Das verlorene Vertrauen in die Institutionen

Das Aufkommen und Erstarken von Protestparteien ist nicht das eigentliche Problem für die gegenwärtigen Eliten.

Lutz Meyer

Lutz Meyer kommt aus der linksanarchistischen Szene, seine Themen findet er auf der Straße.

Das eigent­li­che Pro­blem ist der vor­aus­ge­hen­de und anhal­ten­de, tief­grei­fen­de und irrever­si­ble Ver­trau­ens­ver­lust in die Eli­ten und in die Institutionen.

Die aktu­ell oft geäu­ßer­ten Hoff­nun­gen der Stra­te­gen der soge­nann­ten Volks­par­tei­en, daß sie ver­lo­ren gegan­ge­nes Ver­trau­en leicht zurück­ge­win­nen wer­den, wenn man die eige­ne Poli­tik dem Bür­ger nur bes­ser erklärt, sind daher halt­los. Das Ver­trau­en ist grund­le­gend zerstört.

Dabei ist es ziem­lich egal, ob eine Par­tei wie die AfD sich in den nächs­ten Mona­ten zer­le­gen oder 2017 mit 15 oder gar 25 % in den nächs­ten Bun­des­tag ein­zie­hen wird. Ich selbst sehe die AfD als ein vor­über­ge­hen­des Phä­no­men, als Pro­test­par­tei ana­log zu den Pro­test­par­tei­en in den ande­ren euro­päi­schen Län­dern – das rei­ne Gegen rich­tet nichts aus. Die AfD bün­delt der­zeit den Ver­druss vie­ler Bür­ger, ver­schafft ihm einen poli­ti­schen Ausdruck.

Doch die Lösung der eigent­li­chen Auf­ga­be, eine neue Basis für Ver­trau­en zu schaf­fen, wird der AfD nicht gelin­gen. Dafür ist sie zu sehr dem Sys­tem, sei­nen Insti­tu­tio­nen, Struk­tu­ren und Beloh­nungs­me­cha­nis­men ver­bun­den. Bei die­sen Über­le­gun­gen geht es im Kern um eine Kri­tik der Institutionen.

Ich nei­ge zu der Ein­schät­zung, daß die Insti­tu­tio­nen ihrem Wesen nach nihi­lis­tisch und stets wil­lig sind, dem jewei­li­gen Macht­ha­ber gegen­über in Dul­dungs­star­re zu ver­fal­len und sich von ihm bestei­gen zu las­sen. Man hat es in Deutsch­land 1933 gese­hen, man hat es nach 1945 gese­hen und eben­so nach 1989. Man sieht es täg­lich live in Ber­lin, man sieht es täg­lich live in Brüs­sel. Die Insti­tu­tio­nen sind das Pro­blem, nicht sei­ne Lösung.

Arnold Geh­len sah es anders. Den Ein­sich­ten Her­ders und Nietz­sches fol­gend, daß der Mensch ein Män­gel­we­sen und „das nicht fest­ge­stell­te Tier“ sei, kam Geh­len zur Erkennt­nis der mensch­li­chen Insti­tu­tio­nen­be­dürf­tig­keit. Insti­tu­tio­nen sind not­wen­dig, um der spe­zi­el­len Beschaf­fen­heit des Men­schen (instinkt­arm einer­seits, form­bar, welt­of­fen und lern­fä­hig ande­rer­seits) so etwas wie einen ver­läss­li­chen Halt zu geben.

Der Begriff der Insti­tu­ti­on ist bei Geh­len frei­lich weit gefasst. Neben der Spra­che, den Kul­ten und Ritua­len haben auch die Fami­lie, die Kir­che und der Staat insti­tu­tio­nel­len Cha­rak­ter (man wird die poli­ti­schen Par­tei­en ergän­zen dür­fen). Insti­tu­tio­nen geben Sicher­heit, schaf­fen eine dau­er­haf­te Ord­nung, geben einen Ori­en­tie­rungs­rah­men vor, sind das­je­ni­ge, das nach Hob­bes den Krieg aller gegen aller zu been­den ver­mag. Insti­tu­tio­nen sind eine Art Organ­ver­län­ge­rung, ein Organ­er­satz, eine Pro­the­se, die die man­gel­haf­te Aus­stat­tung des Men­schen behebt.

Die­ser Gedan­ke ist längst  all­ge­mein gewor­den und wur­de lau­fend wei­ter­ent­wi­ckelt – wenn heu­te behaup­tet wird, daß nur die euro­päi­schen über­staat­li­chen Insti­tu­tio­nen den Frie­den in Euro­pa und letzt­lich die Lösung der gro­ßen Mensch­heits­pro­ble­me garan­tie­ren könn­ten, geht das im Kern auf den Glau­ben an die heil­brin­gen­de Macht der Insti­tu­tio­nen zurück.

In Tei­len kann ich Geh­len fol­gen: Spra­che, Kul­te und Kul­tu­ren, Ritua­le, Fami­lie, viel­leicht auch eine vom Staat wirk­lich unab­hän­gi­ge Kir­che, ja sogar tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen kön­nen dem Men­schen Sta­bi­li­tät geben, sein Wesen fes­ti­gen, ihn in der Spur hal­ten und über­le­bens­fä­hig machen.

Beim Staat habe ich Schwie­rig­kei­ten – und zwar nicht erst mit dem Staat unse­rer Tage, der sei­ne Staat­lich­keit mehr und mehr an über­staat­li­che Insti­tu­tio­nen über­tragt. Aber neh­men wir ein­mal an, daß es ohne den Staat und sei­ne die grund­sätz­lich anar­chi­sche Ver­fasst­heit des Men­schen zügeln­de Macht­aus­übung nicht geht (was für einen alten Anar­chis­ten wie mich ein bemer­kens­wer­tes Zuge­ständ­nis ist) – es bleibt doch die Fra­ge, ob die über­staat­li­chen Insti­tu­tio­nen wie bei­spiels­wei­se die EU und die UN natür­li­che Wei­ter­ent­wick­lun­gen des Staats­ge­dan­kens und damit sei­ne legi­ti­men Erben sind, oder ob dort etwas wesens­mä­ßig Ande­res vom alten Staats­ge­dan­ken Besitz ergrif­fen hat – man darf da gern in den Kate­go­rien des Hor­ror­gen­res den­ken, etwas an alp­traum­haf­te Kör­per­fres­ser („Body Snat­cher“; ähn­li­ches fin­det sich in wirk­lich lesens­wer­ter Form schon bei H.P. Love­craft etwa in „Der Fall Charles Dex­ter Ward“), wobei man die Außer­ir­di­schen getrost durch die Unter­ir­di­schen erset­zen darf – die Hül­le bleibt erhal­ten, doch im Inne­ren macht sich etwas kom­plett Fremd­ar­ti­ges und in sei­ner Fremd­ar­tig­keit Gefähr­li­ches, Zer­stö­re­ri­sches breit.

Das ist so ziem­lich genau das, was wir heu­te erle­ben: Der Staat, sei­ne Insti­tu­tio­nen und sei­ne Sym­bo­le sind noch da. Aber dann sind sie es auch wie­der nicht – will sagen: die Hül­le ist prä­sent, aber im Inne­ren hat ein das Wesen ver­än­dern­der Aus­tausch stattgefunden.

Das wur­de spä­tes­tens im letz­ten Som­mer vie­len blitz­ar­tig klar, als die Exis­tenz staat­li­cher Gren­zen und eines schüt­zens­wer­ten Staats­vol­kes aus­ge­rech­net durch die von die­sem Staats­volk selbst gewähl­te Regie­rung bestrit­ten wur­de. Die­se Erhel­lung traf vor allem jene bis in Mark, die bis­lang noch mit einer gewis­sen Nai­vi­tät geglaubt hat­ten, in einem grund­so­li­den Staat namens Deutsch­land zu leben.

Einer schil­der­te mir das Gefühl jener Spät­som­mer­ta­ge mit fol­gen­den Wor­ten: „Mich pack­te ein eisi­ges Erset­zen, als ich begriff, das wir aus­ge­lie­fert wur­den – von unse­rer eige­nen Regie­rung. Und ich hat­te die­se Leu­te gewählt.“ Die­ses eisi­ge Ent­set­zen dürf­te in jenen Spät­som­mer­ta­gen epi­de­mi­sche Züge ent­wi­ckelt haben und bis heu­te vie­ler­orts anhal­ten. Natür­lich gibt es nach wie vor vie­le, die das, was sich da ereig­net hat, auch heu­te noch beklat­schen wür­den. Doch der seit eini­gen Jah­ren immer deut­li­cher wer­den­de Riss hat sich in die­sem letz­ten Jahr zur Kon­ti­nen­tal­spal­te vertieft.

Die aktu­el­len Bekennt­nis­se der Kanz­le­rin, daß Euro­pa sei­ne Außen­gren­zen vom Nord­pol bis tief in den Süden schüt­zen müs­se, ändern dar­an nichts. Das ist Rhe­to­rik, ist hoh­le Phra­se, ist der durch­schau­ba­re Ver­such kon­ven­tio­nel­ler und längst unglaub­wür­dig gewor­de­ner poli­ti­scher Kos­me­tik. Man wird sicher­lich alles dar­an set­zen, daß Bil­der wie die des letz­ten Som­mers und Herbs­tes von her­an­stür­men­den Hor­den so nicht erneut zu sehen sein wer­den (wenigs­tens nicht in den staat­lich gelenk­ten Medi­en). Doch das bedeu­tet nicht ein­mal ansatz­wei­se eine Umkehr. Genau das spü­ren und wis­sen vie­le auch – das Grund­ver­trau­en ist verloren.

Doch wie ent­steht neu­es Ver­trau­en? Und vor allem: Ver­trau­en wor­in, in was? Die staat­li­chen Insti­tu­tio­nen sind lee­re Hül­len, in ihrem Inne­ren west Fremd­ar­ti­ges. Die Kir­chen sind eben­falls fest in der Hand der Unter­ir­di­schen. Wem also vertrauen?

Viel­leicht ist es bes­ser, vor­läu­fig und für eine gan­ze Wei­le noch das Miß­trau­en zu pfle­gen, eine grund­sätz­li­che Skep­sis. Man mag aus sym­bo­li­schen Grün­den eine Pro­test­par­tei wäh­len und sogar ihr Mit­glied sein, unser Ver­trau­en ver­dient sie nicht. Nach Geh­len müss­ten wir, wenn wir vor­läu­fig alle staat­li­chen Insti­tu­tio­nen unter Gene­ral­ver­dacht stel­len, in das Sta­di­um des hilf­los gewor­de­nen Män­gel­we­sens zurück­fal­len. Der Krieg aller gegen alle droht, das alte „homo homi­ni lupus est“ kehrt zurück.

Doch stimmt das wirk­lich? Es gibt ja noch die nicht-staat­li­chen Insti­tu­tio­nen, die eben­falls eine halt- und ori­en­tie­rungs­ge­ben­de Funk­ti­on erfül­len kön­nen wie bei­spiels­wei­se Fami­lie, Kul­te, Ritua­le. Doch das mas­si­ve Vor­drin­gen des „Staa­tes“ (also jenes von den Body Snat­chern befal­le­ne Zom­bie­we­sen) ins Pri­va­te, in die Fami­lie, gibt allen Anlass zur Sor­ge – auch die­ses Ter­rain wur­de bereits ange­grif­fen, ist vie­ler­orts okkupiert.

Die tief­ge­hen­den Bevor­mun­dungs­ver­su­che in Sachen Erzie­hung etwa sind Fakt. Schon die Kita, spä­tes­tens aber die Grund­schu­le ver­sucht mit aller Macht, die Wei­chen zu stel­len. Wie soll­ten Eltern dar­auf reagie­ren? Die Auto­ri­tä­ten bewusst unter­gra­ben und rela­ti­vie­ren, das Amt des Leh­rers ver­ächt­lich machen? Gezielt das Ver­trau­en der Kin­der­her­zen zur Klas­sen­leh­re­rin zer­stö­ren? Oder setzt man eher das geleb­te Vor­bild der Eltern dage­gen, in der Hoff­nung, daß die Kin­der irgend­wann den Unter­schied zu spü­ren und zu erken­nen wissen?

Sub­ver­si­on ist das Gebot der Stun­de. Die fällt kon­ser­va­ti­ven Geis­tern tra­di­tio­nell schwer – sie haben den ein­ge­fleisch­ten, tief ver­wur­zel­ten Respekt vor dem Amt, den Insti­tu­tio­nen und Sym­bo­len als sol­chen. Des­halb gel­ten kon­ser­va­ti­ve Pro­test­par­tei­en den herr­schen­den Eli­ten auch als läs­tig, aber letzt­lich nicht als exis­tenz­be­dro­hend gefähr­lich. Man weiß, daß das Moment des Respekts im ent­schei­den­den Moment über­wie­gen wird.

Auch „Hei­mat“ als wei­te­re poten­zi­ell sinn­stif­ten­de Insti­tu­ti­on ist in ihrem Bestand gefähr­det. Hei­mat – als geo­gra­fisch-geschicht­lich-kul­tu­rel­ler Iden­ti­fi­ka­ti­ons­raum – ist längst in das gro­ße Netz­wer­ke der Glo­ba­li­sie­rung ein­ge­spannt. Und wie­der sind es gera­de vom Grund­satz her eher kon­ser­va­tiv ein­ge­stell­te mit­tel­stän­di­sche Fami­li­en­un­ter­neh­men, die ihre Hei­mat an das gro­ße Netz­werk aus­lie­fern – man zer­stört die hei­mi­sche Land­schaft, ver­fer­tigt und ver­treibt mehr oder weni­ger gesichts­lo­se, viel­leicht sogar über­flüs­si­ge Pro­duk­te, unter­stützt die Aus­beu­tung ande­rer Erd­tei­le, man sieht eher auf den eige­nen Gewinn als auf die sozia­le Absi­che­rung der Beschäftigten.

Den­noch wird es nötig sein, hier anzu­set­zen – hier, im Klei­nen und Pri­va­ten, im Über­schau­ba­ren und Nächs­ten, im Pro­vin­zi­el­len und im Eige­nen. Das ist not­wen­dig so, denn neu­es Ver­trau­en erwächst nur aus dem Ver­trau­ten. Wir müs­sen uns neben vie­lem ande­ren sowohl die Fami­lie als auch die Hei­mat zurück­ho­len. Die Kampf­stel­lung ver­läuft dabei nicht nur gegen­über dem nihi­lis­ti­schen Staats­we­sen, son­dern vor allem auch gegen­über den lau­en Bekennt­nis-Kon­ser­va­ti­ven, auf die im ent­schei­den­den Moment kein Ver­lass sein wird. Und sie läuft letzt­lich auch in uns selbst.

