.

Stogumber

13. Januar 2016 16:52

Soweit ganz gut.
Aber der nächste Schritt müsste ja sein: zusammenzuarbeiten, um möglichst viel von diesem privaten Glück im Winkel aufrechtzuerhalten.
Was heißt das?
Sich möglichst nahe zusammen ansiedeln. Eigenversorgung durch wechselseitige Versorgung ergänzen. Eine eigene Kapitalsammelstelle (Kreditgenossenschaft) aufbauen. Nach Nischen in größeren Märkten Ausschau halten. Eine Subsozietät schaffen, in der jeder von uns - gerade auch die aus politischen Gründen Entlassenen - Arbeit findet und eine Subsistenzbasis, langfristig sogar eine Wohnung und eine Form von Verkehrsmittel.
Da fehlt eben noch der Blick für die Nöte des Nächsten. Und wenn man die ins Auge fasst, dann ergibt sich daraus schon wieder ein ganzes (ganz anderes) Programm.

Bernhard

13. Januar 2016 16:53

Resignation ist auch eine Lösung, könnte man Ihre Zeilen überschreiben, denen ich weitgehend beipflichte, auch wenn ich Ihren Globalpessimismus nicht teile.

Tatsächlich befinden wir uns in einer globalen Systemauseinandersetzung, die uns einen historisch niedrigen Ölpreis und massenhaft Flüchtlinge beschert. Der Fokus liegt auf Russland und China, ersteres mit reichlich Rohstoffen, zweiteres mit reichlich Menpower gesegnet, beides unter Wert an den dekadenten Westen verramscht.

Dazwischen die vielen Menschen der muslimischen Staaten, die zunehmend spürbar Allah durch ein Smartphone ersetzen wollen, ein modernes Leben einfordern, das ihre Eliten nicht zu organisieren vermögen.

Diese Gemengelage führt zwangsläufig in die Brennpunkte dieser Welt, nach Syrien, wo Assad sein Heil bei Putin suchte und auch dort verlor. Sein Volk flieht nicht nach Russland. Der dekadente Westen ist das Ziel, dort die Perspektive eines modernen Lebens zu finden, das trotzdem so unerreichbar ist, als man es sich vorgestellt hat.

Ein modernes Leben kann nur in einer pluralistischen Gesellschaft mit Marktwirtschaft gedeihen. Die Systemfrage stellt sich nicht mehr. Sie ist beantwortet. Jede sozialistische Idee, sei sie nun global oder national, ist gescheitert.

Allerdings muss sich der Sieger im marktwirtschaftlichen Wettbewerb ernsthaft fragen, wie er mit den Verlierern umgeht. Leben und leben lassen als urchristliches Prinzip sollte der Westen nicht vergessen, sonst holen sich der Armen mit Gewalt, was sie zum Leben brauchen.

der Gehenkte

13. Januar 2016 16:54

Richtig ist die gelassene Vertiefung und das Leben des Eigenen ...

Falsch, regelrecht abstoßend, ist die legere Süffisanz und das kleinbürgerliche Bäuchleinstreicheln beim guten Wein ...

Hansi Dampf

13. Januar 2016 17:00

zumindest bedenkenswert...

Ein gebürtiger Hesse

13. Januar 2016 17:12

Die Düsternis dieses Beitrags ist heftig. Selbst der imaginäre Griff zur Pistole, mit der man sich bei der Lektüre sogleich eine Kugel in den Kopf schießen möchte, erscheint vergeblich. Mit den (bewegenden) letzten drei Absätzen wiederum verhält es sich ein wenig wie mit Pascals "Wette": Setzt man darauf, daß unser Land der Total-Katastrophe wider Erwarten doch noch entgeht, wird das kontemplative Tun des Einzelnen zu innerer Erbauung und seelisch-ästhetischer Stärkung führen, die jeglicher Zukunft nur gut tun kann. Geht die Sache schlecht aus, ist es ein schöner Zweck in sich. Man kann also nur gewinnen.

Richard Meißner

13. Januar 2016 17:52

Das verquere Selbstbild vom genüßlich-elitär Rotwein schlürfenden, der vom Lehnstuhl aus, am besten noch bei einer Zigarre, dem Untergang des ganzen obszön-pöbeligen Weltrestes beiwohnt, wurde in hiesigen Kreisen ja schon von vielen ausgiebig gepflegt. Gerne auch vermengt mit apokalyptischem Betbrüder-Hochmut.

Schade, dass sie sich diesem Chor anschließen.

Ich konnte und kann das auch bei ihnen nicht ernst nehmen. Wenn eine Welt vergeht, vollkommen unerheblich ob westlich oder takatukanesisch, sitzt keiner, auch sie nicht, im Lehnstuhl. Da sitzen alle in ihrer Karre und verstopfen die Straßen auf der Flucht.

Ich gönne ihnen, dass sie viele schöne Freizeitbeschäftigungen haben und Köln für sie kein Thema ist. Allerdings sehe ich da den tieferen Nutzen ihrer breiten Ausführung darüber nicht.

Für mich ist Köln ein Thema. Ich komme aus einer der anderen Städte, in denen dieser koordinierte Angriff stattfand. Die Invasion ist für uns junge Deutsche hier nichts, was als fernes Ereigniss betrachtet werden kann, sondern reale, tägliche Veränderung der Lebensqualität, Bedrohung der Sicherheit und steigender Stress. Dem können wir uns nicht entziehen. Kein Haus auf dem Land, in dessen Garten man heitere Gelassenheit pflegen könnte. Gelassenheit, das ist ein neunmalkluger Rat...

In letzter Zeit mehren sich die schrulligen Artikel und Beiträge auf sezession.de. Wollen die Intellektuellen wieder Distanz zum Pöbel aufbauen, nachdem ihnen dieser in seiner Meinung plötzlich näher kommt und die erwünschte Einzigartigkeit bedroht wird?

Eveline

13. Januar 2016 18:19

Mir gefällt was und wie Sie schreiben. Rückzug, Stille und in der Mitte sein.

@Bernhard

Die alte BRD hatte nur einen Reiz, ihre bunten Werbebilder, die Kraft der Bilder.... , die wir in der DDR auch reell haben wollten.... und auch `89 bekamen... mit der Marktwirtschaft, das sollte uns zu denken geben.
Die Marktwirtschaft ist und produziert eine bunte Scheinwelt.
Kein Mensch braucht ein Handy, aber er braucht sauberes Wasser und ein Fleckchen Erde und eine intakte Gemeinde. - und die gibt es nicht in der BRD.

Die Flüchtlinge fliehen lieber in eine bunte Scheinwelt. Sie werden auch aus dieser Scheinwelt aufwachen müssen.

In Russland verpachtet Putin großzügig Land.... an Selbstversorger , wieder mit der Natur im Einklang leben... das ist die Zukunft.

Exmeyer

13. Januar 2016 18:19

Mit Verantwortungsübernahme für die nächste Generation: Das ist dann so nicht möglich.

(Außer das Pflanzen von Weiß- und Schwarzdorn natürlich.)

Anmerkung Meyer: Mispelus germanica und Rosa canina nicht zu vergessen. Im Übrigen übernehme ich Verantwortung.

Weltversteher

13. Januar 2016 18:19

Also Biedermeier?

Oder hat nicht auch unsere Zeit eine Aufgabe für uns?

Stein

13. Januar 2016 18:24

"Schweigen ist mitunter der beste Beitrag zu einer nicht enden wollenden Diskussion."

Diese Aussage gehört in dieselbe Kategorie haarsträubenden Unsinns wie "Der Klügere gibt nach." Mit Schweigen erreicht man gar nichts, schon weil niemand weiß, was man eigentlich will.

Im Gegenteil, angesichts dieser nur kurz währenden Schwächephase des politischen Gegners gilt es, die eigenen Ansichten, Erkenntnisse und Forderungen so laut herauszutröten, wie es nur geht. Ohne Rücksicht, ohne Distanzierungen, mit starkem Willen.

Magnus Göller

13. Januar 2016 18:25

Also der Rückzug: Es bricht eh alles zusammen, mit uns glücklicherweise auch die Muselei, die Chinesen...

Wozu schreiben Sie dann noch, Herr Meyer?

Den Rest auch noch von so einer Geisteshaltung zu überzeugen?

Selbst das wäre ein Widerspruch in sich.

Sollte dies nun aber Ihr letzter Artikel zu politischen Dingen sein, so mag ich Ihnen Ihre Haltung abnehmen.

Sonst nicht.

Sonst halte ich Sie für einen Schwindler.

Anmerkung Meyer: Schwindler, ja, vielleicht, da ist was dran. Aber ich spare ja schon an meinen Worten, reduziere immer mehr. Wäre das eiserne Schweigen nicht die vollendete Sezession?

Mathias

13. Januar 2016 18:41

Ich bin ein großer Bewunderer von AM Erika (ehemals IM Erika).

Was sie vollbringt, ist eine Glanzleistung des Intellekts: sie vernichtet im Alleingang das US-Imperium und alle ihre Konstrukte.

Wenn man annimmt, dass die Frau nicht blöde ist, auch nicht gekauft ist, sondern ihren Amtseid tatsächlich ernst nimmt, zum Wohl des deutschen Volkes zu handeln, so hat sie das beste getan, was ihr möglich ist:

Sie hat die Situation des lange geplanten, schleichenden Genozids und der vollkommenen Unterwerfung des deutschen Volkes unter die Knute eines mörderischen, allgewaltigen Besatzungsregimes offengelegt und jedermann vor Augen geführt.

Sie hat dieses System in Situationen gezwungen, die jedesmal in einer moralischen Bankrott-Erklärung für das System geendet sind - und zwar so, dass diese ebenfalls für jedermann offensichtlich sind und die Verkommenheit und Niedertracht offenkundig machten.

Merkel hat das deutsche Volk aus seiner Lethargie aufgeweckt, reanimiert und den beabsichtigten, schleichenden Genozid eskalieren lassen, so dass sich das deutsche Volk seiner selbst besinnen kann, sich organisiert, wehrt und -nach blutigen, unvermeidbaren Opfern- mit hoher Wahrscheinlichkeit wie Phönix aus der Asche steigt, während die Gegner gelähmt und verwirrt sind - sie begreifen überhaupt nicht, wie ihnen geschieht.

Natürlich wird sie für ihre Taten gehängt werden, sobald unsere europäischen und transatlantischen "Freunde" begreifen, wie böse ihnen mitgespielt wurde und ihnen die sicher geglaubten Sklaven entfleucht sind - falls sie den Hass ihrer eigenen Bürger überhaupt überleben.

Wäre ich in ihrer Lage und meinem Volke zutiefst verpflichtet und müsste mitansehen, wie das eigene Volk langsam von einem übermächtigen Leviathan langsam erdrosselt wird, so würde ich genau so handeln.

Merkel hatte von Anfang an ein Poker-Blatt mit gezinkten Karten auf der Hand, bei dem ihre Gegner auch noch die Spielregeln vor jedem Zug zu ihren Gunsten neu definieren.

