Die Attacke einiger vermummter Antifas auf mich wurde in den Gegenmedien bereits beschrieben und die Lügen richtiggestellt. Ich will hier auf etwas eingehen, das ich bisher nirgends erwähnt habe.
Am Abend des 3. Februar war ich am Schottentor, um mich mit einem Bekannten zu treffen, und geriet dann in ein Gespräch mit einem Passanten. Kurz bevor ich den Ort verlassen wollte, fand der Überfall statt. Mein Plan für diesen Abend bestand eigentlich darin, nach Hause oder in ein Café weiterzufahren, um dort an einem Vortrag zu arbeiten. Das Thema des Vortrags lautete ausgerechnet „Gewaltlosigkeit“.
Stattdessen mußte ich an diesem Abend Fäuste und Pfefferspraypistolen sprechen lassen, und nur deswegen kann ich morgen ohne blaues Auge ans Rednerpult in Schnellroda treten. Dies war nicht der erste Überfall, und es war auch nicht der erste Fall, in dem sich Identitäre entschieden gegen Antifa-Terror zur Wehr setzten. Ob in Wien, Halle oder in Lyon.
Linke, die uns abseits von Demos und Aktionen überfallen, mußten oft genug merken, daß unsere kompromißlose Gewaltfreiheit nicht Wehrlosigkeit bedeutet. In einem kleinen Vorgriff auf meinen Vortrag und den kommenden Sezessionsartikel möchte ich auf diesen scheinbaren Widerspruch eingehen. Er ist scheinbar, weil er nur in den Augen und der Berichterstattung der Medien besteht. Wie oft haben mich Journalisten schon gefragt, ob die Ästhetik der Spartaner, oder Facebook-live-Boxkämpfe am identitären Sommerlager nicht im Widerspruch zu unserer klar kommunizierten politischen Gewaltlosigkeit stehen. Das Gegenteil ist der Fall.
Unsere Entscheidung zur Gewaltlosigkeit ist nur deswegen bewußt und freiwillig getroffen, weil wir Gewalt anwenden könnten. Sie ist keine Tugend, die wir aus der Not der Wehrlosigkeit machen, sondern ein echter Ausdruck von Charakterstärke oder wie Gene Sharp, der Papst der Nonviolent resistance sagt: „gewaltlose Disziplin.“
Das von Gene Sharp inspirierte Canvas Institute, das vom Arabischen Frühling bis zur Orangenen Revolution überall seine Finger im Spiel hatte, formuliert es gar im militärischen Duktus so:
When we use the term nonviolent, we do not mean passive or pacifistic. The people who organize and manage nonviolent movements see themselves as active combatants, as committed to their cause as any soldier in an army. Nonviolent activists use the language of warfare – terms like strategy, campaigns, actions, and tactics – but they make the strategic decision not to deploy physical violence.
Und es stimmt. Insbesondere im Infokrieg der westlichen Gesellschaften, in dem die politische Macht fast vollkommen in der Metapolitik aufgeht, ist die nackte, physische Gewalt prinzipiell kontraproduktiv. In der Gesellschaft des Spektakels geht die Aktion in ihrer medialen Repräsentation auf. Geht man davon aus, daß heute jede Aktion von Besetzungen bis Störungen bloß Symbolcharakter hat und ihr Ziel die Gewinnung von Aufmerksamkeit und Sympathie ist, dann ist jede Gewalttat völlig sinnlos und kontraproduktiv.
Sie richtet sich nur intern an einen kleinen, harten Kern an Überzeugten, den sie befriedigt und anstachelt, schreckt aber in der medialen Breitenwirkung sowohl Neutrale als auch Sympathisanten ab, die beiderseits in solche Vorfälle nicht persönlich involviert sein wollen, egal auf welcher Seite. Die gewaltlose Aktion lädt hingegen zum Nach- und Mitmachen ein und läßt der metapolitischen Botschaft den nötigen Raum. Das ist der Grund, warum die linken Medien permanent die Gewalt in IB-Aktionen „hineinschreiben“ und linke Straßentruppen versuchen sie in unsere Strukturen „hereinzutragen“. Gottseidank prallt beides bisher an der gewaltlosen Disziplin der Aktivisten ab.
Die Militärwissenschaftlerin Erika Chenoweth listet folgende Vorteile der Gewaltlosigkeit für politische Bewegungen auf:
- Sie hat geringe physische, psychische und logistische Grenzen und erfordert kein konspiratives Vorgehen.
