Das war’s. Diesmal mit: greinenden Vätern, einem Blutbad in Schnellroda und linker Frauenliteratur

15. November 2016 -- Ist bereits von der Vorwoche, hat mir eine Freundin zugeschickt, muß ich wiedergeben!

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Das: Han­nes Stein (Autor von bezeich­nen­den Buch­ti­teln wie End­lich Nicht­den­ker! (2004), Immer Recht haben! (2008) und Tschüß Deutsch­land! (2010)) beschreibt auf welt-online (10.11.16) sei­ne Qua­len der Wahlnacht:

„Am Wahl­abend (…) nahm ich ein Beru­hi­gungs­mit­tel und leg­te mich in mein wei­ches New Yor­ker Bett. Früh um vier (…) stand ich auf (…) und klapp­te den Lap­top auf (…): ‘Donald Trump next US-Pre­si­dent.’ Ich schlich zurück ins Schlaf­zim­mer (…), aber mei­ne Frau wach­te den­noch auf. Zwi­schen uns schlief fried­lich unser drei Jah­re alter Sohn. ‘Donald Trump hat die Wahl gewon­nen’, sag­te ich lei­se. Mei­ne Frau sag­te nichts, dann fing sie an zu wei­nen. Ich nahm ihre Hand, so daß unse­re Arme eine Art Brü­cke über unser Kind bil­de­ten, dann wein­te ich auch. ‘Unser Sohn, unser Sohn’, sag­te ich.“

In Wahr­heit geht die Geschich­te noch wei­ter. Ich trug Kubit­schek das Rühr­stück vor, und plötz­lich ran­nen auch hier die Trä­nen. Vor Lachen, logisch. „Unse­re Jour­nail­le, unse­re Journaille!“

– – – – –

16. Novem­ber 2016 – “Schau an, in der Süd­deut­schen hat die Schlaf­fer gera­de Her­mann Baus­in­gers Schwä­bi­sche Lite­ra­tur­ge­schich­te bespro­chen”, sag ich, „Land der Dich­ter und Den­ker! Das ist doch was für Sie als Ein­ge­bo­re­ner und Teil­neh­mer, oder? Soll ich’s bestellen?“

Kubit­schek über­legt noch. Die gro­ße Toch­ter, an ihrem Wohn­ort eine Nicht-Auto­chtho­ne, reagiert hin­ge­gen spon­tan: „Haha, und ich bring dann mal die sach­sen-anhal­ti­sche Lite­ra­tur­ge­schich­te her­aus. Mer­se­bur­ger Zau­ber­sprü­che und ein Text­bei­spiel aus Hed­wig Courths-Mahler Lie­bes­heft­chen. Wird letzt­lich ein Falt­blatt, denk ich.“ Ius san­gui­nis, denk ich: Toch­ter ist gebür­ti­ge Frank­fur­te­rin, was soll man da an erwor­be­nem Lokal­pa­trio­tis­mus erwarten?

– – – – –

17. Novem­ber – An mor­gend­li­chen Werk­ta­gen geht es so: Um 6.05 Uhr wecke ich die Kin­der. Der Sohn hat sei­nen Wecker ers­tens auf 5.55 gestellt und ihn zwei­tens in gehö­ri­gem Abstand zu sei­nem Hoch­bett posi­tio­niert, neben dem Radio. Grund: Ers­tens mag er die­se lang­sa­me Auf­wach­pha­se, zwei­tens will er mich gern mit Neu­ig­kei­ten aus den Sechs­uhr­nach­rich­ten überraschen.

Betre­te heu­te um fünf nach sechs sei­ne Bude. Schmerz­ver­zerr­te Stim­me: „Mor­gen, Mama. Mach mal [Stab­reim am Mor­gen: frei von Fäul­nis und Sor­gen!] das Licht an. Und guck mal bit­te.“ Ich gucke. Also: der Sohn ist von sei­nem Hoch­bett gestie­gen. An der klei­nen höl­zer­nen Brüs­tung hat er all sei­ne Medail­len auf­ge­hängt. Es sind ein­und­zwan­zig. Nun hat er beim Hin­ab­stei­gen eine Medail­le aus ihrer Hal­te­rung geris­sen und sich den Ober­schen­kel wirk­lich übel auf­ge­schlitzt. Ein klei­nes Blut­bad, eine mit­tel­tie­fe Wun­de. Natür­lich wird er getrös­tet, ver­arz­tet und ein biß­chen bewun­dert für den trä­nen­los ertra­ge­nen Schmerz.