Lutz Meyer

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Kommentare (67)

Der_Jürgen

29. Juni 2016 18:22

Dieser Artikel räumt mit einigen traumtänzerischen Vorstellungen auf, an denen sich gemässigte Regimekritiker - jene, die sich nach der BRD der sechziger oder siebziger Jahre zurücksehnen und immer noch hoffen, dass in der CDU/CSU "die gesunden Kräfte" die Vorherrschaft zurückerobern werden - verzweifelt festklammern.

Er räumt mit der Illusion auf, durch Wahlen lasse sich viel ändern, denn wenn die AFD erst 25 % der Stimmen bekomme, dann...

Ein kurzes Nachdenken zeigt, wie realitätsfern diese Vorstellung ist. Wenn die AFD anno 2017 bei den Bundestagswahlen 25% der Stimmen erhält, führen Union und SPD eben die grosse Koalition weiter und holen in der nächsten Legislaturperiode noch ein paar Millionen Migranten mehr ins Land. Und sollte die AFD gar 40% der Stimmen einheimsen, bringt man halt noch die Linkspartei und die Grünen in eine "Grosse Antifaschistische Koalition" ein. Sie werden gerne mitmachen. Bis zu den nächsten Bundestgswahlen, jenen von 2021, ist die demographische Situation schon gekippt. Dann ist es zu spät.

Dies heisst nicht, dass man nicht AFD wählen sollte, aber nur, um den Druck auf das Regime zu verstärken. Der Umschwung kann, da ein Militärputsch in Deutschland wohl ausgeschlossen ist, nur auf revolutionärem Wege erfolgen. Von einer revolutionären Situation ist Deutschland trotz des wachsenden Grolls im Volk jedoch noch ein gutes Stück entfernt; es muss erst schlimmer werden, ehe es besser werden kann.

Illusionslose Analysen wie dieser Beitrag von Lutz Meyer gleichen einer bitteren Medizin, die man nicht gerne schluckt, die sich aber als lebensnotwendig erweisen kann.

Clairvoyance

29. Juni 2016 18:34

Arnold Gehlen hat immer wieder bedenkenswerte Formulierungen gefunden für die Krankhaftigkeit moderner Zivilisation. Aber sein Wort vom »Mängelwesen Mensch« geht vollständig an der Problemlage vorbei. Konrad Lozenz führte treffend (in ›Die Rückseite des Spiegels‹, 1973) aus:

»Wollte der Mensch die ganze Klasse der Säugetiere zu einem sportlichen Wettkampf herausfordern, der auf Vielseitigkeit ausgerichtet ist und beispielsweise aus den Aufgaben besteht, 30 km weit zu marschieren, 15 m weit und 5 m tief unter Wasser zu schwimmen, dabei ein paar Gegenstände gezielt heraufzuholen und anschließend einige Meter an einem Seil emporzuklettern, was jeder durchschnittliche Mann kann, so findet sich kein einziges Säugetier, das ihm diese drei Dinge nachzumachen imstande ist.«

Menschen sind großartig zähe, lebensfähige, vitale, erfinderische, wachsame und schlaue Wesen. Aber etwas Krankes hat sich in ihrem Geist eingenistet. Der Geist ist verdorben. Und welcher Geist?

Oder: Woher kommt der verdorbene Geist? Was bringt denn Menschen dazu, Feiglinge als Vorgesetzte zu akzeptieren? Was, Dummköpfe als »Bundesminister« zu beklatschen? Was bringt sie dazu, niederträchtige Zustände idiotischerweise als »natürlich« oder »schicksalhaft« oder gar als »alternativlos« aufzufassen? Es ist offensichtlich, daß hier — im Kern gesunde — überlebenswichtige Instinkte völlig verkrüppelt, abgelenkt und fehlgeleitet worden sind!

Die Quelle der Krankhaftigkeit zu identifizieren und zu benennen, macht erforderlich, zu verstehen, wie das chthonische Erbe verstanden (oder eben mißverstanden) wird. Zivilisationen, die die Widernatur vergötzen und im Kulturellen geradewegs das Unnatürliche zu verfestigen suchen, sind auf dem Weg der Krankhaftigkeit.

Schaut den Horizont an. Wie flach er ist! Überall und immer flach, einzigartig flach an großen Seen und Ozeanen! Wir aber lassen uns erzählen, daß wir auf einer Kugel leben, die mit 1.600 km in der Stunde (Äquatorlevel) rasend schnell rotiert! Und die sich rasend schnell um die Sonne dreht, die sich wiederum rasend schnell in einer Spiralgalaxie bewegt.

Und dann schaut den Polarstern an, um den seit Menschengedenken die Sternbilder des Firmaments kreisen, unverändert, unverformt, unberührbar. Der Geist, der das nicht sieht, ist verdorben wie Schimmel, Gift und Fäulnis zusammen.

niekisch

29. Juni 2016 18:34

"Die Kampfstellung verläuft dabei nicht nur gegenüber dem nihilistischen Staatswesen, sondern vor allem auch gegenüber den lauen Bekenntnis-Konservativen, auf die im entscheidenden Moment kein Verlass sein wird. Und sie läuft letztlich auch in uns selbst"

@ Lutz Meyer: das Staatswesen an sich erscheint mir nicht nihilistisch, sondern die Okkupierer des Staates und seiner Institutionen, auch der Parteien. Sie haben damals die Bundesrepublik als Republik des Bundes, nämlich des Freimaurerbundes, gegründet und verwalten sie seither mit ihrer unterirdischen, nämlich geheimbündlerischen, doppelten Loyalität, die genüßlich gegen die dem Staat gehörende Loyalität verstößt und diese verhöhnt. Alle von Ihnen geschilderten Verfallserscheinungen sind Ausgeburten dieser Tempelbauer, die sich selber als rohen, zu behauenden Stein sehen, der geglättet Glied in der Weltbruderkette sein will. Weg mit den Rassen, Völkern, Nationen und Religionen! Das war ihr Kampfruf seit Adam Weishaupt bis zur das doppelte gleichschenklige Dreieck zeigenden Angela Merkel, die damit ihre Zugehörigkeit zu diesen Charakterschweinen ganz offen signalisiert.

H i e r liegt die Hauptkampflinie, das walten unsere Götter!

Der Gutmensch

29. Juni 2016 19:10

Die EU ist kein nihilistischer Staat. Sie ist gar keiner, egal, welcher Definition man folgen mag - denn es gibt kein Staatsvolk in diesem Sinne. Wer es unbedingt verschlagworten möchte, möge sich mit der Phrase "strukturelles Demokratiedefizit" auseinandersetzen.

Unter diesen Voraussetzungen können m. E. kaum vernünftige Vergleiche mit nationalen Institutionen angestellt werden.

Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die EU aber sehr wohl Fakten schafft, die auch die kommunale Ebene erreicht, stellt sich die Frage, was die EU denn sonst sein mag, wenn keine in diesem Sinne "staatliche" Institution?

Und - Überraschung - man kommt wieder bei einem ausgelutschten Schlagwort an: Die EU ist die Verhinderung eines Krieges, wie er bislang eben immer anstand, wenn eine Staat gerne etwas vom anderen haben wollte. Es kann der Frömmste .... usw. usf.

Irritierend ist allerdings, dass sich das zunehmend nicht mehr wie die Verhinderung von Krieg anfühlen mag, sondern wie eben ein solcher in Zeitlupe. Die Frage ist also: Haben wir die Verzögerung namens EU sinnvoll genutzt oder hat sie uns bloß zermürbt?

Konventionell Krieg zu führen, ist jedenfalls aus verschiedenen Gründen eine schlechte Idee. Exmeyer wird es anders sehen, möge er seine drei letzten Panzer putzen und sehen, wem er damit noch Angst einjagt!

Ein dabei zusätzlich zu bedenkender Umstand ist der Punkt, dass wir bis gestern noch ein übles Imageproblem hatten und wer sich mal mit Mobbing auseinandergesetzt hat, der weiß, dass sowas Folgen hat.

Die Flüchtlingskrise hat da zweifellos die Koordinaten verschoben, jetzt ist die konkrete Frage: Stellte das wohl eine sinnvolle Nutzung der Zeit dar?

Von oben betrachtet: Selbstredend. Wir haben die anderen unter Zugzwang gesetzt und selber dabei eine blütenweiße Weste erhalten, weil es ja für etwas Gutes war; anderes ist kaum darstellbar. Uns einen unumwundenen Vorwurf daraus zu stricken, dass wir die Menschen aufgenommen haben, ist jedenfalls nur einem Tyrannen möglich; wer nicht als solcher gelten möchte, muss seine Zunge hüten und wenn er darauf rumkaut.

Von unten betrachtet: Das ganze Gute müssen jetzt aber leider die nationalen Institutionen noch obendrauf ausbaden, und so kommt es nun, dass wir einen Vertrauensverlust konstatieren, weil wir die nationalen Institutionen für etwas verantwortlich machen, das Auswirkung der Außenpolitik war, die heute eben nicht mehr die Form eines Krieges annimmt, sondern die der Bürokratie in Form der EU, des Völkerrechts und zweifellos unsympathischer Freihandelsabkommen (die, nebenbei, die konsequente Umsetzung von Draghis Niedrigzinspolitik darstellen). - Das sind alles Fragen über Plagen, kein Zweifel, aber es gilt wiederum: Es kann nunmal der Frömmste ...

Und das führt uns letztlich zur Frage, ob es denn nun bedauerlich - oder eher erfreulich ist, dass das Vertrauen in die Institutionen bröckelt. Ohne Institutionen kommen wir nicht klar - aber auch hier gilt: Eine Institution ohne Anliegen als der Selbstbeweihräucherung und ggf. der Selbstbedienung hat sich überlebt.

Man wird also hinsehen müssen, in jedem Einzelfall und gute Begründungen für Veränderungen finden; denn wenn wir aus Überdruss unsere äußeren Institution zur Disposition stellen (deswegen mag ich es nicht gerne leiden, wenn offiziell respektlos über ein Kabinettsmitglied gesprochen wird; völlig egal über wen!) handeln wir uns auch bloß wieder lachende Dritte ein; genau DAS geht eben nicht, das ist die Schwäche, in die andere reingrätschen.

Der Gutmensch.

Gustav Grambauer

29. Juni 2016 19:40

Es geschieht nur das, was Wagandt immer "Aufwachen aus der Kinderwelt" nennt. Ich gehe noch weiter: man muß nach den gängigen Prämissen erst so richtig asozial (z. B. "dunkeldeutsch") werden, um wahrhaft sozial zu sein bzw. wahrhaft sozial zu werden. Dieser Anspruch ist erst erfüllt, wenn sich der Drang einstellt, "das Faule zu stoßen". So verstehe ich auch Ihren Vorstoß in die Subversion, lieber Herr Meyer.

Nichts als dies beobachten wir in diesen Zeiten an Unseresgleichen, unter Rückschlägen und Krisenschüben, außerdem ständig begleitet vom Verrat.

Die Empfindung der Heimatlosigkeit sollte dabei noch der mindeste Schmerz sein, dieser Schmerz wiederum ist der Indikator der Echtheit.

Reine Bewußtseinsdynamik, allerdings eine mit ein klein wenig mehr Spannung als diejenige, die man uns mit der Schlaftablette "Entwicklungspsychologie" zu suggerieren versucht.

Der Ausgang des Abenteuers ist ungewiß: viele verderben dabei erst so richtig an der Seele, vor allem kann der Organismus dabei auch sterben.

Zeiten für Konquistadoren- und Abenteurergeist ...

- G. G.

Karl Blomquist

29. Juni 2016 20:06

Die derzeitige Schieflage ist Folge des vom perfiden Albion geplanten und verursachten Weltkrieges

Die englische Politik war sogar noch perfider und aggressiver als vom australischen Historiker Clark beschrieben: „So unterschlägt Clark die Tätigkeit der Marineabteilung im „Committee of Imperial Defense“: Die langfristige Vorbereitung einer (völkerrechtswidrigen!) See-Blockade gegen Deutschland, die nachhaltig die deutsche Wirtschaft treffen sollte. … In der Marineabteilung wurden seit 1908 derartige Pläne entwickelt, die den 1st Sealord Churchill sehr erfreuten. Laut dem britischen Marinehistoriker, Marinestrategen und offiziellen Historiker der Royal Navy, Sir Julian Corbett, wurde der Erste Weltkrieg … innerhalb der britischen Regierung mit „einer geordneten Vollständigkeit im Detail, die keine Parallele in unserer Geschichte hat“, geplant.“

Eine Kriegsschuld liegt eindeutig bei England, wie Leo Trotzki treffend analysiert:
„Die englische Demokratie hat doch zum imperialistischen Kriege geführt … im Sinne der direkten und unmittelbaren Verantwortung der englischen Diplomatie, die bewußt und berechnend Europa in den Krieg trieb. Hätte die englische “Demokratie” erklärt, daß sie auf Seiten der Entente in den Krieg eingreift, hätten wahrscheinlich Deutschland und Österreich-Ungarn den Rückzug angetreten. Hätte England seine Neutralität erklärt, hätten wahrscheinlich Frankreich und Rußland diesen Rückzug angetreten. Aber die britische Regierung hat anders gehandelt: Sie hat heimlich der Entente ihre Unterstützung versprochen, Deutschland und Österreich-Ungarn auf die Möglichkeit der Neutralität rechnen lassen und sie irregeführt. So hat die englische “Demokratie” den Krieg provoziert”.
https://www.compact-online.de/die-eu-ein-transatlantischer-spaltpilz/

Kaiser Wilhelm hat also recht:
Russland (Osten, Mobilmachung gegen Deutschland), Frankreich (Westen) und England (von jenseits der See) rüsten sich 1914 „zu tückischem Überfall“ und greifen Deutschland an. 1917 treten die USA („Einfluss amerikanischer Banken und Waffenfabrikanten auf den Kriegseintritt“) auf seiten der Angreifer in den Krieg gegen Deutschland ein.

WK I ist sozusagen das Achtelfinale, WK II nur die Fortsetzung, das Viertelfinale. Ebensowenig wie die Ungleichen Verträge von 1898 für China akzeptabel waren, so wenig war der Ungleiche Vertrag von 1919 für Deutschland akzeptabel. Und IST. Denn die Ungleichen Verträge von 1898 hat Mao Tse Tung beseitigt, als er für China bis 1949 die Unabhängigkeit erkämpft hat. Während Deutschland immer tiefer im Sumpf von Abhängigkeit und einem völlig verdrehten Geschichtsbild versinkt, mit Merkel als bisherigem Tiefpunkt.

Die Schweinerei der Engländer und der USA von 1919 beschreibt Wolfgang Effenberger sehr gut: „Unter Baruchs Anleitung hat Dulles im Artikel 231 des Versailler Vertrages die deutsche Kriegsschuld (Alleinschuld) juristisch ausformuliert. … Um die Zustimmung zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages zu erzwingen, wurde die effektive Seeblockade nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 fortgeführt.“ Mit Hunderttausenden verhungerten deutschen Kindern.

