lehrte uns damals den sympathischen Spruch: „Wer keine Ausrede hat, wird erschossen“. Ich beherzige das und liefere hier einen ganzen Strauß an Gründen für meine Inaktivität:
Seit Jänner findet fast jedes Wochenende irgendwo eine Kundgebung oder Aktion der IB statt und auch die allgemeine Planungsarbeit ist so zeitintensiv wie nie. Reden und Vorträge nötigen mich immer öfter zu spontanen Wochenendausflügen durch den deutschen Sprachraum, und auch mein „YouTube“-Kanal hat sich in diesen Monaten zu einer zeitintensiven Angelegenheit entwickelt.
Mein Netbook gab unlängst den Geist auf und aufgrund eines Mißverständnis erschien ein, früher verfasster und nicht mehr aktueller, Text nicht – kurz: Ich habe Ausreden en masse parat, warum ich meiner Rolle als Blog-Autor kaum mehr nachgekommen bin.
Dabei hätte es einiges zu beschreiben und zu besprechen gegeben. Mein Einstand auf diesem Portal jährt sich bald. Angesichts der akuten Not bloggte ich bald weniger über Heideggers Kritik der Machenschaft an sich, als gegen Merkels konkrete Machenschaften. Mit der Zeit verlegte ich mich auf seltene, dafür umfangreiche, metapolitische Überlegungen, die oft viele Kommentare provozierten. Der stellenweise belächelte „Optimismus“ meiner Beiträge lag in ihrem Pessimismus bezüglich der Trag- und Integrationsfähigkeit der Bundesrepublik.
Ich schrieb dabei gegen viele jener typisch konservative Stimmen an, die nach jedem Stagnieren von PEGIDA, jeder Rede Horst Seehofers und jedem Bericht über integrierte Asylwerber bereits vorschnelle Epitaphe auf den deutschen Widerstand verfaßten. Meine Hoffnung gründete sich damals auf eine vage Ahnung. Ein Gefühl, dass die „Welt im Wandel“ sei und wir einen qualitativen Bruch erleben würden: den Untergang einer kulturellen Hegemonie, eines historischen Blocks und seiner Vertreter. Das Ende von Multikulti.
Und es zeigt sich heute immer mehr: Die Asylkrise und das Stimmungstief für Merkels, das bei den kommenden Wahlen Anfang März seinen Niederschlag finden wird, ist ein Symptom für die Krise der Multikulti-Ideologie, den Autoritätsverlust seiner politischen Vertretung insgesamt. Hier hat ein tiefenpsychologischer Bruch stattgefunden. Der Vertrauensverlust geht tief und die gut sichtbare, bundesweit verteilte Bedrohung und Überfremdung, richtet sich unmittelbar gegen die privaten Interessen der Bürger. Die unbestechliche Waage, in der die Masse privates Risiko der Beteiligung an politischen Protesten gegen das „laissez faire“ abwägt, neigt sich verheißungsvoll in die Richtung des Widerstands. Dennoch scheint wenig zu geschehen.
Protestbewegungen und ‑parteien wachsen zwar, doch das scheint eher trotz und nicht wegen ihrer guten Arbeit zu geschehen. Vermeidbare Skandale, ausbleibende oder verspätete Aktionen, verpaßte mediale Wellen sind unübersehbar und lassen auf fehlende Strukturen und Strategien schließen. Denn, seien wir uns ehrlich: Man könnte heute auch einen Blumentopf an die Spitze von Anti-Einwanderungskräften stellen und sie würden immer noch einen „Aufwind“ erleben.
Die aktuelle Krise, die diesen Aufwind, die Aufmerksamkeit und den Zulauf erzeugt, ist nicht unser „Verdienst“. Unser Verdienst kann und muss sein, aus dieser Asylkrise eine Wende werden zu lassen (ähnlich wie das Orban 2010 mit der Wirtschaftskrise in Ungarn tat). Diese Wende zielt nicht auf kleinere Reformen und Wahlerfolge, auf eroberte Pfründe und Akzeptanznischen ab, in denen besser alimentiert und angesehen „weitergemacht“ werden kann. Unser gesamtes Tun ist, wenn es ehrlich und gezielt ist, auf das Ende der Multikulti-Ideologie, auf den Bruch ihrer Hegemonie gerichtet.
