Abgetippt und eingespeist wurde er in der echten sachsen-anhaltischen Sezession: am Rittergut Schnellroda. Seit mehr als 3 Wochen lebe, lerne und arbeite ich nämlich hier, wie all jene wissen, die mir auf Twitter oder YouTube folgen (Instagram sei hier nur in Klammern erwähnt um konservative Puristen nicht noch mehr gegen mich aufzubringen).
Grafiken und Texte erstellen, abendliches Singen, Fernsehinterviews, Heu einbringen, Demobesuche, Heidegger-Debatten, Literatur-Vlogs, Aktionen – alles aufzuzählen, was ich erlebt habe bräuchte wohl mindestens 3 Blog-Einträge. Jetzt neigt sich dieses „Praktikum als Regime Change Agent“ dem Ende zu, und unsere Kampagne gelangt heute an ihr Ziel und Ende: die Landtagswahl 2016, die durch Ein Prozent die sicherste aller Zeiten werden soll.
Es wäre falsch zu sagen, dass mir die Initiative „Merkel auf die Finger schauen“, von Anfang an voll zusagte. Eigentlich war mir diese Art des „Aktivismus“, die vor allem Logistik, Lobbyismus und lange Skype-Sitzungen bedeutet, eher fremd. Mich zieht es auf die Straße.
Doch der Einblick, den ich in die gut geölte Maschinerie der „Powerbude“ (Götz Kubitschek) “Ein Prozent” bekam, ist für mich von größtem Wert. Und – ich durfte eine echte politische „Kampagne“ des rechten Lagers in Deutschland miterleben.
Der Begriff Kampagne kommt von lateinischen „campus“, dem Feld, und bedeutete letztlich den „Feldzug“. Es ist eine Operation, eine „Bewegung im Raum“, mit einem klaren Ziel, einem Zeitplan, limitierten Ressourcen und feindlichen Akteuren. Seit dem 17. Jahrhundert, entlehnt von den als „campaigns“ bezeichneten Sommersitzungen des englischen Parlaments, wird der Begriff auch für politische und „zivile“ Aktionen angewandt. Zentral ist dafür die Bündelung aller Kräfte und Potentiale auf ein Ziel, einen Slogan und einen Erfolg.
„Merkel auf die Finger schauen“ vereinte als Parole die Potentiale von vielen Aktivisten, Grafikern, Logistikern. Insgesamt zogen wir die Kräfte der patriotischen Gegenöffentlichkeit (COMPACT, Sezession, bis Anonymous), der Patriotischen Partei und der patriotischen Aktionsgruppen in Deutschland zusammen.
Dieser Prozess der Vereinigung und Zusammenballung ist für mich auch der geheime Erfolg der sehr erfolgreichen Kampagne. Neue Kommunikationskanäle wurden gegraben und wichtige metapolitische Reaktionsmuster eingeübt, die bald reflexartig funktionieren könnten. Kurz: das patriotische Lager in Deutschland wird kampagnenfähig. Ich durfte in diesem wichtigen Augenblick im Schnellrodaer Zentrum, mit Götz Kubitschek, Jürgen Elsässer, Phillip Stein und vielen anderen vorne mit dabei sein.
Dieser Entwicklungsschritt kommt genau im richtigen Augenblick und keinen Monat zu spät. Mit dem Einsetzen des bürokratischen Notwehrreflexes (beginnend mit der „No Way Kampagne“ der Österreichischen Regierung) und dem wohl bald von AfD-Wahlerfolgen besiegelten Ende des Willkommenswahn befindet sich unser Lager in einer wichtigen und ambivalenten Situation. Ambivalent im wahrsten Sinne des Wortes: nämlich am Scheideweg:
Werden wir stark, einig und zum echten Faktor, der in dies „Nassehi-konservative“ Phase vorstößt, überall nachsetzt und sie als Avantgarde vorantreibt, oder bleiben wir außen vor? Oder schlimmer: werden wir gar zum Bauernopfer für eine Pseudo-Rechte, die uns als Narrensaum und Schmuddelkinder „abstößt“ um sich in die warme Mitte der Gesellschaft ein zu schleimen. Das alles entscheidet nur unsere eigene Kraft. Es wird uns nichts geschenkt werden.
Jetzt geht es darum einen “abwartenden Aktivismus”, der stets nur auf eine erhoffte “Verschlimmerung der Lage” schielt und gar auf einen zweiten größeren Asylansturm wartet, abzulegen und selbst zur Aktion überzugehen.
