Szene-Kaleidoskop VII: Vorträge, Videos, Verfassungsschutz

Ab und an kommen Klagen, es sollten bitte mehr Veranstaltungen "im Westen" stattfinden, weil doch der Weg nach Schnellroda so weit sei. Nun, diesem Mangel kann pünktlich zum neuen Jahr abgeholfen werden!

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

Zual­ler­erst: Am 22. Janu­ar wird Akif Pirin­çci aus sei­nem Best­sel­ler Umvol­kung lesen – nicht irgend­wo, son­dern im Köl­ner Rat­haus! Es han­delt sich dabei um eine geschlos­se­ne Veranstaltung.

Zuvor jedoch wird am 18. Janu­ar mit Andre­as Lichert der 1. Vor­sit­zen­de des Ver­eins für Staats­po­li­tik in Mün­chen refe­rie­ren, und zwar über die sehr erfolg­rei­che Stra­te­gie, den deut­schen Bür­ger im Wider­stand gegen desas­trö­se Poli­tik wort­wört­lich den Schneid abzu­kau­fen, indem man ihm wirt­schaft­li­chen Pro­fit ver­spricht (Euro­kri­se und TTIP sind nur eini­ge der Stich­wor­te zum Thema).

Ver­an­stal­tungs­be­ginn ist um 20 Uhr, statt­fin­den wird das Gan­ze in der Innen­stadt – Inter­es­sen­ten wen­den sich bit­te an anmeldung[at]staatspolitik.de. Und auch hin­sicht­lich eines Auf­tritts Kubit­scheks in Mag­de­burg ist das letz­te Wort noch nicht gespro­chen. Man darf gespannt sein!

Blei­ben wir in Sach­sen-Anhalt, denn auch aus Hal­le gibt es erfreu­li­che Neu­ig­kei­ten zu ver­mel­den. Vie­le Mit­le­ser haben bereits den Antai­os-Kalen­der »Stand­hal­ten 2017« zu Hau­se hän­gen, und wie die Monats­sei­te April bereits ankün­digt, ist das neu­ge­grün­de­te “Varie­té Iden­ti­taire” nun zu einer fes­ten Insti­tu­ti­on gewor­den, nach­dem ver­gan­ge­nes Jahr bereits Jen­ni­fer Ros­tock in die Schran­ken ver­wie­sen wur­de. Zum Ein­stand gibt es eine Ode an den momen­tan offen­sicht­lich viel­be­schäf­tig­ten Ver­fas­sungs­schutz!

Auch bei “Laut Gedacht” war man nicht untä­tig und hat einen Jah­res­rück­blick der etwas ande­ren Art besorgt. Teil eins ist noch im alten Jahr erschie­nen; just seit ges­tern abend gibt es nun den zwei­ten Teil anzu­schau­en: Wie­der­be­geg­nung mit Anet­ta, Julia, Hei­ko, Gerald und vie­len ande­ren gro­tes­ken Gestal­ten, die es gott­sei­dank natür­lich nur damals geben konn­te. Ach ja, irgend­was mit einem Donald war auch noch.

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

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Kommentare (10)

Winston Smith 78700

6. Januar 2017 11:41

Hoffentlich gelingt es Lichert, bei sicherlich korrekter sachlicher Ebene seinen goldrichtigen Punkt emotional aufzuladen, mit Metaphern oder mythologischen Bildern und dergleichen. Auch für den Wahlkampf: auf die Invasion und Islamisierung abzuheben ist natürlich die vordergründig einfachere und kurzfristig dankbarere Strategie, weil die Bürger diese Entwicklungen selbst plastisch vor Augen haben.

Für das zugrundeliegende Geschehen, die unsichtbaren Vorgänge im Hintegrund - etwa wie auch mit Fördermitteln die Seele gekauft wird - dafür fehlen jedoch noch verankerte Bilder. Denn diese Vorgänge sind unsichtbar und überdies zahlhaft, also nicht figürlich. Sie werden immer kurz an Einzelfällen erkenntlich, etwa wenn wieder so ein Förderskandal ruchbar wird, aber es entsteht kein Gesamtbild oder punktuelles Sinnbild - ähnlich wie wenn Ulfkotte sich immer wieder mit dem Aufzählen und Durcherzählen abmüht.

