Nach dem Triumph der AfD (2): Das sowieso gefrierende Wasser

Wir blicken nun seit zwei Tagen auf zweistellige AfD-Ergebnisse in drei weiteren Bundesländern, vor allem natürlich auf ...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

den Erd­rutsch in Sach­sen-Anhalt. 15 Direkt­man­da­te, der gan­ze Süden unse­res Bun­des­lan­des ist gekippt. Inmit­ten aller Begeis­te­rung ist nun an uns, von vorn­her­ein davor zu war­nen, die­sen Erfolg mit einer grund­sätz­li­chen Wen­de zu verwechseln:

Jede Par­tei – egal wel­cher Fär­bung – ist ein Bio­top, in dem bestimm­te Typen gedei­hen: bra­ve Sol­da­ten mit Aus­sicht auf einen guten Pos­ten, nai­ve, par­tei­be­geis­ter­te Ver­schie­be­mas­se und dann vor allem die Ken­ner der Macht – aus­ge­spro­chen talen­tiert dar­in, Mehr­hei­ten zu orga­ni­sie­ren, Kon­kur­ren­ten ein­zu­fan­gen oder weg­zu­bei­ßen, Struk­tu­ren um sich her­um auf­zu­bau­en und nie zu stürzen.

Der Sozio­lo­ge Robert Michels sah des­halb zurecht in jeder Par­tei das “eher­ne Gesetz der Olig­ar­chie” wirk­sam wer­den, also die zwin­gen­de Ver­schie­bung des Antriebs füh­ren­der Per­so­nen weg vom eigent­li­chen, inhalt­li­chen Ziel hin zu einer Absi­che­rung der eige­nen Führungsposition.

Wir müs­sen uns unge­müt­li­che Fra­gen stel­len: Wie lan­ge liegt die AfD – begrif­fen als gewich­ti­ger Stein im Fun­da­ment eines mög­li­chen Wider­stands- und Wen­de-Gebäu­des – noch in unse­rem Bau­kas­ten? Wie lan­ge bleibt sie Teil einer auf vie­len Ebe­nen in Schwung kom­men­den Revol­te in unse­rem Land? Wird sie viel­leicht viel zu früh zu einem struk­tu­rell unglaub­lich poten­ten, aber ein­ge­bun­de­nen Beschwich­ti­ger des Wider­stands­fu­rors, eine Brem­se­rin im Sin­ne die­ser gefled­der­ten Republik?

Es sind in die­ser Zeit­schrift die mög­li­chen Ent­wick­lun­gen der AfD mit den Begrif­fen “Öff­nung eines Reso­nanz­rau­mes” und “Kan­ten­sche­re des Estab­lish­ments” bezeich­net wor­den, das ist über zwei Jah­re her. Uns soll­te klar sein, daß wohl bei­des ein­ge­trof­fen ist oder noch bevorsteht:

Unser Reso­nanz­raum hat sich frag­los erwei­tert, auch wir kön­nen die Gang­bar­ma­chung unse­rer Argu­men­ta­ti­ons­we­ge in ein bis­her uner­reich­tes Milieu hin­ein betrei­ben. Wir sehen aber auch jetzt schon einer Ent­wick­lung zu, die uns nicht gefal­len kann: Der Kor­rum­pie­rung ein­zel­ner AfD-Poli­ti­ker (sehr rasch) und gan­zer Par­tei-Struk­tu­ren (ziem­lich bald) durch die Pri­vi­le­gi­en und Vor­zü­ge eines Lebens hin­ter den Zäu­nen des Par­la­ments, und die­se Kor­rum­pie­rung wird dazu füh­ren, daß den grund­sätz­lich gestimm­ten und auf die eigent­li­chen Zie­le pochen­den Ner­ven­sä­gen die “real­po­li­ti­sche Ver­nunft” abge­spro­chen wer­den wird, mit­hin die “Poli­tik­fä­hig­keit” und die “Ein­sicht” in die Kunst des Machbaren.

Wem am Kampf gegen die Olig­ar­chi­sie­rung der AfD gele­gen ist, sei hier­mit gewarnt: Es kann nur um eine Ver­zö­ge­rung des Ablaufs die­ser Gesetz­mä­ßig­keit gehen, nie­mals um ihre grund­sätz­li­che Aus­he­be­lung. Wie­viel an Lebens­zeit dafür ein­ge­setzt wer­den soll­te? Kei­ne Ahnung, nur: Es ist Kärr­ner­ar­beit in Nie­de­run­gen und ein Flüs­sig­hal­ten des sowie­so gefrie­ren­den Wassers.

Es wird sich zei­gen, ob die­je­ni­gen, die nun in Stutt­gart, Mainz und Mag­de­burg ihren Stuhl frei­ma­chen müs­sen, ersetzt wer­den von sol­chen, die es tat­säch­lich bes­ser mei­nen mit Volk und Land – und nicht nur mit sich selbst.

Götz Kubitschek

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Kommentare (73)

treu

15. März 2016 09:31

Man sollte sich da nichts vormachen, der Korrumpierungsprozess kommt schneller als man glaubt und hat ja großteils schon begonnen. Wohl viele AfD-Mitglieder, insbesondere die Politikneulinge, konnten schon auf Kreisebene zügig und enttäuscht erkennen, daß insbesondere die Parteiwechsler, also ehemalige CDU-ler, FDP-ler, ganz routiniert und ungeniert die Posten und Pöstchen ergatterten und die Idealisten schnell das Nachsehen hatten. Nicht immer, aber zumeist. Das Machtgerangel geht also schon in den Kreisen ungemmt los und steigert sich dann in Aufstellungen für die Landeslisten. Von einigen eklatanten Fällen wie in M-V oder in S-H kann man leider auch schon in der Presse lesen, die meisten Fälle werden intern über den Buschfunk bekannt, auch über die Ländergrenzen hinaus. Die AfD bleibt von diesen typischen Auswüchsen leider nicht verschont. Die Frage ist daher also nicht wann sondern wie umfassend.

Winston Smith 78699

15. März 2016 09:47

1) Gestern wurde von den Kommentatoren @ Klackto und @ Arminius Arndt nach Schulung und "Ausbildung" verlangt. Ich sah mal junge SPD-Leute in einem sozialen Zusammenhang innerhalb ihres Machtbereichs und mich fröstelte beim Anblick dieser Apparatfrischlinge in ihren Anzügen. Das waren nicht mehr die oppositionellen Jusos in meinem schwarzen Ländle, die ich aus der Studienzeit kannte. Das waren nun welche, wo es schon längst egal war, ob die Bücher lasen oder ob die ein Herz für Schwache haben. Den Schwachen und weniger Schlauen dies vorzumachen, das hatten sie gelernt in ihren Schulungen, und auch, wie man durchs Assessment-Center kommt und sich für Höheres empfiehlt.

https://www.youtube.com/watch?v=gDmkd7SWyI8&t=46m20s

1) Unter den Machtmenschen, die Kubitschek mit Michels hereindrängen sieht, wird es pathologische Persönlichkeiten gaben. Die AfD wäre die erste Partei, deren erste Generation das wissen müßte und könnte - es gibt nur eine Chance, aber heute eben viel Literatur und neue Tests:

https://de.pilulerouge.com/shop/pp/

ulex

15. März 2016 10:00

Guter Kommentar, der sicherlich von vielen "Bürgerbewegten" grad im Osten so geteilt wird. Denn rein personell und was die Mitgliedszahlen angeht kann die AfD von den Bürgerprotesten und dem Pegida-Phänomen eher gering profitieren. Die Bereitschaft sich in Vereinsmeierei-Parteiarbeit einzubringen ist bei den meisten Peggy-Gängern denn doch sehr begrenzt.

Die Frage ist: Was ist das Gegenmodell?

Parteien wirken an der politischen Willensbildung mit heisst es im GG - und nicht, dass diese sich alle politischen Prozesse Untertan machen sollen. Nur wie das Gegenmodell aussehen könnte - hier kommt mir im letzten Jahr bislang zuwenig.

ulex

15. März 2016 10:04

Achso - dennoch kann man die Wahlergebnisse natürlich schon als schönen und halbwegs objektiv messbaren Indikator für die teils latente, teils tiefsitzende Verwurzelung patriotischer Positionen ansehen.

Was wurde nicht alles getan und geschrieben um

"Wir sind das Volk"

als übersteigerte Anmaßung einer kleinen wenn auch lautstarken Randgruppe abzutun.

Ich denk da kann man wo "Wir-sind-das-Volk" sich in weiten Teilen des Ostens als stärkste Wahl-Kraft entpuppte hat schon mit ein klitzekleinwenig wenig gestärktem Selbstbewusstsein durch die Gegend ziehen ;-)

Realist

15. März 2016 10:09

Die Taktik der Etablierten ist doch schon abgesteckt. Die Verleumdungskampagne hat es nicht geschafft, die AfD aus den Parlamenten herauszuhalten. Nun sollen die "Schmuddelkinder" in den Parlamenten isoliert, und damit zur Bedeutungslosigkeit verdammt werden. Wurde alles schon erfolgreich bei NPD und Republikanern durchexerziert.

Nur ist jetzt die Ausgangslage eine andere. Das Machtkartell wird die Fehler der Kriegsteilnehmer von 1914 wiederholen - mit überholten Strategien auf einem völlig neuen Schlachtfeld aufmarschieren.

Jede Isolation der AfD in den Plenarsälen wird sie nicht marginalisieren, sondern die Wut der Bürger über das Ignorieren ihres bekundeten Willens nur vergrößern.

Die AfD muss indes höllisch aufpassen, sich nicht selbst zu zerlegen. Kurs halten ist angesagt.

Mittelfristiges Ziel muss es sein, in einem Landtag als stärkste Kraft einzuziehen - einen Regierungsauftrag zu erhalten. Sachsen-Anhalt war davon nicht so weit entfernt. Dann hat das Kartell entweder die Möglichkeit, eine Koalition gegen die stärkste Kraft zu bilden, oder die CDU muss umfallen und einschwenken. Beide Szenarien sind ein Horror für das herrschende System.

Auch wenn ich nicht wirklich an eine Reformation des Parteiensystems von innen heraus glaube - spannend sind diese Tage schon.

Frau Kositza, ich habe sie im Fernsehen auf einer AfD-Versammlung gesehen - mit Stimmkärtchen in der Hand. Habe ich was verpasst, oder hat es mit der AfD-Mitgliedschaft in der Post-Lucke-Ära nun doch geklappt?

Herzog Senjarin

15. März 2016 10:28

Ich bin zuversichtlich wie selten zuvor - diese Zuversicht hält auch einer nüchternen Betrachtung nach dem Rausch des Wahltages stand. Sie verstetigt sich durch meine Wahrnehmung der jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart als Schwellenzeit, die die Diskurshegemonie des Linksliberalismus überwindet - als Fanal dieser Zeitenwende bleiben die Erfolge der AfD unabhängig von ihrer weiteren Entwicklung gültig. Aber auch diese Entwicklung sehe ich erwartungsfroh - das eherne Gesetz der Oligarchie mag den eigentlichen Kampf schwächen und lähmen; es verbaut aber den richtigen Weg nicht, sondern streut nur hie und da uns Hinternisse, die abenteuerliche Herzen spielend überspringen. Zum ersten Mal fühle ich mich als junger Konservativer in der Hoffnung bestärkt, auf der Seite der kommenden Dinge zu stehen - mit Blick auf Deutschland, gerade mit Blick auf Europa.