Die­se gan­ze Sto­ry ist im Kern eine Para­bel. Ers­tens – Sohn: „Ich hab gemerkt, daß es ein tie­fer Riß ist. Es tat gleich rich­tig weh. Des­halb hab ich das Radio ange­macht, ohne das Licht anzu­schal­ten. Ich woll­te mich nicht zu sehr erschre­cken.“ Eine über­aus moder­ne Herangehensweise!

Zwei­tens, das Poten­ti­al der viel­zu­vie­len Medail­len. Als Tur­ner, als Rin­ger, als Fuß­bal­ler und aktu­ell als Hand­bal­ler wur­de der Sohn oft medail­len­ver­ziert. Ist er ein Sport-As? Mit­nich­ten! Er ist ein tap­fe­rer Brei­ten­sport­ler, und zwar in jeder Dis­zi­plin. Nur: Heu­te reg­net es für jede ordent­li­che Leis­tung Metall. Aner­ken­nungs­an­häng­sel! Gut, drei­mal Sil­ber, sogar auf Lan­des­ebe­ne ist dabei. Blut­sil­ber! Alles hat sei­nen Preis, selbst die­ser infla­tio­nä­re Medaillenregen.

– – – – –

20. Novem­ber 2016 – Das hat mir wahn­sin­nig gefal­len: Daß nach mei­nem letz­ten Das war’s, in dem ich begrün­de­te, war­um ich Bov Bjergs über­aus unter­halt­sa­mes Buch Die Moder­ni­sie­rung mei­ner Mut­ter nicht als vlog auf­neh­men will, 19 Leser die­sen Erzäh­lungs­band bestell­ten! Ich mach´s jetzt noch­mal mit Ger­traud Klemms Roman Aber­land.

Ehr­lich gesagt habe ich mir die­ses Buch nur aus­ge­lie­hen, um mich ein biß­chen auf­zu­re­gen. Ich hat­te Klemm einst bei ihrer Lesung zum Bach­mann­preis wahr­ge­nom­men und war tie­risch genervt von ihrem Mut­ter­schafts­ge­jam­mer. Soo zeit­geis­tig, so jäm­mer­lich, die­ses #reg­ret­ting­mo­ther­hood – Geheu­le! Frau­en, die spät Mut­ter wer­den und dann über Aus­gren­zung heu­len, weil sie ja sooo vie­le Plä­ne & Ideen hat­ten, die sie als Mut­ter­tier nur unter Wider­stän­den ver­fol­gen kön­nen! Und zufrie­den­zu­stel­len sind sie eh nie!

Nja, halb trifft das sogar nach erwei­ter­ter Lek­tü­re zu, Aber­land ist ziem­lich dun­kel (wie Klemms adop­tier­te Kin­der übri­gens.) Und doch: Ich bin ange­tan. Sehr! Was für eine Sprach­wucht! Beob­ach­tungs­ga­be! Wort­kunst! Klar, das hier ist eher ein Frau­en­buch. War­um nicht? Ich hal­te es übri­gens für einen Qua­li­täts­aus­weis der Neu­en Rech­ten, daß sie in Kunst­fra­gen nicht nach der Far­be der Fah­ne schaut, son­dern danach, ob sie aus einem flat­ter­fä­hi­gen Mate­ri­al ist.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (23)

Stephan

20. November 2016 23:52

Am Wahlabend (…) nahm ich ein Beruhigungsmittel und legte mich in mein weiches New Yorker Bett. Früh um vier (…) stand ich auf (…) und klappte den Laptop auf (…): ‚Donald Trump next US-President.‘ Ich schlich zurück ins Schlafzimmer (…), aber meine Frau wachte dennoch auf. Zwischen uns schlief friedlich unser drei Jahre alter Sohn. ‚Donald Trump hat die Wahl gewonnen‘, sagte ich leise. Meine Frau sagte nichts, dann fing sie an zu weinen. Ich nahm ihre Hand, so daß unsere Arme eine Art Brücke über unser Kind bildeten, dann weinte ich auch. ‚Unser Sohn, unser Sohn‘, sagte ich.

Entschuldigung, dürfte ich bitte kurz das Niveau senken? Danke. Hier und hier.

Trouver

21. November 2016 01:50

Ein kleines Blutbad, eine mitteltiefe Wunde. Natürlich wird er getröstet, verarztet und ein bißchen bewundert für den tränenlos ertragenen Schmerz.