So gehen für mein Empfinden auch manche PEGIDA- Besucher nach hause, ohne ein tieferes Verständnis der Vorgänge mitzunehmen. Ob es daran liegt, dass es dort inhaltlich vielleicht nicht besonders vorangeht, weiß ich nicht, aber ich wünsche diesen Veranstaltungen eben mehr Dynamik durch Erkenntnisfortschritte. Jedenfalls wundert man sich dort eben immer wieder über die unglaublichen sichtbaren Resultate, kann aber den an organisierte Kriminalität zumindest grenzenden Vorlauf nicht so recht rüberbringen.

Damit aber kommen zugleich die Verantwortlichen immer wieder davon, indem sie selbst sich danebenstellen und ebenso überrascht tun wie der Feuerteufel in der gaffenden Menge.  Ja, das habe man nicht so gewollt usw. und nun müsse man usw. ... und so werden sie Wahlkampf machen, machen es ja jetzt schon (bei diesen Worten sehe ich etwa das Gesicht von de Maiziere vor mir).

Dass es hingegen in Wahrheit alles so gewollt ist und die unangenehmen sichtbaren Ereignisse und Zustände, wenn nicht gar Teil der Strategie (über Demütigung, Demoralisierung, Verängstigung, Strategie der Spannung etc.), so zumindest einkalkulierte Kollateralschäden, das ist dem Wahlvolk dann schlecht zu vermitteln, weil es die abstrakten und eindeutig gezielt bösartigen Hintergrundvorgänge nicht plastisch vorgeführt bekommen hat.

Einar von Vielen

6. Januar 2017 12:00

Ich kann hier immer nur wieder meinen Hut ziehen vor diesen tollen, kreativen und mutigen jungen Menschen (und Soli-Kleingeld überweisen).

MELIORA SPERO

6. Januar 2017 14:54

zu Winston Smith:

Sie beschreiben ein wichtiges Problem:  Aktionen, die eigentlich Erkenntnisfortschritt für "Insider" und "Neulinge" bringen müssten,  dienen  oft nur zur Selbstvergewisserung der "Insider" und können keine interessierten "Neulinge" ansprechen oder gar überzeugen, obwohl die politische Situation nie so bedrückend war wie jetzt. Und so treffen sich die gleichen Leute immer wieder und treten quasi auf der Stelle. Das alles nur mit dem heftigen Gegenwind aus dem gegnerischen Lager zu erklären, reicht mir irgndwie nicht aus. Es scheint mir da auch die richtige PR-Strategie zu fehlen (von der noch schwachen metapolitischen Basis mal abgesehen). Vielleicht muss man da mal "professioneller" an die "Propaganda" herangehen.  Wer könnte da zielgerichtet tätig werden im Sinne Ihres Vorschlags im letzten Absatz?

 

Tom Prox

6. Januar 2017 15:15

Habe soeben gerne einen Betrag an die Sezessions-und IfS - Schatulle überwiesen.                                                              Was soll das Geld bei der Bankkrake? Das mache ich viel lieber, als an die von Stein weichgespülte JF einen Obulus abzugeben . Die JF versucht jetzt auch noch die AfD weichzuspülen. Das wird ihr (ihm)  aber nicht gelingen, da bin ich mir sicher. Beim Institut f. Staatspolitik ( Sezession ) weiß ich mein Geld besser und fruchtbringender angelegt . -                                          

Der Kampf gegen die links-nihilistische  Gesellschafts - und Staatszersetzung muß intensiv weiter geführt werden , das sind wir unseren Kindern und einer besseren Zukunft schuldig

 

Solution

6. Januar 2017 20:29

Wenn ich lese, daß die JF einer dubiosen AfD-Abtrünnigen eine ganze Interviewseite widmet, frage ich mich erneut, wie lange ich noch diese liberale Zeitung lesen werde.

Auf jeden Fall habe ich die Sezession wieder "honoriert", denn auch ich denke, daß hier das Geld besser angelegt ist.

Ich hoffe, daß das mit der Honorierung ein Erfolg ist und würde mich freuen, mal was darüber zu hören.