---------
Möglicherweise ist sie auch nur eine Irre und weiß nicht um die Konsequenzen ihres Tuns, wie ihre hündischen Mittäter und Mitläufer; nur: für Deutschland und alle europäischen Völker ist sie ein Glücksfall in Zeiten höchster Not.

Für Deutschland (und für alle anderen Völker) hat sie eine Leistung erbracht, die eines Arminius würdig ist: sie hat das deutsche Volk vereint, indem sie die Lage so eskaliert hat, dass für jeden Bürger nur noch die Entscheidung zwischen Leben und Tod übrig bleibt.

Gustav

13. Januar 2016 18:44

Der böse Mensch ist eine Quelle der Faszination; gewöhnliche Leute fragen sich, was zu solchen Verhaltensextremen antreibt. Eine Gier nach Reichtum? Zweifellos ein häufiges Motiv. Eine Sehnsucht nach Macht? Rache an der Gesellschaft? Räumen wir das ebenfalls ein. Aber wenn Reichtum gewonnen worden, Macht erlangt und die Gesellschaft in einen Zustand kriecherischer Unterwerfung versetzt worden ist, was dann? Warum macht er weiter?

Die Antwort muß lauten: aus Liebe zum Bösen um seiner selbst willen. Die Motivation ist, während sie für den gewöhnlichen Menschen unverständlich ist, gleichwohl drängend und real. Der Übeltäter wird zur Kreatur seiner eigenen Taten. Sobald der Übergang vollzogen worden ist, treten neue Maßstäbe in Kraft. Der scharfsinnige Übeltäter erkennt sein Böses und weiß ganz genau, was seine Handlungen bedeuten. Um seine Skrupel zu beruhigen, zieht er sich in einen Zustand des Solipsismus zurück und begeht krasses Böses aus schierer Hysterie, und für seine Opfer erscheint es, als sei die Welt verrückt geworden.

Hoffen wir, das er sich am Ende in seiner Hybris selbst zerstören wird, denn wir können es nicht mehr.

marodeur

13. Januar 2016 18:49

Oh ja die Marmorklippen hatte ich vor Weihnachten aus dem selben Grunde gelesen. Womöglich schmeckt der Wein in der Rautenklause noch einen Tick anders, wenn rund herum die Höfe brennen. Zeiten des Niedergangs haben einen ganz besonderen Charme. Tatsächlich erschließt sich diese Note nur beim Blick nach innen.
Seit ich das Büchlein durch hatte, plane ich für das Frühjahr die Pflanzung von vier neuen Bäumen im Garten. Das ist ein besonders schöner Anachronismus, weil die Pflanzung nach Kriterien stattfindet, die erst in 20-30 Jahren überhaupt eine Rolle spielen. Das war tatsächlich die beste Therapie für meine Trübsal. Darum bin ich bei Meyer. Das hysterische Gejammer in dieser Zeit des Übergangs liegt uns nicht - das ist im Grunde zutiefst undeutsch. Ein schottischer Arbeitskollege hat mal gesagt, dass er von uns Deutschen zu tiefst Ehrfurcht empfindet. Hier will eigentlich niemand schnell reich werden. Alle wollen immer langfristig etwas aufbauen. Wir Deutsche würden nicht im hier und jetzt leben. Wir wäre mit den Gedanken immer entweder weit in der Vergangenheit oder weit in der Zukunft.

Winston Smith 78699

13. Januar 2016 19:08

Ob das mit der Robinsonade innerer Emigration so aufgehen wird? Die linken Hippies machten nach verunglückter Revolte wenigstens noch Betbuden und Wagenburgen auf und ließen die Politjünger nicht zynisch sitzen. Der identitäre Hippie dagegen soll sich nicht vom zuhause träumenden und gleichwohl draußen angepassten Deutschlehrer unterscheiden.
Nicht auf Jünger reinfallen, wenn der in seinem vergeistigten Gesang einer archaischen und ungebildeten Naturwelt der Klause sie ja doch sturmläutet, die Glocken des Intellekts. Übrigens wird dort Gemeinschaft besungen und nicht Eremitage. Letztere wäre im Zarathustra zu finden, und damit man daran nicht irre wird und halbnackt zu predigen anfängt, sollten der Weinkeller und man selbst wirklich randvoll sein. Ob nicht ohnehin der Keller wichtiger als das Regal wird, so in der Einsamkeit? Aber man hat ja Haus, Frau, Gestrüpp, Arbeit und erwachsene Kinder, die für sich selbst sorgen können - das steht als Voraussetzung nur im Kleingedruckten zu diesem Survivalkonzept. Austausch über Gedankendinge nur mit der eigenen Frau, weil sonst niemand in die Selbstbespiegelungsblase reinkommt, weil da draußen keine Kultur mehr ist, außer in weiteren Eremitenklausen, verstreut im Universum wie die Biotope im Film da unten? Damit habe ich meine Ehe ruiniert, Herr Meyer. Man sollte den ganzen Film ansehen, nicht nur den Trailer:

https://www.youtube.com/watch?v=NkF05D-NJMU

Anmerkung Meyer: Ihre Sorge um meine Ehe rührt mich. Aber so ist das nicht. Ich habe einen regen und sehr offenen Austausch mit allen möglichen Leuten. Insofern keine wirkliche Eremitage, nur keine Lust mehr, das schon dreißigmal Verkündete erneut zu verkünden. Würde ich das wollen, käme ich das nächste Mal als Wiederkäuer zur Welt.

Schopi

13. Januar 2016 19:10

Doch das eigentliche Übel ist, daß man dem, was man bekämpft, verhaftet bleibt.

Schön gesagt und wahr zugleich!

Wahr ist aber auch: frisch gepflanztes Dornengestrüpp ums Haus schützt auf Dauer auch nicht gegen allgegenwärtige Banden.

deutscheridentitärer

13. Januar 2016 19:38

Ich bin ein großer Bewunderer von AM Erika (ehemals IM Erika).
Was sie vollbringt, ist eine Glanzleistung des Intellekts: sie vernichtet im Alleingang das US-Imperium und alle ihre Konstrukte.
Wenn man annimmt, dass die Frau nicht blöde ist, auch nicht gekauft ist, sondern ihren Amtseid tatsächlich ernst nimmt, zum Wohl des deutschen Volkes zu handeln, so hat sie das beste getan, was ihr möglich ist:
Sie hat die Situation des lange geplanten, schleichenden Genozids und der vollkommenen Unterwerfung des deutschen Volkes unter die Knute eines mörderischen, allgewaltigen Besatzungsregimes offengelegt und jedermann vor Augen geführt.
Sie hat dieses System in Situationen gezwungen, die jedesmal in einer moralischen Bankrott-Erklärung für das System geendet sind – und zwar so, dass diese ebenfalls für jedermann offensichtlich sind und die Verkommenheit und Niedertracht offenkundig machten.

(...)
Merkel hatte von Anfang an ein Poker-Blatt mit gezinkten Karten auf der Hand, bei dem ihre Gegner auch noch die Spielregeln vor jedem Zug zu ihren Gunsten neu definieren.

Das ist ein äußerst interessanter Gedanke, nicht wahr?

Zu interessant um wahr zu sein wahrscheinlich, aber andererseits, wie erklärt man sich den Suizid des Systems sonst?

Manfred Klein-Hartlage hat die These aufgestellt der drohende Finanzcrash hätte das System zur Beschleunigung gezwungen. Man weiß es nicht.

Max

13. Januar 2016 19:38

In letzter Zeit mehren sich die schrulligen Artikel und Beiträge auf sezession.de. Wollen die Intellektuellen wieder Distanz zum Pöbel aufbauen, nachdem ihnen dieser in seiner Meinung plötzlich näher kommt und die erwünschte Einzigartigkeit bedroht wird?

Äh, welche Intellektuellen meinen Sie? Ansonsten stimme ich Ihnen vollumfänglich zu, Herr Meißner. :-)

Arkanthus

13. Januar 2016 19:39

Die westliche Welt wird insgesamt untergehen ? Das sehe ich noch nicht. Allerdings ist dieses zweite Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts (wie so oft im Rückblick) wohl dasjenige, das die Weichen stellt. Eine metaphysische Wende durch die neue Allgegenwärtigigkeit des Todes und der Gewalt/ Unsicherheit ist durchaus möglich, die Menschen sind reif dafür.

deutscheridentitärer

13. Januar 2016 19:42

Für mich ist Köln ein Thema. Ich komme aus einer der anderen Städte, in denen dieser koordinierte Angriff stattfand. Die Invasion ist für uns junge Deutsche hier nichts, was als fernes Ereigniss betrachtet werden kann, sondern reale, tägliche Veränderung der Lebensqualität, Bedrohung der Sicherheit und steigender Stress. Dem können wir uns nicht entziehen. Kein Haus auf dem Land, in dessen Garten man heitere Gelassenheit pflegen könnte. Gelassenheit, das ist ein neunmalkluger Rat…
In letzter Zeit mehren sich die schrulligen Artikel und Beiträge auf sezession.de. Wollen die Intellektuellen wieder Distanz zum Pöbel aufbauen, nachdem ihnen dieser in seiner Meinung plötzlich näher kommt und die erwünschte Einzigartigkeit bedroht wird?

Den Eindruck habe ich auch.

Schmidt, Kositza, Lichtmesz und Kubitschek sind aber nach wie vor noch Leuchtfeuer in der Dunkelheit, genau wie eine erhebliche Anzahl von Kommentatoren.

Hühnerbaron

13. Januar 2016 20:04

Lieber Meyer,
ich schlage Sie für einen noch zu stiftenden Wilhelm Raabe Preis vor. Irgendwie erinnert mich ihr Stil an den Stopfkuchen.

Vielleicht ist es einfach eine Frage des Lebensalters, nicht mehr übermütig zum Kampf zu rufen?

In der Sache stimme ich Ihnen im ersten Teil zu, besonders schön finde ich, dass Sie am Anfang (nettes Bild mit den Fledermausohren) den Verschwörungstheorien eine Absage erteilen. Mir ist immer noch schlecht von den raunenden Andeutungen Lore Waldvogels...Mich erinnert vieles von solchen Verschwörungstheoretikern an die Sicherheitsbehörden, die Drogendealer exculpieren (jedenfalls deren Verfolgung für Unfug halten und lieber Strafzettel ausstellen) und andauernd auf Hintermännern verweisen, die es stattdessen zu fassen gelte. Diese sind aber wundersamer Weise unfassabar weit weg. Womit man auf anderer Grundlage auch wieder das Nichtstun feiern könnte.

