ich würde augenrollend unken: „Ja klar. Äußerst typisch, extrem alltäglich..!“
Nun: Im ICE hat auf dem Vierer neben uns ein sehr dunkelhäutiger Mann Platz genommen. Er ist nicht so äthiopisch-dunkelbraun, sondern wirklich rabenschwarz.
Als ich die Kinder nachher fragte, warum sie den Herrn zunächst so angestarrt hätten, war die Antwort unisono: Na, wegen der Hände, also der weißen Innenflächen: „Das sah ja aus wie angemalt!“ Ob sie das ernsthaft noch nie gesehen hätten? „Nö, sonst haben die doch meistens die Hände in den Taschen.“ Nie drüber nachgedacht. Muß wohl stimmen.
Der Herr hier trägt Budapester von Santoni (hab gegooglet: die beginnen so bei 1800 €), ein Tweed-Sakko und drunter einen edlen Kaschmir- oder Angora-Pullover, petrolfarben, krasser Kontrast. Meine kleinen Mädchen starren bald nicht mehr und beginnen, äußerst ungezogen, mit einem kleinen Handballspiel (zur Zeit wird der Handball sogar auf’s Klo mitgenommen). Es nervt nicht nur mich, auch der Herr guckt mehrmals rüber, verkneift sich höflich aber eine Schelte. Mein Sohn äugt weiterhin nach drüben, etwas unverhohlener als ich.
Nach unserem Ausstieg verständigen wir uns darüber, daß wir aus dem gleichen Grund neugierig waren: „Was der wohl gelesen hat? – „Jedenfalls war es ein sehr altes Buch, kleingedruckte Fraktur. Titel konnte ich nicht erkennen.“ – „Ich auch nicht. Er hat aber viel angestrichen.“ – „Du hättest ihn ja fragen können, oder?“ – „Dacht ich auch kurz. Aber… von wegen rassistisch … lieber nicht.“ – „Was wäre eigentlich rassistisch daran, einen Mitreisenden nach seiner Lektüre zu fragen?“ – „Naja … Es könnte so klingen, als halte man es für eine absolute Sensation, daß ein Schwarzer in Fraktur gesetzte Bücher mit wissenschaftlichem Interesse studiert, nicht?“ – „Hm. (Denkt nach.) Aber ein bißchen außergewöhnlich ist es ja vielleicht wirklich, oder?“ – „Ja, womöglich.“ – „Dann ist es vielleicht besser, daß wir nicht gefragt haben. Obwohl der wirklich klug wirkte.“ – „Ja.“
Ergo: PC ist ein Dialoghindernis.
27. November 2016
Offenbach, Sonntagsmesse. Die Lektorin setzt an zur „Lesung a‑us dem Brief des Abostels Baulus an die Römä“. Jüngste Tochter platzt ziemlich laut, offenkundig glücklich über ihre Treffsicherheit, heraus: „… auf hessisch!“
Hübsches Idiom; so geht „universell“!
28. November 2016
Horst Wenzel, 27 Jahre jung, sehr blond, sehr blauäugig: Diese Personalie ist bislang an mir vorübergegangen. Dabei ist Wenzel eine wahre Berühmtheit. Über Google war das schnell nachzuvollziehen, und ich danke L. M., daß sie mich auf diesen Leiter der „Flirtuniversity“ aufmerksam gemacht hat!
Herr Wenzel ist das, was man bislang als „Pick-up-Artist“ verstand, als Abschlepp- oder Aufreißmeister. Allerdings fungiert dieser Smartie als „bekanntester TV Flirtcoach“. „Flirten“ ist natürlich in punkto Sexual correctness um einiges smarter und frauenfreundlicher als „anbaggern“ oder „abschleppen“, gar „aufreißen“. Gruppenseminare bei unserem Flirtlehrer Wenzel sind kostspielig, noch teurer, vierstellig, sind Individualberatungen für Anbahnungsanalphabeten. Klar, der Preis ist, hihi, heiß!