Doch lieber Athen, denn Sparta! Und noch besser - Epaminondas' Thiva!

Ich , als Vater, hasse es, wenns Kindle verletzt wird! :( Lieber wäre es mir passiert!

Ihrem kleinen Helden wünsche ich von ganzem Herzen gute und rasche Besserung!

Karl Brenner

21. November 2016 07:28

„Am Wahlabend (…)"

->Köstlich!

Was wohl die Wallstreet Banker dachten,
als die US Bürger nicht das wählten, was vorgegeben war..

Oder haben die Bürger vielleicht letztendlich doch nach deren Nase gewählt?
Nach der Nase einer anderen Wall-Street-Banker-Gruppe.

Jedenfalls ist Obamas "City Group" jetzt erst einmal abgewählt.

Monika

21. November 2016 09:29

Auch hier erduldete eine Mutter Qualen nach der Wahlnacht:
Wie soll ich es meiner Tochter erklären:
https://www.emma.de/artikel/wie-soll-ich-es-meiner-tochter-erklaeren-333807
Im Falle politisch überkorrekter Mütter spiele ich gerne mal die böse Tante. Der kleinen Tochter würde ich erklären, was eine partial-birth-abortion bedeutet. Und sie trösten und sagen: "Sei froh, dass Hillary Clinton nicht gewonnen hat. Sie ist eine böse Frau, die kleine Babys auf so schreckliche Weise töten läßt."
Dabei habe ich durchaus Verständnis für Frauen, die ihre Mutterschaft bereuen. Aber in einem nicht-feministischen Sinne.
Und hoffe, dass es nicht zu Zeiten kommt, wo Frauen so denken.

„Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte:

Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben.
(Lk 23, 27-31)

marodeur

21. November 2016 09:50

So viele schöne Anekdoten. Vielen Dank! Nur eine Anmerkung ...

Heute regnet es für jede ordentliche Leistung Metall. Anerkennungsanhängsel!

Das ist ganz sicher keine neue Sitte. Vor einigen Jahren habe ich im Schrank meine Urkunden aus der DDR-Zeit wiedergefunden - ein ca. 15 cm dicker Stapel. Und ich war wirklich kein sportlicher Schüler. Dagegen sind die paar Auszeichnungen meiner (hessichen) Kinder heute gerade zu läppisch. Ich habe sogar den Eindruck, dass man hierzulande bewußt versucht, möglichst keinen Wettbewerb entstehen zu lassen. Beispielsweise wusste nach dem Schulsportfest kein Kind zu sagen, wer den nun in den einzelnen Disziplinen gewonnen hätte. Oder als meine Tochter den Klassen-Lesewettbewerb für sich entschieden hatte, wurde ihr ohne viel Aufhebens nach den Ferien die Urkunde zugesteckt. Ich wundere mich immer über solche Versuche, die Kinder vor der harten Realität zu schützen. Erinnert an die Eltern, die immer das Wort "Scheiße" runterschlucken, anstatt die Kinder mit den korrekten Einsatz dieses Fluchs zu schulen.

Kositza: Guter Hinweis! Da hätte ich glatt drauf kommen sollen, daß die Masse an Belobigungen weniger ein früher/heute-Phänomen ist, sondern ein Ost-West-Ding! Komme ja wie Ihre Kinder aus Hessen, und da gab´s für mich als zwar ehrgeizige, aber doch mittelmäßige Sprtlerin nur selten Medaillen. Ich hielt das für "frühere Zustände"...

Ein gebürtiger Hesse

21. November 2016 11:00

Daß jemand erzählt, daß er geweint hat, hat selten so schmierig geklungen wie in dem zitierten Welt-Artikel. Man weiß kaum, ob man lachen oder speien möchte. Auch an dieser Stelle zeigt sich der Graben, der Leute wie uns (die hier Schreibenden, Mitlesenden) und Typen wie Hannes Stein trennt, in aller bodenlosen Tiefe. Was für eine Brücke sollte das sein, die da drüber führt?

eulenfurz

21. November 2016 12:34

@Monika

Immerhin, die Soap ist neben der EMMA auch im Guardian erschienen:

Meine Mutter heiratete mit 17, sie wuchs in einer Zeit auf, als Verhütung illegal war.

Seltsam, daß eine Tochter bedauert, daß ihre Mutter nicht besser verhütet hat. Immerhin ist ihr die Ideologie wichtiger, als ihre eigene Existenz. Ist das noch Fanatismus oder schon Bescheuertsein?

philos

21. November 2016 13:01

Man möchte Herrn Stein und seiner Frau zurufen:

"Euer Sohn wird rechts!"

