der dann auch mit knappem Vorsprung die Wahl gewann. Nach Jahrzehnten rot-schwarzer Hegemonie ist das eine bemerkenswerte Zäsur, und symbolisch für die “Spaltung” und Polarisierung des Landes im Zuge der “Flüchtlingskrise”.
Ein blauer Präsident wäre ein bedeutender Durchbruch gewesen; allerdings wird nichts zuverlässiger noch mehr blaue Wahlsiege und Polarisierungen erzeugen als die Präsidentschaft Alexander van der Bellens, der fest entschlossen scheint, am alten Kurs festzuhalten, rot-schwarz zusammenzukratzen und die FPÖ so gut es geht, von der Regierungsbeteiligung auszuschließen. Da nutzt auch alles derzeit gängige Gerede nichts, er solle “die Gräben zuschütten”, das “gespaltene Land versöhnen” und so weiter. Das ist lachhaft und heuchlerisch; es kann und wird keinen Frieden und keine Versöhnung mit Van der Bellen und seiner Kaste geben, die an dieser “Spaltung” schließlich die Hauptschuldigen sind. Wer behauptet, die Blauen seien es, verwechselt Ursache und Wirkung, den Mißstand und mit seinem Kritiker.
Meine Analyse des Geschehens kann man auf Unzensuriert.at nachlesen:
Dass Hofers Präsidentschaft und damit auch ein beinahe revolutionärer Durchbruch zum Greifen nah zu sein schein, nur um ein weiteres Mal mit einem Korken aus der altbekannten Menagerie zugestopft zu werden, hat natürlich ein erhebliches Enttäuschungs- und damit Zornpotenzial geschaffen, das nicht so schnell verpuffen, sondern sich eher in Gewitterwolken sammeln wird. Die Wahlsieger täten jetzt gut daran, ihren Sieg den Verlierern nicht allzu triumphalistisch unter die Nase zu reiben. Indes ist das Aufatmen in den überwiegend rot-grünen Medien nicht zu überhören – eben jene Medien, die hauptsächlich dafür zuständig sind, ein virtuelles “Wir”-Gefühl zu erzeugen, wobei der “FPÖ-Wähler” in der Regel stets als der unheimliche, verwerfliche, suspekte “Andere” fungiert, der eigentlich nicht zur Gemeinschaft der Guten, Menschlichen, Aufgeklärten und Richtigdenkenden gehört. Eine der wenigen, aber immerhin ziemlich gewichtigen Ausnahmen ist die alte nationale Institution Kronen Zeitung, die sich weiterhin angestrengt bemüht, paritätisch zu bleiben, und weder die Hofer- noch die Van der Bellen-Wähler zu vergraulen – ein Spagat, der immer größer wird und allmählich eine gewisse Komik mit sich bringt.
Mit 50 % Hofer-Wählern bei einer sehr großen Wahlbeteiligung wird es in Zukunft unmöglich sein, wie selbstverständlich vorauszusetzen, dass der rotgrüne Konsens und die Gutmenschendenke für alle gleichermaßen gültig sind. Man kann nicht die Hälfte des Landes marginalisieren, sozial ächten oder von den Debatten ausschließen. Schon heisst es wieder einmal gönnerhaft, man müsse und werde “die Ängste der Menschen ernst nehmen”, aber vielleicht sollte uns die Meinung dieser Leute immer weniger interessieren. Wer sagt, dass sie noch ernstzunehmen sind? Was für Ängste treiben sie an? Tatsache ist, dass sich immer mehr Menschen nicht mehr vom “Wir” der Medien und des politischen Establishments repräsentiert fühlen, erst recht, wenn nun allgemeines Aufatmen über den Wahlsieg Van der Bellens auf der vorgeschriebenen Tagesordnung steht.
Und hier hat eine “Entschlossene” ein aufmunterndes Lied für die unrepräsentierte Hälfte geschrieben:
Hühnerbaron
Den Ansatz, dass die Gegenseite genau das tut, was sie uns vorwirft, nämlich hauptsächlich mit Angst - vor den bösen Rechten, vor dem Fachkräftemangel, vor der Unmenschlichkeit, vor dem Leid im Mittelmeerraum, vor der sozialen Ächtung, davor engherzig sein zu können - zu arbeiten, gilt es weiter herauszustellen.