Wegen des hohen Abstraktionsgrades Ihres Beitrages, wenn es um den Nedergang als solchen geht, weiß ich aber nicht genau, warum denn nach ihrer Ansicht alles den Bach runter gehen wird. M. E. liegt das an der allgemeinen Erhöhung der Entropie auf der Erde - damit meine ich nicht die hier so oft angesprochene Temperaturerhöhung der einzelnen, sondern die radikale Durcheinanderbewegung von Personen und Gütern, die sich seit dem 19ten Jahrhundert ständig beschleunigt. Die Dinge sind nicht mehr an ihren natürlichen Orten, das wird sich mit dem Ende des Ölzeitalters in der jetzigen Form erledigt haben.

Leider haben wir aber - und da gehen wir wohl auch im Ergebnis sicher auseiannder - keine Zeit zu warten. Wenn wir nicht irgendwann das Heft des Handelns in die Hand nehmen, die anderen werden recht unhöflich und zu mehreren anklopfen. Wie Lichtmesz sagte, verscheibt sich die abgeschaffte Grenze des Staates nur an die eigene Tür.

Weil es hier Unkenrufe gab, Sie sollten sich gefälligst asketisch verhalten und bei Knäckebrot, Mohrüben und einem gelegentlichen Wildkaninchen in den Wäldern für dne Ernstfall üben: Die Kontemplation bei Rotwein sollte man sich - egal ob im Sieg oder in der Niederlage - in keinem Fall vermiesen lassen!

Monika

13. Januar 2016 20:05

Schweigen, Gelassenheit, das ist für die mittelalte, bürgerliche Generation sicher ein Weg.
Eine Frage:
Im Hinblick auf die Kinder und potentiellen Enkel: Sind Sie da auch gelassen? Oder sind da nicht auch Vorkehrungen zu treffen ? Und welche ?

Magnus Göller

13. Januar 2016 20:05

@ Lutz Meyer

Zunächst mein Dank dafür, dass Sie meine Kritik freigeschaltet und auch noch beantwortet haben.

Ich habe Verständnis (wenn auch kein Wohlwollen) für Leute, die sich ins eiserne Schweigen (gegenüber der Öffentlichkeit) zurückziehen. In die in diesem Sinne echte Sezession.

"Reden ist Silber, Schweigen ist Gold": Das ist eine Weisheit für Feige und Verschwörer.

"Reden ist Gold, Schweigen ist Blei": So geht es von mir an die Tapferen.

Winston Smith 78699

13. Januar 2016 20:06

@ Meyer

Anmerkung Meyer: Ihre Sorge um meine Ehe rührt mich.

Es ist blanker Neid. Auf die ganze Liste übrigens.

Bran

13. Januar 2016 20:11

Nabelschau?
Wieso sagt man denn überhaupt was, wenn man meint, dass nichts mehr gesagt werden muss? Damit ich meine Zeit beim Lesen vergeude?

Hartwig aus LG8

13. Januar 2016 20:19

L.Meyer nehme ich nicht ernst. Und zwar nicht im despektierlichem Sinn, sondern wie einen, den man jeden Lausbubentrick zutraut. Ihre Wanderungen in den Rauhnächten, dann wieder der Partisan, jetzt der Lutz im Schaukelstuhl.
Ich will Ihnen etwas verraten: Ich fühle mich oftmals hin- und hergerissen. Und zwar genau zwischen diesen Extremen, dem Partisan und dem Schaukelstuhl. Real ist davon beides nicht, sondern eher ein preußischen Maximen nacheifernder Familienvater; wissend, dass das Preußische im realen Leben eine Idealvorstellung bleibt.

Das Projekt Ernstfall, ich werd's nicht los. Damit meine ich nicht die gleichnamige Plattform im Netz, sondern die dahinterstehende Idee. Und in Ihnen, Meyer, sehe ich, trotz aller Divergenz, einen Ideengeber und Mitstreiter.

Karl Blomquist

13. Januar 2016 20:22

@Mathias

Mit dem Tun der VSA-Oligarchie und ihren Handpuppen
scheint es sich doch eher so zu verhalten, dass etwas, das in böser Absicht geschieht, in etwas Gutes umschlagen kann.
Mephistopheles zu Faust:
"Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft."

Karl Blomquist

13. Januar 2016 20:35

@deutscheridentitärer
"Manfred Klein-Hartlage hat die These aufgestellt der drohende Finanzcrash hätte das System zur Beschleunigung gezwungen."
Das System nicht, wenn damit bspw. "Kapitalismus" gemeint sein sollte.
Wohl aber das VSA-Imperium.

Das liegt allerdings auf der Hand:
In die gegenwärtige Zwickmühle könnte die VSA-Oligarchie aber auch ihr gnadenloser Krieg gegen die eigene Arbeiterklasse gebracht haben

Die Verlagerung der Produktion in abhängige Kolonien bedeutet nicht nur billige Importe, sondern auch den Sieg über die Arbeiterklasse daheim in den VSA selbst, denen man dadurch die Machtbasis genommen hat. Und der Klassenkampf hat in den VSA eine enorme Rolle gespielt, man lese nur einmal Die Eiserne Ferse von Jack London.
Die Produktionsverlagerung in einen souveränen Staat wie China allerdings kann nicht funktionieren, dies führt unvermeidlich in die Pleite.
Es stellt sich also die Frage, warum haben die VSA diesen Pleiteweg in den 1990er Jahren nicht abgebrochen und sind nicht umgekehrt?
Könnte es eine Erklärung sein, dass sich die VSA so mächtig fühlten, dass sie meinten, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie auch China im Sack hätten?
So dass es auf Handelsdefizite tatsächlich nicht angekommen wäre?
Dass sie es nicht nötig hätten, den amerikanischen Arbeitern die Arbeit zurückzugeben?

Das Kalkül ging jedenfalls nicht auf. Und ohne die Unterwerfung Chinas kommen die VSA nun aus dieser Zwickmühle nicht mehr heraus.

Winston Smith 78699

13. Januar 2016 20:41

@ Max

Äh, welche Intellektuellen meinen Sie?

Wählen Sie die Waffen, Sie frecher Wurm. Hoffentlich nichts Irrelevantes, kein Laberfach ...

Westpreuße

13. Januar 2016 20:42

"Ich lasse Ruhe in mein Leben einkehren...
Ich gucke in das Grau des Himmels...
Das, was ich praktiziere...".

Herr Meyer,
wunderbar. Ich stimme Ihnen zu aus eigenem Erleben. Es ist schrecklich, dieses "immer-noch-was-tun-sollen-müssen...".
Die Dinge geschehen von alleine. Wir müssen nichts tun, nichts suchen, nichts aktivieren, nichts vorantreiben...usw. Da ist eine Kraft und Energie in unserem Volk, die uns trägt und wirkt. Sich selbst nicht zu wichtig nehmen und sich auch mal von den eigenen Torheiten distanzieren!

Und ein Teil der Kommentatoren verwechselt Einsamkeit mit Alleinsein. Ich kann UND will auch nicht den ganzen Tag nur an Deutschland denken und mich sorgen. Obwohl Gründe vorhanden sind, genügende...
Unser Volk hat viele Stürme überstanden. Ist immer wieder aus realen und geistigen Ruinen auferstanden; und jetzt die Chance: aufzustehen...!
Allerdings gibt es kein "zurück" nach früher. Wir müssen die nicht von uns verursachte Situation annehmen und in unserem Sinne beeinflussen.
Nicht mehr, nicht weniger.
Was bleibt? Das Gespräch mit einem guten Freund. Unverzichtbar. Das Gespräch... und etwas mehr...mit einer liebenden Frau....unverzichtbar...

Ich bin hier manchmal so alleine, tagelang, daß ich nur flüsternd sprechen kann, anfangs, wenn ich auf einen Zeitgenossen treffe. Aber einsam bin ich nicht. Und unglücklich auch nicht, eher "maßvoll unglücklich", denk' ich an Deutschland...
Ich denke: Die Jungen müssen jetzt in Restdeutschland ran. Und wenn die nicht wollen oder können? Dann eben nicht. Dann müssen sie es auch
er-tragen...
Schließlich, je nach Lebensalter, das eigene Lebensende bedenken:
Mit sich selbst, seinen Lieben und den Menschen, die einem etwas bedeuten, Frieden schließen, soweit möglich...Und mit Gott, zu Lebzeiten...

https://www.youtube.com/watch?v=_LaACP5GMUg
Hermann Hesse liest "Stufen"
(Etwas hölzern und brüchig, weil: Der Tod steht schon vor seiner Tür...)

Und wem das zu defätistisch vorkommt, bitte schön:

"Amor fati (*) stellt sich dem Schicksal und besiegt es. Tapferer Pessimismus."
Quelle: Oswald Spengler, Der Mensch und die Technik, Beitrag zu einer Philosophie des Lebens, 1931.
(*) Amor fati: Von Nietzsche geprägter Begriff für grundsätzliche Schicksalsbejahung.
: Patriotische Grüße aus Bromberg an der unteren Weichsel

Bituika

13. Januar 2016 20:59

@Arminus Arndt

All dieser Aktionismus, der gepredigt wird – wo soll er helfen, wenn er legal sein soll und legal bleiben muss?

So ist es. Dieser Staat bricht am laufenden Band Recht und Gesetz - und der Widerstand dagegen soll strikt im legalen Rahmen bleiben? Lächerlich!

Martin S.

13. Januar 2016 21:01

Vielleicht will er ja nur provozieren...

Und trotzdem:
Es mag ja alles gesagt sein, aber es ist noch viel zu wenig getan!!!
Wie kann man sich zurückziehen, wenn der Feind auf dem Vormarsch ist???
Hört doch auf zu jammern:"Was tun?"
Es gibt genug zu tun: Beeinflusst die Nachbarschaft, spendet bei 1-Prozent, klebt Aufkleber, demonstriert bei PEGIDA, gründet Bürgerwehren, usw.
DENKE NATIONAL, HANDLE LOKAL!
Ich werde mt 52 körperlich und geistig langsam zum Berserker und Herr Meyer geht körperlich und geistig in Rente. Mann, Mann, Mann ...

Martin S.

13. Januar 2016 21:18

Die zittern, wenn der Feind sich naht.
Die fliehen, wenn sich engt der Pfad.
Das sind wir Christen in der Zeit.
DU aber, bist zum Tod bereit.
Für diese ungetreue Schar,
für sie bringst DU dein Leben dar.

(Schoss mir gerade noch durch den Kopf ...)

Waldgänger aus Schwaben

13. Januar 2016 21:25

Der Meyer'sche Haustrunk
Man nehme:

Biedermeider
Fin de Siècle
Golden Twenties
Prepper

Nach Geschmack mischen.

Hilft durch die dunkle Jahreszeit, hellt das Gemüt auf auf und stärkt die Abwehrkräfte.

Marc_Aurel

13. Januar 2016 21:33

Mathias
Mittwoch, 13. Januar 2016, 18:41 (URL) | Kurz-URL

Ich bin ein großer Bewunderer von AM Erika (ehemals IM Erika).

Was sie vollbringt, ist eine Glanzleistung des Intellekts: sie vernichtet im Alleingang das US-Imperium und alle ihre Konstrukte. ...