Bis 2010 zahlte Deutschland für diese englisch-US-amerikanisch-französische Perversität. Obwohl es mit der im Ungleichen Vertrag von 1919 erwähnten Kriegsschuld genau umgekehrt war, denn England, Frankreich und das zaristische Russland hatten schließlich den Weltkrieg begonnen, und nicht Deutschland. Dass so ein verdrehtes Geschichtsbild kein fester Grund für eine Allianz sein kann, versteht sich von selbst: „Mit dem Frieden von Versailles wurden Kränkungen manifest, die sich nicht dauerhaft unterdrücken lassen.“ Es stimmt, die meisten der heutigen globalen Verwerfungen haben „ihre Wurzeln in der imperialen Politik zu Beginn des 20. Jahrhunderts“, der englischen und US-amerikanischen.

Und kein Umdenken in Sicht, weder in England, aber auch nicht in Frankreich: „Mitterand ist seiner Panik so weit gegangen, daß er sich nicht nur selbst entlarvte, sondern auch selbst entwaffnete. Wer in aller Öffentlichkeit äußert, wenn Jugoslawien auseinanderbräche, Slowenien und Kroatien wieder deutsche Einflußzonen würden, hätte Frankreich den Ersten Weltkrieg umsonst gewonnen —oder, in einem vereinten Europa wäre England als Gegengewicht gegen Deutschland unentbehrlich, offenbart, daß die Westmächte als Sieger der beiden Weltkriege auch ihre Urheber gewesen sind.“
„Nach Maastricht verwandelt sich die EG in das Terrain, auf dem mit wirtschaftspolitischen Mitteln der dritte Weltkrieg gegen Deutschland geführt wird. Daß die Engländer und Franzosen dabei endgültig baden gehen werden, ist für sie kein Grund, ihn zu unterlassen. Sie haben, um Deutschland zu bezwingen, schon in den beiden militärischen Weltkriegen spektakuläre Machteinbußen hingenommen.“ (HANS-DIETRICH SANDER, DIE EUROPÄISCHE UNION, EINE SPOTTGEBURT VON DRECK UND FEUER, 1991)

Wie es jetzt weitergeht?
Derzeit versuchen sich die USA am Halbfinale, gegen Russland. „Weiter sieht Dobbin Polen als Schlüssel in dieser gefährlichen Scharade. … Dazu passt die Drohgebärde des polnischen Präsidenten Andrzej Duda: „Das Ziel der Übung ist klar. Wir bereiten uns auf einen Angriff vor.““

Das von ihnen nicht eingeplante Endspiel gegen China verlieren sie jedoch, ohne Krieg sowieso, und mit Krieg auch. Und damit wissen wir, wer unser wichtigster Verbündeter ist.

F. W.

29. Juni 2016 20:07

Der Berg kreißte und gebar eine Maus.
Rückzug ins Privatidyll - genau da will uns doch das Establishment haben. Und dort wird dennoch alles über uns kommen. Das ist nicht subersiv. Auch "vor Ort" wird man der Politik nicht entgehen. Es ist Politik, ob die Natur verschandelt wird oder für welche Bevölkerungsgruppen wo Wohnraum geschaffen wird. Wenn Sie da nicht mittun wollen, weil Ihnen die Institutionen fad sind, dann müssen Sie schon im Kyffhäuser verschwinden. Gute Reise.

Wer vor Ort etwas mit lokalem Bezug tun will, kann in seinem AfD-Kreisverband an der Entwicklung kommunalpolitischer Standpunkte mitwirken. Da ist es mit allgemeinem Gemecker nämlich nicht getan; es sind Kenntnisse der örtlichen Satzungen und Verhältnisse erforderlich; und Rechtskenntnisse, damit man weiß, was überhaupt möglich ist.
Wer hierzu keine Neigung verspürt, der mag halt über Nietzsche, Gehlen oder Lovecraft (unglaublich!!) philosophieren. Aber bedenken Sie immer: Eigentlich füllt das eine Viertelstunde Feierabend, zwischen Kinder ins Bett bringen und Fußball gucken.

Ernst DeVie

29. Juni 2016 20:07

Ich habe doch glatt eine Tippfehler übersehen, bitte wenn nur diese korrigierte Fassung veröffentlichen:

Das eigentliche Problem ist der vorausgehende und anhaltende, tiefgreifende und irreversible Vertrauensverlust in die Eliten und in die Institutionen.

Ist es nicht so, daß es im Interesse des Wandels ist, wenn die Deutschen, die Europäischen Völker ihr Vertrauen in die Staatsführung verlieren?

Was kommt danach? Daß sollten wir herausfinden. Etwas Besseres als den Tod findest du überall.

Simplicius

29. Juni 2016 20:43

Einer schilderte mir das Gefühl jener Spätsommertage mit folgenden Worten: „Mich packte ein eisiges Entsetzen, als ich begriff, das wir ausgeliefert wurden – von unserer eigenen Regierung. Und ich hatte diese Leute gewählt.“

@ Lutz Meyer

Ich muss jetzt einfach antworten. (Und ich überweise sogleich 50 Euo auf das Konto von Einprozent; versprochen.) Ihr Artikel, Herr Meyer, ist ja nun wirklich hervorragend! Zumindest im Rahmen meiner eigenen Erfahrungen und meiner Auffassungsgabe muss ich bestätigen:

„Ich neige zu der Einschätzung, daß die Institutionen ihrem Wesen nach nihilistisch und stets willig sind, dem jeweiligen Machthaber gegenüber in Duldungsstarre zu verfallen und sich von ihm besteigen zu lassen.“

Das klingt jetzt vielleicht hart: Aber wir haben in Masse auch in der Gegenwart genau die Charaktere von Menschen bezüglich Opportunismus und Feigheit unter uns Deutschen, die man braucht, um ein Konzentrationslager zu betreiben. Es kommt für die Herrschenden nur darauf an, eine gewisse politische und mediale Machthöhe zu erreichen und die „Bösen“ erkennbar zu markieren.

Mir geht es eigentlich gut, aber mir macht die Zukunft unterschwellig Angst. Kann man sich wirklich Enkel wünschen in dieser Welt?

Seit gestern und heute habe ich tatsächlich einen starken Frust hauptsächlich anlässlich des „Brexit“.

Aber nicht, weil – entgegen den Erwartungen der siegessicheren Machtelite - völlig unerwartet 52% der Britten genug demokratische Courage und Eier in der Hose hatten, um für den Austritt aus der EU zu stimmen, „Let‘s take back control!“,

sondern weil ich diesen hasserfüllten Reaktionsschwall der Verlierer (auch) hier in Deutschland in dem Ausmaß nicht für möglich gehalten hätte.

Selbst intelligente, eher "konservative", bisher EU-kritische Leute gießen nur Hohn, Spott und Hass über die mutigen Brexit-Voter aus: „Jetzt sofort Austreten! Bis Dienstag! Bestrafen! Sofort! Bestrafen! Sofort! Bestrafen!“ Mit älteren Worten: „Bomben auf Engelland!“

Die Brexit-Voter – „Wie konnten sie es wagen!“ - werden allesamt in den Mainstream-Medien als Volltrottel hingestellt, die gar nicht wussten, worüber sie eigentlich abstimmten. Jetzt im Nachhinein werden sie erst so richtig psychologisch zusammengehauen, und man müsste sich nicht wundern, wenn eine neue Abstimmung jetzt anders ausgehen würde.

Eine angemessene Reaktion auf den Ausgang dieser demokratischen Wahl wäre doch meiner Meinung nach, auch den Rücktritt der arroganten und hochmütigen Machtelite in der EU (Martin Schulz, Junker, etc.) zu fordern und ernsthaft ins Gespräch zu bringen.

Aber nein: Angeblich, so stand es gestern schon in der Tageszeitung, wären laut FORSA nur 14% der Deutschen für einen Austritt aus der EU, aus d i e s e r EU. Und 82% wollen in der EU bleiben. – Ist das nicht zum Verzweifeln? Wo bleibt in Deutschland die Reaktion: „Let’s take back control!“? Sind wir zu feige!

Eine eher persönliche Bemerkung zum Schluss:

Vermittelt durch das Vorbild meiner Eltern hatte ich noch als Heranwachsender das absolute Grundvertrauen in den Staat und seine Institutionen, wie Schule, Ämter und Kirche. Auch wenn es schon damals damische Lehrer, dummarrogante Beamte und gestörte Pfaffen gegeben hat.

Aber jetzt? – Wie konnte es kommen, dass diejenige "Elite", die ja „wir“ als unsere Interessenvertreter gewählt haben, „uns“ systematisch abschaffen will? – Selbsthass? Nationalmasochismus? Aber die anderen Westeuropäer sind ja nicht anders. Man denke bloß an die bescheuerten Schweden.

Nordlaender

29. Juni 2016 21:27

@ Simplicius

"Aber wir haben in Masse auch in der Gegenwart genau die Charaktere von Menschen bezüglich Opportunismus und Feigheit unter uns Deutschen, die man braucht, um ein Konzentrationslager zu betreiben."

Werter Herr Lafontaine, unter dem herrschenden BUNTEN Regime bestehen nicht einmal ansatzweise die Möglichkeiten, eine öffentliche Geschichtsdiskussion über 1933-1945 zu veranstalten. An einem zivilreligiösen Diskurs, dessen Ergebnis schon feststeht, zum Teil sogar gesetzlich vorgeschrieben ist, nehme ich aus Prinzip nicht teil.

Eveline

29. Juni 2016 21:32

Ich neige dazu, das erzkonservative Menschen immer nur den Weg des geringsten Widerstandes gehen (können). Es fehlt ihnen die innere Beweglichkeit. Traditionell wählen sie immer jene Partei. Aber das Leben will Wandel und Bewegung.
Füttere Nachbars Katze und sie wird täglich und pünktlich zur Stelle sein und den Mausefang einstellen. Und ihre wertvolle Beweglichkeit und Autarkie einbüßen.

Winston Smith 78699

29. Juni 2016 21:44

und vertreibt mehr oder weniger gesichtsloser, vielleicht sogar überflüssiger Produkte

Ausbessern?

und vertreibt mehr oder weniger gesichtslose, vielleicht sogar überflüssige Produkte

Meyer Merci, wenn ich Sie nicht hätte...

Curt Sachs

29. Juni 2016 21:45

@Clairvoyance: Danke für diesen interessanten Kommentar, der Lust auf mehr macht.

Simplicius

29. Juni 2016 21:53

@ Nordländer

Sie haben mich enttarnt!?
Aber nein, - Lafontaine bin ich nicht. Und ich war auch immer für die "Wiedervereinigung".

Aber an der Lafontaine'schen "Kritik der reinen Sekundärtugenden" ist schon was dran.

Arminius Arndt

29. Juni 2016 21:57

Füttere Nachbars Katze und sie wird täglich und pünktlich zur Stelle sein und den Mausefang einstellen. Und ihre wertvolle Beweglichkeit und Autarkie einbüßen.

Die Katze lässt das Mausen nicht - oder, werte Eveline, Sie haben keine große Ahnung von Katzen. Eine Katze fängt Mäuse auch ohne Hunger, es wird dann eben etwas grausamer für die Maus.

Off Topic Ende. Zum Artikel:
Bei der Beschreibung der Erosion der sog. Institutionen darf meiner Meinung nach die stattgefundene Aushöhlung des Rechtsstaates nicht fehlen. Spätestens, wenn Kleinbürger Otto mal ne Anzeige wegen Fahrerflucht oder Kreditkartenbetrug aufgibt und feststellt, dass das Verfahren Ruck-Zuck eingestellt wird, weiß er, wie er dran ist, in diesem Lande. Neben diesem Beispiel im Klitze-Kleinen könnte man noch auf die Rechtsbrüche im Großen eingehen, wie die regelmäßigen Verstöße gegen Grundgesetz und EU-Vertrag durch die Bundesregierung, die auch noch regelmäßig vom BVerfG abgesegnet werden, obwohl es überzeugende juristische Begründungen dagegen gab und gibt. Ich will dieses Fass nicht gänzlich aufmachen, aber nichts lässt Menschen so das Vertrauen in einen Staat verlieren, wenn er kein Rechtsstaat mehr ist oder, wie in unserem Falle, Rechtsstaatlichkeit vom Zufall abhängt oder nur noch im großen Stil simuliert wird.

Thema AfD: Und dennoch werde ich die AfD wählen. Ich wähle sie auch, selbst wenn sie Bockwürste in Anzügen zur Wahl stellen würde. Ich bin da auch eher Illusionslos.

Gustav Grambauer

29. Juni 2016 22:07

Simplicius

"... sondern weil ich diesen hasserfüllten Reaktionsschwall der Verlierer (auch) hier in Deutschland in dem Ausmaß nicht für möglich gehalten hätte."

Lehnen Sie sich mal zurück und genießen Sie die Einsicht, daß hinter dem kindestrotzigen Gehabe nur Schwäche steckt, nicht nur politische Schwäche. Juncker und Schulz wissen - erst seit Neuestem (so dumm sind sie offensichtlich) - , daß sie in die Geschichtsschreibung als Pausenclowns eingehen werden, deren Kommando jetzt allmählich die NATO übernimmt (die sich aber ebenso als Atlantikbrücken-Kitt untauglich erweisen wird).

Noch ein Wort zum Brexit: mit den britischen Völkern hat er so gut wie nichts zu tun, Zahlen werden am Computer "generiert", dafür umso mehr mit dem Königshaus - man lasse insofern einmal das Wort "Offshore" im Ohr mit aller Deutlichkeit nachklingen, vor allem denke man über den Willen zum Verschieben der gesamten Geo-Statik nach Osten nach!!!:

https://www.voltairenet.org/article192536.html

- G. G.

Adorján Kovács

29. Juni 2016 22:30

Revolution? Wer soll die denn machen? 50% der Deutschen sind über 50 Jahre alt und haben Kreuzschmerzen. Sie sind in 30 Jahren weg. Die machen keine Revolution. Die „deutsche Bevölkerung“ unter 50 besteht schon jetzt zu einem großen Teil aus Nicht-Deutschen. Wer Navid Kermanis Artikel zum Brexit in der FAZ gelesen hat, weiß, was ich meine. Er argumentiert offen mit der Realität von überwiegend nicht-deutschen Schulklassen. Man kann diese Leute gar nicht mehr ausschließen. Und die Restdeutschen unter 50 sind komplett umgedreht. Sie verstehen nicht mehr, was mit dem „deutschen Volk“ gemeint ist. Entsprechend ist im Landtag von NRW die Eidesformel auf das „deutsche Volk“ abgeschafft worden, wogegen niemand protestiert. Warum auch? Die neue Formel „für das Wohl des Landes NRW“ ist doch so „weltoffen“. Auch die Jungen machen also keine Revolution. Pirinçci hat recht: Deutschland wird ein armes muslimisches Land - und alle finden es gut. - Wenn etwas noch irgend hilft, dann eine INSTITUTION wie eine Partei. Lenin hatte diesbezüglich nun wirklich recht. Und ein Ereignis, das unerwartet eine völlig neue Situation schafft. Und jemand, der dann die Gunst des Augenblicks erfasst.

