Die Bilder seiner letzten Minuten gingen um die Welt: Blutverschmiertes Kopfsteinpflaster, irgendwo dazwischen ein lebloser Körper, über den sich die Sanitäter beugen. Der Name des Toten – Keith Palmer – verbreitete sich mit Höchstgeschwindigkeit durch die Glasfaserleitungen über den ganzen Globus.
Dankbar nahmen die Gazetten und Blogs die Möglichkeit wahr, dem bärtigen, fremden Gesicht des Attentäters Khalid Masood den Familienvater gegenüberzustellen, der sich furchtlos in den Tod warf.
Vielleicht eine halbe Woche, höchstens sieben Tage lang werden diese zwei Gesichter über die Titelseiten geistern, mal hier, mal da in einer Schlagzeige auftauchen und dann rasch untergehen zwischen den Nachrichten über die nächsten Abenteuer des Bachelors oder den anstehenden Eurovision Song Contest.
Was bleibt, ist eine Dienstnummer, die nie wieder vergeben wird, eine Fünfjährige, die ohne einen Vater aufwächst und die ernst machende Frage, was das für ein Mordskerl gewesen sein muß, der sich unbewaffnet einem messerschwingenden Schlächter in den Weg stellt, nachdem dieser gerade mehrere Dutzend Menschen über den Haufen gefahren hat.
Diese Woche daher keine Spitze, keine Sprachverrenkungen und keine Meme magic, sondern nur ein kurzer Gedanke zum Schluß: Der Kampf, den wir führen, ist nicht neu. Neu ist nur, daß sich die Frontlinien auf die Plätze und Bürgersteige unserer Großstädte verlagert haben. Neu ist, daß wir uns die Kriegserklärung, daß kein Europäer mehr auf der Straße sicher sein wird, einfach so gefallen lassen.
Neu ist, daß wir Seite an Seite mit Zehntausenden Fremden leben, die die Terrortoten mit lachenden Smileys und Jubelbotschaften quittieren, bevor sie wieder in den umgekippten Häuserschluchten von Malmö, Birmingham oder Duisburg verschwinden.
Diese neuen Gefahrenlagen erfordern neue Maßnahmen. Und doch muß unsere Antwort aus einem uralten Selbstverständnis kommen:
Wir sind die Nachfahren der europäischen Eroberer Kleinasiens, der Ordensritter von Akkon und der Verteidiger von Konstantinopel. Erinnern wir uns daran und gehen wir nicht mehr unvorbereitet aus dem Haus – Knívleysur maður er lívleysur maður.
Gustav
"Wir sind die Nachfahren der europäischen Eroberer Kleinasiens, der Ordensritter von Akkon und der Verteidiger von Konstantinopel."
Ein "wenig" erfolgreicher sollten wir dann aber schon sein:
Mit dem Verlust Akkons war der Widerstand der Kreuzfahrerstaaten an der Levante gebrochen. Die letzten verbliebenen Städte und Festungen der Kreuzfahrer fielen daraufhin ohne größere Kampfhandlungen.
Die Eroberung Konstantinopels besiegelte den Untergang des Byzantinischen Reiches und markiert zugleich den endgültigen Aufstieg des Osmanischen Reiches zur Großmacht.