Interessanter Ansatz.
Dagegen spricht aber meiner Ansicht nach, dass die Invasion die wir erleben erheblicher und langfristiger organisatorischer Vorbereitungen bedurfte, inklusive einiger Kriege und "farbiger Revolutionen", das heißt man wollte, dass es genauso wie es jetzt läuft passiert und praktisch sintflutartig über uns hereinbricht (sonst wäre der Aufriss nicht nötig gewesen) und ich bezweifle das Merkel bei dieser großangelegten, strategischen Operation etwas zu melden hatte, zumal die ursprünglichen Planungen, die Basis des jetzigen Szenarios, offenbar schon vor Jahrzehnten entwickelt wurden, als Merkel noch ein unscheinbares Mauerblümchen in der 2. Reihe war, zudem pflegt Washington seit längerer Zeit die Gewohnheit die "Verbündeten" vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Außerdem: wenn man sich die Videos aus den Staaten anschaut, auf denen zu sehen ist wie Merkel von Vertetern der US-Administration ausgezeichnet wird, dann wirkt sie doch eher wie ein kleines unsicheres Jungpioniermädel, das seine vermeintliche Ehre kaum fassen kann. Der kaufe ich einfach das Meistergehirn, gepaart mit enormen schauspielerischen Talent (Trottel miemen) nicht ab. Die führt einfach nur Befehle aus und sammelt wertlose Titel und Auszeichnungen dafür und wird vermutlich hinter ihrem Rücken von den Yankees dafür belächelt.

Leser 0815

13. Januar 2016 21:38

@Martin S.
Ihre Verse beschreiben gewiss nicht die Gläubigen jenes Christentums, das über Jahrhunderte so viele Märtyrer hervorgebracht hat und immer noch hervorbringt. Die dekadenten Staatskirchen in der BRD belasten zwar zugegebenermaßen den Gesamteindruck ein wenig, aber an dieser zeitlich begrenzten Sondererscheinung (manche würden sagen: An dieser Häresie) sollte man sein Urteil über das Christentum nicht festmachen.

Iwein

13. Januar 2016 21:41

1.
Wirklich ganz zufällig und nur, weil ich gerade aus beruflichen Gründen mal wieder den Härle (schönen Gruß, Herr Wawerka!) aus dem Regal ziehen musste:
Zum Thema Lebensweltbezug:
"...dürfte nicht zuletzt davon abhängen, ob sie in der Lage ist, die christliche Botschaft so zur Sprache zu bringen, daß diese sich als befreiende, orientierende und ermutigende Antwort auf die Herausforderungen der Lebenswelt erweist und so der Sehnsucht nach erfülltem Leben Raum gibt."
Rotwein und Ohrensessel also nicht kategorisch ausgeschlossen; von dauerhaftem Schweigen kann keine Rede sein.

2.
Rautenklause...Rautenklause...Freies Assoziieren: Ein großes Gebäude (Platz der Republik 1, 11011 Berlin)mit einer Kuppel aus weißem Zucker...Nebel...tropfender Eichelfall...knusper knusper ...eine alte Frau...knochige Hände, die sich vor einem Hosenanzug zu einer Geste formen...wer knuspert an meinem Haus?
Ich stelle fest: Bild/Begriff/Örtlichkeit für mich verloren...Mutti ersteigt die Marmorklippen. Rückzug auf Belovars Hof!

3.
Herr Meyer, pflanzen Sie ! Prunus spinosa! Rücken Sie dann bei trockenem Wetter ruhig mal den Sessel aus dem Wintergarten in den Garten vor die Hecke. Halt, Sie müssen nochmal rein...Sie haben den Rotwein vergessen....Gut! Betrachten Sie die Früchte: da muss erstmal richtig der Frost drüber!! Dann werden sie genießbar. Es wird langsam kälter in Deutschland...

Bernhard

13. Januar 2016 21:57

Herr Meyer,

ist das nicht eine besonders dekadente Variante eines pseudo-elitären Escapismus?

Oh, no!

13. Januar 2016 22:47

Ein paar Gegenmeinungen zu einigen der hier geäusserten Thesen:

Assad und sein Regime haben ihr Heil keineswegs bei Putin und Russland verloren. Sie standen vor dem russischen Eingreifen auf verlorenem Posten, immer grössere Gebiete gingen immer schneller an die Islamisten verloren. Russland, der Iran, Hezbollah und China sind die einzigen Verbündeten, und damit auch die einzigen Verbündeten der von der Ausrottung bedrohten syrischen Minderheiten, wobei China nur indirekte Hilfe leistet. Das hilft auch uns, den Völkern Europas, denn sollte es fallen, dann wird Syrien das Sprungbrett für eine endgültige Offensive des Islamismus in Richtung unseres Kontinents sein.

Was soll gut daran sein, wenn China von einer Weltkrise mit in den Abgrund gezogen wird? China birgt gewaltigen sozialen Sprengstoff und eine ansehnliche Atomstreitmacht. Niemand kann dran gelegen sein, dass sich dieses Land stabilisiert.

Und was soll gut daren sein, wenn der Westen untergeht, auch wenn er soviel Dekadenz beherbergt? Der Westen ist für uns und unsere Kinder das Einzige, das wir haben.

Es gibt in diesem Forum zuviel pseudointellektuellen, selbstgenüsslichen Nihilismus und zuwenig lebenspraktische Pragmatik.

Exmeyer

13. Januar 2016 22:48

@ Meyer:

"Mit Verantwortungsübernahme für die nächste Generation: Das ist dann so nicht möglich. - (Außer das Pflanzen von Weiß- und Schwarzdorn natürlich.)"
Anmerkung Meyer: "Mispelus germanica und Rosa canina nicht zu vergessen. Im Übrigen übernehme ich Verantwortung."
--->Meine Äußerungen war gar nicht an Sie gerichtet, sondern an die Überwinterungs-Interpreten Ihres Textes in der ersten Reihe. Das mache ich hiermit deutlich.
_____
Darauf, daß Sie Verantwortung übernehmen, hätte ich auch ohne Ihren Blogeintrag oben - das Heckenpflanzen habe ich als Sinnbild verstanden - gewettet. Die Reichsgermanische Mistel mußte ich nachschlagen - interessant! -, die Hundsrose ... wächst ja überall.

Aus Gründen des Heimschutzes halte ich aus eigener Erfahrung den Schwarzdorn für unschlagbar. Das weiß jeder, der mal eine Nachsuche auf Schwarzwild durchgeführt hat. Ich glaube, der wirkt noch besser als eine Dreifach-S-Draht-Sperre.

ene

13. Januar 2016 23:17

In den Fledermausohren scheint der Schlüssel zu obigem Text zuliegen - denn was würde dessen Stimmungslage und die zum Ausdruck gebrachte Haltung besser beschreiben als diese Worte:

„Flieht auch manche Illusion,
die dir einst dein Herz erfreut,
gibt der Wein dir Tröstung schon
durch Vergessenheit!
Glücklich ist, wer vergisst,
was doch nicht zu ändern ist.“[

notaras

13. Januar 2016 23:21

Richtig, zuende ist die Zeit des Redens, so weit bin ich mit Ihnen noch im Konsens, Herr Meyer. Aber hier biege ich in die entgegengesetzte Richtung ab: ich sehe die Zeit des Handelns gekommen, nicht die des Rückzugs ins Private. Das "Eigene" möge uns die Kraft geben - für den Kampf. Was glauben Sie hätten unsere Vorfahren erreicht mit der von Ihnen skizzierten Haltung? Man würde ihrer überhaupt nicht mehr gedenken, sie wären niedergewalzt worden, in den Boden getreten, an den sie sich eben noch klammerten. Aufstehen heisst die Devise - wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden es so viele sein, dass die Verräter, die sich heute anschicken, unser Volk in den Abgrund zu führen, ihr Heil nur noch in der Flucht sehen können. Die Masse, die sie so lange manipulierten, wird sich gegen sie wenden, ein Umsturz wird kommen. Sie, Herr Meyer, haben diese Hoffnung wohl schon endgültig begraben. Das ist höchst bedauernswert, denn kluge Menschen Ihres Formats sollten eigentlich diejenigen sein, die mit der Fackel des Geistes den anderen voranschreiten, um ihnen neue Wege zu bahnen. Zieht sich die intellektuelle Elite in ihren Elfenbeinturm zurück, dann werden andere die geistige Führung an sich reissen. Denn dass es zu Konfrontation, Entladung, Revolution und Krieg kommen wird, das glauben Sie doch auch? Warum also diese biedermeierliche Haltung? Sollen andere den anstehenden Krieg führen, und Sie kommen erst wieder aus dem Bunker, wenn alles vorbei ist? Nun - schon die ersten Tage eines echten Aufruhrs würden Sie wieder in die Realität zurückholen, aber dann ist es zu spät zum Philosophieren, dann geht es ums nackte Überleben.

Anmerkung Meyer: handeln - gern, ja. Aber wie denn? Es reicht nicht, das Handeln zu beschwören. Alles, was bislang an durchaus respektgebietenden Handlungen zu sehen war, hat nichts bewegt und wird nach nichts bewegen - das sieht man doch. Wer mehr sieht, sieht Gespenster. Wenn die Tage "echten Aufruhrs" jemals kommen sollten, werde ich gewiss nicht im Abseits stehen, darauf können Sie sich verlassen.

Rosenkranz

13. Januar 2016 23:29

@mathias

Ihr Gedankengang ist recht interessant.

Vielleicht hat sie auch den Ernst Jünger gelesen. Ich zitiere sinngemäß: "Wenn die Katastrophe unvermeitlich kommt, muß man vorher noch einmal kräftig beschleunigen." Und das tut sie, ganz gewaltig sogar.

Diese Frau darf man nicht unterschätzen. Sie ist schlau, ebenso ihr Mann Prof. Sauer.

Wenn man Ihren Gedankengang mal durch das Gehirn jagt Herr Mathias, dann hat sie den Todestag des Euro nach hinten verschoben. Nun hat die europäische Währung Zeit bekommen, sich zu einem riesigen "Schwarzen Loch" zu entwickeln, der die EU zersprengen wird.

Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, wie Frau Merkel quasi aus dem Nichts, für die deutschen Spareinlagen mit Steuergeld garantierte. Ab diesem Tag liegt der Euro auf der Intensivstation.

Liegt die deutsche Volkspersönlichkeit nicht schon sehr lange am Boden? Ist uns der Sinn für Kultur und Stärke nicht schon längst abhandengekommen? Drohte uns eh nicht ein schleichender Genozid? Was ist mit der Massendemokratie, die den Aufstieg des "Gefreiten aus Berlin" ermöglichte und Deutschen nun unter dem BRD-Konstrukt der Siegermächte (außer Rußland), immer noch nicht frei und selbstbestimmt leben läßt?

Wir leben in interessanten Zeiten.....