Fredy

29. Juni 2016 22:39

Er hat schon recht, der Lutz. Der zentrale Punkt ist die völlige Entfremdung zwischen großen Teilen der Bevölkerung und der politischen, administrativen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen "Eliten". Das wird nie mehr zu kitten sein. Im Gegengeil: Die Kluft wird immer größer. Die "Eliten" sind jedoch der Meinung, dass sie das wieder kitten könnten. Jedes Mittel, dass hierzu gewählt wird, wird aber verstärkenden Effekt haben. Irgendwann sind wir bei echter Repression. Der Wandel von dem was sich heut noch Demokratie nennt zur offensichtlichen "Diktatur des Guten".

Sicher, ich würde auch AfD wählen, wenn ich dürfte/könnte. Ändern wird sich dadurch nichts. Wir fühlen uns ob der sichtbaren Stimmen nur besser.

Ich für mich habe abgeschlossen. Rückzug ins Private. Vorbereitung einer Auswanderung, die geistig längst vollzogen ist. In den nächsten 5 Jahren. Hier wird nur noch alles schlechter. Dabei war ich als junger Erwachsener so stolz auf dieses Land, ja, selbst auf die damalige BRD. Heut nicht mehr nachvollziehbar. Zeigt aber wie man den BRD-Unterstützern in den Arsch getreten hat. Die Zeiten als nationaler Aktivist auch längst vorbei. Sinnlos, ausgebrannt.

Ich hau nicht ab um den Kampf zu vermeiden. Wenn es endlich dazu kommen würde, käme ich zurück. Ich kann nur das Elend, diesen ständigen Abstieg, nicht mehr ertragen. In der Fremde ist nichts besser, aber man kümmert sich vornehmlich um sich selbst, das andere interessiert einen nicht, belastet nicht. Kann man dann frei sein? Ich wünsche es, aber gebe zu, dass ich ab und an zweifle. Man hängt doch an der Heimat.

Nordlaender

29. Juni 2016 22:46

@ Simplicius

"Aber nein, – Lafontaine bin ich nicht. Und ich war auch immer für die „Wiedervereinigung“."

Der Erich und der Walter damals in Mitteldeutschland hatten anders als die herrschenden Christdemokraten jedenfalls nicht vor, unser deutsches Volk nach und nach auszulöschen und durch "Zukunftsdeutsche" (Martin Gillo, sic) zu ersetzen.

"Aber an der Lafontaine’schen „Kritik der reinen Sekundärtugenden“ ist schon was dran."

Ihre Devotion in Bezug auf die herrschende Zivilreligion ist durch und durch undeutsch, unmännlich, alles andere als eine Tugend. Von einem Antideutschen wie Lafontaine lasse ich mich nicht verbrodern. Der Subtext seiner Aussage ist doch unmißverständlich.

Mit Sekundärtugenden wie Fleiß, Pünktlichkeit, Ordnungssinn u.ä. läßt sich auch eine Organisation wie die Amadeo-Antonio-Stiftung zum Erfolg führen.

Michael Schlenger

29. Juni 2016 22:48

Herr Meyer,

sofern Ihre Skepsis die Institutionen des in Brüssel imaginierten Europas und diejenigen des grenzenlosen Deutschlands betrifft, stimme ich Ihrer Kritik zu.

Was mir indessen fehlt, ist eine konstruktive Diskussion alternativer Institutiionen.

Ihnen ist - hoffentlich - schon klar, dass Sie unter den Bedingungen des angeblich heimlich von Ihnen verehrten Anarchismus gewiss keine Zeit und keine Möglichkeit hätten, hier solche Gedankenkunststücke abzuliefern.

Wie wäre es dagegen, wenn Sie einmal die Möglchkeiten einer Sezession deutscher Landsmannschaften nach schweizerischem Vorbild erwägten?

Eine Argumentation zugunsten direktdemokratisch begründeter Institutionen fände ich deutlich intelligenter als ausgerechnet die Erwägung nach "Subversion" auf deutschem Boden. Die Gelegenheit dazu bestand insbesondere zwischen 1933 und 1989 ja hinreichend...

Fazit: Mit einer Generalablehnung von Institutionen kommen Sie in Europa nicht weit (nebenbei: mögen Sie eigentlich afrikanische Verhältnisse?).

Erörtern Sie doch besser alternative Institutionen, die den europäischen Kulturen eine Überleben ermöglichen. Was in Brüssel und Berlin schiefläuft, weiß man längst...

S. Fischer

29. Juni 2016 23:04

Die Institutionen an sind nichts. Die Menschen die in den jeweiligen Institutionen wirken sind alles.

Das sterben der Institutionen wird von einer blassen Funktionärsriege verursacht. Es ist wohl eine Variante der Körperfresser die wir da sehen, aber die Körperfresser sind nicht "die Anderen".

Die Institutionen an sich sollen seit geraumer Zeit möglichst blass und neutral gehalten werden. Einerseits soll niemand verschreckt werden, andererseits sollen die Institutionen an sich die ohnehin schon blassen Führungspersonen nicht überstrahlen. Folgerichtig besetzt man die Funktionärsposten in den Institutionen mit möglichst uniformen und charakterlosen Opportunisten. Diese stellen ihr Fähnlein in den Wind und singen das Lied des aktuellen Königs.

Ich sehe in den etablierten Parteien keine überzeugtes Funktionspersonal mehr, nur noch eine opportunistische Funktionärsriege die permanent damit beschäftigt ist eine beliebige Politik semantisch in Richtung des eigenen Wählerpotentials zu färben. Die aktuelle König Angela I ist hier das beste Beispiel, man tut heute dies und jenes und schon morgen das Gegenteil, alles ist beliebig und für jeden Kurs gibt es hohle Worthülsen zur Rechtfertigung.

Sicher, auch mit der AfD wird es keinen radikalen Systembruch geben, aber ich sehe dort Leute die ihre Zukunft durch blose Parteizugehörigkeit riskieren, den Parteibeitritt mit Blick auf den ewigen Funktionärsposten sehe ich dort derzeit nicht. Die AfD Funktionäre handeln sehr viel mehr aus Überzeugung als aus Opportumismus und sind daher um vieles glaubwürdiger als die Apparatischiks der politischen Versorgungswerke (vulgo Altparteien). Die AfD ist sicher nicht die Maximallösung, aber sie ist sicher auch der kleinere Fehler.

Besetzt man die Führungspositionen der Institutionen mit Leuten die tiefen inneren Überzeugungen folgen werden die Institutionen aufleben. Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken und genau dort muss man auch ansetzen. Schafft es die AfD hier und da einen Führungsposten zu ergattern ist Hoffnung auf Besserung zumindest erlaubt.

Das Grundvertrauen in die Institutionen wird überbewertet. Es gibt den Irrglauben eine Institution könne auf mysteriöse Weise die Defizite ihrer menschlichen Träger ausgleichen, hierauf beruht das Vertrauen in die Institution an sich. Dieser Irrglaube löst sich gerade in Luft auf, ohne das Feigenblatt der Institution bleibt nur eine inzestuöse Bande politischer Opportunisten.
Es ist wohl Ironie des Schicksals, die blassen Apparatschicks zerstören durch ihre Rückgratlosigkeit gerade ihren Futtertrog aus Angst den Platz am Futtertrog zu verlieren.

Subversion kann nur bedeuten den Marsch durch die Institutionen anzugehen. Was bringt es Institutionen zu zerstören nur um zu sehen wie die alten Garden dann wieder neue Institutionen etablieren?

Wie auch immer, wir haben kein Problem mit überzeugten Linken, die sind eine aussterbende Art. Unser Problem sind überzeugungslose Karrieristen die sich wohlklingender linker Ideen bedienen um ihren Einfluß und ihr Auskommen zu sichern. Der kleine Anteil an wirklich überzeugten Politiker in den Altparteien konzentriert sich um die Themenkreise Umwelt und Gender, diese Idioten wären ohne Rückendeckung durch das Karrieristenheer vollkommen harmlos.

Aristoteles.

29. Juni 2016 23:04

Institutionen sind wichtig für ein Staatswesen.
Ein seelisch einigermaßen intaktes Staatswesen unterhält aber eine positive Beziehung zu Volk und Gott.

So soll beispielsweise Martin Buber gesagt haben:
"Jedes Volk hat sein eigenes Wesen und seine eigene Gestalt,
jedes Volk steht in seiner eigenen Art und darf keinem anderen untertan sein,
jedes Volk hat seinen natürlichen Ort und einen Anspruch, da zu leben,
und jedem Volk muß gewährt sein,
sich seinen Gott nach seinen eigenen Gedanken zu wählen."

Dabei rücken v.a. zwei Missstände unserer degenerierten Zeit ins Bewusstsein:
1) Die Säkularität und der Materialismus des BRD-Staatswesens.
3) Die Durchtrennung des Volks-Stamms zwischen Himmel und Erde.

Mitten ins Mark und, um es pathetischer zu formulieren: ins Herz!
trifft dabei dieser Artikel über die Besatzerin Özoguz und die Besetzte Republik D.:

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2016/studien-grossteil-der-einwanderer-liebt-deutschland/

Özoguz ist nunmal keine Deutsche.
Da sie es trotzdem behauptet,
ist sie nicht in der Lage, über Stamm und Abstammung
(u.a. Vater und Sohn)
eine Beziehung zu Volk und Gott herzustellen.

Sie ist Verwalterin eines ethnisch-kulturellen Schrottplatzes.

Ernst DeVie

29. Juni 2016 23:20

Simplicius schrieb:
FORSA nur 14% der Deutschen für einen Austritt aus der EU, aus d i e s e r EU.

Ich glaube nur an die Statistiken und Umfragen die ich selbst gefälscht habe!

Ansonsten machen sich um unseren Austritt aus der EU keine Sorgen, zuvor gibt es in nicht mehr all zu langer Zeit, den großen Wirtschaftskrach, was in Verbindung mit den Zugewanderten viel Spass bedeuten wird und sicherlich die Stabilität der staatlichen Institutionen von BRD und EU nicht erhöht. Die Tage jedes Regime sind gezählt welches seine wirtschaftlichen Grundlagen unterminiert.
Weshalb die Staatsführung der BRD den eigenen Staat schwächt und ihren eigenen Untergang provoziert? Das fragen sich viele, möglicherweise liegt es daran, dass sie nicht souverän ist und fremde Interessen ihr handeln diktieren. Der Herr Schäuble hat zumindest behauptet das die BRD seit dem 8.Mai 1945 keinen Tag souverän gewesen wäre.

Gustav Grambauer

29. Juni 2016 23:20

Habe vorhin gar nicht daran gedacht: es gibt ein Interview mit Wagandt aus dem Jahre 2011 zur "Kinderwelt":

https://www.youtube.com/watch?v=OGrpVPa4I_k

- G. G.

der demograph

30. Juni 2016 00:19

"Die aktuellen Bekenntnisse der Kanzlerin, daß Europa seine Außengrenzen vom Nordpol bis tief in den Süden schützen müsse, ändern daran nichts. Das ist Rhetorik, ist hohle Phrase, ist der durchschaubare Versuch konventioneller und längst unglaubwürdig gewordener politischer Kosmetik"

So ist es. Vor allem wenn man bedenkt dass die Bundesmarine derzeit voller Stolz Menschen "rettet" die sich weniger km von der libyschen Küste befinden und die dann nach Italien bringt. Und das in der Größenordnung von zehntausenden im Jahr. Die französische, italienische Marine machen das Gleiche. Und dabei ist es mir ehrlich gesagt beinahe egal ob sie dann nach Deutschland weiterziehen oder nicht. Ein afrikanisiertes Italien schmerzt mich beinahe so sehr wie ein afrikanisiertes Deutschland.

hildesvin

30. Juni 2016 00:51

Wenn dieses Lehrerlein zu Trier, ich wiederhole mich, welches vor Neuntklässlern behauptet hat, die AfD wolle Asylanten vergasen, nicht einiges an Ungemach erfährt, dann schwindet mein "Vertrauen" in die kontrollierte Opposition durchaus.

t.gygax

30. Juni 2016 06:22

Mal eine positive Antwort: Oskar Freysingers Vorträge über das Modell "Schweiz". In einem solchen Staat würde ich auch gerne leben....

https://www.youtube.com/watch?v=lRWzR-Xp6SA

Nebenbei: das ist auch ein Schriftsteller von Format.

Der Gutmensch

30. Juni 2016 08:39

Lieber Gustav Grambauer,

kann es sein, dass dieser Alexander Wagandt das Kind mit dem Bade ausschüttet? Das Prinzip der Abgabe der Verantwortung liegt schließlich auch der Staatenbildung und der Arbeitsteilung zugrunde. Vielleicht haben die "edlen Wilden" deswegen so wenig an diesen Privilegien teil, weil sie es mit ihren "Mannbarkeitsritualen" übertrieben haben (die im übrigen nicht nur grausam anmuten, sondern grausam sind) ... nach seiner Lesart dann wohl ein wenig zu "erwachsen" geworden sind!

d. G.

Zadok Allen

30. Juni 2016 09:36

@ Meyer

Die "Unterirdischen", das ist schön gesagt, und Sie beabsichtigen wohl den Anklang an die Reptilian-Elite-Theorie und Verwandtes?

Und @ Clairvoyance spielt in seinem exquisiten Kommentar mit Argumenten der "Flat Earthers".

Ich beobachte dieses breite Zirkulieren und großflächige Diffundieren von Begrifflichkeiten und Ideen vom esoterischen VT-Narrensaum, die bald ironisch, bald beiläufig eingebracht werden, seit einigen Monaten.

Mein Eindruck mag subjektiv sein, aber es scheint geradezu exponentiell zuzunehmen. Wir leben in unwirklichen Zeiten, vielleicht mag das eine Erklärung sein. Es hat sich, will man sagen, "etwas in de Erde verschoben".

Das Dasein hat seit dem Staatsstreich der Merkel-Clique vom vergangenen Jahr etwas Traumhaftes - das scheint nicht nur mir so zu gehen. Man ertappt sich in Alltagsvollzügen immer wieder bei dem Gedanken "Das Dach brennt - was tust du hier eigentlich noch?"

Pfarrer Tscharntke hat, aus meiner Sicht höchst treffend, in einer Predigt ähnlichen Tenors vor einiger Zeit das Wort aus Lukas 21.25-26 zitiert:

Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen und auf der Erde Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen,
während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.