Diese Ideologie ist selbstverständlich Ausdruck einer tiefer liegenden geistigen Involution. Sie speist sich aus dem neuzeitlichem Subjektivismus und aus den Fragmenten der modernen Ideologien wie Egalitarismus, Universalismus und Progressismus. Multikulti tritt uns heute aber als aktuer Hauptfeind und Hauptgefahr entgegen.
Im Wesentlichen bedeutet sie die ethnomasochistische Verleugnung einer eigenen ethnokulturellen Identität, verbunden mit neurotischer Überhöhung und Verehrung des Fremden. Die sozialpolitische Konsequenz dieses geistigen Dogmatismus ist der Große Austausch. Dabei handelt es sich weniger um einen perfiden Plan, als um ein ignorantes Zulassen oder mittelbares Fördern bestehender Dynamiken. Einzelne Profiteure wie große Konzerne, NGOs oder Parteien, die in den Einwanderermassen je Billiglöhner, Betreuungsobjekte oder Wählerstimmen sehen, tragen jedoch durchaus aktiv dazu bei.
Die Hauptaufgabe der Medien in diesem Spiel ist es, die gesamten brutalen Konsequenzen dieser Entwicklung und vor allem ihr unweigerliches Finale, den nationalen Exitus, zu verschleiern, zu verleugnen und zu verharmlosen. Mit perfidem „emotional Design“ und geschickt konditionierten Tabus wird ein Klima der Angst, vor dem „big other“ geschaffen, in dem bereits das neutrale Thematisieren der Entwicklung verpönt ist. Auch das ist nur folgerichtig: wenn bereits die Behauptung der Existenz einer nationalen ethnokulturellen Identität den Anruch des „Rassistischen“ hat, so ist die eine Bedrohung derselben durch Masseneinwanderung natürlich doppelt „faschistoid“.
Von der multikulti-bewegten Grundschullehrerin, die in einem Liedtext Gott gegen „Allah“ austauscht, bis zum nüchternen Volkswirt, der erklärt, dass nur Masseneinwanderung unsere Demographie retten könne, bewegen sich heute alle etablierten Personen im Rahmen der Multikulti-Ideologie und des Großen Austauschs.
Daß diese Ideologie selbstverständlich tausende innere Widersprüche aufweist und zuletzt im krassen Widerspruch zur Wirklichkeit, und Grundregeln des Politischen steht, wurde in letzter Zeit auch immer mehr ehrlichen Bürokraten vom Schlage eines Sarrazins klar. Am bezeichnendsten ist jedoch das empörten Aufwachen enttäuschter Migranten von Pirincci bis Tania Kambouri. Sie erkennen endlich, daß die Parolen von Integration und Assimilation reine Lügen waren. Ihr offenes oder unbewusstes Ziel, als ethnische Minderheiten in einem Deutschland, das ethnokulturell wesentlich so bleibt, wie es ist, aufzugehen oder sich einzufügen, wurde betrogen. Betrogen durch jene Multikultis, die sie jahrelang als politische Trophäen, als „Beispiele gelungener Integration“ missbraucht hatten.
Daß die Multikulti-Ideologie und ihre ethnomasochistische Sehnsucht nach Selbstvernichtung dem von ihr proklamierten Ziel des „bunten, toleranten Deutschlands“ im Wege steht, wird ironischerweise besonders früh den integrierten Migranten klar. Dass nämlich die deutsche Demokratie und „Zivilisation“ von einer ethnokulturellen Mehrheit und Homogenität getragen werden muss, dass eine deutsche Leitkultur, so sehr sie auch dem ius sanguinis fröhnen mag, auf eine wie auch immer geartete positive ethnokulturelle Identität referieren muss, ist das Menetekel der BRD, das im Asylchaos hochkommt. Ein anti-identitäres Denken kann niemals identitätsstiftend, eine gemeinschaftsfeindliche Ideologie niemals sozialer Kitt sein.
Die Multikulti-Ideologie will keine dezente „Aufsüdung“ und „Verbuntung“ Deutschlands. Sie folgt keiner rein bürokratischen Räson, die importiertes Humankapital einkalkuliert. Diese Nebenaspekte treten hinter dem zentralen zurück: die Prämissen der Multikulti-Ideologie fordern die uneingeschränkte Selbstauflösung. Suicide by Mass-Immigration. Je schneller, desto besser und am liebsten im Namen einer „historischen deutschen Mission“.