OJ

13. Januar 2016 23:46

Welche Urkraft sollte so gewaltig sein, dass sie die westliche Welt und die islamische gleichsam wegfegt, China gar nur unter "ferner liefen" mit hops geht? Derlei dunkle Andeutungen lassen mich wegen ihrer Substanzarmut kalt.

Zarathustra

13. Januar 2016 23:51

@ Bernhard

»Herr Meyer,
ist das nicht eine besonders dekadente Variante eines pseudo-elitären Escapismus?«

So ist es. Eine besonders dekadente Variante eines pseudo-elitären Escapismus und nichts anderes!

Ich habe dieses ganze Gerede langsam satt. Tag für Tag kommt eine mehrtausendköpfige Horde von mehrheitlich bildungsfernen jungen Arabern, Afrikanern, Afghanen usw. her, und die feinen Damen und Herren unterhalten sich über die Hintergründe und Ursachen des muslimischen Sexualverhaltens, über die Psychopathologie der linken Reaktion auf die Ereignisse von Köln, über die Selbstbedienungsmentalität der Invasoren, welche die deutschen Frauen als Beute betrachten usw. usf.

Oder sie flüchten eben in ihre greisenhaft feige »Gelassenheit« und verklären das Ganze mit Hilfe der christlichen Mystik oder als eine naturgesetzlich notwendige Erscheinung (»allgemeine Erhöhung der Entropie auf der Erde« bla bla) Es ist nicht zu fassen!

Hören Sie auf zu diskutieren! ES REICHT!

————————————————————————————————

Vom Vorübergehen

Also, durch viel Volk und vielerlei Städte langsam hindurchschreitend, gieng Zarathustra auf Umwegen zurück zu seinem Gebirge und seiner Höhle. Und siehe, dabei kam er unversehens auch an das Stadtthor der grossen Stadt: hier aber sprang ein schäumender Narr mit ausgebreiteten Händen auf ihn zu und trat ihm in den Weg. Diess aber war der selbige Narr, welchen das Volk „den Affen Zarathustra’s“ hiess: denn er hatte ihm Etwas vom Satz und Fall der Rede abgemerkt und borgte wohl auch gerne vom Schatze seiner Weisheit. Der Narr aber redete also zu Zarathustra:

„Oh Zarathustra, hier ist die grosse Stadt: hier hast du Nichts zu suchen und Alles zu verlieren.

Warum wolltest du durch diesen Schlamm waten? Habe doch Mitleiden mit deinem Fusse! Speie lieber auf das Stadtthor und — kehre um!

Hier ist die Hölle für Einsiedler-Gedanken: hier werden grosse Gedanken lebendig gesotten und klein gekocht.

Hier verwesen alle grossen Gefühle: hier dürfen nur klapperdürre Gefühlchen klappern!

Riechst du nicht schon die Schlachthäuser und Garküchen des Geistes? Dampft nicht diese Stadt vom Dunst geschlachteten Geistes?

Siehst du nicht die Seelen hängen wie schlaffe schmutzige Lumpen? — Und sie machen noch Zeitungen aus diesen Lumpen!

Hörst du nicht, wie der Geist hier zum Wortspiel wurde? Widriges Wort-Spülicht bricht er heraus! — Und sie machen noch Zeitungen aus diesem Wort-Spülicht.

Sie hetzen einander und wissen nicht, wohin? Sie erhitzen einander und wissen nicht, warum? Sie klimpern mit ihrem Bleche, sie klingeln mit ihrem Golde.

[…]

Bei Allem, was licht und stark und gut in dir ist, oh Zarathustra! Speie auf diese Stadt der Krämer und kehre um!

Hier fliesst alles Blut faulicht und lauicht und schaumicht durch alle Adern: speie auf die grosse Stadt, welche der grosse Abraum ist, wo aller Abschaum zusammenschäumt!

Speie auf die Stadt der eingedrückten Seelen und schmalen Brüste, der spitzen Augen, der klebrigen Finger —

— auf die Stadt der Aufdringlinge, der Unverschämten, der Schreib- und Schreihälse, der überheizten Ehrgeizigen: —

— wo alles Anbrüchige, Anrüchige, Lüsterne, Düsterne, Übermürbe, Geschwürige, Verschwörerische zusammenschwärt: —

— speie auf die grosse Stadt und kehre um!“ — —

Hier aber unterbrach Zarathustra den schäumenden Narren und hielt ihm den Mund zu.

Höre endlich auf! rief Zarathustra, mich ekelt lange schon deiner Rede und deiner Art!

Warum wohntest du so lange am Sumpfe, dass du selber zum Frosch und zur Kröte werden musstest?

Fliesst dir nicht selber nun ein faulichtes schaumichtes Sumpf-Blut durch die Adern, dass du also quaken und lästern lerntest?

Warum giengst du nicht in den Wald? Oder pflügtest die Erde? Ist das Meer nicht voll von grünen Eilanden?

Ich verachte dein Verachten; und wenn du mich warntest, — warum warntest du dich nicht selber?

Aus der Liebe allein soll mir mein Verachten und mein warnender Vogel auffliegen: aber nicht aus dem Sumpfe! —

Man heisst dich meinen Affen, du schäumender Narr: aber ich heisse dich mein Grunze-Schwein, — durch Grunzen verdirbst du mir noch mein Lob der Narrheit.

Was war es denn, was dich zuerst grunzen machte? Dass Niemand dir genug geschmeichelt hat: — darum setztest du dich hin zu diesem Unrathe, dass du Grund hättest viel zu grunzen, —

— dass du Grund hättest zu vieler Rache! Rache nämlich, du eitler Narr, ist all dein Schäumen, ich errieth dich wohl!

Aber dein Narren-Wort thut mir Schaden, selbst, wo du Recht hast! Und wenn Zarathustra’s Wort sogar hundert Mal Recht hätte: du würdest mit meinem Wort immer — Unrecht thun!“

Also sprach Zarathustra; und er blickte die grosse Stadt an, seufzte und schwieg lange. Endlich redete er also:

Mich ekelt auch dieser grossen Stadt und nicht nur dieses Narren. Hier und dort ist Nichts zu bessern, Nichts zu bösern.

Wehe dieser grossen Stadt! — Und ich wollte, ich sähe schon die Feuersäule, in der sie verbrannt wird!

Denn solche Feuersäulen müssen dem grossen Mittage vorangehn. Doch diess hat seine Zeit und sein eigenes Schicksal. —

Diese Lehre aber gebe ich dir, du Narr, zum Abschiede: wo man nicht mehr lieben kann, da soll man — vorübergehn! —

Also sprach Zarathustra und gieng an dem Narren und der grossen Stadt vorüber.

Michael Schlenger

14. Januar 2016 00:12

Zitat Meyer:
"Es ist alles gesagt."
"Warum also weiterreden?"
"Ich nehme die Dinge zur Kenntnis...."

Warum aber schreiben Sie dann diese offenbar überflüssigen Worte noch?

Aus Eitelkeit, vermute ich, denn noch gibt es ja das Publikum, dem man sich solchermaßen "gelassen und indifferent" präsentieren kann.

Möge Ihr Lebensabend so weinselig ausfallen wie Ihr Kommentar, Herr Meyer.

kcy

14. Januar 2016 00:14

darauf einen Absacker: https://www.youtube.com/watch?v=DjNnsFOW914

Ronin

14. Januar 2016 00:19

Danke Herr Meyer. Das hat Kraft gegeben.

Sie haben vollkommen recht. Leider missverstehen Sie viele hier als Defätisten. Das sind Sie nicht.
Wir dürfen unsere Kräfte nicht im Kampf gegen Windmühlen verschwenden.

Der wirkliche Kampf wird kommen.

Ich empfehle den Mitforisten das Buch ,,Die Geächteten'' von Ernst von Salomon. Es gibt einen guten Einblick in verschwendete Kraft und falsche Gefechte die am Ende doch nur dem Feind nutzten.

Ich erinnere mich an einen Spruch der Deutschenhasser:,, Deutschland muss sterben, damit wir leben können!''

Nun denn. Vielleicht kommt es ja tatsächlich so. Die BRD ist für mich tot.
Ich werde sie nicht retten.

Kaliyuga

14. Januar 2016 00:25

Geschätzter Kolkrabe,

im rechten Schweigen bliebe nichts ungetan.

Dabei die Leben nun meist, wie es im Psalm steht und bei den Weibern (und bei den fahlen Männern dieser Jahrzehnte) gehalten wird: ein Geschwätz.

Wie aber sollte ein „Meta-Physiker“ das ins Fleisch getretene, anfängliche Wort je umgehen können (Doch auch das muß ja so sein)? Allein schon Ihr Verweis darauf ist Beleg.

Sie sind Leser des Niedersachsen Jünger (des Älteren) und werden auch die „Strahlungen“ kennen. Woher die anhaltende Beschäftigung dieses (eigentlich) souveränen Geistes mit der Bibel? Er hatte sie nicht verstehen können, in der Verhaftung seiner mageren, bloß analytisch-literarischen, sezierenden Methodik, trotzdem er Spuren zu den Spuren ins Innere aufgefunden hatte. (Selbst) Goethe hätte ihn in seiner Betrachtung der Sonne und des Christus weiterführen können. Und Jünger gibt seine mangelnde Einsicht zu.

Ein Physiker (ja schon ein Unterprimaner mathematisch-naturwissenschatlicher Provenienz zu Ihrer Schulzeit) weiß um die Gesetze der Schwingungs- und Wellenlehre, um das Störende der Interferenz und das Überwältigende der Resonanz zwischen Emittenten und Empfänger; einem Meta-Physiker ist das „tägliches Brot“.

„Optimismus“? Innerzeitlich?

Beim Pflanzen Ihres Weißdorns und sonstiger Rosengewächse bin ich aber unbedingt dabei, das hat inhaltshöffigen Stil und sorgt bei Näherung Suchenden für einblitzende Überraschung.

Coon

14. Januar 2016 00:43

Deutschidentitärer:
wie erklärt man sich den Suizid des Systems sonst?

Im System sammelt sich der Schmutz. Die Anderen entwickeln neue Getreidesorten zur Ernährung der Menschheit, gründen Google usw. Der Apparat und sein System kriegen alle 20-30 Jahre sowas wie 1923, 1945 oder 1989 hin. Besser geht's halt nicht. Manchmal kann man in das System hineinhören, wenn es sich selbst ertappt. So wie damals als Wehner zu Lueg sagte 'Ich weiss nichts, und Sie wissen nichts'.

Werner H.

14. Januar 2016 01:57

sinistre Planer mit Fledermausohren [... die angestoßen haben könnten ...] dürften inzwischen selbst die Hosen gestrichen voll habenDiese Fledermausartigen, so es sie geben mag, dürften selbst die Hosen gestrichen voll haben?

Es gibt keinen Grund die Hosen gestrichen voll zu haben. Einen solchen Grund hat es wohl während der und nach den ersten beiden Weltkriegen gegeben. Im dritten bisher nicht wirklich. Auch nicht, nachdem der freundliche Stratfor-Onkel die Sachlage veröffentlicht hat.