Bausparer

30. Juni 2016 10:28

Ich bin überrascht, lieber LUTZ MEYER, dass Ihre scharfsinnige Analyse die wichtigste Institution (neben dem Finanzamt) unerwähnt lässt: die Polizei. Das Vertrauen in die Polizei wird sorgfältig beobachtet, und hier würde uns ein Vertrauensverlust in der Tat nervös machen. Wir sind (zzt. noch) nicht darauf vorbereitet, ein Phänomen für den Regenten effektiv zu handhaben, das in den US-Wissenschaften als „legal cynicism“ bezeichnet wird. Tatsächlich braucht der Regent kein Vertrauen, sondern Wählerstimmen. Ihre Empfehlung, „Misstrauen zu pflegen“, wird mein Dienstherr begrüßen (Nur selber aussprechen kann er sie nicht, gut, dass Sie das (auch) für ihn tun :-)) Das Vertrauen in die (deutsche) Polizei ist unglaublich stabil, sicher auch bei Ihnen, LUTZ MEYER. Sie können sich darauf verlassen, dass eine von Ihnen angemeldete Demo geschützt wird und Sie vom politischen Gegner nicht zu Frikassee verarbeitet werden.
Aus unserer Sicht ist es auch nicht zweitrangig, ob die AfD mit 25 % in den Bundestag einzieht (was allerdings selbst die schlimmsten Prognosen nicht erwarten) oder sich selbst zerlegt. Sie sollte sich schon selbst zerlegen können, und es ist nicht so wahnsinnig schwer, hierbei ein wenig Unterstützung anzubieten, z.B. durch Aktivisten, die verkünden: „Ich gehe noch weiter: man muss nach den gängigen Prämissen erst so richtig asozial (z. B. „dunkeldeutsch“) werden, um wahrhaft sozial zu sein bzw. wahrhaft sozial zu werden“ (Kommentator GUSTAV GRAMBAUER). Da brauchst du doch aus der Ferne nur ein wenig zu klatschen … (Oder Kommentator KARL BLOMQUIST gibt seinen Beitrag als Rede auf einer AfD-Kreisversammlung kund …)
Ein anderes Phänomen sollte Ihnen als Ex-Anarchisten zu denken geben. Dort, wo die staatlichen Institutionen schwach sind, herrscht ja nicht der ‚freie Einzelne‘ Max Stirners, sondern … der Clan, gegen den sich ideologisch geschwächte Kleinfamilien kaum behaupten werden.
„Was mir indessen fehlt, ist eine konstruktive Diskussion alternativer Institutionen.“ MICHAEL SCHLENGER hat wieder mal Recht. Aber diese Diskussion dürfen wir von LUTZ MEYER und den Ex-Linken durchaus noch erwarten.

Monika

30. Juni 2016 10:32

Institutionen sind geronnene Kultur. Sie transformieren kulturelle Wertorientierungen in eine normativ verbindliche soziale Ordnung.

Prof. Klaus Eder, 1997

Ein paar grapschende Ausländer und schon reißt bei uns der Firnis der Zivilisation

Jakob Augstein , 7.1.2016

In der Tat kann man in diesen Zeiten das Vertrauen in Institutionen verlieren. Siehe etwa hier:
https://www.welt.de/vermischtes/article156669792/Sollten-Vergewaltigungsopfer-beim-Strafmass-mitreden.html

Und es ist erschreckend, dass es wirklich "nur ein paar grapschender Ausländer " bedarf, Institutionen zum Zerfall zu bringen. Und die sie vertretenden Personen gleich mit. Etwa Jürgen Mannke, Chef des Philologenverbandes , der vor " kräftigen, muslimischen Männern " warnte.

Der rasante Zerfall von Institutionen sollte aber nicht zu Anarchophantasien verleiten, vielmehr zu vertieftem Nachdenken, warum auch Institutionen nur "Hilfskonstruktionen" sein können.
Aber, das ist die Hauptfrage ? Was sollte an die Stelle von Institutionen treten ?
Hier fehlt eine fundierte Diskussion über Institutionen, es fehlen die theorien von Talcott Parsons, Max Weber, Helmut Schelsky, Gehlen u.a.
Das Thema wird viel zu flapsig abgehandelt.
Und hier ist die Rechte gefordert !!!
Die Linke hat handlungsentlastende Institutionen immer nur durch handlungsentlastende Ideologien ersetzt ! Das ist fatal, etwa auch bei der Diskussion über Europa und die EU.

Hans Michael Heinig, Prof. für öffentliches Recht schreibt in der Zeitbeilage "Christ und Welt" etwa:

Vielleicht besteht Europas größte Gefahr heute nicht in antieuropäischen Populisten, sondern in Integrationisten, die von ihrer Sache so beseelt sind, dass sie weitere Fortschritte auch dann noch durchsetzen wollen, wenn diese keine demokratische Akzeptanz finden.

Beseelt von solchen Gedanken sind auch die sog, Eliten, Journalisten wie Müller -Blumencron von der FAZ oder Navid Kermani in seinem neuen Gastbeitrag für die FAZ.

Nochmals Heinig:

Wer das bisherige Einigungswerk zu einem eschatologischen Heilsakt überhöht, provoziert Gegenreaktionen

Exmeyer

30. Juni 2016 10:42

"durch und durch undeutsch"
"unmännlich"
"alles andere als eine Tugend"

(Nordlaender)

I. Nordlaender,
1. Ihre Aussage zu Erich trifft ebenfalls zu.
2. Das stehen zu einer Niederlage fällt selbst Halbmännlichen schwer. Bedenken sie die Existenz von Bayern-München-Anhängern!

II. Kommentator niekischs Annahmen sind auch die meinen, zumindest solange ich noch über kein einziges Indiz gestolpert bin, das andere Schlüsse zuläßt.

III. Mehr zu äußern, als das, was Herr Bronstein zum WKI anmerkte, mag erhellend sein, ist aber unwesentlich. Und im Folge-WK war es kaum anders. Relevant ist dies, weil diese Kräfte nunmal gewonnen haben und bis heute die Strukturen bestimmen. Diese Kräfte sind die Realität, die den Rahmen des Seins heute bestimmt. "Wiederkehr der Hasardeure"? - Nein. Kontinuität der Interessen und Kräfte. Bis 1945 in Gegnerschaft zu Deutschland. Seit 1945 durch die Institutionen IN Deutschland. Und hier schließt sich dieser Kommentar inhaltlich an Lutz Meyer an. deswegen:

IV. Ein Staat ist nicht zwingend nihilistisch. Er besitzt als reines Idelkunstrukt natürlich keine eigene Seele. Aber er leiht sich seine Seele vom Geist der Staatsdiener. Existiert ein solcher Geist, so ist er nicht nihilistisch.
Für die Bundesrepublik würde ich annehmen, daß dieser Geist durchaus ein "staatstragender" war. Aber mit einer in den realen Machtverhältnissen seit 1945 liegenden Selbstbeschränkung. Potential entwickeln, ja, es zur Entfaltung kommen lassen, nein. Statt einer eigenen Entfaltung, partizipation in "höheren" Ordnungen. Diese Selbstbeschränkung erscheint mir nach 1991 zum neuen "Staatsgeist" geworden zu sein. Also ein Geist, der sich selbst negiert. - Glückwunsch! Daß das nicht funktionieren wird, - an Beispielen mangelt es nicht -, liegt auf der Hand.

Heute erscheint die BRD als eine Erziehungsanstalt zur konsequenten Disfunktionalität. Und auch das wird nicht funktiuonieren! Erstens weil ein Teil der Erziehungsempfänger streikt und zweitens weil langfristig ohne Erziehung zur Funktionalität eben diese abnimmt. Und nur diese trägt den Staat auf Dauer.

Das Projekt BRD wird umdenken müssen oder scheitern.

Persönliche Anmerkung: Das ist nicht meine Angelegenheit.

Eveline

30. Juni 2016 10:46

Lieber Herr Meyer, Ihr Text ist mal wieder unglaublich verführerisch , endlich wähnt man es zu wissen, die staatlichen Strukturen sind es.

Und schon rattert es im Kopf, rauf und runter.

Aber es ist auch nur ein Symptom.

Es gibt die bekannten Wackelbilder, z.B alte Frau oder junges Mädchen. Niemand kann gezwungen werden, jetzt das junge Mädchen - auf dem flachen Bild- zu erkennen.

Ob es nun Oberirdische oder Unterirdische sind, konkret so lange ich hier auf der Erde weile, es ist Krieg. Nur auf Kosten anderer Völker gab es Friedenszeiten.

Der Bewusstseinssprung in Richtung Frieden wäre, ( als ein Beispiel) das junge Mädchen zu erkennen.

Exmeyer

30. Juni 2016 11:03

zu Zadok Allen: "Ich beobachte dieses breite Zirkulieren und großflächige Diffundieren von Begrifflichkeiten und Ideen vom esoterischen VT-Narrensaum, die bald ironisch, bald beiläufig eingebracht werden, seit einigen Monaten.
Mein Eindruck mag subjektiv sein, aber es scheint geradezu exponentiell zuzunehmen. Wir leben in unwirklichen Zeiten, vielleicht mag das eine Erklärung sein. Es hat sich, will man sagen, „etwas in de Erde verschoben“.

Nein, es handelt sich bei einigen um den TOTALEN Verlust des Vertrauens. Und das ist gut so. Selbst wenn dabei herauskäme, daß man nach Japan nicht in zwei Richtungen fliegen kann. Dieser Vertrauensverlust, sei er total oder begrenzt, ist die Ursache für das Ende dessen, was diese Zustände erst herbeigeführt hat.

Ich frage all die Bundesrepublikaner und Funktioner: Wer will auf welchem Wege das vertrauen wieder herstellen? Das ist zwar keineswegs unmöglich aber unter den gegebenen Rahmenbedingungen äußerst unwahrscheinlich.

Auch diejenigen, die guten Glaubens zu Funktionern geworden sind, haben Familien!!!

jacobi

30. Juni 2016 11:15

Monika:

Der rasante Zerfall von Institutionen sollte aber nicht zu Anarchophantasien verleiten, vielmehr zu vertieftem Nachdenken, warum auch Institutionen nur „Hilfskonstruktionen“ sein können.
Aber, das ist die Hauptfrage ? Was sollte an die Stelle von Institutionen treten ?
Hier fehlt eine fundierte Diskussion über Institutionen, es fehlen die theorien von Talcott Parsons, Max Weber, Helmut Schelsky, Gehlen u.a.
Das Thema wird viel zu flapsig abgehandelt.
Und hier ist die Rechte gefordert !!!
Die Linke hat handlungsentlastende Institutionen immer nur durch handlungsentlastende Ideologien ersetzt ! Das ist fatal, etwa auch bei der Diskussion über Europa und die EU.

Je nach dem, wie Sie Ideologie definieren, hinkt die Darstellung der handlungsentlastenden Institutionen beziehungsweise Ideologien beziehungsweise deutet auf eine Thematik hin, die diskutiert werden sollte.

Ideologie selbst "verfestigt" sich durch Institutionen auf der Grundlage spezifischer Werte oder Anschauungen beziehungsweise Institutionen können erst einmal ganz objektiv Ideologieelemente sein. D.h., Ideologien ersetzen nicht Institutionen, Ideologien schaffen eigene Institutionen, die vorangegangene Institutionen ersetzen (können) - so wird ein Schuh draus.

Funktionalistische Ansätze sehen ja in Institutionen ein Instrument, um Funktionen zu erfüllen. Diese Funktionen, deren Erfüllung (das "was, welche und wie") sind nicht einfach da, sie sind an Konkretes und Abstraktes gebunden - auf einer Metaebene können Funktionen also auch als herrschaftsstabilisierende Elemente angesehen werden. Dem schließt sich die Frage nach "welche Herrschaft soll stabilisiert werden?" an. D.h. Herrschaft wird stabilisiert durch Institutionen, die die Funktionen der herrschaftsleitenden und hegemonialen Ideologie erfüllen.

Institutionen sind nie "weg" - sie werden nur durch andere ersetzt - eine institutionslose Welt gibt es demnach nicht, auch nicht, wenn bei "institutionslosigkeit" der Clan das Steuer übernimmt, auch er folgt beziehungsweise handelt institutionell, im Sinne seiner Kultur, die zur "Institution" geronnen ist.

Dirk Ahlbrecht

30. Juni 2016 11:30

@Exmeyer

Sie können, lieber Exmeyer, nach Japan schon in zwei Richtungen fliegen; das ist nicht das Problem. Das Problem ist vielmehr, dass, wenn Sie zu weit fliegen, Sie irgendwann herunterfallen und nicht wieder auftauchen...

Arminius Arndt

30. Juni 2016 11:33

Das altbekannte Böckenförde Theorem, wonach

Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.

gilt meiner Meinung nach insbesondere auch für seine Institutionen.

Ein Fremder aus Elea

30. Juni 2016 11:54

Wir leben durchaus nicht im luftleeren Raum, in dem nur zählt, was in unseren Herzen liegt.

Wo es eine konkrete Bewährungsprobe gibt, da muß es auch eine konkrete Bewährung geben.

Es gibt Dinge, welche über unsere Kraft gehen, kategoriell, welche unsere Bemühungen nicht formen können, aber was kategoriell in unserer Macht liegt, daß ist uns auch aufgegeben nach unserer Überzeugung zu gestalten.

Es fällt mir schwer daran zu glauben, daß die Deutschen dies noch tun werden. Und wenn sie es nicht tun, bestehen sie die Bewährungsprobe nicht. Es geht um nicht weniger als darum, eine Gesellschaftsform zu erhalten, in welcher der gemeine Bürger seine Stimme gehört weiß. Die AfD ist zur Zeit die einzige politisch organisierte Kraft, welche in diese Richtung wirkt. Ich fürchte nur, daß sie bei weitem zu schwach ist: Wenn ich bedenke, was die Vernunft in Anbetracht der Lage allen Vernünftigen gebietet, scheint Deutschland bei der Verteilung derselben leider Gottes weitestgehend leer ausgegangen zu sein.