Ich bin froh und stolz darauf, dass Identitäre Aktivisten aus Deutschland und Frankreich hier wirklich ihrer Rolle als Avantgarde nachgekommen sind. Wo Montagaufmärsche und ‑umzüge allmählich zum Straßenbild gewisser Deutscher Städte gehören, muss der Rahmen des Machbaren ausgeweitet werden. Über die rein symbolische Konfrontration hinaus müssen dem Rechtsbruch und dem Großen Austausch echte, physische Grenzen gesetzt werden.
1. Eine solche Grenze setzen hallenser Identitäre in der Nacht von 10. auf 11. März mit ihrem „Ausländerwall“ gegen die Ausländerwahl. Das Vereinshaus des Multikulti-Ladens „LAMSA“ der in ganz Sachsen-Anhalt eine unsägliche „Ausländerwahl“ inszenierte und selbst als „Wahllokal“ dienen sollte, wurde kurzerhand zugemauert. Das „No Way“, die harte Parole, welche die Akivisten auf die harte Ziegelmauer sprayten, ist die erste klare Grenze, die Illegalen Einwanderern entgegengesetzt wurde, seit sie europäischen Boden betraten. Ein Akt des zivilen Ungehorsams zur Wahrung des Rechts, der im Unstaat Merkels, meiner Ansicht nach nicht nur legitim sondern auch legal ist. Weg vom diffusen und nachvollziehbaren in den Weg Stellen in Clausnitz braucht dieser zivile Ungehorsam eine klare Form.
2. Und gestern Morgen trieben 130 Aktivisten der französischen Generation Identitaire diese neue Form der Zivilcourage auf die Spitze. Um 7 Uhr 30 besetzen sie 3 Brücken, die neuralgische Punkte der sogenanten „Migrantenroute“ nach Calais darstellen. Barrikaden wurden errichtet. Im beißenden Rauch von brennenden Autoreifen und Tränengas hielten die Aktivisten die Blockade stundenlang gegen die Einsatzkräfte aufrecht. (Typisch für die stilvolle und detailverliebte französische Fraktion: die Aktiohn war von gelben Tonnen mit Lambda und einheitlichen blauen Schutzhelmen streng in der identitären „Corporate Identity“ gehalten.)
„Solange die Politiker sich weigern unsere Völker zu schützen und die Grenzen unseres Landes und Europas wiede sichern, werden sie erleben, dass das Volk auf die Barrikaden geht. So wie heute morgen in Calais. Denn es ist unser Land!“, so die Aktivisten in ihrer schriftlichen Erklärung.
Diese mutige und spektakuläre Tat ist eine klare Ausweitung der Aktionszone. Sie steht jedoch nicht für sich, sondern ist, von der rechtzeitigen Pressemeldung, über das Aktionsvideo, bis zur Petition zur Freilassung der Inhaftierten Teil einer straff organisierten Kampagne.
Auch in Deutschland wächst die Bereitschaft und vor allem die Fähigkeit zu echten Grenzen, zu geplantem und organisierten Handeln und zur Vereinigung aller Kräfte im patriotischen Lager.
Die Reaktion eines befreundeten Identitären auf die Bilder aus Frankreich, „das müssen wir auch machen“, ist keine Einzelmeinung, sondern zeigt den Hunger zu größeren Taten, der 2015 gewachsen ist. Mit “Ein Prozent”, mit der lauten patriotischen Gegenöffentlichkeit und mit der stillen und finanzkräftigen Unterstützung zehntausender Deutscher hat die aktivistische Speerspitze erstmals eine echte Masse hinter sich, die sie nicht nur auffangen wird, sondern auch vorschieben kann.
Der „aktivistische Muskel“ ist geschult, die Vernetzung und Kampagnenfähigkeit so gut wie nie. Wir werden nicht auf eine „weitere Verschlimmerung“ der Lage, nicht auf das fortgesetzte Versagen der Politik warten. Wir werden selbst Fakten setzen und angemessen reagieren (damit sind keine weiteren Montagsdemos gemeint). Wir hoffen auf keine weitere „Krise“ von außen. Wir selbst müssen die wahre und entscheidende Krise für die Politik der Multikultis werden.
Denn: es gibt keine Mauern außer man baut sie.
Thomas Wawerka
Was singt ihr denn so abends?
Kositza: Oft ist es so, daß sich jeder am Tisch ein Lied wünscht. Die Kinder wünschen meist was Wildes (Jörg von Frundsberg o.ä.), mein Klassiker ist das Scholl-Lied "Schließ Aug und Ohr".