Eine gute Auszeit und Zum Wohle!

Stefan Jahr

14. Januar 2016 03:42

Geehrter Herr Meyer,
Ihr quietistisches Epikuraeertum kann man verstehen, ja sogar bewundern, zumindest achten als eine mögliche Form, mit der gegenwärtigen Lage umzugehen. Aber es ist Ihre Art, die vieler anderer nicht. Um bei den "Marmorklippen" zu bleiben - Oberförster und Schinderhuette sind zu drohend gegenwärtig, um in beschaulichen Quietismus und Ästhetizismus zu flüchten.
Auch wenn es abscheulich phrasenhaft klingt: wir haben einfach die Pflicht, uns gegen das, was kommt, mit allen Mitteln zu wehren, auch ohne Hoffnung, ohne Aussicht auf Erfolg, auch mit dem Tod vor Augen. Pflichterfüllung um ihrer selbst willen, als deren Gleichnis O. Spengler den toten Posten am Stadttor von Pompeji sah, der im Chaos des Ascheregens nicht floh, weil man ihn abzulösen vergessen hatte.
Dessen ungeachtet, ist Ihr Artikel gut geschrieben und bietet gut formulierte, originelle Gedanken.

Wolfgang der Häßliche

14. Januar 2016 04:08

Unfaßbar.
'Après moi - la deluge.'
Wird hier auch an Kinder, Enkel, Urenkel, usw. gedacht?
Oder gibt's gar keine mehr?
Empfehle Fitness - Parkourlaufen macht nicht nur fit & flink, sondern verleiht einem auch neue Einblicke in die Heimatstadt, wie z.B. Abkürzungen, Schlupfwinkel, Durchhäuser, hier zerbrochenes Pflaster, dort lose Mülltonnen, alles Beobachtungen, die unter Umständen (immer wahrscheinlicher werdenden Umständen) von Nutzen sein könnten.
Wie wär's mit einem Selbstverteidigungskurs ?
Den alten Hirschfänger, den man vom Onkel bekommen hat, ausgraben, einen Schleifstein wird man ja wohl noch ohne amtliche Sonderbewilligung (samt Stempelmarken in Dirham) bekommen können.
Umsichtig sein, und mit mehr oder weniger vertrauenswürdigen Menschen offen reden, die Tatsachen beim Namen nennen.
Mit der Brieftasche wählen.
Um auf den äußersten Notfall vorbereitet zu sein, wären Besuche bei diversen Konsulaten vielleicht keine üble Idee, USA, Kanada, Australien sind z.B. noch nicht dem Untergang nahe.
Dazu noch: Die transatlantischen Freunde merken durchaus, was vor sich geht (soll heißen: die Bevölkerung) und sind empört, entsetzt und betroffen.
Amerikaner schlucken Lügenmärchen von Seiten der Politiker und Presse nämlich weit weniger bereitwillig als Europäer.
Trump führt übrigens laut neuesten Umfragen sowohl in Iowa als auch New Hampshire, den ersten beiden Vorwahlstaaten.

Heinz Obst

14. Januar 2016 04:26

@Eveline
Mittwoch, 13. Januar 2016, 18:19 (URL) | Kurz-URL

In Russland verpachtet Putin großzügig Land…. an Selbstversorger , wieder mit der Natur im Einklang leben… das ist die Zukunft.

Das klingt wahrlich interessant.

Kennen Sie nähere Details, auch geographische, respektive die Voraussetzungen, um in Russland Land zur Selbstversorgung verpachtet zu bekommen?

Heinz Obst

14. Januar 2016 04:28

... unbeeindruckt durch bald wahrscheinlich allgegenwärtige Banden Schutzsuchender und einen impotenten Staat, der nichts zu meinem Schutz vor jenen Schutzsuchenden unternehmen wird. ...

Genau das ist es, was mir tatsächlich Angst macht!

Wutbürger

14. Januar 2016 05:49

"Das, was ich praktiziere, sei ein feiger, eines Rechten unwürdiger Ausstieg aus dem Bereich des Politischen?"

Leider sehe ich das auch so. Klar, kann man resignieren und sich ins Privat zurück ziehen. Dann aber kommt die absolute Destruktion nur um so schneller. Das behandeln und beschäftigen mit Politik und Widerstand gibt einem auch Halt und eine Richtschnur im Leben.

Wenn man klar analisiert in was für einer Gesellschaft man gern leben möchte, wo man selbst steht, und überlegt, wie man in diesen angestrebten Idealzustand (zB. eine möglich homogene deutsche Volksgemeinschaft mit möglichst wenig fremdländischen Ausländern und Asylanten unter einer möglichst rechten Regierung mit befreundeten möglichst rechts regierten Staaten auf der ganzen Welt) erreichen kann, zumindest theoretisch...ja, dann unternimmt man im Kleinen wie im Großen möglichst viel um da hin zu kommen.

Und gerade jetzt wo der Wind auch in der ultralinken BRD umschwenkt und unsere Positionen so viel Unterstützung wie sonst nie erhalten, da denken Sie an den Rückzug ins Private, also an die Kapitulation?

Ich bitte Sie, das noch einmal zu überdenken - und sich wieder frisch und mutig ins Kampfgetümmel zu stürzen. Deutschland braucht Sie.
Unser Land braucht uns alle; jeden einzelnen von uns.
Diese paar Zeilen sind eigentlich nur geacht, Ihnen lieber Lutz Meyer, und den vielen anderen Namenlosen da draußen ein wenig Mut zu machen.
Wir schaffen das! :-)
Der Gott der Eisen wachsen liess, der wollte keine Knechte.

Lieber stehend sterben, als auf Knien leben.

Waldschrat

14. Januar 2016 07:22

@der Gehenkte

Ohne "kleinbürgerliches Bäuchleinstreicheln beim guten Wein", ohne genußvolles Kochen und überhaupt ein wenig art de vivre wäre vieles doch gar nicht zu ertragen. Mir sind Puritaner, Asketen und die mit ihnen untrennbar verbundene Humorlosigkeit seit jeher suspekt.

K. Boos

14. Januar 2016 09:29

Vielen Dank, ein wirklicher Mutmacher ihr Beitrag. Nachdem mich vor Tagen eine erste wirkliche Panikattacke aus dem Schlaf gerissen hat, kämpfe ich auch mit ebendiesen Fragen, wie sie sie aufwerfen. Ich gebe zu, mich quält der Gedanke, dass meine Generation (ich bin sog. Ex-68er) diese Welt an unsere Kinder schlechter weitergibt, als wir sie übernommen haben - und wie spät ich diese Schuld überhaupt nur erkannt habe.
Aber soviel Lebenswille ist noch in mir, dass die Resignation keine wirkliche Alternative ist, dazu ist die Welt und dazu ist der Mensch zu großartig in seiner Anlage und Möglichkeit.
Und auch wenn es vielleicht nicht so aussieht, hinter den Verdunklungen unserer Tage dämmert auch etwas Neues heran. Schnüren wir unser Gepäck mit den richtigen Werten (sie sind erkennbar) und machen wir uns auf zu neuen Ufern. Anders gibt es keine Menschheit.

Eveline

14. Januar 2016 09:38

@Heinz Obst

https://www.youtube.com/watch?v=UuYsIYCADl0&feature=youtu.be

Die Anastasia - Bücher, hier eine lange Vorstellung des Übersetzers der Bücher , ich erinnere mich jetzt nicht mehr, wo und wann , ich würde aber meinen im 1. Teil.

Aber auch Wolfgang Eggert sammelt "Aussteiger" und hat ziemlich klare Vorstellungen davon. In einem Gespräch mit Frank Hofer gibt er es bekannt, was ihm so vorschwebt.... LINK habe ich nicht, aber müßte zu googeln sein.

Rumpelstilzchen

14. Januar 2016 10:08

die heutigen Deutschen haben im Schnitt die 50 überschritten und lärmen nach dem zweiten Bandscheibenvorfall bevorzugt im Internet herum, während die Straße vielerorts längst den neuen Herren gehört. Schon aus Rücksicht auf Ihre Bandscheiben und andere Elementaria des knirschenden alten Leibes werden viele, zum vielleicht letzten Mal, auf eine demokratische Karte setzen.

Klonovsky, acta Tag 7

@Zarathustra u.a.

Und was machen Sie so, Zarathustra, außer sich für denselben zu halten?

Der Worte sind genug gewechselt.
Oremus.

Fredy

14. Januar 2016 11:06

@Eveline

Zur Anastasia: Da will jemand seine Zedernprodukte verkaufen und hat ne schöne Geschichte und Sekte drumrum entworfen.

An seriösen Siedlungsmöglichkeiten wäre ich durchaus auch interessiert.

der Gehenkte

14. Januar 2016 11:13

@ Waldschrat

Ohne „kleinbürgerliches Bäuchleinstreicheln beim guten Wein“, ohne genußvolles Kochen und überhaupt ein wenig art de vivre wäre vieles doch gar nicht zu ertragen. Mir sind Puritaner, Asketen und die mit ihnen untrennbar verbundene Humorlosigkeit seit jeher suspekt.

Köstlich über Ihre Zeilen gelacht - mußte mir gleich eine "La Flor Dominicana" aus dem Humidor holen, dazu einen "Balvenie Peated Cask 17" und ein George-Gedicht:

Des sehers wort ist wenigen gemeinsam:

Schon als die ersten kühnen wünsche kamen

In einem seltnen reiche ernst und einsam

Erfand er für die dinge eigne namen –

Mithras

14. Januar 2016 11:23

Lieber Herr Meyer!

Ich bin überzeugt, dass die zahlreichen, verbalen Kugeln wütender Kritiker an Ihnen zurecht abprallen werden. Letztlich erfüllen ebenjene genau den Typus, den Sie zu Beginn beschrieben haben.
Gerade in solchen Zeiten gilt es Gelassenheit und einen kühlen Kopf zu bewahren. Man denke an die alten Samurai... nicht die Wut und emotionale Rundumschläge, die aus dem Motor der Verzweiflung resultieren, werden einen letzten Endes weiter bringen, sondern die Bewahrung innerer Gelassenheit. Und wie sie selbst schon sagten, ist dies kein Widerspruch zur richtigen Handlung im richtigen Augenblick. Wenn der Augenblick da ist- sich konkret manifestiert. Und das ist noch nicht der Fall, auch wenn viele überhitzt aufjaulen mögen.
Eine voreilige Kriegserklärung eines innerlich geschwächten (Individuums oder Volkes), muss in einem chaotischen Desaster enden. Man täte also besser daran der Situation entsprechend, sich zu sammeln und wie der Samurai auf den entsprechenden Moment zu warten um sein Schwert zu ziehen und nicht wie der Berserker blind ins Getümmel zu springen und niedergestreckt zu werden.

