jüngste Buch unseres Autors Stefan Scheil durch die Mangel gedreht. Bei Churchill, Hitler und der Antisemitismus handle es sich um “steile Thesen” , die “in Widerspruch zur internationalen Forschung” stünden und von denen “wenig bis nichts” zu halten sei.
Man muß einmal nach Rainer F. Schmidt fragen, um zu ergründen, ob von ihm selbst mehr als “wenig bis nichts” zu halten ist. Er bekleidet immerhin die Stelle eines ordentlichen Professors für Neueste Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg – und gehört (um ein Beispiel zu nennen) zu denjenigen Historikern, die angesichts der wissenschaftlich unhaltbaren Wehrmacht-Ausstellung beredt schwiegen. Er befand sich mit seinem mainstream-Befund damals übrigens ab einem gewissen Zeitpunkt ebenfalls “in Widerspruch zur internationalen Forschung”, denn es waren der Pole Musial und der Ungar Ungváry, die den Machern der Ausstellung die Unhaltbarkeit ihrer Kernthese nachwiesen.
Vielleicht ist es auch dieses Mal so. Vielleicht hat Scheil wieder recht, wie schon so oft im Detail und im Großen und Ganzen. Vielleicht ist es einfach notwendig, daß sich unabhängige Historiker wie er mit zunächst “steilen” Thesen gegen die seltsam hygienische Einmütigkeit der Forschung stellen und sich “wenig bis nichts” aus FAZ-Rezensionen machen.
Ach ja: Rainer F. Schmidt war bei uns schon einmal vor einigen Wochen Thema. Damals ging es um die Neu-Interpretation der jüngeren Geschichte durch Gerd Schultze-Rhonhof.