Aristoteles.

15. März 2016 10:55

Treffende Diagnose.
Es geht darum, den Resonanzraum zu erweitern und so stark zu nutzen wie möglich. Viel mehr kann das parlamentarische Forum kaum bieten. Jeder Tag, an dem von Seiten der AfD nicht in die Öffentlichkeit getragen wird, dass das deutsche Volk ein Recht auf Selbsterhaltung, Selbsterziehung, eigene Bildung, eigene Kultur und eigene Identität hat, ist ein verlorener Tag.

Neulich sagte ein BRD-Propagandist auf einer Lesung in bedauerndem Ton: "Etwa sechs Millionen Deutsche sind unbelehrbar", d.h. wollen deutsch bleiben und lassen sich durch die BRD-Propaganda nicht anfechten. Aufgrund der guten Kontakte dieses Propagandisten zum Establishment und zu den BRD-Stink-Tanks schien mir seine Einordnung durchaus realistisch.
Diese sechs bis sieben Millionen Deutsche bilden die Masse, mit der wir die Diaspora zu überleben haben und die in ihrem Glauben an, ihrer Liebe zu, ihrer Einbindung in Volk und Vaterland gestärkt werden müssen durch den Bau einer deutschen Arche (!), Hoddmimirs Holz.

In diesem Sinn eine nachgeholte Frage an panther rei aus dem unteren Strang, welcher sagt:
"Ich bin so was von überhaupt nicht deutschnational".

Was sind Sie dann? Türkischnational? Indischnational? Oder gar international?
Dann empfehle ich Ihnen die Wahl von
CDU oder SPD oder Linke oder Grüne oder FDP oder Freie Wähler oder Piraten oder Tierschutzpartei oder MLPD oder ALFA.

Rosenkranz

15. März 2016 10:57

Die AfD ist für mich nicht mehr als ein politisches Barometer, in Bezug auf die derzeit illegale Einreisewelle. Aber ich sehe bei ihr keinen Willen, Deutschland wirklich in die Spähre des Politischen heben zu wollen. Es muß endlich die Souveränitätsfrage (Verfassung, Fremdbesatzung, Grenzsicherung, Geld- und Wirtschaftssystem, Remigration, etc...) gestellt werden.

Einen Weg zurück zur Monarchie gibt es für Deutschland nicht. Mit dem Glauben der Menschen an Gott, sind auch die Monarchien gestorben. Ich finde dieses Zeitalter der Massendemokratie, des Geldes, des Konsums, der geistigen Flachheit, der Mutlosigkeit, etc... muß erst sterben, bevor Raum für etwas Neues geschaffen werden kann.

Harren wir also aus, tun wir unser Bestes und unsere Pflicht und hoffen, daß am Ende noch ein paar Deutsche und ein kleines Stück Deutschland übrig sind. Vielleicht ist es daher schlau über EinProzent, in Schnellroda zum Verkauf stehende Häuser für Patrioten, aufzukaufen. Auf Parteien zu hoffen, ist Meines nicht.

Thomas Wawerka

15. März 2016 10:59

Neues von der Stasi:
https://neue-rechte.net/#5d2d5656b32ff6cf478c2bddb9d3adef

t.gygax

15. März 2016 11:49

Zwei Erlebnisse gestern: Schüler, 20 Jahre alt, zu mir: alle Leher haben heute den ganzen Tag gegen die AFD gehetzt- nur einer nicht, der Mathelehrer.
Mitarbeiterin in katholischem Altenheim: der katholische, bereits pensionierte Pfarrer hält die Andacht. O-Ton " wir sind nun alle sehr erschrocken und betroffen wegen der Wahlergebnisse, aber wir müssen das mit Humor nehmen, ich erzähle einen Witz. Ein Kind kommt zu seiner Mutter und sagt, du, die Leute sagen, Deutschland sei krank. Was hat es denn für eine Krankheit? Die Mutter: AFD"

In diesem Alten- und Pflegeheim sind viele schon dement, so hielt sich die Heiterkeit über diesen lustigen Witz des Herrn Pfarrers in Grenzen.

Herr Tisch

15. März 2016 12:06

Die Bilder der Wahlparties der AfD weckten da bei mir bereits unschöne Assoziationen. Jedoch zeigt das Beispiel FPÖ oder Front National, daß es eben auch funktionieren kann, eine wirkliche und auch erfolgreiche Alternative auf Parteibasis zu formieren.

Verschiedene Hebel sind wohl nutzbar um den Kahn auf Kurs zu halten:

- Stärkung der Kräfte in der AfD, welche den Paradigmenwechsel wollen. EinProzent hat ja bereits mehr als einen Fuß in der Tür, dank der fabelhaften Wahlbeobachtung. Und auch ein Uwe Junge im Westen macht mir einen geraden Eindruck.

- Der Hebel "Straßenprotest", welcher nun auf Grund erfolgtem Raumgewinns ggf. ausgebaut werden kann, ist als regelmäßiges Korrektiv bezüglich der Entwicklung der AfD nutzbar zu machen.

- Nicht vergessen sollten man den Straßenterror der Roten gegen die AfD: Wer andauernd unter Beschuß ist entwickelt auch gerne einmal eine Trotzmentalität, ein "Jetzt erst recht". Kann also durchaus dienlich sein. Gleiches gilt natürlich für die Lagermentalität des Parteienblocks. Nach Umarmungsversuchen sieht es derzeit nicht aus.

Fredy

15. März 2016 12:26

Sehr richtig geschrieben vom Herrn Kubitschek.

Zustimmung zu @Rosenkranz:
Ohne Souveränität wird sich auf parteipolitischem Weg nichts ändern.

Frage an @Aristoteles:
Waren es Dir schon wieder zu viele AfD-Wähler, dass Du Leuten meinst vorschreiben zu können, dass sie anders wählen sollen? Wegen Leuten wie Dir, ich nenne sie Spalter, Vertreter der reinen Lehre, auch Sektierer, wird das rechte Lager nie etwas reißen. Du als Deutschnationaler hast doch sicher ständig den Begriff Volk im Mund. Dann solltest Du mal akzeptieren, dass ein Volk nicht aus Gleichdenkern besteht. Wer vom Volk spricht hat viel geistige Integrationsarbeit zu leisten.

Eveline

15. März 2016 12:26

Die Gefahr der Oligarchie in der AfD sehe ich auch.

Andererseits sind Vorkehrungen zu treffen.
1. Keine Gespräche unter vier Augen.
2. Keine Einladungen annehmen, die "gesponsert" werden.
3. Offen legen der Bezüge
4. Wichtig das die Parteispitze Vorbildfunktion übernimmt. ( Der Fisch stinkt immer vom Kopf)
5. Keine Koalitionen eingehen.

Es warten schon seit 100 Jahren neue Technologien auf uns, die einfach nicht zum Zuge kommen, weil mit Öl und Gas ( Oligarchie ) zuviel Geld verdient wird.

Klar auch das die Wähler die Kontrolle übernehmen müssen, damit alles im Fluss bleibt.

Für die AfD. Austausch mit dem Volk und nicht mit den anderen Parteien.

Es muß so sein, das die, die in den anderen Parteien hocken, Lust bekommen in die AfD einzutreten...

Stogumber

15. März 2016 12:39

Bei aller "Oligarchisierung" hat die Zentrumspartei den deutschen Katholiken viele nützlichen Dienste erwiesen. Allerdings nur deshalb, weil es diesseits der Partei ein Netzwerk selbstorganisierter katholischer Organisationen gab!
In der gleichen Weise könnte die AfD einem deutschen Volk viele nützlichen Dienste erweisen- wenn es nämlich ein Netzwerk volksgemeinschaftlicher Organisationen diesseits der AfD gibt!

Fredy

15. März 2016 12:41

Ansonsten sehe ich die positiven Seiten einer starken AfD in Landtagen und ggf. im Bundestag in einer allgemeine Stärkung unseres Milieus, einer Entkriminalisierung und Enttabuisierung des Denkens, der Sprache und des Wollens, in Chancen und Möglichkeiten für den Einzelnen seine politische Überzeugung ohne beruflich oder gesellschaftlich negative Konsequenzen zu leben, in Freiräumen zur Bildung unterschiedlichster Strukturen und idealerweise Finanzen hierfür ...

Dadurch kann mehr entstehen als durch die tatsächliche Präsenz in den Parlamenten.

Hühnerbaron

15. März 2016 12:55

Die AfD wird niemals die "reine Lehre" umsetzen können, sie wird nach den Regeln des Parteiensystems zu spielen haben. Dazu gehört auch die Bildung von Kompromissen. Das kann und darf aber niemanden überraschen, andernfalls gibt es nur Enttäuschungen. Man kann nur mehr Leute auf unsere Seite ziehen, wenn amn auch die Befürchtungen vor einem Schwenk zu weit nach Rechts ernstnimmt. Vor einem schwankenden Publikum sind andere Reden erfolgreich als vor einem überzeugten. Das ist durch die psychologische Forschung seit langem erwiesen und darum wird es auch so gemacht.
Auch kann Die AfD nicht alle Strömungen und Aktivitäten unsereres Spektrums absorbieren. Die Sezession wird niemals ein Teil der AfD, sondern etwas anderes, ebenfalls Richtiges.
Ich halte es aber nicht verwerflich, das AfD Abgeordnete etc. auch bezahlt werden etc. und diese Vorteile genießen. Ein Gruppe von asketischen Widertäufern, die 60% der Diäten auf das Konto von 1% überweist, wäre vielleicht auch ganz charmant, insoweit plädiere ich aber für Realismus, alle Versuche die es bei den Grünen und Kommunisten dazu gab, haben letztlich zu Überspannungen geführt. Nehmen wir die Menschen lieber wie sie sind. Die Leute die AfD wählen und auch die meisten Leser hier wollen einfach nur "common sense", gesunden Menschenverstand, und dazu gehört eine gesunde Portion nationaler Egoismus und auch persönlicher Egoismus. Um dabei Auswüchse zu verhindern hilft es nur zu kontrollieren und - ich weiß es sit eine Zumutung - mitzutun. Übrigens: Bemerkenswert ist, dass die AfD diesen Erfolg ohne die klassische Zutat des rechten Erfolges bewerkstelligt hat. Es fehlt der Volkstribun, die charismatische Leitfigur (bitte um Verzeihung bei dem jetzigen Führungspersonal, das beileibe nicht schlecht ist). Wird ein solcher überhaupt noch gebraucht? Wäre er sogar kontraproduktiv? (Man würde ihn als Hitler II schmähen, er würde vielleicht auch wie Lcuke spalten)?

Langer

15. März 2016 13:03

"Die Frage ist: Was ist das Gegenmodell?"

Die Antwort lautet: Der selektierte Mensch. Nur Leute aufnehmen, die solche Tendenzen nicht zeigen, Kontrolleurspositionen einrichten, die Anfaenge entsprechender Verfehlungen erkennen und aufzeigen. Kurzum: Eine neue Form der Parteihygiene.

ingres

15. März 2016 13:14

Also ich meine, dass momentan ein natürlicher Schutz gegen Korrumpierung eingebaut ist. Jeder der in der AfD öffentlich exponiert ist, ist in Lebensgefahr. So lange das anhält denke ich, werden die Leute ehrlich für die Sache eintreten.