Viele mögen Meyers angebliche Resignation unangebracht und unverantwortlich finden. Wahrlich unverantwortlich ist jedoch eher das hysterische Blasen zum verfrühten Volkssturm, bei dem laut einiger Poster "die Zeit des Handelns einschreiten soll" und "Distanzierung und Differenzierung ein Ende haben soll" - wer jetzt auf dieses Blatt setzt, wird nur erstrecht in die Falle tappen. Nichts könnte das Establishment jetzt besser benötigen als emotionsgeladene Wutschläge einer Rechten: in Nu kann man dann getrost wieder von den Problemen ablenken und den einzigen Gegenspieler wie gehabt ins Out katapultieren. Man denke nur an den Effekt der Anschläge von Oslo... ein wahnsinniger, rechter Sündenbock ist immer gefundes Fressen eines Staates, vom eigenen Versagen abzulenken.

Bethmann

14. Januar 2016 11:30

"Es wird eine große Schmelze geben, die die westliche Welt ebenso wenig überstehen wird wie die islamische (von China ganz zu schweigen)." Wenn Sie solche Andeutungen machen, erwarte ich begründete Details.

Anmerkung Meyer: Sehen Sie - genau das meinte ich. Wenn man diese Dinge immer wieder darlegen muss, sind wir bald in einem Laden für Gebetsmühlen. Stellen Sie mal höhere Erwartungen an sich selbst, bemühen Sie, falls Ihnen die Empirie nicht genügend Anhaltspunkte bietet, Ihre Phantasie.

deutscheridentitärer

14. Januar 2016 12:00

Anmerkung Meyer: handeln – gern, ja. Aber wie denn? Es reicht nicht, das Handeln zu beschwören. Alles, was bislang an durchaus respektgebietenden Handlungen zu sehen war, hat nichts bewegt und wird nach nichts bewegen – das sieht man doch. Wer mehr sieht, sieht Gespenster. Wenn die Tage „echten Aufruhrs“ jemals kommen sollten, werde ich gewiss nicht im Abseits stehen, darauf können Sie sich verlassen.

Nun gut, das versöhnt mich wieder etwas.

Trotzdem finde ich das nicht unproblematisch.

Sie erinnern damit an gewisse neonazistische Kräfte, die sich aus strategischer Perspektivlosigkeit darauf beschränken auf den Tag X zu warten, um dann "loszuschlagen".

Man sollte zwischen Gelassenheit und Abgeklärtheit, sowie der Bereitschaft zum Handeln keinen Gegensatz zu konstruieren, sondern ersteres als notwendige Vorraussetzung betrachten.

Hartwig aus LG8

14. Januar 2016 12:07

Man muss L.Meyers Einlassungen im Kontext mit seinen anderen Beiträgen sehen. Entsprechendes habe ich schon weiter oben geschrieben.

Bei den @Meyer zustimmenden Kommentatoren macht sich m.E. in einigen Fällen eine "konservative Behaglichkeit" breit; etwas, was ich Entlastung nennen würde. 'Endlich bestätigt man auf SiN das Abwarten und die Gelassenheit'.
Beispielhaft der Kommentar von @Mithras, aber auch andere. (Falls ich jemanden missverstanden haben sollte, so sei es. Folgendes gilt dennoch:)
Es wird suggeriert, als gäbe es eine unvernünftige rechte Schwungmasse, die jetzt das Heft des Handelns in die Hand nehme, die Gefahr eines Volkssturms.
Davon kann überhaupt keine Rede sein. Es gibt Dynamik, die Lava brodelt, aber der Vulkan dampft allenfalls wie die Tabakspfeife der Ohrensesselsitzer.
L.Meyer fragt, was soll man denn tun?
Antwort: Es gibt sie, die Zeichen, die gesetzt werden; von Leuten, die sich nicht scheuen, den Rasen zu betreten und ggf. zu zertrampeln. Und die sind wichtig!!!
Wenn man das nicht will (ich gehöre zu denen), so sei wenigstens Vorbereitung angesagt. Selbstverständlich im legalen Rahmen!! Aber diesen voll ausschöpfend. Gelassen zurücklehnen? Nein.

Mithras

14. Januar 2016 12:45

@Hartwig

Entschuldigen Sie bitte, aber dass es gewisse unvernünftige Rechte gibt denen die Finger am Abzug jucken ist wohl angesichts des Kriegsgeschreis nicht ohne Weiteres zu verleugnen... ständig wird über "wir sind im Krieg" und "es muss was getan werden" gestammelt: selbst wenn es nicht so gemeint ist, darf sich dann niemand darüber wundern, wenn manch minderbemittelte Seele aus dem Krawallerie-Milieu zum Molli greift, weil ja "genug gesagt wurde". Und solch unbedachte "wir sind halt im Krieg" Handlungen stellen einen nicht nur moralisch auf die selbe verachtenswerte Stufe wie Antifa und Migrantengangs sondern entziehen einem erstrecht wieder jeglichen Zuspruch.

Oder was meinen Sie und Konsorten denn andernfalls mit "Aktionen" im Kontext eines Krieges? Flugzettelchen und Plakate sind da wohl kaum Ihren Vorstellungen entsprechend. Wie Meyer sinngemäß sagte: was alle sich trauen bringt nichts und was etwas bringen würde (Anmk: damit sind sicherlich nicht die besagten Mollis gemeint), traut sich sowieso keiner, auch Sie nicht, mutmaße ich.

corvusacerbus

14. Januar 2016 12:53

Einen Gegensatz zur Tat, zum Handeln, zum Ausagieren kann ich nicht erkennen. Im Gegenteil. Sich dem Eigenen gerade in Zeiten der Bedrängnisse von außen und mancherlei Zweifel, Wut, Hass und auch Ver-Zweiflung, die einen innerlich in Unruhe versetzen, zuzuwenden und sich seiner gerade dadurch zu versichern, ist die notwendige Voraussetzung, um gestärkt und gesund in Tat und Aktion kraftvoll, zielbestimmt und wirkungsvoll zu handeln ... wenn die Zeit reif dafür ist. Diese sich selbst versichernde und hegende Einkehr bringt auch die Ruhe und Klarheit, um sich des Aktionismus, des ziel- und sinnlosen Kämpfens und der Kraftvergeudung zu enthalten und in aller Seelenruhe "etiam si omnes ego non" sagen zu können. "Es ist mehr Vernunft in Deinem Leibe, als in Deiner besten Weisheit" und also ist der "leiblichen Vernunft" Raum und Ruhe zu verschaffen, um wenn es drauf ankommt und den ganzen Mann fordert, voll und ganz, stark, vernünftig und gekonnt zu handeln. Erst wenn wir uns feige verweigern, wenn es soweit ist, werden wir schuldig. Die Lektüre der Marmorklippen ist als intellektuell meditativer Weg zu innerer Einkehr und Stärkung der kontemplativen Vernunft übrigens unbedingt zu empfehlen. Pulver trocken halten. Die Entwicklung beobachten. Den eigenen Beritt befestigen. Darum geht es jetzt.

Yvonne

14. Januar 2016 13:18

Es läßt sich hier auf der kleinen privaten Insel noch ganz gut leben, aber wenn sie sich inmitten von Müll befindet, dann ist die Sache doch ziemlich entwertet. Und bald werden Stacheldrähte um unsere Inseln wachsen. Doch während die praktische Freiheit schwindet, wächst die geistige. Es tun sich neue Felder und Verbündete auf. Das Ende der Frankfurter Schule ist eingeläutet. Es lohnt sich daher, die Stimme zu erheben. Es bringt was!

KW

14. Januar 2016 13:19

Ja, Herr Mayer, auf das-sich-vorbereiten kommt es an.
@ Matias
Das habe ich vorhin gerade meiner Stammtischkollegin aus HH am Telefon gesagt. Alle Buntenkanzler haben uns weisgemacht, wir wären ein souveränes Land. Merkel verschleiert nichts, sie führt die Befehle aus Washington akribisch aus, aber für alle sichtbar. Wie hat uns Kohl angelogen mit seinem "Wir sind kein Einwanderungsland", aber seit 1990 ging die Lawine erst richtig los. Ohne die vielen Neger und deren Verhalten, würde Mchel noch schlafen. Ein Bekannter sagte vor 4 Jahren sinngemäß, daß die genau richtig, weil sie sichtbar sind, wie viele schon hier sind. Wo sie in Gruppen auftauchen, schaffen sie ungewollt eine Drohkulisse.
Ich finde Merkel auch richtig gut.

Monika

14. Januar 2016 13:52

Anmerkung Meyer: Sehen Sie – genau das meinte ich. Wenn man diese Dinge immer wieder darlegen muss, sind wir bald in einem Laden für Gebetsmühlen. Stellen Sie mal höhere Erwartungen an sich selbst, bemühen Sie, falls Ihnen die Empirie nicht genügend Anhaltspunkte bietet, Ihre Phantasie.

Das hat aber jetzt gesessen .
Gestern habe ich im Café aus einer Frauenzeitschrift folgendes Zitat rausgerissen. Und schon kann ich es gebrauchen:

Phantasie ist wichtiger als Wissen.
Letzteres ist begrenzt.

Albert Einstein

Zarathustra

14. Januar 2016 13:59

Nur als ergänzende Klarstellung zu meinem gestrigen Beitrag:

Ab jetzt gibt es nur zwei Optionen: 1. Die totale Sezession d.h. Koloniebildung vollkommen außerhalb der »großen Stadt« (siehe meinen gestrigen Beitrag) 2. Die Rückeroberung Deutschlands.

Herumräsoniert haben wir genug. Wer weiterhin über die Zerfallssymptome spricht, ist nur der »Affe Zarathustras« (siehe oben)

Der Worte sind genug gewechselt. agamus!