Es ginge zu weit, hier ein genaueres Psychogramm der Multikulti-Ideologie aufzuzeichnen. Es reicht zu wissen, dass sie als kulturelle Hegemonie letztlich das Gravitationszentrum der deutschen, sowie europäischen Politik ist. Der merkelsche Selbstzerstörungstrip, der gar nicht das Gebot fremder Mächte sein muss, weil er von den entscheidenden inländischen Meinungsmachern bejubelt wurde, dient als augenscheinlicher Beweis.
Der Bruch des Staatsrechts und der Rundumschlag gegen jede Vernunft sind die konsequente und ehrliche Fortsetzung des Multikulti-Narrativs, nach dem Grenzen böse und veraltet, Einwanderung per se Bereicherung und unser Wohlstand geraubt und unverdient ist. Diese herrschende Ideologie und ihr Set an Prinzipien und Philosophiefragmenten ist in den Köpfen der einfachen Leute als Narrativ und Erzählung verankert, die ihnen von klein auf gelehrt und von allen Produkten der Kulturindustrie bestätigt wird.
Unsere Vergangenheit ist dunkel, schuldig und böse. Dann kam die Wende zum neuen bunten und farbenblinden Deutschland, das in der hellen und heiteren Zukunft liegt. Je weiter voran desto Bunter desto weniger Hitler. Alles was irgendwie zurück, oder auch nur nicht mit aller Kraft voran ins neue Buntland will, will „irgendwie“ zurück zu Hitler.
Diese Dichotomie zerstörte in Deutschland das in vielen Bereichen vielleicht notwendige Gleichgewicht zwischen Progressiven und Konservativen und stellte die Weichen auf die Selbstabschaffung im Großen Austausch.
Erneut beweist sich hier das Primat der Metapolitik und der herrschenden Ideologie über jeden Gesetzestext, der anscheinend nicht das Papier wert ist, auf das er gedruckt wurde.
Der „Refugees welcome“-Wahn beweist es unwiderlegbar: Wir leben in einem sanften Totalitarismus. Das Multikulti-Dogma, das das Existenz und Lebensrecht des Volkes zum Tabu macht, beherrscht alle Debatten. Ein Verstoß gegen Sprechverbote zieht direkte und brutale soziale und finanzielle Konsequenzen nach sich. Es gibt keinerlei demokratische Abstimmung oder offene Debatten über diese Kerndogmen. Es gibt keinerlei Institutionen, von Universitäten über Vereine bis zu den Kirchen, die sich deren totalitären Zugriff entziehen können. Seine radikalsten Parteigänger, die Antifa, plaudern das inhärente Ziel offen aus: „Deutschland verrecke.“
Die Vorgänge der letzten Monate machten in ihrer einmalig gesteigerten Konzentration und Beschleunigung diese Konsequenz weiten Teilen der Gesellschaft bemerkbar. Der sanfte Totalitarismus lebt weniger von direkter Unterdrückung und Repression. Diese schwächt letztlich die Herrschaft, wie der Politikwissenschaftler Karl W. Deutsch schrieb, je öfter sie angewandt wird. Er gedeiht am besten „unsichtbar“, in der allgemeinen Angst, die kollektiv Denk- und Sprechverbote befolgt.
Doch die Dogmen haben an Autorität eingebüßt. Es beginnt damit dass sie sich in ihren Randbereichen nicht mehr „von selbst“ verstehen. Bereits die Euro-Kritik war ein „Stellvertreterkonflikt“ gegen die Multikulti-Ideologie. In den beiden Schlagworten „Wir sind das Volk“ und „Lügenpresse“ sind ihre verwundbaren Stellen direkt getroffen. Alle Entwicklungen in den Medien zeigen uns, dass die totalitäre Multikulti-Ideologie in der Krise ist.
Die Aufgabe des patriotischen Lagers ist es, aus dieser Krise eine Wende zu machen, in der die kulturelle Hegemonie untergeht, bevor der Große Austausch irreversibel geworden ist, was wohl innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahren eintreten wird.
Ich und viele andere arbeiten an dieser großen und aufregenden Aufgabe. Der Weg dorthin kann, grob umrissen, nur in einer Herauslösung weiter Teile der Bevölkerung aus dem Einflußbereich des Dogmas liegen. Ihre „Nichtteilnahme“ an den Diskursen der Multikultis kann die Macht der kulturellen Hegemonie und damit die Autorität ihrer politischen und metapolitischen Vertreter brechen. Ein patriotisches „Gegen-Narrativ“ zur multikulturellen Abschaffung muss sich aufbauen. Gleichzeitig müssen seine Erbauer eine gesellschaftliche Spannung kultivieren, den Gegner isolieren und endlich ersetzen. „Die Entscheidungsträger austauschen bevor sie das Volk austauschen.“
Ein patriotischer Grundkonsens muss schließlich die neue Mitte bilden, um die sich auch weiterhin verschiedene Extreme anordnen werden.