Gernot Kröslin

15. März 2016 13:22

So ist's recht(s), immer schön Abstand halten. Wieviele Volkstreue hat das System jetzt schon verschlissen, ausgebrannt, zu Zynikern gemacht oder gar in sich eingesaugt? In der Tat, noch ist Zeit für solch halbe und spaßige Sachen wie Parlamentarismus. Diese Zeit sollten andere sachmittelverstärkt nutzen, um die ganzen Sachen begrifflich ins Reine zu bringen. Mutige werden diese Begriffe im parlamentarischen Schattenboxen dann testen können. Und wie es scheint, erwartet auch der Wähler nichts mehr von der diskutierenden Form der Demokratie. Das ist das Zeichen, daß allzuviel Zeit wohl doch nicht ist. Und das Rettende wächst.

Arminius Arndt

15. März 2016 13:33

Mich würde es einmal interessieren, ob es jetzt zu einer Art von Beitrittswelle bei der AfD ob des Erfolges kommt.

Herr Kubitschek war am Sonntag übrigens auch deutlich im TV als Teilnehmer der Wahlparty in Sachsen-Anhalt zu erkennen.

Ich persönlich sehe zunächst einmal die AfD sehr positiv. Solange unser Staat kein reines Mehrheitswahlrecht hat und Parteien die politische Willensbildung zu kanalisieren haben, so lange sehe ich aus konservativer Sicht keine Alternative zur Alternative für Deutschland.

Skeptiker

15. März 2016 13:33

Ein Pyrrhussieg. es wird sich wenig ändern. im gegenteil: es wurden viele naive, medienunerfahrene Kandidaten ins Parlament gespült, die eine riesige Angriffsfläche bieten.

Ein Tillschneider diskreditiert sich selbst als seriöser Islamwissenschaftler (als solcher hätte er wertvoll sein können), in dem er Lobeshymnen auf den Front National singt...

Derweil schafft die No border - Fraktion Fakten:
Sie empowern die Flüchtlinge,
sie inszenieren Bilder für die Medien von weinenden Kindern und leidenden Frauen,
sie organisieren Transporte auf Steuerzahlerkosten..

In Idomeni spielt die Musik. Strukturen müssen aufgedeckt werden, Klarnamen ermittelt werden, Strafverfahren eingeleitet....

Wir aber kennen weder die Namen der Verantwortlichen, ncoh die Sturkturen, die Finanzen....

Wer zieht da die Fäden? Und wer finanziert das Ganze?

Aristoteles.

15. März 2016 13:47

@Fredy

"Waren es Dir schon wieder zu viele AfD-Wähler [...]?"

Nein.

"dass Du Leuten meinst vorschreiben zu können, dass sie anders wählen sollen"

Ich schrieb an panther rhei, dass ich ihm die Wahl diverser Parteien "empfehle".
Ich hoffe, Sie sehen (fett) den Unterschied.
Wenn nicht, empfehle ich einen Kurs in Semantik.

"Wegen Leuten wie Dir, ich nenne sie Spalter"

Ich spalte mich sehr bereitwillig von der antideutschen Politk der CDU, SPD, FDP, LINKEN, GRÜNEN, PIRATEN, ALFA usw. ab. Außerdem seziere ich (s. Sekte) gerne meine prodeutsche Haltung von deren Apartheidspolitik, die darauf abzielt, das deutsche Volk auszudünnen und auszulöschen.

Außerdem sagen Sie, ich sei ein "Vertreter der reinen Lehre". Solche Reinheitsvorwürfe erinnern mich an das Vokabular des Satanisten und Völkermörders J. Gauck. Aber mal abgesehen davon: Wenn es darum geht zu sagen, dass eine Parallele keine Diagonale ist, bin ich durchaus ein Vertreter der reinen Lehre.

Weiterhin stellen Sie fest...:
"Du als Deutschnationaler hast doch sicher ständig den Begriff Volk im Mund."

Nein. Nicht ständig.

... und verlangen:
"Dann solltest Du mal akzeptieren, dass ein Volk nicht aus Gleichdenkern besteht."

Hab ich doch längst. Raten Sie mal, warum ich Leuten wie panther rhei oder Ihnen die Wahl von CDU, SPD, FDP, LINKEN, GRÜNEN, PIRATEN, ALFA usw. empfehle.


"Wer vom Volk spricht hat viel geistige Integrationsarbeit zu leisten."

Gerne. Wenn ich AfD-Mitglied wäre und Sie sich als Angehöriger der deutschen Nation betrachten und gegen die Ausrottung der Deutschen sind, würde ich Sie gerne integrieren. Ansonsten bin ich, wie gesagt, eher für Segregation, um Missverständnisse und Unterwanderungen zu vermeiden. Dann empfehle ich Ihnen die Wahl von CDU, SPD, FDP, LINKEN, GRÜNEN, PIRATEN, ALFA oder Tierschutzpartei usw.

Thomas Wawerka

15. März 2016 14:17

Skeptiker: im gegenteil: es wurden viele naive, medienunerfahrene Kandidaten ins Parlament gespült, die eine riesige Angriffsfläche bieten.

Umso wichtiger die metapolitische Arbeit, die begriffliche Klärung, die gedankliche Orientierung. "Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?" (Paulus)

Es ist halt die Frage, was man erwartet. Wer von der Revolution träumt, kann nur enttäuscht werden - Frau Petry hat ja ausdrücklich betont, dass die AfD angetreten ist, um Reformen durchzuführen. Selbstverständlich wird die Partei dafür Kompromisse eingehen, die nicht jedem schmecken werden. So funktioniert das im Parlamentarismus.

Ob Erfolg oder Rohrkrepierer hängt meiner Beobachtung nach zumeist davon ab, ob die richtigen Leute in die richtigen Positionen kommen. Wollen wir mal den Tag vor dem Abend weder loben noch beklagen.

Hellweg

15. März 2016 14:24

@Skeptiker:

Zumindest die letzte Aktion der No border - Fraktion, den Grenzfluss nach Mazedonien zu überqueren, scheint schiefgegangen zu sein:

https://www.krone.at/Welt/Fluechtlinge_bewusst_in_den_Todesfluss_geschickt!-Chaos_in_Idomeni-Story-500798

Die "Flüchtlinge" sind schon wieder unterwegs nach Griechenland. Immerhin wird prominent in der Krone darüber berichtet. Wenn das stimmt, was da steht, nämlich dass deutsche und österreichische "Hilfs"organistionen dahinter stehen, kann man in der Tat über eine Anzeige wegen fahrlässiger Tötung nachdenken (vorausgesetzt, die Geschichte mit den drei Ertrunkenen stimmt). Wäre vielleicht was für Einprozent.

Wer das Ganze finanziert, zumindest einer davon, das wurde hier schon thematisiert: Soros finanziert die Webseite w2eu und steht lt. Kopp auch hinter Pro Asyl.

Gustav

15. März 2016 14:45

@ Herzog Senjarin

"...das eherne Gesetz der Oligarchie mag den eigentlichen Kampf schwächen und lähmen; es verbaut aber den richtigen Weg nicht..."

Bitte, seit über zweihundert Jahren gelingt das der Oligarchie doch ohne nennenswerte Hindernisse! Der "richtige" Weg wird doch mit Erfolg ständig verbaut. Niemand war so erfolgreich wie die Oligarchie!

Man besetze ALLE Seiten, mit ALLEN Mitteln, und der Erfolg stellt sich auf ALLEN Ebenen ein!

Und? Wer ist stärker geworden? Soros oder der "richtige" Weg?

Wer die Oligarchie unterschätzt, bzw. nicht ernst nimmt, den tatsächlichen Feind aller EIGENEN Ordnungen nicht wirklich ernst nimmt, hat schon verloren, bevor er "Synagode" sagen kann!

Nero

15. März 2016 14:55

Boa... Skeptiker...

Du bist vielleicht ein Weichei...
Mitnichten hat sich der Tillschneider diskreditiert.
Wir sind in der Phase der Mobilmachung. Klar ist das noch kein Sieg.
Aber man darf sich auch mal freuen und gute Laune haben.
Das ist der Kampfgeist den wir brauchen.

Man Stelle sich den Herrn Sellner vor, der eine Einstellung hat wie Skeptiker.
Da würde nix vorangehen.
Depressiv, pessimistisch, defätistisch... typisch rechts... ein Jammertal.

Davon wollen wir doch alle weg!

@ Herr Kubitschek
Haben Sie vor eine Sommerakademie zu veranstalten?
Oder etwas anderes der Art wo man sich trifft?

bernardo

15. März 2016 14:58

Leider sind bisher alle innerparteilichen Anträge gescheitert, die Oligarchisierung durch das naheliegende Mittel einer zeitlichen Begrenzung der Amts- und Mandatszeiten zu bremsen. Hätte jeder nach zehn bis zwölf Jahren eine Zwangspause von vier Jahren einzuhalten, würde er die Bodenhaftung besser behalten. Zum (m.E. bezahlbaren) Preis gehörte allerdings der Verzicht auf die charismatische Projektionsfigur und der Aufwand für das Anlernen von immer neuen Personen.

Trotzdem ist das derzeit wohl noch das geringste der anstehenden Probleme.

Inselbauer

15. März 2016 15:36

gute, realistische Einschätzung.

Innerer Exilant

15. März 2016 16:12

Mittelfristiges Ziel muss es sein, in einem Landtag als stärkste Kraft einzuziehen – einen Regierungsauftrag zu erhalten. Sachsen-Anhalt war davon nicht so weit entfernt. Dann hat das Kartell entweder die Möglichkeit, eine Koalition gegen die stärkste Kraft zu bilden, oder die CDU muss umfallen und einschwenken. Beide Szenarien sind ein Horror für das herrschende System.

Naja, ok, selbst wenn das geschehen würde, wie in Österreich vorexerziert, würde das zu einer ewigen Rot/Schwarz Koalition führen, notfalls ergänzt durch Grün, gemeinsame Feinde schweißen zusammen und die AfD ist der Feind alles Guten und Schönen (in BRD Perspektive). Bei den nicht mehr existenten Unterschieden zwischen den Systemparteien ist das überhaupt kein Problem, Krähe und Auge und so. Und eine absolute Mehrheit ist für die AfD genausowenig drin wie für die FPÖ in Österreich, dafür haben Umerziehung und Migrantenimport gesorgt. Man darf nicht vergessen, dass es für den autochtonen westdeutschen Durchschnittsstadtbewohner schlimmer ist Nazi genannt zu werden, als von Mahmud angespuckt zu werden, ersteres zerstört nämlich die soziale Stellung, letzteres nur den aberzogenen Stolz, ist also verkraftbarer. Die große Gefahr für die AfD ist, dass sie das neue Krokodil wird, die Rolle quasi von der lächerlich marginalisierten NPD erbt, das könnte das System stabilisieren bis wir den Vielvölkerstaat realisiert haben und es kein zurück mehr gibt (jenseits von Bürgerkriegen und den ganzen Häßlichkeiten die damit einhergehen).

Chris

15. März 2016 16:21

Natürlich ist der AfD Wahlsieg, es folgen die Landtagswahlen bei uns in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Abgeordnetenhaus Berlin, nur eine Komponente eines Wandels.