Gustav

14. Januar 2016 14:00

„Da die kapitalistische Produktionsweise heute schon Millionen Menschen dauerhaft aus dem Arbeitsprozeß ausgliedert, und auch die allerklügsten Manager und Staatenlenker bald nicht mehr in der Lage sein werden, die Massenverelendung aufzuhalten, zuerst relativ und dann immer häufiger auch absolut, wird der Gedanke immer breiteren Widerhall finden, daß – wenn es schon unvermeidlich ist – der Abstieg sich in gemeinsamer Armut aller besser ertragen läßt. Dann, im Großen Chaos, schlägt erst die eigentliche Stunde des Kommunismus, von der Marx geträumt hat und vor der andere gewarnt haben (Ferdinand Gregorovius, 1890; Newte 1907; George Orwell 1948).“ (Ebd., 2009).
„Man stelle sich – in Anbetracht der geschichtlichen Erfahrungen – die realen Typen Politiker, Bürokraten und Geheimpolizisten des ökodiktatorischen Weltstaats der Armen vor, die für die Verteilung der Bezugsscheine und die Überwachung der Verteilungsgerechtigkeit zuständig wären und abweichende Bedürfnisse und Gedanken als antikommunistisch verfolgten. Auch alt zu werden, dürfte - logisch mit unausweichlicher Konsequenz - als ein unökologisches und damit antikommunistisches Bedürfnis definiert werden. Und gar die Aufbringung großer Mittel für die Heilung einer seltenen Krankheit oder der Folgen eines schweren Unfalls, wäre das nicht ein schwerer Verstoß gegen das Gleichheitsprinzip? Die rasche Entsorgung der Betreffenden ohne Sang und Klang nicht gerechter? Weder die Phantasie eines Gregorovius, Newte oder Orwell, noch die Realitäten der Großen Stalinschen »Säuberung« in der Sowjetunion, der »Kulturrevolution« in China und der Alltag in Nordkorea reichen aus, um der Gedankenwelt eines so tief überzeugten linken Intellektuellen gerecht zu werden. Jedes literarische Schreckensgemälde würde von der Realität noch weit übertroffen werden. Die Einheitsschule ohne Zensurgebung wäre in einem derartigen System zwar obligatorisch, aber um alle Einflüsse irgendeiner sozialen Herkunft auszugleichen, da müßte man sich schon mehr einfallen lassen.“

„Meine Erfahrung teilt ... im Westen nicht die Generation der 68er und ihrer Schüler. Ihr Einfluß auf die Gesellschaft wird nicht geringer, sondern ständig größer. Da schon Aristoteles zu der Einsicht gelangt war, daß auf die Demokratie eine Herrschaftsform folgt, bei der die Massen erfolgreich auf Umverteilung drängen und alle Anzeichen darauf hindeuten, daß wir uns tatsächlich auf einen derartigen Gesellschaftszustand hinbewegen, können wir dem logischen Schluß nicht ausweichen, daß der gegenwärtige geistige Linkstrend in allen Industriegesellschaften zu sozialistischen Gesellschaftsformen führen wird. Für mich, den Verfasser, ist diese notwendige jakobinische Gesellschaftsform, wie sie vor dem absoluten Tiefpunkt der Produktion und Konsumtion eintreten wird, nur ein Übergangszustand zu neuen Gesellschaftsformen, die laut Aristoteles eher wieder napoleonisch geartet sein werden.“

„Hauptbeschleuniger des sozialen und politischen Wandels ist der Krieg. Er entfesselt die Energien der Kriegführenden aufs äußerste. Und an seinem Ende rollen die Kronen über das Pflaster, wehen die roten Fahnen und zerbrechen die Reiche. Nicht nur 1815, 1917/'18 und 1945. Die apokalyptischen Reiter satteln schon längst wieder ihre Pferde.“

Volkmar Weiss

Egon

14. Januar 2016 14:14

Köln bringt es auf den Punkt – wie in einem Brennglas. Bevor Merkel die Grenzen öffnen ließ, hatte sie sich entscheiden, gegen das Grundgesetz, gegen geltendes Recht und gegen internationale Recht und internationale Verträge zu handeln.

Dieses Handeln steht in der Kontinuität der Parteienherrschaft, wie sie spätestens mit der Euro-Einführung und den Spekulanten Geschenken (genannt ESM, Banken- und Länderrettung) gängige Praxis ist. Die Missachtung des geltenden Rechts und der Verfassung sowie die offensichtlich mit Vorsatz betriebene Abkehr vom allgemeinen Wohl als Ziel der Politik kann man also nicht auf Fehler zurückführen, nicht einmal auf Parteiinteressen. Es ist vielmehr Ausdruck einer Kollaboration unserer Politik mit einer global operierenden Finanzwirtschaft. Dies hat Köln gleichsam ‚auf den Punkt' gebracht.

Unsere Parteien sind Getriebene. Einerseits sind sie durch eine sklerotische Verkrustung Denk- und Handlungsunfähig geworden, andererseits haben sie sich abhängig gemacht von Finanzoligarchien. Nimm das Recht weg, was bleibt vom Staat anders als eine Räuberbande, sagte einst der Hl. Augustinos. Es geht also nicht um Migrationspolitik allein. Denn was wir in dem Sinne zu beklagen haben, ist in einem wahren Sinne des Wortes eine Zerstörung des ‚zivilen‘ Frieden, der ein zentrales Gut einer jeglichen Gemeinschaft darstellt. Private Schäden, Raub, Vergewaltigung (künftig auch Totschlag und Mord, sind Kollateralschäden dieser Politik, die sich selbst aus dem Recht entbunden hat. Dies zu wissen bedeutet auch, uns helfen weder Demonstrationen noch Proteste, sondern nur noch eigenes Handeln. Dieses muss zudem im Grundsatz erfolgen. Wem es nicht ausreicht, sich nur an eine Klagemauer zu stellen, dem bieten wir einen Lösungsweg. (s. dazu www.verfassung-vom-volk.org ).

Anmerkung Meyer: Der Bezug Ihres sehr allgemein gehaltenen Kommentars zu meinem Text ist allenfalls ein sehr lockerer. Etwas mehr thematische Disziplin wäre schön. Da Sie aber offenbar vor allem auf Ihr Projekt aufmerksam machen wollen und dies im weitesten Sinne als Aufruf zum Handeln verstehbar ist, lass ich es Ihnen durchgehen.

Hartwig aus LG8

14. Januar 2016 14:31

@ Mithras

Ihr Beitrag von 12:45 spricht für sich. Ich nehme an, dass Sie damit sogar einige Sympathisanten haben.

Raskolnikow

14. Januar 2016 14:42

Werter Herr Obst,

wenn es Ihnen ernstlich um russische Ackerscholle zu tun bestellt ist, sollten Sie die angesprochenen Esoteriker meiden! Ihren neuen Nachbarn gäben Sie zwar Stoff für die humoristische Begleitmelodie mehrerer zünftiger Besäufnisse, aber ein Leben zwischen russ. Dörflern würde ich nicht mit Sonnenmedaillons, Yoga und veganer Lichtnahrung beginnen ... Ganz im Ernst!

Praktisch "verpachtet Putin" natürlich kein Land, Pacht ist ohnehin wenig ratsam. Das wüssten Sie, wenn Sie mal auf einem Amt in der Provinz vorsprechen mussten. Sie sollten ein Grundstück erwerben, dafür könnte eine russische Frau recht hilfreich sein. Sind Sie also nicht völlig verwachsen sondern halbwegs ansehnlich, dann suchen Sie sich eine Russin und kaufen Sie etwas Land mit einem alten Häuschen drauf! Ausländer dürfen in der RF kein Ackerland erwerben. Gut so!

In der Folge saufen Sie sich durch das ganze Dorf und beginnen Ihr Leben als Russlanddeutscher ...

Wenn Sie keine Angst vor den Distanzierungskundgebungen der SiN-Kommentarinas haben, giebt es noch einen billigeren Weg - ohne Frau. Melden Sie sich an die Front in der Ostukraine. Der Präsident der DNR schenkt jedem ausländischen Freiwilligen nach 6 Monaten Dienst eine Wohnung. Legen Sie noch 200 Euro drauf und sie kaufen sich ein Haus mit Riesengarten (halber Hektar)! So sagt man ...

Und Herr Meyer Sie,

sind mir vllt. Einer ...

Der Axtvorfall von 2012, wenn ich ihn unter mannigfachen Bescheidenheitsversicherungen so nennen darf, ereignete sich doch dazumalen unter ebenjenen aber umgekehrten Vorzeichen. Sie gaben damals den axtschwingenden Passivitätsankläger wider meine Unperson, was änderte Ihre Sicht derart?

Sie haben sich die letzten drei Absätze nicht nehmen lassen, sonst hätte ich Ihnen den Neo-Otho beinahe abgekauft. Aber der Verweis auf die Lektüre, den Wein, die Marmorklippen und das Eigene als Keimzelle ...

Wir sind keine Othos, es gibt keine Rautenklausen und der Oberförster ist ein tausendmal edleres Geschöpf als das, was uns gegenűbersteht. Wir sind Erwin und Ronny, die sich als Fremdkörper in ihre Plattenbauwohnungen zurűckziehen, die sie űber die Jahre zu Eroscentern und Wűrstchenbuden gemacht haben. Wir stehen einer amorphen Masse mit rattenartiger Vertilgungswut gegenűber (damit meine ich erst in zweiter Linie Merkels Schrättlingsheer).

Und das Schlimmste: Jüngers Ernstel war schwach genug, einen Erio aufscheinen zu lassen, die Erlösung, den Messias. Allein Erio wird nicht kommen ... Nichts wird Bestand haben, nichts von der Rautenklause und nichts von Ronnies Eroscenter. Kein Rűckzug erhebt uns heute aus dem parasitären Stadium, in dem wir uns befinden. Ihr Rűckzug verzehrt den Bestand. Wer so redet, ist feig.

Aber, und dies ist ein wundervolles Aber, es giebt zwei Sicherheiten in unserem Leben. Eine in der Vergangenheit: unsere Geburt; und eine, die vor uns liegt: der Tod. Der Tod ist uns sicher. Was fűr eine befreiende Gewissheit. Das sollte sich jeder Mann 300 mal am Tag vorsagen. "Ich werde sterben! Der Tod ist gewiß!"

Den Schädel auf einer Stange an der Köppelsbleeker Lichtung aufgespiesst zu bekommen, erscheint einem plötzlich wie das Paradeis, das unerreichbare Paradeis neben Braquemart und Sunmyra. Das zu hoffen, wäre wohl anmaßend. Aber wir wenigen Starken dűrfen auf ein anonymes Massengrab hoffen, anstatt vom Krebs in die Urne auf dem städt. Friedhof entsandt zu werden.

Lieber Herr Meyer, die Brűder von der Marina verbrennen letztlich alles! Und so lange Sie immer noch die Frage stellen, was "das alles bringen soll", sind Sie gar nicht wirklich gewillt, abzutreten in die Klause. Ich behaupte, Rotwein, Weißdorn und Heidegger sind Ihnen gar nicht genug ... Sind Sie bereit, alles anzuzűnden?

Manchmal stelle ich mir vor, wir paar Waschweiber schleppen unsere Bibliotheken aus allen Teilen unserer Heimat auf den Reichstagsvorplatz und fackeln sie dort ab. Wir verbrennen das Abendland, trinken auf Bomber-Harris und singen alte Lieder. "Werdet doch glűcklich ohne uns!", rufen wir den Anderen zu. Wir gehen nicht weg, nie mehr, wir sterben dort einen schönen Tod und werden Legenden ...

Ich hoffe fűr die Frauen, Merkels geile Horden werden irgendwie im Zaume gehalten und ich hoffe fűr die Unschuldigen, der Lynchmob, so er aufscheint, vergreift sich nicht an den Falschen, aber ich bete zu Gott, daß er unser Volk, ja die ganze Welt, in der Zukunft vor jenen Klugen, Vernűnftigen, Abwägenden und ewig Schlauen behűte ...

Winkend aus der Retourkutsche,

R.

Götz Kubitschek

14. Januar 2016 15:00

und in das feuer, das verraucht,
wirf Dich als letztes scheit.

dank an alle. schluß! kubitschek

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