Winston Smith 78700

6. Januar 2017 23:02

@ MELIORA SPERO

Vielleicht nicht "Wer ...", sonder "Was ..." man tun könnte.

Dazu habe ich mir in der Tat ein paar Sachen überlegt, bereits heute Mittag, denn Ihr Kommentar war schnell freigeschalten und hat mich erfreut. Dann zögerte ich aber, sie gleich einzutippen - ursprünglich weil ich nicht wisserisch rumdozieren wollte.

Dann fragte ich mich jedoch, ob ich nicht lieber warten sollte, bis jemand anderes eine Idee äußert. Seither warte ich ... und es kommt mir zusehends so vor, wie wenn dieser Zustand ein Teilsyptom der Gemütslage wäre, die als Problem Ihrer Frage zur inglücklichen PR mit zugrundeliegt. Im anderen Strang wird eifrig fremdes Geld in gigantischen Projekten angelegt, mit vielen Ideen ... im nächsten gibt es haufenweise Beiträge üner eine Jacke und über die Hübschheit von männlichen und weiblichen Sängerinnen, die niemand kennt.

Kann es sein, dass dagegen das dröhnende Schweigen hier auch damit zu tun haben könnte, dass die betreffende offene Frage nur von uns Würmchen hier unten gestellt wird und nicht von einer Lichtgestalt da oben. Ich weise ja immer wieder auf etwas hin, das ich den deutschen Untertanengeist nenne - und wie er sich in den Kommentarspalten zeigt -, und dass wir mit ihm an der Seite keine Chance haben werden. Dass die Linken uns hier was voraus haben.

Zählen Sie nur mal, wieviele Kommentare im Pirinccistrang lediglich aussagen, dass es toll ist, Pirincci hier zu haben. Ob ein Intellektueller wie Pirincci darauf abgeht wie Schmidt's Katze? (Die Katze mußte jetzt sein, tschuldigung.) 

Dies hat in meinen Augen  sowohl etwas damit zu tun, wie die PR kreativer werden könnte, als auch damit, was man mit etwas Geld anfangen könnte.

Dietrich Stahl

7. Januar 2017 01:18

@ Winston Smith

„Dass es hingegen in Wahrheit alles so gewollt ist […], wenn nicht gar Teil der Strategie, […], das ist dem Wahlvolk dann schlecht zu vermitteln,“

„Kann es sein, dass dagegen das dröhnende Schweigen hier auch damit zu tun haben könnte, dass die betreffende offene Frage nur von uns Würmchen hier unten gestellt wird und nicht von einer Lichtgestalt da oben.“

Selbstverständlich ist das alles so gewollt und Teil einer Strategie oder Agenda. Das Wahlvolk will aber in seiner großen Mehrheit die Hintergründe gar nicht wissen. Nur 5% der Menschen streben nach Freiheit und Wahrheit. Das ist zu allen Zeiten so. Die übergroße Mehrheit der 95% ist nicht schlechter oder dümmer als die 5% mit ihrem Freiheitsdrang. Es gibt so viele unterschiedliche Bewusstseinszustände. Die Aufgabe der Neuen Rechten ist es, diese 5% zu aktivieren. Sie sind wie das Haupt und das Herz des Volkskörpers. Wenn der beginnt, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben, wird sich bald der Körper erheben. Siehe 1989.

Gerade habe ich den Briefwechsel Kubitscheks mit diesem linken Politik/Kulturmafioso gelesen und war beeindruckt, wie sorgfältig und wohlüberlegt G.K. formulierte. Das ist eine Kunst. Das IfS, SiN, die IB, Pegida, JF, die AfD und ihre Arbeit sind enorm wichtig. Sylvester 2015/16 war ein Wendepunkt, das Jahr 2016 der Beginn des Erwachens …

Nordlaender

7. Januar 2017 01:34

@ Solution

"Wenn ich lese, daß die JF einer dubiosen AfD-Abtrünnigen eine ganze Interviewseite widmet, frage ich mich erneut, wie lange ich noch diese liberale Zeitung lesen werde."

