an der vertrackten Mentalität des Bundesbürgers ab. Neben dem Weizsäcker-Komplex, dieser Fallstudie in Nachkriegsbiographien, ist dabei insbesondere sein “Klassiker” Die Psychologie der Niederlage hervorzuheben. Mit Weltflucht und Massenwahn hat Hinz nun eine scharfe Abrechnung mit der »Wir schaffen das!«-Republik nachgelegt.
Ellen Kositza hat sich eingehend mit dem neuen Buch von Thorsten Hinz auseinandergesetzt. Insbesondere seine Analyse der deutschen Mentalitätsproblematik hat eine Lektüre verdient: Denn ist es nicht so, daß eine sachgerechte Auseinandersetzung mit dem unstrittig Fremden gar nicht möglich ist, wenn es am Verständnis des Eigenen gebricht?
Hinzu tritt der von Hinz gewohnte, schonungslose Finger in der Wunde. Was hat etwa die Kanzlerin rein phänotypisch seit immerhin drei(!!!) Legislaturperioden über die politische Mentalität der Bundesrepublik auszusagen? Und wohin führt ihr Weg, fernab jeglichen Wählerwillens einfach durchzuregieren?
In 20 pointierten Texten erspart Hinz sich und dem Leser den Kleister der schönen Worte und arbeitet klar heraus, wozu diese Zeit uns Deutsche drängt: einer entschiedenen und klugen Vergewisserung über unsere ganz eigene Position – gegenüber denen, die nicht hierher gehören, und vor allem jenen, die die Fremden hereingeholt haben.
Wie Kositza klar herausstellt, braucht es dieses Buch zur jetzigen Zeit. Wo schöne Worte nicht mehr greifen, sind größere Kaliber vonnöten. Film ab!