Es ist schon merkwürdig wie es gelingt den Slogan "Merkel muss weg" vorerst verpuffen zu lassen, trotz des überwältigenden Wahlsiegs. 24.4% aus dem Stand, das gab es noch nie.

Es kann daher nicht darum gehen nur die AfD zu stärken, sondern es muss flankierend an ganz anderen Agenden gewerkelt werden. Entscheidend für die politische Hegemonie ist, wie sich der Wandel Linksaussen vollzieht. Es ist der Kreuzberger Grüne, der von linksradikalen Refugee-Campaignern am Görlitzer Park und den dunkelhäutigen Messerstechern herausgefordert wird, die LGBT-Szene am Nollendorffplatz, die von rumänischen Stricherbanden beklaut wird, die progressiven Türken am Kotti, die besorgt sind über die Magrebvergewaltigerbanden am Ort, die Russen in Charlottenburg und die Operngäste, bei denen ein Drogen-Türke in der Nachbarschaft in die Luft fliegt, es sind Personen wie Wagenknecht, denen der Refugee-Gesinnungs-Prozess gemacht werden soll. Das nachhaltige Potenzial für den Wandel liegt hart links, in der Verschärfung der Widersprüche dort. Wenn die radikale Linke in Merkelloyalisten und Refugeeregimekritiker gespalten werden kann, ist es das Ende der Linken in Deutschland vorerst.

Ich erwarte, dass jetzt um so lauter der Amtsverzicht der Kanzlerin gefordert wird. Daneben muss es positive Agenden geben.

Der_Jürgen

15. März 2016 16:31

Ein guter Kommentar von Götz Kubitschek. Wir freuen uns wohl alle über die Wahlerfolge der AFD, sollten uns aber nicht der Illusion hingeben, die Wende sei jetzt schon eingeläutet. Wir haben ein Scharmützel gewonnen, keine Schlacht und erst recht noch nicht den Krieg.

@Hühnerbaron
An Ihrem ansonsten inhaltsreichen Kommentar stört mich der Ausdruck "reine Lehre". Was meinen Sie damit? Zwischen den Sezessionisten dürften erhebliche ideologische Unterschiede bestehen, und Konservative (als die sich wohl die meisten Foristen bezeichnen; ich selber übrigens nur mit Vorbehalt, da ich zwar streng wertkonservativ, aber sozialpolitisch links bin) pflegen im allgemeine keine "reine Lehre" anzuerkennen.

Noch ein Punkt. Sie meinen, der AFD fehle ein Volkstribun, eine Leitfigur. Sie sich sicher, dass Björn Höcke kein Tribun und keine Leitfigur werden kann? Er hat rhetorisches Talent und unerschütterliche Ueberzeugungen, die er recht kraftvoll vertritt.

@Rosenkranz
"Es muss endlich die Souveränitätsfrage gestellt werden."

In der Tat. Wenn die AFD nicht gewillt oder fähig ist, ihr aus der dunklen Lucke-Zeit stammendes Programm mit seinem Bekenntnis zur Nato grundlegend zu überholen, ist sie keine echte Alternative, sondern bestenfalls eine Neuauflage des verblichenen rechten CDU-Flügels. Da trifft es sich gut, dass Poggenburg, der den Triumph in Sachsen-Anhalt anführte, dem rechten, nationalen Flügel angehört. Zusammen mit Höcke, Gauland und Beatrix von Storch kann er für eine Radikalisierung der AFD sorgen.

@Realist
"Mittelfristiges Ziel muss es sein, in einen Landtag als stärkste Kraft einzuziehen."

Es fragt sich nur, ob wir noch Zeit haben, uns "mittelfristige Ziele" zu setzen. Das System wird sein Ziel, die Deutschen in Rekordzeit abzuschaffen, nicht aufgeben; für die momentane Ruhepause an der Invasionsfront können wir den Balkanstaaten danken. Vermutlich wird das Regime bald massenhaft Kulturbereicherer per Flugzeug oder Bus direkt aus Griechenland ins Land holen.

Auch wenn die AFD auf nationalen Kurs einschwenkt - sie wird Deutschland nicht retten. Die Rettung geht bloss über eine Revolution. Der Nutzen der AFD besteht darin, dass sie Druck auf das System ausübt, Gleichgesinnte zusammenführt und den notwendigen ausserparlamentarischen Umschwung dadurch vorbereiten hilft.

Jim Knox

15. März 2016 16:32

Wer die Schwächung und Brechung der Altparteien-Dikatur mit ihrer die komplette Gesellschaft zersetzenden achtundsechziger - Ideologie will, sollte nicht nur im Netz dagegen anschreiben ( was sicherlich auch was bringt ), sondern persönlich und finanziell aktiv etwas gegen das linke Altparteiensystem tun , das den Staat, die Medien und sogar einen Großteil der Industrie , die Amtskirchen, die Schulen und Universiäten gekapert hat und auch die Justiz ( Weisungsbefugnis für Staatsanwälte ) teilweise aussteuert .

Es gibt faktisch keine echte Gewaltenteilung mehr in unserer Republik und durch den § 130 ( Volksverhetzung ) StrGB hat man auch den Art. 5 im GG ( Freiheit der Meinung ) ausgehebelt und den Bürger/innen den Mund geknebelt. - Eine für die Gründerväter des GG sicherlich unvorstellbare Einmauerung der Freien Meinung !
Selbst die Mehrheit der Verfassungsrichter hat die Linksideologenclique der Altparteien zu ihrem Büttel gemacht.

Die neue AfD ( auch wenn sie nicht in jedem Punkte jedem ideal entspricht ) bietet eine durchschlagende und erfolgversprechende Chance , diese Bürgerknebelung endlich aufzudröseln und bürgerfreundlicher im Sinne einer echten Volksdemokratie zu machen.

Unterstütze man diese vermutlich letzte reale Veränderungsmöglichkeit, die sich seit langen Jahren dem engagierten patriotischen und freien Staatsbürger bietet. !

Waldgänger aus Schwaben

15. März 2016 16:45

In allen drei Wahlen hat ein Drittel der Wähler den Ministerpräsidenten (kein In!) gewählt. Obwohl sie unterschiedlichen Parteien angehören.
Die SPD hat sich auf ca 10% halbiert. In RLP schaffte "Malu" 30%.

Ein immer wieder zu beobachtendes Phanömen: Wenn es blitzt und donnert drängt die Herde sich um den Leithammel. Selbst wenn der sie noch tiefer in das Gewitter reinführt.

In dieser Situation spielt eine grundsätzliche Kritik an der Parteiendemokratie dem Gegner in die Karten.
"Die AfD ist auch nicht besser als die anderen. Und Merkel ist wenigstens eine erfahrene Politikerin."
Wei oft habe dieses in der einen oder anderen Form gehört.

Das Etappenziel ist:
Merkel muss weg
Der Artikel ist hierbei nicht hilfreich.

Wutbürger

15. März 2016 16:53

Ein überaus wichtiger Artikel. Und in der Tat werden hier die Möglichkeiten präzise skizziert, vor denen mir über alle Maßen gruselt. Nämlich, dass die AfD "verhausschweint", das sie zu einer zweiten etwas konservativeren bundesweiten CSU wird, der es nur noch darum geht, der Einheitspartei aller bisherigen Bundestagsparteien ein klein wenig in Detailfragen entgegenzutreten, die aber im Kern keine echte Oppositonspartei gegen den Großen Austausch mehr darstellen wird.

Die Gefahr erscheint mir riesengroß. Zumal wenn man sich gewisse Äußerungen von Spitzenkanditaten zu Gemüte führt. Alles ganz brav und weichgewaschen; es fehlen klare Kante gegen die Umvolkung.

Warum wird niemals in Talkshows auf die Rechts- und Verfassungswidrigkeit von Merkels Transformationsplänen hingewiesen?
Wird die AfD wirklich alles tun um Asylantenheime zu verhindern?
Wird sie alles tun in den Parlamenten und auf der Staße um die illegale Masseneinwanderung nach Deutschland endlich zu stoppen und die hier hausenden Invasoren (wird sie sie auch so nennen, oder gebraucht sie dann auch den sachlich falschen Begriff "Flüchtlinge"?) wieder in sichere Drittstaaten rückzuführen, oder noch besser in ihre Heimatländer?

Wenn ich mir gewisse Äußerungen von Petry, Meuthen etc so anhöre und selbst von dem als nationalkonservativ-völkisch "verschrienen" Spitzenkandidaten aus Sachsen-Anhalt und wenn ich sehe, wie der überragende Björn Höcke vor den Wahlen kalt gestellt und zum Schweigen vergattert wurde, dann erkenne ich eine unheilvolle Richtung.

Nur an den Fleischtrögen bleiben, irgendwann mit der Volksverräterpartei CDU koallieren und die Schweinereien (PC-Diktat, Multi-Kulti, Genderwahn, Umvolkung, Anti-Rechts-Hetze) mittragen, evlt. an ein paar Symptomen herumdocktern, aber im Großen und Ganzen keine Widerstandspartei mehr zu sein. Nein, dafür wurdet ihr eben NICHT gewählt.

Ich hatte vor den Wahlen mit dem Gedanken gespielt mich als Landtagskandidat der AfD zur Verfügung zu stellen, doch ich ahnte schon dass damit - natürlich müsste ich dann auch erst mal Gewählt sein; hahaha - das Mühl- und Hamsterrad der Korrumpierbarkeit mich zerfasern würde, von den massiven beruflichen Schwierigkeiten ganz zu schweigen. Villeicht war es doch ein Fehler und ich hätte es wagen sollen und es hätte mehr Leute wie mich in die AfD treiben müssen. Ich bin jedenfalls kein Umfaller und auch Geld und Posten können niemals meine nationalen politischen Überzeugungen konterkarieren.

Doch für wie viele in der AfD gilt das? Ich habe große Angst, dass all der Kampf und die Ressourcen umsonst eingesetzt wurden um den Großen Austausch mit einer parlamentarischen Widerstandspartei doch noch stoppen zu können. Das Schlimme ist, dass man schon viel zu viele gute Projekte hat sterben sehen; ...Schill, Pro, NPD, DVU, REP, DLVH, usw....man weiß im Grunde ganz genau wie der Hase läuft.

Und dann? Dann bleiben nur noch Pegida und die Anti-Asyl-Initiatien. Wir wären um Jahre zurück geworfen. Deshalb müssen wir alles dafür tun, dass das Projekt AfD standhaft bleibt und keinen Schmusekurs fährt.

Dafür ist es aber wichtig, dass jeder einzelne in die AfD eintritt und diesen Kurs unterstützt, auch Höcke muss endlich wieder Klartext sprechen und alle anderen müssen "ihren" AfD-Abgeordneten auf der Matte stehen und sie auf rechtsnationale Linie vergattern!

Christ

15. März 2016 17:03

https://youtu.be/LLBzX1rHm8Q?t=4782

Da gehts doch schon los. Dieses ganze sauber halten, abgrenzen und möglichst weit distanzieren nervt und es wird die AFD verschleißen. Noch so ein Ergebnis fährt die AFD zur nächsten Landtagswahl jedenfalls nicht mehr ein.

So bitter das jetzt klingen mag, m.E. kann die Wende nicht auf Bundesebene von der AFD eingeleitet werden. Die stehen das gar nicht durch, die gefrieren, wie G.K. das treffend formuliert. Es muss regional geschehen von Politikern, die eine tiefe Rückbindung an ein noch vorhandenes Volk haben.