Heinrich Brück

30. Juni 2016 12:32

Könnte die BRD umdenken, wäre sie keine brd.
Das Volk würde der Wirtschaft nützen, die Wirtschaft dem Volk. Das Einwanderungsmodell zeigt ein anderes Wirtschaftsgebaren: Steuererhöhungen und Sozialstaat.
Der Volksgemeinschaftsgedanke war so schlecht nicht. Die BRD begünstigt den Volksverrat durch die systemtreuen Institutionen.
Die Ablehnung der BRD ist erlaubt; aber die Widerstandskräfte aus dem Geiste der brd werden das System nicht abschaffen wollen. Sind wir nicht alle gute Demokraten?
Der Schönheitsfehler im Getriebe: Europa wird angegriffen; eine mächtige Invasionsbevölkerung marschiert, oder wird transportiert, und die Europäer haben keine systemrelevanten Abwehrkräfte diesen Interessen Einhalt zu gebieten.
Die Europäer haben also Frieden gelernt, die Demokratie gegen die Wand gefahren, die eigene Existenz delegitimiert, die Umvolkungsapologeten machen lassen usw.
Gott muß nicht tot sein. Es reicht wenn er schwach ist, um besiegt werden zu können. Und so übermäßig friedlich, sonst könnte IHM keine höhere Berechtigung zufließen, war dieser Zeitgenosse noch nie.

Der_Jürgen

30. Juni 2016 12:43

@Dr. Adorjan Kovacs

Willkommen im Klub!

Ich las vor ein paar Tagen Ihre ebenso kenntnisreiche wie deprimierende demographische Analyse in

www.theeuropean.de wahrscheinliche Zahlen - The European

nach dem ich mir den Videofilm "Germany crosses the demographic Rubicon" angesehen hatte, in dem auf Ihren Artikel Bezug genommen wird.

Wer die Revolution machen soll, fragen Sie? Na, wer denn, das Volk. Wer einwendet, die grosse Masse der Deutschen sei für eine Revolution nicht zu gewinnen, übersieht, dass die Masse stets passiv ist und durch ihre Passivität das herrschende Regime stützt, mag sie auch noch so stark murren. Den Anstoss zu einer Revolution geben stets aktive Minderheiten, welche die herrschenden Missstände ausnützen, um einen wachsenden Teil der Mehrheit hinter sich zu scharen.

Die Rolle des Motors werden Gruppierungen wie die Identitären, Pegida (vielleicht bereits unter anderem Namen) etc. spielen müssen. Einige vorzeigbare Führerpersönlichkeiten wie Björn Höcke oder Jürgen Elsässer gibt es in Deutschland bereits.

Intellektuelle Foren wie sezession.de werden die geistige Munition produzieren, und die AFD wird - vorausgesetzt, dort setzen sich die Radikalen und nicht die lauen Kompromissler durch - den Kampf parlamentarisch flankieren.

Das ist ein mögliches Szenarium; es gibt natürlich andere. Erfolgsgarantie besteht nicht. Doch wie Martin Sellner hier im März schrieb, stehen, sofern der Untergang Europas unvermeidlich sein sollte, die Chancen gut, dass es zumindest kein Strohtod wird.

Nansen

30. Juni 2016 13:02

Sehr geehrter Herr Meyer,
ist es nicht längst Zeit, eigene Strukturen aufzubauen? Strukturen, denen wir vertauen schenken, die in unserer Hand und unter unserer Kontrolle stehen? Sicher, das dauert und es kostet. Aber wann wollen wir damit anfangen? Nicht, dass es uns so ergeht, wie den konservativen Lamentierern ...
Alles neu im Kleinen anfangen. Kleine Verlage, kleine Versicherungen, kleine Läden, kleine Bürgerinitiativen ... ja - und natürlich werden diese auch wieder unterwandert und angegriffen werden. Wir dürfen eben nicht gleich jedes hingeworfene Stöckchen apportieren. Großzügigkeit den eigenen Fehlern gegenüber ist gefragt und dann natürlich die echten Fehler beheben, das System stabilisieren und verfeinern. Bei den Linken heißt das Solidarität.
Und überhaupt, was wäre die Alternative? Krieg, Anarchie, Despotismus, ... - alles nicht so verlockend.

derherold

30. Juni 2016 13:07

@Bausparer, das kommt darauf an, was Sie mit "Polizei" meinen. In NRW hat "Köln" und ein nachfolgender "Blitzmarathon" für Irritationen gesorgt. Ein Polizeipräsident (in NRW ein Wahlamt) erfindet in einem Zeitungsinterview "Ku-Klux-Klan-Terrortaten" in NRW.

In Leipzig läßt der Regent die Drecksarbeit von einem alten SED-Polizeikader als Polizeipräsidenten erledigen, der es geschafft hat, in 1 1/2 Jahren bei mehreren Brandanschlägen auf Gebäude, einem halben Dutzend Körperverletzungen, Brandanschlägen auf Bahnanlagen und rd. 30 niedergebrannten Fahrzeugen durch "Aktivisten" in Sachsen keinen einzigen vor Gericht zu bringen.
In Gera hat die Polizei bei einer Vergewaltigung eines Jugendlichen durch afghanische Asylbewerber gleich auf eine Pressemeldung "verzichtet".

Ich glaube, Sie und Ihr Dienstherr unterschätzen, daß allein eine kleine "Schwäche des BIP" die Anwendung Ihrer "Sozialtechniken" schwierig macht. ;-)

P. S. Wollten Sie uns nicht noch mitteilen, wie Ihr Dienstherr in Ihrer Behörde Buntheit herstellt und Boatengs, Fatmirs, rumänischer Roma und geistig Behinderte inkludiert ?

Mettigel

30. Juni 2016 13:40

@ Bausparer: Wir wissen mittlerweile, dass Sie auf Ihre Tätigkeit für den "Regenten" ziemlich stolz sind, aber ich kann Ihnen versichern, dass das Vertrauen in die Polizei rapide schwindet.

Gustav Grambauer

30. Juni 2016 13:43

Gutmensch

Die heidnischen Riten sind die - oft noch auf das Tierreich bezogene - Umstülpung der Taufe bzw. (Kon)Firm(ier)ung. Wagandt sagt in dem Interview noch andere anhörenswerte Dinge, z. B. aus seiner hinduistisch geprägten Sicht heraus, die ich mir aber ebenso nicht zu eigen mache. Wollte vor allem auf das Phänomen der "Kinderwelt" in ihrem Verhältnis zum hier in Rede stehenden Thema, den Institutionen, aufmerksam machen.

- G. G.

Exmeyer

30. Juni 2016 13:45

@ Dirk Albrecht: Ich bin ja für jeden Witz und jede VT zu haben, und seien sie noch so flach. Aber hier versagt mein Vorstellungsvermögen.

Tatsache: Aus Indizien kann sich jemand, der die Lage zu beurteilen hat, MEHRERE schlüssige Lagebilder bauen. Man wird bis zur Konfrontation der eigenen Entscheidungen, die auf einer Lageannahme basieren, nicht wissen ob und in wie weit man richtig eingeschätzt hat.

Selbstverständlich ändert sich die Annahme eines Lagebildes mit der Änderung meiner Interessen und definierten Ziele. Weil es bei einem Lagebild nicht auf die Wahrheit ankommt, sondern uaf die Auswirkungen auf meine Interessen und Ziele.

Unabhängig davon ist die Tatsache, daß ich die Erde selbst nicht als kugelförmig wahrnehmen kann, keine Schlüsse daraus ziehen, ob sie es ist oder nicht. Bisher hat die Annahme, daß sie eine Kugel sei, zu recht ordentlichen Ergebnissen geführt - für mich.

Skeptiker sind immer dann dämlicher als jeder Leichtgläubige, wenn sie schlicht das gegenteil als wahr ansehen. Gott vs. Kein Gott. Letzteres ist Primitivstskepsis. Schon besser ist: "Ich weiß es nicht!" Noch besser ist: "Ich kann keine Aussage dazu treffen." Und das dürfte wohl stimmen.
Aber der Mensch muß Handlungsfähig bleiben. Und deshalb muß er sich mittels allgemeiner Anschuung plus eigenen Beobachtungen mittels Indizien für dieses oder jenes Weltbild ENTSCHEIDEN. Dabei geht es also nicht um "es ist" oder "es ist nicht", sondern: "Was ist zu tun!". Denn wenn sie frieren oder Durst oder Hunger haben, kommen sie mit der Ultra-Skeptik keinen Schritt weiter. Ein praktischer Zweifel läßt sie aber vielleicht eine Fata Morgana erkennen, und eine Annahme, daß ein See eine Untiefe haben könnte, wird sie nicht aus zwanzig Metern Höhe hineispringen lassen.

Bspw.: Worin liegt der Nutzen in ein Vertrauen in die Polizei als Instiution? Dabei ist es völlig unerheblich, ob sie einem Vertrauen gerecht werden würde oder nicht. Auf einer Demonstration wird dieses Vertrauen mein Verhalten nicht beeinflussen.

Jürg Rückert

30. Juni 2016 13:51

Ist das Klima einmal gekippt, werden Gegenreaktionen wenig erfolgreich. Die Entwicklung nimmt dann durch positive Rückkoppelungen ihren eigenen Verlauf, folgt den Kräfte der Gravitation.
Das gilt für die Staatsform, das Finanzsystem, die Wirtschaft, die Art der Bevölkerung usw.
Jetzt steht alles auf der Kippe. Ich vermute, dass das Finanzsystem als erstes zusammenbricht, die anderen folgen.
Bunt und vielfältig wird es dann auf den unterschiedlichsten Tanzbühnen zugehen! Die Welt danach wird so anders sein, so ganz einfach.

Der Gutmensch

30. Juni 2016 15:18

@Bausparer

Das Vertrauen in die Polizei wird sorgfältig beobachtet, und hier würde uns ein Vertrauensverlust in der Tat nervös machen. Wir sind (zzt. noch) nicht darauf vorbereitet, ein Phänomen für den Regenten effektiv zu handhaben, das in den US-Wissenschaften als „legal cynicism“ bezeichnet wird.

Danke für das interessante Stichwort "legal cynicism". Wenn man das mal konsequent weiterdenkt: Fallen Ihnen konkrete Gesetzesvorhaben ein, die ggf. genau diesem Vertrauensverlust in die Polizei vorbeugen sollen?

d. G.

Dirk Ahlbrecht

30. Juni 2016 16:09

@Exmeyer

Zunächst, lieber Exmeyer, sei mir der Hinweis erlaubt, dass ich mich mit h schreibe. Der Kauf dieses Buchstabens hat schon meine Vorfahren viel Mühe und Geld gekostet; ich bitte Sie diesbezüglich um entsprechende Würdigung...

Auch ist mir die Diskussion zum Thema nicht neu (kein Scherz). Erst neulich kam eine gute Freundin meinerseits von einer Exkursion aus Peru zurück, die diese im Zusammenhang mit einer privaten Fortbildung in der sog. RAW-Kitchen (eine der vielen neuen und "hippen" Ernährungsarten) unternahm.

Als sie mir über ihre Reise berichtete, erzählte sie mir auch vom Leiter der Gruppe (einem weltweit anerkannten "Papst" in Sachen RAW-Kitchen). Dieser habe die Abende damit verbracht, so die Freundin, der Gruppe den Umstand näher zu bringen, dass wir es im Falle der Erde nicht mit einer Kugel (im weitesten Sinne nach) zu tun haben.

Als mich die Freundin fragte, was sie denn nun davon halten solle, habe ich den Verdacht geäußert dies könne eventuell etwas mit der Ernährungsumstellung zu tun haben...

Aber im Ernst: Was jemand privat denkt oder auch tut (wenn sich dies im Rahmen der geltenden Gesetze bewegt), ist zunächst einmal jedem selbst überlassen.

Vielleicht können wir uns dennoch darauf verständigen, dass unser Vaterland vor existenziellen Herausforderungen steht. Herausforderungen, deren Ursprünge vielfältigster Art sind, aber dennoch vor allem mit uns selbst zu tun haben. Die Gemengelage ist außerordentlich Komplex und Auswege aus dieser fatalen Sackgasse sind schwer zu finden bzw. zu vermitteln. Dennoch bin ich der festen Überzeugung das wir zur Krisenbewältigung Logik, Verstand (diesen zu Benutzen ist ja auch Aufforderung aus der Bibel) und Vernunft als treue Verbündete an unserer Seite wissen.

Davon gilt es nun aber noch jenen weitaus größeren Teil der deutschen Bevölkerung zu überzeugen, deren bisherige Gewissheiten auf Grund der herrschenden Umstände zumindest ins Wanken geraten sind.

Ich persönlich bin der Meinung, und eben weil die Komplexität schon entsprechend hoch ist, wir die Dinge durch Eröffnung von entsprechenden "Nebenkriegsschauplätzen" nicht noch weiter verkomplizieren. Ich persönlich mich also auf jene Themen konzentriere, die in meinen Augen zur Krisenbewältigung relevant sind. Ich bitte diesbezüglich um Verständnis.

Viele Grüße!
Dirk Ahlbrecht

Nero

30. Juni 2016 16:34

Die Alternative zu Institutionen heißt erstmal, keine Institutionen.
Wenn wir bei diesem Spiel mitspielen wollen und zBsp. eigene Institutionen schaffen, würden wir
a) manipuliert werden, weil wir uns an die Spielregeln des Feindes halten müssten und
b) werden wir bei den ersten Schwierigkeiten sofort vernichtet.

Desweiteren würden wir uns nur selbst erkennungsdienstlich behandeln und somit in die Kontrolle der Steuerer fallen.
Das anarchistische Moment ist in diesem Fall sehr nützlich.
Wir müssen uns selbst organisieren und zwar genau NICHT durch Institutionen.

Ich stelle mir als Idealbild vor:

Spontane Organisation durch Kommunikation. Erkenne ich mein Gegenüber als ein Teil von mir (bzw als meinen Feind), so erschaffe ich eine Institution die Zielgerichtet ist. Ich bevorzuge bzw ich benachteilige.
Mit Erreichen des Zieles oder mit dem Ende der Kommunikation, verschwindet diese Institution.
Das kann jeder in seiner Umgebung tun. Setzt allerdings voraus, dass man aus der Privatsphäre herauskommt und politisch wird.
Soviel zum Materiellen. Zum Geistigen wünsche ich mir eine Apartheit im Kopf. Dann kann man auch auch die Kinder ohne Sorgen in die Multi-Kulti Landschaft entlassen ohne sich sorgen zu müssen, dass man eine Folge ,,Guess who's coming to dinner'' als Liveversion zu sehen bekommt. Das WWW (besonders Social Media) wird dabei massiv unterschätzt.
Auch von uns. Dieses noch nicht kolonisierte Land gehört uns.
Wir müssen weiteres erobern und alles behalten.
In naher Zukunft wird das Internet die Meinungsmaschine #1 sein.
Ich sehe da großes Potential und mir gefällt, dass die Cuckservatives davon keinen Plan haben und der Rest zu faul ist da wirklich Meinungsmache zu betreiben. Das ist unsere Chance!
Wie oft sind die Jugendlichen denn im WWW? Na fast ständig. Smartphone, Bibliotheken, EBay usw.
Schaut mal wie viel Frauen zur rechten Szene dazugekommen sind?
Selbst Köln alleine würde da nichts bringen. Man braucht Anlaufstationen. Die können im WEB bereitgestellt werden.
Die SiN ist eine davon und genau so kreiert man die Apartheit im Kopf.
Frauen sollten wahrlich nicht überall Zutritt haben, aber sie sind ein Qualitätsmerkmal. Kann man nie genug von haben...