Findet diese Wende in der Metapolitik nicht über den Druck einer Gegen-Öffentlichkeit und Erosion der bestehenden Eingang in die Politik, so muss es zu breiten zivilgesellschaftlichen Protesten kommen. Die Träger der Gegen-Öffentlichkeit müssen auf die Straße gehen und ihren Mangel an Medien, Masse und Geld durch massiven Idealismus und Opferbereitschaft ausgleichen.
Noch immer befinden wir uns in einer Phase des Aufbaus, wobei jedoch Bereitschaft zur Aktion immer nur in und an der Aktion wächst.
Ich habe für die kommenden entscheidenden Jahre, die mit 2016 beginnen, einige Aspekte zusammengetragen, die ich für zentral erachte, um aus der Krise eine Wende zu machen. Sie sind, aus einer laufenden Überlegung und Ausarbeitung herausgerissen, noch unstrukturiert, können aber vielleicht dem einen oder anderen Leser des Blogs als Anregung zum Mitdenken und Mittun dienen.
1. Essentiell ist, daß die Revolte gegen die Multikulti-Ideologie in ihrer Verortung keine Total-Opposition einnimmt. Das bedeutet umgekehrt, als ihr Feindbild nicht ein ominöses, omnipräsentes „System“ anzusprechen, sondern in der Ideologie und ihrem Narrativ den wahren Gegner zu erkennen. Diese ist klar vom Staat an sich zu scheiden. Unser liberaler Rechtsstaat ist nicht direkt und unbedingt mit der Multikulti-Ideologie verbunden, sondern wurde von ihr „gekapert“.
In und mit einer erstarkten patriotischen Metapolitik wäre eine identitäre Wende in seinem Verfassungsbogen ohne weiteres möglich. Die Verfassungsklage von Schachtschneider ist hier ein entscheidender, wichtiger Akt. Die Widerstandsbewegung ist also gegen den sanfte Totalitarismus der Ideologie auszurichten, was einerseits jedes sinnlose Trommeln gegen und mithin Provozieren der Staatsgewalt an sich ausschließt. Andererseits betrifft das auch viele Aspekte einer Moderne‑, Demokratie und Massenkritik, die im Neurechten Lager Tradition hat und nicht unmittelbar in den Kanon des Widerstands gegen Multikulti einfließen sollte.
2. Die entscheidenden Figuren, die den sanften Totalitarismus persönlich verkörpern, müssen identifiziert, personalisiert und isoliert werden. Ein harter Kern an Medienmachern, Moralinstanzen, Politikern und Personen des öffentlichen Lebens muß neben Merkel in einen „Kanon der Schande“ aufgenommen werden und genau wie sie „weg“. Ihr Rücktritt und ihre Absetzung müssen zentrale Forderungen werden. Um sie und ihre negative Ausstrahlung muss sich das kleiner werdende Lager der Multikultis solidarisch zusammenballen und mit ihnen kippen.
3. Die personellen und geistigen Machtquellen dieses sanften Totalitarismus müssen klar analysiert, abgeschnitten und ausgetrocknet werden. Wir sehen, daß hier Armee und Polizei eine geringe und die Medien die entscheidende Rolle spielen. Es ist also auch und vor allem ein Infokrieg, in dem der entscheidende Widerstand vielleicht noch lange im Netz stattfinden wird, bevor er sich in einer kritischen Masse auf die Straße verlagert. (Insbesondere die dauerempörte Humorlosigkeit, die allen ideologischen Fanatikern eigen ist, kann sich als eine Achillesferse des Totalitarismus erweisen. Satire muss neben Anklagen und Enthüllungen massiv gefördert werden.)
Der Aufbau einer massenwirksamen Gegenöffentlichkeit und damit die Herauslösung weiter Teile der Gesellschaft aus dem Multikulti-Diskursen hat eine hohe Priorität. Gleichzeitig muss die Glaubwürdigkeit der Multikult-Medien, durch die konsequente Aufdeckung ihrer Lügen, nachhaltig ruiniert werden.