Thomas Hoppe

21. November 2016 13:06

Wenn Typen wie Hannes Stein "weinen", kann man davon ausgehen, dass etwas Gutes für die europäische Menschheit passiert ist.

Ernst-Fr. Siebert

21. November 2016 13:28

Recht so!
Selbst zu meiner Tochter habe ich in solchen Fällen gesagt: "Hab Dich nicht so. Wird schon wieder."
Die Härte der Bemerkung habe ich bewusst durch Zuwendung bei der Behandlung solcher Verletzungen ausgeglichen.
Es hat sich gelohnt.

Gruß nach Schnellroda...

Stil-Blüte

21. November 2016 13:44

@ Ellen Kositza
Wieder ein anregender Beitrag, wie sonst.

Stich- und Schlagwort: Die Heulsuse. Und danach als Kurs-Teilnehmerin x-beliebiger Therapie, von Yoga zum Urschrei wandern. Aber komisch ist das schon. Bekommen wir eine politische, nicht poetische Sturm-und-Drang-Zeit ('Messias', 'Ossian', 'Hyperion', 'Werther'), in der sich Männer wie Frauen gemeinsam kurzzeitig in Tränenströmen ergießen, um dann um so heftiger auf den Straßen zu krakelen?

Stich- und Schlagwort: Medaillienspiegel, Urkunden, Siegerehrungen, -Auszeichnungen

Links Lametta, rechts Lametta; und der Bauch wird immer fetta.

Diese heldenbrustgeschwellten Uniformröcke mit Orden all over the world, ohne daß die meisten je in den Krieg gezogen sind, allein die Königs-/Fürstenhäuser Europas - und insgesamt zehn an der Zahl - bestücken ihre Könige und Prinzen. Die Kämpfe fechten Söldner/Terroristen in auswechselbaren, ununterscheidbaren Tarnjacken gegeneinander aus.

Stich- und Schlagwort: Roter Teppich Fast jeden Tag wird irgendwo ein Roter Teppich für Sportler (Gladiatoren), Köche (4 Sterne), Schönheiten (Karl der Große), Schreiberlinge von Autoren bis Journalisten, am liebsten eine Mixtur, ausgerollt.

Ehemalige Auftragskünstler der Herrscher - Maler, Köche, Schneider, Friseure, Bauleute Schauspieler, Moderatoren, Fußballer, Sänger, Ehrenamtliche werden zu demokratischen Schloßbesitzern. Inflation ist Demokratie. Demokratie ist Inflation.

Und alle diejenigen, die keine Auszeichnung erhalten, schreiben sich eine Auszeichnung aufs T-Shirt.

Mithras

21. November 2016 14:14

Sehr geehrte Frau Kositza!
Ich hatte sehr gehofft, dass folgender Beitrag nicht an Ihnen vorüber gegangen ist:
https://www.bauer-jelinek.at/386/title/13.11.2016-o3-fruhstuck-bei-mir/id/66/page/1.html
Natürlich, er ist aus einem österreichischen Frühstücksradio, aber es hätte ja sein können, dass er Ihnen zugespielt wurde.
Die (in Österreich ) durchaus bekannte Frauenberaterin Bauer-Jelinek schockiert in diesem Beitrag ihre Interviewerin mit absolut antifeministischen, ja nahezu reaktionären Thesen. Was den Vogel abschießt: Sie verteidigt Donald Trump und kritisiert Clinton und ihre Fans aufs schärfste! Vor allem die Kritik am politisch korrekten Empörungskult ist großartig. Jede Minute zahlt sich aus...
Da dürfte wohl einiges der Mainstreamzensur durchgerutscht sein.

bernd peters

21. November 2016 15:25

Endlich gibt es wieder gute Komiker die etwas zu sagen haben.

Platz 3.: Ich liebe euch doch alle.
Platz 2.: Dann fing ich an zu weinen.
Platz 1: Last mich raten. “ Ich haben von allem nichts gewusst“.

Oder wir es noch lustiger.

Die Fantasie des Normalbürgers reicht einfach nicht aus um der rasanten
Entwicklung des Humors zu folgen.

Altbayer

21. November 2016 15:59

Sehr geehrte Frau Kositza,
danke für ihre stets lesenwerte, bissige aber auch erheiternde Kolume. Je nach dem aus welchem politischen Blickwinkel ihre Zeilen gelesen werden.