Die Parteiendemokratie und die Institutionen des Staates werden ihr Ende finden. Wir werden uns an Charaktere wenden die willens sind, Verantwortung zu tragen.
Das werden einzelne, sehr charismatische Menschen sein.
Spengler hatte recht. Das Zeitalter des Cäsarismus bricht heran.

--------------------------

Thema AfD: sie alleine wird es nicht richten. Ich wähle sie aber trotzdem, weil sie Charaktere in sich trägt die uns später noch nützlich sein werden. Die sollen ruhig Einfluss gewinnen und sich im Establishment umschauen.

Sei deinen Freunden nahe, aber deinen Feinden noch viel näher.

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Dazu auch was zum Fall Gedeon. Natürlich ist der Mann kein Antisemit.
Im Gegenteil. Ohne, dass das Thema Israel oder Judentum relevant wäre, hat der Mann es geschafft, die AfD jetzt ganz offiziell Pro-Israel und Pro-Judentum auszurichten. Jeder musste das Glaubensbekenntnis ablegen. Was besseres konnte doch dem Zentralrat gar nicht passieren.

Warum forder dieser nervige Josef Schuster immer etwas von uns ein?
Wo ist mein Vorteil wenn ich Juden oder Israel unterstütze?
Was bringen die mir?

Arminius Arndt

30. Juni 2016 17:04

Fallen Ihnen konkrete Gesetzesvorhaben ein, die ggf. genau diesem Vertrauensverlust in die Polizei vorbeugen sollen?

Da braucht es keine konkreten Gesetze, da muss nur schlicht an der Personalauswahl, der Ausbildung und der Führung etwas geändert werden. Zudem müssten bei der aktuellen Invasion und den marodierenden EU-Bürgerbanden die Zahl der Planstellen erhöht werden und auch die Berührungsängste zur Bürgerunterstützung durch Hilfsdienste abgebaut werden. Ggf. könnte man, wie beim Bundesgrenzschutz selig, für die Bundespolizei auch wieder Zeitverpflichtungen auf 4 Jahre oder ähnliches ins Spiel bringen.

Ergänzend dann noch Staatsanwaltschaften und Gerichte, die ihren Job ordentlich und nicht - wie zur Zeit - nach reinen Pensenvorgaben und ohne jegliches Qualitätsmanagement machen und schon würde nicht nur das Vertrauen in die Polizei steigen, nein auch noch in die Justiz.

Der Gutmensch

30. Juni 2016 17:56

Lieber Arminius Arndt,

tut mir leid, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, ehrlich zu antworten. In der Sache sind wir völlig d´accord.

Aber der Bausparer steht offenbar im Stoff und es liegt nahe, dass so ein Konzept wie "legal cynisism", wenn es denn diskutiert wird, auch praktische Früchte in Form von Gesetzesvorhaben trägt. Das als reine Symbolpolitik zu bezeichnen, wäre wohl zu kurz gegriffen; es zeigt ja erstmal Wirkung.

d. G.

Winston Smith 78699

30. Juni 2016 19:47

Nur wenn ein Grenzposten in der großen Mauer mit den Türmen eigentlich keine Funktion mehr hat, kann man ihn mit labbrigen Idioten besetzen und dabei noch irgendein Geschrei von Mongolenhorden aus der Steppe verkünden lassen, damit diese strimlinienförmigen Lemuren ihre Orden kriegen und zum Minister befördert werden. Die Institutionen konnten ausgehöhlt, unterwandert, gekapert werden und ihr Ansehen verlieren, weil wir Autochthonen so brav geworden sind. Eine echte Regierung eines echten Volkes hingegen hat das Schwert des Damokles zu spüren, das gehört dazu, sonst wird sie frech. Als Mahnmale sollten auch mal Schafotte stehen, und Galgen - deswegen zicken sie ja auch so rum, wenn sie mal einen sehen: sie werden an die Welt erinnert. Wir haben vom Aggressions- und Gefahrenpotential, das früher mal vom Volk ausging, überhaupt heine Vorstellungen mehr, dafür keine Begriffe. Schau: überall sehen wir Tätowierte und Durchstochene, die wüst aussehen wollen, aber Lämmer sind, während früher die Aggression eben nicht ins Selbst umgeleitet werden konnte oder mußte und man lieber brav aussah, aber dann zulangte. Eine Exekutive, die Freund und Helfer sein soll, repektiert doch den Gegenstand ihres Handwerks nicht mehr, wie ein Metzger oder ein Geigenbauer, der keiner mehr ist, sondern nur noch ein- und verkauft - und wird daran doch subtil depressiv, fühlt sich überflüssig. Was, die Polizei als Ordnungshüter gegen Einbrecher? Ha, das war immer schon nur die Hälfte der Wahrheit, und die andere haben sie uns ausreden wollen in den Zeiten des vergifteten Friedens in der vernebelten Demokratie, und in Wirklichkeit wurde diese andere Seite nur umso gemeiner ins Werk gesetzt, nämlich unsichtbar, anästhesiert. Wir leben in einem opiatisch beträumten Siechfieber. An der Justiz bricht es nun schon deutlicher durch, und demnächst folgt die Polizei. Die peinlich obrigkeitshörigen Rechten (mit einer Neigung gar zur Anhimmelung und Kriecherei) sind an dieser Stelle einfach viel naiver als die Linken vor ein paar Jahrzehnten - jene haben die Fronten mal geklärt und der Gesellschaft eine Pause vom dämlichen Kinderland gegönnt. Aber wir sind eben Weicheier ohne Opferbereitschaft. Dabei waren die Linken von damals meiner Meinung nach mit Positionen unterwegs, mit denen sie heute zu der rechtsextremen Hälfte der Bevölkerung zählen würden. Laßt uns mal brav aussehen. (Urheberrecht für die Dialektik der Rechtfertigung der institutionellen Macht bei Hegel, Camus, Marcuse - und einen Schmitt finde Ihr wie immer bestimmt auch, oder? Nachgeschaut hab ich nicht, vielleicht ist es auch Quark.)

niekisch

30. Juni 2016 19:51

"Heute erscheint die BRD als eine Erziehungsanstalt zur konsequenten Disfunktionalität"

@ Exmeyer: darf ich hinzufügen, daß sie auch als jakobinische Erziehungsdiktatur aufscheint? Denn Disfunktionalität folgert aus induziertem Fehlverhalten der Institutionsbetreiber und deren Hilfswilligen. Ein Herr Irsigler nannte das speziell für uns Deutsche im Zusammenhang mit der Niederlage im II. Weltkrieg "induziertes Irresein". Jakobinisch deswegen, weil uns betreffend wie 1792 in Paris die "Göttin der Vernunft" als Monstranz der antitraditionellen Weltbruderschaftskrieger und Menschenköpfer vorangetragen wird. Generationen von Deutschen ist seit 1945 der satanische Irrsinn geistig implantiert worden ud wird heute als Religion empfunden. Wie ist diese psychische Krankheit zu heilen und damit der allererste Schritt all unserer Pflichten zu tun? In geradezu brutaler Offenheit wie bei einer psychotherapeutischen Sitzung den Begriffen des Irrsinns heilende positive Begriffe entgegenschleudern, schöne, gute Gefühle zulassen und fördern, positive, eigengegründete Rituale einüben, den geschichtlichen Lügen Wahrheiten entgegensetzen, eine notwendende reichssozialistische Diktatur auf Zeit als Gedanken zulassen, selbst das überlebensrettende Klonen unserer eigenen Menschenart in Betracht ziehen.

Georg Mogel

30. Juni 2016 20:08

Es ist die bedeutendste geschichtliche Leistung einer Nation, sich überhaupt als eine so verfasste geschichtliche Einheit zu halten,
und den Deutschen ist sie nicht geglückt. Die Selbsterhaltung schließt die geistige Behauptung und das Bekenntnis einer Nation zu sich selbst vor aller Welt ebenso ein, wie die Sicherheit im großpolitischen Sinne, und diese besteht in der Macht eines Volkes, den physischen wie den moralischen Angriff auf sich unmöglich zu machen.

Arnold Gehlen,
Moral und Hypermoral
(1969)

Karl Blomquist

30. Juni 2016 20:51

Der Vertrauensverlust in diese Eliten und ihre Institutionen bedeutet, dass es noch Hoffnung gibt

"Das eigentliche Problem ist der vorausgehende und anhaltende, tiefgreifende und irreversible Vertrauensverlust in die Eliten und in die Institutionen."
Ein Problem nur für diese Institutionen selbst.
Für das Volk der Beginn der Lösung.
Institutionen sind normalerweise natürlich sinnvoll.
Wenn sich aber eine Institution gegen das Volk richtet oder sogar dazu da ist, das Volk unten zu halten, dann tut das Volk gut daran, ihr nicht mehr zu vertrauen.

Jetzt mal konkret, mal ganz ohne Zitate von Jünger, Gehlen, Herder oder sonstwem:
Wenn das Merkelregime gegen das Volk handelt, dann tut das Volk gut daran, die Weisungen dieses Regimes zu ignorieren, und am Regime und dessen Institutionen vorbei zu handeln.
Und das ist nicht aussichtslos, wir haben Verbündete mit Russland und China. Die Besatzungsmacht USA, das Imperium des Chaos, wird untergehen.

Exmeyer

30. Juni 2016 21:22

Auch die selbsternannte Führung hat ja zwischenzeitlich den Hofknicks einstudiert. Zwischen vielen Buchstaben versteckt, etwas eckig und nicht so ganz überzeugt von der Sache, aber den Knicks gemacht.

@ Dirk Ahlbrecht, mit Verzeihungsersuchen meinerseits und dem wohlerworbenen sowie angemessenen "H" inclusive:
Eine Diskussion um Abstruses liegt mir fern, was ich auch geäußert haben wollte. Der ganz pragmatische Zweifel, wohl und gut begründet, ist eine simple Notwendigkeit. Und meine abstrakten Aussagen habe ich weniger mit Blick auf das ferne Japan (und dem Meta-Japan mit Absturzgefahr) als auf viel näher Liegendes hin getroffen.
Forist Nordlaender hat wohl recht: Besser schweigen als dieses Desaster.

Den Hofknicks hätte ich nicht für möglich gehalten. Lutz Meyer weiß gar nicht, wie recht er hat.

Da ist eine Tür ins Schloß gefallen.

enickmar

30. Juni 2016 23:20

Mit Sekundärtugenden kann man ein KZ betreiben.

Muß man aber nicht.

Großstadtpauker

1. Juli 2016 10:56

re niekisch : "Weltbruderkette" ( und die damit einhergehende Anmaßung ; Sabotage und Infiltration des Gemeinwesens ) . Gut erkannt . Sie rekrutieren wieder verstärkt ; suchen "das Gespräch" ; norddeutsche Pleitebanken werden mit Steuermitteln durchfinanziert ; das Geschäft der Pleitereeder ist völlig risikofrei da der Steuermichel in der großen grauen Stadt die Finanzeskapaden der magischen Sekretäre und ihrer Helfershelfer mit seiner Hände Arbeit bezahlt . Entsprechend dürr fällt die Meldung des Rotfunks aus . Man kennt sich - man hilft wo man kann . Hochgradig gewalttätige "Rocker" laufen davon ( Freigang ; Richter sieht keinen Fluchtgrund ) . Reden wir über die Wirkung : jeder Untertan in der grauen Stadt wird belangt wenn er sein Auto falsch parkt - jeder Untertan wird belangt und schikaniert wenn seine Kinder mit Türken und Arabern in Konflikt geraten . Alles Zufall ? Die Sekretäre verbreiten Angst - sie werden schnell pampig wenn ihnen die Sachargumente ausgehen . Sie verstehen sich als Aufsichtspersonal ; notwendig "aufgrund der Erfahrungen die wir in der Vergangenheit gemacht haben" (sic) .

Geld spielt immer eine Rolle ; man ist karitativ unterwegs . Die Sekretäre befürworten eine massive Zensur der elektronischen Netze "weil die Masse uneinsichtig und unbelehrbar ist " - die ambitionierten jungen Männer nicken ; zwei besonders eifrige Leerlinge schreiben fleißig mit ; zwei sozialdemokratisch konditionierte Vollidioten die jede noch so saublöde Einlassung des referierenden Sekretärs abnicken und wie Schulbuben streberhaft "weiterführende Fragen" stellen . Demokratie , gar Volksherrschaft wird abgelehnt : implizit stellt der Sekretär die freiheitlich demokratische Grundordnung in Frage "da erfahrungsgemäß ( "siehe England" (sic) FALSCH gewählt wird " ... ( " ...hat der Augstein ja auch so gesagt " (sic) brabbelt der BWL Student und blickt in die Runde .

Die Hauptkirche in der großen grauen Stadt wurde entweiht - das weiß in der Stadt aber niemand - hübsch abgeschirmt haben dort die Sekretäre ihre Rituale zelebriert - Sichtschutz , viel Lollizei , bitte keine Medienvertreter - ein Schelm hat dennoch Bewegtbilder geliefert ; wer suchet der findet .Bis zum heutigen Tage ist unklar wer es tatsächlich geschafft hat eines der größten internationalen Ritualveranstaltungen zu dokumentieren . Trotz massiver , informeller Unterstützung durch das "Büro für außergewöhnliche Aufgaben " in Wiesbaden wurde man nicht fündig - es gibt mindestens vier U-Boote in diesem System - und es wird schon sehr bald eine ausführliche Dokumentation folgen .

Der Sekretär will keine Debatte , keinen Diskurs ; keine demokratische Kultur . Der Bürger wird zunächst zum Azubi gemacht ; dann , irgendwann wird er Helfershelfer ; streng hierarchisch gegliedert konstituiert hier eine "zivile" Geheimreligion eine brandgefährliche Parallelgesellschaft welche nur ihren eigenen "Gesetzen" gehorcht .Jeder Posten in der Stadtverwaltung ; jeder hohe Beamte meldet sich "freiwillig" zum "Gespräch" beim Sekretär - nur der Sekretär ( und nicht der "Bürgermeister" ist für die wesentlichen Entscheidungen in der grauen Stadt zuständig .

Es sind unangenehme Typen , schwitzende Karikaturen , Atomkraftgegner und Industrielobbyisten sitzen an einem Tisch ; der bundesweit bekannte "Umweltaktivist" sucht einen Praktikumsplatz für seine unterbelichtete Tochter - auch sie wird irgendwann eine Fabrik leiten ; ein Bundeswehrkommando übernehmen oder eine EXPO finanziell und organisatorisch vor die Wand fahren . Die Kinder der Oberschicht werden versorgt - niemand bleibt zurück . Ein besonders dummer Junge wurde durchs humanistische Gymnasium geschleppt ; Widerspruch zwecklos . Der ahnungslose Kollege wollte die Manipulation nicht hinnehmen - Schulinspektor Möwe hat ihn entfernt - einfach so .