Die Sezession wird mir den folgenden Satz wohl ganz übel nehmen aber: Das deutsche Volk als Ganzes taugt nicht mehr für die Wende. Ich halte im Prinzip nur noch zwei Völker auf dem Gebiet der BRD für tauglich: Die Sachsen und die Bayern. Die Schwaben haben ja wieder eindrucksvoll bewiesen, wie es nicht geht.

(kubitschek: immerhin sind die chefredakteure der publikationen compact, tumult und sezession allesamt aus schwaben, der der jf aus baden)

Diese beiden sind wohl die einzigen, die noch aus einem Heimatgefühl schöpfen können, die ganz real spüren, was auf dem Spiel steht. Damit sage ich nicht, dass jemand aus den anderen Teilen der Republik ähnlich empfinden kann. Aber mit ihrem Begriff von zu bewahrender Heimat sind sie doch allein oder in der Minderheit. Versuche ich die deutsche Heimat zu bewahren, bin ich, Hand aufs Herz, einer von sieben, wenns hochkommt.
In Sachsen sieht das ganz anders aus. Auf die Vorwürfe der Republik, man sei ja so unglaublich rechts und das schade Sachsen, wird fast einhellig immer gleich reagiert, nämlich gelassen.

Aber, da es hier um die AFD ging, ein paar Anregungen, mit denen die AFD vielleicht auf dem richtigen Weg bleiben kann: Sie sollte nichts übers Knie brechen wollen. Sie sollte vor Ort ganz konkrete Projekte anregen und sich eher weniger um den Parlamentarismus scheren. Den sollte sie nur als Vehikel benutzen, auf ihre Arbeit vor Ort hinzuweisen. Sie sollte eine Stiftung gründen, die bürgernahe Tätigkeiten fördert: Sport, Bildung, Gesundheit. Morgensport in der Schule, Förderung lokaler Sportvereine, Lesezirkel, (unpolitische) Stammtische, Ärzte vor Ort, nicht 50 km entfernt.
Für Studenten: Ausbau des Unisportangebotes bzw. Förderung, dass die vorhandenen Gerätschaften erneuert werden, Stärkung der Philosophie, damit diese nicht mehr so einseitig gelehrt wird, Stärkung des Universitätspatriotismus über Alumnivereine etc etc etc.
Niemand braucht "kluge Anträge" in irgendeinem weit entfernten Parlament, die eh abgelehnt werden. Wenn die AFD mit den genannten Maßnahmen den konkreten lokalen Kontakt hält, bleibt sie auch bodenständig. Wenn ich den André beim Bier am Mittwoch beim Skat sehe, kann ich ihm schon sagen, was ich von seiner Politik halte.

Valjean72

15. März 2016 17:20

Ziitat von Jak:

Das letzte was Deutschland braucht ist m.E. nach aber eine neue FDP (fürchterlich, dass dieser widerliche, korrupte Lobbyistenverein von der Merkelkrise profitieren konnte) oder 80er-Jahre-CDU (das war ja Luckes Ziel). Ich hoffe ja mehr auf die Richtung FN in Frankreich, also nicht links/rechts, sondern Globalismus vs. nationale Souveränität und Selbstbehauptung.

Zitat von Der_Jürgen :

(…, da ich zwar streng wertkonservativ, aber sozialpolitisch links bin)

In diesem Zusammenhang kommt mir ein Slogan in den Sinn, auf welchen ich vor ca. einem Jahr gestossen bin und den meines Wissens die beiden Franzosen Alain Soral und Dieudonné kreiert haben:

„Gauche du travail, Droite des valeurs“

Frei übersetzt : „Arbeitspolitik der LINKEN und Wertepolitik der Rechten“

Nun, dieser Spruch stammt aus Frankreich und ist gewiss nicht ohne weiteres 1:1 auf Deutschland übertragbar aber eines steht für mich fest: Eine AFD Henkel’scher Prägung wird für mich niemals wählbar sein. Das nach aussen hin patriotische Auftreten solch einer Partei könnte ich dann nur als Maskerade auffassen.

Nach meinem Dafürhalten müsste ein wahrhaft patriotische Partei (Volksbewegung) auch mit dem neoliberalen Kahlschlag brechen, der unser Volk seit der Wende - und noch mal verschärft seit 1998 - knechtet, ächzen und leiden lässt.

Hajo Blaschke

15. März 2016 17:21

Herr Kubitschek hat vollkommen recht. Das, was er beschreibt, ist eine sehr reale Gefahr, die bei anderen neuen Parzeien schon sehr häufig eingetreten ist und zu deren schnellem Ende geführt hat.

Ich bin der Meinung, dass man bei der AfD diese Gefahr zumindest eindämmen kann, wenn sich eine Zusammenarbeit mit Pegida aufbauen lässt. Die AfD in Parlamenten kann durch Pegida auf der Straße immer wieder aufs neue zur Räson gerufen und daran erinnert werden, wofür sie gewählt wurde,

Ein gebürtiger Hesse

15. März 2016 17:34

Das "Wasser, das da in den Wein (des berechtigen Jubels über die jüngsten AfD-Erfolge) gegossen wird", das ist einmal mehr bei Kubitschek die Aufforderung zum fortgesetzten positiven Einwirken auf sich selbst. Man kann, darf, muß die Partei in dieser Perspektive geradezu als Körper betrachten, der durch beständiges Training nach und nach in gute oder beste Form gebracht wird. Und ebenfalls wirkt die Aufforderung auch auf den Leser dieses Eintrags. Das ist Pädagogik in schönstem Sinne.

Valjean72

15. März 2016 17:49

@Wutbürger:

Das meiste was Sie geschrieben haben kann, ich nachvollziehen und auch teilen, allerdings nicht folgende Passage:

Das Schlimme ist, dass man schon viel zu viele gute Projekte hat sterben sehen; …Schill, Pro, NPD, DVU, REP, DLVH

Schill oder auch „Richter Gnadenlos“ war ein Selbstdarsteller und Narzisst. Die NPD-Führung bestand offenbar seit jeher zur Hälfte aus V-Männern vom Verfassungsschutz aus BUND und Ländern und aus mehr oder weniger provinziellen Figuren.

REP und DVU waren mehr oder weniger Ein-Mann-Parteien, die mich nie angesprochen haben. Gut, ich war auch immer auf der linken Seite des politischen Spektrums „unterwegs“.

Eine Partei, die ich allerdings schon früh mit Interesse und auch mit einer gewissen Sympathie verfolgt hatte, war die FPÖ Jörg Haiders.

Thomas Wawerka

15. März 2016 18:01

Mannomann, ihr lieben, ungeduldigen Mitforisten - wenn ihr nicht lernt, für das Erreichte auch mal dankbar zu sein, werdet ihr noch ganz verbissen und irgendwann wird's euch zerfressen. Im August 2014 fuhr die AfD in Sachsen 9 % ein - und mal ehrlich, damals konnte noch keiner wissen, ob das von den Medien prophezeite Ende nicht doch bald kommen würde. Heute sitzt die AfD nach erfolgreicher Häutung in 8 Landtagen, im Osten wie im Westen, und schickt sich an, in den Bundestag einzuziehen.
Im Januar 2015 war Kathrin Oertel bei Jauch, wir saßen ungläubig vor der Glotze, hin- und hergerissen zwischen Bangen und Hoffen. Heute sehen wir ein Portrait von k&k, dem Rittergut samt Sellner in 3sat.
Die etablierten Medien verlieren Leser am laufenden Band, JF, Compact und Sezession gewinnen welche dazu.
Pegida läuft trotz dem Abfeuern aller verbalen, medialen, psychologischen und politischen Geschütze immer noch, als wären die Demonstranten von Duracell-Batterien angetrieben - nichts hat "geholfen". Nichts hilft.
Die IB ist dazugekommen, letztens die "Powermaschine" Einprozent. Kritische Einzelstimmen an allen Ecken. Die Spatzen pfeifen das Ende einer Ära von den Dächern.
Wir kommen raus aus dem Karzer, wir schnuppern Morgenluft ... es ist ein bisschen ungewohnt, dass wir nicht mehr bloß im verschworenen Kreis sind, unter unseresgleichen, wo wir uns Geheimnisse zuraunen. Da sind noch andere auf dem Hof, manche mit einem richtig großen Hass auf uns, manche durchaus aufrichtig interessiert. Jetzt gehen wir mal ein Stück mit denen mit und erklären, was wir uns vorstellen. Und dann sehen wir weiter.

Wahrheitssucher

15. März 2016 18:04

@ Nero

Unterstütze den Gedanken einer Sommerakademie, auch für die Älteren!

Lucius de Geer

15. März 2016 18:05

Der "Parteiphilosoph" Jongen in der NZZ:

Belogener

15. März 2016 18:33

@t.gygax
Dienstag, 15. März 2016, 11:49

Der Mathelehrer kann halt rechnen, die Pädagogen der Geschwätzwissenschaften können nur schwätzen

https://www.ardmediathek.de/tv/HIER-UND-HEUTE/

"Ich und die AfD"
... die Hetze geht weiter

Nemo Obligatur

15. März 2016 18:52

Im Kommentar von Herrn Kubitschek steht viel Richtiges drin. Aber der Grundton ist mir zu pessimistisch. Wieso eigentlich? Die negativen Begleiterscheinungen des Aufstiegs der AfD werden sich nicht vermeiden lassen.

Sehen wir es doch einmal so: Die AfD ist die mit großem Abstand beste Chance, die das patriotische Millieu in Deutschland seit langem hatte. Und in rasendem Tempo hat Deutschlands demokratische Rechte in der Bedeutung mit ähnlichen Parteien in anderen Ländern Europas aufgeschlossen. Die Geschwindigkeit, mit der das geschieht, deutet das Potential an, wenn nicht sogar eine Zeitenwende. Enttäuschungen werden nicht ausbleiben. Gleichwohl ist die AfD gekommen, um zu bleiben. Man muss nur einmal das Spitzenpersonal anschauen und z.B. mit der letzten halbwegs ähnlichen Partei, den Republikanern vergleichen. Sofort wird augenfällig, dass es sich bei der AfD nicht um die Reste von Gestern handelt, sondern schon um die Ersten von Morgen. Das sind keine Randexistenen sondern Menschen aus der Mitte der Gesellschaft mit konservativer Grundierung. Davon abgesehen: Die Sezession braucht kein Dach zum Unterstellen, sie hat mit oder ohne AfD ihre Existenzberechtigung. Insofern kann man als Sezessionist auch die Rolle des unparteiischen Beobachters einnehmen. Wo man dann bei der nächsten Wahl sein Kreuz macht, ist wieder eine ganz andere Sache.

Bernhard

15. März 2016 19:07

Wenn die 3000 Abonnenten der Sezession Mitglied der AfD würden, hätten wir die Partei auf einem noch besseren Kurs.

Ansonsten kann man Herrn Kubitschek nur zustimmen.

Die AfD, die grundsätzlich für die Einwanderung ist, will bisher den großen Austausch lediglich verzögern. So wird es auch im neuen Programm stehen.