- Sie ermöglicht damit, Gesichter und Menschenmassen zu zeigen, was mehr Leute anzieht.
- Armee, Polizei und Verwaltung können viel eher mit der Bewegung sympathisieren, da sie sich nicht verhält wie ihr „Trainingsfeind“.
- Repression und Verfolgung wirken oft förderlich, da sie gegen gewaltlose Gruppen unfair wirken.
- Gewaltlose Aktionsformen erfordern weniger Kontrolle und können eine „Meme“-artige Eigendynamik entwickeln.
- Gewaltlose Bewegungen sind im Unterschied zu paramilitärischen Strukturen kostengünstig und brauchen keine finanzielle Unterstützung aus dem Ausland, sondern können sich selbst tragen.
- In Gewaltlosigkeit geschulte Aktivisten kann man schlecht für eine „Strategie der Spannung“ mißbrauchen und in inszenierten Terror verwickeln.
- Schulung in gewaltlosem Vorgehen erzeugt eine langfristige metapolitische Wehrhaftigkeit und Autonomie der Bevölkerung.
Diese Prinzipien und Schlüsse zeigen, daß Gewaltlosigkeit die konsequente Methode für den metapolitischen „Kampf um die Köpfe“ ist. Ich sehe darin allerdings nicht nur eine strategische Entscheidung. Anders als im Mindset der vom CIA gesteuerten und oft radikal-islamischen Regime-change-Handlanger geht es identitären Aktivisten zuletzt immer um Einheit und Versöhnung. Wir kämpfen nicht gegen einen militärischen Gegner von außen, sondern gegen eine selbstzerstörerische Ideologie, deren Träger immer noch unsere Landsleute sind.
Ich will sie am Ende nicht „besiegen“, sondern überzeugen. Jede ideologisch motivierte Anwendung von Gewalt in einem Volk schlägt fast unheilbare Wunden und erzeugt Rachekreisläufe, denen man – jeder der es erlebt hat, weiß, wovon ich spreche – kaum entgehen kann. Man muss versuchen diese Teufelskreise soweit es geht zu brechen. Auch die Erfahrung des medialen Umgangs mit linker Gewalt legt das nahe. Mein Erlebnis in Wien zeigt lehrbuchartig, wie man als Patriot auch in Notwehr zum „Täter“ wird, wenn man in Gewalt verwickelt wird. Die Presse zeigt immer nur einen, bewusst gewählten, Teil der Auseinandersetzung.
Doch sowohl bei unserer Demo in Wien als auch in diesem Fall erweist sich die Täter-Opfer-Umkehr der Presse als medialer Bumerang. Auch beim “shootentor” ist ihr Narrativ gekippt, wie nicht nur die Kommentarspalten beweisen. Zwar schaden krass verzerrenden Schlagzeilen dem eigenen Ruf mittelfristig schon. Langfristig setzt sich aber ein anderes Bild durch. Von Wien über Leipzig bis Berkeley ist es immer die Antifa, die Gewalt systematisch als politisches Mittel anwendet. Das ist definitionsgemmäß Terrorismus. Sie gestaltet es ihren eigenen linksliberalen Verbündeten immer schwieriger, sie öffentlich zu verteidigen. Polizei und Armee hat sie ohnehin schon unheilbar vergrault und sich damit in die Rolle einer militant-revolutionären Miliz begeben, die sie real niemals erfüllen kann. Sie macht sich selbst zu einer isolierten, in sich geschlossenen, konspirativen Gruppe, und diejenigen, die sie attackiert, zu „Märtyrern der Meinungsfreiheit“.
Jeder Kampf auf der Straße hat immer auch eine Wirkung für die wahre Ebene der Macht: die öffentliche Meinung. Hier werden wir auf Dauer siegen. Weit vor der Islam- und Einwanderungskritik, gibt es im liberalen Westen einen Punkt dem jeder zustimmt: es braucht eine offene und angstfreie Debatte über diese Themen. Genau das will die Antifa verhindern. Diese Position ist unhaltbar, weswegen der einzige Ausweg der linken Medien das Totschweigen der Antifa-Gewalt ist. Dagegen müssen wir mit eigenen Medien den Skandal des politischen Terrorismus anprangern und ihn Angriff für Angriff abweheren und entlarven.