4. In diesem Infokrieg, stehen wir derzeit verstreut gegen eine Einheitsfront. Alle dissidenten Medien und Medienmacher müssen sich, sofern sie in Opposition zur herrschenden Multikulti-Ideologie stehen, d.h. den Großen Austausch ansprechen und ablehnen, allmählich auf zentrale Forderungen, Mantras und Stoßrichtungen einigen. Wie die herrschende Ideologie mit ihren gleichgeschalteten Medien stets ein „wording“ vorgibt, so müssen die oppositionellen Medien auch klare und einheitliche Botschaften mit Wiedererkennungswert schaffen und so lange wiederholen, bis sie sich viral automatisieren.
Zentrale und öffentliche Vernetzungstreffen müssen mit der Zeit einen gewissen „Korpsgeist“ bilden, der gegenseitige Distanzierung unterbindet. Die Leitlinien müssen die gesamte Stoßkraft der lebendigen und pluralistischen Blogosphäre gegen den Hauptfeind lenken. Das bedeutet den friedlichen, aber konsequenten Widerstand gegen den sanften Totalitarismus der Multikultis, weg von übersteuerten, idiotischen Provokationen, Militanz-Fetischen, Randthemen und alten Ideologien.
5. Das eigene Lager muß eine Strahl- und Anziehungskraft aufbauen. Dabei muss es zu einem klaren „Imagewechsel“ und einer massiven Transparenzsteigerung kommen. Nicht trotz, sondern WEGEN unserem Auftreten sollen die Leute zu uns kommen. Im vielfältigen und positiven Pluralismus muss ein einigender Stil und ein Lebensgefühl wachsen, die es ohne jede nötige Distanzierung klar von altrechten Losern abgrenzen, (die wohl maximal noch als unfreiwillige Kontrastmittel eine Rolle für die Zukunft Europas spielen werden).
Adressaten dürfen nicht mehr primär die eigenen Parteigänger, sondern müssen bisher neutrale Teile der Gesellschaft sein, auf deren Lebenswirklichkeit und Denken die eigenen Botschaften zugeschnitten werden. Es muss eine Gegen-Idee zur herrschenden Ideologie aufbgebaut werden, die wie sie als einfaches Narrativ strukturiert ist, welches man in wenigen Minuten vermitteln kann.
6. Die aktive Widerstandsbewegung, die Druck und Masse auf der Straße aufbauen will, muß sich klare Aufgabenteilung und Strukturen schaffen, um kampagnenfähig zu werden. Zentrale Aktivisten müssen für diese Tätigkeiten freigestellt werden, um sie wie einen Beruf betreiben zu können. In selektiven und akuten Einzelkampagnen muß permanent und unbeirrbar am zentralen Ziel, dem Stopp des Großen Austauschs und dem Bruch mit der Multikulti-Hegemonie gearbeitet werden. Eine entscheidende Masse der Bevölkerung muß zur stillen und offenen Nichtmehr-Beteiligung überzeugt werden. Auftreten und Aktionsformen dürfen dabei niemals Total-Opposition vermitteln. Gegen eine klar definierte Minderheit an „symbolischen Multikultis“ gerichtet müssen alle Aktionen niederschwellig und anschlussfähig, stets auch ein bestimmtes, neues patriotisches Lebensgefühl transportieren.
7. Als einen entscheidenden Punkt, der hier vielleicht am „kasuistischsten“ erscheinen mag, sehe ich die Einbindung von Experten und Profis in die patriotische Medienlandschaft und aktive Widerstandsbewegung. Zu allen obigen Punkten bedarf es zuerst der Handlungsfähigkeit und hier liegt die entscheidende Schwäche. Organisationen handeln durch ihre Organe. In unserer ethnokulturellen Gegenwart fehlt fähiges Kaderpersonal. Bereits demographisch ausgedünnt, meist ohne Vaterfigur aufgewachsen, reizüberflutet, pornosüchtig, beziehungsunfähig, narzisstisch, drogenabhängig und psychisch abgewrackt, haben wir heute die mit Abstand unfähigste europäische Generation als „Personal“ für diese Wende vorgesetzt bekommen. (Der Autor dieser Zeilen nimmt sich hier selbst nicht aus.) Gerade Leute, die „immer schon“ Widerstand geleistet haben, sind enttäuschend oft MOFs (Menschen ohne Freunde), die ihre Lebesuntüchtigkeit als Kampf für ein hehres politisches Ziel umdeuten wollen.