Deshalb gilt es jetzt die Strukturen auch außerhalb der AfD zu stärken.

marodeur

15. März 2016 19:10

Aber Herr Kubitschek, warum so pessimistisch? Wenn man die neusten Auswüchse von Frau Bednarz durchliest, dann meint man, dass die AfD bereits heute aus Schnellroda ferngesteuert wird.

Im Ernst: Ich teile Ihre Einschätzung vom "langsam gefrierenden Wasser" nicht ohne Weiteres. Man muss noch mal zwischen den Reibungsverlusten durch Zwang zum Konsens und denen, verursacht durch die beschriebenen machtpolitischen "Gesetze der Oligarchie", unterscheiden. Beides wird es geben. Was die Inhalte betrifft, mache ich mir aber weniger Sorgen. Ein Mehrparteiensystem ist weniger anfällig für die Diktatur der Mitte. Es ist im Grunde richtig, was die gute Frau Bednarz sagt. Es reicht wenn man, den rechten Flügel stärkt und die wichtigen Themen setzt, dann wird man in Summe die richtigen Weichenstellungen sehen. Die Grünen machen es vor. Der gesamte gesellschaftliche Konsens ist geprägt von radikal linken Ideen. Einen echten Konsens hat es da auch nicht gegeben.
Kurz gesagt: Als AfD-Mitglied werde auch ich dafür sorgen, dass Sie und Herr Höcke bei uns immer ein Podium haben.

antwort kubitschek:
es geht nicht um das podium. es geht darum, daß es zwei wege zur (von den beschwichtigungskonservativen eingeforderten) politischen demut gibt, und beide sind zum jetzigen zeitpunkt falsch: 1. zufriedenheit mit dem persönlich erreichten; 2. angst vor der eigenen courage. nein, nein: jetzt gehts erst richtig los, oder?

Paule

15. März 2016 19:57

Himmel-Krutzitürken noch einmal!
Da reißen sich 300 meist jung Hansel in SA den Arsch auf, erreichen fast 1/3 der möglichen Stimmen, holen 15 (!) Direktmandate und was passiert?

Statt die Jungs mit Hilfsangeboten aller Art wie Expertendiensten (Rechtsberatung, Recherche, Steuer- und Wirtschaftsberatung, Schul- und Bildungswesen, Kultur, Musik, Theater) Schulungsangeboten, Beitrittsgesuchen, Geld und Sachspenden, zu überschütten kommt wieder nur die distanzierte Betrachtung aus der Ferne (nur nicht zu dicht ran, das könnte Müffeln) und das Verteilen der Haltungsnoten.
Alles in 70 Jahren Fremdbestimmung angeeignet.
Nur nichts riskieren oder sich exponieren, wir haben ja Werte, sind gut erzogen!

Das bedeuten nicht (!) dass man nicht nach den Fallen ausschauhalten sollte, ganz im Gegenteil! Vorrausschauendes Handel ist der Schlüssel zum Erfolg
Aber wenn man die Fallen sieht, was macht man dann als Deutscher (das sind wir doch, oder?) man Hilft! (So wie Sezession!)

Schon vergessen:

Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält, ...

Also tue was Du kannst. Z.B: gehe auf die Seiten der AfD und/oder schreibe eine Mail teile mit wie Du helfen könntest und tue es ohne zu klagen wenn man dich bittet.

Und natürlich werde Mitglied!

Gruß Paule

Chris

15. März 2016 20:18

Durchaus interessant wäre es auch mehr Transparenz in den Pro-Flüchtlingsaktivismus zu bringen. Wer sind die verantwortlichen Akteure? Welche strafrechtlichen Mittel stehen gegen linksextreme Fluchthelfer zur Verfügung?

In Idomeni Griechenland sind jetzt drei Menschen ertrunken, weil sie auf Aktivisten vertraut haben. Alle Meldungen von Flüchtlingstrecks sind auch inszeniert gewesen. Ob in Ungarn, an der Ohlauer oder jetzt in Griechenland

https://www.breitbart.com/london/2016/03/15/pictures-hippies-coordinate-mass-illegal-crossing-by-migrants-in-greece-thousands-detained/

Das bestehende Filmmaterial zu sichten, die "Fluchthelfer" zu identifizieren oder nach ihnen zu fahnden, organisatorische Akteure und Finanzierungsquellen offen zu legen, diese Aufgabe lässt sich durchaus crowdsourcen.

https://deutsch.rt.com/live/37288-live-tausende-fluchtende-versuchen-fluss/

Aktenzeichen Merkel ungelöst.

Braucht es dazu eine politische Partei? Nein, eher tatkräftige Mitarbeit couragierter Bürger und/oder Polizeibehörden, die ihre Arbeit tun.

FdF!

15. März 2016 20:55

Die Debatte hier ist tatsächlich erschreckend. Einsame Wölfe und reine Wissende bestimmen den Diskurs. Diejenigen, welche sich morgens noch nicht einmal eine Nussschnecke im Bäckerladen zu bestellen trauen, geben den Ton an. Seit Jahrzehnten ist einmal etwas Bemerkenswertes zu vermelden und es wird aus dem eigenen Lager nur negativ beurteilt.

Jeder Vernünftige sollte doch nun den Funktionären und Mitgliedern helfen, das Beste aus der ganzen Sache zu machen. Natürlich kann es sein, dass einer von denen nur Versicherungen verkaufen möchte. Was ist denn daran eigentlich so schlimm? Natürlich könnt Ihr Eure Versicherungsverträge auch woanders erwerben.

Das aktuelle Wahlergebnis wird die Welt nicht retten und Deutschland schon gleich gar nicht. Wir haben aber erstmals die Möglichkeit, unsere Ideen einzubringen. Ein bisschen Praxis und irgendwann traut ihr Euch auch morgens, Eure Nussschnecken zu bestellen!

Schildmaid

15. März 2016 20:57

"Was ich kann und was ich könnte
Weiß ich gar nicht mehr
Gibt mir wieder etwas Schönes
Zieh mich aus dem Meer...! (Sisters of Mercy)

Die AfD ist für uns gerade " etwas Schönes". Ich mag es nicht zerreden, madig machen. Politik als Beruf. Ein Wahnsinn. Ich gebe der AfD einen großen Sack Vorschußlorbeeren und hoffe auf warme Herzen, Rückgrat, Verstand und einen wachen Geist im Politik-Geschehen.

Am Wahlsonntag konnte ich mich endlich wieder freuen ! Einen Freudentanz haben wir aufgeführt ob des Wahlergebnisses ! Unsere riesige Deutschlandfahne haben wir aus dem Fenster gehangen (im tief-linken Viertel Leipzigs). In einem Monat sind wir neu Sachsen-Anhalter und dieser Umzug ins Nachbarland ist eine Flucht. Raus aus der Stadt. Ob wir dort unseren Frieden finden, Gleichgesinnte treffen ? Wir haben ein gutes Gefühl.

Olaf

15. März 2016 21:29

@Belogener

"„Ich und die AfD“
… die Hetze geht weiter"

Ich guck mir die Filmchen immer ohne Ton an, denn die Textbausteine der linken Dschurnalisten sind ja immer gleich. Und wenn man nur die stummen und dummen Gesichter der ARD-Hipster sieht, ist das echt witzig anzuschauen.

Sven H.

15. März 2016 22:02

Zur Zeit versuche ich die Staatspropaganda auf der Arbeit zu entkräften. Die europäischen Einwanderer (Rumänen, Russen/Deutsche aus Russland,usw.) müssen darüber aufgeklärt werden, dass die Afd Mitglieder (bin selbst eins) bzw. die AFD keine Nazis sind. Es ist tatsächlich so, dass diese Meinung durch die gleichgeschalteten Medien sehr weit verbreitet ist. Es ist für uns sehr wichtig diese Mitstreiter zu gewinnen, denn gerade diese TUN etwas. Beispielsweise war mein rumänischer Arbeitskollege (hat 2 Töchter und keine deutsche Abstammung) auf der Anti-Merkel Demo am letzten Samstag in Berlin und versucht auch andere zu überzeugen. Wie er meine auch ich, dass diese Nazi-Angst der europäischen Einwanderer ausgenutzt wird, denn davor haben die tatsächlich Angst (wie unser russischer Programmierer). Aber zumindest bei meinem Arbeitgeber leisten wir verdeckte Aufklärungsarbeit. Übringens wird versucht uns 4 Mann "minderjährige, unbegleitete..." aufzuhalsen. Mal schauen welche Abteilungsleiter einknicken...

thotho

15. März 2016 22:22

Zunächst: herzlichen Glückwunsch an die AfD. Es ist durch und durch erfreulich und ein großer Erfolg. Klar, das System frisst jede Partei auf, das ist bei der FPÖ nicht anders. Außerparlamentarisch dagegen ist eben delikat. Vor allem aber verspricht letzteres keine gut dotierten Posten.

Danke, Chris! Vollste Zustimmung zum Kommentar!

Das nachhaltige Potenzial für den Wandel liegt hart links, in der Verschärfung der Widersprüche dort.

Es geht um die Diskurshoheit. Die muss bröckeln. Und das tut sie gerade dann, wenn die Linke aneinandergerät.

Kryptokonservativer

15. März 2016 22:38

Parlamentarisch gesehen hat die AfD jetzt eine kritische Masse erreicht und wird sich auf diesem Niveau auch bundesweit konsolidieren. Wenn der Erfolg der Plattform gefaehrdet ist, dann von Innen heraus durch programmatische Mutlosigkeit und politische Anbiederung an den Mainstream.

Eine Regierungsbeteiligung wird es zwar mittelfristig nicht geben, denn die "Altparteien" werden sich den kuriosesten Verrenkungen hingeben (muessen), um die Blauen von der Macht zu halten. Dies wird letzlich dazu fuehren, dass sich der Riss durch die Gesellschaft bis "zur Fleischwunde auftut" (Kubitschek, sinngemaess) und in diese wird die Neue Rechte "verarzten".

Fuer die AfD gilt nun, die metapolitische Arbeit ueber die parlamentarischen Optionen (Beteiligung in Rundfunkbeiraeten, etc.) weiterzutreiben.

Der 13. Maerz 2016 ist vielleicht kein zweites Tannenberg, aber zumindest eine erste Etappe im Marsch durch die Institutionen.

Monalisa

15. März 2016 22:50

"„Gauche du travail, Droite des valeurs“

Sehr richtig!

Die AFD ist von vielen einfachen Leuten gewählt worden und ich hoffe inständig, dass diese nicht enttäuscht werden.

Ich habe mich gestern mal durch die Seite der AFD Berlin geklickt und zum Thema "Arbeit und Soziales" gibt es da nur Bruchstückhaftes und das klingt schon schlimmg genug. Soziale Sicherungssysteme abbauen und privatisieren, Reiche steuerlich entlasten, Bildungsmöglichkeiten weiter privatisieren usw.

So wird die AFD in Berlin niemals ein zweistelliges Ergebnis einfahren, da kann sich die Merkel noch so sehr abrackern.

Einziger Lichtblick in Sachen "Gerechtigkeit" waren die Ideen zur Mütter-/Elternrente. Übrigens auch ein Ansatz über den man Millionen (!) Alleinerziehende und "Kippfeministinnen" wie die Schwarzer ins nationale Lage holen könnte.