In einer klaren Entscheidung wird sich immer eine Mehrheit auf die Seite der gewaltlosen Dialogbereiten und gegen die gewalttätigen Dialogverweigerer stellen. Je wichtiger dieser Dialog wird, also je brennender die Fragen nach Identität, Einwanderung und Islamisierung und je begehrter unserer Antworten werden, desto stärker wird die Isolation der linksextremen Gewalttäter. In veränderten politischen Bedingungen wie in den USA werden sie auch relativ bald als das erkannt, benannt und behandelt werden was sie sind: Terroristen. Je stärker rechte Medien und Parteien in Europa werden, desto näher rücken auch wir diesem Punkt. Es braucht nur ein paar ehrliche liberale “Überläufer” und einen konkreten Anlassfall um die überfällige und unausweichliche Debatte über Linksextremismus in den Mainstream zu bringen. Das provokante Beharren auf dem eigenen Recht auf den öffentlichen Raum, eine Demo, oder einem Vortrag an einer Uni wird genug “Material” liefern. Die Antifa-Gewalt ist auch ein unfreiwilliges Werzeug zur Fragmentierung und zum Abbau der linken Machtpositionen. Solbald sie gefallen sind, und die öffentliche Meinung sich gedreht hat, wird es auch mit der Terrororganisation Antifa ein Ende haben.
Jede offene, gewaltsame “Anti-Antifa”-Aktion, sabotiert hingegen diese Meinungswende und stärkt die linke Solidarität. Andere Methoden der Abwehr, Ausforschung und Destabilisierung sind, soweit sie zum Selbstschutz nötig sind, geboten. Doch das “Phänomen Antifa” als solches kann man nicht “auf der Straße” besiegen. Die Antifaist ein Ausfluss der herrschenden Ideologie, oder wie Kaiser schreibt: “Fußtruppe des herrschenden Mainstreams” Sie kann nur mit ihm fallen.
Alles kommt darauf an, daß die Identitäre Bewegung unbeeindruckt von den Provokationen der Antifa und Illusionen des Verfassungsschutzes den Weg der Transparenz und der gewaltlosen Disziplin weitergeht. Diese bewußte Entscheidung, die von den Aktivisten sogar mehr abverlangt als ihr Gegenteil, bedeutet aber keinesfalls Wehrlosigkeit. Bei unseren ästhetischen Interventionen und symbolischen Okkupationen gibt es keine Gewalt. Wer allerdings unsere Veranstaltungen oder Aktivisten im Privatleben angreift, muss seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Jeder Identitäre und Patriot hat daher auch die Pflicht, sich verteidigen zu können, wissend, daß jeder Angriff auf einen immer die ganze Bewegung meint.
Setzen sich im gesamten patriotischen Lager die „gewaltose Disziplin“ durch, so kann der Terror der Antifa uns sogar nützen. Er demaskiert in seiner staatlichen Duldung und medialen Akzeptanz den sanften Totalitarismus. Daß sie immer panischer, aggressiver und gewalttätiger werden, zeigt die Schwächung ihrer wahren, metapolitischen Macht. Wir müssen die Kontrastfolie zu islamischen und linken Extremisten sein. Mit dem feinen Degen der Provokation stoßen wir genau in diesen Kernbereich vor. Im Film Ghandi lässt Richard Attenborough den Hauptdarsteller sagen:
Man muß die Ungerechtigkeit sichtbar machen. Und bereit sein, dafür wie ein Soldat zu sterben. […] Nicht nur Generäle sind in der Lage, Feldzüge zu planen. Die Aufgabe eines Bürgerrechtlers besteht darin, zu provozieren. Und wir werden so lange provozieren, bis sie irgendwann reagieren oder das Gesetz ändern. Nicht sie kontrollieren uns, sondern wir sie. Darin liegt die Stärke des unbewaffneten Widerstandes.
Gotlandfahrer
Immer erneut Hochachtung vor Eurem persönlichen Einsatz.
Ich weiß es wäre ein zusätzlicher Aufwand, aber ein Vorschlag:
Verkürzt die Videobeiträge etwas und unterlegt sie mit englischen Untertiteln. Nur auf deutsch verbreitet hat das aus Sicht der Verbrecher etwas häusliches, a la 'na und, wird bei uns schon niemanden interessieren'. Aber eine ggf. internationale Berichterstattung wird einer Lokalregierung nicht gleichgültig sein, jedenfalls nicht so gleichgültig wie das Unrecht ggü. Rechten.