@ ein gebürtiger Hesse:
Vielleicht eine Zugbrücke? Kann man herunterlassen, wenn der Schrecken im anderen Teil der Gesellschaft vorüber gezogen ist. Ansonsten oben lassen.
Andererseits schont es SPD-Grünen-CDUCSU-Leute auch vor dem Blick in einen Ihnen unbekannten Teil der Gesellschaft, deren Widerborstigkeit den Blockpartei-Anhängern Sorgen bereitet und mit der sie nicht wissen umzugehen. Ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor. Dazu passen dann auch die Heulkrämpfe von Hannes Stein.
Ich stelle mir das grad vor. Steins Sohn kommt drei Jahre später mit einer Donald Duck-Puppe nach Hause. Vater kommt ne halbe Stunde später. Sagt Stein jun. zu seinem Daddy: "Schau mal. Ich habe Donald zuhause. Ist der nicht cool?"
Hannes Stein:"Wie kannst Du es wagen den Namen Donald zuhause zu erwähnen? Wird Zeit, dass der Name verboten wird."
Stein jun. daraufhin: "Das ist nicht gerecht. wir leben doch in Freiheit und ohne Verbote."
----
Zeitsprung: 15 Jahre später im Hause Hans Stein:
Stein jun. zu seinem Vater: Erinnerst Du dich noch damals an meinen Donald Duck, den Du bei der Wiederwahl Trumps geteert und gefedert hast?"
Stein sen.: "Ja. Ich halte das noch heute für eine pädagogisch wertvolle Erziehungsmaßnahme. Freiheit heißt, nur das Gute hat recht, das böse muss bekämpft und niedergerungen oder zur Assimilation gezwungen werden."
Stein jun.: "Klingt genauso reaktionär, wie die Leute damals Trump hielten."
Es folgen Heulkrämpfe von Stein sen.
Es läutet an der Tür. Stein jun. macht auf. "Papa, meine Verlobte. Sie ist Enkelin von Donald Trump."
Stockstarre bei Stein sen.

Marc_Aurel

21. November 2016 16:29

eulenfurz

...
Seltsam, daß eine Tochter bedauert, daß ihre Mutter nicht besser verhütet hat. Immerhin ist ihr die Ideologie wichtiger, als ihre eigene Existenz. Ist das noch Fanatismus oder schon Bescheuertsein?

Thomas Hoppe

Wenn Typen wie Hannes Stein „weinen“, kann man davon ausgehen, dass etwas Gutes für die europäische Menschheit passiert ist.

Köstlich! ^^

Waldgänger aus Schwaben

21. November 2016 18:09

Das Stein'sche Rührstück in seiner ganzen Pracht ist hier zu lesen:Tag-der-Traenen-Tage-der-Angst.

Könnte vielleicht mal jemand mit einer profunderen humanistischen Bildung als ich, einen neuen lateinisch-griechischen medizinischen Fachbegriff formulieren für die Angst, dass Trump zu einem Weltuntergang führt.

Trumpogene-apocalypsis-Phobie.

Oder so ähnlich.

Maxx

21. November 2016 18:24

Man möchte Herrn Stein und seiner Frau zurufen:
„Euer Sohn wird rechts!“

Ich lach mich schlapp... :-) Mir kamen beim Lesen auch die Tränen, ...

Interessante Anekdote auch von dem "blutigen" Sohn. Ein Indianer kennt keinen Schmerz, sagten wir früher immer. ;-) Ich hab auch noch viele meiner Urkunden aus jugendlichen Sportwettkämpfen - aber nur die in echten Wettbewerben gegen harte Konkurrenz erkämpften Platzierungen waren mir teuer. Medaillen, die jeder bekam, waren für mich damals auch wertlos.

Kiki

21. November 2016 22:13

Herrn Stein und den Jammerlappen seines Schlages sei auf ihre bitteren Tränen mit einen knackigen Zitat der staatlich hochalimentierten Putztruppen fürs Grobe geantwortet: HEUL DOCH!

(Die Sorosjugend kann man z.B. anläßlich von "Märschen fürs Leben" derartiges und noch viel widerlicheres kreischen hören, wenn Betroffene Reden zum Thema der legalisierten Kindstötung halten).

Stein und Gattin sollten Herrn Trump lieber dankbar sein, daß ihr großes Heulen und Zähneknirschen noch im Diesseits stattfindet - später ist es nämlich zu spät für alles.

en passant

22. November 2016 02:41

"... Ius sanguinis" - bluot zi bluoda hätt' hier auch gepaßt ...
Und zu meinen, im Geburtsland Nietzsches mit einem Faltblatt auszukommen - Diese Jugend!