Trouver

15. März 2016 23:26

Solange Fr. Merkel ihren Kurs verfolgt, muss die AfD - wie jede andere Patriotenpartei - keine Sorge haben. Die Katharsis wird sowieso nicht durch die Parteiarbeit erreicht, sondern durch den Lauf der Dinge. Es kumuliert sich was in der Deutschen Mitte. Langsam, aber unnachgiebig, mit jeder neuen Vergewaltigung, Diebstal, Raubueberfall,Mord.

Es sind noch keine Ersparnisse vernichtet, keine Renten gekuerzt, keine Lebensversicherung beschlagnahmt.

Und Abermillionen von Fremden stehen angriffsbereit ums Europa , wartend auf Tag und Stunde.

Warten wir nur bisschen ab.

Es wird niemals entspannter sein.

Karl Brenner

15. März 2016 23:27

Zweistellig bei allen drei Landtagswahlen. Das ist sehr viel. So etwas gab es noch nie. Besonders nicht bei den vorsichtigen Deutschen.

Die Bundesländer sind auch sehr wichtig. Deutschland ist ein Bundesstaat.
Beispiele: Der Bundesrat hat eine große Macht.
Verfassungsänderungen
Die öffentlich-rechtlichen Dreckschleudern (ARD, ZDF und DRadio)
werden über die Bundesländer gesteuert.
Verfassungsrichter, Verfassungsänderungen und Bundespräsidentenwahlen werden mit den Stimmen der Bundesländer entschieden.

So waren die Stimmen wichtig.
Aber sie sind noch nicht alles.

Es ist erst der Anfang.

Für dass, was SPD, CDU, FDP und Grüne in Deutschland angerichtet haben,
müssen die Bürger etwas anderes wählen. Das komplette politische Spektrum muss umgekrempelt werden, damit sich in Deutschland etwas ändert.

Möglicherweise werden die alten Schadparteien jetzt umschwenken.
Aber Vorsicht: Sie spielen nur!
Wer einmal lügt...

Es gibt nun eine Alternative.

In Bayern sind meiner Ansicht nach die richtigen an der Macht.
Sie zeigen, wie man es macht.
In den anderen Bundesländern kann von mir aus nach all dem, was passiert ist, die CDU von der AfD abgelöst werden.

Klapsenphilosoph

16. März 2016 00:01

Bisher hat das System alle nicht-systemische Parteien entweder domestiziert (z.B. die Grünen, die Linke) oder zerstört / marginalisiert (z.B. Republikaner).

Allerdings hat das System früher mehr oder weniger rational gehandelt.
Mit Merkel an der Spitze ist das System verrückt geworden und begeht Selbstmord.

Deshalb besteht die Hoffnung, dass es diesmal anders sein kann.
Denn AfDler sind gesunde Menschen, die leben wollen.
Und selbst für Geld und Privilegien bringt sich kein gesunder Mensch um.

Wem am Kampf gegen die Oligarchisierung der AfD gelegen ist, sei hiermit gewarnt: Es kann nur um eine Verzögerung des Ablaufs dieser Gesetzmäßigkeit gehen, niemals um ihre grundsätzliche Aushebelung. Wieviel an Lebenszeit dafür eingesetzt werden sollte?

Es würde schon viel erreicht, wenn AfD das System zurück zum (halb-)rationalen Verhalten bringen würde. Wenn sie dann unter normalen Zuständen oligarchisiert wird, kann man es verkraften.

Für die fundamentale Änderung der Politik ist eine anti-globalistische Volksrevolution notwendig, die aber zurzeit nicht in Sicht ist.

Klapsenphilosoph

16. März 2016 00:20

Was kurzfristige Perspektiven der AfD anbelangt.

Solange Merkel an der Macht bleibt (und im Moment sieht es nicht aus, dass sie morgen verschwindet), werden die Leute weiter zu AfD in Scharen laufen.
Merkel ist die beste AfD-Werberin (es sei denn, sie bringt das Land zum Kollaps und folglich wird es gar keine Wahlen mehr geben).

AfD muss allerdings ihr Programm schnell vollenden (Wirtschaft, Steuer usw.), denn diese Lücken sind die Angriffsflächen für Etablierten.
Das Programm muss unbedingt SOZIAL sein.
Denn eine unsoziale Partei steht in Konkurrenz mit FDP um die immer weniger werdenden Wohlhabenden im einstelligen Prozentbereich.
Die Folge: siehe Luckes Alfa.

enickmar

16. März 2016 00:22

Nußschnecken !

enickmar

16. März 2016 01:00

Wissen das auch die gewählten AfD-Abgeordneten?

In welchem Maße die Politik der BRD überhaupt in Deutschland entschieden wird, ist wohl eine der interessantesten Fragen bzgl. der Wahlen in Deutschland und ihren Folgen.
Wie groß sind die Möglichkeiten, die gewählte Politiker der BRD tatsächlich haben, bzw. wie groß die „Sachzwänge“ denen sie unterliegen ?

Louis

16. März 2016 07:52

Es heisst ja dass die Deutschen nicht in die Pötte kommen. Da wird der riesige Apparat vergessen, die noch die Altpapier wählen, nämlich Ministerien, Kirche, Gewerkschaften, NGOS usw. Mit ihren Familienangehörigen kommt hier eine Vielzahl an Wählern des Systems zusammen, die gilt es, zu überzeugen. Das wird nicht einfach h sein u nd wird oft vergessen

Der Gutmensch

16. März 2016 08:33

Entschuldigung, darf ich noch ein letztes Wort ...?

Das „Gegenmodell“, Ulex, heißt „Beharren“. Stur das tun, was man immer tat. Dazu gewinnen kann man nämlich nichts mehr, weil mit jedem Wort, das man äußert, die Grundlage für eine Verständigung noch weiter abgeschliffen wird:

Argumentiert wird nämlich regelmäßig über sogenannte Enthymeme, d. h. man legt aus Bequemlichkeit nicht alle Prämissen der Argumentation offen. Diese ungenannten Voraussetzungen - die sind das, was wir aus einer kulturellen Gemeinsamkeit heraus ergänzen sollten, um die Botschaft zu dechiffrieren. Aber da man ja mit Soziologen und Politologen und auch mit allen sonstigen -ogen wissenschaftlich auf die kulturellen Gemeinsamkeiten losgegangen ist und sie glorreich erschlagen hat (die Gemeinsamkeiten, nicht die -ogie!), kann man nun eigentlich auch nicht mehr mit Enthymemem arbeiten. Da aber die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen ebenfalls kürzer wurde, kann man auch nicht mehr die gesamte Argumentation bringen.

Schönes Beispiel: Die Kanzlerin spricht also kurz und prägnant, man solle doch ein freundliches Gesicht zeigen, denn sonst wäre das nicht mehr ihr Land.

Die einen hören da die Bundesregierung sprechen: „Es kommt jetzt darauf an, dass alle an einem Strang ziehen, weil die Interessen Deutschlands auf dem Spiel stehen“ und er sagt sich - na, das kann ja heiter werden, ich kann mir nicht vorstellen, wie das auf einmal gehen soll; die kriegen doch jetzt schon nichts gebacken, deshalb mussten wir doch den Gürtel enger schnallen, und die Neuankömmlinge werden auch nicht brav in der Turnhalle sitzen bleiben.

Die anderen - die Differenzierten, die stets davon ausgehen, dass alle anderen verrohte Undemokraten sind - hören eine Frau Merkel aus der Uckermark sprechen (Dr. gibt es nicht, im Osten gab´s keine Wissenschaft), die noch dazu aus einem Pfarrershaushalt kommt: „Geht auf jeden mit der Keule los, der Zweifel meiner obersten Doktrin äußert, denn ich bin die Königin von allen!“ - und reagieren dann entsprechend ihres individuellen Temperaments.

Was die AfD angeht: Es spricht doch etwas dafür, dass das Primärziel ihrer Gründung eben darin bestand, sich selber in das Europaparlament zu befördern - da jetzt auch eine interessante Zeit dafür ist. Zur Erreichung dieses Geschäftsziels gab es ein - rohes, aber wirksames - Marketing. Als man das Primärziel erreicht hatte und der Rest lästig zu werden drohte, musste man also diejenigen loswerden, deren grundsätzliche Irritationen das Marketing erfolgreich angesprochen hatte. Daraus ziehen nun sämtliche -ogen den wissenschaftlich-differenzierten Schluss: Die sind tatsächlich alle verroht!

Und je öfter sie es sagen, desto näher rückt die Erfüllung der Prophezeiung dieser Unken.

Die AfD sitzt ohnehin auf der Oppositionsbank. Also wer ein Mandat hat, sollte besser gar nicht viel sagen, sondern gut zuhören, um Rückschlüsse auf die Prämissen zu ziehen, die den in der Politk gebräuchlichen Enthymem vorangehen. Ein solcher Rückschluss heißt auf jeden Fall: „Haushaltsrecht“.

Hier versucht Herr M.L. jedes Mal wieder, den Dingen ihren Schrecken und die Leute auf Kurs zu halten, indem er die Elogen der Nichtverrohten auseinandernimmt und der Lächerlichkeit preisgibt, damit die Angesprochenen nicht im Kakao ersaufen. Unverdrossen bringt er seine eigenen Unken zum Einsatz, die Gegenzauber veranstalten sollen. Er zieht in die Schlacht für die gute Sache. Ich kann das gut verstehen, aber ich denke eben nicht, dass es da am Ende noch etwas zu gewinnen gäbe - s. o.

Götz Kubitschek

16. März 2016 08:40

wiederum dank an alle.
badeschluß.
gruß! kubitschek

cherusker69

16. März 2016 11:25

Sehr gut geschrieben Götz
habe ja den Wahlabend bei Compact verfolgt und ich muss sagen das die Probleme hervorragend beschrieben wurden. Eine Partei besteht aus Menschen die eben ganz verschieden sind, Wie Björn Höcke einmal sagte, jeder ist kein Held aber jeder muss alles tun um den Erfolg auch sichtbar zu machen.. Es werden sich wahrscheinlich auch kleine Gruppen innerhalb der Fraktion bilden, die einen können besser miteinander , die anderen schlechter. Dieses Eitelkeiten müssen aber möglichst gering gehalten werden.. Ich denke da muss auch von aussen ein bisschen geholfen werden, z.b von euch, so eine Art Wächterfunktion. Auch die Patriotische Plattform und der Flügel eignen sich dazu. Es darf auf keinen Fall sein das man sich hier in streitigkeiten verstrickt. Die Chance die uns gegeben wurde muss genützt werden

Hugo

16. März 2016 22:52

Am Montagabend schreiben Sie, werter Herr Kubitschek "Wer ihre [der AfD] zukünftigen Abgeordneten kennt, weiß, daß sie nicht diffamierbar sind." Keine 24 Stunden später stellen Sie die Frage nach der Korrumpierung einzelner AfD-Politiker (sehr schnell).
Diffamierbar nicht, korrumpierbar sehr schnell? Als Physiker und Vorstand einer Aktiengesellschaft ärgert mich das. Es fehlt Logik. Es fehlt Konsistenz. Wenn Sie Fehlentwicklungen sehen, dann treten Sie doch in die AfD ein und übernehmen Sie die Führung. Das sollte nicht schwer sein, da Sie das weithin anerkannte Schwergewicht der Neuen Rechten sind.

antwort kubitschek:
ich halte das für völlig problemlos innerhalb der selben person für möglich: nicht diffamierbar, aber korrumpierbar zu sein. warum sollte sich das ausschließen? es gibt politiker zu hauf, an denen diffamierungsversuche zuemlich wirkungslos abprallen, weil sie schlicht zu sehr nach normalbürger schmecken. korrumpierbar sind sie aber allemal. eine fehlentwicklung kann ich da übrigens nicht erkennen, es läuft eher ab wie der wechsel der jahreszeiten. zwingend. und damit muß man rechnen und wirtschaften.