Die Erfolgsquote von Leuten, die sich von Herrn Wenzel trainieren ließen, soll enorm sein. Das Geschäft boomt, deutsche Männer brauchen anscheinend detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Insgesprächkommen mit dem anderen Geschlecht. Irgendwie ist das traurig, irgendwie auch ziemlich preußisch. (Der erste Videolink mit Wenzel, auf den ich stieß, führte übrigens zu KiKa, dem Kinderkanal – früh übt sich!)
Seit geraumer Zeit nun erledigt der begnadete wie hochpreisige Verführungskünstler nun seine Arbeit auch „pour le roi de Prusse”. (Dieses geflügelte Wort gefällt mir in dem Zusammenhang gut, gilt manchen Massenmedien die Regentin nicht heute noch als „Preußin“?). Umsonst, nein: kostenlos bietet der Flirtexperte seine Seminare nämlich für Flüchtlinge an. Weil die es besonders nötig haben? Genaueres erfahren wir aus dem Ausland. Einige Tips von Master Wenzel an Refugees, Dailymail von heute:
Wenn Dir eine Frau gefällt, dann frage sie nicht, ob sie mit Dir reden will, tu es einfach. Ergreif die Initiative: Sogar emanzipierte deutsche Frauen schätzen es oft, wenn der Mann den ersten Schritt tut. Überrasche sie mit originellen Anmachsprüchen. (…) Es ist in Ordnung, Sex mit ihr schon beim ersten Treffen zu haben; Sex wird in Deutschland als keine große Sache gewertet. Aber sag ihr zumindest in den ersten drei Monaten nicht, daß Du sie liebst. Deutsche Frauen können solche Anhänglichkeiten nicht leiden.
Auch der Journalstar aus Lincoln/Nebraska berichtet heute von jener Flirtschulung in Dortmund. Die Berichterstatterin spricht vor dem Flirttrainingscenter eine Passantin an, Jasmin, eine offenkundig Deutsche. Was sie von der Idee halte, Flüchtlings-Boys Anbaggertechniken zu lehren? Eine Menge! Jasmin mag den Look der Jungs aus dem Nahen Osten; deutsche Männer hingegen tränken zuviel Bier, schauten zu viel Fußball und: „sind einfach so weiß!“
Na dann.
Markt/Angebot! Dann kann es mit ein paar Gentleman-Tricks ja nur besser werden, Silvester steht ja schon wieder vor der Tür! Ulkiger Gedanke: Die haben’s damals nur falsch angepackt!
Sebastian
Kennt hier jemand den Kurzfilm der Schwarzfahrer? Ich glaube der hat sogar einen Oskar bekommen.
" Der Neger hat meinen Fahrschein gefressen" :)
Mittlerweile... naja ist der Film nicht mehr so lustig.
Habe gerade auf einer anderen Seite gelesen das die sog. Linken anscheinend keine Argumente haben um mit Herrn Kubitschek zu diskutieren.
Nettes technisches KO...zu feige mit Herrn K. in den Ring zu treten. Schon vorher aufgegeben...Feiglinge. Ihr Soziologen- Blabla können sie vielleicht in ihrer Filterblase abziehen. In der Öffentlichkeit machen sie sich damit aber zum Affen.
Die wissen genau das sie keine Argumente mehr haben. Das ist der Vorteil der Rechten. Wir haben die Argumente und die Wahrheit auf unserer Seite.
Wir müssen " nur" ruhig und sachlich bleiben und die Dinge beim Namen nennen.
Die Linken müssen luegen bzw. Dinge verschweigen und Leute terrorisieren. Das merken die Leute.
Schoene Zwickmühle. Sie können nur verlieren. Kneifen sie, sind sie Feiglinge. Diskutieren sie gehen sie unter.
Schade, ich hätte gerne gesehen wie Herr Kubitschek die Pseudolinken auseinander nimmt.
Kommt noch. Irgendwann können sie sich nicht mehr davor druecken.
Danke für Ihre Arbeit. Ich weiss das sehr sehr zu schätzen. Vielleicht mehr als jeder andere Deutsche überhaupt.
Machen Sie weiter so.
Sebastian