Die Sekretäre sind nicht allmächtig - sie verfügen auch nicht über "geheimes Wissen" - sie sind nur besonders skrupellose Machtmenschen die ihre Umwelt kontrollieren wollen . Man erkennt sie an ihrer Sprache ; ihren angelesenen "Anschauungen" .

"machen Sie sich keine Sorgen " sagte mal ein russisch - orthodoxer Kleriker zu mir . "Auch wir interessieren uns für die angelsächsische Subversion ... was Ihren Vorgesetzten Herrn Möwe betrifft : der wird sich zusammenreißen - wir haben seine "Urlaubsbilder" in einem schweizer Schließfach hinterlegt - und seine Frau weiß das - er noch nicht " .

Bausparer

1. Juli 2016 11:25

@derherold
Sie sind aber vielleicht bissig!
Die Information über Leipzig nehme ich gerne auf. Sicher wissen Sie, dass es technisch kein Problem wäre, in Connewitz und anderswo „aufzuräumen“. Übrigens bedauere ich persönlich sehr, dass die beim BKA geführte Gewalttäterdatei PMK links weitgehend gelöscht wurde. Das ist ja an sich kein Geheimnis. Habe aber nicht gehört, dass sich jemand darüber beschwert hätte.

@Mettigel
Wir stützen uns offenbar auf unterschiedliche Befragungen :-)
"Stolz" ist das falsche Wort.

@Exmeyer
"Auf einer Demonstration wird dieses Vertrauen mein Verhalten nicht beeinflussen."
EXMEYERs Verhalten nicht, aber MEYERs u.a. schon, sehr sogar.

Roland Müller

1. Juli 2016 13:19

https://www.sat1nrw.de/aktuell/goodbye-grossbritannien-159667/
Abstimmungsergebnis bei sat1nrw sieht ein wenig anders aus als das Forma-Ergebnis.

Exmeyer

2. Juli 2016 11:36

@Bausparer

Ich konnte einige Großveranstaltungen beobachten. Bis dahin hatte ich (ein naives) Vertrauen. Nur um das klarzustellen: Der Kopf stinkt vom Kopfe her. Nachdem ich die Gelegenheit hatte, auf einer Party einem Gespräch eines Freundes mit einem Polizeipräsidenten zu lauschen, wüßte ich nicht, was ich noch hätte fragen oder sagen sollen. Nun denn. Als von der Materie alles andere als unbeleckt, habe ich nicht pauschalierend negativ von den Beamten gesprochen. Ich kenne viele und sehe die Bandbreite der Persönlichkeiten und Ansichten dort vertreten.
Daß der Fisch vom Kopfe her stinkt, dafür ließen sich Aussagen von Beamte aus einem LandesinnenMin anführen, die sich hier natürlich verbieten, weil im Vertrauen ausgesprochen.

Sehen Sie allerdings meine Aussage zum Vertrauen - auch - aus der Warte, daß Vertrauen eben die Naiven von den Nichtnaiven scheidet. Mir fehlt dafür einfach eine Ecke im Gehirn.

Sprachlich: Kein Vertrauen heißt nicht Mißtrauen. Zu letzterem bräuchte es allerdings Indizien. Bezüglich der Polzeiführung reichen diese zum Mißtrauen allerdings aus.

Willkommenskulturlos

3. Juli 2016 01:23

Institutionen sind INSTRUMENTE, die von Herrschenden benutzt werden, um das Leben der Gesellschaft zu regeln. Natürlich machen das die Eliten in ihrem Sinne und zu ihrem Vorteil.

Doch die Eliten, die noch halbwegs bei Verstand sind, berücksichtigen auch den Rest der Gesellschaft. So dienen auch die Institutionen mehr oder weniger der ganzen Bevölkerung und werden deshalb von ihr legitimiert (z.B. durch Wahlen) und akzeptiert (täglich).

Es ist aber in der Geschichte regelmäßig zu beobachten, dass die Eliten degenerieren und den Verstand verlieren, wie z.B. der franzosische / russische Adel vor der Revolution (über die Gründe kann man lange diskutieren).
Dann spielen auch die Institutionen (als Instrumente in den Händen der Degeneraten) verrückt, verlieren ihre Legitimation und Akzeptanz und werden als feindliche Fremdkörper vom Volk empfunden.

Es bleibt so bis die degenerierten „Eliten“ irgendwie ausgetauscht werden.
Die neuen gesunden Herren stellen dann durch vernünftige Politik das Vertrauen wieder her.
Dabei ist es gar nicht notwendig die Institutionen gründlich zu reinigen. Man entfernt ein Paar besonders Diskreditierte und der Rest der institutionellen Diener versteht das Signal und orientiert sich um (denn die allermeisten sind dort Opportunisten).

Ich hoffe, wir sehen heute den Anfang dieses Prozesses.
Entweder werden die völlig degenerierten, verblödeten, unfähigen und realitätsfremden „Eliten“, die es so weit gebracht haben, zumindest zum Teil ausgetauscht oder der Westen geht unter.

Willkommenskulturlos

3. Juli 2016 02:06

@F. W.
Mittwoch, 29. Juni 2016, 20:07 (URL)

Der Berg kreißte und gebar eine Maus.
Rückzug ins Privatidyll – genau da will uns doch das Establishment haben. Und dort wird dennoch alles über uns kommen…

Beim Spätsozialismus konnte man sich ins Private zurückziehen und wurde dort vom sozialistischen System weitgehend in Ruhe gelassen, wenn man sich an den Regeln hielt.

Im bunten System ist es nicht möglich.
Denn Buntheit führt unweigerlich zum Zerfall des Landes (siehe Jugoslawien, UdSSR, …, weströmisches Reich) und in heutiger Form zum somalisierten 3.Welt-Slum.
Irgendwann wird Buntheit jeden erledigen (auch Systemlinge), spätestens wenn das eigene Haus von Invasoren ausgeraubt wird.

Zum Widerstand gibt es im bunten System keine Alternative, wenn man leben will,
von der Zukunft der Kinder ganz zu schweigen.

Willkommenskulturlos

3. Juli 2016 02:40

@Bausparer
Donnerstag, 30. Juni 2016, 10:28

Ich bin überrascht, lieber LUTZ MEYER, dass Ihre scharfsinnige Analyse die wichtigste Institution (neben dem Finanzamt) unerwähnt lässt: die Polizei. Das Vertrauen in die Polizei wird sorgfältig beobachtet, und hier würde uns ein Vertrauensverlust in der Tat nervös machen. …

Dann müssen Sie schon jetzt nervös werden, denn nach Köln ist das Vertrauen in die Polizei auf Null gesunken.

Das wird auch täglich dadurch untermauert, dass die Polizei häufig einfach NICHT KOMMEN WILL (z.B. bei Ruhestörungen) – kein Personal oder kein Bock oder was auch immer.
Sie kommt nur noch bei Körperverletzung / Mord, aber in vielen Teilen der BRD erst als alles schon längst vorbei ist.

Das heißt nicht, dass man die Polizei hasst.
Eher hält man die Polizei für Opfer der Politik, die im bunten Chaos nichts mehr ausrichten kann.
Das Vertrauen und die Autorität hat sie aber schon verloren.
Jeder vertraut nur in sich selbst und seine Familie und rüstet auf.

PS Die Polizei steht aber verglichen mit der Justiz immer noch gut da.
Denn die bunte Justiz wird als verlängerte Arm der verbrecherischen Politik betrachtet.

WederNoch

4. Juli 2016 00:11

Ja, den Institutionen ist nicht zu trauen. Konnte man übrigens nie ruhigen Gewissens. In der Weimarer Republik nicht, nicht im dritten Reich und natürlich auch nicht im zweigeteilten besetzten Nachkriegsdeutschland. Nur wird es heute vielen (Nachkriegsgeborenen) zum ersten Mal klar, weil die Umgestaltung und Ideologisierung, bisher eher subtil vorangetrieben, plötzlich auch über den Wahrnehmungshorizont eher unpolitischer Bürger schwappt und deren Füße nässt.

Und, auch diese Bemerkung sei erlaubt: man kann den Institutionen nirgends auf der Welt trauen. Die parlamentarische, und angeblich repräsentative, Demokratie des Westens ist überall, wo sie praktiziert wird, in einer tiefen Krise.

Ich sehe daher die Rolle der AfD, die Rolle aller Parteien die Deutschland positiv und sinnvoll für die Zukunft richten wollen, nicht in der Umsetzung des perfekten Parteiprogrammes oder der utopischen Rückgewinnung von Vertrauen, sondern in ihrer Funktion als Türöffner für direktere Demokratie. Die schrittweise Öffnung, der bisher als weitgehend fremdbestimmend empfundenen, Politik, für den eigentlichen Souverän.

Sie ist auch die einzig logische Folge aus einem totalen Vertrauensverlust gegenüber angeblichen Repräsentanten. Die Abgabe der Macht (eine Rückgabe ist es ja nicht) an denjenigen, der diese Macht (in D bisher nur symbolisch und nichtmal gültig verfasst) gewährt hatte: den Bürger.

Das kann im Übrigen auch die Parteien entlasten, wenn sie offen und locker genug damit umgehen. Ein Vorhaben, welches von vornherein zur Vorlage beim Volk vorgesehen ist, enthält potentiell weniger ideologische Verirrungen, erzeugt weniger panische Gegenwehr und wird fast zwangsweise ehrlicher und kontroverser diskutiert. Vor allem wird dabei Personenkult ebenso vermieden, wie destruktive Parteigrabenkämpfe und Kungelei. Auch der Bedarf an Vorschussvertrauen in Parteien, sinkt bei einmal etablierter Volksgesetzgebung, bisher der größte Hemmschuh, für politische Kurskorrekturen.

Gott sei Dank sind wir in der Lage für solche Vorhaben auf die recht erfolgreiche Schweiz zu referenzieren.

Ist das erreicht, und es sollte oberste Priorität haben, dann sind, mit Rückenwind des eigentlichen Souveräns, auch weitergehende Kurskorrekturen zumindest vorstellbar.

Gelingt es nicht, wird auch die AfD dereinst im Mahlstrom versinken und das Land immer mehr in Richtung destruktives Chaos und Bürgerkrieg taumeln. Denn machen wir uns nichts vor: auch das rechte Lager ist tief gespalten und wird derzeit nur von einem Burgfrieden gegen die Etablierten zusammengehalten. Spätestens ökonomische Fragen haben locker die Sprengkraft alles wieder auseinanderzutreiben, gerade angesichts der Tatsache, dass sich im neurechten Lager Konservative, Nationalliberale und auch eine Menge enttäuschte Linke (wie ich) herumtreiben! Leute deren Vorstellungen meilenweit auseinanderliegen können...

Winston Smith 78699

4. Juli 2016 08:35

1) Alles, was @Großstadtpauker hier schreibt, stimmt (... mit meinen Beobachtungen überein). Überhaupt stimmt alles, was er schreibt. Er übertreibt nicht. Nie, nirgends, wirklich. Vor allem zeigt er Sinn für die zivilen Abläufe dort, wo der Filz sich einspielen konnte. Aus Richtung der Hügelländlern der Mitten und des Südens vernimmt man immer wieder augenreibende Empörung über die Neuerungen, aber diese jüngst auf ihren Allgäuer Biohöfen Aufgewachten halten sich an Oberflächlichkeiten fest, fixiert auf Kopftücher in Städten, Afrikaner auf Almen und Mufls in ÖPNs sozusagen, aber genau diese noch relativ verschonten, wie behütete Kinder verwöhnten Edelkonservativen (Kretschmann ist nur unter den spießigen Hinterwäldlern denkbar, wo die alternden Frauen Tüchertänze mit Klangschalen treiben - alles ist heute Bhagwan) sollten den Großstadtpauker mal genau studieren, als Blick in die Wirklichkeit der Ebene und die eigene Zukunft und jener auch der schnuckeligen AfD-Trachtler in Sorge vor allem um den Profit ihres geerbten oder zu erbenden Mittelstands.

2) Wie war das eigentlich mit der Wahrheitsinstituition Geschichtswissenschaft? Die Merkelregierung und die gleichgeschalteten Medien haben durch den Verlauf des gesamten Jahrs 2015 nun endgültig einen für die meisten jüngeren Michel neuen Elefanten in den Raum gequetscht, das kann man nicht mehr anders sagen. Es wurde so eifrig und dreist vor aller Augen gefälscht und gelogen, dass der Illusionist als solcher nicht mehr zu leugnen ist. Hiermit ist eine rutschige schiefe Ebene eröffnet, deren Ende in Form eines Geländers aus unstrittigem Faktenkonsens für mich nicht zu sehen ist. Auf der Glitschebene stehen alle denkenden Menschen, auch jene, die dies nicht zugeben (wollen oder dürfen), nicht einmal sich selbst. Noch niemand hat Elefant gesagt außer jenen, die schon immer von den Viechern reden, aber dieses Schweigen muß einfach täuschen. Dass es in den Köpfen auf der schiefen Ebene bergab geht, ist nicht das Werk der Rechtsintelektuellen, sondern der Machthaber. Zu verantworten haben es die selbst mit den Denk- und Redeverboten einerseits und dem Zauber des letzten Jahres andererseits. Das sollte man ihnen und den Micheln mal deutlicher erklärern.

Rainer

4. Juli 2016 09:38

Der Vertrauensverlust in unsere Institutionen lässt sich auch an solchen Meldungen ablesen:

Anarchie im Gerichtssaal - Angeklagte klaut Akten
Während einer Verhandlung schnappen sich Störer Akten und machen sich ungehindert mit der Angeklagten davon. Die Gruppe gehört zur Szene von Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremen, die den Staat nicht anerkennen....Bei den Störern handelt es sich offenbar um Vertreter einer Gruppe, die die Bundesrepublik nicht als legitimen Staat anerkennt und deren Institutionen ablehnt.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/kaufbeuren-stoerer-verursachen-chaos-im-gerichtssaal-angeklagte-klaut-akten-1.2916759

Wer glaubt, dies seien lediglich Einzelfälle, täuscht sich wahrscheinlich, die Zahl derer, die in dem Staat BRD eine Firma sehen und deren Institutionen als Geschäftsbereiche und Inkassobüros ansehen ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich höher als angenommen und wächst weiter. Das wundert mich nicht, denn es ist ein Ausdruck tiefer Entfremdung zwischen Staat und seinen Bürgern. Die reflexhafte Diffamierung dieser meist völlig normalen Bürger durch Presse und Behörden verstärkt bei ihnen gerade noch deren Gefühl der Entfremdung.

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