Fachkräfte sind in politischen Rändern rar gesät und die wenigsten sind in der Lage oder bereit, sich die nötige Expertise autodidaktisch anzueignen. Der Dilettantismus und Disziplinmangel auf allen Ebenen könnte der Organisation und Orchestrierung einer Wende final im Weg stehen.
Diese Aufzählung soll aber kein moralisierendes, selbstkritisches Gejammer darstellen, wie es in der „Szene“ beliebt und üblich ist. Es ist eine nüchterne Feststellung, die für uns den Imperativ bedeutet, überall und vor allem auch da, wo die eigenen Fähigkeiten gebrechen, Fachkräfte und Profis zuzuziehen. Indem die „Mitte“ nach und nach aufwacht werden die Chancen dafür größer.
Dieses Potential, das bisher meist agonal-apoplitisch im Sinne Mohlers vor sich hin lebte und wuchs, muß in dieser kritischen Stunde „aktiviert“ werden. Sie bringen entscheidende Expertise aus Finanzen, Medien, und Recht und vor allem die Disziplin der Berufswelt mit. Und tausende Waldgänger sind dazu bereit (vielleicht lesen S/sie sogar gerade diese Zeilen und beweisen somit bereits I/ihre „Lese-Disziplin”).
Sie müssen dynamisch und organisch eingefügt und effektiv gemacht werden. Die Hindernisse sind hier hauptsächlich Eitelkeiten, diverse Befindlichkeiten und das Erstarren in Routine und verkalkten Strukturen. Diese Hindernisse liegen in uns und sind daher überwindbar. Es bedeutet bildhaft gesprochen auch eine Art patriotisches „Welcome Service“ für Einsteiger und Überläufer aufzubauen.
Die Hauptaufgabe politischer Aktivisten kann es womöglich werden, die entscheidenden Personen und Kräfte zusammenzubringen, an die richtige Stelle zu lenken, im richtigen Moment für die richtige Aufgabe zu „aktivieren“ und miteinander zu vernetzen.
Das Bild eines jener alten Telefonisten-Büros, in dem verschiedene Gespräche per Kabel hergestellt werden, schießt mir hier in den Sinn. Es geht darum, das Maximum an Masse, Mensch und Material, an Widerstand und Kreativität aus der deutschend und europäischen Gegnwart herauszuholen. Das beste aus dieser Generation hervorzubringen, die die Ehre und die Aufgabe hat, in dieser entscheidenden Zeit zu leben.
Vieles von dem, was ich 2015 in einigen Artikeln beschrieben habe, scheint ansatzweise einzutreffen. Meine Ahnung (und Hoffnung), in einer Art „Endzeit“ zu leben, ist in den letzten Monaten bekräftigt worden. Keiner weiß, was kommt, aber alles läuft auf ein entscheidendes Finale zu.
Wenn wir es schaffen, die obigen Punkte umzusetzen, können wir es zu einer Geburtsstunde und Wende machen. Wenn nicht, wenn der Untergang des Abendlandes das unabwendbare Schicksal sein sollte, so stehen die Chancen gut, dass es zumindest „kein Strohtod“ wird, wie es Walter Flex bereits 1916 befürchtete. Es sind abenteuerliche Zeiten für abenteuerliche Herzen.
Destouches
Wer den Verfassungsbogen predigt und sich eine 50er BRD herbei phantasiert, offenbart seine Weltfremde vor den realstaatlichen Gegebenheiten und Verflechtungen. Die durchgeführten Ereignisse dieser Tage sind nur durch die enge Verzahnung von Staat, bis zur Kommunalebene herab, NGOs und (teils privaten) Wirtschaftszweigen möglich. Hier einfach "die Merkel muss eben gehen" zu rufen ist arg verkürzt, sehr wohl ist hier ein Systemwechsel von der Wurzel auf nötig, also ein radikaler Wandel. Es genügt nicht, einer Schlange den Kopf abzuschlagen und auf das Verständnis des Körpers zu hoffen. Mit Informationen den Bürger aufzuklären ist charmant, dass dieser meist von den technischen Bedingungen jedoch keinen blassen Schimmer hat, bleibt außen vor. Das wirtschaftliche System bildet hier die Crux. Schöne Worte mögen (v)erklären, hier sind handfeste Änderungen notwendig: Das System gehört ersetzt, ein richtiger Großer Austausch vorgenommen.