Funktional besehen ist der allgemeine Kampf gegen Rechts das unüberschreitbare Ganze. Selbstredend sind dabei die anständigen Demokratinnen und anständigen Demokraten, die unentwegt ein mutiges Zeichen gegen Rechts setzen, alles andere als eine homogene Gruppe.

So kann z.B. ein gemäßigter Patriot solange gegen Rechts kämpfen, wie er will, von der Zivilgesellschaft wird er dafür keine Lorbeeren bekommen.

Was unter dem BUNTEN Regime gerade geschieht, sollte man am besten im Sinne Lew Bronsteins als eine permanente Revolution rezipieren.

Winston Smith 78700

7. Januar 2017 10:30

@ Dietrich Stahl

Aber @ MELIORA SPERO sucht doch nach kreativeren PR-Strategien. Wenn das mit Ihren 5% wahren Philosophen zu machen wäre, wäre es ja schon da. Vielleicht braucht es noch einmal eine andere Elite.

Um das zu veranschaulichen habe ich mich gefragt, wer wohl ein Modell von klassischer oder besser gleich statistischer Thermodynamik auf die Frage anwenden würde, wie man den Kaffee wieder aus der Milch rauskriegt, oder zumindest die Bedingungen für eine solche Analogie prüfen würde, und gab mal frech "Boltzmann's equation migration" in die Suchzeile ein. Dann fand ich ein Buch von Andreas Deutsch und Sabine Dormann mit einem sehr weitgespannten Einleitungskapitel und mehreren Hinweisen auf Populationsbiologie (und nicht nur hauptsächlich wandernde Krebszellen).

Andere könnten sich überlegen, mit welchen Maßnahmen man eine räumliche Trennung von Bevölkerungsgruppen geschickt und humanitär verträglich so einleitet, dass es irgendwann ein Selbstlöufer wird, wie er mit iterativen (stochastischen) Übergangamatrizen beschreibbar ist. Also: was wären die Vorbedingungen für so etwas?

Sie brauchen aber nicht die alten Knacker mit solchen schrägen Ideen, sondern die Sechzehn-bis Zwanzigjährigen mit den wirklich guten Ideen. Wie kriegen Sie diese mit all ihrer Eitelkeit und evtl. Arroganz, aber eben auch Leistungsfähigkeit ins Boot, wenn

1) die noch gar keine tief überzeugten Rechten sein können (... weswegen, von welcher Lebenserfahrung oder Verantwortung für die Zukunft ausgehend sollten sie es denn sein?)

2) Sie ein paar Euro fuffzich in der Hand haben, aber auch nicht mehr? Ich weiß nicht, ob die in einer Bankgründung bereits gut angelegt sind, solange noch nicht die prestigesüchtigen hellen Köpfe sich hier kennenlernen und wiederfinden.  Teilweise tun sie das auf den Akademien ja, aber ich will, dass zudem auch die Andreas Deutschs und Sabine Dormanns angelockt werden, so sie nicht bereits dort sind.

Dann wird sich auch des Problem von Winston Smith und Meliora Spero lösen. Aber wie macht man das?

Dietrich Stahl

7. Januar 2017 18:08

@ Winston Smith 78700

„Wenn das mit Ihren 5% wahren Philosophen zu machen wäre,“

Manchmal kommt es auf Genauigkeit an. Ich schrieb: „Nur 5% der Menschen streben nach Freiheit und Wahrheit.“ Die Mehrheit der Philosophen gehört nicht dazu. Streben nach Freiheit und Wahrheit bedeutet für mich, dass dies für das eigene Leben existentiell ist. Und mit diesen 5% „ist das [sehr wohl] zu machen.“

Lieber Winston Smith, ich erkenne mein Ich der jungen Jahre in Ihnen wieder. Oh Mann, war ich zornig und ungeduldig. Seien Sie nicht so streng mit sich und den Foristen. Schauen Sie doch mal auf das, was an Positivem, vor allem im letzten Jahr, alles passiert ist. Brexit, Wahlerfolge AfD &Trump, Pegida, Merkel-muss-weg-Bewegung ...

„Aber wie macht man das?“

Wir sind mitten drin im Machen! Ja, es braucht Geduld und Stetigkeit; aber Gottes Mühlen mahlen.

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