Peter Niemann

22. November 2016 03:10

Hannes Stein zittert vor Trump, symbolisch für die urbane, postindustrielle,
dienstleistungsorientierte Intellektuellenkaste und der Volksamerikaner wie
man ihn tagtäglich auf dem amerikanischen Land trifft weint schier
vor Freude, träumt von einem amerikanischen Neubeginn.
Ähnliche Zustände herrschen in Frankreich, in der Schweiz, in Deutschland,
sicherlich auch in Schweden und vielen anderen postindustriellen Ländern. Woher diese Kluft im Volk? Was ist die Grundlage dieser Verschiedenheiten? Ist das wirklich nur Indoktrination, Verweichlichung (Nietzsche grüßt), Abnabelung von den vertikalen Wurzeln? Dann ist nur ein Auf-den-Boden-Zurückholen die Therapie, also ein Austrocknen des Sumpfes (à la Trump), ein Verweigern vor der Politischen Korrektheit, ein Gefecht mit diesen falschen Propheten?

ulex

22. November 2016 08:49

@Ellen Kostiza & marodeur

Medaillen:

Zum ersten: Ist dies nicht eher eine Frage des "Mileus" in dem man sich befindet?

Wenn ichs richtig verstanden habe, kommt die vorgestellte Medaillensammlung aus dem Vereinssport und nicht aus schulischen Aktivitäten. Meiner Wahrnehmung nach gehören Teilnahme-Urkunden oder Erinnerungsmedaillen ans Jahressportfest oder die 500-Jahr-Feier bei Vereinen doch einfach dazu, nicht? Im Kölner Karneval bekommt doch auch jeder seinen Sessionsorden und als junger Schüler in den 80ern waren wir oft beim "Volkswandern" und haben da von jedem Wandertag nen entsprechenden Orden für die - erfolgreiche - Teilnahme mitgebracht.

Zum Zweiten:

Andere Frage ist doch, wie man sowas bewertet. Da beklagt sich marodeur doch eher, dass es zuwenig Auszeichnungen gibt (insbesondere Leistungsbezogene) während Kositza beklagt, dass es derer zu viele (bzw für zu geringe Anlässe) wären. Das sind doch zwei unterschiedliche Dinge, nicht? Oder hab ich dies von außen missverstanden?

Wobei ich mich frage ob der Empfänger (in dem Falle der Sohn) nicht sehr gut selbst unterscheiden kann obs "nur" eine Erinnerungsmedaille für die Teilnahme oder eine echte Leistungsmedaille für einen Erfolg im Wettkampf ist.

Nordlaender

22. November 2016 10:08

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article159416464/Tag-der-Traenen-Tage-der-Angst.html

Unglaublich! Ist das jetzt auch wirklich wahr oder wurde die Netzseite der WELT gehackt?

Und auf der Achse der Guten gab es da niemanden in dem Umfeld dieser cissy, die sie mal freundschaftlich beiseite genommen hat? ("Öhmm, Hannes, hör mal ....")
Hat es die Gemeinde der Latinos wenigstens schon etwas getröstet, daß Stein sich vor sie stellen wird, wenn es hart auf hart kommt?

Das Fehlen jeglicher Scham - hier das wiederholte Abspritzen aus den Flüssigkeitsbehältern, die wir direkt unter den Augen haben - war nach Ansicht eines weltberühmten Psychoanalytikers aus Wien ein sicheres Anzeichen für was?

Irrlicht

22. November 2016 16:53

@Peter Niemann
Wie kommen Sie zu der Gegenüberstellung "urbane, postindustrielle,
dienstleistungsorientierte Intellektuellenkaste" und "Volksamerikaner, wie
man ihn tagtäglich auf dem amerikanischen Land trifft"? Laut CBS News Exit Polls ( https://www.cbsnews.com/news/cbs-news-exit-polls-how-donald-trump-won-the-us-presidency/ ) gewann Trump bei den weißen Männern mit College-Abschluss mit 54% zu 39% gegen Clinton und unterlag bei den weißen Frauen mit College-Abschluss mit 45% zu 51%. Wenn man von der einigermaßen plausiblen Annahme ausgeht, dass gleich viele Männer wie Frauen einen College-Abschluss haben, wählte die (relative) Mehrheit der "gebildeten" Weißen in den USA Trump.

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