Thomas Friedrich aka Friedfertig

17. März 2016 23:18

Im Artikel heißt es z.B.

"Inmitten aller Begeisterung ist nun an uns, von vornherein davor zu warnen, diesen Erfolg mit einer grundsätzlichen Wende zu verwechseln"

Nein.
Meines Erachtens falscher Zusammenhang, künstlich herbeigeschrieben. Bedenken, Bedenken, oh je, oh je ...

Denn:
Ein Erfolg ist ein Erfolg. Das darf man sagen und empfinden, ohne unter irgend einen Naivitäts-Verdacht zu geraten.

Das Wahlergebnis ist nur ein Anfang und eine große Chance für große weitere Schritte in die richtige Richtung.

Mit dem Anfangs-Schritt sollte man sich natürlich nicht ausruhen. Das hat auch niemand behauptet oder vorgeschlagen.

Sollte man die Bewegung jetzt schon kleinreden und dadurch zum Abebben bringen?

Man sollte die Notwendigkeit erkennen, das Momentum aufzunehmen, zu nutzen und zu verstärken.

So wie Th. von Waldstein (Metapolitik, S. 53) es in Anlehnung an Konrad Lorenz' Forschungen über Zugvögel formulierte:

"Es geht um die Erzeugung von Flugstimmung in diesem Lande."

Denn: Erst wenn genügend flattern, hebt der ganze Schwarm ab.

Also bis dahin: weitermachen.

Johann

18. März 2016 00:42

Das klingt ja nun schon etwas ernüchtert, Herr Kubitschek. ;)

Eine Frage, die Sie zuvor noch gestellt haben, möchte ich gerne beantworten: "Was, wenn man die AfD behandelt hätte wie jeden anderen Konkurrenten?"

Sie implizieren, wenn Medien und politische Konkurrenz gelassener mit der AfD umgegangen wären, hätte sie noch stärker abgeschnitten. Das Gegenteil ist wahrscheinlicher. Die AfD hat von einer enormen Polarisierung profitiert, die die AfD gewollt hat und auf die sich Medien und Konkurrenz eingelassen haben. Polarisierung gegen rechtsradikale Kräfte war ja bisher eine relativ erfolgreiche Strategie. Allerdings funktionierte sie schon bei der NPD in wenigen Regionen (v.a. Sachsen) nicht mehr so gut. Als sich beispielsweise die Hysterie im Umgang mit der NPD in Sachsen deutlich legte und die übrigen Parteien gelassener mit der NPD umgingen, verlor sie mit jeder Wahl weiter an Zuspruch. Zweifellos ist ein völkisch-nationalistisches Wählerpotenzial da. Aber selbst in Ostdeutschland reicht es nur, um an der 5-Prozent-Hürde zu kratzen. Alle zusätzlichen Prozente ergeben sich durch andere Faktoren.

Dass das von Ihnen bekämpfte und geschmähte "System" sehr lernfähig ist, zeigt sich jetzt schon. Statt die AfD primär für fremdenfeindliche Positionen anzugreifen, kommuniziert man nun die radikal-neoliberalen wirtschafts- und sozialpolitischen Positionen der Partei. Das hat schon seine Wirkung gezeigt und nervöse Reaktionen der AfD produziert. Denn das ist insofern geschickt, als die Partei sowohl im Westen wie auch im Osten den größten Zuspruch unter Arbeitern und Arbeitslosen erfahren hat. Der Konflikt zwischen den antagonistischen sozial- und wirtschaftspolitischen Vorstellungen der verbliebenen Strömungen der Partei wird die AfD in den nächsten Monaten beschäftigen. Und natürlich wird die Korrumpierung der Abgeordneten in Lichtgeschwindigkeit erfolgen. Der erdrutschartige Erfolg wird das sogar noch beschleunigen. Insbesondere in Sachsen-Anhalt ziehen jetzt viele Personen ein, die wirtschaftlich ja eher prekär unterwegs waren oder für die zumindest ein monatliches Einkommen von rund 6.000 Euro bisher völlig außerhalb des Erreichbaren lag, etwa der ein Student, der noch nicht einmal seine Bachelor-Arbeit geschrieben hat.

Es werden jedenfalls interessante Zeiten. Ich glaube, der momentane Erfolg wird sich für die AfD eher als Boomerang erweisen. ;)

Abronsius

18. März 2016 22:00

Es gibt nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren.
Der AfD muß man helfen, damit sie sich auf ihrem Feld - der praktischen Politik - gut schlagen kann. Man selber wird weiterziehen, der Nacht entgegen.

Natürlich ist es so oder so nicht meine Welt, die die AfD mitgestalten wird. Aber schließlich gehöre ich nicht nur mir selber an.

Stefan George ging in seinem Empörungsgedicht "Die Gräber in Speier" davon aus, daß das "alte Blut" haftet, "dass nicht der Spätre schleicht um tote steine." Wenn es aber nicht haftet ...

Frank Reich

19. März 2016 06:44

Herr Kubitschek hat wohl zwangsläufig recht.
Dr. Gerhard Frey ließ einmal über die von ihm gegründerte DVU verlautbaren, dass eine Partei zum gegenwärtigen Status quo nur einen Sinn hätte, nämlich Mittel wie Befürworter zu beschaffen bzw. zu akquirieren. Eine Teilhabe, im Sinne einer programmatischen Ausgestaltung und basisdemokratischen Beteiligung, sei über kurz oder lang nur dem Scheitern, nicht aber dem Gedeih zuträglich. Er machte dies seinerzeit an den faktischen Realitäten, aber auch an der zu erwartenden externen Einflußnahme (bspw. VS) fest.
Seinem Dafürhalten müsse eine (oppositionelle) Partei in BRD auf das einzig zuträgliche Maß reduziert werden (siehe genanntes) und in dem ihr wenig möglichen Sinne genutzt werden.

Betrachtet man die Sachlage objektiv, hatte Dr. Frey die Situation seinerzeit treffend analysiert und evtl. gar universell beschrieben. Denn wer wirkliche, fundamentale Veränderung anstrebt, wird immer wieder am herrschenden Status quo verzweifeln wie scheitern müssen. Selbst absolute Mehrheiten bedeuten nicht, dass sich nachhaltig, zB auf Ebene des GG, gebotenes zementieren ließe.

Dennoch sollte der Erfolg der AfD nicht kleingeredet werden. Er ist so bedeutsam wie notwendig, legt er doch dar, dass das Begehren zu Veränderung im weitesten Sinne wahrnehmbar vorhanden ist.
Aber klar muss sein, dass diese Veränderung nicht "einfach" parlamentarisch vollzogen werden kann, sondern ein gesellschaftlicher Prozess vonnöten ist. Dieser Prozess steht notwendigerweise vor der parlamentarischen Artikulation, die vor allem auch erst dann ihre Notwendigkeit wie Kraft entfalten kann.

Bedeutet also: Es sind erst ein paar wenige Schritt gemacht worden, die jedoch notwendig waren. Auch wenn die Realitäten (Opportunisten, Karrieristen, Käufliche) Ernüchterung bringen werden, so bleiben doch unwidersprochen die eindrucksvollen Zahlen der begehrenden Wähler. Das Augenmerk sollte / muss daher auf diese gerichtet sein, unabhängig davon, wie sich die parlamentarische Arbeit (unzweifelhaft) entwickelt / entwickeln wird.
Der "Überzeugungstäter" gab es schon immer zu wenig und ich würde mich wundern, wenn die Mehrheit der nun gewählten Funktionäre eben so unruhigen Schlaf fände, wie es bspw. bei mir der Fall ist, denke ich an aller(!) Zukunft, die meiner Heimat und meiner Kinder. Ich wäre positiv wie freudig überrascht sollte es anders sein, unwidersprochen, einzig fehlt mir der Glaube.

Aber klar ist, wie uns gestern nachdrücklich vor Augen geführt wurde: Die Zeit läuft gegen uns. Das Abkommen EU/Türkei ist ein Indiz dafür, dass Unabänderliches zementiert werden soll, etwas, das die Grundfeste des gesamten europäischen Kontinent erodiert. Auch an verantwortlicher Stelle muss klar sein, dass das dauerhaft nie ohne offen artikulierten Widerspruch möglich sein wird (seit mind. den 1980er Jahren wird explizit davor gewarnt, darunter u.a. durch NATO, CIA usw.). - Die sich zwangsläufig ergebenden Opfer scheint man jedoch äußerst kaltblütig einzukalkulieren.

Sich also auszuruhen und auf den parlamentarischen Erfolg einer wahrgenommen Oppositionspartei zu hoffen, kann und darf nicht das Ende des Engagements bedeuten. Im Gegenteil: Die tatsächliche Arbeit fängt jetzt erst an!

Winfried Radziejewski

19. März 2016 06:59

Herr Kubitschek gibt wieder eine unbestechliche Klarstellung, die ich mit einem Gedicht unterstreichen möchte. Ohne das Bewusstsein der möglichen Niederlage sollte man nicht in den Kampf ziehen. Ohne eine tiefe und entschiedene Liebe zur Sache, eben keine blinde Liebe, wird man keine Aura haben, die überzeugt, wo der Verstand nicht hinkommt.
So reguliert sich das Treiben des Fehlerteufels

Thermopylai Konstantin Kafavis

Ehre sei jenen, die in ihrem Leben
Thermopylai besetzten und bewachen.
Niemals sich fortbewegend aus der Bindung,
Gerecht und grad in allen ihren Taten,
Jedoch mit Trauer schon und Herzensmilde;
Großmütig, wenn sie reich sind, aber sollten
Sie arm sein, doch im Kleinen auch großmütig,
Auch Hilfe bringend nach Vermögens Stärke,
Allzeit der Wahrheit ihre Rede weihend,
Nur ohne Hass auf sie, die Lüge pflegen.
Und größre Ehre noch gebühret ihnen,
Wenn sie voraussehn ( und voraus sehn viele ),
Dass Ephialtes wird am Schluss erscheinen
Und dass die Meder schließlich werden durchziehn.

Hellweg

19. März 2016 11:54

Die SPD als "Partei des kleinen Mannes" verriet die Interessen der Arbeiter. Die CDU als "Partei mit wirtschaftlichem Sachverstand" gab die DM auf. Wenn die AFD "für unsere nationalen Interessen" steht, was wird sie am Ende aufgeben?

In diesem System ist Verrat kein Betriebsunfall, sondern die Regel. Daher sollten wir die AFD nutzen, solange es geht, aber uns nicht auf sie verlassen.

Frei nach dem Motto, jetzt habe ich richtig gewählt, also kann ich mich ja wieder zurückziehen, denn Gauland/Höcke/Petry oder wer auch immer wird es dann schon richten. Der komplette Rückzug aus dem politischen Raum ist ein Fehler, den die Schweizer nie gemacht haben.

Wir sind gekommen, um zu bleiben. Halten wir uns dran.

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